Dum spiro, spero-solange ich atme hoffe ich von tsukimegami (Noin und Marron) ================================================================================ Kapitel 1: Geheimnissvoller 'Er' -------------------------------- So, mal wieder was von meiner Wenigkeit ^____^ Diesmal was von KKJ (whuuu, ganz was Neues!) Hab mal ein ziemlich ungewöhnliches Pairing genommen, wer das nicht verkraften kann, soll bitte nicht Kommentare von wegen und ,Ich hasse das Pairing' oder ,Scheiß Pair' abgeben! Sonst freu ich mich aber riesig über jeden Kommentator! Widm: Dissy und SamTomoe Ich halte mich nicht wirklich an das Original KKJ oder an den Anime, ich mach meine Eigene Version und lege die Dinge zu meinen Gunsten aus, also nicht wundern! Stand der Dinge: Marron weiß noch nicht das Sindbat und Chiaki ein und dieselbe Person sind. -~-~-~-~-~-~- "Finn... ich... man..." Der Engel schwirrte besorgt um Marrons Kopf. "Was hast Du denn?" "Man hat mich... beobachtet." "Wie jetzt?" Finn warf Marron einen verwirrten Blick zu. "Als ich mich zurückverwandelt habe... da... da stand ein Mann, der es gesehen hat..." "Kennst Du ihn!?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Nein. Aber... er..." "Was ist mit ihm!?" "Nichts..." "Marron, wieso redest Du nicht mit mir!" Marron blickte zu Boden. Sie drehte sich zum Fenster und betrachtete den Sonnenuntergang. Ihre Gedanken liefen immer in dieselbe Richtung, alles wurde ihr zu viel, in letzter Zeit hatte sich ihr ganzes Leben verändert, erst zog Chiaki ein, dann kreuzte dieser ,Kaito Sindbad' auf, und nun das! Als ob ihr Leben nicht so schon schwer genug wäre! Immer wieder starrten sie in ihren Gedanken diese Durchdringenden Augen an, die Augen des Mannes. "Marron, bitte, was hast Du auf dem Herzen!?" Finn flog besorgt hinter ihr her und ließ sich schließlich auf der Schulter des Mädchens nieder. "Der... der Mann..." "Mach dir doch keine Sorgen, Du siehst ihn bestimmt nie wieder!" "Man trifft sich immer zweimal im Leben..." "Ach Marron, geh erst einmal Schlafen, Du bist sicher müde!" Nickend bewegte sich Marron in Richtung Schlafzimmer... ~ Am nächsten Morgen. ~ Es klingelte an ihrer Tür. "Ja, ich komm schon!" Marron schnappte ihre Schultasche und rannte zur Tür. "Guten Morgen Marron! Gut Geschlafen?" "Oh, Hi Chiaki..." Eine Art Traurigkeit lag in ihrer Stimme die er nicht einschätzen konnte, so folgte er ihr und Miyako nur. Fast den ganzen Weg bis zur Schule schwiegen die drei. Miyako versuchte mit Marron ein Gespräch zu beginnen, gab es aber schließlich auf. "Marron, willst Du nicht mit mir reden!? Was ist los?" "Nichts..." Sie schüttelte den Kopf. "Ich geb's auf, mit Dir kann man Heute nicht reden!" Kaum hatten die drei das Gebäude der Momokuri-Schule betreten kam eine Durchsage über den Schulfunk. "Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen, liebe Schüler. Wir möchten Heute ein neues Gesicht im Lehrerkollegium begrüße, sein Name ist Hijiri Shikaido, Lehrer für Geschichte und Französisch. Bitte versammelt euch in der Aula!" "Ein neuer Lehrer?" Chiaki sah sich fragend zu den beiden Mädchen um. "Anscheinend..." Marron wirkte geistesabwesend. "Marron! Hör auf mit deiner verdammte Gleichgültigkeit!" "Ja,.. ok ein neuer Lehrer." Sie versuchte sich an einem interessierten Blick. "So gefällst Du mir schon besser!" Die Gruppe folgte den anderen Schülern und betrat den Versammlungsraum. Nach kurzer Zeit kam die Direktorin die Tribüne, gefolgt von einem Mann. Einem Mann mit roten Haaren, die mit einem Band gebunden wurden. Marron konnte ihren Augen nicht trauen. "Nein!" Ein paar schwärmende Mädchen aus der Reihe vor Marron drehten sich mit einem lauten "Pschht!" um. Marron wusste nicht was sie denken sollte - es wollte nicht in ihren Kopf, dass sie den Mann leider kannte,... Er war es, der sie gesehen hatte! Sie schüttelte den Kopf und wollte vergeblich den Gedanken verscheuchen. Die weitere Rede der Direktorin vernahm sie nicht. Dafür sagte eine Stimme in ihrem Kopf immer wieder: ,Er ist es, er ist es!'. Während der Schule war Marron unkonzentriert, sonst konnte sie auf jede Frage der Lehrer korrekt antworten, doch jetzt hörte sie ihnen gar nicht erst zu. Auf dem Heimweg ging sie allein Durch die engen Gassen von Momokuri. Sie bemerkte die Leute um sich nicht, ihr Bewusstsein haftete noch immer an dem Mann, der sie gesehen hatte und sich nun ihr Lehrer nannte! Sie stieß gegen eine Person. "Entschuldigen sie..." Ohne aufzuschauen ging sie weiter. "Marron?" Als ihr Name fiel drehte sie sich doch um. "Hi-Hijiri-sensei..." In ihr wuchs das verlangen so schnell wie nur möglich weiter zu laufen. "Oh, Du hast Dir meinen Namen gemerkt!" Der Mann lächelte und Marron wagte es kurz ihm ins Gesicht zu sehen. Sie nickte. "Wir haben denselben Weg, ich muss in die nähe deines Wohnblocks." Wieder lächelte er. Marron nickte wieder. "Lass uns ein Stück zusammen gehen, ja?" Sie schüttelte verlegen den Kopf. "N-nein, ich gehe noch zur... Bibliothek!" Gelogen, aber sie suchte verzweifelt nach einem Grund um schnell weg zu können. "Aber die ist doch direkt neben der Schule, willst Du noch einmal zurück?" "Ähm... ja, ich habe noch etwas... vergessen...!" "Was denn?" "Ich muss... ein Buch zurückgeben!" Und sie rannte los. Immer wieder drehte sie sich ohne einen direkten Grund dafür zu haben um. Nicht dass sie dachte sie werde verfolgt, aber sie hatte ein seltsames Gefühl im Nacken. Wie am Vortag ließ sie erschöpft die Tür ins Schloss fallen. "F-Finn?" "Jahaa! Wo warst Du so lang?" "Ich... nein, viel wichtiger, der Mann..." "Der von Gestern?" Marron nickte. "Ja, er... er ist mein neuer Geschichtslehrer." "Nein!" Der Engel flatterte aufgeregt um Marrons Kopf. "Doch..." "Hat er...Dich erkannt?" Finn ließ sich auf einer Kommode nieder. "Ich weiß es nicht..." "Marron! Du darfst Dir darüber nicht so viele Sorgen machen! Unternimm doch mal wieder etwas mit Miyako und Chiaki!" "..." "Was denn!? Ich denke Du magst ihn, und Miyako ist deine beste Freundin!" "Ja... aber..." "Was aber?" "Ich weiß es nicht! Irgendetwas ist... ich kann den beiden nicht mehr unter die Augen treten, ich komme mir so mies vor!" "Marron... Morgen ist Wochenende, dann sieht die Welt auch wieder ganz anders aus." "Ja...Du wirst wohl recht haben..." Das Mädchen schlief unruhig, sie träumte von dem Mann mit den roten Haaren und von einer Frau die sie nicht kannte. Die beiden schienen sich zu kennen und wollten sich küssen, doch kurz zuvor wechselte Marron die Sicht und wurde selbst zu der Frau. Sie schob ihren Lehrer von sich, doch der war stärker als sie. Sein Gesicht kam dem ihrem immer näher, dann wurde eine Tür aufgerissen und Chiaki kam hinein gerannt. Er war blutüberströmt und seine KleiDung war zerfetzt. Er stürzte sich auf den Mann und die Beiden fochten gegeneinander, dann wurde Marron schwarz vor Augen, und sie erwachte schweißgebadet. Ihr war schwindelig und sie hatte schreckliche Kopfschmerzen. "Marron? Was ist los?" Das Mädchen schüttelte den Kopf und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. "Nichts... ich habe nur schlecht geträumt... und mir..." Sie stand ruckartig auf und rannte zur Toilette. "Marron!" Der Engel schwirrte aufgeregt hinter ihr her. Als sie den Raum betrat sah sie Marron vor der Toilette hocken und würgen. "Was ist denn los mit dir?" Wieder schüttelte sie den Kopf. "Ich habe schlecht geträumt, und ich... mir... ist schlecht!" Sie erbrach noch einmal. Ihre Übelkeit dauerte noch bis in die frühen Morgenstunden. Marron saßen in der Küche und trank den Tee, den Finn mit etwas Mühe zubereitet hatte. "Was hast Du denn geträumt? Manchmal hilft es, darüber zu reden!" "Von dem Mann... und einer Frau und Chiaki und... ich weiß es nicht mehr!" "Hm..." "Was hm?" Marron blickte in das angespannte Gesicht des kleinen Wesens. "Ach nichts, trink deinen Tee, dann geht es dir sicher bald wieder gut!" Nickend nippte das Mädchen an der Tasse. Das Gefühl welches die Wärme in ihrem Halb verursachte war zwar durchaus angenehm, ließ jedoch die Übelkeit zurückkehren. Sie stellte die Tasse wieder ab und sah aus dem Fenster. Es war inzwischen taghell geworden. Das Telefon klingelte. "Ich geh schon ran." Finn flog los und schob den Hörer mit aller Kraft vom Aperrat. "Ja hallo, hier bei Marron Kusakabe?" "Hallo, ist da jemand? Marron bist Du da? Hier ist Miyako!" "Finn, sie kann Dich doch nicht hören..." Marron kam zu dem Engel getaumelt und nahm den Hörer in die Hand. "Ja, Miyako, ich bin's." "Marron, Du klingst so komisch?" "Mir geht's nicht besonders..." "Können ich und Chiaki vorbei kommen?" Marron seufzte, willigte dann aber doch ein. "Ok, wir sind gleich da." Und sie legte auf. "Miyako und Chiaki kommen gleich..." Finn, die schon mit dem Versuch den Tisch abzuräumen beschäftigt war, hörte ihr gar nicht zu. Der weitere Tag verlief fast ereignislos, Miyako konnte nicht mehr lang bleiben und ließ, wenn auch ungern, Marron und Chiaki allein. "Wo muss die denn eigentlich hin?" Marron blickte ihren Gegenüber fragend an. "Ich weiß es selbst nicht... aber so haben wir wenigstens Zeit für uns..." "Ähm...ja..." Marrons blickte den näher an sie heran rückenden Chiaki schief an. "Hm...dein Haar riecht so gut..." Er nahm eine Strähne und ließ sie Durch seinen Finger gleiten. Marron verspürte eine unbegründete Neigung aufzustehen. "Ich...ich hol uns etwas zu trinken..." Sie ließ einen verdutzt schauenden Chiaki zurück. "Marron, Marron, gut, dass Du kommst! Ich spüre einen Dämon!" Die Angesprochene warf ihrer kleinen Freundin einen schrägen Blick zu. "Muss ich? Sindbat soll doch..." "Vergiss es! Los, beeil Dich!" "Und Chiaki?" "Lass dir was einfallen, aber, bitte!" Der kleine Engel hatte die Hände in die Hüften gestemmt. "Schon gut..." Das Mädchen ging wieder zu ihrem Gast. "Marron, ich" - "Chiaki, ich" "Du zuerst." - "Nein, Du!" "Ok, gleichzeitig." ,,,,Ich muss Einkaufen.'''' "Du auch?" Beide sahen sich verdutzt an. "Ja, ich habe...äh... keine Milch mehr!" "Und ich brauch noch Brot..." "Na dann... Tschüss!" Marron sah ihm mit großen Augen hinterher. "Wer ist es diesmal?" Marron stand auf dem Balkon, Finn schwebte neben ihr. "Eine gewisse Frau Ayamota, hier ganz in der nähe." "Gut." Der Dämon wäre schnell abgehandelt gewesen, wäre da nicht ein gewisser ,Kaito Sindbat'. Jeanne und er leisteten sich ein Rennen gegen die Zeit, aus dem aber schließlich Jeanne also Sieger hervor ging. Sie stand auf einem Dach und betrachtete die Schachfigur in ihrer Hand. "Es werden immer mehr Dämonen Finn..." Der kleine Engel seufzte leise "Ja..." Wind kam auf und die Wolken, die den Mond noch vor kurzem verdeckten schoben sich zur Seite. Die silbern glänzende Mondsichel zeichnete die Umrisse der Dächer nach. Doch auf einem Dach schien etwas zu sein, etwas Lebendiges, ein Mensch? Das Mädchen schloss die Augen und öffnete sie wieder, der schwarze Schatten war verschwunden. "Finn, hast Du das auch gesehen?" "Was denn?" Die grünhaarige sah sich um, konnte aber nichts erkennen. "Da war... ach nichts...Lass uns nach Hause gehen, hier ist es kalt, wir holen uns nur eine Erkältung! " Sie sprang auf das nächste Dach, bemerkte aber, dass Finn ihr nicht folgte. "Komm Fi..." Das Mädchen blickte suchend um sich, sah aber nur zwei Krähen, die auf einem Dachvorsprung hockten. "Finn?" Sie fühlte sich plötzlich beobachtet, wendete ihren Kopf, konnte aber niemanden erkennen. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie rief lauter. "Finn? FINN!" Doch keiner Antwortete, und kein kleines Wesen kam angeflogen und sagte ,Hier bin ich!'