Das Rad des Schicksals von Blacklady86 (Das letzte Gefecht) ================================================================================ Kapitel 1: Walhalla ------------------- Hallöchen, Ja, ja ich weiß, viele von euch dachten "Das Rad des Schicksals" wäre mit dem ersten Teil zu ende. Doch dem ist nicht so *g* Eigentlich war dieser Teil, von Anfang an geplant gewesen. Es ist so zusagen die Hauptgeschichte. Am Anfang wollte ich Teil 1 und Teil 2, zusammen in einer FF machen. Doch letztendlich wurde der erste Teil, so umfangreich das ich beschloss, diesen als eigenständige FF zuschreiben. Da er ja auch, an einer ganz passenden Stelle aufhörte *fg* An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz Herzlich bei allen Kommischreibern bedanken und auch allen anderen, die diese FF mit so viel interesse verfolgt haben. Ihr seit wirklich suppi^^ Doch jetzt will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Viel spaß, beim lesen. Kapitel 1) Walhalla Wenn dir jemand erzählt, der Himmel wäre ein wunderschönes Paradies. In dem Engelhafte Wesen auf ihren Hafen spielen und dabei vergnügt von einer Wolke zu anderen springen. Wenn dir jemand sagt, das du dort den Frieden findest, nach dem du dich auf Erden gesehnt hast. Und auf ewig mit dem Menschen zusammen bist, denn du mehr als dein eigenes Leben liebst. Dann glaube ihm nicht, denn es ist gelogen. Er wusste wovon er sprach, denn er war Tot. Es war ganz anders gewesen, als er es sich vorgestellt hatte. Nur ein kurzer kleiner Schmerz, dann war auch schon alles vorbei gewesen. Nichts im Vergleich, zu dem Schmerz, den er zu vor erlitten hatte und den er jetzt immer noch Verspürte. Er war enttäusch gewesen, das es niemanden gab, der ihn Willkommen hieß. Das niemand da war, der ihm hätte sagen können, wie es jetzt weitergehen sollte, wohin er sich zu wenden hatte. Er war einfach hier aufgewacht. Hier am diesen Ort, an dem es nichts weiter zu geben schien, als Sand, Wasser und Bäume. Am Anfang, hatte er geglaubt, noch immer auf der Erde zu sein, doch das war schließlich nicht möglich, er war ja tot. Einen ganzen Tag hatte er damit verschwendet, am Strand an dem er aufgewacht war, drauf zu warten das etwas passierte und sich zu fragen wo er überhaupt war. Dann, als er letztendlich einsehen musste das niemand kommen würde, war er aufgestanden und in den angrenzenden Wald gegangen, um sich auf die Suche zu begeben. Deshalb war er ja schließlich hier. Er wollte sein Versprechen einlösen und den Menschen wiederfinden, den er mehr als alles andere Liebte. Er war sich nicht sicher, ab sie auch an diesem Ort gelandet war, doch irgendwo musste er ja Anfangen zu suchen. Stunden lief er jetzt schon umher. Stunden in denen er nichts weiter gefunden hatte außer Bäume, Sträucher und gelegentlich mal einen Stein. Selbst Tiere schien es in diesem Wald nicht zu geben, zumindest war kein rascheln aus dem Unterholz zu vernehmen und auch die Vögel zwitscherten keine Lieder. Langsam begann er zu befürchten, das er das einzigste Lebewesen, an diesem seltsamen Ort war. Hinter den Bäumen waren plötzlich Geräusche zu hören, und eine kehlige Stimme rief „Dort entlang!“ Sofort zog er sich in das schützende Gebüsch zurück. Kaum eine Sekunde später kamen drei wild aussehende Krieger den Weg entlanggerannt. Einer sah aus wie ein Samurai, der andere war so etwas wie ein Barbar, und der dritte trug ein Outfit, das selbst Dschinges Khan vor Neid erblassen ließe. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden die drei Gestalten auch wieder im Dickicht. Vorsichtig trat er zurück auf den Pfad. Das war knapp, doch jetzt wusste er zumindest, das er hier nicht alleine war. Lautlos folgte er den drei Kriegern, sie würden ihn sicher in ein Dorf führen, in dem er mehr über diesen Ort erfahren würde. Er musste eine ganze Stunde laufen, bis er endlich auf eine Lichtung stieß. Kampfgeräusche wurden lauter und sicherheitshalber Versteckte er sich hinter einem Baum und lugte vorsichtig hervor. Es sah aus wie ein riesiges Schlachtfeld. Dutzende Krieger schlugen mit Schwertern und Knüppeln auf einander ein. Doch er brauchte nicht lange, um zu begreifen, das dies keine Schlacht war. Diese Krieger töteten sich nicht gegenseitig, sie trainierten. Er war auf einem riesigen Übungsplatz gelandet und zwei Frauen, in seltsamen braunen Leder Sachen, schienen die Aufsicht zuführen. Eine plötzlich Bewegung aus den Augenwinkel, erweckte seine Aufmerksamkeit und grade noch rechtzeitig gelang es ihm zur Seite zurollen, bevor die Schwere Keule niedersauste und den Baum teilte. Erschrocken sprang er wieder auf die Füße und binnen Sekunden war er, in eine Handfestern Rauferei mit zwei Barbaren verwickelt. Er hatte schon viele Schlachten ausgetragen und war auch ziemlich gut, was das Kämpfen und andere Formen der Selbstverteidigung betraf. Doch gegen diese Barbaren hatte er keine Chance. Die wurden bestens Ausgebildet und das schon Jahrhunderte lang. Jeden Schlag den er austeile konnten seine Gegner parieren und jede Abwehr wurde mit schmerzhaften Konsequenzen erwidert. Er hatte noch nicht einmal Zeit, das Schwert, welches er um die Hüften trug, aus seiner Scheide zu ziehen, denn im nu lag er auf dem Boden und seine zwei Gegner über ihm. Es sah nicht gut für ihn aus. Bis beide Barbaren fast zeitgleich aufschrieen und dann zur Seite wegkippten. Sie waren Tot, noch bevor sie den Boden berührten. Erst als er sich mühsam aufrichtete, erkannte er die beiden Schwerter, die in den Rücken der Barbaren steckten. „Was würdet ihr nur ohne uns tun?“ überrascht schaute er zu den beiden Männern hinüber, die lässig an einem der Bäume lehnten. Es standen außer frage, das sie die beiden Schwerter geworfen hatten, und das mit tödlicher Genauigkeit. Doch nicht die Tatsache das sie ihn grade gerettet hatte überraschte ihn, sondern viel eher, das er sie kannte. „Ich glaube dein Anblick, hat ihm grade die Sprache verschlagen“ grinste der Kleiner von beiden, dessen blondes Haar ihm frech in die Stirn fiel. „Und ich glaube, das ist grade auch nichts das schlechteste“ erwiderte sein Begleiter, ohne dabei auf den Scherz einzugehen. Seine dunklen Augen, die einen starken Kontrast zu seinem langem weißen Haar bildeten, sahen ernst in Richtung Lichtung. Die Übungskämpfe hatten aufgehört und aller Aufmerksamkeit galt nun der kleinen Gruppe. „Ups“ kommentierte der Blonde. „Jedite, Kunzite was geht hier vor?“ einer der beiden Frauen, die eben noch die Übungskämpfe überwacht hatten, trat nun auf sie zu. Ihre dunkelgrünen Augen schauten ernst und, das lange braune Haar fiel in Wellen über ihrer Schultern. Die beiden Toten Barbaren schien sie kaum eines Blickes zu würdigen, zumindest verritt ihr Gesichtsausdruck nichts von ihren Gefühlen. „Misara, er hat nichts getan“ beteuerte der weißhaarige Mann und stellte sich schützend zwischen ihr und dem jungen Mann, der noch immer ein wenig verwirrt in die Runde blickte. „Danach habe ich nicht gefragt, Kunzite und nun geh zur Seite“ Misara bedachte ihn mit einem herausfordernden Blick, den Kunzite genau drei Sekunden stand zuhalten vermochte, bevor er zur Seite trat. „Wer seid ihr?“ verlangte sie von ihrem Neuankömmling zu erfahren. „Mamoru. Mein Name ist Mamoru“ antwortete dieser und hielt ihren Abschätzeden Blick stand, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Mamoru also. Und wie kommt es, das zwei meiner besten Krieger tot am Boden liegen?“ noch immer verritt ihre Stimme nichts von dem, was sie wirklich dachte. „Es war nicht seine Schuld. Er hat nichts getan“ beteuerte Kunzite noch einmal und langsam, beschlich Mamoru das Gefühl, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Wieso beteuerte Kunzite nur immer wieder seine Unschuld? „Ich will es aus seinem Mund hören. Wieso sind zwei meiner besten Krieger tot?“ „Sie griffen mich an. Ich verteidigte mich, doch sie konnten mich überwältigen. Jedite und Kunzite retteten mir das Leben und jetzt wüsste ich gern, wo ich hier überhaupt bin?“ „Das wirst du noch früh genug erfahren. Wieso griffen sie dich an?“ Setzte Misara ihr Verhör fort, doch Mamoru reichte es nun wirklich. Er hatte keine Lust sich behandeln zu lassen wie ein Schwerverbrecher, er hatte ja schließlich nichts getan. Und wenn sie es ihm nicht sagen wollte, würde es halt jemand anderes tun müssen. „Wo sind wir hier Jedite?“ verlangte er von dem Blonden zu erfahren. „Walhalla“ gab dieser unverblühmt zur Antwort, ohne auf Misaras, vor Wut funkelnden Augen zuachten. „Walhalla!“ wiederholte Mamoru tonlos, auch ihm war dieser Ort sehr wohl ein Begriff. Walhalla war mehr als nur ein Ort. Besser gesagt, es war mehr als nur EIN Ort. Die Heimatstadt der nordischen Götter, umspannte viele Dimensionen, viele Planeten, viele Zeiten. Hier wurden die Krieger trainiert. Die Seelen der getöteten Helden durften sich in entlosen Schlachten auf den großen Tag vorbereiten, an den das letzte Mal Gut gegen Böse antrat. Unter der Aufsicht der Walküren, wurde hier die Streitmacht der Besten geformt- die Elite des Lichts. Die Krieger kamen von überall her, aus vielen Ländern und aus den unterschiedlichsten Jahrtausenden. Er war im Himmel der Krieger! „Du hast dich hier nicht ein zumischen, Jedite“ fuhr Misara den Blonden an und holte Mamoru, damit wieder aus seinen Gedanken „Du hast meinem Befehlen zu gehorchen“ „Meine Loyalität gilt einzig und allein, meinem Prinzen“ erklärte Jedite mit fester Stimme und bewies damit, ein für alle mal, auf wessen Seite er stand. „Das gleiche gilt für mich“ stimmte auch Konzite dieser Aussage zu. „Und für uns ebenfalls“ erklangen zwei weitere Stimmen und überrascht schauten die vier auf die kleine Schneise die, die umstehenden Krieger nun öffneten. Drei Personen kamen ihnen entgegen. Die Mittlere schien ebenfalls eine Walküre zusein, denn auch sie trug ein Wildlederkostüm, genauso wie Misara. Doch war im Gegensatz zu Misara, ihr Gesicht freundlich und die großen braunen Augen strahlten Güte aus. Die beiden Personen neben ihr kannte Mamoru ebenfalls sehr gut, es waren Neflite und Zoisite. Und mit ihnen war seinen einstige Leibwache endlich wieder komplett. „Gabriela was tust du hier? Du hast kein Recht, dich hier ein zumischen“ „Oh doch Misara, das habe ich. Kara, schickt mich, sie möchte den Prinzen der Erde sprechen“ entgegnete Gabriela mit einem freundlichen Lächeln und überging damit Misaras schroffen Tonfall einfach. „Den Prinzen der Erde, wer soll das denn sein?“ Arroganz war aus ihrer Stimme zu vernehmen, doch Gabriela achtete nicht weiter auf sie, stattdessen wandte sie sich Mamoru zu. „Seit Willkommen in Walhalla, Prinz der Erde. Leider hielten mich, die kürzlich stattgefunden Umstände, davon ab, euch Persönlich zu begrüßen. Ich hoffe ihr hattet keine all zu großen Unannehmlichkeiten“ Misaras schockiertes Gesicht, half Mamoru seine nächsten Worte hervor zubringen. „Es war nicht der Rede wert“ Gabriela brachte Mamoru und seine Leibwächter zu Kara, der Herrscherin von Walhalla. Auf den Weg dort hin erzählte sie ihm ein wenig von dem Leben, das sie hier führten und er musste zugeben, das es gar nicht so Barbarisch war, wie er es sich Vorgestellt hatte. „Wie seit ihr hier her gekommen?