Träume von AngeGardien1985 (Eine etwas andere HP-Story... lesen :-)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Die Sonne schien heiß auf die Erde an einem Mittwoch Nachmittag und ein leichter Wind ließ den Staub der Landstraße aufwirbeln. Der Staub brannte im Hals der Bewohner des kleinen Dörfchens Newton im Norden von England. Es war ein kleines Seelendorf von 1.000 Leuten und jeder kannte den anderen. Es gab keine Geheimnisse im Ort. Hermine Granger, eine 17-jährige junge Frau mit langen braunen Haaren, stand im Garten des Hauses, dass sie mit ihrer Familie bewohnte, und strich sich von der Hitze ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Sie trug ein kurzärmliges T-Shirt und eine kurze Hose, aber trotzdem klebte alles an ihr, da sie sehr schwitzte. Sie stützte sich auf ihren Spaten ab und sah in den Himmel zur Sonne. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Hermine seufzte und wandte sich wieder den Garten zu, der jetzt nicht mehr voll mit Unkraut überwuchert war. „Hey Mine, kommst du kurz mit?“ Eine junge Frau mit roten langen Haaren kam auf Hermine zu gerannt und winkte ganz aufgeregt mit einem Brief. Anscheint hatte sie Post bekommen. Hermine legte den Spaten beiseite und wartete, dass die junge Frau entgültig bei ihr angekommen war. Ginny Weasley war eine sehr junge und sehr attraktive Frau und ihr hautenges Top und der dazu passende hautenge Rock klebten an ihren Körper und man erkannte die wohlgeformten weiblichen Proportionen. „Mine, du wirst es nicht glauben, aber ich gehe nach London?“ Hermine hob fragend eine Augenbraue und griff zu ihrer Wasserflasche, die sie im Schatten des Hauses gestellt hatte. „Nach London? Wieso das denn?“ Ginny verdrehte die Augen und sah beleidigt aus. „Sag mal, hast du das etwa vergessen? Ich will doch Schauspielerin werden. Hab ich dir doch vor 1 Monat erzählt.“ Hermine grinste verschmitzt. „Stimmt ja, hab ich total verdrängt. Und erzählt mal, hast du von ihnen Post bekommen?“ „Ja, du wirst es nicht glauben, ich bin zu einem Vorsprechen eingeladen worden. Sie wollen sehen, wie schauspielerisch begabt ich bin. Ich freu mich ja so.“ Hermine zog die Augenbrauen zusammen. „Hör mal Ginny, du weißt aber, dass das noch keine Garantie ist, dass du aufgenommen wirst. Du musst ihnen erst mal dein Talent beweisen.“ Ginny ließ sich endlich auf die Bank hinter dem Garten fallen und streckte die Beine weit von sich. „Ich weiß das ja, aber es ist nun mal mein großer Traum. Und ich tu alles, um von hier wegzukommen. Es ist einfach zu eng hier.“ Hermine verstand ihre beste Freundin nur zu gut. Schließlich wohnte sie mit ihren Eltern und ihren 4 Geschwistern in einem sehr kleinen Haus, da sie nicht gerade reich sind. Hermine dagegen war ein Einzelkind und sie hatten ein schönes recht großes Haus. „Fahren deine Eltern mit?“ Ginny wurde leicht rot. „Ich... ich hab ihnen nichts davon erzählt. Ich wollte dich fragen, ob wir beide alleine los fahren. Es ist dieses Wochenende.“ Ginny fuhr mit den Schuhen durch den Sand. Sie war nervös und das bemerkte Hermine. Und so sagte sie nur lächelnd. „Okay, ich komme sehr gerne mit. Ich war noch nie in London.“ Freudig umarmte Ginny ihre beste Freundin und gab ihr noch einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Du bist meine aller aller beste Freundin, die ich je hatte.