Die letzten Tage von Kerimaya ================================================================================ Kapitel 1: Das Geräusch von Blut -------------------------------- Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir sondern Nanae Chrono. Ich verdiene damit kein Geld. Warnung: Also, man sollte den Manga gelesen haben (zumindest PMK), da ich wahrscheinlich spoilern werde. Yaoi und Hetero Ich bin großer Shinsengumifan, weswegen es sein kann, dass sich einiges aus der TV Serie hier mit reinschleicht. Es ergänzt sich da alles so schön und ich denke, gerade der TV und der Manga Hijikata passen gut zusammen ;) Das Geräusch von Blut, dass von einer Schwertklinge tropft, ist einzigartig. Diesen besonderen Klang gibt es nur einmal. Das war etwas, das selbst Tetsu in seiner kurzen Zeit bei der Shinsengumi gelernt hatte. Er hatte es oft hören müssen. Und er hasste es. Männer, die solche getränkten Schwerter trugen, hatten immer zwei Gesichter. Bei dem Vizekommandeur Hijikata wunderte ihn das nicht so sehr - aber selbst der sanfte Okita zeigte sich als Dämon, wenn er das Schwert zur Hand nahm. Man hatte Tetsu immer wieder gesagt, dass er seine Menschlichkeit würde ablegen müssen, wenn er der Shinsengumi beitreten wollte. Er hatte damals zugestimmt und es auch tatsächlich ernst gemeint. Daran hatte sich bis heute nichts geändert - aber nun wusste er, was die, die ihn gewarnt hatten, mit "Menschlichkeit" gemeint hatten. Es war das, was er nicht mehr besitzen durfte, was ihn daran hinderte, zu kämpfen und zu töten. Seufzend legte Tetsu den Kopf in den Nacken und verschränkte die Hände dahinter. Es war Nacht und er fand keinen rechten Schlaf, erst recht nicht in dem überfüllten Schlafraum der Shinsengumi Mitglieder. Ein Dämon werden... Er seufzte und lehnte sich zurück, bis er rücklings auf den blank gescheuerten Holzdielen lag. Wenn es etwas gab, was er immer wieder über sich hörte, war die Tatsache, dass er stur war. Seine Ziele verfolgte und alles andere aus den Augen verlor, wenn er versuchte, sie zu erreichen. Aber manchmal war in Tetsu selbst leiser Zweifel und die Frage, ob es die richtige Entscheidung war. Ob er wirklich jemals das Schwert so ziehen könnte, wie Okita oder Shinpachi. Ohne Zögern, ohne Gedanken um den Tod eines Gegners... Er dachte an die Augen der Shinsengumi Mitglieder, wenn sie im Kampf waren, wenn sie töteten. Es schien mit jedem zu passieren, wenn er die Blaue Uniform überstreifte. Und es sah so einfach aus, als wäre es ihnen schon in der Wiege mitgegeben. Als wären sie tatsächlich Dämonenkinder. Tetsu schreckte hoch als in der Stille um ihn herum plötzlich eine Tür aufklappte. An die Geräusche des knarrenden Holzes, wenn sich jemand im Schlaf umdrehte oder aufstand, um zum Austritt zu gelangen, war der Junge gewöhnt. Diese Tür wurde aber besonders heftig geschlossen, als wäre die Person, die dafür verantwortlich war, wütend wäre. Tetsu stand rasch auf und ging näher in die Richtung aus der das heftige Türklappern gekommen war. Im halbdunkel war es schwierig nicht zu stolpern. Es war Neumond und Tetsu hatte keine Kerze mitgenommen. Wozu auch? Ursprünglich war alles, was er gesucht hatte, frische Luft und etwas weniger Geschnarche um sich herum gewesen. Jetzt aber war er neugierig und versuchte in seiner Ungeduld zu vermeiden, gegen irgendeinen Pfosten zu laufen. Weiter vorne tauchte endlich Licht auf. Eine Kerze hinter einer Papierwand. Tetsu ging auf alle Viere und kroch näher an die Tür. Zwischen Holz und Papier war ein winziger Spalt frei. Anscheinend hatte jemand die Tür derart heftig zugeschlagen, dass sie wieder aufgesprungen war. Nicht viel, aber genug für den Jungen um einen Blick hinein zu werfen. Er sah Bewegung und rutschte etwas näher. Drinnen brannte nur eine Kerze aber der Raum war nicht sonderlich groß. Kaum mehr als eine Abstellkammer. Es waren zwei Personen darin, die auch nicht sonderlich viel Platz hatten und dementsprechend eng beieinander saßen. Die Eine saß mit dem Gesicht zu Tetsu, weswegen der Suzumu sehr schnell erkannte. Anscheinend hatte der Freund gerade ein kleines Stelldichein mit einer jungen Frau, die mit dem Rücken zur Tür kniete und sich gerade ihren Kimono über die Schultern zog. Tetsu grinste. Sieh an, da hatte der immer kühle und überlegene Ninja doch auch mal eine Schwachstelle. Das war etwas, was ihm der Junge morgen früh sicherlich genüsslich unter die Nase reiben würde. Die Schadenfreude wich aber schnell der Überraschung und Tetsu fiel, wortwörtlich, die Kinnlade herunter, als die vermeintliche "Frau" den Kopf zur Seite drehte. Okita! Kapitel 2: Männerliebe ---------------------- Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir sondern Nanae Chrono. Ich verdiene damit kein Geld. Warnung: Also, man sollte den Manga gelesen haben (zumindest PMK), da ich wahrscheinlich spoilern werde. Yaoi und Hetero Der Schwertkämpfer wirkte bedrückt, während er sich noch fertig anzog. Suzumu beobachtete das mit leicht gerunzelter Stirn. "Du brauchst deswegen nicht wütend zu sein. Und wegzulaufen auch nicht", sagte Okita leise und strich sich das Haar zurück, dass wirr aussah. Suzumu verengte die Augen etwas. "Du schreist seinen Namen!", knurrte er. Okita wurde rot, soweit Tetsu das erkennen konnte und drehte den Kopf wieder. "Es war ein Versehen. Und du wusstest, worauf du dich einlässt." "Natürlich wusste ich das", gab der Ninja bitter zurück. "Aber du hast dich ebenso darauf eingelassen. Und Teil der Abmachung war es, dass du ihn vergisst, wenn du bei mir bist." Okita seufzte und machte Anstalten aufzustehen. "Das ist schwer und -" Suzumus Hand legte sich auf seinen Arm und hielt ihn zurück. "Still. Draußen ist jemand." Tetsu erstarrte und versuchte sogar, nicht zu atmen. Auch die beiden Männer im Innern des Zimmers verhielten sich still. Plötzlich sprang Suzumu auf und Tetsu unterdrückte einen Schreckensschrei. Er stand hastig auf und lief einfach los, ohne darauf zu achten, wohin er lief. Hinter sich hörte er wieder das schieben der Tür aber dann war er auch schon um die Ecke gebogen und - fand sich plötzlich mit dem Hintern auf dem Fußboden wieder. Im Dunkeln hatte er nicht gesehen, ob eventuelle Hindernisse im Weg standen und war prompt gegen einen Pfosten gelaufen. Die Nase tat ihm weh und als er darüber rieb, spürte er Blut. Tetsu biss die Zähne zusammen, um nicht noch einmal zu schreien, als bei der Berührung auch ein scharfer Schmerz durch sein Gesicht fuhr. Aber wenn er jetzt noch einen laut von sich gab, würde der Ninja ihn sicherlich finden. Der Junge hockte also in der Dunkelheit, eine hand über seine verletzte Nase gestülpt und horchte aufmerksam auf Schritte oder etwas anderes. Aber die Nacht um ihn herum blieb still. Mit zusammengebissenen Zähnen stand Tetsu auf und suchte sich so vorsichtig und leise wie möglich seinen Weg zurück ins Schlafquartier. Als endlich wieder auf seinem Futon lag, konnte er nicht einschlafen. Zum einen, weil seine Nase so wehtat, zum anderen, weil er über die...Szene nachdenken musste. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass irgendwer....mit einem Mann... Tetsu spürte, wie sein Gesicht heiß wurde und er drehte sich auf die andere Seite. Er hatte schon gehört, dass es Männer gab, die andere Männer liebten und laut den Gerüchten, die unter den Shinsengumi Mitglieder umgingen, sollte der Neue, Ito das auch praktizieren. Aber...Okita und Suzumu? Der Junge rieb sich über den Nacken und schluckte wieder. Er war mit beiden befreundet. Das machte sie jetzt auch nicht schlechter nur...anders. Tetsu seufzte tief und drehte sich wieder auf den Rücken. Er grübelte weiter, bis er irgendwann darüber einschlief. Suzumu war allein in dem Zimmer zurückgeblieben. In der Luft hing noch die leichte Ahnung von Souji und der Ninja lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Von draußen hörte man leichtes Zirpen. Der Sonnenaufgang würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dennoch machte Suzumu keine Anstalten aufzustehen oder zu den anderen zu gehen. Seine Stunden mit dem Schwertkämpfer waren selten und immer mussten sie auf der Hut sein, nicht erwischt zu werden. Suzumu wusste von der Einstellung des Kommandeurs zu gleichgeschlechtlicher Liebe und auch, was der Vize davon hielt. Bei dem Gedanken an den "Teufel" der Shinsengumi, schloss Suzumu die Augen und senkte leicht den Kopf. Er war sein Herr und Suzumu wusste, wem er zu dienen hatte. Dennoch...der Vize stand zwischen Souji und ihm. Auch wenn der junge Mann sich bemühte, sich auf Suzumu zu konzentrieren, wenn sie zusammen waren, wusste der doch immer, an wen er dachte. Er hatte es gleich von beginn an gewusst und Okita hatte ihn damals versprechen lassen, sich davon nicht beeinflussen zu lassen. Damals hatte sich das einfach angehört - Sizumu hätte zu diesem Zeitpunkt fast alles getan, um dem Schwertkämpfer näher zu kommen. Aber je länger sie zusammen waren, umso mehr störte ihn diese Liebe. Hijikata war ein wichtiger Mann in Okitas Leben, und dass der alles für den Vizekommandeur tun würde, beschäftigte Suzumu. Was auch immer er tat, er würde Okita niemals ganz haben oder halten können. Hijikata hatte immer den Vorzug. Suzumu fuhr sich über das Gesicht und sah wieder hinaus. Die ersten Sonnenstrahlen machten aus dem Dunkel Zwielicht und die Kerze unnötig. Die letzte Nacht war vorbei und auch alles, was sich in ihr ereignet haben mochte. Er richtete sich auf, blies die Kerze aus und ging hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)