“ erkundigte er sich bei Kunzite, der neben ihm ging. „Auf dem gleichen Weg, wie ihr mein Prinz. Als die Prinzessin, damals Metalia besiegte wurden wir aus ihrer Gefangenschaft befreit. Unsere Seelen wurden gereinigt und so erlangten wir den Zutritt nach Walhalla“ „Serenity, ist sie hier? Hast du sie gesehen?“ diese Frage hatte ihn schon die ganze Zeit beschäftig. Wo war sie bloß? „Leider habe ich sie nicht gesehen. Doch vor zwei Tagen, soll es zu Unruhen gekommen sein. Ich weiß leider nichts genaueres darüber. Aber es muss von großer Wichtigkeit sein, denn man versetzte die Wachen in Alarmbereitschaft, das kam bis jetzt noch niemals vor“ Gabriela die Kunzites Worte gehört hatte, blieb stehen und drehte sich zu ihnen um. „Eine dunkle Macht, verschaffte sich zugriff nach Walhalla. Darum wurden die Wachen in Alarmbereitschaft versetzt. Doch habt keine Angst, es wird nicht noch einmal vorkommen“ „Warum nicht“ wollte Jedite wissen und Gabriela senkte traurig den Blick. „Er hat schon, was er wollte. Doch kommt, wir sind gleich da“ sie wies auf eine Hütte, die etwas abseits vom Dorf, auf einem kleinen Hügel stand. Schon aus dieser Entfernung konnten sie die unzähligen Wachen erkennen, die rings herum verteilt standen. „Von jemanden der annimmt, es droht ihm keine Gefahr mehr, seit ihr aber sehr Vorsichtig“ bemerkte Zoisite. „Das ist notwenig, wir haben hohen Besuch und jetzt kommt, man Erwartet uns“ mit diesen Worten drehte sich Gabriela wie um, und schritt weiter den Pfad entlang. Man hielt sie nicht auf, als sie sich der Hütte näherten und auch nicht als sie, sie betraten. Es war angenehm kühl in der Hütte, die nur aus einem großen kreisförmigen Raum bestand. Das Dach war nicht vollständig bedeckt, so dass Lichtstrahlen das innere der Hütte erhellten. Ringsherum an den Wänden waren Podeste und Holzbänke verteilt, auf denen Kissen und Felle lagen. Auf dem Boden war einfache Holzspäne verteilt wurden die die nässe aufsaugte und ihrer Schritte dämpfte. „Willkommen“ ertönte die sanfte Stimme einer Frau und Mamorus Aufmerksamkeit richtete sich auf die anwesenden Personen im Raum. Es waren genau fünf. Drei von ihnen saßen auf Stühlen, ihnen direkt gegenüber und die anderen beiden standen rechts und links neben ihnen. Sie trugen beide ebenfalls Wildleder Sachen und waren wahrscheinlich als Wachen aufgestellt worden. Es war die Frau, die in der Mitte auf einen der Stühle saß, die das Wort an sie gerichtet hatte. Sie trug ein blauen Bodenlanges Kleid und ihre grünen Augen schauten genauso gütig, wie die von Gabriela. Links neben ihr saß ein Mann in einer weißen Kutte gehüllt. Doch es war die Frau die rechts von ihr saß, die Mamoru letztendlich dazu veranlasste, vor ihr in die Knie zu gehen. „Steht auf Endymion, Prinz der Erde. Ich freue mich euch in Walhalla begrüßen zu dürfen. Auch wenn ich wünschte, das die Umstände erfreulicher wären“ erklang die sanfte Stimme der Frau noch einmal und Mamoru erhob sich wieder. „Ich bin Kara, die Herrscherin über Walhalla“ stellte sich die Frau im blauen Kleid vor und wies dann auf den Mann neben ihr „Und das ist Odion, der Wächter über den Limbos“ der Mann nickte ihm kurz zu und Mamoru erwiderte den Stummen Gruß. Als Kara ihm, die Frau rechts neben ihr Vorstellen wollte, kam diese ihr zuvor. „Das wird nicht nötig sein. Nicht war Endymion, es ist schön dich nach so langer Zeit einmal wieder zusehen“ „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite Majestät. Obwohl ich befürchten muss, das ihr hier seit, nicht gutes zu bedeuten hat“ erwiderte er Höfflich und seine Worte sorgsam gewählt. Er wusste genau, das er es sich nicht mit ihr verscherzen durfte. In der Vergangenheit waren sie häufig aneinander geraten, weil sie stets unterschiedlicher Meinungen waren und das hatte ihm ständig mehr Ärger als nutzen gebracht. Vorallem als er sich dann ausgerechnet in Serenity verliebt hatte, war sie es gewesen die ihrem jungen Glück, oft schwere Steine in den Weg gelegt hatte. Das hätte beinahe zu einer totalen Katastrophe geführt. Doch letzt endlich hatte ihre Liebe gesiegt. „Du hast leider recht mein Junge. Ich bin hier, weil meine Tochter in großer Gefahr schwebt und ich flehe dich an, ihr zu helfen. Du musst sie finden, bevor es zu spät ist“ ihre Worte versetzte ihn eine großen schock. Sereniy war in Gefahr? Das durfte nicht sein, das war nicht möglich. Sie hatten doch das schwierigste schon überstanden. „Du musst wissen Endymion, vor zwei Tagen wurde Walhalla Angerriffen. Das kam noch niemals vor und obwohl sich hier die besten Krieger, der Welt befinden, waren wir darauf nicht vorbereitet. Auch Serenity befand sich in dieser Zeit bei uns und wir erkannten zu spät, das sie das eigentlich Ziel, dieses Anschlags war. Es tut mir Leid.“ beteuerte Kara aufrichtig. „Verzeiht wenn ich mich einmische, doch was hat jemand davon, wenn er die Prinzessin entführt. Ich meine, es gab unzählige Gegner, die alles dafür getan hätten, um sie los zuwerden und jetzt wo sie bereits tot war, entführt sie jemand. Das ergibt doch irgendwie keinen Sinn“ wagte Kunzite einzuwenden. „Doch, das ergibt durchaus Sinn. Du muss wissen, das Serenity mehr ist, wie es auf den ersten Blick erscheit. In ihr schlummern verborgenen Kräfte, die weit über jegliches Vorstellungsvermögen hinausgehen und es gibt jemanden der diese Macht braucht um selbst zu überleben, nämlich ihren Bruder“ „Ihren Bruder? Serenity hat mir nie von einem Bruder erzählt“ meinte Mamoru verwirrt. Königin Serenity lächelte nachsichtig „Natürlich hat sie das nicht. Sie weis es ja nicht mehr. Ich musste ihre Erinnerungen verschließen, um sie zu schützen“ „Wieso?“ wollte Mamoru wissen. Königin Serenity seufzte „Das ist eine lange Geschichte. Ihr wisst doch sicher, das jede Mondkönigin nur eine Tochter bekommen kann. Doch bei mir war es anders, ich Gebar Zwillinge. Zwei wunderschöne kleine Wessen. Aber leider sollte mein Glück nicht all zu lange wären, denn kurz nach der Geburt wurde Seren, Serenitys kleiner Bruder schwer Krank. Er erlitt hohes Fiber und die Ärzte glaubten nicht daran, das er den nächsten Morgen überleben würde. Doch schon zu dieser Zeit machte sich Serenitys einzigartige Fähigkeiten bemerkbar. Ich weis bis heute nicht, wie sie es getan hatte, doch sie schenkte Seren ein Teil ihrer Kräfte und damit das Leben. Ich war überglücklich und zwei Jahre lang lebten wir friedlich zusammen. Aber dann begann sich Seren zu verändern, er wurde immer handgreiflicher gegenüber seiner Schwester. Am Anfang habe ich geglaubt, das es das normale Verhalten von kleinen Kindern sei. Doch je alter die beiden wurden, um so Gefährlicher wurde Seren. Am Ende konnte ich sie nie alleine lassen, weil ich Angst hatte, er würde Serenity etwas antun. Als die beiden vier Jahre alt wurden, kam der Tag, an dem ich mich entscheiden musste, wer die Thronfolge übernehmen sollte. Es war eigentlich eine sehr leichte Entscheidung. Es hatte immer eine Königin regiert, deshalb sollte auch Serenity Thronfolgerin werden, obwohl Seren der erst Geborene war. Das schürte sein Neid und seinen Hass auf seine Schwester und ich sah mich gezwungen etwas zu unternehmen. Ich schickte Seren schweren Herzen, in ein Kloster auf einem anderen Planeten. Ich hoffte das die Entfernung und die ruhe im Kloster sein Hitziges Gemüt beruhigen würden. Doch ich irrte mich, nur fünf Jahre später kehrte Seren zurück. Zwei Wachen konnten grade noch Verhindern, das er seine Schwester im schlaf Ermordete. Serenity bemerkte zum glück davon nichts, doch als die Wachen Seren zu mir bringen wollten kam es zum Handgemenge. Ein Soldat verletzt dabei Seren versehendlich mit seinem Schwert. Erst in diesem Moment erkannte ich, wir mächtig meine Tochter eigentlich war. Sie hatte ihren Bruder nicht nur geheilt, sie hatte auch ihr Leben mit seinem Verbunden. Er konnte nicht Sterben, solange es Serenity gab“ „Das heißt, wenn sie Stirbt, stirbt er auch?“ fasste Neflite zusammen und schluckt bei dem Gedanken, das ein Baby soviel Macht besitzen sollte. Was würde, wenn es erst Erwachsen war? „Genau. Seren flüchtet und zwei Tage später erfuhr ich das, das Kloster in dem er gewesen war, bei einem Angriff zerstört wurde. Er wollte wohl seine spuren verwischen. In den nächsten Jahren beobachtete ich Serenity genau und mir fielen immer mehr Veränderungen an ihr auf. Mit sechs Jahren konnte sie bereits schweben und mit sieben sich selber Teleportieren. Ich musste befürchten, das ihre Kräfte immer weiter steigen würden und das sie vielleicht eines Tages nicht mehr in der Lage war, sie zur Kontrollieren. Deshalb schloss ich ihre Kräfte ein, zusammen mit der Erinnerung an ihrem Bruder, an dessen Verlust sie sehr litt. Von Seren habe ich nie wieder etwas gehört, bis vor zwei Tagen“ beendete Königin Serenity ihrer Erzählungen. „Wie ist es ihm gelungen, die Prinzessin zu entführen? Ich meine, er ist doch auch gestorben“ durchbrach Kunzite die Stille, die sich gelegt hatte. „Wir wissen es nicht. Doch wir nehmen an, das es noch jemandem anderen geben muss, der da seine Finger im Spiel hat. Darum solltet ihr Vorsichtig sein, wir kennen nicht seine Wirklichen Ziele und wir wissen auch nicht, was er mit den Kräften der Mondprinzessin anfangen will. Doch Tatsache ist, das er das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit beeinträchtigen wird, darum müsst ihr ihn aufhalten“ es war das erste mal, das Odion etwas gesagt hatte und seine Worte hingen schwer in der Kleine Hütte. Es ging also um mehr, als nur um die Prinzessin zuretten. Eigentlich hätte sie das ja nicht mehr überraschen dürfen. „Gut, dann bleibt ja nur noch eine Frage zu klären. Wie kommen wir zurück zur Erde?“ grinste Jedite Abenteuerlustig und Mamoru sah ihn überrascht an. „Ihr wollt mit?“ „Na klar. Wir wollen die Prinzessin doch schließlich auch retten und einer muss ja auf dich aufpassen“ grinste auch Kunzite und schlug Mamoru Freundschaftlich auf die Schulter. „Genau, wir sind der Prinzessin noch etwas schuldig und diese Schuld wollen wir jetzt begleichen. Wir kommen auf jeden Fall mit“ erklärte auch Zoisite entschieden und Neflite nicht zustimmend. „Schön das ihr euch so einig seit. Serenity kann sich wirklich glücklich schätzen solche Freunde zuhaben. Doch auch vom Mondreich werdet ihr Unterstützung bekommen, ich stelle euch Luna und Artemis zur Seite. Mit ihrer Hilfe werdet ihr meine Tochter hoffentlich bald finden“ „Was ist mit dem Sailor- Team? Können sie uns nicht helfen?“ erkundigte sich Neflite. „Leider bin ich nicht im Stande, Serenitys Siegel zu brechen, doch vielleicht findet ihr einen Weg. Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück dabei“ entgegnete Königin Serenity. „Aber jetzt solltet ihr wirklich Aufbrechen. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt. Denn ihr müsst wissen, hier in Walhalla vergeht die Zeit, viel langsamer wie auf der Erde. Odion wir euch zum Limbos geleiten und von dort könnt ihr zurück in eure Welt. Doch bedenkt, ihr werdet dort aufwachen wo ihr auch gestorben seit“ wandte Kara und Jedite verzog das Gesicht. „Kann ich eine Decke haben?“ erkundigte er sich. „Wozu braucht du ne Decke? Wollte Zoisite wissen und sah ihn verwirrt an. „Ich sage nur: Nord Pol“ Das erste was er bemerkte, als er wieder zu sich kam, War das Rauschen des Meeres und das kreischen der Möwen. Er hatte es also Tatsachlich geschafft, er war zurück. Langsam stand er auf. Es war Nacht und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er geschworen das kleine Minute vergangen war, seit er sich mit seinem eigenen Schwert das Leben nahm. Nein das stimmte nicht. Etwas war anders, sie war nicht bei ihm. Wie viel Zeit wohl in der Zwischenzeit vergangen war? „Mamoru“ er drehte sich nach der Stimme um, die seinem Namen rief, doch in der Dunkelheit vermochte er nichts zu erkennen. Erst als ihm etwas schweres auf die Schulter sprang erkannte er die kleine schwarze Katze mit dem Halbmond. „Es ist also wahr. Ich konnte es gar nicht glauben, als mir Königen Serenity davon erzählte. Die Prinzessin lebt“ schniefte die kleine Katze und Freudentränen kullerten ihre Wange hinunter. „Ja es ist wahr, Luna. Usako lebt, sie ist irgendwo da draußen und wir werden sie finden“ es war ein Schwur. Er würde nicht aufhören sie zu suchen, bis sie endlich wieder bei ihm war. Das knacken von Holz erschreckte ihn und überrascht drehte er sich um. „Wer ist da?“ rief Luna in die Stille der Nacht hinein. Sie waren beide überrascht, als eine Frau aus dem Schatten trat. Im Licht des Mondes schimmerte ihr langes Haar golden, doch ging es am ende in ein tiefes rot über. Ihre großen braunen Augen, schauten Sorgenvoll aber dennoch erleichtert. „Die Erde ist in großer Gefahr“ flüsterte sie mit schwacher Stimme, bevor sie Bewusstlos zusammen brach. byby eure Blacklady Kapitel 2: Träume in der Nacht ------------------------------ Nebel. Soweit man schauen konnte, war überall Nebel. Er war so dicht das sie noch nicht einmal ihre eigenen Füße erkennen konnte. Wind frischte auf, zerrte an ihren Kleidern und ließ ihre Haare sachte wahren. Sie horte ein lachen. Es war das lachen einer Frau, fröhlich und Glücklich. Sie sah sich um, versuchte den Ursprung dieses Lachens ausfindig zumachen, doch es verging genauso schnell wie es kommen war. Ratlos stand sie auf der Stelle, nicht wissend wohin sie sich wenden sollte, hier sah alles gleich aus. Wieder erklang das Lachen, lauter und eindringlicher als zuvor. Tief in sich hatte sie das Gefühl, es schon einmal vernommen zuhaben, sie konnte es sich nicht erklären doch es weckte in ihr die Erinnerung an eine schöne Zeit, an Menschen die sie geliebt hatte. Doch genauso war sie sich sicher, denn Besitzer dieses Lachens nicht zukennen. Ein Lichtschein flimte in einiger Entfernung auf, genau aus der selben Richtung aus der auch das Lachen zukommen schien. Da sie keine andere Alternative in diesen dichten Neben erkennen konnte, ging sie einfach darauf zu. Sie war dem Lichtschein schon ziemlich nahe, als der Nebel abrupt verschwand. Verwirrt blieb sie stehen und drehte sich um. Nein der Nebel war nicht verschwunden, er war da direkt hinter ihr, genauso Undurchdringlich wie zuvor, es sah fast so aus als wäre sie über eine Unsichtbare Grenze getreten, die der Nebel nicht zu überwinden vermochte. Wieder erklang das Lachen, doch dieses mal ganz in ihrer nähe und sie folgte dem Geräusch. Plötzlich stand sie vor einer rissen großen Tür, die mit verschieden Zeichen und Symbolen versehen war. Einige von ihnen kannte sie, doch die meisten hatte sie noch niemals zuvor in ihren Leben gesehen. Nun konnte sie auch den Ursprung des Lichtscheins ausmachen den sie gesehen hatte. Die große Tür stand einen spaltbreit offen und sie schlussfolgerte das die Person die zu dem Lachen gehörte auf der anderen Seite der Tür sein musste. Zaghaft ging sie auf die Tür zu und berührte die Klinge. Als sie, sie öffnete würde sie von hellem Licht geblendet, und als sich ihre Augen einigermaßen an das Licht gewöhnt hatte, taumelte sie keuchend ein paar Schritte nach hinten. Blaue Augen die sich direkt in ihre Seele bohrten schauten sie Stolz und ein wenig Vorwurfsvoll an, und die Stimme der Fremden schalte hundertfach in ihrem Kopf wieder „Die Zukunft ist nah, meine Treuen Krieger. Die Zeit für euer erneutes Erwachen ist gekommen“ Schweißgebadet erwachte die Tempelpriesterin Ray Hino aus ihrem Traum. Ihr Atem ging stockend als sie sich mit einer Hand durch ihr rabenschwarzes Haar fuhr. Schon wieder dieser Traum. Sie kniff die Augen zusammen, und verdrängte die Erinnerung in die hinterste Ecke ihres Gedächtnis, so wie sie es immer tat wenn der Traum zurück kehrte. Lautlos stand sie aus dem Bett auf, um den Jungen Mann der neben ihr schlief nicht zuwecken. Es hatte keinen Sinn, wenn sie jetzt gleich versuchte wieder ein zuschlafen, es würde sowieso nicht klappen. Die braunen Holzdielen knarrten leicht, als sie die Schiebetür aufschob und ins frei trat. Der kalte Nachtwind streifte ihre Haut und beruhigte einwenig ihr klopfendes Herz. Seit drei Monaten hatte sie nun schon diese Träume, erst unregelmäßig, doch jetzt fast jede Nacht. Er war so real, das sie sich manchmal fragte ob es wirklich nur ein Traum war. Die blauen Augen die sie jedes Mal ansahen, hatten sich so tief in ihr Gedächtnis verankert das sie, sie immer noch sah wenn sie nur kurz die Augen schloss. Warum dieser Vorwurfsvolle Blick? Hatte sie etwas getan, was nicht erlaubt war? Und dann dazu noch diese weibliche Stimme. Die Zukunft ist nahe, meinen Trauen Krieger. Wenn hatte sie damit gemein? Etwa sie? Ray massierte sich ihre pochende Schläfe. Sie hatte sogar schon versucht die Antworten auf ihre Fragen, mit Hilfe des heiligen Feuers zu finden. Doch die Flammen schwiegen und wenn sie ihr doch einmal Bilder zeigten, so machten diese keinen Sinn. Es war immer wieder das gleiche, klare, stolze Augen und tiefe Dunkelheit. Was sollte das bedeuten? Ein Geräusch riss Ray aus ihren Gedanken und suchend ließ sie ihren Blick über das alte Anwesen schweifen. Doch nichts war zu erkennen, der alte Tempel in dem sie zusammen mit ihren Großvater lebte, lag ruhig und verlassen vor ihr. Hatte sie sich das Geräusch etwa nur eingebildet? Ihr Blick wanderte zu den großen Bäumen, des kleinen Parks. Nein sie war sich ganz Sicher etwas gehört zuhaben und außerdem hatte sie das Gefühl jemand würde sie beobachten. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und ihre Muskel verkrampften sich. Mutig ging sie ein paar Schritte auf den Park zu „Wer ist da?“ rief sie in die Dunkelheit, doch alles blieb Still. Wachsam, aber doch ein wenig belustigt verfolgte die Gestalt in den Bäumen, jede von Rays Bewegungen. Ein wehmütiges lächeln huschte über ihre Gesichtszüge. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Sie musste ihre Pflicht tun, oder sie würden den Stein der ins rollen gebracht wurde nicht mehr stoppen können. Sie hatten nicht mehr all zuviel Zeit und doch wiederstrebte es ihr, das zutun was man von ihr verlangte. Hier zu sein war eigentlich nicht ihre Aufgabe, es gab so viel wichtigere Dinge um die sie sich hätte kümmern müssen. Ein kaum hörbarer Seufzer entwich ihrer Kehle und Teilte die Stille. Und außerdem hätte Sie bestimmt etwas dagegen gehabt. Es hatte Sie soviel gekostet, diese Friedliche Welt zu erschaffen. Doch nun war Ihr Leben in Gefahr und die einzigen Menschen die Ihr helfen konnten, waren ausgerechnet diejenigen, von denen Sie sich gewünscht hatte, das sie niemals wieder Kämpfen müssten... Sie bemerkte seine Anwesenheit, noch bevor sie ihn sah und ihre Hand glitt zu dem Schwert, das sie in einer Scheide um die Hüften trug. Langsam zog sie es heraus. „Aber du wirst mich doch nicht toten wollen?“ fragte eine überraschte Stimme nur wenige Zentimeter von ihr entfernt. Sie grinste schelmisch, steckte das Schwert dann aber wieder zurück. „Was willst du hier?“ erwiderte sie stattdessen und ein leichter Vorwurf war aus ihrer Stimme zuhören. Er zog einen Schmollmund, auch wenn sie es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. „Ich dachte du könntest Hilfe gebrauchen“ sie lachte leise auf. „Du meist wohl ER dachte, ich könnte Hilfe gebrauchen“ entgegnete sie trocken. „Schon möglich. ER kennt schließlich deine Einstellung“ selbst in der Dunkelheit konnte man ihre Augen aufblitzen sehen. „Meine Persönliche Meinung tut hier nichts zur Sache, ich kenne meine Pflicht und jetzt verschwind wieder“ sagte sie geritzt und er lachte leise. „Und ER dachte deine Temperament hat sich jetzt wieder etwas abgekühlt. Nun ja, weis meinst du, soll ich Mars nicht lieber für dich übernehmen“ fragte er wie neben bei und sie zog eine Augenbraue hoch. „Damit sie dich Tötet, sobald sie ihre Erinnerung wieder hat? Vergiss es, um Mars kümmere ich mich“ er seufzte Enttäuscht. „Wenn du meist, doch du solltest es schnell hinter dich bringen“ riet er ihr, dann war er auch schon verschwunden. Sie stieß genervt die Luft aus, sie wusste selber das sie nicht mehr viel Zeit hatte, das brauchte er ihr nicht zusagen. Ihre Augen verfolgten wieder Ray´s Bewegungen, die nun wieder zur Veranda zurück gegangen war. Ja es würde nicht mehr allzu lange dauern und die Kriegerin des Feuers würde erneut erwachen. Doch zu welchen Preis? „Wir sehen uns schon bald wieder, Feuerkind“ flüsterte sie in die Stille der Nacht, bevor auch sie verschwand. Ray zuckte zusammen. Hatte sie nicht grad eine Stimme gehört? Noch einmal lauschte sie angestrengt und ihre Augen suchten verzweifelt die Gegend ab. Doch wieder war nur Stille und Dunkelheit. Ray seufzte und schüttelte den Kopf. Das hatte sie sich wohl doch nur eingebildet. Dieser Traum machte sie noch ganz verrückt. Ihr Blick glitt zu den Sternen empor und verträumt betrachtete sie den Mond. Es war schon seltsam, doch jedes Mal wenn sie ihn sah fühlte sie sich Beschützt und Geborgen und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, das etwas in ihrem Leben fehlte. Da war dieser Wunsch für jemanden da zusein und ihn zu Beschützen. Jemand für denn es sich zu sterben lohnte. Ray lachte auf und schüttelte den Kopf. So ein Unsinn... Die Dielen hinter ihr knarrten und reflexartig ballte Ray die Hand zu Faust. Diesmal war sie sich ganz sicher, dieses Geräusch sich nicht eingebildet zuhaben. Jemand war direkt hinter ihr. Sie wirbelte herum und holte mit der Faust aus. Ein erschreckter Schrei zerriss die Nacht und Ray stoppte ihre Hand nur Millimeter vor dem Gesicht ihres Freundes. Rays Herz schlug heftig gegen ihre Brust, als sie die Hand langsam wieder sinken ließ. „Oh Gott Yuichiro hast du mich erschreckt“ er schluckte und der schock war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Du mich auch“ erwiderte er nur. Dann erlangte er endlich seine Fassung wieder und sein Gesicht würde Sorgenvoll. „Du warst nicht mehr im Bett und ich hab mir Sorgen gemacht. Hattest du wieder diesen Traum?