Aramis Tagebuch von abgemeldet (der Verlust des letzten Freundes) ================================================================================ Kapitel 1: der Eintrag ---------------------- Tagebucheintrag von Aramis Nachdem mir das verfassen des Abschiedbriefes von Athos so große Freude bereitete, möchte ich mich nun an einem Tagebucheintrag heranwagen. Diesen Eintrag schrieb Aramis, nachdem er die Nachricht von Artagnans Tod bekommen hat. Kurz zuvor sind Athos und Porthos verstorben. Aramis bekommt nach Artagnans Tod den Abschiedsbrief von Athos ebenfalls zu lesen. Dieses mal widme ich diese Geschichte besonders Schatten_w. Weiterhin ist diese Geschichte meinen d´Arti (Lucy), meinen Richelieu und meinen Herzog von Buckingham gewidmet (Pentagramm). Und nun viel Spaß beim lesen ^.^!!! Der Verlust meines letzten Freundes Es war gerade gegen Mittag, als es an der Tür klopfte. Ich hatte die gesamte vergangene Nacht mit verzweifelten Gebeten für meine verstorbenen Freunde Athos und Porthos verbracht und sah aus diesem Grunde sicher sehr übernächtigt aus. Als ich die Tür öffnete, sah ich einen jungen Gardisten vor mir stehen, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Er übernahm offensichtlich die Funktion eines Boten, da er einen versiegelten Brief bei sich trug. In seinen Augen konnte ich lesen, dass ihm dieser Auftrag sehr unangenehm war, folglich konnten die Nachrichten nur eine schlechte Mitteilung enthalten. Ich nahm den Boten den Brief ab, bedankte mich und gab ihm eine angemessene Bezahlung. Kurz darauf setzte ich mich an meinen Schreibtisch und betrachtete den Brief skeptisch. Von wem kam dieses Schreiben nur ? Das Siegel war mir völlig unbekannt. Ich hatte irgendwie Angst davor den Brief zu öffnen, ob es eine Vorahnung war ? Nach langer Zeit des Zögerns zerbrach ich das Siegel und las das Schreiben. In Form dieses Schreibens wurde mir mitgeteilt, dass nun ebenfalls d´Artagnan von uns gegangen ist. Dem schreiben war ebenfalls ein Abschiedsbrief von Athos beigelegt. Ich las alles mehrere Male durch, bevor ich wirklich begreifen konnte, was ich soeben gelesen habe... Meine Hand begann zu zittern und Tränen durchnässten das Pergament. Ich legte beide Schriftstücke zur Seite, damit diese von meinen Tränen nicht beschädigt werden konnten. Nun begann ich am ganzen Körper zu zittern. Das konnte nicht wahr sein... Das durfte ganz einfach nicht war sein!!! Ich hoffte jeden Moment, dass ich aus diesen Alptraum aufwachen würde... Nun war ich alleine... Ganz offiziell alleine... Ich hatte niemanden mehr... Alle meine Freunde wurden mir genommen ! All die schöne Zeit, die wir zu viert hatten ist nun vorbei. Unser Leben wurde zu einer Legende, nun ist die Handlung dieser Legende beendet. Ich bin der einzige Überlebende. Es gab niemals zuvor in meinen Leben einen solchen Schmerz. Ich fühlte mich, als ob mein Herz in 100.000 Scherben zersprang. Nie zuvor fühlte ich mich so einsam. Ich habe in meinen Leben nie geliebt. In diesen Moment merkte ich, dass ich doch geliebt habe... Zwar habe ich nie so geliebt, wie man es in einer Langjährigen Beziehung liebt, sonder ich habe meine Freunde geliebt. Das erste mal in meinen Leben konnte ich wirklich verstehen, was all die Jahre in Athos vorging. Zum ersten Mal konnte ich diesen unbeschreiblichen Schmerz, der ihm all die Jahre begleitet hat, selbst spüren. Meine Anerkennung diesem Manne gegenüber wurde auf diese Weise unweigerlich gesteigert. Das er diesen Schmerz in sich tragen konnte und trotzdem nicht zu einem gebrochenen Manne wurde ist nicht erstaunlich. Immerhin scheint er einen schmerzlosen Tod gehabt zu haben und musste sich nicht lange quälen. Möge Gott seiner Seele gnädig sein! Ich weiß nicht, was ich nun tun sollte. In diesem Moment wurde mir klar, wie unheimlich wichtig mir meine Freunde all die Zeit über doch gewesen waren. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf die Knie gesunken bin. Mein Körper schien mir nicht mehr zu gehorchen. Meine Tränen wurden immer bitterer. Ich wusste im Nachhinein nicht mehr, wie lange ich so zusammengekauert ich vor meinen Schreibtisch hockte. Ich nahm nichts mehr um mich herum war, dass einzige woran ich denken konnte waren meine toten Freunde. Was sollte nun aus mir werden... Jetzt im Alter ? Lange Zeit dachte ich über diese Frage nach. Kam jedoch zu keiner Antwort. Sollte ich mich nun völlig dem Glauben zuwenden ? Sollte ich mein Leben nun völlig der Kirche widmen ? Soll ich in meinem Alter noch in ein Kloster gehen ? Ich wusste es, um ehrlich zu sein nicht, aber in meinen Zustand war ich auch nicht in der Lage eine solche Frage zu beantworten, die mein Leben verändern würde. Ich musste mich dringend wieder beruhigen... Eine solche Verzweiflung ist doch sonst ganz und gar nicht meine Art... Wieso musste es soweit kommen ? Wieso war ausgerechnet ich der einzige Überlebende ? Jetzt muss ich diesen furchtbaren Schmerz alleine ertragen. Ich konnte ihn mit niemanden mehr teilen... Wieder begannen Tränen meine Wangen hinab zu laufen und ich konnte nichts dagegen tun, außer sie ihren Weg finden zu lassen. Porthos, der lebensfreudige ist für immer von uns gegangen... Athos, der untastbare ist für immer aus meinen Leben gewichen. Und d´Artagnan... Der Mutige war fort... Nur Aramis bleibt von den legendären vier noch über-. Der Glauben hat mich mein Leben lang begleitet, doch was bringt mir dieser in einer solchen Situation... Bringt es überhaupt noch etwas weiter zu machen ? Was kann mir das Leben nun noch bringen ? Ich verfiel viele Stunden in eine Trance, in der ich weder denken noch sonst irgendetwas anderes tun konnte. Als ich wieder einigermaßen bei mir war setzte ich mich erneut an meinen Schreibtisch und schrieb diesen Tagebucheintrag. Beim Verfassen dieses Eintrages rannen mir erneut ungehemmt die Tränen hinab... Noch immer vermag ich diesen unglaublichen Schmerz nicht annähernd zu beschreiben.... Verzeih mir Tagebuch, ich kann keine hohen Worte machen... Ich bin es nicht würdig, dieses Papier mit Tinte und einer Feder weiter zu verunstalten... Ich beende hiermit meinen Eintrag.... Aramis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)