“ Hermine lächelte und überlegte schon, wie sie das Wochenende überleben sollte. *** Freitag um Punkt 14 Uhr machten sich die beiden besten Freundinnen auf den Weg mit dem Bus zum nächsten Bahnhof, wo der Zug sie dann direkt zur Hauptstadt von England bringen würde. Hermine hatte ihre Eltern überredet, ihr ein wenig Reisegeld für die beiden zu geben und da die Grangers wussten, dass Ginny von ihren Eltern kein Geld bekommen würde, hatten sie den beiden ein großzügiges Reisebudget gegeben. Hermine freute es, denn von dem Geld konnten sie sich ein günstiges Hotel leisten und auch ein wenig shoppen gehen. Ginny war viel zu aufgeregt, als das sie auf das Geld und auf das shoppen achten würde. Sie übte in ihren Gedanken weiter an den verschiedensten Szenen, die sie für die Schauspielschule brauchen würde. Da Ginny nicht mehr wirklich ansprechbar war, zog Hermine die Rothaarige einfach hinter sich her und übernahm die Reiseleitung. Während der Busfahrt malte sich Hermine bereits London aus, wie sie es aus den Zeitungen und dem Fernsehen kannte. Die Landschaft des hohen Nordens ging einfach an ihr vorbei und als sie dann endlich in einem Zug saßen, schloss sie gemütlich die Augen. Es würde noch 2 Stunden dauern, bis sie an ihren Ziel angekommen waren. * Hermine döste so vor sich hin und auch Ginny schlief friedlich, auch wenn sie aufgeregt war. Aber plötzlich ließ ein Geräusch die beiden aus dem Schlaf fahren. Verwirrt rieb Hermine sich die Augen, denn es war dunkel draußen. Verwundert sah sie auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass es gerade mal 16 Uhr war. Um diese Zeit war es doch noch gar nicht dunkel, oder? „Mine?“ Ginnys ängstliche Stimme drang an Hermines Ohr und Hermine drehte sich sofort zu ihrer Freundin, doch sie sah sie nicht. „Ginny, alles okay?“ „Da... da ist irgendwas auf meinem Bein.“ Ihre Stimme war hoch und Hermine hatte das Gefühl, dass sie gleich in Panik ausbrechen würde. Aber das durfte sie nicht, denn sie wussten ja nicht, was genau auf Ginnys Bein war. „Ganz ruhig, es passiert schon nichts. Ich suche nach einem Feuerzeug und sei ganz leise.“ Hermine hatte immer alles in ihrer Handtasche und nun tastete sie sich leicht auf ihrem Sitz danach vor. Schließlich fand sie diese und sie zog das Feuerzeug nach kurzem suchen heraus. Ein kurzer Moment flackerte das Licht aus dem kleinen Feuerzeug und erhellte den kleinen Raum des Zuges, aber fast im selben Moment erlosch diese wieder. Es war zu schnell, um irgendetwas genaueres zu erkennen und so machte Hermine das Feuerzeug noch mal an. Und wieder ging es aus. „Was soll das denn? Es ist doch neu.“ Und wieder versuchte sie es, doch es gelang ihr nicht. Langsam wurde sie wütend und je wütender sie wurde, desto wärmer wurde ihre Handfläche, in der das Feuerzeug lag. Und plötzlich stand ihre Hand mit dem Feuerzeug in Flammen. Aber sie spürte keinen Schmerz. Ginny, die sowieso wegen dem Teil auf ihren Bein halb ohnmächtig war, erstarrte und sank dann benommen auf ihren Sitz zurück. Endlich hatte Hermine genug Licht, um das Ungeheuer zu sehen, dass Ginnys Bein umklammerte, aber was sie dort sah, ließ sie überrascht seufzen. Es war ein kleiner Hund, komplett in schwarz, nur um den Augen 2 große weiße Flecken. Er war vielleicht 40 Zentimeter lang, aber es war eindeutig noch ein Baby und sah sie nun mit süßen Hundeäugelein an. Hermine lächelte sanft und hielt ihr die nicht brennende Hand hin. Sofort ließ er Ginnys Bein los und tapste rüber zu Hermine, die ihn sofort auf ihren Schoß zog. „Du bist ja ein knuffiger süßer Hund. Wo kommst du denn plötzlich her?