“ sie senkte den Blick zu Boden und nickte leicht. „Ja. Er kommt jetzt immer öfters und langsam habe ich das Gefühl, das es keine Traum ist“ überrascht schaute er sie an. „Wie meinst du das?“ sie seufzt und zuckte die Schultern. Sollte sie ihm das wirklich erzählen? Er würde sie wohlmöglich für total bescheuert erklären, was sie ihm noch nicht einmal verübeln konnte. Doch anderer Seit´s, waren sie jetzt seit einer Ewigkeit zusammen und es gab niemanden der sie besser Verstand als er. Abermals seufzte Ray wahrend sie sich mit dem Rücken an die Hauswand lehnte. „Weist du. Dieser Traum ist so Real. Und ich hab das Gefühl, als würde ein Teil von mir nach etwas Suchen. Etwas was vorher da gewesen ist, etwas was ich vergessen hab und an das ich mich Erinnern sollte, etwas wichtiges. Und ich weiß das die Antwort hinter dieser Tür ist, doch jedes Mal wenn ich versuche durch sie hindurch zutreten, taucht dieses Gesicht auf. Es ist so als wollte sie nicht, das ich die Antwort finde. Ich weiß das ist total verrückt, doch ich denke das es eine Vision ist“ Ray wartete darauf das er sie jetzt auslachen würde und sie für total durchgeknallt erklärte, doch er tat nichts davon. Stattdessen legte er eine Hand auf ihre Wange. „Das ist nicht verrückt und vielleicht hast du sogar recht und es ist kein einfacher Alptraum. Es ist schließlich ungewöhnlich das du ihn seit mehreren Monaten fast jede Nacht hast. Doch du sollest dich nicht von ihm verrückt machen lassen. Und wenn du wirklich recht hast und es mehr als ein Traum ist, dann wirst du es noch früh genug bemerken. Doch egal, ob es ein Traum oder eine Vision ist, vergiss nicht ich bin immer für dich da“ er lächelte sie Aufmuntert an und sie erwiderte es. Ja er hatte recht, sie sollte sich nicht von einem Traum verrückt machen lassen. Und wenn es wirklich kein Traum war, konnte sie ohne hin nichts tun. Seinem Schicksal konnte man schließlich nicht entkommen. Die Arme fest um ihren Körper geschlungen, wiegte sich die zierlich Person im Takt der raschelnden Kette hin und her. Ihr Kopf ruhte auf ihren Knien, und das lange blonde Haar, welches schon lange keinen Kamm mehr gesehen hatte, bereitete sich wie ein Schleier über den feuchten Boden aus. Bedeckte denn größten Teil ihres Gesichts, welches von Staub und Schmutz, verunreinigt war. Sie kniff ihre blauen Augen, die von Leid und Schmerz gekennzeichnet waren, fest zusammen und wünschte sich weit weg von diesem Ort. Weg von dieser kalten Zelle, in der man sie gefangen hielt. Sie wünschte sich an einen friedlichen Ort, wo sie mit Menschen zusammen war, die sie Liebten. Doch die Schmerzvollen Schrei, die aus einiger Entfernung zu ihr herüber drangen, machten ihr schönes Trugbild schnell wieder zunichte und holten sie in die Wirklichkeit zurück. Ihr Körper zitterte vor Angst und Kälte und sie zog ihre Knie noch fester an sich. Sie wusste nicht wieso man sie gefangen hielt, geschweige den wie sie hier her gekommen war, man redete einfach nicht mit ihr. Am Anfang hatte sie versucht Antworten auf ihre Fragen, von dem Wärtern zubekommen, die zwei mal Täglich ihre Zelle besuchten um ihr etwas zu essen zubringen. Doch dieses unterfangen hatte sie schnell aufgegeben, als einer von ihnen sie mitten ins Gesicht geschlagen hatte. Seit dem hatte sie sich mit dem hämischen Grinsen begnügt, mit dem die Wärter sie jedes Mal bedachten und mit dem was sie hörte. Es war schon erstaunlich, was man alles erfuhr wenn man sich still und leise in eine Ecke verkroch. `Er brauchte sie Lebend. Er wollte etwas, was sie besahrs` sie kniff die Lippen so fest zusammen, das sie blau anliefen. ER würde es nicht bekommen, was auch immer ER wollte, lieber würde sie sterben. Sie hatte keine Angst vor dem Tot, sie sollte ohne hin nicht mehr am Leben sein... Das leiser knarren ihrer Zellentür schreckte sie auf und Ängstlich drückte sie sich dichter an die kalte Wand. Ein Mann mit feuerroten Haar, welches ihm bis zu den Hüften reichte, hielt die schwere Eisentür einen spaltbreit auf und schenkte ihr ein widerwärtiges Lächeln „Mein Meister wünscht euch zusehen, Prinzessin“ byby Blacklady Kapitel 3: Erste Begegnung -------------------------- Für einen Samstag morgen, war in der Crown Spielhalle relativ wenig los. Eine Gruppe von Jungs lieferten sich ein heißes Wettrennen am Autosimulator und ein Mädchen, mit schulterlangem schwarzen Haar versuchte den Rekord im Sailor V Spiel zu knacken. Etwas gelangweilt wischte Motoki über die Theke, wobei er ab und zu aufsah, um zu kucken ob es jemanden zu bedienen gab. Er hörte auf zum hundersten mal über die Theke zuwischen, als sich die Automatische Eingangstür öffnete. Wie gebannt starrte er die junge Frau, die nun in der Tür stand an, ohne seinen Blick von ihr abwenden zu können. Sie trug ein weißes ärmelloses Top, das sich eng an ihre schmalen Hüften schmiegte und dazu einen dunkelblauen Rock, der ihre langen Beine wundeschön zur Geltung brachte. Ihr langes goldenes Haar, das am ende von orange ins rot überging, und fast bis zum Boden reichte wehte leicht im Wind, der durch die offene Tür herein kam. Die klaren braune Augen, blitzten Amüsiert auf, als sie bemerkte das Motoki bei ihren Anblick fast zu sabbern begann. Endlich schaffte er es, sich wieder einiger maßen zu fangen. „Einen wunderschönen guten Morgen“ begrüßte er seine neue Kundin, die ihn daraufhin ein lächeln schenkte, das sein Herz ein paar Takte schneller schlagen ließ. „Ebenfalls“ erwiderte sie freundlich und er war sich sicher, noch nie eine bezauberndere Stimme gehört zuhaben. Er verschlang sie regelrecht mit seinen Blicken, als sie sich auf einen der Hocker vor der Theke zu bewegte und sich darauf nieder ließ. „Kann ich ihnen etwas bringen? Tee ... Kaffee? Ich lad sie gerne ein” er grinste dabei übers ganze Gesicht und sie kicherte leise über sein Flirtversuch. „Einen Kaffee bitte. Laden sie eigentlich all ihre Kunden ein?“ erkundigte sie sich und sein grinsen wurde noch breiter. „Nur wenn sie so hübsch sind, wie sie“ sie lachte auf. „Na das lassen sie mal lieber nicht ihre Freundin hören. Sie könnte glatt eifersüchtig werden“ Motoki zuckte die Schultern. „Ich habe keine Freundin“ erklärte er wahrheitsgemäß, während er ihr den gewünschte Kaffee einschenkte. Die junge Frau sah ihn für einen Moment ungläubig an, doch dann entschied sie nicht weiter auf diese Information einzugehen. Sie war schließlich nicht hierher gekommen um mit der hübschen Aushilfe zu Flirten, sie hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Leicht drehte sie sich zur Seite, als ihr Blick durch die fast Menschenleere Spielhalle schweifte. Eine lächeln huschte über ihr Gesicht als sie das schwarz Haarige Mädchen, das am Sailor V Spiel saß bemerkte. Na also. Jetzt hatte sich auch die Kriegerin des Todes, endlich gefunden. Fehlten also nur noch sechs... Ihre Schuhe verursachten ein Monotones klacken, als sie grob von ihren Wärtern durch die langen Gänge geführt wurde. Ab und zu erhaschte sie einen kurzen Blick in andere Räume, doch sie ähnelten alle nur ihrer eigenen Zelle. „Ein wenig Farbe, währe nicht schlecht“ murmelte sie leise vor sich hin und war selbst überrascht, das ihre Stimme nach der langen Zeit des Schweigens, noch immer funktionierte. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, wenn die Räumlichkeiten euer Hoheit nicht zusagen“ erwiderte ihr Begleiter, in einem gespielten Reumütigen Tonfall, der vor Sarkasmus nur so triefte. „Sie sind nicht so wie die anderen“ sie hatte es auf den ersten Blick erkannt. Seine Kleidung war nicht die selbe wie bei den anderen Wärtern, die sie bis jetzt gesehen hatte. Er trug keine graue Uniform, sondern eine schwarze mit roten Streifen an Armen und Beinen. Auch seine Haltung drückte mehr Autorität aus, er benahm sich wie ein Mann, der es gewöhnt war Befehle zuerteilen, die dann auch Befolgt wurden. „Ich heiße Zeros und bin der Oberbefehlshaber von Meister Seren“ erklärte er mit unverkennbaren Stolz. Die Erwähnung von Seren, ließ ihr Herz schmerzhaft zusammen ziehen, doch konnte sie den Grund dafür nicht nennen. Soweit sie sich Erinnern konnte, war sie einen Meister der Seren hieß, noch nie Begegnet. „Verstehe, dann gehören sie also auch zu den Leuten, die andere gern ihre Arbeit machen lassen und sich selbst feige Verkriechen, wenn es hart auf hart kommt“ für ihr vorlautes Mundwerk versetzte ihr Zeros einen so derben Schlag in den Rücken, das sie das Gleichgewicht verlor und auf den harten Boden stürzte. Sie schrie auf, als er grob in ihre Haare griff und ihren Kopf so weit nach hinter zog, das sie ihn in die Augen schauen musste. „Hütte deine Zunge, oder ich reiße sie dir eigen Hängig heraus“ knurrte er gefährlich leise an ihrem Ohr. Trotzig hielt sie seinem Blick stand. „Dann tu es doch“ zischte sie zwischen ihren zusammen gepressten Lippen hervor, sich nicht selbst sicher, woher sie den Mut dazu auf nahm. Seine Gesichtzüge veränderten sich und für einen kurzen Moment hatte sie geglaubt, Bewunderung in seinen Nachtschwarzen Augen zusehen. Doch schon in der nächsten Sekunde, waren sie wieder so kalt und grausam wie zuvor und ließen sie an ihrer Wahrnehmung zweifeln... Wie eine Tiger im Golden Käfig, schritt der junger Mann im Raum auf und ab. Sein Gesicht war blass und die dunklen Ringe unter seinen Augen zeugten davon, das er die letzten Tage, wenn nicht so gar Wochen, kaum geschlafen haben musste. Zum hundersten Mal, wanderte sein Blick nun schon zu dem riesigen Monitor, der die komplette gegenüberliegende Wand einnahm. Er seufzte frustriert, als er erkennen musste, das sich die dicken Balken der Ladeanzeige, seiner Meinung nach, noch keinen Stück weiter bewegt hatten. „Das dauert zu lange“ sagte er ungeduldig und bedachte den Rechner mit einem finsteren Blick, als ob er ihn so dazu bewegen könnte, schneller zu arbeiten. „Könnest du bitte damit aufhören, Mamoru. Es bringt niemanden etwas, wenn du uns alle verrückt machst“ beschwerte sich, die kleine schwarze Katze mit dem golden Halbmond, die grade dabei war, den ohnehin schon vollkommen überlasteten Rechner mit noch mehr Daten zufüttern. „Aber sie ist in Gefahr, Luna“ meinte Mamoru, ließ sich aber wiederwillig in einen der bequemen Sessel nieder, die eigentlich dazu gedacht waren, sich zu entspannen. „Das wissen wir auch, doch wir tun schon unser möglichstes um sie zufinden. Hab noch ein wenig Geduld“ entgegnete Luna sanft, doch man konnte deutlich an ihre Stimme heraushören, das auch sie bald mit ihrer Geduld am Ende war. „Geduld, Geduld. Das sagst du mir jetzt schon seit einem Monaten. Was ist wenn ER ihr etwas antut“ rief Mamoru verzweifelt und zerzauste sich mit einer Hand sein schwarzes Haar. „Das wird Er nicht. Du hast doch Königin Serenity gehört. Er braucht sie lebend“ versuchte ihn die schwarze Katze zu beruhigen. „Ja schon, aber das wird ihn ganz sicher nicht davon abhalten, sie zu Verletzten und außerdem was ist wenn ER einen Weg gefunden hat, um das Band zulösen?