. Plötzlich hörte sie eine Stimme. Sie kam ihr vertraut vor, doch sie kannte sie nicht. "Marron, was machst Du hier draußen? Suchst Du jemanden?" Sie sah sich um, konnte aber nichts erkennen. "Wer ist da?!" ein leichtes Zittern lag in ihrer Stimme. Wieder wurden die Wolken von Wind geschoben und der Mond zeigte sich. Auf dem Dach vor ihr stand jemand, ein Mann. Er trug einen langen schwarzen Umhang und darunter ein schneeweißes Hemd, mehr erkannte sie nicht. "Wer...wer sind Sie?" Der Anblick ließ Marron erschauern, bei genauerem Betrachten erinnerte er sie an einen Ritter. Er hatte edle Gesichtszüge und durchdringende Augen, die alles zu sehen schienen. Seine Haare waren lang und glänzten von schwarz im Mondlicht. Als sie ihn näher sehen konnte war es keine Angst mehr, die sie verspürte, sondern ein anderes Gefühl - eine Art Neugierde, die er in ihr weckte. "Du fragst wer ich bin? Das wirst Du noch früh genug erfahren." Er sprang in die Luft und wurde vom Wind erfasst, dann verschwand er und tauchte direkt neben Marron wieder auf. "Was wollen Sie von mir!?" Er antwortete nicht, sondern kam nur mit gleichmäßigem Schritt auf sie zu. Das Mädchen wich nach Hinten aus, doch schon bald war sie ans Ende des Daches gelangt, sie blieb stehen. "Gehen Sie weg!" Er schwieg weiterhin, verweilte aber kurz vor ihr. "Was wollen Sie?!" Der Mann streckte seine rechte Hand nach vorn und berührte Marron am Nacken, diese konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Blieb einfach still stehen. Dann wurde sie bewusstlos. -~-~-~-~-~-~- Freu mich über jeden Kommentar, Gb-Eintrag oder ENS Eure tsuki Kapitel 2: Kiss the teacher! ---------------------------- Soo, und weiter geht's ^__^ Zum Kap gibt's nicht viel zu sagen, nur ein herzliches Dankeschön an die Leutchen die es lesen! *bis zum Boden verbeugt* Möcht' euch nicht lang zutexten, also weiter im Programm! Ps: es ist ein bisschen kurz geworden, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem ^__^ ~-~-~-~-~-~-~-~ Sie vernahm die Berührung als einen kurzen Druck, mehr spürte sie nicht, bis zu dem Zeitpunkt in dem Schwärze sie umhüllte. ... Als sie erwachte befand sie sich in einem fremden Haus, in einem fremden Zimmer, in einem fremden Bett. Langsam strich sie mit der Hand über die weiße Seide der Bettwäsche und versuchte sich vergeblich zu erinnern weshalb sie jetzt hier lag. Als sie den Raum in dem sie sich befand näher musterte, fiel ihr die edle Gestaltung auf. Rote Vorhänge dämpften das hereinfallende Licht, doch das wenige was es dennoch schaffte warf einen matten Schein auf die hölzernen Möbel und das Parkett. An den Wänden waren zwei mit Rosenmuster verzierte Lampen montiert und auch in einer Vase auf dem nebenstehenden Tisch befanden sich weinrote Rosen. Sie setzte sich auf und strich sich die wirr fallenden Haare aus dem Gesicht. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht mehr Jeanne, sondern das Mädchen Marron war und Verwunderung breitete sich in ihr aus. Diese konnte jedoch nicht lang aufrecht gehalten werden, denn ein leises Knarren weckte ihre Aufmerksamkeit. Kurz darauf folgten Schritte und die Tür wurde aufgeschoben. "Oh, Du bist wach!" Das Mädchen nickte und sah staunend den rothaarigen Mann an. "Ähm... wie genau..." "Wie Du hierher gekommen bist?" Marron nickt kurz und betrachtete dann das Tablett in seiner Hand, auf dem ein Frühstück verführerisch duftete. "Ich habe Dich auf einem Fußweg ganz hier in der Nähe gefunden" "Und wo genau bin ich?" "Bei mir. Und jetzt iss erst einmal etwas, Du siehst hungrig aus." Er stellte das Tablett auf einen kleinen Tisch neben dem Bett und lehnte sich lächelnd an das Fensterbord. Sie aß erst zögerlich, dann aber mit Begierde und schon nach kürzester Zeit waren die Teller geleert und die Tasse ausgetrunken. Das Mädchen blickte zu ihrem Lehrer, der aus dem Fenster sah und dem das Sonnenlicht in den Haaren spielte. Er schien ihren Blick zu bemerken und wandte sich zu ihr um. Mit Verwunderung bemerkte sie eine unergründliche Tiefe und Trauer in seinen Augen. Sie ertappte sich dabei, in ihnen zu versinken und nach dem Grund dieser Leere zu suchen. Er schüttelte leicht den Kopf und ging zu ihr. "Hat es geschmeckt...?" Sie nickte und sah ihn mit großen Augen an. "Das freut mich..." Er nahm das Tablett und ging aus dem Raum. Marron blickte ihm verwundert hinterher und legte sich wieder nieder. Erst als die Sonne ihren Stand änderte und ihr ins Gesicht schien setzte sie sich wieder auf. "Wo bin ich eigentlich... ach ja... bei Hijiri-sensei... mein Kopf tut weh..." Sie massierte ihre Schläfen und stand auf. Langsam tat sie ein paar Schritte Richtung Fenster und schob die schweren Vorhänge zur Seite. Die Sonne stand Tief und das Mädchen fragte sich wie spät es sei... konnte jedoch nur schätzen. Sie ging weiter bis zur Tür, drückte die Klinke nach unten und betrat einen großen Raum. Er war mit Holz ausgekleidet und wie das Zimmer in dem sie vor kurzem noch lag in Rot-, Braun- und Schwarztönen gehalten. Auf einem großen Tisch stand wieder eine Vase mit Rosen. Sie ging hin nahm eine aus dem Gefäß. Langsam führte Marron sie zur Nase und roch. Ein schwerer betörender Geruch, wie er sich im ganzen Raum befand, war es, der von ihr ausging. Sie steckte die Blume wieder zurück und sah sich weiter um. An den Wänden hingen Bilder von Abendlandschaften und Sonnenuntergängen, zwischen den Bildern standen Regale mit Büchern, manche von ihnen schienen so manches Jahrzehnt hinter sich zu haben, andere sahen neu aus. In einer Ecke des Zimmers stand ein schwarzer Flügel. Ihre Schritte hallten auf dem Holz und sie kam sich plötzlich sehr einsam vor. Sie stellte sich neben das Instrument und ihre Hand bewegte sich wie ferngesteuert zu den Tasten. Vorsichtig drückte sie eine nach unten und lauschte dem dumpfen Ton. Sie schloss die Augen und legte ihren Finger auf eine zweite. Ihre Gedanken schweiften ab und sie ließ einen dritten Ton erklingen. Leise Schritte näherten sich ihr. Der Mann stellte sich schräg hinter Marron und seine Hand wanderte ebenfalls zu den Tasten. Das Mädchen erschrak als sie seine Gegenwart bemerkte. Er setzte sich auf den Hocker und entlockte den schwarzen und weißen Tasten eine, wenn auch noch so traurige, wunderschöne Melodie. "Oh ich..." Sie verstummte und hörte seinem Spielen zu. Marron stand neben ihm und sah aus dem Fenster, die Sonne war untergegangen. Der Mond warf einen matten Glanz in den Raum und ließ alles unwirklich gläsern wirken. "Setz Dich." Er rückte ein Stück zur Seite und deutete mit dem Kopf neben sich, wobei er das Spielen nicht unterbrach. Sie zögerte kurz, doch ließ sich nieder. Noch einige Minuten saßen sie so, er spielend und sie neben ihm. Dann endete das Stück. In Marron breitete sich ein merkwürdiges Gefühl aus, eine Art Vorahnung, die von in ihrem Nacken ausging und schließlich ihren ganzen Körper erfüllte. Sie zuckte kurz zusammen, als sie den Arm ihres Lehrers um ihre Schultern spürte konnte sich aber nicht weiter bewegen. Das Mädchen fühlte sich wehrlos. Ihr war dieses Gefühl schon einmal begegnet, doch sie wusste nicht mehr wann und wo. Ihre Gedanken und Erinnerungen verschwammen wurden aber sofort wieder klar. Der schwarze Ritter auf dem Dach! Ein Merkwürdiger Zufall... Sie drehte ihr Gesicht zu ihm und bemerkte wieder diesen leeren Blick in seinen Augen während er sie ansah. Er zog sie an sich und legte sein Kinn auf ihren Kopf. Sie riss die Augen auf und zitterte am ganzen Leib. Der Körper des Mannes, der sie gerade mit seinen Armen umschlang war kalt wie Stein und sie vernahm nur einen sehr leisen Herzschlag. Sie wollte etwas sagen, fand aber keine Worte, also verharrte sie in ihrer Position. Er hob seinen Kopf und richtete auch den ihren am Kinn nach oben. Marron schluckte und großes Unwohlsein breitete sich in ihr aus. Sie sah sich auf einmal selbst vor ihrem Lehrer sitzen, sah wie er sie anblickte und sah, wie er seinen Kopf zu dem ihren herunter beugte. Dann wurde sie wieder sie selbst und sah wie sein Gesicht immer näher kam. Das Mädchen wollte ihren Kopf abwenden, war dazu aber nicht im Stande. Nur noch wenige Millimeter trennten ihre Lippen von den seinen. Sie kniff aus purem Reflex die Augen zusammen, Da spürte sie, wie er sie von sich weg drückte. Sie verlor das Gleichgewicht auf der schmalen Bank und fiel hinunter. Zwar durchaus erleichtert aber auch verwundert sah sie den Mann an. Sein Blick war gläsern und er stand stocksteif da. Langsam hob er den Arm und zeigte auf Marron, senkte ihn aber gleich wieder. "...eine Person...." Er murmelte vor sich hin, drehte sich um und ging aus dem Raum. Das Mädchen saß verwirrt auf dem Boden.. Nicht, dass sie enttäuscht wäre - von ihrem Lehrer geküsst zu werden wäre eine Erfahrung, die sie nur ungern gemacht hätte. Zudem ihr nun wieder bewusst wurde, dass dies der Mann es war, der sie beobachtet hatte! Sie stand auf und ging zurück in den Raum, in dem sie noch vor kurzer Zeit gelegen hatte. Marron sah den silbrigen Mond durch das Fenster. Sie konnte wieder klar denken, erinnerte sich an Mann auf dem Dach und... an Finn... , Finn war verschwunden! Leise wurde die Tür aufgeschoben und der Mann kam herein. "Es tut mir leid... ich sah in Dir jemanden der Du... nicht bist... ich hätte das nicht tun dürfen... es tut mir leid..." Marron sah weiterhin aus dem Fenster, nickte aber kurz. "Hijiri-sensei... ich... will wieder zurück, Morgen ist Schule..." Der Mann seufzte leise, und willigte ein. Marron wurde plötzlich schläfrig und legte sich mit dem Oberkörper auf der Fensterbank nieder. Der Mann lächelte sanft und trug sie aus dem Zimmer. -~-~-~-~-~-~-~ So, bis zum nächsten Kap! ^___^ Freue mich ganz besonders über jeden Kommi, ENS und Gb-eintrag. Kapitel 3: Traumwelten ---------------------- Bonjour Bonjour! Hier gibt's mal wieder ein neues Kapitel! Es gibt nicht viel dazu zu sagen... Nur ein riesengroßes Monsterdankeschön An: SamTomoe Kaylachan Hoffnungsengel Hitomi22 Ceras und yuri-engel *bis zum Boden verbeugt* Freu mich über alles Kommi,Gb-eintrag und Ens ähnliche, eure tsuki -~-~-~-~-+-~-~-~-~- |...| Der Mann stellte sich mit Marron in die Mitte des Raumes, in dem sie sich zuvor fast geküsst hätten. Er senkte seinen Blick, Wind kam auf und er verschwand mit dem Mädchen im Arm. |...| Als Marron am nächsten Morgen erwachte wusste sie nicht, wo sie sich befand. Suchend wanderten ihre Augen durch das Zimmer und blieben schließlich am Fenster. Die Sonne stand hoch und Vögel sangen. Erschrocken setzte sie sich auf und sah zu der Uhr an der Wand. "NEIN!! Finn, wieso hast Du mich nicht geweckt!?" Stille. Kein Laut, im ganzen Raum hörte man nur das Ticken der Zeit. Marron schloss die Augen wieder. "Sie ist nicht hier..." Langsam stand sie auf und tat ein paar Schritte in Richtung Fenster. "Wo ist sie nur..." Sie schob den Riegel zur Seite und ein kühler Luftzug wehte ihr ins Gesicht. Marron sah die vielen Autos auf der Straße und auf den Fußwegen lachende Schulmädchen. Moment!? Schulmädchen?! Panisch sah sie sich nach dem Kalender um. In dem weißen Kästchen, stand nicht nur das aktuelle Datum, sondern auch ein großes MONTAG. Sie seufzte und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Auf dem Anrufbeantworter waren zwei Nachrichten, eine von Miyako und die andere von Chiaki. ,Hallo Marron, ich bin's Miyako. Schläfst Du noch? Denk dran, Heute schreiben wir den Mathe-Test! Verschlaf nicht!' Dann ein Piep-Ton. ,Hier ist Chiaki, bist Du wach? Bis dann in der Schule!' Was die letztere Nachricht für einen Sinn verfolgte wusste Marron nicht, sie hatte auch keine Lust länger darüber nach zu denken. In letzter Zeit nervten sie Chiakis Versuche ihr näher zu kommen nur. Als sie ihre Haare kämmte bemerkte sie einen Geruch, der an ihnen haftete. Ihr kam der Duft so bekannt vor, aber doch wusste sie nicht ihn einzuordnen. Sie schloss die Augen und sah eine Vase mit dunkelroten Rosen vor sich. Ein Stechen in ihrem Herzen ließ sie zusammenzucken. Sie sank auf den Boden und atmete schwer. "Was soll das!?" Ein Schauer jagte über ihren Rücken. "Gott, was ist los mit mir?!" Stille. Was hatte sie auch erwartet? Dass eine Stimme ertönt und ihr sagt was mit ihr passiert etwa?! Sie hatte Angst und wusste nicht was sie machen sollte. Schließlich faltete sie ihre Hände und betete. Als die Dunkelheit vor ihren Augen verschwand lag sie auf dem Boden. Es klingelte an der Tür. Sie stellte sich schwer auf und öffnete die Tür. "Marron?!" Die Angesprochene sah Miyako an. "Hm? "Ähm... Du bist in Unterwäsche..." Marron sah an sich herab und ihr Gesicht färbte sich leicht rötlich. "Komm rein, ich zieh mir nur noch was an..." Sie betraten die Wohnung und Marron verschwand im Schlafzimmer um sich anzuziehen. "Wieso warst Du nicht in der Schule, hast Du meinen Anruf nicht abgehört?" "...doch... ich hab verschlafen..." Miyako seufzte und schlug die Augen nieder. "Ach ja, eh ich's vergesse, ich soll dir das hier von Hijiri-sensei geben." Mit ausgestrecktem Arm hielt ihr Miyako einen Brief entgegen. Auf den Namen dieser Person hin zuckte Marron zusammen und fing einen schiefen Blick von Miyako ein. Langsam öffnete sie den Briefumschlag und zog den nach Rosen duftenden Brief heraus. Liebe Marron, Ich wollte es Dir Gestern schon sagen, doch es kam mir nicht über die Lippen. Wie ich es Dir jetzt sagen soll weiß ich auch nicht. ... Es gibt keine Menschen, die nicht eine zweite Persönlichkeit haben. Hört man nicht auf sein