“ Der bellte nur kurz und lächelte sie dann süß und lieb an. Das Feuer in ihrer Hand erlosch und langsam wurde es draußen auch wieder heller. Hermine umfasste den Hals des Hundes, um nach einen Halsband zu suchen, fand aber nichts. „Hmm, okay. Am besten, wir bringen dich in London zur Polizei, der wird schon wissen, was los ist. Und in der Zwischenzeit, wie nenne ich dich denn?“ Sie überlegte und legte dabei den Kopf schief. „Ah, ich weiß. Krümel passt doch zu dir. Du bist so süß.“ Sie strubbelte durch sein Fell und kitzelte ihn am Bauch. Er bellte und schleckte ihr über die Hand. Es schien ihm zu gefallen. Endlich kam auch Ginny wieder zur Besinnung und sah Hermine und den Hund überrascht an. „Sag mal, wer ist das denn? Wo kommt der so plötzlich her?“ Hermine lächelte. „Oh, er war es, der sich an dein Bein gekuschelt hat. Ich habe ihn Krümel genannt. Wir bringen ihn in London zur Polizei.“ Ginny nickte nur und sah auf die Uhr. „Oh, es ist schon halb 5. Der Zug kommt gleich an.“ Damit sprang die jetzt wieder nervöse Ginny auf und suchte nach ihren Sachen, die bereits weit verstreut im Abteil lagen. „Ginny, deine Unordnung wird dir das Leben noch schwer machen.“ Ginny grinste. „Ich weiß, aber ich kann nichts dafür. Liegt wohl in den Genen.“ Damit hatte sie alles zusammen geräumt und Hermine packte ihre Handtasche und die kleine Reisetasche. So machten sie sich auf den Weg zu einem der Ausgänge. In dem Moment ertönte auch die Stimme des Schaffners. „Die nächste Station ist London. Der Aufenthalt beträgt dort 10 Minuten. Ausstieg links. Vielen Dank, dass sie mit unserer Bahn gereist sind und eine gute weiterfahrt an alle, die jetzt aussteigen.“ Hermine grinste und öffnete die Tür, als der Zug endlich zum halten kam. Erstaunt blieb sie, als sie ausgestiegen war, stehen und starrte sich um. Es war alles so riesig, allein die Vorhalle, wo die Züge hielten, war groß und sehr geräumig und von Menschen überfüllt. Auch Ginny stand neben Hermine und sah sich verblüfft um. „Eindeutig kommen wir vom Land. Das ist ja riesig hier. Wie wohl der Rest der Stadt aussieht.“ Damit packte Ginny ihren Koffer fester und lief einfach los. Hermine schüttelte den Kopf, nahm den Hund auf ihren Arm und lief hinter Ginny her. „Hey Ginny, du weißt doch gar nicht, wo wir rausmüssen.“ „Ist doch egal. Wir müssen erst mal aus dem Bahnhof raus.“ Sie entdeckten ein Exit-Schild und gingen drauf zu. „Wir werden uns hier verlaufen.“ Die Stadt hatte Hochhäuser, Autos fuhren herum und eine Menge Menschen waren unterwegs. Überall waren Schilder und Geschäfte. Es war, als wäre es eine ganz andere Welt, wo sie hergekommen waren und diese Welt schien sie nun zu erschlagen. „Okay, am besten wir fragen jemanden nach dem Weg, bevor wir uns komplett verlaufen haben.“ Hermine ging zielstrebig auf eine Gruppe Jugendlicher zu und fragte nach dem Weg. Diese waren nett und erklärten es ihr höflich und so fanden sie sich nur ein paar Minuten später vor dem Gebäude der Polizei wieder. Es war riesig und furchteinflößend und Ginny klammerte sich ängstlich an Hermines Arm. „Müssen wir da rein? Polizisten machen mir Angst.“ „Ginny, alles macht dir irgendwie Angst und Polizisten sind dazu da, um einen zu helfen. Sie sind nett.