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A Window to the Past...

...and maybe to the present?
von

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Eine Shoppingtour mit Folgen

Es war ein ganz normaler Tag, wie jeder andere Ferientag. Ich saß in meinem Zimmer und schaute aus dem Fenster. Irgendwie sah es nach Regen aus. Dunkle Wolken verdeckten die Sonne und es war kälter als für diese Jahreszeit üblich. Es ging auf den Herbst zu und wie so oft in dieser Zeit wurde meine Laune immer schlechter. Auch heute fühlte ich mich nicht gut, wollte meiner Freundin Yvette aber nicht die Laune verderben und hatte ihr deswegen zu einer Shoppingtour zugesagt. In einer halben Stunde wollte sie hier sein, doch wie ich sie kannte, würde sie schon in einer viertel Stunde hier sein.

Eigentlich mochte ich Yvette nicht besonders, sie war das genaue Gegenteil von mir, aber aus irgendeinem Grund hingen wir die ganze Zeit in der Schule zusammen rum. Wenigstens meine Freizeit konnte ich allein und in Ruhe verbringen.

Ich war ein Einzelgänger-Typ, was ich aber meist daraus schloss, dass meine besten Freunde relativ weit entfernt von mir wohnten. Außerdem hatten mich meine so genannten "Freunde", mit denen ich in eine Klasse ging, einfach schon zu oft verraten, als das ich noch gerne mit ihnen zu tun haben wollte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte. Ich schaute mir noch einmal eines meiner Lieblingsposter an der Wand an, auf dem Harry, Hermione und Ron zu sehen waren. Wie gern hätte ich doch auch so gute freunde gehabt und wie gern hätte ich mir gewünscht auch zaubern zu können. Es klopfte an der Tür.

"Hey! Bist du fertig?", kam es fröhlich zwitschernd von der anderen Seite der Tür.

"Jaah, gleich", antwortete ich schärfer, als beabsichtigt.

Widerwillig stand ich auf und zog mir Schuhe und Jacke an. Ich hob meine Tasche auf und schaute ein letztes Mal auf das Poster.

"Ihr Glücklichen...", sagte ich zum Abschied zu den Dreien, die mir entgegen blickten und öffnete dann die Tür, um mich mit Yvette auf den Weg zu machen.
 

Wie immer, wenn wir nach Kassel fuhren, nahmen wir den Zug. dafür, dass heute viele Leute frei hatten, war es verdammt leer im Zug. Wir waren die einzigen im Abteil und das kam mir auch ganz Recht. Denn so konnte ich mich beruhigt zurück lehnen und musste mir nicht dauernd Gedanken darüber machen, was die Leute denken mussten, wenn sie Yvette dauernd quasseln hörten, während sie sich dauernd in ihrem Mini-Spiegel anschaute.

Ich lehnte meine Stirn an die kalte Scheibe und betrachtete die Landschaft draußen. Ein kleiner Wald und viele Hügel zogen in rauschender Geschwindigkeit an uns vorbei. Ab und zu konnte man einen Blick auf den nahe gelegenen Fluss erhaschen. Doch all das hatte längst nicht so viel Magie, wie ich mir die Welt um Hogwarts vorstellte.

Meine Gedanken drifteten ab, weg von Yvette, weg von dem Zug, in dem wir saßen und weg von dieser Welt. Ich stellte mir vor, wie es wohl sein mochte im Hogwarts-Express zu sitzen, wie es sein musste, zu wissen, dass man in ein paar Stunden als Zauberschüler in einer der wenigen Schulen für Zauberei ankommen würde, während eine wunderschöne Landschaft von Wäldern und Feldern, von Bergen und Tälern an einem vorbei zog.

Ich hatte das Gefühl genau in diesem Augenblick im Hogwarts-Express zu sitzen und wollte die Augen öffnen, um mich davon zu überzeugen, als mich das Quietschen des anhaltenden Zuges und Yvettes Hand auf meinem Arm aufweckten. Ich war doch tatsächlich eingedöst! Schnell schnappte ich mir meine Tasche und lief hinter Yvette her. Diese wartete draußen auf dem Bahnsteig auf mich und schaute mich empört an, als ich endlich auftauchte.

"Na endlich, du Schlafmütze.", raunte sie mir zu, als ich bei ihr ankam.

Ich antwortete ihr darauf jedoch nichts, denn ich hatte schon vor einiger Zeit gelernt, dass bei einer Erwiderung auf eine von Yvettes schnippischen Aussagen schnell ein Streit entstehen konnte.

Stattdessen fragte ich sie: "Können wir dann?"

"Natürlich!", antwortete sie mir mit dieser schrecklich zwitschernden Stimme.

Als wir aus dem Bahnhof kamen und an der Ampel warteten, fragte ich mich, ob wir nicht auch schneller in die Innenstadt kommen konnten. Und so fragte ich Yvette: "Meinst du, wir wären schneller in der Stadt, wenn wir da vorne rechts abbiegen würden?"

