Double Trouble von tough (- Die Jägerin) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer : Projekt Weiß - kuroneko_kitty - et moi Erklärung : Vieles war klar, aber ich brauchte einen Schuldig-Experten Warnung : Schuldig ist fies - und nur so lieben wir ihn Widmung : Kitty - eindeutig - zusammen mit Ala meine Inspiration! ...allen alten und neuen WK-Fans auch Sollte es noch nicht ganz klar sein, diese FF basiert auf einigen Basisideen von Kitty. Großartigen Ideen, um es noch deutlicher zu machen. Double Trouble - Die Jägerin Er steht hinter mir, während ich in den Spiegel sehe. Während ich überlege, nachdenke. Er will mit? Warum? Was will er nachts jagen? Liebhaber? Hat er nicht genug? Und soll mir das nicht völlig egal sein? Wenn er weiß, wo sich zurzeit die Jagt lohnt, soll er doch mitkommen, egal warum. Im Spiegel sehe ich seine Augen. Warum dachte ich früher, sie seien grün? Weil er das so wollte? Weil sich das so anbietet, zu den kupferroten Haaren? Sein Blick ist spöttisch, herausfordernd. Seine Kleidung schwarz, wie meine. Statt Messer Schießeisen. Er macht sich nicht gern die Finger schmutzig. Und geduldig ist er auch nicht. "Was ist Sai? Wollen wir raus in die Nacht, oder bewundern wir uns noch gegenseitig ein bisschen im Spiegel?" Mit seiner provokanten Art bringt er viele Menschen in Rage, mich nicht. Mit einem Schulterzucken akzeptiere ich sein Angebot. Aus dem Waffenschrank nehme ich mir noch ein Messer, das ich an den Unterarm schnallen kann. Wortlos halte ich ihm den Arm samt Messer hin. Er befestigt es lächelnd. Ich werfe die Lederjacke über und halte die Autoschlüssel hoch. "BMW?" "BMW, Mercedes oder Porsche. Mir egal. Hauptsache, ich muss nicht laufen." Klar, er ist faul. Laufen nur, wenn nötig. Und Luxus, bitte immer. Deutsche Autos der Spitzenklasse schmeicheln seinem Ego. Auf seine Art ist er genauso jungenhaft wie Ken. Allerdings sind seine Wünsche kostspieliger und bestimmt ausgefallener. Und in den seltensten Fällen jugendfrei. Der BMW schnurrt sich durch die Innenstadt. Ich fahre nach seinen knappen Anweisungen. Bis jetzt keine Peilung, was er vorhat. An einer Ausfallstraße kommt mir die Erleuchtung. Das Areal teilen sich die großen Speditionen, Verwaltungsgebäude, meist Transportbranche, verkommene Motels, Fernfahrerkneipen und der Straßenstrich, unterste Preisklasse. Männlich und weiblich. Hauptsache allzeit bereit. Hier brummt es rund um die Uhr. Billiger als in der City. Völlig ausgeschlossen, dass die Trucker ihre Zeit verplempern, um in der Stadt zum Schuss zu kommen. Das kriegen sie hier im eigenen Truck, in der Koje. Oder in den Absteigen, falls sie doch mal eine Stunde über haben, in ihrem Zeitplan. Wie die großen Fastfood-Ketten mit ihren Drive-Inns den Hunger der Menschen schnell und billig bedienen, so schnell und billig wird hier eine andere Art von Gier gestillt. Wahrscheinlich ist das Fleisch nur nicht ganz so frisch. Das Angebot nutzen auch die braven Angestellten gern. Auf dem Heimweg zu Frau und Kindern. Ich gönne es ihnen, sie schaden ja Niemandem damit. Auf Schuldigs Wink hin parke ich am Straßenrand, schaue ihn fragend an. Er grinst. "Komm mit. Wirst schon sehen, hier finden sich lohnende Ziele. Für jeden von uns." Leise lacht er beim