“ Aber als sie die ersten Stufen empor klommen, verließ Ginny komplett der Mut und sie riss sich los und ging wieder zurück. „Ich geh da nicht mit rauf. Entschuldige.“ Hermine zuckte nur mit den Schultern und stiefelte einfach weiter. Sie musste den Hund los werden, bevor sie sich ein Hotel suchten. Morgen würde dann das Casting losgehen. Der Polizist, der die Anzeige aufnahm, war sehr nett und gab ihr auch einen Stadtplan, nachdem sie den Hund abgegeben hatte. „Hier, dort ist die Schauspielschule.“ Er kreiste die Straße ein. „Am besten, ihr sucht euch in der Nähe ein Hotel, dann ist es nicht ganz so weit. Und außerdem ist es dort eine ruhige Gegend.“ Hermine hatte angegeben, dass sie schon 18 Jahre alt war, sodass der Polizist sich keine Sorgen machen musste. Minderjährige ohne Erwachsenen waren verboten und die Kinder wurden wieder zurück nach Hause gebracht. Und da Hermine dies nicht riskieren wollte, gab sie ein falsches Alter an. Sie bedankte sich bei dem Polizisten und ging dann wieder. Doch Ginny war nicht mehr vor dem Gebäude. Verwundert und auch ein wenig ängstlich sah sich Hermine um und entdeckte Ginny bei einer Gruppe von Jugendlichen. „Ja, ich bin das erste Mal in London. Es ist alles so riesig hier. Ich bin richtig sprachlos.“ Die Jungs kicherten, nur die 2 Mädchen sahen sie feindselig an. Ein Landei nahm ihnen die Jungs weg. „Ginny, wir müssen weiter.“ Hermine trat zu der Gruppe und winkte ihre beste Freundin herbei. Diese verabschiedete sich sofort von den anderen und ging zu Hermine. „Und, den Hund losgeworden? Der machte mir irgendwie Angst.“ „Ja, man sucht jetzt nach seinem Besitzer. Komm, ich hab einen Stadtplan.“ Damit dackelte sie voraus und Ginny folgte ihr. „Du, Mine, darf ich dich mal was fragen?“ Sie waren bestimmt 20 Minuten unterwegs und den beiden taten langsam die Füße weh. Hermine wandte sich zu ihrer Freundin, die bis jetzt leise neben ihr gelaufen war. „Klar, was denn?“ „Im Zug, als es so dunkel war und du das Feuerzeug anmachen wolltest, da ist doch so was komisches passiert.“ Hermine erstarrte und blieb stehen. Daran wollte sie nicht mehr denken. Es war ganz bestimmt nur Einbildung gewesen. „Ginny, das war nur Einbildung. So was gibt es gar nicht. Es war nur Fantasie, die in dieser Paniksituation dazu geführt hat.“ „Bist du dir sicher?“ Ginny sah die Braunhaarige ängstlich an, glaubte noch nicht wirklich, was diese erzählte. „Ja, mach dir keine Sorgen. Es kommt nie wieder vor, versprochen.“ Ginny nickte und schließlich liefen sie weiter. Es dauerte auch nicht lange und sie waren auf der Straße angekommen, wo die Schauspielschule sein sollte. „Okay, dann suchen wir uns jetzt ein Hotel. Ich hab Hunger und die Füße tun mir weh.“ In der Straße gab es genau 3 Hotels. 2 davon waren zu teuer, aber das 3. konnten sie sich leisten und so checkten sie ein. Es war ein etwas schäbiges Familienunternehmen mit kleinen Zimmern und dreckigen Badezimmern. Aber da es nur für dieses Wochenende sein sollte, konnten die beiden Frauen es dort aushalten. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf diese Toilette gehen. Die stinkt vor Dreck.“ Ginny hatte das Badezimmer inspiziert und schüttelte angeekelt den Kopf. Hermine verstand, was sie meinte, denn die Toilette war nicht nur von außen schmutzig, sondern auch von innen. „Wir waschen einmal den Deckel ab, so muss es eben gehen.“ „Hier möchte ich aber nichts essen.