Ich deutete mit dem Kopf auf die Bürogebäude vor uns und die damit verbundene Straße, die nach rechts führte. So wie ich Yvette kannte, würde sie auf meine Idee eingehen, denn sie wollte immer schnellstmöglich in ihren geliebten Klamottenläden sein.

"Hm, kann schon sein. Aber was ist, wenn es da nicht weiter geht oder wir uns verlaufen?"

Ungläubig schaute ich Yvette an. Hatte sie etwa bedacht, dass es noch länger dauern würde, wenn einer der von ihr genannten Fälle eintraf? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Sie hatte zwar Recht mit ihren Zweifeln, aber aus irgendeinem Grund wollte ich unbedingt diesen Weg gehen.

"Wenn es da nicht weiter geht, können wir uns immer noch umdrehen und du glaubst doch wohl nicht, dass wir uns auf einer geraden Straße verlaufen, oder?"

Jetzt war sie es, die mich ungläubig anschaute.

"Du hast Recht. Also dann, auf geht's!"
 

Wir streiften schon einige Minuten an den Bürogebäuden, die dieses Viertel beherrschten, entlang, als Yvette mich fragte, ob ich mir sicher sei, dass von hier aus ein Weg in die Innenstadt führe.

"Keine Ahnung...."

Noch während ich Yvette antwortete, fiel mein Blick auf zwei seltsame Wände, die direkt am Weg zwischen ein paar Beeten standen. Sie sahen aus, wie zwei Schwarze-Brett-Tafeln, jedoch konnte ich mir kaum vorstellen, dass solche Tafeln mitten in einem Büro-Viertel stehen sollten.

".....hörst du mir überhaupt zu?", rief Yvette mir plötzlich zu.

"Was? Ja, klar.", antwortete ich ihr, immer noch wie verzaubert die Wände anstarrend.

Wenige Meter vor den Wänden sagte ich zu Yvette: "Schau doch mal da vorne nach, ob es da in die Stadt geht. Sonst können wir ja zurück gehen."

Während Yvette sich murrend auf den Weg machte, ging ich auf die beiden Wände zu. erst jetzt fiel mir auf, dass an den beiden Wänden zwei Vorhänge angebracht waren. neugierig betrachtete ich sie. Was waren das für seltsame Wände?

Erkundungsfreudig wie ich war, machte ich noch einen Schritt, um dann die vorhänge gleichzeitig zur Seite zu ziehen. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Auf der einen Wand war ein Junge zu sehen, auf der anderen drei Jugendliche. Alle bewegten sich.

"Das kann nicht sein...", flüsterte ich vor mich hin und starrte den Jungen an. "Tom? Tom Riddle? Wie...?" Dann schaute ich die andere Wand an. "Harry, Hermione und Ron? Das kann einfach nicht sein...", stammelte ich ungläubig vor mich hin.

Erst jetzt fiel mir auf, dass die vier wild gestikulierten. Sie schienen mir zeigen zu wollen, dass ich zu ihnen kommen soll. Ich schüttelte vorsichtig den Kopf. Das konnte doch gar nicht wahr sein...

"Laura? Wa-... was ist das?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. "Sind das nicht diese..."

Schlagartig drehte ich mich um. Yvette starrte zuerst mich, dann die Leinwände an.

"Wa-was ist mit deinem Arm?!", fragte sie mich mit quietschender Stimme.

Ich schaute meinen rechten Arm an, die Stelle an der eigentlich mein Ellbogen hätte sein müssen. Dieser war jedoch nicht mehr da, sondern verschwand in der Leinwand, auf der Tom zu sehen war.

"Huh...", schockiert starrte ich Tom an, der auf mich zuging und nach meinem Arm griff. Er schien mit irgendetwas zufrieden zu sein, denn es sah aus als wäre ein Lächeln über seine Lippen gehuscht.

Ich schaute noch einmal zu Yvette, als ich plötzlich einen unheimlichen Sog an meinem Arm spürte. Ich merkte, wie mein ganzer Arm in der Leinwand verschwand und ich fühlte Finger, die mein Handgelenk umschlossen. Ich hörte eine Stimme, die mit mir sprach, aber ich verstand sie nicht und dann wurde mir schwarz vor Augen. Ich hatte ein unglaubliches Schwindelgefühl. Was passierte hier bloß?

Dann hörte ich wieder diese Stimme, doch diesmal verstand ich sie: "Hey, alles in Ordnung mit dir?"

Ich öffnete die Augen. Vor mir sah ich eine riesige Menschenmenge und einen großen roten Zug. Und neben mir stand ein Junge mit schwarzen Haaren.

"Tom Riddle...?"

Eine andere Welt

"Tom Riddle?", platzte es mir heraus.

Erst als ich Toms ungläubigen Blick sah, der mich fast zu durchbohren schien, kam ich auf den Gedanken, dass es nicht allzu gut war Toms Namen zu wissen, ohne dass er mich kannte. Schnell schlug ich mir die Hand vor den Mund. Dies führte anscheinend dazu, dass Tom von seinem Blick abließ.

"Woher weißt du, wie ich heiße?", fragte er mich stattdessen. "Ich habe dich hier noch nie gesehen..."

Wieder versuchte er es mit seinem durchdringenden Blick.