“ wandte Mamoru ein. „Das kann Er nicht. Einzig und allein Bunny ist im stand das Band zulösen und sie wird es nicht tun, solange ihr Leben davon abhängt“ „Luna hat recht mein Prinz. Ihr müsst an die Prinzessin glauben, wir werden sie finden. Das Verspreche ich euch, doch ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben“ versicherte auch der junge Mann, der bis dahin schweigend an dem großen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, gesessen hatte. Vor ihm lagen unzählige Karten und Schriftrollen ausgebreitet von denen man bei den meisten das alter noch nicht einmal zu bestimmen vermochte. „Du hast recht Neflite. Usako würde auch nicht aufgeben, also werden wir es auch nicht. Hast du schon etwas gefunden?“ hoffnungsvoll schaute Mamoru, zu dem Braun Haarigen jungen Mann herüber. Seufzend rieb sich Nefliete seine schmerzenden Augen. „Leider nein. Wo immer Hemeko diese Dokumente her hat. Sie sind alt, sehr alt sogar. Es ist nicht einfach, diese alten Sprachen zu entziffern, und das wenige was ich zu lesen im Stande bin, scheint keinen Sinn zu machen“ er seufzte noch einmal und griff Vorsichtig nach einem vergilbten Blatt, als habe er Angst es könnte unter seiner Berührung zu Staub zufallen und so Vielleicht das einzigartige Wissen, was in ihm verborgen ist verloren gehen. „Hier zum Beispiel ist die rede von Mächtigen Wessen, die Älter als die Zeit selbst sein sollen. Ihr Blut soll angeblich durch die Adern des Mondes fließen. Was immer das auch heißen soll. Oder hier“ er griff nach einem anderen Blatt. „Hier geht es um heilige Schwerter, die wenn man sie zusammen bringt, das Ende von allem auslösen werden. Oder so ungefähr! Wir könnten wirklich Merkurs Wissen gebrauchen“ meinte er frustriert und schmiss das Blatt gröber als beabsichtig, zurück auf den Tisch. „Aber Merkur ist nicht hier und selbst wenn, im Moment könnte sie uns auch nicht helfen. Suche also bitte weiter, jeder noch so kleinste Hinweiß könnte wichtig sein.“ bat Luna und Neflite brummte etwas unverständliches, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. Mamoru hatte sich in der Zwischenzeit wieder in sich selbst zurück gezogen. Seine Gedanken weilten bei Ihr, so wie fast jede Minute zu vor auch schon. Er schwor sich sie zufinden und jeden zu Töten, der es gewagt hatte sie anzufassen... Nach ein paar Minuten des Zögerns, überwiegte Motokis Neugier und er folgte den Blick seiner neuen Kundin. Er war etwas überrascht, als er feststellte das ihr Interesse, allen Anschein nach, einer seiner Stammkunden galt. „Wissen sie zufällig wie dieses Mädchen heißt?“ fragte sie plötzlich, ohne ihren Blick von dem schwarzhaarigen Mädchen abzuwenden. „Sie heißt Hotaru Tomoe. Wollen sie etwas bestimmtes von ihr?“ man hörte eindeutig den Misstrauen aus seiner Stimme heraus und sie begriff rasch, das dies nicht der beste Weg war, um an die Informationen zukommen, die sie so dringend benötigte. Lächelnd wandte sie sich wieder Motoki zu, um es auf einer anderen Art zu versuchen. „Wissen sie, ich bin hier her nach Tokio gekommen, weil ich eine bestimmte Gruppe von Leuten suche, die mir vor ein paar Jahren sehr geholfen hat. Doch Leider erinnere ich mich nicht mehr an alle ihre Namen und ich weiß auch nicht ob sie überhaupt noch hier wohnen. Deshalb bin ich hier her gekommen, ich habe gehofft, sie könnten mit vielleicht weiter helfen“ erklärte sie mit einem unschuldigem Gesicht. Für Motoki machte diese Erklärung anscheint sind, denn er schaute nicht mehr ganz so Misstrauisch drein, wie zuvor. „Und sie glauben, das Hotaru einer dieser Personen ist, die sie suchen?“ Sie ließ sich ihre Erleichterung nicht anmerken. „Ich bin mir nicht sicher, es ist ja schon so lange her. Würden sie mir also helfen?“ bittend sah sie ihn an und das Grinsen, welches sich auf Motokis Züge schlich, ließ sie erkennen das sie ihrem Ziel schon um einiges näher war.... Zeros führte sie wieder einmal durch lange Gänge, doch waren diese, dieses mal nicht so trist und grau, wie die in ihrem Kerker. Ein roter Teppich war auf dem weißen Marmorboden ausgelegt und dämpfte jeden ihrer Schritte. Große Gemälde zierten die Wände rechts und links von ihnen und verliehen dem Gemäuer, benahe einen Gemütlichen Eindruck. Aber nur bei nahe. Denn die Schwarzen Kerzen, die mit Hilfe von Bizarren Kerzenständer an den Wänden gehalten wurden und die dunklen Rußflecken an den sonst weißen Wänden hinterließen, störte ein wenig den gesamt Eindruck. Sie ließ ihren Blick über die prachtvollen Bilder gleiten, während sie schweigend vor Zeros herlief. Es war beinahe schmerzhaft sie anzusehen, den jedes einzelne Bild weckte traurige Erinnerungen in ihr, und beinahe hätte sie geschworen wieder daheim zusein. Doch das war nicht möglich. Diese Gänge waren nur der schlechte Abklatsch einer Kopie ihres alten zu Hauses, das jetzt nur noch aus Trümmern und alten Ruinen bestand. Ihr Herz zog sich zusammen. Sie vermisste sie so schrecklich. Sie Vermisste ihre Familie, ihre Freunde, ihre Heimat, würde sie, sie jemals wieder sehen? Manchmal wenn sie die Einsamkeit in ihrer kleinen Zelle nicht mehr zu ertragen vermochte, erlag sie den kleinen Wunsch einfach aufzugeben. Sich der drückenden Dunkelheit, die sie umgab, einfach zu ergeben. Doch dann sah sie wieder Sein Gesicht vor sich. Hörte wieder seine zuversichtliche Stimme an ihrem Ohr. ´Ich werde dich niemals wieder alleine lassen´ sein Versprechen war das einzigste was sie auf den Beinen hielt, ihr den Mut gab weiter zu hoffen. Ihre Schritte verstummten, als sie vor einer schweren braunen Eichentür zum stehen kamen, die sich mit einem knarrenden Geräusch öffnete. Der großes Saal der sich nun vor ihnen erstreckte, ließ sich bequem in einem Wort zusammen fassen. Gespenstisch. Dunkle Schatten schienen in den Wänden zu lauern, bereit über jeden herzufallen der es wagte einen Schritt über die Schwelle zu treten. Der Boden war mit roten Marmor ausgelegt, der im fahlen Licht der Kerzen, schimmerte wie ein Meer aus Blut. Auf der gegenüberliegenden Seite des Saals stand ein goldener Thron, in der eine Gestalt zu sitzen schien, doch war diese in der Dunkelheit verborgen und kaum zu erkennen. Furcht stieg in ihr auf und nur ein grober Stoß von Zeros brachte sie dazu weiter zugehen. „Willkommen“ donnerte die Stimme der geheimnisvollen Person zu ihnen herüber. Doch erstaunlicher weiße, war sie nicht so tief wie sie es vermutet hätte. Ganz im Gegenteil, sie war ruhig und sinnlich und zeugte viel mehr von einem sensiblen Charakter und weniger von einer bedrohlichen Gestalt. Mit neu gewonnen Mut ging sie dichter an den Thron heran und blieb kurz vor ihm stehen. Die Gestalt war in einer langen schwarzen Kutte gehüllt, die seinen ganzen Körper bedeckte. Noch immer vermochte sie es nicht sein Gesicht zuerkennen, denn die schwere Kapuze hing ihm tief ins Gesicht. Doch im Gegensatz zu Zeros, machte die Person auf dem Thron eher einen zerbrechlichen Eindruck, also nichts vor dem sie sich Fürchten musste. „Seit gegrüßt Serenity, Prinzessin des weißen Mondes. Ich hoffe ihr hattet einen angenehmem Aufenthalt“ spott schwang in seiner Stimme mit, doch sie überhörte es einfach. „Wer seit ihr und was wollt ihr von mir?“ verlangte sie stattdessen zu erfahren und es gelang ihr sogar ihre Stimme Hoheitsvoll klingen zulassen. Er lachte leise „Verzeiht mein schlechtes Benehmen, meine Liebe“ mit beiden Händen schob er die Kapuze zurück, erschrocken keuchte sie auf und taumelte ein paar Schritte nach hinten. Das Gesicht welches ihr nun entgegen blickte, war ihr nur all zu vertraut. Schulterlanges goldblondes Haar, große himmelblau Augen, fein geschwungene Lippen. Ein goldenen Halbmond auf der Stirn, es war so als würde sie in einem Spiegel schauen. „Seren“ flüsterte sie entsetzt, der Name war ihr einfach so über die Lippen gekommen. Stöhnend ging sie zu Boden, als eine Flut von längst vergessen Erinnerungen, sich einen Weg in ihr Gedächtnis bahnten. Mit Tränen in den Augen schaute zu ihm auf, doch er lächelte nur kalt. „Hallo Schwester“ byby Blacklady Kapitel 4: Das Erwachen ----------------------- Mit einem leisen surren glitt die Automatische Tür auf. „Hier kommt eine kleine Stärkung“ verkündete die blonde Frau mit den schulterlangen Haaren, die sie sich zu einem Zopf gebunden hatte und betrat in Begleitung eines weißen Katers, der genauso wie Luna einen goldenen Halbmond auf der Stirn trug, den Raum. In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit dampfenden Kaffee und leckeren Sandwisches. „Hier“ sie reichte Nefliete eine Tasse des heißen Getränks, die er lächelnd entgegennahm „Danke Zeusite, das ist jetzt genau das richtige“ „Seit ihr schon weiter gekommen?“ erkundigte sich Zeusite und lehnte sich leicht über Neflietes Schulter, um einen Blick auf die Karte zuwerfen die er grade in den Händen hielt. „Nein nicht wirklich, es ist zum verrückt werden. Das alles ergibt überhaupt keinen Sinn“ seufzte er frustriert. „Hat Hemeko sich schon gemeldet?“ fragte der weiße Kater Luna, während er sich neben ihr am Computerpult niederließ, um zu sehen ob der Rechner, während seiner Abwesenheit zu einem Ergebnis gekommen war. „Nein noch nicht, aber sie hat ja gesagt, das sie sich meldet so bald sie etwas herausgefunden hat. Wo sind eigentlich Konziete und Jedite?“ „Jedite passt auf Ray auf, und Konziete ist auf der Suche nach den anderen“ murmelte Mamoru, der es nicht mehr ausgehalten hatte tatenlos rumzusitzen und nun in einem Berg von Dokumenten, am großen Tisch vertieft war. „Meint ihr denn wirklich das sie in unmittelbarer Gefahr schweben? Ich meine, sie sind doch jetzt einfache Menschen und außerdem ist ja der Schutzschild, den wir mit Hilfe des Goldkristalls um die Erde gelegt haben, auch noch Aktiv. So schnell kommt da niemand durch. Zumindest nicht ohne das wir es bemerken würden“ warf Zeusite in den Raum, an niemanden bestimmtes gereichte. Mamoru schaute auf und fuhr sich seufzend durch sein schwarzes Haar. „Wir wissen es nicht. Doch es ist sehr wahrscheinlich, das sie die Mädchen ausfindig machen werden, um sie als Druckmittel gegen Bunny zu verwenden. Es ist also besser, wenn wir sie im Auge behalten und außerdem können wir nicht ausschließen, das nicht schon neue Feinde auf die Erde eingedrungen sind“ er erwähnte lieber nicht, das er eigentlich fest überzeig davon war. Die ganzen bisherigen Ereignisse passten viel zu sehr zusammen, als das es nicht von langer Hand geplant gewesen wären. Er hoffte nur, das sie dem allen nur früh genug eine Riegel vorschieben konnten, bevor sie ganz die Kontrolle verloren... Mit einem triumphierenden Lächeln lehnte sich Hemeko in ihrem Stuhl zurück. Motoki hatte ihr wirklich sehr weiter geholfen. Dank ihm wusste sie jetzt zu mindestens, wo sich Drei weitere Krieger aufhielten, das ersparte ihr eine menge Arbeit. Ihr Blick glitt wieder zu Hotaru, die noch immer verbissen versuchte den Rekord im Sailor V Spiel zuknacken. Jetzt bleib nur noch die Frage, wie sie es schaffen sollte, sie wieder zu erwecken. Das dies früher oder später geschehen musste stand außer Frage. Doch je schneller sie eine Lösung für dieses Problem fand, um so größer waren ihre Chancen das drohende Unheil zu verhindern. Sie sah sich in der Spielhalle um, bis sie Motoki erblickte, der grade dabei war ein paar neue Kunden zu bedienen, da sich das Cafe langsam aber sicher füllte. Langsam verstand sie, Mamorus scheinheiliges Grinsen als er ihr diesen jungen Mann, für ihre Nachforschungen empfohlen hatten. Sein umfangreiches Wissen über die vielen Leute in der Stadt, war sehr nützlich und auch sonst war Motoki ein Typ ganz nach ihren Geschmack. Vielleicht sollte sie etwas länger auf der Erde bleiben, wenn sie das alles heil überstanden hatte... Ein Schrei riss Hemeko aus ihren Gedanken und erschrocken sah sie sich um, doch außer ihr schien niemand diesen Schrei gehört zuhaben. Einzig Hotaru, sah sich genauso wie sie nach allen Richtungen um. Hatte sie sich das alles nur eingebildet? Wieder erklang ein Schrei und dieses mal war sie sich sicher ihn gehört zuhaben. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrem innersten breit und alarmiert sprang sie von ihrem Stuhl. Etwas war da ganz und gar nicht in Ordnung, mit eiligen Schritten rannte sie auf die Tür zu und stieß genau mit Motoki zusammen. „Wohin denn so eilig?“ erkundigte er sich. „Tut mir Leid, doch ich muss jetzt gehen“ „Schade und ich dachte wir könnten uns noch ein wenig besser kennen lernen“ meinte er aufrichtig Enttäuscht. „Ich komme wieder, Versprochen und dann holen wir das nach. Bye“ nach bevor Motoki etwas erwidern konnte, war sie auch schon verschwunden. Verwirrt schaute Motoki ihr hinter her und wurde prompt von einer zweiten Person umgerannt. „Schuldige Motoki, hab´s eilig. Bye“ rief Hotaru noch und verschwand genauso schnell. „Hab ich was verpasst?“ murmelte Motoki und legte den Kopf schief.... „Lass uns alleine, Zeros“ wies Seren seinen Diener an, während sein Blick weiterhin auf die zierlich Person auf dem Boden ruhte. Zeros machte eine tiefe Verbeugung, bevor er den Befehl seines Meister, umgehend folge leistete. Noch immer geschockt schaute Bunny, Seren an. Sie hatte einen Bruder. Zwillingsbruder um genau zusein. Wie hatte sie das vergessen können? „Wie ist das möglich? Ich dachte du bist tot“ brachte sie schließlich mit zitternder Stimmer hervor. Sie verstand es nicht. Das letzte was sie über ihre Bruder wusste war. Das er auf einem abgelegen Planeten einen Ausbildung zu Priester absolvieren sollte, während man ihr den Titel als Thronfolgerin gab und damit die dazugehörigen Pflichten, damals waren sie vier Jahre alt gewesen und es war das letzte mal das sie ihn sah. Ein paar Jahre später erreichte der Plast die Nachricht, das es zu einem Krieg gekommen war, dem auch der Planet auf dem sich ihr Bruder befunden hat zum Opfer fiel. Niemand sollte Überlebt haben. War das alles eine Lüge gewesen? Hatte ihr Bruder überlebt? Doch wieso war er denn nicht zu ihnen zurück gekommen? Oder war auch er wiedergeboren worden? Aber wieso waren ihre Erinnerungen verschüttet? Sollte sie sich nicht an ihn erinnern? Und warum hielt er sie hier Gefangen, wenn er doch ihr Bruder war.... Sein Lachen holte sie schließlich wieder aus ihren Gedanken. „Du weist es echt nicht stimmt´s? Du hast überhaupt keine Ahnung? Das hätte ich mir denken können, das Mutter zu feige war, es dir zu sagen. Ihr ach so tolles Prinzeschen, dürfte ja kein Leid geschehen. Dabei bist du doch an allem Schuld“ Verachtung schwang in seiner Stimme mit. „Was, wovon redest du da?“ fragte sie verwirrt. Was hatte sie denn getan, das er so verbittert klang. „Du bist an allem Schuld. Du bist es nicht wert Königin zu werden, mir hätte dieser Titel zugestanden. Ich war der erst Geborene. Doch stattdessen hat man mich verstoßen. Weist du wie es sich anfühlt von der eigenen Familie hintergangen zuwerden. Ständig in deinem Schatten leben zu müssen. Immer zu hören, wie ach so toll du doch bist. Du hattest alles Freunde, Familie, Aufmerksamkeit und was hatte ich? Nichts. Noch nicht einmal Sterben kann ich und das ist deine Schuld“ er stand auf und packte sie an der Kehle, mit einer Leichtigkeit die man seinem schwachen Aussehen nicht zugetraut hätte, hob er sie vom Boden auf und schnürte ihr die Luft zum Atmen ab.... Überrascht blieb sie stehen und ihre Augen weiteten sich beim Anblick der sich ihr bot. Dort kämpften zwei Männer mit Schwertern in den Händen, verbissen mit einem duzend Schattendämonen. Und das Schatten, war in diesem Moment sehr Wörtlich zunehmen. Diese Kreaturen die wage an einen Menschen erinnerten, schienen keine feste Struktur zu besitzen. Ihre Körper waren grau, fast durchsichtig und es sah so aus als wenn sie aus einander fallen würden, um sich dann wieder zusammen zusetzen. Ein wirklich faszinierendes Schauspiel, doch für die Männer stellte es ein großes Problem da. Denn ihre Schwerter gingen einfach durch diese Wessen hindurch, ohne Schaden anzurichten. Ganz in der Nähe, vor einer Bank, konnte sie Ray und Setsuna erkenne und ihr Margen zog sich zusammen. Setsuna schien Bewusstlos zusein, denn sie lag auf dem Boden und Ray hatte sich leicht über sie gebeugt. „Ah...Was ist denn hier los?“ durch den plötzlichen Aufschrei überrascht, wirbelte die blonde Frau herum. „Großer Gott. Hotaru was tust du hier?“ „I...Ich bin...dir gefolgt“ sagte Hotaru ängstlich. „Los komm, du musst dich in Sicherheit bringen“ meinte Hemeko und zog Hotaru von dem Geschehen fort. „Aber wir müssen ihnen doch helfen“ versuchte Hotaru einzulenken, doch die Frau ließ sie nicht los. Erst als sie bei den Schützenden Bäumen angelangt waren, blieb sie stehen „Hotaru hör mich jetzt genau zu. Diese Wesen sind sehr gefährlich. Ich möchte das du hier bleibst und dich nicht bewegst. Egal was passieren wird, du darfst dich nicht von der Stelle rühren. Hast du Verstanden?“ erklärte sie mit soviel Autorität in der Stimme, das Hotaru nur ein schwaches Nicken zustanden brachte. Aufmunternd lächelte die blonde Frau sie an. „Es kommt alles wieder in Ordnung“ versprach sie, bevor sie sich ab wandte und auf den Kampfplatz zurannte. Schon von weiten waren die Kampfgeräusche zuhören und ein entschlossener Ausdruck schlich sich in die sonst so saften Züge ihres Gesichts... Kleine weiße Sterne tanzten vor ihren Augen und eine kalte Hand, drohte sie in die Bewusstlosigkeit zu ziehen. Mit der letzten Kraft die sie aufbringen konnte, hob sie die Arme und legte ihre Hände um das Handgelenk ihres Bruders. „Bitte hör auf, Seren“ flüsterte sie mit schwacher Stimme. Doch ihr bitten sorgte nur dafür, das er noch fester zudrückte. Zorn, Wut und Neid machten ihn Blind für sein Handeln. „Sie hat dich geliebt“ presste sie mit einem schmerzverzerrten Gesicht hervor und endlich schienen ihre Worte zu ihm durch zudringen. Kurz flackerte Unsicherheit in seine Augen auf, doch es verging so schnell wieder wie es gekommen war. „Lüge“ schrie er wütend und schmiss sie von sich. Sie rutschte ein paar Meter über den glatten Marmorboden, bevor sie benommen liegen blieb. Scharf zog Bunny die Luft, in ihre überstrapazierten Lungen, ein. „Sie hat dich geliebt“ wiederholte sie noch einmal und schaute zu ihm auf, doch er sah sie nur mit kalten hasserfüllten Augen an. „Glaubst du ernsthaft, darum geht es mir? Um die Liebe unsere Mutter? Ich pfeif darauf“ er drehte sich um und ließ sich wieder auf seinen Thron nieder. „Um was geht es dann?“ fragte Bunny sanft, während sie schwankend wieder auf die Füße kam. Sie wollte nicht wahrhaben, das ihr Bruder böse war. Das er wirklich breit war, ihr etwas anzutun. „Es geht um Macht, du Dummkopf“ erklärte er, als wäre sie ein einfältiges, naives Kind. „Du bist im Besitz von etwas, was ich haben will“ „Den Silberkristall!“ murmelte Bunny. Es war das erste, was ihr in den Sinn kam. Der Silberkristall, war das wertvollste was sie besaß, mal abgesehen von ihren Freunden und er war Mächtig genug, um eine ganzen Planeten zu zerstören. Außerdem würde es Sinn ergeben, denn ihr Bruder gehörte ja ebenfalls zur Mondfamilie und war somit in der Lage ihn zu benutzen. „Den Silberkristall“ er lachte, als habe sie einen Witz gemacht. „Meinst du etwa den hier?“ er streckte die Hand aus und ein helles Licht erschien. Als es verschwand schwebte ein silberner Kristall in der Luft. Keuchend schnappte Bunny nach Luft. „Mein Silberkristall“ quietschte sie erschrocken.... Leicht außer Atem standen die beiden Männer ihren Gegnern gegenüber. Egal was sie auch versuchten, sie schafften es einfach nicht diese Wessen zu besiegen. Ihre Schwerter glitten einfach durch sie hindurch, als wären sie nur aus Wasser. Trotzdem durften sie nicht aufgeben, sie mussten die beiden Frauen beschützen, koste es was es wolle. „Weist du was mich wirklich Ankotzt?“ fragte der weißhaarige Mann plötzlich und sein Gefährte neigte leicht den Kopf zu ihm herum. „Nein was?“ „Das Mars noch nicht einmal weiß, wer ihren süßen Hintern gerettet hat“ trotz der gefährlichen Situation, in der sie sich befanden, musste der blonder Mann lachen. „Sieh´s positiv. So einen hilflosen Anblick wirst du bei ihr bestimmt nicht mehr so schnell wieder sehen“ „Da ist was dran. Doch im Moment wäre es mir Lieber sie wäre nicht so hilflos“ meinte der weißhaarige, während er einen heran sausenden Schattendämon auswich. “Da gebe ich dir recht, im Moment könnten wir ihre Hilfe wirklich gebrauchen“ stimmte er seinen Freund zu, bevor er eines der Kreaturen mit seinem Schwert in zwei Hälften teilte. Er seufzte, als das Wesen nach hinten taumelte und sich gleich wieder zusammen fügte. So wurde das einfach nichts, sie konnten sie zwar auf abstand halten, doch wenn nicht bald ein Wunder geschah würde ihnen früher oder später die Puste aus gehen... Mit großen ungläubigen Augen starrte sie den Kristall, in den Händen ihres Bruders an und Tränen der Freude und der Hoffnung benetzten ihre Wangen. Sie hatte geglaubt ihn für immer verloren zuhaben. Doch nun war er hier, nur wenige Meter von ihr entfernt. Heil und unversehrt. „Er ist wirklich schön nicht wahr?“ murmelte Seren und betrachtete den silbern glänzenden Kristall mit einen ehrfurchtsvollem Blick. „Möchtest du ihn wiederhaben?“ er hielt ihr den Kristall hin und sie glaubte sich verhört zuhaben. Er wollte ihr den Kristall wirklich zurück geben? Warum? Zaghaft machte sie ein paar Schritte auf ihn zu, doch bevor sie ihn erreichen konnte, zog er grinsend seine Hand zurück. „Na, na nicht so schnell. Du kannst ihn haben, wenn du mir dafür etwas anderes überlässt. Ein kleiner Tausch so zusagen“ „Und was soll das sein?