“ Ginny war quengelig. Sie war müde, ihr taten die Füße weh und sie hatte Hunger. Hermine setzte sich zu ihr aufs Bett. „Wir haben nun mal nicht so viel Geld und du möchtest doch unbedingt Schauspiel studieren. Jeder kleine Star fängt so an.“ „Aber so schlimm? Ich weiß ja nicht.“ „Okay, wenn du angenommen wirst, dann suchen wir uns zusammen eine Wohnung in London. Dann brauchst du nicht in so einem schäbigen Hotel oder Apartment wohnen.“ Ginny nickte und ließ sich zurück fallen. *** Am nächsten Tag schaffte Ginny die Aufnahmeprüfung und war überglücklich. Hermine gratulierte ihr und sie feierten den ganzen Abend. Ab Oktober würden sie gemeinsam in London leben, dass hatte Hermine ihr versprochen und sie brach niemals ein Versprechen. Ende Teil 1 Kapitel 2: Erste Schwierigkeiten -------------------------------- Es war Oktober, noch immer strahlte die Sonne warm auf die Erde und viele Leute liefen noch in T-Shirts und kurzen Hosen durch die Gegend. Auch Hermine war luftig gekleidet in einem gelben Sommerkleid. Dazu trug sie ihre Haare offen und helle Sandalen. Ginny, die neben ihr stand, trug ebenfalls luftige Kleidung, ein hautenges Top und einen etwas längeren Rock. Die Haare hatte sie in einem Pferdeschwanz gebunden und nur einige Strähnen fielen ihr ins Gesicht. „Mensch Mine, wieso hast du nur so viele Sachen, die du mitnehmen möchtest? Das ist ja fast der ganze Hausstand aus meiner Familie.“ Hermine grinste, als ihre beste Freundin gerade einen weiteren Karton verklebte, der mit in die neue Wohnung sollte. „Das sind eben alles Sachen, die ich brauche. Schließlich ist es ein weiter Weg nach Hause.“ Ginny nickte. Sie hatte gestern schon ihre Sachen gepackt, da sie nicht so viele Sachen hatte. Das meiste steuerte Hermine für den kleinen Haushalt bei oder besser ihre Eltern. „Ich freu mich schon auf die neue Zeit. Wird sicher sehr lustig.“ Ginny lehnte sich an einen Kartonstapel und legte die Beine übereinander. „Mag sein. Solange du für deine Schule auch büffelst?“ Ginny verzog das Gesicht. Es war ihr schon immer zuwider gewesen, zu büffeln. Meist wusste sie ja alles, deswegen hatte sie die Schule auch immer gut überstanden, aber lernen war nichts für sie. „Ist ja gut, ich versprech’s ja. Wird schon schief gehen.“ Damit machten sie weiter. * Das Apartment, welches die beiden Freundinnen anmieteten, lag direkt im Zentrum von London und war sehr teuer, auch wenn es nur ein 2-Zimmer-Apartment war. Zum Glück hatten Hermines Eltern die Miete übernommen und sobald Ginny oder Hermine festes Einkommen haben würden, würden diese dies übernehmen müssen. Da Ginny aber auf die Schauspielschule ging und Hermine auch ein Studium anstrebte, würden sie in nächster Zeit nichts verdienen. Hermine hatte sich das größere Zimmer gemütlich eingerichtet und saß nun auf einem schönen weißen Designersofa, welches sie von ihren Eltern zum 17. Geburtstag bekommen hatte. Es sah nicht nur sehr edel aus, sondern war auch ziemlich teuer gewesen. Ihr Bett war ebenfalls aus teurem Holz und sehr edel. Darüber hatte sie einen Baldachin gehangen aus rotem Stoff. Es passte perfekt zu der Bettwäsche, ebenfalls rot. Plötzlich sprang die Tür auf und Ginny kam reingestürmt. „Mine, du wirst es nicht glauben, ich hab jemanden kennen gelernt.“ Ginnys Gesicht leuchtete und ihre Wangen waren leicht rosa. Seit einer Woche besuchte sie nun schon die Schauspielschule, aber so aufgeregt war sie noch nie gewesen. „Na, wer ist es denn? Erzähl schon.