Gefühl, kann man sie nicht finden. Weder in sich selbst, noch in anderen. Eine Hälfte scheint gut, ist aber nicht die Echte, die Andere scheint böse, diese ist die wahre Form. Alles hat zwei Seiten, und beide sind wie der Mensch es will. Der Mensch... oder die Seele... Da wo es keinen Menschen gibt, gibt es dennoch einen Geist, eine Seele und ein Herz, auch wenn es noch so kalt ist. ... Ich glaube, Du verstehst mich, solang Du mit Deinem zweiten Ich ließt. Hijiri Shikaido Marron las sich im Laufe des Tages immer wieder diese Zeilen durch. Sie versuchte zu verstehen, was er damit meinte, doch es wurde ihr nur jedes Mal unergründlicher. Marron wollte den Brief gerade auf den Nachtschrank legen, als sie auf der Rückseite des Papiers weiteren Text erkannte. Sie ist zurück zu dem, der ihr half als sie in Not war. Geh ihr nicht nach, bleibe... Verdutzt sah sie auf die klein geschriebenen Zeilen. Dann ließ sie ihren Blich nach Unten wandern und sah noch etwas. ...bei mir. Ihr Herz begann zu rasen und sie konnte ihre Augen nicht von diesen zwei Worten wenden. Langsam setzte sie sich auf ihr Bett und las sich den gesamten Brief noch einmal durch. Die Zeilen waren ihr immer noch nicht ganz begreiflich, aber sie hatte das Gefühl langsam zu verstehen. Das Mädchen legte sich auf das weiße Laken und sah an die Decke bis sie die Augen schloss. Im Inneren ließ sie die Ereignisse Revue passieren. Ständig blieben ihre Gedanken bei dem Kuss hängen. Sie schlief ein. Marron hörte eine Nachtigall wie aus weiter Ferne singen, eine traurige doch sehr schöne Melodie. Das Lied wurde von Klavierspiel begleitet. Sie ging durch ein mächtiges Tor und fand sich in einem himmlisch schönen Garten wieder. Ein schwarzhaariger Mann saß vor einem Flügel und spielte. Das Mädchen näherte sich ihm langsam, er schien sie nicht zu bemerken. In seinen zum Mond gerichteten Augen versank sie, Leere war in ihnen, irritierende Leere und zugleich unendliche Weite. Sie konnte nicht widerstehen ihre Hand nach dem Mann auszustrecken und ihn zu berühren. Langsam hob sie ihre Hand und strich mit den Fingerkuppen über die langen schwarz glänzenden Haare. Der Mann erhob sich, und nur noch der Nachtigallengesang war zu vernehmen. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Marron ließ sich wie ferngesteuert in seine Arme ziehen. Sein Körper war warm und duftete nach Rosen und Lavendel. Sie hob den Kopf und merkte wie er sich zu ihr beugte. Dann berührten sich ihre Lippen. Marron war überrascht und spürte dennoch in sich eine merkwürdige Freude. Als sie sich voneinander lösten sah sie ihm in sein Gesicht, edle Züge... wie die eines Ritters... Sie strich mit ihrer Hand über seine Wange und legte ihm den Zeigefinger auf die heißen Lippen. Dann hob sie auch die zweite Hand und legte ihre Arme um seinen Nacken. Er war groß, sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen. Dann hob er sie hoch und trug sie zu einer Wiese von weißen Blumen. Er legte sie hin und ging selbst zu Boden. Wieder küssten sie sich und er strich mit seiner Zunge über ihre Oberlippe. Sie erschauerte, lies sich aber schließlich darauf ein... Sie schreckte aus ihrem Traum auf als die Turmuhr zwölf schlug. Marron bemerkte, dass Decke und Kissen aus dem Bett gefallen waren. Ihr Herz raste und die Hälfte der Knöpfe ihres Oberteils waren offen. Ihre Stirn fühlte sich bedenklich heiß an. Sie stand vorsichtig auf und hob Decke und Kissen zurück ins Bett. Sie wollte sich gerade wieder niederlegen, als sie etwas weißes auf dem Boden sah. Sie hob es hoch und ihr Herz schien auszusetzen. Sie hielt ein nach Rosen duftendes, weißes Hemd in der Hand. -~-~-~-~-+-~-~-~-~- *muahahahaha* Was für ein Ende! *eg* Kapitel 4: Weißes Hemd und Schwarzes Haar ----------------------------------------- So, hier wieder ein neues Kap ^.^ Hab schon stress mit meinen Ellis gekriegt, weil ich drei Tage Dauerschreiben gemacht hab... Dafür ist die Wortanzahl nicht zu verachten... Obwohl es ein paar mehr sein könnten... wie gern würde ich eine 3000 bei der Wortanzahl sehen ;_; Nun ja... so ist aber auch ok... In dem Kap passiert schon einiges, hab versucht alles schön miteinander zu verknüpfen... Ob mir das gelungen ist, da bin ich mir echt nicht sicher! Noch mal einen herzlichen dank an euch lieben Leute, die das Lesen, und eine ganz besonderes Dankeschön, an die, die sich die mühe machen und mir einen Kommi schreiben! *abflauscht* Gruß, tsuki in Hoffnung nen Gb-Eintrag ne ENS oder nen Kommi von euch zu bekommen, wenn nicht, dann einfach nur in Hoffnung, dass es euch gefällt ^.^ -~-~-~-+-~-~-~- Der weiße, seidige Stoff leuchtete im Mondenschein und Marron starrte perplex darauf. Sie krallte ihre Finger in das Hemd und biss sich auf die Unterlippe. Dann stand sie auf und ging zum Fenster, es war einen Spalt breit geöffnet, und sie hörte die letzten dumpfen Töne der Mitternachtsglocke, die sich wie schweres Seufzen über die Dächer ausbreiteten. In der Stadt war es jetzt ruhig, keine Menschenseele war mehr auf den Straßen und es fuhren keine Autos. Wie ausgestorben wirkte die Gegend. Nur vereinzelten hellte ein Schimmer der dahinter liegenden Zimmer die Fenstern auf, doch nach und nach erloschen auch diese. Lange Zeit verharrte das Mädchen so und betrachtete die Mondsichel am dunklen Firmament, auf dem sich kein einziger Stern abzeichnete. Dann tropfte etwas Nasses auf ihre Hand, die immer noch das Hemd festhielt. Eine Träne, sie wischte eine zweite mit der anderen Hand weg, doch schon bald rannen weitere ihre Wangen hinab. Schließlich schluchzte sie laut los. Sie vergrub ihr Gesicht in dem duftenden Stück Stoff und ging auf die Knie. Etwa fünf Minuten, dann waren ihre Augen tränenleer und das Hemd nass. Der Rosenduft beruhigte sie zwar etwas, aber sorgte auch für betörende Kopfschmerzen. Sie erhob sich wieder und bemerkte, dass es am Horizont heller wurde. In wenigen Stunden musste sie zur Schule. Sie wollte gerade auf Toilette gehen, als sie ein seltsames Gefühl im Nacken spürte. Langsam wendete sie ihren Blick. Auf einem Dach, ganz in der Nähe stand jemand. Ein Mann. Augenblicklich wurde ihr so manches klar, Sie kannte den Mann von dem sie geträumt hatte, er stand jetzt fünfzig Meter von ihr entfernt auf einem Dach und sah in Richtung Mond. Sie verstärkte ihren Griff um das weiße Hemd und stellte sich kerzengerade hin. Marron ging mit festem Schritt zu der Tür neben dem Fenster und betrat den Balkon. Kurz schätzte sie die Entfernung zum nächsten Sims ab. Die Häuser standen nah beieinander, vielleicht waren fünf oder sieben Meter zwischen ihnen - kein Problem für das Mädchen, dass als zweiten Namen ,Kamikaze Kaito Jeanne' hatte. Sie knöpfte sich noch schnell die Bluse zu und sprang. Verschätzt. Circa ein Meter fehlte noch bis zu dem Vorsprung. Sie schrie auf, dann fiel sie. Ihr Blick richtete sich gen Himmel und sie konnte erkennen, wie eine Krähe beiläufig zu ihr sah. Ein Kribbeln durchzog ihren Körper während sie zu Boden stürzte. Der Mann auf dem Dach verschwand. Keine Sekunde später tauchte er unter ihr wieder auf und fing das fallende Mädchen. Marron schrie immer noch, bis der Schwarzhaarige ihr einen Finger auf den Mund legte. Sie verstummte. Er stellte sie vor sich hin und betrachtete sie. "...unwahrscheinliche Ähnlichkeit..." Das Mädchen sah ihn mit noch weichen Knien verwirrt an, fand aber den eigentlichen Grund ihrer Aktion wieder. "Wer sind sie!?" Sagte sie mit fester Stimme, in sofern das möglich war, nachdem man fast in den Tod gestürzt wäre. "Wer bist du denn?" Sie blickte ihn verwirrt an. "Ich wollte eine Antwort, keine Gegenfrage... Aber, ich bin Marron Kusakabe." Er lachte und das Mädchen bemerkte nun erst, dass er kein Hemd am Leib trug. Auch sonst war seine Kleidung anders. Nur eine schwarze Hose bekleidete ihn. "Warum lachen Sie!?" Marron verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "So meinte ich das nicht... ich meinte... wer bist Du? Woher kommst Du? Wer hat Dich geschaffen und... für was lebst Du?" Das verwirrte sie noch mehr, was meinte er? Wer sie sei... Marron Kusakabe ist sie... und... die Reinkarnation von Jeanne d'Arc... Woher sie komme... aus Momokuri, da ist sie jedenfalls geboren. Wer sie geschaffen hat... Gott. Doch die Frage, die sie am meisten irritierte, war: ,für was lebst Du' Wofür lebte sie eigentlich... um gegen Dämonen zu Kämpfen? Diese Meinung schien Finn zu haben... Finn... wo sie wohl ist... Oder um zu sterben? Wie es alle Menschen tun? "Findest Du keine Antwort auf die letzte Frage?" Marron sah ihm erstaunt in die im Mondlicht schimmernden Augen, dann nickte sie zögerlich. Er lächelte wieder. "Wofür leben Sie...?" "Ich?" er zog die Augenbrauen nach oben. "Ich lebe nicht... ich bin auf dieser Welt... um meine Geliebte zu finden... Die Frau, der ich mein Herz vor so langer Zeit versprach..." Er blickte durch das Mädchen hindurch, in die Ferne und in die Unendlichkeit. Marron war verwirrt von seiner Antwort. Er lebe nicht... er ist auf dieser Welt. "Würden Sie jetzt bitte auf meine Frage antworten?" Er wandte sein Augenmerk wieder dem Mädchen zu. "Wer ich bin? Ich bin Noyn Claude." Marrons Herz schlug ihr bis in den Hals als sie den Namen vernahm: Er löste ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus. Vielleicht war es nur, weil dieser Mann ihr schon die Träume stahl oder einfach, weil er ihre Frage endlich beantwortet hatte. Er bemerkte ihre Aufregung und lächelte leicht. "Ich bringe Dich nun wieder nach Haus, Du solltest jetzt eigentlich schlafen..." Er ging auf sie zu und schob ihr Kinn mit dem Zeigefinger vorsichtig nach oben. Das Mädchen nickte kaum merklich. Sie standen auf Marrons Balkon. Immer noch hielt sie das Hemd in der Hand. "Ich glaube... das gehört Ihnen..." Sie streckte ihm die Hand mit dem Stoff entgegen. "Es ist Ihrs, nun nehmen Sie es schon, Noyn Claude." Der Mann nahm das Hemd und der Anflug eines Lächelns huschte über seine Lippen. "Eine Frage habe ich noch..." Sie blickte nach unten und dann direkt in seine Augen. "Warum... haben Sie das getan..." "Was meinst Du...?" Leichter Wind kam auf und wehte ihm das schwarze Haar ins Gesicht. "Der Traum..." Er lächelte sanft. "Es war Dein Traum. Ich kann die Gedanken der Menschen nicht lenken, ich... kann sie nur verwirklichen." Auch Marron lächelte nun, obwohl ihr der Grund dafür schleierhaft war. "Habe ich Sie dann wirklich geküsst?" Der Wind legte sich wieder und die langen schwarzen Strähnen fielen wirr um seinen Kopf. "Nein, das hast Du nicht. Es war nur real wirkende Einbildung, in der auch ich nur als Traumfigur existierte." Marron nickte. "Geh jetzt ins Bett und schlaf." Er drehte sich zum Geländer. "Warten Sie..." Das Mädchen ging einen Schritt auf ihn zu und er wendete seine Körper wieder ihr zu. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihre Hände auf seinen nackten Oberkörper und berührte seine Lippen mit den ihren. Er stand wie versteinert und hatte die Augen aufgerissen. Marron verschwand mit einem "Gute Nacht Noyn Claude!" in der Balkontür und zog lächelnd die Vorhänge zu. Der Mann verharrte noch einige Zeit, verschwand aber schließlich mit einem Windhauch. Marron stand noch immer hinter dem Fenster und lauschte in die Nacht. Schließlich legte sie sich mit pochendem Herzen nieder. "Pscht! Pscht! Hey, Marron! Hörst du mich!?" Das Mädchen öffnete die Augen wieder und ging auf den Balkon, um dem Zischen nach zu gehen. "Chiaki, es ist spät und..." Sie sah fast erschrocken in das angespannt Gesicht und die Augen, in denen man Wut ahnen konnte. "Wer war dieser Mann!!" Marron sah zum nächtlichen Horizont und somit an Chiaki vorbei. "Das geht Dich nichts an." "Und ob es das macht!" Er stellte sich mit verschränkten Armen an die Wand. "Wer bist Du, mein Babysitter? Soll ich Dir auch den Rest meines Lebens noch offenbaren, oder gibst Du endlich Ruhe, gehst ins Bett und lässt auch mich schlafen. Ich haben nämlich eigentlich vor Heute wieder in die Schule zu kommen!" Sie erschrak über ihre Rede, sonst kamen solch harte Worte nie über ihre Lippen, aber gerade war es ihr ganz leicht gefallen ihm das ins Gesicht zu sagen. Ihr, dem kleinen naiven Mädchen Marron Kusakabe, die sich um die Gefühle Anderer so viele Gedanken macht, dass sie ihre eigenen nicht beachtet! Chiaki wusste nicht sich zu verteidigen, stand einfach in vollem Staunen da. "Es tut mir Leid... Ich wollte Dich nicht beschimpfen..." Marron senkte reumütig den Kopf. "Und ich wollte nicht zu aufdringlich wirken..." "Bist du aber." "Ich weiß..." Chiaki seufzte Sie schwiegen sich kurz an. "Noch einmal zu meiner Frage... Ich mache mir halt sorgen um Dich! Das würde doch jeder andere normale Mensch auch tun, wenn sich ein junges Mädchen mitten in der Nacht mit einem halbnackten Mann trifft!!" "..." Die Turmuhr schlug eins. "Kennst Du ihn überhaupt?" Das Mädchen nickte. "Chiaki...wofür... wofür lebst du..." Verdutzt blickte er sie an. "Was meinst du damit?" "Wofür Du lebst, welchen Sinn Dein Leben hat, warum Du hier auf der Erde bleiben willst." "Ich..." er schwieg kurz und schien nachzudenken. "Schwere frage... oder?" Er nickte. "Nein... ich lebe für Dich. Du bist mein Leben." Er sah warf ihr einen langen Blick zu. Marron durchstach es das Herz und leichter Nebel zog vor ihren Augen auf. "Was würdest Du tun... wenn ich sterbe..." "Marron!!" er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. "Komm nicht auf solche Gedanken! Hörst du!?" Sie lächelte kurz und nahm seine Hände von ihren Schultern. "Nein... Du hast mich falsch verstanden... ich meine, wofür würdest Du leben würdest, wenn es mich nicht gäbe... wenn ich verschwände..." "Ich... ich wüsste es nicht..." Sie Lächelte mild und schlug die Augen nieder. Dann ging sie wortlos wieder nach innen und legte sich schlafen. Es war eine Traumlose Nacht, auch für Chiaki. Er lag da, den Blick zur Decke gerichtet und dachte über Marrons Frage nach. Wofür er lebe... Das sie seine Frage nach dem Mann nicht beantwortet hatte, fiel ihm erst später auf. Marron schlief tief, bis sie von einem monotonen Piepen unsanft geweckt wurde. Langsam stand sie auf und öffnete das Fenster. Dichte schwarze Wolken trieben über die Dächer und schütteten literweise Wasser auf die Straßen und Fußwege von Momokuri. Die Sonne war erst vor kurzem aufgegangen und man hörte nur eine einzige verschlafene Vogelstimme gegen das Trommeln der Regentropfen ankämpfen. Die Turmuhr der Kirche zeigt sechs Uhr an. Vor wenigen Stunden war sie noch wach und stritt mit Chiaki. Wenn man dass, überhaupt streiten nennen kann... Seufzend machte sich das Mädchen Richtung Küche auf um zu frühstücken. Sie roch noch einmal an ihren Haaren, immer noch haftete der schwere Rosenduft an ihnen und das Mädchen lächelte. Gleich würde es an der Tür klingeln, Miyako und Chiaki würden davor stehen und zusammen würden sie zur Schule laufen. Ungeduldig wartete Marron, dann klingelte es wirklich. "Guten Morgen..." eine mies gelaunte Miyako stand in der Tür. "Ach, beachte sie gar nicht, sie hat schlecht geschlafen und Der Regen tut nicht grad gut zum Aufmuntern..." Chiaki lächelte Marron an. Marron nickte, ging mit in den Flur und schloss die Tür. "Marron?" Chiaki, der im Fahrstuhl hinter ihr stand tippte ihr auf die Schulter. "Was denn?" "Deine Haare riechen so anders, benutzt du eine neues Shampoo?" Sie hätte eher erwartet, dass er sie auf die Nacht anspricht, aber nicht so etwas! "Ähm... ja..." Ein Shampoo namens Hijiri Shikaido...! Marron musste unweigerlich lachen. Die drei liefen zur Schule, Miyako und Marron zusammen unter einem Schirm, und Chiaki sichtlich gekränkt unter einem anderem. "Gestern war noch schönster Sonnenschein und heute gießt es aus Kannen!" Miyako fuchtelte wütend mit dem Schirm herum. "Miyako! Lass das! Wir werden doch nur nass!" Marron nahm ihrer Freundin den Schirm weg. "Marron, komm doch zu mir! Ich lass Dich nicht nass werden!" "Ach lass nur Chiaki, sie hat sich wieder beruhigt." "..." "Es tut mir Leid, aber der Mathematikunterricht muss heute ausfallen. Najashi-sensei ist krank..." Jubel brach in der Klasse aus. "Aber! Wir haben eine Vertretungsstunde für euch eingeschoben. Ihr habt jetzt Geschichte." Nun Teilten sich die Meinungen, die Mädchen, bis auf Marron und Miyako jubelten, die Jungs der Klasse stöhnten und ließen Bemerkungen wie "Bei diesem Schnösel..." oder "Wegen dem nehmen uns die Mädels gar nicht mehr wahr..." verlauten. Die einzige Reaktion die herausstach, war die von Marron. Sie saß still auf ihrem Platz und hatte dich Augen geschlossen. Dann lachte sie plötzlich laut los, erschrak aber selbst über die Lautstärke und zog ihren hochroten Kopf zwischen die Schultern ein. Der rothaarige Mann betrat den Klassenraum und die Menge verstummte. "Hausaufgaben bekommt ihr nicht es ist ja immerhin nur eine Vertretungsstunde. Aber seht euch bitte den Stoff noch einmal an, es könnte in nächster Zeit zu einer kleinen Arbeit kommen..." Dann klingelte es und die Klasse ging aus dem Raum. "Also langweiliger kann eine Vertretungsstunde wohl kaum sein..." Chiaki verzog sein Gesicht. "Ich fand es gar nicht so schlimm... der hundertjährige Krieg ist doch ein interessantes Thema!" "Aber nicht wenn dich der Name ,Jeanne' immer an diese Diebin erinnert...!" Marron blickte zu Miyako und betrachte deren Augenringe und schlecht gekämmten Haare. "Bist du immer noch schlecht gelaunt wegen dem Wetter?" "Nein, jetzt bin ich sauer wegen diesem dämlichen Lehrer..." Marron seufzte. "Was habt ihr denn alle gegen ihn?!" "Sag bloß, Du magst ihn!?" Ertönte es gleichzeitig aus Miyakos und Chiakis Munde. Marron schwieg und die drei waren an dem großen Schultor angelangt. "Oh, ich wollte noch einmal in die Bibliothek, tut mir leid, aber ihr müsst allein gehen." Miyako blickte Marron böse hinterher, lies sich dann aber doch von dem Gedanken an einen gemeinsamen Heimweg mit Chiaki aufmuntern. "Han-Dynastie...Hippokrates...Hochkulturen...Hundertjähriger Krieg" Sie nahm das schwere Buch aus dem Regal, trug es zu dem nahestehenden Tisch und las. "Das Frankreich des 14. Jahrhunderts erlaubte es nicht, vom kapetingischen Königtum als einer monolithischen Einheit zu sprechen, denn große Lehnsgüter und feudale Fürstentümer bestimmten das Land. Dennoch war es ein Personenverbandsstaat..." sie übersprang einige Seiten. "Den bedeutendsten Beitrag bildete die Geschichte der Jeanne d'Arc, deren erstaunliche Karriere die Wende im Gleichgewicht des langen Kampfes gegen England herbeiführte..." Sie betrachtete das kleine Bild. "Sie war schön..." Langsam näherten sich Marron Schritte, welche sie aber nicht für voll nahm. "Obwohl Jeanne die englische Hoffnung auf die Herrschaft in Frankreich zunichte gemacht hatte, war der Dauphin gegen eine Fortsetzung des Krieges mit England. Jeanne ging daher ohne königlichen Beistand gegen die Engländer vor. Sie wurde von burgundischen Soldaten gefangen genommen, und an deren englischen Verbündeten verkauft; die Engländer lieferten Jeanne an Rouen aus, sie kam wegen Ketzerei und Hexerei vor Gericht. Der französische Hof unternahm nichts zu ihrer Rettung. Nach 14 Monaten Befragung überführte man sie der Sünde, Männerkleidung getragen zu haben. Ihr fester Glaube wurde als ketzerisch eingestuft. Das Gericht verurteilte sie zum Tod, doch Jeanne gestand Dinge, die sie nicht vertreten konnte und die Strafe wurde in lebenslängliche Haft umgewandelt. Dann aber widerrief sie ihr Geständnis, wurde an ein weltliches Gericht ausgeliefert und am 30. Mai 1431 als Ketzerin auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sie war gerade mal 19 Jahre alt..." Marron hatte den Worten ihres Lehrers gespannt zugehört. "Trauriges Schicksal..." "Du interessierst Dich für sie?" Das Mädchen nickte. "Das freut mich." Er lächelte. Marron stand auf und stellte das Buch zurück in den Schrank. "Auf wiedersehen Hijiri-sensei, ich muss jetzt los." Das Mädchen saß auf der Treppe vor der Schultür und wartete den Regen ab. Die Wolken lichteten sich langsam, aber die Sonne schickte noch immer keinen einzigen wärmenden Strahl. Sie hörte wie sich die Tür hinter ihr öffnete und kurze Zeit später wieder schloss. "Jeanne..." Wie angesprochen wendete Marron ihren Kopf zu dem rothaarigen Mann. Er lächelte und ging auf sie zu. "Marron... oder... sollte ich besser sagen... Kamikaze Kaito Jeanne...?" Die letzten drei Worte flüsterte er beinahe und setzte sich neben das Mädchen. Sie saß steif da, und konnte sich nicht mehr bewegen. Die Gedanken, die vor weniger als einer Woche ihr Bewusstsein raubten Waren wieder voll und ganz da. Er war es, der sie gesehen hatte...! Niemand anderes, er, ihr Geschichtslehrer, der jetzt neben ihr saß und sie mit ihrem 'Decknamen' ansprach! Sie schwieg, dann sah sie ihn an. "Sie wussten es...? Aber warum haben Sie nicht eher etwas gesagt!?" "Ich habe nie gesagt, dass ich es nicht weiß! Aber keine Sorge, das ist unser kleines Geheimnis." Er zwinkerte ihr zu. "Du... Du jagst also Dämonen..." "Woher wissen sie das? Offiziell bin ich immerhin eine Kunstdiebin!" Er lachte und stand auf. "Ich... scheine so etwas wie einen sechsten Sinn zu haben... Ich spüre negative Energie und... werde davon wie magisch angezogen... So habe ich Dich auch das erste Mal gesehen." "Sie können Dämonen spüren?!" "Scheint so." "Wirklich?" "Ich werd es Dir beweisen, wenn Du willst. Komm mit." Er nahm ihre Hand und half ihr nach oben. Die beiden fuhren in seinem Auto die Straße hinab, und kamen nach fünf Minuten vor einem großen Gebäude an. "Die Nagoya-Klinik?! Und hier soll es einen Dämon geben?" "Ja, ich bin mir ziemlich sicher... Aber vielleicht ist es besser, wir kommen Morgen wieder." "Ja..." Marron fragte sich im selben Moment, warum sie ja gesagt hatte. Doch, als sie dem Mann in die dunklen Augen blickte bemerkte sie, sie konnte ihm einfach nichts abschlagen. "Ich bringe Dich nun wieder nach Haus, es ist schon spät..." Sie nickte. Marron öffnete die Autotür und trat heraus. "Danke und bis Morgen Hijiri-sensei!" Sie lächelte ihn an. "Bitte. Gute Nacht und... träum was Schönes..." Er zwinkerte und Marron sah ihm erstaunt hinterher. Der Klang seine Stimme, wie... diese Ähnlichkeit... "...unwahrscheinliche Ähnlichkeit..." ~-~-~-+-~-~-~ Die Frau im Feuer © by tsukimegami Jede Träne des Himmels, Jedes Seufzen der Luft, Alles spricht davon. Der Wind verkündet Das baldige Schwinden Der Flammen. Ein Hauch von Asche, Er liegt in der Luft, Und fliegt mit ihr. Die Menschen gehen, Es ist vollbracht, Das Feuer erlischt. Nur der Pfahl steht, Als hölzerner Mahne, Wie ein Grabeskreuz. Die unschuldige Seele, Zu unrecht verbrannt, Einer noch jungen Frau. Die schwebt in der Luft, Von der Welt davon, An einen besseren Ort. Es bleibe nur Tränen, Und ein Gedanke an sie, Der auch noch verkohlt. Und ein kühner Blick, Den sich nur die Steine einprägten, Kurz vor ihrem frühen Tod. ... Kapitel 5: Göttlicher Wind -------------------------- Fertsch! Meine Güte, das Kap hat sich vielleicht gezogen >____> Nja... mir persönlich gefallen nur die Stellen, in denen Hijiri/Noyn auftaucht... Ach ja, ihr solltet wissen: Ich mag Zen nicht >_> Darum konnte ich meine ,künstlerische Ader', wenn man das so nennen kann, nicht richtig ausleben... Ps: Das Copyright auf den meisten Dialogen hat Arina T. Ich entschuldige mich zu Tode, weil ich sie übernommen habe... PARDON!! >___< -~-~-~-~+~-~-~-~- "Guten Tag!" Marron betrat voller Tatendrang das Krankenhaus. "Guten Tag junge Dame! Kann ich helfen?" Die Frau mit den hochgesteckten Haaren und einer Haube lächelte freundlich. "Ähm..." Marron wollte gerade zu einer Notlösung von Antwort ansetzten, als sich ein aufgeregter Mann vor sie drängte. "Entschuldigung! Ich-" er holte tief Luft und sprach weiter "Meine Frau bekommt grad unser Kind!!! Wo ist sie!?" "Ganz ruhig mein Herr. Wie heißt sie denn..." Den Fortgang des Gespräches hörte Marron nur noch aus einiger Entfernung. Sie schlängelte sich durch die Menschenmenge. "Dass so ein Andrang in einem Krankenhaus herrscht...!" Sie blickte um die Ecke neben sich und beobachtete die Leute. "Patient oder Angestellter...?" Plötzlich fühlte sie etwas Merkwürdiges. Wie aus Reflex wendete sie sich um und erblickte einen Jungen. Er ging erst langsam, sah aber immer wieder hinter sich. Dann lief eine Schwester vorbei. Er rannte auf Marron zu und hielt ihr seine Hand vor den Mund. Der Junge schien die Luft anzuhalten, und Marron auch dazu bewegen zu wollen. Schließlich atmete er tief durch. "Sie ist weg..." Marron stand fassungslos da und bemerkte das Piepen in ihrer Tasche erst gar nicht. Es schien jedoch eine Krankenschwester aufmerksam zu machen, sie drehte sich um und ging leise auf die Ecke zu, hinter der die beiden standen. "Ha! Hab ich dich!!" Marron stand mit der Schwester in einem Krankenzimmer. Der Junge saß auf dem Bett und zog eine gleichgültige Miene. "Zen-kun, was fällt Dir eigentlich ein!? Einfach die Krankenschwestern zu betäuben!" "Na und? Ich will hier raus!" "Sag mal was erlaubst Du dir eigentlich!?" Die wütende Frau