Aussteigen. Klingt richtig fröhlich. Wir gehen in eine Gasse, rechts von einem Haus, das ich freiwillig nicht betreten möchte. Anscheinend eine der Absteigen die vorgeben, ein Club zu sein. Die Mitgliedschaften werden wohl Viertelstundenweise vergeben. In der Mauer links ist ein Tor, das nur aus Rost besteht. Überraschenderweise greift Schuldig den Knauf eines Flügels, der sich geräuschlos und leicht öffnen lässt. Wird scheinbar regelmäßig genutzt. Wir stehen in einem Hof auf der Rückseite des schmierigen Puffs. Noch ne Überraschung. Die Szene ist seltsam friedlich. Die Fenster des Vordergebäudes sind durch Rollläden verschlossen, die des rückwärtigen Baus vernagelt. Beide Seiten sind hässlich-graue Mauern, unterbrochen durch das Tor, Unmengen Unrat, überquellenden Müllcontainern, ausrangierten Möbeln. Ist das da eine Streckbank? Also ein SM-Club? Habe keine Zeit, einen zweiten Blick rüberzuwerfen. Mitten im Hof, beleuchtet durch eine Lampionkette, steht ein Tisch. Die Typen scheinen zu pokern. Einer steht auf, kommt auf Schuldig zu. Den kann ich mir genauer anschauen. Fast so groß wie sein Gegenüber, ist er breiter gebaut. Grob auch seine Gesichtszüge. Slawisch, mit hohen Wangenknochen, ist er nicht hässlich, aber irgendwie vulgär. Seine blonden Haare hat er im Nacken zu einem Zopf gebunden. Sein Anzug ist ein typisches Beispiel dafür, dass Geschmack nicht mit Geld zu kaufen ist. Seide, aber dunkelrot. Die vier anderen Kerle bleiben sitzen. Sie stehen für den Modetrend, rustikal, aber trotzdem daneben. Ich bleibe schräg hinter Mastermind. Habe mal wieder keine Peilung. Was will der Obersnob hier? Geschäfte? Mit denen? Und bei SM tippe ich bei Crawfords Topkämpfer nur auf den ersten Teil der Buchstabenkombi. Und dass es ihm an Interessenten nicht fehlt. Die Pokerrunde scheint Schuldig zu kennen, und er sie. Mit einem Nicken grüßt er den Typ, der kurz vor uns stehen bleibt. "Womit kann ich heute dienen?" Seine Stimme ist rau, sein Blick gierig. Er scheint gute Geschäfte zu wittern. Schuldig schaut auf die Flasche Single Malt Whisky, die auf dem runden Tisch zwischen den Karten und einer Menge Geldscheinen steht. Der Modefreak schnippt mit den Fingern, Sofort wieselt einer der Typen los. Die Stufen führen anscheinend in die ,Personalräume' des Puffs, denn er ist sofort mit einem sauberen Glas zurück. "Gut Sergej, dass Dein Geschmack beim Whisky wenigstens noch in Ordnung ist. Nein, kein Spielchen heute, jedenfalls nicht mit den Karten. Eher eine Wette. Deine Jungs gegen meine Kleine hier." Einer der Kerle am Tisch wirft den Kopf in den Nacken und brüllt vor Lachen. " Das soll wohl ein Witz sein. Die kann doch unter meinem ausgestreckten Arm durchlaufen." Sein Boss schaut nur kurz rüber. "Halts Maul, Oleg." Wendet sich wieder zu Schuldig, schaut ihm ins Gesicht. "Die üblichen Regeln? Ohne Schusswaffen? Wie hoch der Einsatz?" Schuldig dreht sich zu mir. "Zieh die Jacke aus. Gib sie mir." "Okay, Sergej. Keine Schusswaffen. Die üblichen Regeln. Einsatz? Auch wie immer." Wahrscheinlich soll ich meine Lederjacke ablegen, damit alle sehen können, dass ich keine Knarre trage. Aber was ist mit den Anderen? Und überhaupt, ich gegen die vier ,Jungs' von Sergej, damit Schuldig wetten kann? Innerhalb