Maxwell`s Diary von MisssMonster (IntegralXMaxwell) ================================================================================ Kapitel 3: Abschied ------------------- Mein entspannter Schlaf, den ich immer wieder deinen heißen Spielen zu verdanken habe, hält heute Nacht nicht lange an, denn ich spüre, wie du dich neben mir aus den weichen Kissen bewegst und höre, wie du dir deine Kleidung nach und nach wieder anlegst. Ich verspüre den Drang meine Augen zu öffnen, dein Tun zu beenden und dich zurück ins Bett, zu mir, zu ziehen, auf das wir beide weiterhin ruhig unsere Träume nebeneinander träumen können, doch ich rühre mich nicht und meine Augen bleiben geschlossen, lausche einfach nur deinen Bewegungen, denn ich weiß, dass du dich von mir nicht zurückhalten lassen wirst. Du magst diese Art von morgendlichen Abschieden nicht, gehst lieber still und leis` in der Nacht alleine fort. Und wieder wirst du mich verlassen. Nach einer weiteren wunderbaren Nacht, ein weiterer trennender Abschied. So sehr ich unsere Treffen erwarte, mich nach dir sehne und dich begehre, so sehr verabscheue ich diese immer wiederkehrende Abschiede, für die ich beinahe so etwas wie `Hass` empfinde und die mich auf so seltsame Art und weise betrübt, ja fast traurig stimmen. Das Klacken deiner Gürtelschnalle durchbricht meine Gedanken und sagt mir, dass du gleich meine Räume verlassen und dich auf den Weg zu deinem eigenen Anwesen machen wirst. Dort wirst du auf deine Bediensteten treffen, dein Hauspersonal, dein alter Butler, der für dein Wohl sorgen und dich schützen soll und auch auf diesen Vampir, den du in deinen Mauern hausen lässt. Sie alle leben unter einem Dach mit dir, atmen die Luft, die du atmest und verbringen den ganzen Tag an einem Ort, der geradezu erfüllt ist von deiner Anwesenheit, die ich hier immer so schrecklich misse, wenn du gegangen bist. Ich vermisse es, dich ansehen zu können, dein wunderbare dunkle Haut, dein helles Haar, vermisse es deine betörenden Augen in die meine blicken zu sehen, den Bewegungen deines verführerischen Körpers zu folgen und dich berühren zu können und ich vermisse es dich in meiner Nähe zu wissen. Dieses Gefühl des Missens zerrt an meinen Nerven und führt mir immer wieder vor Augen, dass du nie völlig zu mir gehören wirst. Du lebst in deiner, sowie ich in meiner Welt, durch unsere Verpflichtung und unserer Aufgabe, die von unserem Glauben kontrolliert wird, getrennt voneinander, in der ewigen Sicherheit, niemals verbunden zu sein. Wirst du mich denn nicht vermissen, nachdem du mich gleich so rücksichtslos und fast verachtend, als wäre ich nichts weiter, als ein Spielzeug, das man zu seinem Vergnügen benutzt und es dann beiseite legt, allein zurücklässt? Hast du nicht auch dieses, nicht zu beschreibende Gefühl der Leere, wenn wir auseinander gehen, allein mit dem Schmerz der Einsamkeit? Ich weiß nicht, was du denkst. Du vermagst es, wie kein Zweiter, deine Gefühle, Gedanken und Absichten zu verbergen, ja vielleicht zu verstecken, vor der gefährlichen, blutigen Welt, der du allein deines Namens wegen ausgesetzt bist und in der du dir keinerlei Zeichen von Schwäche erlauben darfst. Aber ich denke nur vor mich hin. Du wirst mir meine Fragen, obgleich ich sie dir noch so aufrichtig, ohne die Absicht, deinen Stolz anzugreifen, stellen würde, doch nie beantworten. Ich muss einfach warten und dich weiter ansehen und beobachten und dann, vielleicht irgendwann, werde ich einen Teil deiner, mir unvorstellbar faszinierend erscheinenden Seele verstehen können. Du greifst nach der alten Türklinke und ein sich dahin ziehendes Quietschen durchzieht den Raum, als du sie herunter drückst. Sie sollte mal wieder erneuert werden. Ich sage gleich morgen dem Hausmädchen bescheid, aber in diesem Moment verdienst ausschließlich du meine Aufmerksamkeit, darum schiebe ich diesen Gedanken beiseite und lausche deinen Schritten, die leise tapsende Geräusche auf dem kalten Mamorboden hinterlassen. Nun öffne ich doch meine Augen, denn ich will dich noch einmal sehen, bevor für mich erneut eine Ewigkeit ohne dich beginnt und mich das Gefühl der Einsamkeit und des Vermissens zu zerreisen droht. Bis sich unsere Wege wieder kreuzen, bis sich unsere Lippen wieder treffen und sich unsere Körper wieder beieinander fühlen und mein einsames Gefühl verschwindet, solange es dauern mag, werde ich warten. Die schwere Tür fällt hart ins Schloss ein und du bist fort. Nur mein Flüstern durchbricht die dunkle Stille im Raum: „Süße Träume, Geliebte.“ Kapitel 3 +END+ by silverchair Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)