bäumte sich vor ihm auf. "Gehen Sie. Ich will schlafen!" Marron stand neben dem Krankenbett und versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen. ,Manieren hat der junge...! Ob das... an dem... Dämon liegt...?' Die Schwester ging empört aus dem Raum. "Ich glaub Sie halten es hier auch nicht mehr lange aus!" Marron lächelte ihr nach. Langsam drehte Zen seinen Kopf zu dem Mädchen. "Wer... bist Du...?" Seine Augen waren ausdruckslos und sein Gesicht von Trauer und Schmerz geprägt. "Ich? Ich bin... Marron Kusakabe...!" "..." "Was denn?" sie sah ihn schief an. "Komischer Name." Marron zuckte zusammen und blickte ihn böse an. "Lass mich! Du bist immerhin daran schuld, dass sie mich erwischt haben! Nur weil Dein Handy geklingelt hat!" Marron kniff die Augen zusammen und knurrte. "Was- was ist denn?!" Er wich eingeschüchtert zurück. "Ko-komischer Name!?!" Marron unterbrach ihren Wutausbruch, als sie ein kichern hörte. Sie wandte ihr Augenmerk zum Fensterbrett, auf dem ein kleiner, schwarzgeflügelter Engel saß. Das Mädchen stürmte in dessen Richtung und schnappte Access vom Fenster. "Eh! Lass mich runter!!" Er zappelte und schlug um sich, doch Marron hatte eindeutig die besseren Karten. "Warum bist Du hier!? Hat Sindbad dich geschickt!?" Sie wurde sich wieder des Jungen hinter sich bewusst und versteckte den Engel hinter ihrem Rücken. "Eine Elfe!!" Marron und Access blickten sich entgeistert an. ,Er... kannst ihn sehen!?' "Es gibt sie also wirklich!" Seine Augen strahlten und er kniete sich aufs Bett. "Ich- ich habe einen Wunsch! Mach, dass ich fliegen kann!!" Access flog mit in die Hüften gestemmtem Händen zu ihm. "Ich bin ein Engel kein Elf! Engel erfüllen keine Wünsche!" "Ein Engel...? Es... es geht also... nicht?" Seine Stimme wurde leise. "Warum... warum möchtest Du fliegen können?" Er sah das Mädchen zornig an. "Das geht dich gar nichts an! Raus!!" Er schob Marron aus dem Zimmer. Der Engel flog durch das Fenster davon. Dann knallte die Tür hinter Marron zu. "Warum... ist er nur so..." Sie sah auf die Tür mit der Nummer E2Z13 und darunter, auf einem kleinen Schild den Namen Zen Takazuchiya. "Oh, hey Du!" Eine junge Schwester winkte sie zu sich. "Gehörst Du zu seiner Familie?" "Äh...nein... Was hat er eigendlich?" "Ein trauriges Schicksal... er ist schon seid fünf ganzen Jahren hier... Wegen eines Herzleidens... Er ist vierzehn, kein Wunder, dass er lieber Draußen bei den Anderen sein möchte. Seine... seine Familie ist seit seiner Einlieferung nicht mehr hier gewesen..." Die Schwester wurde gerufen, drehte sich um und verschwand winkend in einer Tür. Marron schritt in Richtung Fensters am Ende des Ganges. "Ich... hatte also Recht?" Das Mädchen drehte sich erschrocken um und blickte in die Augen den rothaarigen Mannes. "Ja... deshalb ist er vielleicht krank..." "Falls sie mich davon abhalten wollen, dass schaffen sie nicht." Er lächelte. "Das habe ich auch nicht vor... im Gegenteil... Ich möchte Dir helfen! Immerhin kenne ich Dein kleines Geheimnis ohnehin schon." "Was!? Nein! Ich mach das allein!" Er sah sie mit seinen unergründlichen Augen an. Sie seufzte. "Was habe ich schon für eine Wahl..." "Ich werde Dich beschützen." Marron merkte wie ihr Gesicht heiß wurde und sie wandte erschüttert Ihren Blick von ihm. ,Warum werde ich rot!? Das hat nichts zu bedeuten! Immerhin ist er mein Geschichtslehrer! Aber... er hat so wunderschöne Augen..., unergründlich und leer, sie verzaubern mich, und ziehen mich in ihren Bann. Wie magischer Kristall...' "Einverstanden?" Er hob seine Hand und führte sie sanft zu ihrer Stirn. Sie spürte seine warmen Finger, wie sie nur noch wenige Millimeter von ihrem Gesicht trennten. Gleichzeitig näherte sich sein Kopf dem ihren und sie spürte den heißen Atem auf ihrer Haut. Ein warmer Schauer lief ihr über den Rücken. "FINGER WEG!!" Chiaki packte ihn am Handgelenk. "Chiaki! Was machst Du hier!?" "Bist Du... Chiaki Nagoya...?" Er nickte knapp. "Was fällt Ihnen ein!? Vergreifen Sie sich nun schon an Schülerinnen!?" Marron hatte ihre Augen geschlossen und atmete tief durch. "Chiaki... Sag mal, was fällt Dir eigentlich ein?!" Sie ließ die Hacke ihres Schuhs auf seine Zehen niedergehen. Chiaki verschluckte einen Schmerzensschrei und stellte sich neben Hijiri-sensei, bereit zu gehen. "Lassen Sie die Finger von ihr...!" Der Mann lachte leise, so das nur Chiaki ihn hören konnte. "...ich will Dir nur eins sagen... es... wäre besser für Dich, Du würdest nachts im Bett bleiben..." Chiaki blieb sprachlos stehen und musste mit ansehen, wie der Geschichtslehrer mit Marron davon ging. Immer wieder schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Dieser Mann... er scheint alles zu wissen... Wer ist er!? Marron schlief schlecht, es war schon nach Mitternacht als sie endlich Ruhe fand. Sie träumte wieder von dem Mann namens Noyn Claude. Sie saß in seinen Armen auf einem Dach. Immer wieder sprach er die selben Worte. ,Es geht nicht anders, es tut mir leid, Jeanne.' Ihr einziger Traum in dieser Nacht. Dann würde sie von ihrem Wecker aus dem leichten Schlaf erweckt. "Kamikaze Kaito Jeanne, im Auftrag Gottes um das Böse zu Bannen!" Stille. Immerhin hatte sie auch keine Karte geschrieben, er wäre zu riskant... in einem Krankenhaus. Es war eine kühle Nacht, kein Windhauch regte sich und man hörte keinen einzigen Vogel. Vorsichtig kletterte die Diebin über das Fensterbord und ging zu dem Bett mit dem schlafenden Jungen. "Bald ist der Dämon verschwunden... dann geht es Dir besser." Sie nahm den Pin in die Hand und zielte auf das Bild über dem Bett. Auf einem Dach, ganz in der nähe stand jemand. Kaito Sindbad. Er beobachtete das Mädchen. "diesmal werde ich sie beschützen!" "...um das Böse zu bannen!" Sie schoss den Pin und verfolgte seine Flugbahn. Dann klirrte eine Scheibe und ein Lichtstrahl fiel herein. Er traf den Pin und zerstörte ihn. "Das lasse ich nicht zu Jeanne!" Sie kannte diese Stimme, hatte sie so oft in ihren Träumen gehört und gerade jetzt sollte er wieder hier sein!? "Wo sind Sie!?" Auf der Spitze eines Kirchturms vor dem Vollmond stand ein Mann. Sein schwarzer Umhang und die langen Haare wehten im Wind. "Ich bin der Dämonenritter Noyn." "Dämonenritter!?" Das Mädchen sah zu ihm, bei seinem Anblick wurde ihr Herzschlag automatisch schneller. "Noyn Claude..." flüsterte sie leise. "Der Junge wird sterben, wenn Du den Dämon bannst! Er hält ihn am Leben." Sie sah den Mann bestürzt an. "Also Jeanne... was wirst Du tun!?" "Nein! Das ist eine Lüge!" "Dann banne den Dämon... Du wirst schon sehen...!" Wie auch sonst kam Wind auf und der Mann verschwand mit ihm. Marron lag wach in ihrem Bett. Sollte sie den Dämon bannen und somit dem Jungen das Leben nehmen? ,Töten... die größte Sünde... Aber wer sagt eigentlich, dass er wirklich stirbt...?' Marron versuchte ihre Gedanken bei Zen zu halten, doch immer wieder tauchte das Bild von Noyn Claude vor ihren Augen auf. ,Dämonenritter... was soll das? Er ist auch ein Dämon? Ich erinnere mich... 'Ich lebe nicht, ich bin auf dieser Welt...' Meinte er das damit? Er sucht seine Geliebte... Und weshalb küsst er mich dann!?' Marron griff sich in die Haare und kniff die Augen zusammen. ,Na gut... eigentlich hab ich ihn ja geküsst...' Sie schüttelte ihr Haupt. ,Nein, ich hab jetzt besseres zu tun...! Gott wird mir beistehen!' Sie schlief ein. Es war bereits Vormittag und Marron stand in der Tür von Zens Krankenzimmer. Sie seufzte leise und betrat den Raum. "ZEN-kun!?!" Der Junge saß auf dem Fensterbord und hatte bereits ein Bein draußen. Er drehte sich um und sah sie entsetzt an. "Du schon wieder!" "Wie oft willst Du's eigentlich noch versuchen? ... Du willst zu Deinen Eltern, oder?" Sein Gesicht färbte sich leicht rötlich. "Soll ich frage ob..." Er unterbrach das Mädchen. "Nein! Das geht Dich nichts an! Halt Dich da raus!" "Aber... warum denn?" Zen drehte sich schnippisch weg. "Du hast doch keinen Schimmer, wie man fühlt, wenn man sie seid fünf Jahren nicht mehr gesehen hat, und das vielleicht auch nie mehr tun wird, weil man an einer unheilbaren Krankheit leidet! Aber ja, ich wollte zu ihnen, um sie büßen zu lassen, für dass, was ich hier Durchmachen muss." "Ok! Machen wir sie fertig!" Marron schien von einem Begeisterungsschwall gepackt. "Was sagst Du? Aber ich darf doch eh nicht!?" "Das weiß man erst, wenn man es versucht hat." "Was?!" Marron gab ihm keine Antwort, sondern Schritt zum Fenster. "Und außerdem... ich weiß, was Du fühlst... Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte übers Meer fliegen..." Das Fragen erwies sich als unnütz, Zen hatte Recht, niemand erlaubte es ihm. Marron stand im Zimmer des Direktors. "Warum denn nicht?" "Was passiert wenn er einen Anfall bekommt?" "Steht... es so schlimm um ihn...?" "Nun ja, eine Operation könnte ihm wieder sein normales Leben zurückgeben, aber sie ist nicht nur kompliziert, sondern auch kostspielig. Man sieht es ihm zwar nicht an, aber Zen-kun wird täglich schwächer... Es ist besser, er bleibt im Krankenhaus. Wenn er hier einen Anfall bekommt können wir ihm sofort helfen." "Das heißt... er darf keinen Anfall bekommen." Kurze zeit später war keine Menschenseele mehr in Zens Krankenzimmer. Der Junge und Marron waren schon längst draußen und rannten vom Krankenhaus weg. "Hey, ich dachte, ich soll nicht weglaufen!" "Vergiss es und vertrau mir! Manchmal muss man sein Schicksal selbst in die Handnehmen!" "Du musst ganz schön Langeweile haben...! Hast Du keinen Freund mit dem Du Dich abgeben kannst?" Marron drehte sich mit versteinertem Blick zu ihm um. "Oh Marron, was machst Du denn hier?" Chiakis Stimme bewegte sie wieder zum grade aus sehen. "Ach nichts Besonderes... und Du?" "Ich war einkaufen." Er warf einen schrägen Blick auf Zen. Die drei bemerkten das Auto, was die Straße entlang kam erst garnicht. "Steig ein Marron, ich nehme dich mit!" Das Mädchen blickte ihrem Lehrer in die Augen. "Sensei!" "Marron! Was willst Du von dem!?" "Och, er hilft mir..." "Das könnte ich auch..." Chiaki blickte schmollend einen imaginären Punkt neben sich an. Der Mann stieg aus und öffnete Marron die Autotür. Zen setzte sich auf den Rücksitz. "Gerade Du willst ihr helfen? Ich dachte... ihr seid Feinde?" Der Mann war Chiaki einen vielsagenden Blick zu, stieg ein und fuhr los. "Hier müsste es sein!" Vor einem kleinen Haus hielten sie wieder an. "Hier? Ein Blumenladen?" Das Mädchen nickte. "Uns bleibt nicht viel Zeit. Hijiri-sensei versucht das Personal abzulenken..." "…" Zen wich Marrons blick aus. "Was ist denn?" Sie sah ihn fragend an. "Ich gehe." "WAS?!" Marron stemmte ihre Hände in die Hüften. "Aber warum? Wieso? Warte!" "Sie haben mich auch nie besucht! Sie werden garantiert fragen, wieso ich hier bin!" "Nein, das ist nicht wahr!" "Doch! Ich gehe!" Er wendete sich um und lief los. Dabei stieß er einen Tisch mit Dosen um. "ZEN!" Die Gefäße fielen herab und hätten ihn unter sich begraben. Nahezu im letzten Moment schirmte Marron ihn mit ihrem eigenem Körper ab. "Alles ok mit dir!?" Ihr Rücken schmerzte unter dem Aufprall der Tongefäße. Der Junge nickte. "Ähm... Du kannst jetzt von mir runtergehen... …Marron!? Was ist?" " 'Zen' ... das... ist ein schöner Name...!" "Hä?" "Er beweißt, wie sehr Dch Deine Eltern lieben... Vertrau ihnen, ich musste das auch erste lernen." Zen sah sie erstaunt an. "Sie haben Dir so einen schönen Namen gegeben, sei stolz auf ihn!" "Ist alles in Ordnung mit Euch!?" eine Frau kam aus dem Laden gestürzt nachdem sie das Klirren gehört hatte. "Oh danke, ist schon gut" Marron lächelte der Frau zu. Sie hatte hochgestecktes Haar und trug eine Schürze. "Ich bin Marron Kusakabe!" Die Frau lächelte und streckte ihr die Hand entgegen. "Azume Takazuchiya" Zen hatte sich inzwischen aus dem Staub gemacht und versteckte sich hinter einem Blumenbusch. "Takazuchiya? Sind sie Zen-kuns Mutter?" "Ja. Bist Du eine Freundin von ihm?" "...Ja" "Er liegt leider immer noch in Krankenhaus..." "Ich weiß... sagen Sie... wollen Sie ihn nicht einmal besuchen?" "Tut mir leid... aber... ich bin auf 'Zen-entzug'" die Frau lächelte Marron gequält an. "Was?" "Weißt Du... wenn man sich etwas sehnlichst wünscht, muss man lernen... Verzicht zu üben... Zen liegt uns sehr am Herzen und wir versuchen schon seit fünf Jahren, das Geld für seine Operation zu sparen. Wir wollen ihn nicht besuchen... sondern wir möchten, dass er zu uns nach Hause kommt!" Marron blickte sie nachdenklich an. "Ok. Ich möchte sie nicht von ihrer Arbeit abhalten. Tschüss!" "Ja, ich