“ erkundigte sie sich. Sie war nicht dumm, sie wusste ganz genau das sie ohne ihren Kristall keine Chance gegen ihn hätte. Darum würde sie auf sein Spiel eingehen. Nun ja zumindest so lange, bis sie eine andere Möglichkeit gefunden hatte, aus dieser Sache heil heraus zukommen.... Leicht rüttelte Ray an Setsunas Schultern, doch sie wollte einfach nicht aufwachen. „Na los kommen sie schon, hier ist nicht der bester Ort für ein Nickerchen“ murmelte sie und seufzte. Nicht zum ersten mal fragte sich Ray wie sie in eine solche Situation kommen konnte. Sie hatte doch nur einen kleinen Spaziergang im Park machen wollen, um sich von ihren Träumen abzulenken. Doch dann hatte sie plötzlich diesen schmerzlichen Schrei gehört und war ohne zu überlegen los gelaufen, genau in diese Wessen hinein. Im ersten Moment war sie viel zu überrascht gewesen um zu reagieren und diese Kreaturen hatten sie bemerkt. Doch grade als eins dieser Wesen sich auf sie stürzen wollte, wurde sie unsanft von diesem Typen mit dem weißen Haaren zur Seite gestoßen. Für einen kurzen Moment hatten sich ihre Blicke getroffen und sie hatte das Gefühl gehabt ihn schon lange zukennen. Doch dann war er Aufgesprungen und hatte sich diesen Wessen gestellte und das tat er immer noch. Tja und sie versuchte nun schon seit geraumer weile diese Frau, die sie noch nicht einmal kannte aufzuwecken, doch es klappte nicht so ganz. Ein Windzug ließ ihre Haare wehen und Instinktiv drehte sich Ray um. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie den Schattendämon erkannte. Sie hörte wie aus weiter Ferne jemanden ihren Namen schrie, doch es war bereits zu spät, dieses mal würde sie niemand Retten können. Ergebend schloss sie die Augen... „Ich möchte eine Kugel. Sie befindet sich in deinem Körper und ich will sie. Wenn du sie mir gibst, bekommst du den Silberkristall wieder und ich schicke dich zur Erde zurück. Na was hältst du davon. Das ist doch ein sehr nettes Angebot von mir“ er grinste selbstgefällig und sie legte ihre Stirn in falten. Etwas stimmte da nicht. Er holte sie aus dem Totenreich zurück, nur wegen einer Kugel? „Was ist das für eine Kugel?“ hackte sie misstrauisch nach. „In dieser Kugel, befindet sich etwas sehr wertvolles. Etwas mit dem es mir gelingen wird, die Galaxie aus ihrem erbärmlichen Zustand zu befreien und sie nach meinem Wünschen zuformen. Doch dazu brauche ich die Kugel und natürlich die vier heiligen Schwerter“ erklärte er arrogant und Bunny keuchte erschrocken auf. Sie kannte die alte Legende über die vier heiligen Schwerter. Es waren mächtige Waffen, die erschaffen wurden um die Galaxie zu ihrer Vernichtung zuführen, oder zu ihrem ewigen Frieden. Je nachdem, von welchem Standpunkt man aus es betrachten wollte. Doch Tatsache war, brachte man die vier heiligen Schwerter zusammen, wurde das letzte Gefecht ausgelöst. Ein Krieg, der alles entscheiden sollte. Licht oder Dunkelheit, nur der Stärkere würde überleben. Um das zu verhindern, wurden die vier Schwerter, an unterschiedlichen Orten versteckt mit der Hoffnung, sie mögen niemals zusammen kommen. Doch schon zwei dieser Schwerter reichten aus, um Licht und Dunkelheit zu versammeln, danach würde das Schicksal unweigerlich seinen lauf nehmen. „Das ist doch wohl nicht dein erst, Seren. Die vier heiligen Schwerter dürfen nicht zusammen kommen. Das würden der Welt einen Krieg bescheren, auch du wirst davon nicht verschont bleiben. Das kannst du doch nicht wirklich wollen!“ redete Bunny eindringlich auf ihren Bruder ein, in der Hoffnung ihn so umstimmen zukönnen. Doch Seren schien nicht besonders beeindruckt zusein, denn er zuckte noch nicht einmal mit der Wimper. „Glaubst du das wüsste ich nicht selbst. Doch dieser Krieg ist unausweichlich, um meine Ziele zu verwirklichen. Und jetzt gib mir die Kugel, denn mit ihrer Hilfe bin ich im Stande, allen zu beweisen, das ich besser bin als du“ die Kälte in seiner Stimme, zog ihr Herz schmerzhaft zusammen und etwas tief in ihr, begann zu Rebellieren. Das war nicht mehr ihr Bruder, er war genauso zu einem Monster geworden, wie sie schon unzählige Bekämpft hatte. Er kannte kein Mitgefühl, hatte kein Herz und es tat ihr Leid um ihn. Sie hätte ihm so gerne geholfen, ihm erklärt das er Irregeleit war, doch sie sah ein, das er sich nicht helfen lassen würde. Ihr blieb keine Wahl, sie musste gegen ihn Kämpfen, sie musste seine Pläne verhindern. Es gab zu viele Menschen, die wegen ihm Leiden würden. „Nein, du wirst die Kugel nicht bekommen. Ich werde nicht zulassen, das du deine Ziele verwirklichst“ erklärte sie mit fester Stimme und sah ihn entschlossen an, doch er lächelte nur milde. „Du wirst deine Meindung ändern. Du hast schließlich Freunde“ „Ray neeeeeeiiiinnnn“ schrie der weiß Haarige Mann auf, und rannte los. Doch er wusste das er zu weit entfernt war, das er sie niemals rechtzeitig erreichen würden. Mit Entsetzen sah er, wie der Schattendämon sich auf Ray stürzte, doch plötzlich hörte er wie etwas scharfes die Luft zerschnitt. Überrascht blieb er stehen und sah wie der Dämon erstaunt in seiner Bewegung innehielt. Etwas weißes Leuchtete auf seinen Rücken auf und der Dämon stieß einen grässlichen Schrei aus, bevor er mit einem lauten Knall verpuffte. Das silberne Schwert mit dem goldenen Griff, das im Rücken des Dämons steckte fiel klierend zu Boden. Suchend sahen sich die beiden Männer um, bis sie die Gestalt in den Bäumen erkannten. Doch sie hatten nicht die Zeit ihren Retter genau zu begutachten, denn die Dämonen griffen schon wieder von neuen an. Aus den Augenwinkeln sah der Blonde wie die Gestalt vom Baum sprang und genau zwischen den Dämon landete. Ab und zu sah er etwas weißes Aufblitzen und kurz danach vernahm er einen grässliche Schrei, doch er konnte den genauen Kampfablauf nicht näher beobachten, denn er hatte genug mit seinen eigenen Gegner zutun.... Vorsichtig öffnete Ray die Augen, als nach etlichen Minuten noch immer nichts passiert war. Überrascht schaute sie auf die Stelle wo der Dämon eben noch gewesen war und nun an dessen Stelle ein silbernes Schwert mit einem goldenen Griff lag. Den Schrei des Monsters hatte sie gar nicht mehr mitbekommen. Erleichtert seufzte sie auf und betrachtete das Schwert genauer. An der gut 60 Zentimeter langen Klinge waren merkwürdige Symbole eingraviert, die ihr durch aus bekannt vor kamen. Es waren die gleichen die sie auch in ihren Traum an der Tür gesehen hatte. Ein leises schmerzliches Stöhnen, ließ Ray herum fahren und erleichtert stellte sie fest, das die Frau am Boden langsam wieder zu Besinnung kam und vorsichtig ihre Augen öffnete. „Gott sei dank. Wie geht es ihnen? Tut ihnen etwas weh?“ erkundigte sich Ray und half Sestuna sich vorsichtig aufzurichten. „Nein, ich denk es ist noch alles dran. Was ist überhaupt passiert?“ fragte sie mit schwacher Stimme. „Nun ja, um ehrlich zusein. Ich hab keinen blassen Schimmer, was hier abgeht“ gestand Ray, während ihr Blick wieder zu den beiden Männer glitt, die ihre liebe Mühe damit hatten, diese Wesen von ihnen fernzuhalten. Verwirrt folgte Setsuna, Rays Blick und ein kleiner Schrei entkam ihrer Kehle. „Das ist wie in meinem Traum“ flüsterte sie heiser und überraschte drehte Ray ihren Kopf zu ihr herum. „Traum?“ Mehr schlecht als recht, kam die junge Kriegerin nach ihrem erfolglosen Angriff wieder auf dem Boden auf. Eine feine Blutspur floss ihren Arm herunter und färbte ihren weißen Handschuhe rot. Seufzend drehte sie sich zu ihren Gegnern um. „Na super“ murmelte sie, als sie erkennen musste, das man sie umzingelt hatte. Sie hatte definitiv ein gewaltiges Problem. Wenn sie wenigsten ihr Schwert nach gehabt hätte. Doch so stand sie diesen Schattendämonen vollkommen schutzlos gegenüber. Auf einmal kam ihr die Idee, das Schwert auf den Dämonen zuwerfen nicht mehr so toll vor. Doch in dem Moment hatte sie nicht wirklich eine große Wahl gehabt, es war die einzige Möglichkeit gewesen Ray zuretten. Ihre braunen Augen schweiften über ihre Gegner. Drei befanden sich hinter ihr und vier standen vor ihr, zwei jeweils an den Seiten. Und nun?. Natürlich, sie besaß noch andre Waffen, als nur das Schwert. Doch um sie zu benutzen, brauchte sie etwas Zeit und vor allem ein wenig mehr Platz. Sie hörte wie die Schattendämonen hinter ihr, angriffslustige Laute ausstießen und instinktiv spannte die junge Kriegerin ihre Muskeln an. Es gab nur einen Weg um hier heil heraus zukommen, doch dazu musste sie schnell genug sein. Einer der Dämonen hinter ihr stürzte auf einmal auf sie zu und die Kriegerin sprang im letzten Moment zur Seite. Das Schattenwesen konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und stürzte genau in die andren Dämonen hinein. Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht der Kriegerin und schnell stand sie vom Boden auf. Mit einer Luftrolle sprang sie über ihre Gegner und landete genau drei Meter von ihnen entfernt. Sie streckte die Hände aus und eine bläuliche Kugel erschien, in der Hunderte von kleinen Sternen Tanzten. Doch grade als sie, ihre Gegner Angreifen wollte, sah sie aus den Augenwinkel die kommende Gefahr. Einer der Dämonen hatte sich unbemerkt davon geschlichen und stand nun auf der Bank, direkt hinter Ray und Setsuna. „Achtung“ schrie sie laut, um die beiden zuwaren, doch genau dieser Moment der Unachtsamkeit wurde ihr zum Verhängnis. Sie bemerkte nicht die dunkle Gestalt die über ihr wie aus dem nichts erschien und eine schwarze Energiekugel abfeuerte. Das Geschoss traf genau die blaue Kugel, die nach immer zwischen ihren Händen schwebte. Der laute Knall einer Explosion ertönte und mit einem Schrei wurde sie von den Füßen gerissen und schlug hart gegen einen Baum. Benommen blieb sie liegen und rührte sich nicht. `Du hast ja Freunde´ dieser eine Satz, schalte in ihrem Kopf immer und immer wieder. Nein, das würde er nicht tun! Er konnte doch nicht, das Leben ihrer Freunde bedrohen nur um von ihr diese dämliche Kugel zubekommen. Das war nicht wahr! „Du hast ihn ihre Kräfte beraubt und sie schutzlos zurück gelassen. Das war sehr leichtsinnig von dir. Jetzt sind sie meinem Schattendämonen ausgeliefert“ „Du weist gar nicht wo sie sind“ hielt Bunny dagegen und ließ sich nicht anmerken, das er genau ihrer Schwachstelle getroffen hatte. Sie würde alles dafür tun um ihre Freunde zu beschützen, sie war sogar bereit gewesen zu Sterben, nur damit sie nicht Leiden mussten. „Falsch! Glaubst du ich war in den drei Monaten, in denen ich dich in meinem Kerker vermodern ließ, Untätig? Ich gebe zu, du hast ganze Arbeit geleistet es war gar nicht so leicht sie aufzuspüren. Doch ich habe sie gefunden, und genau in diesen Moment in dem wir so nett mit einander plaudern, sind meine Schattendämonen dabei sie zu vernichten“ „Lüge“ schrie sie. Das war nicht war, er konnte sie überhaupt nicht finden. Ihre Freunde besaßen keinerlei Kräfte mehr. Sie waren ganz gewöhnliche Menschen, es war einfach unmöglich. „Du glaubst mir nicht? Nun gut ich werde es dir beweisen“ er schnippte mit den Fingern und erschrocken trat sie ein paar Schritte zurück, als sich der Boden öffnete und eine Säule daraus erschien. Am oberen Ende schwebte eine reisförmige Masse, die wie Wasser hin und her schwebte. Am Anfang konnte sie nur Nebel erkenne, doch dann wurde das Bild schärfer. Entsetz hielt sie sich die Hand vor dem Mund, als sie den Park erkannte. Sie sah Ray, wie sie über Setzuna gebeugt am Boden hockte. Dann noch zwei Männer die ihr verdammt bekannt vor kamen und die grade gegen unzählige Dämonen kämpften. Eine weiter Krieger erschien im Bild und Bunnys Augen worden größer. Was tat sie auf der Erde? „Na sie mal an, wen haben wir denn da? Wenn das nicht Hemeko, die Prinzessin des Sternennebels ist! Aber auch sie wird meine Pläne nicht durch kreuzen können. Zeros!!!