Feuerberg von Trollfrau ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Valerie hatte sich, den restlichen Weg zur Höhle zurück, auf den Stein gestellt. Auch wenn es dabei ungeheuer schaukelte, schien ihr das besonders viel Spaß zu machen. Hin und wieder warf sie dem Mann, der diese Kette trug, einen Blick zu. Sie konnte sich nicht erklären warum, aber irgendwie fühlte sie sich in seiner Gegenwart überaus sicher. Sehr bald hatten die beiden die Höhle erreicht. Beim Anblick des schwarzen Loches zwischen den Felsen wurde es Valerie irgendwie mulmig, obwohl sie im inneren durch die leuchtenden Steine so hell zu sein schien. Sie ließ sich wieder auf dem Rubin nieder und klammerte sich noch fester an der Kette fest, wie sie es zuvor schon tat. Ranas glitt fast geräuschlos in den dunklen Eingang hinein. Der König und die anderen hatten Valerie bereits mit besorgter Unruhe erwartet. Sie sprang von der Kette und flog sofort auf ihren Vater zu. "Diese Landschaft da draußen sieht so ungeheuer gleich aus", äußerte sie enttäuscht. "Ich habe leider nicht ausmachen können, aus welcher Richtung wir gekommen sein könnten." "Mache dir bitte keine Sorgen, Liebes. In diesem Wirbelsturm hätte niemand sehen können, welche Richtung es gewesen sein könnte. Wir finden schon wieder zurück." Er strich ihr liebevoll über die Schulter. Ranas wand sich daraufhin sofort ab. Wieder musste er an das gemeinsame Badeabenteuer denken. Der Drachenmensch kam mit einer kleinen Steinschale zurück. Er stellte sie auf den Tisch und füllte sie mit Wasser. Die drei nahezu unverletzten Feen befreiten sich mit dem bereitgestellten Wasser grob von Blutresten und Dreck, wenigstens an Armen und Gesicht. "Ich denke wir sollten schnellstmöglich wieder zurück", begann der König matt. Er suchte Ranas Blick. Dieser nickte abwesend. "Ich denke auch, dass Euch bereits alle suchen werden." Er brachte sich auf feengröße und machte es sich auf dem Tisch bequem. Valerie warf ihm, hinter ihrem Vater stehend, ein süßes Lächeln zu. Er jedoch senkte den Blick. "Ranas sollte uns begleiten", begann sie, wie bereits angekündigt. Der König schaute zu seiner Tochter auf. "Ich denke, dass wir ohne seine wiederholte Hilfe überhaupt nicht zurückfinden werden." Ranas kratzte sich unruhig am Oberschenkel. "Eure Majestät sollte mit dem gebrochenen Bein ohnehin nicht fliegen. Es wäre mir eine Ehre Euch zu begleiten." Bei diesen Worten erhob er sich wieder und macht eine tiefe Verbeugung. Valerie beobachtete diese Verbeugung mit großem Erstaunen. Ein derartiges Verhalten hatte sie von einem Drachenmenschen, der hier in dieser unwohnlichen Landschaft in einer Höhle lebte nicht erwartet. "Dann sollten wir nicht noch länger warten." Ranas hüpfte vom Stein und bereits im Sprung hatte er seine normale Größe wieder. Äußerst behutsam nahm er den Feenkönig auf. Valerie nahm erneut auf seiner Kette platz. Die anderen drei Feen folgten den Drachenmenschen zunächst aus eigener Kraft, doch sie gaben es nach einem kurzen Stück auf. Er war mit seiner Größe einfach zu schnell, dabei hatten sie die Wüste aus Lava und Stein längst nicht verlassen. Auch sie nahmen auf dem großen Kerl Platz. Sie klammerten sich an sein rotes Haar und hatten zwischen den Hörnern einen ganz besonders guten Überblick, was es diese Landschaft betraf. Ranas musste jetzt also ganz besonders vorsichtig fliegen und den Kopf nur langsam bewegen, um auch niemanden zu verlieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)