hoffe, wir sehen uns noch einmal!" Zens Mutter winkte ihr hinterher. "Und... was jetzt?" "Na ist doch klar... ich gehe zurück ins Krankenhaus." Zen blickte Marron freudig an. Marron nickte. "Gut.... Vielen Dank!" "Hä?" "Du hast mir geholfen, neunen Mut zu schöpfen. Eines Tages werde ich... meine Eltern anrufen können!" Zen schwieg. "Es ist so schönes Wetter! Komm, wir gehen noch etwas spazieren!" Marron streckte dem Jungen ihre Hand entgegen. "Von mir aus..." "Sag... glaubst Du an Gott?" Zen und Marron saßen auf einer Wiese und betrachteten das Meer. Zen schwieg. "Du?" Marron nickte kurz und knapp. "Stimmt es,... dass er nur drei Dinge kann, obwohl er der Herr über alles ist?" Das Mädchen legte sich auf das Gras und sah in den Himmel. "Leben schaffen, über das Leben wachen... und... die Atmosphäre bewegen... Gottes Atem wird zum Wind und erreicht uns hier unten als... Kamikaze, der Göttliche Wind." "Kamikaze?" "Ja. Ruf ihn Zen, er wird antworten." "Ja?" Zen betrachtete die Wolken. "Gott..." Wind kam auf und wehte ihm die Haare ins Gesicht. "Es...? Es gibt ihn wirklich!?!" Er sprang auf und drehte sich um seine Eigene Achse. Marron lag still da. "Marron, ist das nicht wunderbar?!" "Ja..." "Was denn?" "Seine Gegendwart macht mich... glücklich und traurig zu gleich... Wie sehr ich schreie oder weine, er kann mir nicht helfen... Für mich geschehen keine Wunder, ich muss mir selbst helfen..." Jeanne stand vor dem Krankenbett, in dem Zen inzwischen wieder lag. "Ich Kaito Jeanne, im Namen..." Sie hielt inne. "Ich kann nicht!" "Sein... Leben ist dir also doch wichtiger...?" Ihr fiel auf, dass sie Stimme des Mannes anders klang, Trauer lag in ihr und auch seine Augen waren noch leerer als sonst. "Ruhe! Es gibt mehr als einen Weg! Und ich gehe meinen Eigenen!" "Ach ja...? Aber... hast Du da nicht jemanden vergessen?" Jeanne wandte ihren Blick und sah Sindbat, wie er auf sie zukam. "Mein... Auftrag lautet, dich vom stehlen abzubringen, nicht Dämonen nachzujagen. Aber... wenn dies der einzige Weg ist... Banne ich den Dämon! Koste es, was es wolle!" "Weißt Du, was dann passiert?" "Ja, er wird sterben." "Wie Du meinst. Ich werde ihn aber beschützen. Den Dämon kann ich auch der Operation bannen!" Noyn verschwand unterdessen. Jeanne und Sindbat leisteten sich einen erbitterten Kampf. Bei dem allerdings keiner als Sieger hervorgehen konnte. Sie konnten sich in Kraft und Stärke nichts nehmen und immer stärker wurden die Angriffe. Noyn stand auf einem Dach, ganz in der nähe und beobachtete das Schauspiel. "Meister, wollen Sie ihm nicht helfen?" Der kleine Drache Silk erschien auf seiner Schulter. "Sindbat ist kein Schwächling und... ich liebe sie nun einmal, meine Jeanne" Er seufzte. "Na gut..." Er zog einen mit Schriftzeichen beschriebenen Papierstreifen aus seiner Tasche und warf sie Richtung des Bildes über Zens Bett. "Der Dämon untersteht nun meinem Bann... Erwache!" Die beiden Diebe kämpften und es bemerkte keiner, dass sich der Junge hinter ihnen erhob. Er richtete seine rechte Hand auf das Mädchen. Sie verspürte nur kurz einen Druck und wurde gegen die Wand geschleudert. "Zen-kun!!" "Greif an." "Der Dämon!" Jeanne wich einem weiteren Angriff seinerseits aus. "Greif an!" Zen brach zusammen und schnappte nach Luft. "Zen-kun! Nicht bewegen!" Der Junge stand wie ferngesteuert auf und ein merkwürdiges, dunkles Licht ging von ihm aus. Der Druck war so stark, dass Marron zu Boden gedrückt wurde. Sie wollte sich wieder heraufhiefen, als Sindbat sprach. "Warte... bleib liegen. Ich kann... nicht länger warten..." ,Ich... ich habe keine Kraft mehr, ich kann mich nicht bewegen... Wieder bin ich zu schwach, um denen, die mir wichtig sind zu helfen... Warum... warum ist Marron so schwach!?' Sie weinte und um sie herum schien sich die Welt zu drehen. "Marron... benutze deine heilige Kraft, dann kannst Du aufstehen. Du willst diesem Jungen doch helfen... oder?" Die merkwürdige Stimme verhallte in ihrem Gehörgang. Marron erhob sich mit ganzer Kraft und ganzer Seele. Im selben Moment wollte Chiaki den Pin werfen. "Halt!" Marron stellte sich vor den Jungen und ihre Hand wurde von der Spitzen Nadel durchbohrt. "Ich lasse es nicht zu!" "Marron..." "Zen-kun! Du bist wieder bei verstand!" "Du... bist Marron!" Ein dumpfer Ton durchdrang die kurze Stille als der Schwarze Pin in das Bild stach. "Schach... Matt...!" Der Junge Zen schrie und fasste sich ans Herz. "Warte! Ich hole Hil-" "Nein." "Aber-!" "Hör mich an! Geh nicht Marron! Bleib bei mir...!" "Aber-!" "Marron, ich liebe dich! Du, warst mein Wind!" Er umarmte sie. "Du hast mir mein Herz geraubt, ich habe mich sofort in Dich verliebt. Ich weiß sehr wenig über dich... kenne auch den Grund deiner Tränen nicht. Aber Du bist genau so einsam wie ich. Sag mir eins... Hast Du... das nur aus Mitleid getan...?" "Nein! Ich... ich bewundere Dich... Ich schaffe es nicht einmal, meine Eltern anzurufen... Aber Du wolltest um jeden Preis zu Deinen Eltern... Das hat mich erstaunt... Ich habe mich ständig gefragt, wie ich... zu meinen Eltern komme, dabei würde nur ein Schiff reichen... doch Du wolltest Flügel. Ich wollte Dir helfen, das ist alles." "Marron..." "Ja?" "Vielen Dank!" "Marron... das... ist ein schöner Name!" Er lächelte kurz. "Marron, bitte... bitte lächle..." Dann hörte er auf zu atmen. "Jeanne... wir müssen gehen, sein schreien hat die Schwestern aufmerksam gemacht... Los Jeanne, komm!" Sindbat stand bereits am Fenster. Sie zeichnete ihm ein Kreuz auf die Brust des Jungen und erhob sich langsam. "Wieso... wieso hast Du es getan...?" "Komm Marron." Die beiden Diebe erstarrten. "Ma-Marron!?" Der Junge nickte. "Ja, Marron. Ich... ich muss dir etwas erzählen..." Sie befanden auf dem Dach, auf dem noch vor kurzer Zeit Noyn stand. "Marron ich..." Er zog sich das Stirnband vom Kopf und um ihn breitete sich mattes Licht aus. Seine Haare würden dunkler und seine Kleidung änderte sich. "Chi...Chiaki!?" Sie schlug sich die Hand vor den Mund und biss sich auf die Unterlippe. "Ja. Ich bin Chiaki und Sindbat. Du sollst es wissen, ich kann nicht länger mit dieser Last leben." Er trat bedächtig auf sie zu doch sie wandte sich von ihm ab. "Nein, geh! Ich... ich möchte Dich... nicht mehr sehen!!" Sie sprang vom Dach und schwang an ihrem Band davon. Marrons Augen waren tränenleer also sie auf die nasse Straße trat. Es war als würde der Himmel weinen und es regte sich kein Lufthauch. Sie ging langsam aber festen Schrittes zu einer Telefonzelle am Ende der Straße. "Takazuchiya hier!? Hallo?" "Gehen... gehen sie ins Krankenhaus..." "Wer spricht da?" "Es tut mir Leid... Ich hätte ihn nicht zu ihnen bringen sollen..." Dann legte sie auf. Marron schluchzte, aber keine Träne fand den Weg über ihr Gesicht. Ein Mann trat von hinten an sie heran. "Jeanne... Es tut mir leid Jeanne... es ging nicht anders..." Das Mädchen drehte sich zu ihm um und ließ sich in seine Arme ziehen. Sie schmiegte sich an seinen warmen Körper und krallte sich in seinem Hemd fest. Der schwere Duft betörte sie und Marron verlor das Bewusstsein. Der rothaarige Mann strich ihr erst langsam über den Rücken und hob sie dann behutsam hoch. Er schloss die Augen und die beiden verschwanden. -~-~-~-~+~-~-~-~- Schluss. Ps: Nächstes Kap ist das letzte ( *snif* ) und wird wieder schön lang XD Kapitel 6: Rosen und Lilien + 'Epilog' --------------------------------------- Dies ist also das letzte Kapitel von Dum spiro,spero. Es wird auf jeden Fall keine Fortsetzung geben, wenn ihr das Ende gelesen habt Wisst ihr warum. Und wenn es eine gibt, kommt sie nicht aus meiner Feder. Wofür ich allerdings nicht garantieren kann, ist, dass ich keine weitere ff zu diese Pairing schreibe. Ich weiß nicht, ob ich mich verschaut hab, aber es gibt echt total wenig davon! Ich habe einen Narren, in die beiden gefressen, und, auch wenn mich die Gedanken "Was wird mit Chiaki?" und "Was ist mir Noyns Treueschwur zu Jeanne d'Arc?" Erst abgeschreckt haben bin ich froh Ds,s geschrieben zu haben! Ich hoffe, euch hat das lesen, trotz der auch bis zum letzten Kapitel andauernden Rechtschreib- und Kommafehler und der an manchen Stellen alten oder Lyrischen Sprache, genau so viel Spaß gemacht wie mit das schreiben! Gruß, eure tsuki (ich glaub ich muss gleich heulen! *echt kurz vor den tränen steht*) oO°OoO°OoO°Oo ~irgendwo in Frankreich~ "Jeanne... bald ist es so weit..." Es regnete und die Tropfen peitschten jedem, der es auch nur wagte sein warmes Haus zu verlassen unbarmherzig ins Gesicht. Einer riskierte es jedoch, in den Guss zu gehen. Noyn stand mit flatterndem Umhang mitten auf einer Wiese. Sein Gesicht war nass und die Haare durchweicht, doch er machte keinerlei Anstalten, den Ort zu verlassen. Er stand vor einem Grab, an dem ein Strauß weißer Lilien gegen den Sturm ankämpfte. Als die Blumen zur Seite kippten erkannte man eine Innenschrift. Jeanne d'Arc stand mit einfachen Lettern in den Stein gemeißelt. Der Mann schlug die Augen nieder und seufzte. Wie oft stand er schon hier, an diesem Ort und trauerte um seine Geliebte. Etwas Nasses floss über sein Gesicht, es war wärmer als der Regen. Er strich den Tropfen mit dem Handrücken weg und lachte dumpf. "Nein... ich habe meine Tränen längst verloren... es ist nur der Regen..." Dann drehte er sich um, entfernte sich ein Paar Schritte vom Grab und Verschwand mit dem Wind. _._ Marron lag in einem Bett. Draußen Regnete es, doch sie bekam von dem Unwetter nichts mit. Wie auch, sie verweilte in tiefen Schlaf, ein traumloser, leerer Schlaf. Der rothaarige Mann Hijiri Shikaido betrat den Raum. "Sie schläft immer noch..." Er hatte eine Schale mit Wasser und ein Stück Stoff in den Händen. Langsam ging er an ihr Bett und setzte sich neben sie auf einen Hocker. "Wie gern hätte ich es dir erspart, meine Jeanne..." Er nahm den Lappen aus der Schale und wrang ihn aus, dann strich er damit über Marrons kochend heiße Stirn. Sie drehte ihr Gesicht leicht zur Seite und wandte sich ihm so zu. Er starrte das Mädchen an und betrachtete perplex ihr Gesicht. "Du... bist wunderschön..." Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und näherte sich ihrem Gesicht mit dem Seinen. Ihre Lippen trennten nur noch wenige Millimeter, als das Mädchen erwachte. "Noyn Claude... was machen sie da..." Er erstarrte in seinem Vorhaben und seufzte. "Nichts..." Marron sprach wie in Trance. "Doch... Nun machen sie schon!" Er sah sie verwundert an. Sie formte ihre Augen zu Schlitzen. "Sie wissen ganz genau, was ich meine!" "Nein." Er erhob sich und ging aus dem Zimmer. Marron lag mit offenen Augen da und sah zur Decke. "Dämonenritter..." Marron blickte aus dem Fenster und sah dem Regen zu. Sie kannte den Raum in dem sie lag. "Zen... wieso... musste es sein..." Eine einzelne Träne rann ihr aus den Augen. Das Mädchen schlug die Decke zurück und schwang sich aus dem Bett. Vorsichtig ging sie zum Fenster. Regentropfen prasselten gegen die Scheibe. Vorsichtig legte Marron die Hand an das kühle Glas. "Ich bin schon wieder bei Hijiri-sensei" Vorsichtig drückte sie den Hebel nach unten und das Fenster wurde vom Wind aufgedrückt. Sogleich prasselten ihr die nassen Tropfen ins Gesicht und rannen daran herab. Sie ließ ihren Blick über die graue Landschaft schweifen. "Mach das Fenster zu... Du erkältest Dich..." Der Mann ging langsamen Schrittes auf sie zu. Sie wendete kurz ihr nasses Haupt und tat dann wie ihr geheißen. "Warum... haben Sie mich mit her genommen...?" Er lächelte und blieb kurz vor ihr stehen. "Hätte ich... Dich da einfach im Regen lassen sollen?" Sie nickte und atmete schwer. "Ja... das wäre besser..." Dann schluchzte sie los. "Jeanne..." Er zog sie sanft in seine Arme. "..." Er hob das Mädchen sanft hoch und trug sie in Richtung Bett. Sie riss die Augen auf, lächelte dann aber leicht und schloss sie wieder. Bedächtig ließ er sie auf die weiße Seide gleiten und beugte sich dann selbst über sie. "Jeanne... ich versuche es dir schon seit langem zu sagen..." Seine rechte Hand wanderte in Richtung seiner Haare. Sie blickte ihn erstaunt an. "Ich... hoffte..." Langsam zog er das Band, das sein Haar bündelte aus ihnen. "...du würdest meinen Brief..." Sein Haar breitete sich aus, und wurde dunkler... schwarz. "..verstehen, aber wenn dem nicht so ist." Auch seine Kleidung hatte sich geändert... Nun trug er einen Schwarzen Umhang, über einem edelen weißen Hemd. "Noyn Claude..." Marron hatte es gewusst, tief in ihrem inneren waren diese beiden Männer durch ein unsichtbares