von Sekunden hat Schuldig mit meiner Jacke und seinem Glas Position bezogen neben Sergej. Der hat sein Glas und die Flasche Single Malt. Beide stehen nebeneinander auf den Stufen, als würden sie auf irgendetwas warten. Ich warte auch, auf eine Erklärung von Schuldig. Was genau hat er.... "Fight." Laut ist das Kommando vom Modezar Sergej. Und schon ist die Stimmung versaut. Zwei der Männer stürmen auf mich los. Rechts und links vom Tisch kommend, wollen sie mich in die Zange nehmen. Nummer drei ist ebenfalls hoch, aber weicht erstmal seitlich aus. Will nicht stören. Scheint hier der Fachmann für Strategie zu sein. Nur der Lacher sitzt immer noch auf seinem Hintern. Die beiden flinken Japaner lassen mir keine andere Wahl. Kurz bevor sie richtig dran sind an mir, flitze ich los. Durch die Mitte, zum Tisch. Gegenüber gegriffen, wuchte ich das schwere Teil hoch. Wie geplant, landet die Kante in Olegs Schoß. Der brüllt und fällt mit Allem hintenüber. Im Abdrehen sehe ich ihn unter einem Durcheinander von Holz und Glas begraben. Der Stratege ist fast heran. Ich habe die Stuhllehne schon fest in beiden Händen. Drehe mich mit dem Stuhl. Mit voller Wucht erwischt ihn meine ausgefeilte Stuhl-gegen-Kopf-Taktik. Sein Kopf verliert. Aber leider sind jetzt beide Japanboys bei mir. Sie sind das Kämpfen zu zweit gewöhnt und postieren sich klug. Schlecht für mich, habe einen im Rücken. Während ich nach vorn kicke, bekomme ich Kicks von hinten. Weiche im letzten Moment aus, kassiere aber einen leichten Treffer knapp neben der Niere. Genug Schmerz für kurze Ablenkung, bremsen meine Rippen einen vollen Fauststoß von vorn. Muskeln anspannen, leicht nach hinten treiben lassen. Hauptwucht vermeiden, aber in Reichweite von Nummer zwei. Shit. Der umklammert mich von hinten. Ich soll wohl seinem Kumpel als Sandsack dienen. Gutes Timing ist Alles. Mein Frontalkick stoppt den Vorwärtsdrang. Hat mir auch etwas Luft verschafft. Die Umarmung ist nicht mehr ganz so intim. Also leicht zur Seite und höfliche Verbeugung. Abrupt genug, Nummer zwei über mich hinweg segeln zu lassen. Passenderweise auf seinen Partner. Keuchend versuche ich, die Lage zu checken. Will Sergejs ,Jungs' nicht mehr ins Spiel lassen. Da höre ich Schuldigs Stimme. "Oleg. Fang" Während ich mich drehe, sehe ich wie Oleg, ohne Tisch und Stuhl, aber mit einem Baseballschläger, auf mich zukommt. Er ist dicht. Zu dicht. Und er hat den Schläger schon im Vorwärtsgang. Keine Chance. Das Ding kann man nicht blocken. Man muss den Kerl ausknipsen, der es schwingt. Und das nur, wenn der Basie ganz weit hinten ist. Instinktiv weiche ich aus. Knapp, Zu knapp. Mit der Spitze schrappt er über die Rippen, die eben die Faust gebremst haben. Hätte der Idiot auf meinen Kopf gezielt, wäre es aus gewesen. Oleg versucht es wieder. Adrenalin pur in den Adern, gehe ich ihn an. Meine Faust hämmert fast durch ihn durch. Fast. Aber Solar Plexus voll getroffen nimmt Aggression aus jedem Kämpfer. Der Basie fällt ihm aus der kraftlosen Hand. Bevor er den Boden berührt, habe ich ein Knie in seinem Unterleib. Noch eins, dann den Ellbogen von oben. Gern mache ich weiter, aber mein Alarmsystem meldet sich. Einer der Japanboys greift in seine Jacke. Ich greife zum Messer. Farfarello hat