“ Hermine war natürlich sehr neugierig und freute sich mit ihrer Freundin. Sie selbst war noch nicht aus dem Hause gegangen, um vielleicht einen Jungen kennen zu lernen. „Er sieht total süß aus mit seiner Brille und den grünen Augen. Er hat ganz schwarze Haare und an der Stirn eine Blitzförmige Narbe. Genau hier.“ Ginny deutete mit dem Finger auf ihre Stirn. Hermine hob überrascht die Augenbrauen. „Na und wie heißt der Gute? Er scheint es dir ja echt angetan zu haben.“ „Ja, das hat er. Sein Name ist Harry Potter, aber leider habe ich noch nicht mit ihm gesprochen. Bin doch so schüchtern und außerdem ist er eine richtige Berühmtheit an unserer Schule. Alle Mädchen laufen ihm hinterher und er hat wohl jede Woche eine neue Freundin.“ Hermine sah ihre beste Freundin besorgt an. „Bist du dir sicher, dass er der Richtige ist.“ Ginny nickte eifrig und ergriff Hermines Hände, die in ihrem Schoß lagen. „Er ist der Richtige. Du würdest ihn auch mögen. Er hat eine so tolle Ausstrahlung und ist so geheimnisvoll.“ Und damit entschwand Ginny ihren Tagträumen und Hermine war es nicht möglich, ein normales Gespräch mit ihr zu führen. Dies war schon früher geschehen, wenn sie einen Jungen anhimmelte. Leider kam sie immer an die Falschen, die sie bereits nach ein paar Tagen betrogen, da sie es mit dem Sex sehr ernst nahm und bis zu ihrer Heirat aufbewahren wollte. Hermine verstand sie darin zwar gut, aber sie selbst wollte am liebsten nicht so lange warten. Sie hatte schon überlegt, sich einfach irgendwen auszusuchen, nur damit sie ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. „Ginny, ich geh dann mal. Hab heute auch eine Prüfung für die Hochschule für Krankenschwestern.“ Ginny blinzelte kurz und dann war Hermine auch schon aus ihrem Zimmer verschwunden. Kurz darauf ging auch Ginny aus Hermines Zimmer, um in ihr eigenes zu gehen und weiter zu träumen. * Die Hochschule für Krankenschwestern war die einzige Hochschule, die ein Studium als Krankenschwestern anbot. Meistens machte man eine Ausbildung als Krankenschwester, aber Hermine wollte es nur studieren. Damit hatte man mehr Chancen im späteren Leben aufzusteigen. Es war schon lange ihr Traum kranken Menschen zu helfen. In der Schule war sie immer sehr gut gewesen und so fiel es ihr leichter, die Prüfung zu absolvieren. Pfeifend schlenderte sie über den Gehweg Richtung Schule und achtete nicht wirklich auf ihre Umgebung. Zwar nahm sie die Menschen noch wahr, die umherliefen und wich ihnen auch aus, aber sie erkannte niemanden wirklich. Und auch auf plötzliche Reaktionen oder Unfälle konnte sie nicht schnell genug reagieren und so fand sie sich bald auf dem Boden liegend wieder, ein junger Mann war versehentlich in sie gelaufen und hatte sie mit umgerissen. Nun blickten sie 2 sturmgraue Augen erschrocken an und eine blonde Strähne fiel ihm vor die Augen. Sofort erhob er sich von ihr, damit er ihr nicht noch den Luftweg nahm. Hermine war dankbar, denn er war nicht gerade glücklich auf sie gefallen und sie spürte einen leichten Schmerz in der rechten Seite. „Alles okay? Hab ich Ihnen weggetan? Es tut mir leid.“ Er sah sie reumütig an und half Hermine dann auf die Beine. Sofort machte sich der Schmerz bemerkbar und sie zuckte leicht zusammen. Er bemerkte es. „Oh Gott, Sie haben sich verletzt. Ich rufe sofort einen Krankenwagen.“ „Nein, nein, das geht schon. Es ist alles in Ordnung. Vielen Dank.