Band verbunden. "Ja... ich bin der Dämonenritter Noyn Claude, auf dieser Welt um die Seele meiner Geliebten zu finden. Die Seele Jeanne d'Arcs!" Er positionierte seine Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes und schob sich gänzlich über sie. "Jeanne d'Arc? Ihre Geliebte!?" Marrons Herz raste, ob aus Wut oder Aufregung, das konnte sie nicht feststellen. Sie stemmte ihre Hände gegen seine Schultern. "Was soll das!? Was wollen Sie dann von mir!" Er grinste und bog ihre Arme hinter ihren Kopf. "Ich will Deine Seele, die Seele von Jeanne d'Arc!" Das Mädchen versuchte sich zu wehren, doch er war zu stark für sie. "Und ich...!?" Marron fühlte sich wehrlos. "Was ist mit Dir?" Er streifte die Ärmel ihres Oberteils von ihren Schultern. "Geht es ihnen nur um Jeannes Seele!?" Marron warf ihren Kopf in den Nacken und kniff die Augen zusammen. Noyn antwortete nicht, sondern rechte seinen Kopf nach vorn und küsste ihren Hals. "Nein! Noyn!" Er legte eine Hand hinter ihren Nacken und küsste Richtung ihres Mundes. Das Mädchen versuchte sich mit allen Kräften zu sträuben, vergeblich. Der Mann hob seinen Kopf wieder ein sah sie an. "Warum tun Sie das!?" "Gott zeigt nur an einer jungfräulichen Seele Interesse, wenn ich Dir Deine Unschuld nehme, wirst Du uninteressant!" "Tun Sie das nur zu Ihrem eigenen Interesse!?" Er schwieg. "Warum verraten ihre Augen dann etwas anderes!? Warum weigert sich ihr Herz dagegen!?" Sie kniff die Augen zusammen und eine Träne bahnte sich ihren Weg an ihrer Schläfe vorbei. "Schweig!" Er verschloss ihre Lippen mit den Seinen. Sie stöhnte kurz leicht auf und versuchte erfolglos seinem Kuss auszuweichen. "Weiger Dich nicht, ich werde es auf jeden fall tun!" Er riss den Kragen ihres Oberteils auf und leckte über ihre Haut. "Selbst-" sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden. "Selbst wenn sie mich schänden, mein Herz bleibt so wie es wahr! Ich bin-" "Solltest du nicht Ruhig sein!?" "Ich bin ihre Wiedergeburt, aber ich bin nicht Jeanne d'Arc! Ich bin Marron Kusakabe und habe auch die Seele von Marron Kusakabe!" Er schien ihre Rede zu ignorieren, doch sein Bewusstsein und seine Augen, die kurze Zeit auf ihr weilten, nahmen sie wahr und verinnerlichten sie. Seine Hände entledigten sie auch dem Rest ihres Oberteils und streiften die Träger ihres BHs ab. Dann erstarrte er. "Jeanne es... gibt auch noch eine Andere Methode, ich wollte sie dir..." Er erhob sich, nun erst bemerkte Marron, dass er sein Hemd abgelegt hatte. "...eigentlich ich es dir ersparen! Aber-" ",Moment! Sie wollten es mir ersparen!? Nicht Jeannes Seele?! Woher kommt denn dieser Gefühlsumschwung!?" "Ruhe!! Ich sagte,... aber, wenn du nicht willst, kann ich auch anders!" Wieder drückte er ihre Arme mit seiner linken Hand hinter ihrem Kopf zusammen und griff mit seiner Rechten an ihren Hals. "Was wollen Sie jetzt!" ihre Stimme war erstickt. "Eine Seele kann auch noch anders auf einem Körper weichen! Durch den Tod!" Marrons Blick war entsetzt. "Sie-Sie wollen - mich umbringen!? "Wenn dies die einzige Möglichkeit ist..." In seiner Stimme lag etwas merkwürdiges, weder als Trauer noch als Freude zu identifizieren. Er ließ mit seiner Linken Hand von ihren Armen ab und würgte Marron auch mit ihr. "ah-" ihre Stimme versagte und sie bekam kaum noch Luft. "So ist es zu sterben!" "Ist es- in ihrem Sinn- Jeannes Reinkarnation - zu töten!?" "Ich liebe Jeanne!" "Und Sie - wollen das-" "Wieso redest du so viel, wenn du kurz vorm sterben bist!? Letzte Worte?" "-wollen Sie - das Risiko eingehen - sie für immer - zu verlieren?" "Was soll das heißen!?" Der Druck um ihren Hals wurde geringer und sie konnte wieder einigermaßen sprechen. "Wie meinen Sie, kommen Seelen in den Himmel? Sie sterben mit dem Körper und Gott nimmt sie auf, selbst Sie sind nicht mächtig genug meine Seele davon abzuhalten in den Himmel zu gehen!" "Nein, das ist der einzige Weg, meine Liebe zu erfüllen!" "Haben Sie nicht zugehört?" Marron hob ihre Hände und ließ sie auf den Seinen wieder zur Ruhe kommen. "Aber... ich kann mich nicht wehren... gegen die Liebe... ist keine Macht gewachsen..." Er sah sie verdutzt an. "Was meinst Du?" "Töten Sie mich, wenn das Ihr sehnlichster Wunsch ist...?" "Ich...?" Die Tür wurde aufgerissen, Chiaki und Access kamen hinein gestürmt. "Noyn! Lass deine dreckigen Finger von ihr!!" Der Junge ging festen Schrittes zu dem Schwarzhaarigen und riss ihn von Marron herunter wobei sein Fingernagel einen kleinen roten Kratzer an ihrem Hals hinterließ, aus dem kurze Zeit später ein dünnes Rinnsal Blut quoll. "Was fällt dir ein!" "..." "Ich rede mit Dir! Du..." "Ich was?" "Du-" "Warte!" Noyn schreckte auf und blickte zum Fenster. "Was heißt hier warte!?" "Ich spüre eine Kraft...!" "Lass die billigen Ausreden!" Der Mann riss seine Augen auf und sein Blick ging in die Leere. "Finn kommt wieder..." "Finn!?" Beide blickten zu dem Mädchen, dass sich inzwischen Noyns Hemd angezogen hatte. "Jeanne... ich will ihre Seele immer noch, doch es nützt mir nichts, wenn jemand anderes Dich umbringt! Also..." Der Mann drehte sich zu ihr um, hob sie aus dem Bett Und ging schnellen Schrittes aus dem Raum. "Was soll denn das jetzt!? Warte!!" Chiaki stand perplex da und begriff erst nach einiger Zeit, dass der schwarzhaarige Mann soeben mit Marron aus dem Schlafzimmer verschwunden war. Noyn rannte mit dem verwirrten Mädchen in das große Zimmer mit dem Flügel, dann durch einen langen Gang. Schließlich kamen sie durch eine Tür und standen auf einem Balkon im Regen. "Es ist zu gefährlich hier, wir müssen verschwinden!" Marron hatte sich um seinen Hals geklammert und betrachtete den schlanken, vernarbten Rücken des Mannes. "Woher haben Sie dieser Narben...?" "Man sollte sich halt nicht dem Teufel verschreiben..." Marron schwieg und legte ihr Kinn auf seine Schulter. "Warte! Wo willst Du hin Noyn!" Chiaki kam angerannt und streckte seine Hand nach dem Mann und Marron aus. Kurze Zeit später verschwanden die drei. Sie bewegten sich durch einen dunklen Gang. "Noyn, wohin bringst Du sie!" Der Angesprochene wendete sein Augenmerk und sah Chiaki an. "Wo kommst Du denn her?" "Wo sind wir, Noyn Claude..." Auf Marron meldete sich nun zu Wort. "Wir... sind in einer Art... geheimen Gang... durch Welt und Zeit... ich bringe Dich zu einem Sicheren Ort... nun leider auch ihn... aber das erledige ich vor Ort..." Eine Stimme fing an zu lachen. Es war ein hohes, hinterhältiges Lachen. "Aber Noyn, sei nicht so töricht! Glaubst Du tatsächlich mir entfliehen zu können?" "Gefallener Engel Finn Fish..." "Gefallener Engel?!" Marrons Blick wurde leer. "Ja ganz recht Marron! Du naives Kind!" Der Schwarze Tunnel endete abrupt. "Wo- wo sind wir!?" Chiakis Stimme wirkte erstickt. "Ich weiß es nicht." "Was soll das heißen! Du hast uns hier her geführt!!" "Nein..." die Stimme lachte wieder. "...das habt ihr mir zu verdanken!" Die drei Blickten nach vorn und sahen ein schwarzes Schloss. Es schien zu schweben, wie von dunkler, unsichtbarer Hand gehalten. Doch im Vordergrund stand jemand. Ein Engel in schwarzer Kleidung, langen grünen Haaren und mit grauen Flügeln. "Finn..." "Na Marron, ich bin nicht mehr Dein kleiner Schutzengel!" "Das... sehe ich... aber-!?" "Sie ist ein Gefallener Engel, wie ich schon gesagt hatte." "Was ist ein ,Gefallener Engel'?" "Ein gefallener Engel ist ein Engel, der Gegen die Gebote verstoßen hat und aus dem Paradies verbannt wurde..." Finns Blick war kalt und voller dunkler Kraft. "Jeanne, hast du schon einmal, vom Singen der Engel gehört...?" Marron blickte Noyn an und schüttelte still den Kopf. "Manchmal... manchmal hört man aus dem Himmel ein klares helles Singen, dann singt ein Engel der aus dem Paradies verbannt wird. Sie müssen durch einen weißen Spiegel gehen, den Spiegel des Vergessens... Hinter dem Spiegel gibt es zwei Gänge, der eine führt ins Meer, das Engel Verschlingt und sie nie wieder Preis gibt. Der Andere Gang führt zum Teufel. Die meisten Engel wählen den ehrenvollen Weg ins Meer, doch manche werden vom Teufel angezogen und verschreiben sich ihm, sie werden zu gefallenen Engeln." "Schön gesagt, es ging auch kürzer, ich habe mich dem Teufel verschrieben!" Finn lachte schrill auf. "Du... aber... ich dachte..." "Ich sei von Gott gesandt? Oh nein, ich habe Dich die ganze Zeit betrogen! Und Du kleines naives Mädchen hast es mir geglaubt! Ich habe Dir schon seit Deiner frühesten Kindheit das Leben zur Hölle gemacht! Deine Eltern aus dem Weg zu räumen war auch kein Problem..." "Was!? Meine Eltern? Du warst das...?" Marron sank zu Boden und ihr Blick wurde leer. Chiaki ging langsam auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Es tut mir leid Marron... ich hätte es Dir sagen müssen..." "Was soll das heißen!!? Du wusstest es!?" "Ja..." "Und warum hast Du es mir nie gesagt!?" Marron blickte ihn verzweifelt an und ihre Augen wurden feucht. "Chiaki..." "Ja?" Er sah auf die kauernde, weinende Marron vor sich. "Chiaki...ich... Ich hasse dich!" Finn lachte wieder laut auf. "Das habe ich nicht veranlasst, aber es gefällt mir! Umso mehr Deine Seele verletzt wird, desto schwächer wird Deine Himmlische Kraft!" "Glaubst Du das lasse ich zu!?" Chiaki erhob sich und stellte sich vor Marron. Ein Licht breitete sich um ihn aus und er verwandelte sich zu Sindbat. "Oh, Kaito Sindbat, seit wann beschützt ihr Gegenspieler sie denn?" Finn lachte laut auf. "Ich... kann mich selbst beschützen!" Marron erhob sich und stellte sich gerade hin. "Ich bin Kamikaze Kaito Jeanne, gesandte Gottes, die Diebin des Göttlichen Windes!" Zwei Strahlende Flügel wuchsen aus ihrem Rücken und Ein gellendes Licht breitete sich aus und das Mädchen Marron wurde zu Jeanne. "Du kannst Dich also immer noch Verwandeln?" "Wieso söllte ich nicht!" "Nun ja... ich dachte... Noyn hätte seine Arbeit getan...?" Marron warf ihm einen langen Blick zu. "Egal, dann wären hier also zwei Amateur Diebe und ein Dämonenritter, der sich gegen seinen Herrn aufgelehnt hat... Das wird interessant..." sie lachte leise. "Na dann meine Dämonen, viel Spaß mit ihnen!!" Finn winkte mit der Linken und über ein Dutzend Dämonen fielen über die drei ein. Jeanne machte sich kampfbereit, umsonst, denn Noyn und Sindbat wehrten alle vorher ab. "Würdet ihr mir auch einen übrig lassen?" Jeanne stellte sich schnippisch hin. "Du willst noch mehr? Kannst du haben!" Und Finn ließ zehn weitere erscheinen. "Musste das sein Marron?" "…" Jeanne erledigte die ersten fünf aber die anderen waren wesentlich stärker. "Na? Hast du dich übernommen?" Noyn brachte mehrere Streifen zum Vorschein und schleuderte sie in Richtung der Dämonen, welche, als sie die Papiere Trafen in sich zerfielen. "Danke..." Er lächelte kurz und beschäftigte sich dann mit dem letzten Dämon. "Oh, ihr seid gut!" Finn lachte ironisch. "Mehr gefällig?" Die drei hockten keuchend am Boden, Chiaki hatte Wunden an Armen und Beinen, Noyn hatte eine Hand auf dem Magen und krampfte. Jeanne blutete an der Hand und ihr rechtes Bein tat schrecklich weh. "Hm...Seid ihr schon immer so schwach gewesen? Tja... ich habe keine Dämonen mehr in meinem Gewahrsam...Dann muss ich halt selbst angreifen!" Finn richtete ihre Hand auf Jeanne und ein Schwarzes Licht trat aus ihren Finger. Jeanne zog ihren Fächer hervor und wehrte das Licht mit letzten Kräften ab. "Oh, Du bist also doch schwächer geworden? Na dann wird es ja ein leichtes sein dich zu vernichten!" "Wieso- wieso willst Du das?" "Dich vernichten? Ganz einfach, Du bist meinem Herrn ein Dorn im Auge, Du vernichtest immerhin all seine Dämonen! Aber damit ist jetzt Schluss, ich, seine treue Dienerin werde Dich und die immer wiedergeborene Seele vernichten!" "Immer wiedergeboren?" Marron hatte vor Schmerzen Tränen in den Augen keuchte. "Als Gott die Erde schuf, schuf er zwei Menschen, Adam und Eva. Adam sollte über die Tiere und die Pflanzen wachen, Eva über das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse. Ihr wurde ein Teil der göttlichen Kraft verliehen. Doch dann wurde Eva vom Teufel verführt und das Gleichgewicht wurde gestört, es kippte zur Dunklen Seite. Als Gott das herausfand wurde er wütend und verbannte Eva. Doch die beiden, Adam und Eva hatten sich in einander verliebt. Und Gott verbannte beide. Die göttliche Kraft jedoch blieb bei ihr. Kaum waren sie verbannt wurden sie sterblich. Als Eva starb war ihre Seele zu Mächtig um mit ihr zu gehen, deshalb wurde sie wiedergeboren. Immer wieder wurde eine Frau geboren, der ein Teil göttlicher Kraft