"Legilimentik...", fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Warum war ich nicht früher darauf gekommen?

"Oh, ähm, ich... Ich hab schon mal von dir gehört!", versuchte ich mich aus dieser Misere zu retten. Langsam wurde mir diese Situation unangenehm.

"Ach?" Wieso konnte Tom nur so unnachgiebig sein? Aber hatte ich nicht genau das mich immer so an ihm fasziniert?

"Äh, ja, du bist doch jetzt Vertrauensschüler..."

Ich hoffte, dass er mir das einfach so abnehmen würde.

"Hm, na dann los. Lass uns ein Abteil suchen."

Ich schaute ihn verdutzt an. Was ging jetzt schon wieder ab?

"Aber vorher..." Ich schluckte. "...möchte ich deinen Namen wissen."

Er streckte mir seine Hand entgegen. Und in diesem Moment fiel mir auf, dass ich immer noch auf dem Boden saß. Wie peinlich! Mir schoss das Blut in den Kopf, am liebsten wäre ich auf der Stelle im Erdboden versunken. Obwohl... wer weiß, wo ich dann wieder gelandet wäre.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und antwortete ihm: "Laura. Thompson." Dann streckte ich ihm meine Hand entgegen.

"Ich freue mich, dich kennen zu lernen, Laura." Ich spürte, wie sich Toms Hand um die meine schloss. Es waren dieselben feingliedrigen und dennoch starken Finger, die mich vor wenigen Minuten am Handgelenk gefasst hatten. Erschrocken merkte ich, wie ich mit einem Ruck auf die Beine gezogen wurde.

"Ich helfe dir dein Gepäck in den Zug zu bringen, wenn es dir nichts ausmacht.", sagte Tom freundlich zu mir und nahm den Griff eines Koffers, der neben mir stand.

"Mein Gepäck? Ich..." Aprubt beendete ich den Satz. Eigentlich hatte ich Tom sagen wollen, dass ich gar kein Gepäck hatte, doch mir waren die Initialen auf dem Koffer aufgefallen. Dort stand eindeutig "L.K.". Woher hatte ich einen Koffer?

"Das wäre sehr nett von dir.", fügte ich schnell noch hinzu.

Tom hatte sich jedoch sowieso schon umgedreht und zog "meinen Koffer hinter" sich her. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ich musste herausfinden, was es war...
 

Nach kurzem Suchen fanden wir ein Abteil, das noch frei war. Tom platzierte meinen Koffer in einer Ecke des Abteils und erklärte mir dann, dass er jetzt ins Vertrauensschüler-Abteil musste, sich aber beeilen würde wieder zu kommen. Ich nickte müde und ließ mich auf einen Sitz fallen. Was machte ich hier eigentlich? Wie war ich hierher gekommen? Ich seufzte niedergeschlagen. All diese Fragen würden mich nur weiterbringen, wenn ich sie jemandem stellte. Und selbst dann konnte ich mir nicht sicher sein, dass mir jemand helfen würde. Nachdenklich lehnte ich meine Stirn an die Scheibe des Zuges, wie ich es zuletzt erst gegenüber von Yvette getan hatte. Vermisste ich sie eigentlich? Nein, nicht wirklich. Ich war in einer vollkommen fremden Welt gelandet, von der ich durch Zufall mehr wusste, als ich wahrscheinlich hätte gesollt. Wenn ich hier nur ein falsches Wort sagen würde, könnte das die ganze Zukunft verändern. Aber war das überhaupt möglich? Ich seufzte noch einmal tief und verlor mich dann in der atemberaubenden Landschaft, die hinter der Scheibe an mir vorbei zog. Vielleicht war ich ja sogar glücklich jetzt in dieser Zeit zu sein...



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2006-03-19T00:57:37+00:00 19.03.2006 01:57
Schöner Schreibstil! ^-^ Gefällt mir sehr gut und Tipp/Rechtschreibfehler sind mir bisher auch keine aufgefallen. Der Text liest sich flüssig und man kann die Charaktere nachvollziehen.

"Wenigstens meine Freizeit konnte ich allein und in Ruhe verbringen.
Ich war ein Einzelgänger-Typ, was ich aber meist daraus schloss, dass meine besten Freunde relativ weit entfernt von mir wohnten. Außerdem hatten mich meine so genannten "Freunde", mit denen ich in eine Klasse ging, einfach schon zu oft verraten, als das ich noch gerne mit ihnen zu tun haben wollte."

-Man, bist du ich oder was?! o.O Ich hab mich voll erschrocken, als ich das gelesen habe. Überhaupt kann ich mich total in Laura hineinversetzen. (Obs jetzt daran liegt, dass es einfach gut geschrieben ist, oder ich ihr ähnel kann ich nicht sagen.)
Von: abgemeldet
2006-01-16T13:58:53+00:00 16.01.2006 14:58
Hallöschen!!!!
Super Fanfic. Ich heie auch Laura vondaher gefällt sie mir sehr. Besonders weil ich ein riesiger Voldie Fan bin.
Ich hoffe du schreibst weiter
bye duell-master


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