“ Damit wandte sie sich ab, denn sie hatte es eigentlich eilig. Doch der Fremde hielt sie fest und reichte ihr eine Karte. „Bitte, gehen Sie zu einem Arzt. Wenn weitere Kosten auf Sie zu kommen, dann rufen Sie mich an und sagen Sie bescheid. Ich werde natürlich dafür aufkommen.“ Hermine nickte nur verwundert und nahm die Karte. Anscheint hatte auch er es eilig, denn plötzlich war er wieder in der Menschenmenge verschwunden. Hermine blieb noch ein paar Sekunden lang verblüfft stehen, bevor sie auf die Karte sah und den Namen las. „Draco Malfoy“. Dieser Name kam ihr sehr bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht einordnen. Schließlich steckte sie die Karte weg und ging dann weiter, denn es wurde Zeit. *** Hermine lehnte gegen die Wand in der Küche. Ihre rechte Seite schmerzte noch immer. Es waren jetzt 2 Tage nach dem Unfall vergangen und sie war noch immer nicht beim Arzt gewesen. Sie hatte kein Geld und wollte auch nicht. Die Prüfung hatte sie mit Bravur gemeistert und war angenommen. Die Schule begann erst nächste Woche und bis dahin mussten die Schmerzen aufgehört haben. Ginny war noch in der Schule und so kochte sie nur für sich selbst, aber da einige wichtige Zutaten fehlten, Ginny hatte diese Woche Einkaufsdienst, musste Hermine noch mal los. Sie holte ihre Tasche aus ihrem Zimmer und ging dann. Das ihr schon den ganzen Tag schwindelig war, ignorierte sie gekonnt. Sie war kein kleines Kind mehr und musste das jetzt durchstehen. Den Supermarkt erreichte sie sehr schnell und kaufte auch schnell die dringend benötigten Sachen ein. Als sie wieder raus kam, traf sie auf den blonden Jungen, der vor 2 Tagen in sie rein gelaufen war. Er sah genauso überrascht aus, lächelte dann aber sanft. „Und? Waren Sie beim Arzt?“ Hermine schüttelte den Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Mir geht es gut.“ Er sah sie weiter an und wollte dann gehen, doch plötzlich fiel Hermine die Tüte aus der Hand. Einfach so. Er grinste und half ihr dann, die Sachen zusammen zu sammeln und packte sie wieder in die Tüte. „Sie sollten ihre Sachen besser festhalten.“ Hermine nickte nur und erhob sich dann wieder, etwas zu schnell, denn die rechte Seite machte sich nun besonders schmerzhaft bemerkbar und ihr blieb die Luft weg. Alles drehte sich vor und sie fiel einfach nach vorne, direkt in Dracos Arme. „Ah, Miss. Was ist denn?“ Er sah Hermine besorgt an und handelte sofort. Er rief seinen Chauffeur an, der sofort kam. Da Hermine anscheint nicht zu Arzt wollte, musste er sie erstmal hier wegbringen. Sein Hausarzt konnte sie ja mal durchchecken. * Ginny lief wie eine auf geschreckte Hummel durch den Korridor vor dem Raum, wo Harry Potter nun drin war. Sie hatte ihn den ganzen Tag beobachtet, soweit es ging. Er sah so gut aus und war wohl gerade wieder Single. Es war ihre Chance, aber sie war doch so schüchtern. Sollte sie ihn einfach ansprechen und ihm sagen, dass sie gerne seine Freundin wäre? Ne. Ginny schüttelte wild den Kopf. „Das ist verrückt. Ich bin verrückt. Er würde so was nie sagen.“ „Wer würde was nicht sagen?“ Erschrocken hob Ginny den Kopf und riss die Augen auf. Vor ihr stand Harry Potter, lehnte an die Wand und sah sie mit geheimnisvollen Augen neugierig an. „Äh… nichts, ich rede nur mit mir selbst.“ Er stieß sich von der Wand ab. „Es interessiert mich aber. Hast du vielleicht über mich geredet?