Messerwürfe mit mir trainiert. Wie in Zeitlupe sehe ich seine Hand zum Vorschein kommen. Meine Messerhand ist schneller oben. Nur ein Versuch. Leben, oder hier in dieser schäbigen Gegend verrecken, wegen einer Wette. Ich werfe. Um mein Leben. Schreie aus mehreren Kehlen. Mein Messer steckt unterhalb seiner. Sein Kopf sitzt seltsam schief, als wäre sein Genick nicht mehr intakt. Seine Hand hat die Bewegung gestoppt. Er war nicht schnell genug. Nicht für mich und nicht für Schuldig. Der steht seitlich hinter ihm. Lässt seine Hand sinken. Lächelt mir zu. Geht zu Sergej. Ich schaue mich um. Oleg ist kampfunfähig. Der Stratege rührt sich nicht. Ein Japanboy liegt ohnmächtig auf dem Boden. Ist unglücklich aufgeprallt, als sein Partner auf ihm landete. Dieser hat es garantiert nicht überlebt. Schmerzen setzen ein. Dumpf, nur Prellungen. Nicht schlimm. Das geht vorbei. Aber was war los? Mit Schuldig? Und seiner Art, Spaß zu haben? Im Näher kommen sehe ich, wie Sergej Schuldig eine Münze überreicht. "Gute Action. Du solltest sie öfter an den Start bringen. Wir können Tribüne aufbauen. Gute Quoten kassieren. Denk drüber nach." Schuldig zuckt mit einer Schulter. Reicht mir meine Jacke. "Vergiss Dein Messer nicht." Im Auto sitze ich still. Weiß nicht, wie, weiß nicht was... ich ihn fragen soll. Seine Augen glitzern, fast lüstern. Seine Stimme ist sanft und verführerisch. "Du fragst Dich, was eben passiert ist. So ganz ohne Vorbereitung, ohne Warnung. Ich habe Dir aber doch vorher angekündigt, dass wir Beide unseren Spaß haben werden. Du hattest einen Trainingskampf vom Feinsten, nicht wahr? So was liebst Du doch. Ohne Rücksichtnahme auf den Sparringspartner drauf dreschen. Ohne zu fragen, ob da Jemand vielleicht nicht mehr aufstehen kann. Und ich wollte Sergejs besten Whisky trinken und dabei zusehen, wie seine ,Jungs' von Dir zugerichtet werden. Aber Du warst zu schnell. Keine echte Herausforderung für Dich, Sai. Den Basie habe ich Oleg zugeworfen, okay. Aber doch nur, damit Dein Sieg triumphaler wird. Ich sehe es gern, wenn der Gewinner kleine Rückschläge erleidet. Schmerz ist ein exquisites Gefühl. Deinen Schmerz eben, Deinen Kampfgeist, Deine Wut, Dein Wille zu töten...das mitzuerleben, nun, das liebe ich sehr. Als es unfair wurde, habe ich den Pistolenhelden ausgeknipst. Da bestand keine Gefahr für Dich. Wird Sergej eine Lehre sein, so ein Pack zu beschäftigen. Er ist ständig bemüht, mich auf irgendeinem Gebiet zu schlagen, aber er schafft es nie. Never. Lass uns jetzt nach Hause fahren." Ich starte den Motor. Muss noch in Ruhe nachdenken, was dieser gut aussehende Schuft mir da eben erzählt hat. Da spricht er mich noch mal an. "Übrigens, Sai. Ich wette mit Sergej immer nur um eine kleine Münze. Darum geht es nicht. Es geht mir darum, ihn zu besiegen. Ihm zu zeigen, dass er sich mit mir nicht annähernd messen kann. Egal wie. Und eben habe ich auf Deinen Sieg gewettet. Sicher wie die Bank von England, Kleine." Die Jägerin ist nicht allein umher gestriffen... ein Duo war in der Nacht unterwegs, das seinesgleichen sucht. Und Kenner meiner FFs wissen, es wird sich ein Trio bilden, später. Gnade Gott ihren Feinden - denn sie kennen keine Gnade! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)