zugeteilt war. Sie musste das Gleichgewicht halten. Durch sie wurden des Teufels Versuche die Herrschaft an sich zu reißen vereitelt, durch diese Frau. Niemand hat es geschafft ihre Seele zu vernichten, zum Zeitpunkt ihres Todes war ihr Gottvertrauen noch so groß, dass sie immer noch wiedergeboren wurde. Doch deine Seele ist so geschwächt, dass sie keine Kraft mehr hat wiedergeboren zu werden!" "Ich... ich bin nur ein Glied in einer Reihe?" "Ganz genau und... weißt du, dass allen Frauen in dieser Kette Ein... eigenartiger Tod ereilte?" Finn lachte laut auf. "Und so wird es auch dir jetzt ergehen!" Der gefallene Engel hob die Hände in die Höhe und eine Anfangs kleine schwarze Kugel erschien über ihrem Kopf. Die Kugel wurde größer und um sie schimmerte ein merkwürdiges, dunkles Licht. "Das ist dein Ende!" Finn schleuderte die Kugel auf Jeanne. "Vergiss es!" Noyn hatte ein Schwert in der Hand und hielt es gegen das Licht. Die Energiekugel zersprang in tausend Teile, einige wurden wieder zu Finn geschleudert, andere fielen auf Noyn und brannten sich in seine Haut und seine Kleidung. "Hm...Du verdienst den Titel Dämonenritter nicht...! Du bist viel zu schwach!" Finn sandte zwei weitere Kugeln. "Glaubst du... ich lasse zu, dass du meiner Marron auch nur ein Haar krümmst!?" Sindbat erhob sich ebenfalls und werte eine der Kugeln ab, die andere übernahm Noyn. "Oh? Teamwork?" Wieder lachte der Engel. "Wenn dem so ist... muss ich härtere Geschützte auffahren!" Mehrere Kugeln waren es diesmal, die auf die drei zuflogen. Chiaki machte sich bereit. "Warte, das sind zu viele, deine Kraft würde nicht reichen!" Noyn schnellte hervor und zog ein weiteres Siegel hervor, das Schwert verschwand. Der Mann hielt das Papier vor sein Gesicht und murmelte einige unverständliche Worte. Um ihn und die beiden Diebe bildete sich eine Art Bannkreis und die Kugeln prallten von der gläsern scheinenden Wand ab. Gerade wollte er den Schutzschild auflösen, als Finn einen dunklen Strahl sandte. Noyn versuchte mit allen Kräften den Zauber aufrecht zu halten. "Noyn!!" Das Wort hallte über das totenstille Land. Marron sah entsetzt den bewegungslosen Körper an. Finn lachte leise, aber gehässig. Wie ferngesteuert ging Marron auf den am Boden liegenden Mann zu und ließ sich auf die Knie sinken. "Noyn Claude..." Sie drehte seinen Körper, so dass sein Kopf in ihre Richtung zeigte. Als sie in seine offenen, erschrockenen Augen sah lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. "Nein..." sie strich ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und ihre Hand verweilte auf ihm. "nein...nein..." wie ein Gebet wiederholte sie diese Wort. Finn stand Grinsend da und schien den Anblick sehr zu genießen. "Ich... wusste gar nicht... dass Dir dieser Mann so viel bedeutet...? Aber mir soll's nur Recht sein! Je stärker Dein Geist geschwächt ist desto leichteres Spiel habe ich!" Sie schoss einen kleinen Strahl auf Marron. Sindbat wehrte ihn ab. "Marron, was trauerst Du um ihn, ich weiß ja, dass Du ein schwaches Gemüt hast, aber er hat uns doch wirklich nur Schwierigkeiten gebracht!" Marron blickte Chiaki starr an. "Uns?! Du wagst es wirklich von einem Uns zu sprechen!? Chiaki Nagoya, eins will ich dir sagen, es gibt kein Uns!!" "Aber-" Finn hatte einen weiteren Strahl gesandt.Er traf Sindbat genau ins Herz und er verwandelte sich zurück zu Chiaki. Kurz taumelte er, ging jedoch schließlich zu Boden und blieb genauso regungslos liegen, wie ihr erstes Opfer. Marron hatte dem entgeistert zugesehen und saß nun mit weit aufgerissenen Augen da. "Chiaki...!!" Ihr Herzschlag wurde bedeutend schneller und das atmen viel ihr schwer. "Na kleine Marron, jetzt bist Du ganz allein! Du hast niemanden mehr, habe ich schon erwähnt, dass während deiner Abwesenheit Hunderttausende Dämonen über die Erde herfallen? Auch über dieses beschauliche Städtchen namens Momokuri? "Finn..." Jeanne erhob sich und wurde wieder zu Marron. "Was ist denn? Kleines naives Gör!" Ein helles Licht breitete sich um das Mädchen Marron aus und blendete den Engel. "Was-!?" "Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erden und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten..." Das Licht um Marron wurde größer und breitete sich aus. Finn war wie gefesselt und konnte ihm nicht entweichen. "... Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Was immer ich tue und lasse, fürchte ich kein Unglück, denn Gott steht mir bei und tröstet mich." Das Licht hatte sich über das ganze weite Land ausgebreitet. Als sie ihr Gebet beendete und kühn zu Finn sah zog sich das Licht wieder kurz zu Marron, um dann wieder von ihr zu gehen und in alle Himmelsrichtungen zu entschwinden. Als das Licht ein zweites Mal über die Landschaft gezogen war veränderte sich das Bild. Auf dem vorher kargen Boden wuchsen nun weiße Blumen und es Flogen Schmetterlinge. Doch der Vogel, der vor kurzem noch auf einem Ast in der Nähe saß viel wie vertrocknet zu Boden. Als das Licht wieder von Finn wich war sie verschwunden. Nein, sie war noch da, doch keiner bemerkte es mit bloßem Auge, sie war wieder in der Gestalt, des kleine Engels und ihre Flügel leuchteten so weiß wie noch nie. Marron sank erschöpft zu Boden und Blickte wieder in Noyns Gesicht. Eine Träne rann aus ihren Augen, dann schluchzte sie laut los und ließ ist ihr Haupt auf seinen Leib sinken. Schreckte aber sofort wieder auf. Sein Körper war warm und sie hörte ein Herz schlagen! "Noyn! Hören Se mich?!" Sie blicke ihn erwartungsvoll an, doch nichts geschah. Noch einmal ließ sie ihren Kopf auf ihn sinken und versuchte sein Herz zu hören. Jetzt vernahm sie nichts. "Aber-" Wieder schluchzte sie laut los. Vor Marron erschien ein Licht und das Mädchen musste ihre Augen abschirmen, so sehr blendete es sie. "Marron, kannst du mich sehen?" Das Mädchen blickte in das Licht und konnte eine Frau erkennen. "Ja- wer... wer sind sie?!" "Ich bin Jeanne d'Arc" "Jeanne...!" "Noyn ist gestorben..." Die Frau im Licht richtete einen sanftes Blick auf den Mann. Marron blickte ebenso zu ihm und nickte leicht. "Du... hast ihn geliebt...?" Das Mädchen sah sie erschrocken an und öffnete den Mund, um ihn wenige Sekunden später wieder zu schließen. Sie wollte etwas sagen, wusste aber nicht mehr was. Sie schwieg. Jeanne lächelte. "Ich kann in Dein Herz sehen, Du brauchst es nicht zu sagen wenn du nicht willst, ich weiß es auch so." Marron nickte fast bewegungslos. "Noyn Claude..." um die Frau verschwand das Licht und sie betrat den Boden. Marron sah sie mit offenem Mund an. "Keine Sorge, ich nehme ihn Dir nicht, ich..." Sie kniete sich zu ihm und legte eine Hand auf den Ort, an dem sich sein Herz befand. "Ich kann keine Dämonen wieder erwecken, Gott würde es mir verbieten... Aber ich kann diesem Menschen sein Leben wiedergeben..." "Das kann doch nur Gott!?" "Ich benutze nicht seine Kräfte, sondern meine eigenen... Noyn Claude... Du sollst leben, als Mensch und wie ein Mensch, mit allen Rechten und Pflichten eine Menschen, allen Gefühlen und allen Schmerzen, so frage ich, willst du dies?" Er öffnete die Augen und blickte Jeanne an. "Jeanne..." "Ich fragte, willst du dies?" Er nickte leicht. "So soll es sein. Ich gebe Dir einen Teil meiner Kraft, und Du sollst ein erfülltes Leben führen." Um ihn breitete sich ein leichtes schimmern aus und er lächelte. "Eine wichtige Frage gibt es aber noch..." "Und die wäre?" fragte Marron, doch Jeanne schien sie zu ignorieren. "...liebst du diese Mädchen...?" Noyn antwortete nicht, wandte nur sein Augenmerk von Jeanne und Marron ab. Die Frau lächelte gutmütig und nickte. "Noyn, bleib bei ihr. Liebe nicht eine tote, sie braucht Dich mehr als ich." Wind wehte kurz, doch verflog wieder. Jeanne stand mit fassungslosem Blick da." Marron sah sie mit großen Augen an. "Jeanne, was ist los!?" "Ich... kann nicht zurück... meine... Kraft reicht nicht...!" Sie wirkte durcheinander. "Du hast ihm fast Deine ganze Kraft gegeben? Nun... wenn dem so ist... Marron fasste sich ans Herz und hielt schließlich eine kleine schimmernde Kugel in der Hand. "Nein, ich kann das nicht!" "Doch..." Marron hielt Jeanne die Kugel hin. "Ich.... Danke..." "Ich bin immerhin Deine Wiedergeburt, es ist also auch Deine Kraft!" Jeanne nahm das leuchtende Gebilde entgegen und es verschwand in ihrer Hand. Wind kam aus und sie verschwand mit einem Leuchten. Marron drehte sich wieder zu Noyn, der sie wie gebannt beobachtete und hockte sich vor ihn. "Noyn..." Gegen ihren willen lief eine Träne an ihrer Wange hinab. "Du... weinst um mich...?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Ich weine vor Freude" Sie strahlte ihn an. Er hob seine Hand und wischte damit den Tropfen von ihrem Gesicht. "Weinen passt nicht zu Dir...!" Beide lächelten. Plötzlich ertönte ein merkwürdiger Gesang. Und Marrons Blick haftete an Chiaki. "Oh nein..." Sie stand auf und rannte zu ihm. Ein Licht erschien neben dem Jungen. "Chiaki, bitte sag doch was...!" "Sein Körper lebt nicht mehr." Aus dem Licht Formte sich ein Mann im weißen Gewand und langem weißen Haar, doch Marron sah ihn nicht, sie hörte einzig die leise Stimme. "Ich werde seine Seele nun in den Himmel geleiten..." Marron biss sich auf die Unterlippe. "Er ist... wirklich gestorben...?" "Ja, doch... er hat noch enorme Energie, er wird als Engel wiedergeboren." Chiaki begann sich aufzulösen. "Nein! Chiaki!" Noyn trat von hinten an sie heran und hielt sie fest. "Lass es geschehen Marron. Du kannst nichts mehr für ihn tun." "Warte Engel, ich glaube jedenfalls, dass Du einer bist. Ich habe ein Frage!" "So stelle sie." "Habe... habe ich ihn getötet? Mit der Energiewelle, die Finn besiegt hat!?" "Gott hat die Kraft Leben zu geben, aber auch die Macht Leben zu sich zu Rufen, alles, was auf dieser Erde und in Himmel geschieht ist nach seinem Willen. Also frage nicht nach dem warum, sein Wille geschehe." Das Licht verschwand. "Noyn..." "Ja...?" "Gehen wir zurück." "Wo ist zurück?" "Durch den Tunnel." "In mein Haus?" Marron nickte. "Gut." Und die beiden gingen. Noch ein letztes Mal drehte sich Marron um, bevor sie den Gang betrat. "Marron Marron! Warte auf mich!" "Finn!?" "Ja, ich bin es! Aber... siehst Du mich denn nicht!?" "Nein, wo bist Du!?" "Du hast Deine Kraft Jeanne gegeben... ich... muss gehen. Und... ich habe Dich nicht angelogen, der Teufel nahm mich gefangen und hat mein Bewusstsein geraubt... Behalte mich in Deinem Herzen, Marron Kusakabe!" Vor Marron erschien eine Kleine grünliche Feder und das Mädchen griff nach ihr. "Auf wiedersehen, Finn..." Und sie ging zu dem Mann, der lächelnd auf sie wartete. oO°OoO°OoO°Oo ENDE!!!!!! Äh... nö... erst kommt noch der Epilog, wenn man es so nennen kann...? ^,^ oO°OoO°OoO°Oo Marron und er gingen durch den langen Flur, der im großen Saal endete. "Noyn..." das Mädchen blieb stehen. "Hm?" er wendete seinen Blick zu ihr. "Ich möchte Ihnen etwas sagen..." Er ging langsam auf sie zu. "Ich möchte Ihre Narben heilen. Noyn, ich liebe Sie." Der Mann zog sie in seine Armen und lachte leise. "Wa-warum lachen Sie!? Was ist daran so lustig?!" "Bitte Marron, bitte sag endlich Du zu mir!" "Ich soll Du zu Ihnen sagen!?" "Ja." Auch Marron lachte nun. "Ok, ich sag Du zu Dir!" Er löste sich aus der Umarmung und betrachtete das Mädchen, wie es in seinem weißen Hemd vor ihm stand. "Wie Du mir verzeihen konntest weiß ich immer noch nicht..." "S... Du bist jetzt ein Mensch und kein Dämonenritter mehr, dass, was Du getan hast Ist hinfällig geworden." "Du hast es gesagt... Marron...?" "Hm?" "Ich bleibe bei Dir, solange es mein Leben als Mensch ermöglicht...!" "Ich weiß Noyn, ich weiß." Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn. "Noyn, bitte...." Sie flüsterte in sein Ohr. "Bitte lass mich noch einmal träumen..." Er sah sie erstaunt und fragend an, lächelte dann, hob sie hoch und trug sie in einen Raum. Auf einem Tisch in der Ecke stand eine Vase mit zwei einzelnen Blumen, die Marron sich immer wieder betrachten würde, denn diese beiden schienen nie zu welken. In dem feinen Glasgefäß standen eine tiefrote, betörend duftende Rose und eine weiße Lilie... oO°OoO°OoO°Oo geschrieben von tsukimegami character © bei Arina Tanemura Idee: KKJ Folge 41; meine Träume und meine Fantasie Großes Dankeschön: SamTomeo,Discordia_san,kirara_mieze,DattNiff,Nasom-Nahkje,yuri-engel,Kaylachan, xnickx, Hoffnungsengel,Ceras,LadyVendetta und alle, die Dum spiro gelesen haben auch wenn ich davon nichts weiß ^,^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)