“ Er war ihr jetzt so nah, dass sie seine Körperwärme regelrecht spürte und ihr Herz setzte für einen Moment aus. „Wie… wie kommst du denn darauf?“ „Weil du stotterst und so rot bist wie eine Tomate.“ Er grinste und beugte sich schließlich zu ihr runter. „Du siehst so aber sehr süß aus.“ Erschrocken machte Ginny einen Schritt zurück, strauchelte aber und wäre auf ihren Hintern gefallen, wenn Harry sie nicht aufgefangen hätte. „Vorsicht, sonst tust du dir noch weh.“ Seine Hand lag um ihre Hüfte und die Wärme, die von dort aus gestrahlt wurde, erreichte sofort ihren restlichen Körper und sie dachte, dass sie jeden Moment zerfließen würde. „Tut mir leid.“ Sie sah wie hypnotisiert in seine grünen Augen, die jetzt so nah waren und sich in seinen Brillengläsern spiegelten. „Du musst dich doch nicht entschuldigen.“ Seine Stimme klang so rauchig und männlich, dass sich eine Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper ausbreitete. „Würdest du mich loslassen?“ „Möchtest du das denn?“ „Ja?“ Dumm, dumm, ich bin so dumm, dachte Ginny nur und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt, aber das konnte sie jetzt schlecht vor Harry machen. „Okay.“ Damit stellte er sie ordentlich auf die wackeligen Beine und ließ sie dann los. „Muss eh auf die Toilette. Man sieht sich bestimmt noch mal.“ Damit grinste er noch mal und schlenderte dann in seinem typischen Gang den Korridor entlang zu den Toiletten. Als er außer Sichtweite war, trugen Ginnys Beine sie nicht mehr und sie fiel auf den Boden. „Waow, was war das jetzt?“ Sie war noch zu perplex um sich zu rühren oder über die Szene nachzudenken. Sie spürte seine Hitze und seinen unverwechselbaren Duft. Er war ja so süß. * Hermine schreckte auf und keuchte erschrocken. Die rechte Seite tat noch immer weh. Bevor sie reagieren konnte, wurde sie wieder zurück ins Bett gedrückt. „Nicht bewegen. Du hast dir eine Rippe angeknackst.“ Hermine drehte sich zu der Stimme, die ihr so bekannt vorkam und schließlich sah sie die sturmgrauen Augen und die blonden Haare. „Draco? Wo bin ich?“ Er grinste. „Hab dich mit nach Hause genommen, als du umgekippt bist. Du willst anscheint nicht zu einem Arzt, also hab ich meinen Hausarzt gerufen.“ Hermine schlug die Augen wieder zu und seufzte. Es war doch zu Haare ausreißen. Wieso kam sie immer in solche Situationen. „Alles okay?“ „Ja, mir geht es gut.“ Damit öffnete sie die Augen wieder und sah sich erstmal im Zimmer um. Es war ein recht großes Zimmer und wunderschön, aber kühl eingerichtet. „Ist das dein Zimmer?“ „Oh nein, das ist nur das Gästezimmer.“ Er ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. „Mein Zimmer ist doppelt so groß und viel schöner eingerichtet.“ Hermine nickte. „Ich möchte gerne nach Hause. Meine Mitbewohnerin macht sich sicher Sorgen um mich.“ Draco nickte. „Ja, ist wohl auch besser so. Meine Eltern kommen bald nach Hause und die wären nicht glücklich, wenn du dann noch hier wärst.“ Hermine verstand den Sinn seiner Worte nicht, wollte aber auch nicht weiter nachfragen. „Ich ruf dir ein Taxi.“ „Oh nein, dass musst du nicht. Ich fahr mit dem Bus.“ „Ich bezahls auch.“ Hermine verdrehte die Augen. Das musste sie wohl annehmen, denn sie hatte nicht wirklich viel Geld mehr. *** So, das erste Treffen haben die beiden Freundinnen also hinter sich. Ob sich was draus entwickelt? Überraschen lassen. LG Tabea Ende Teil 2 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)