“ rief Seren und Augenblicklich erschien der rothaarige Diener vor dem Thron. „Ihr habt gerufen Meister?“ fragte er einem unterwürfigen Tonfall. „Ja, wie es scheint versucht es jemand meine Pläne zu durchkreuzen. Halte sie auf, doch töte sie nicht. Ich möchte das sie dabei zusieht, wie ihre große Hoffnung zu Staub zerfällt“ er grinste und auch auf Zeros Gesicht erschien ein boshaftiges lächeln, bevor er sich mit einem „Wie ihr wüscht“ in Luft auflöste. „So meine Liebe und jetzt zu uns“ wandte sich Seren wieder an seiner Schwester, die nichts weiter konnte als mit großen geschockten Augen, auf die runde Masse zustarren. „Noch kannst du sie retten. Gib mir die Kugel und ich werde das Leben deiner Freunde verschonen“ Bunny schluckte schmerzhaft. Sie konnte es nicht. Selbst wenn sie gewollt hätte, konnte sie die Bedingung ihres Bruders nicht erfüllen. Sie wusste doch gar nicht wie. Ihr blieb nichts anders übrig, als zu zusehen und auf ein Wunder zuhoffen. Ihre Augen weiteten sich, als sie sah wie Hemeko einen warnende Geste ausführte und dann von Zeros mit einer Energie Kugel angegriffen wurde. Doch es war nicht dieses Bild welches ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.... Ray und Setsuna sahen beiden gleichzeitig auf, als sie den warnenden Ruf hörten, doch erkannten sie die Gefahr erst, als sie ein unverkennbares knurren hinter sich vernahmen. Erschrocken drehten sich beide um und ihre Augen weiteten sich. Der Dämon stürzte auf sie zu, doch bevor er sie erreichen konnte stellte sich eine Person schützend zwischen ihnen. „Halt“ rief Hotaru laut. Doch es war ja nicht so das ein Dämon auf sie hören würde... „Neeiiiinnn“ schrie Bunny entsetz und in diesem Moment begann etwas in ihr zu zerbrechen. Wut stieg in ihr auf, als sie hilflos zu sehen musste wie ihre Freunde angegriffen wurden. Ein unsichtbarer Wind erfasste die Halle und verliehen ihr das Gefühl zu schweben, während tief in ihr etwas aus einem langen Schlaf erwachte. Eine blaue Aura flackerte auf und hüllte Bunny wie ein schützendes Feuer vollständig ein. Ihre Himmelblauen Augen in denen sonst soviel Liebe und Güte lag wurden zu einem stechenden Grün und blitzen vor Wut und Zorn. Der goldene Halbmond auf ihrer Stirn begann sich zu verändern, und wurde von einer roten Flamme umhüllt. Der unsichtbare Wind nahm noch mehr an stärke zu, als drei leuchtende Lichter vor ihr erschien. Einen Augenblick tanzten sie um sie herum, bis sie mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zum Himmel aufstiegen und an der Decke verschwanden. Eine Energiewelle erfasste die Galaxie und brachte die drei Lichte zu ihren Ziel... Ein Lichtblitz taucht wie aus dem nichts auf, gefolgt von einer unglaublich starken Druckwelle, die den Dämon hart zurück schleuderte. Ungläubig starrten Hotaru, Setsuna und Ray auf die Füller, die direkt vor ihnen in der Luft schwebten. Wie in Trance streckte alle drei gleichzeitig ihre Hand aus und ergriffen die Füller. Eine warme Energie erfüllte ihre Körper und sie schlossen ihre Augen. Sie sahen Bilder von Erinnerungen, von den sie sich fragten wie sie, sie jemals vergessen konnten. Gefühle wie Freude, Trauer, Schmerz und Hoffnung strömten mit einer solchen intensivität in sie ein, das es ihnen für eine Moment den Atem raubte. Sie sahen ein Mädchen mit langen goldenen Haar und himmelblauen Augen, das sie glücklich anlächelte. Und dann auf einmal war alles wieder da, die Kämpfe die sie bestritten hatten, ihre Aufgabe für die sie bereit waren zu sterben. „Prinzessin“ riefen sie gemeinsam und öffneten mit einem Ruck die Augen. Eine Lichtsäule aus Rot, Violett und Lila schoss vom Himmel empor und hüllte die drei Frauen ein. „Mars Crystal Power Make Up “ „Pluto Crystal Power Make Up “ „Saturn Crystal Power Make Up” Schalten ihre Stimmen über den Platz und als das Licht verschwand, standen genau an der Stelle wo die drei Frauen noch gewesen sind, Sailor Mars, Sailor Saturn und Sailor Pluto. „Ich kann nicht glauben, das wir das alles Vergessen haben. Wie ist das nur Möglich?“ fragte Mars überrascht. „Das weiß ich leider auch nicht, doch ich schlage vor das wir uns darüber später Gedanken machen. Es sieht so aus, als könnten die beiden da drüben Hilfe gebrauchen“ meinte Pluto und auch Saturn und Mars schauten in die Richtung, in die Pluto sah. Als Mars die beide Männer erkannte, schnappte sie hörbar nach Luft. „Nein, das ist nicht wahr“ „Was hast du getan“ donnerte Serens Stimme durch den Thron und mit vor entsetzen geweiteten Augen, betrachtete er das Schauspiel auf der Erde. „Hast du wirklich geglaubt, ich würde sie einfach im Stich lassen?“ flüsterte Bunny, bevor sie kraftlos in die Knie sackte. Ihre stechend grünen Augen, wurden wieder Himmelblau und auch der Halbmond auf ihrer Stirn, wechselte wieder zu seiner normalen Form. Sie atmete schwer, als auch der letzte Rest der blauen Aura langsam aber sich verblasste. „Sie sind meine Freunde“ hauchte sie leise, dann wurde alles schwarz um sie herum.... Auch Mamoru blieben die neusten Ereignisse nicht verborgen, denn genau in dem Moment als die Energiewelle, die Erde traf, brach in der kleinen Kommandozentrale die Hölle los. Verschieden Rechner brachen gleichzeitig, in ein pieps Konzert aus und das in jeder erdenklicher Ton und Lautstärke. „Schaltet diesen Krach ab“ schrie Neflite und hielt sich die Ohren zu, doch keine Sekunde später herrschte auch schon wieder eine angenehme Stille. „Da hat etwas, unsere Schutzschild überwunden“ berichtete Artemis, während er die Daten überprüfte, die der Rechner diese mal in Eiltempo ausgespuckt hatte. „Das ist unmöglich....Der Computer muss kaputt sein“ bemerkte er und legte den Kopf schief. „Was hast du Artemis? Wurde der Schild zerstört“ fragte Luna besorgt und sprang neben ihn auf den Tisch. „Nein dem Schild ist nicht passiert. Die Energiewelle ist durch ihn hindurch ohne einen Kratzer zu hinterlassen. Doch du wirst nicht glauben, was der Rechner mir anzeigt. Er hat den Besitzer dieser Energie zu ordnen können. Zu 50% stammt diese Energie von...“ „Usako“ platzte es aus Mamoru heraus und alle starrten ihn überrascht an. „Bist du sicher?“ wollte Zoisite wissen, doch Mamoru nickte nur und starrte auf den großen Bildschirm, der die komplette Wand erfüllte. Die Landeanzeige war verschwunden und stattdessen zeigte der Monitor ein Bild von einem ihm unbekannten Sonnensystem. Auf einer dieser Planeten, blinkte eine rote Lampe. Er hatte sie endlich gefunden. ByBy Blacklady Kapitel 5: Ungebrochener Wille ------------------------------ Etwas Überrascht hatten die beiden Männer, das Schauspiel verfolgt, doch bei Mars erschrockenen Ausruf mussten sie unweigerlich Grinsen. „Sie scheint ja nicht grade glücklich zu sein uns zu sehen“ stellte der Blonde nüchtern fest, er hatte es auch nicht anders erwartet. Langsam faste sich Mars wieder und mit festen Schritten ging sie auf die beiden Männer zu. „Was wollt ihr hier?“ verlangte sie zu erfahren und schaute sie dabei mit wütenden Augen an. Beschwichtigend hob der Weißhaarige seine Hände. „Ruhig Blut Mars. Wir wollen nicht mit dir Kämpfen“ „Ach nein! Dann hättet ihr in der Hölle bleiben sollen. In die ihr gehört“ entgegnete Mars kalt und Saturn und Pluto tauschten überraschte Blicke aus. „Kennst du die beiden?“ Erkundigte sich Pluto und Mars schnaubte verächtlich. „Kennen? Wohl kaum, wir sind alte Feinde“ „Aber das ist doch schon lange vorbei. Nun stehen wir auf eurer Seite“ wandte der Blonde ein. „Und das soll ich euch glauben? Das letzte mal als wir uns gesehen haben, habt ihr versucht uns umzubringen“ fauchte Mars zurück und hob die Arme. „Mars.....“ ein brennender Pfeil erschien in ihren Händen, dessen Spitze bedrohlich auf die beiden Männer gerichtet war. „Komm schon Mars, tu nichts was du später bereuen würdest“ meinte der Weißhaarige, doch Mars schenkte ihm nur einen vernichtenden Blick... „Verflucht“ schrie Seren und schmiss den golden Pokal, der mit Wein gefüllt war, wütend von sich. Mit gefährlich zischenden Lauten huschten die Schatten, die in den Wänden lauerten, auseinander und der goldene Pokal zerschellte an der Wand. Der rote Wein tropfte auf den Boden und erweckte nur noch mehr den Eindruck, von einem Meer aus Blut, den der Boden ohne hin schon machte. „Noch ist nichts verloren, mein Meister. Ihr könnt noch immer gewinnen“ versicherte Zeros, der mit ausdrucksloser Miene neben ihm stand. „Hast du mir überhaupt zugehört“ brüllte Seren und stand von seinem Thron auf, um aufgebracht im Saal auf und ab zuwandern. „Serenity hat ihre verborgenen Kräfte geweckt. Sie hat drei dieser dämlichen Sailor Krieger ihrer Erinnerung wiedergegeben. Und das von hier aus. Ich habe sie nicht umsonst, Hunderte Lichtjahre von ihrem Planeten getrennt. Ihre Energie war unglaublich und das Schlimmste, sie konnte sie kontrollieren. Glaubst du allen Ernstes, sie würde sie mir jetzt noch freiwillig überlassen?“ „Sie wird. Das versichere ich euch“ entgegnete Zeros mit einem arroganten Grinsen. „Und wie gedenkst du, soll ich das anstellen? Nur wenn sie mir ihre Kräfte freiwillig überlässt, kann ich sie in mir aufnehmen. Doch sie wird es nicht tun, jetzt wo sie, sie erweckt hat“ fauchte Seren, doch Zeros schien das wenig zu beeindrucken. „Jeder Wille kann gebrochen werden und außerdem hat das Siegel lediglich Risse bekommen. Es ist also noch nicht ganz gebrochen. Lasst mich ein wenig mit der Prinzessin plaudern und sie wird euch, die Kugel auf einem Silbertablett servieren wollen.“ Versprach er, vollkommen von sich selbst überzeugt.... „Galaxie Storm“ schallte plötzlich eine Stimme durch Park und ein weißes Licht hüllte alles ein. Die schmerzerfüllten Schreie der restlich Dämonen war zuhören, gefolgt von einem lauten Knall, als alle gleichzeitig vernichtet wurden, dann herrschte toten Stille. Noch immer hielt Mars ihren brennen Pfeil, auf die beiden Männer gerichtet, doch niemand wagte auch nur einen Laut von sich zu geben. Schritte waren zu hören und verwundert starrten Mars, Pluto und Saturn die junge Kriegerin an, die sich ihnen jetzt näherte. Ihr Foku war golden und auf ihrer Stirn befand sich kein Diadem, wie es bei den Sailor Krieger eigentlich üblich war, sondern drei leuchtende Stern. Die großen brauen Augen schauten Selbstsicher und blitzten im Licht der Sonne wütend auf. „Na Klasse, dass wird ja immer besser“ brummte Mars säuerlich und auch Pluto und Saturn hielten ihre Stäbe bedrohlich auf ihren Neuankömmling gerichtet. Doch diese Schritt weiter auf sie zu, ohne auf die aggressive Haltung der Drei zu achten. Erst vor ihrem Schwert, das zwischen den beiden streitenden Parteien auf den Boden lag, blieb sie stehen. „Wenn ihr hier fertig seit, würde ich vorschlagen das wir gehen, bevor sich der Park wieder füllt“ sie hob das Schwert auf und schob es zurück in seine Scheide. „Was willst du hier Galaxia?“ erkundigte sich Pluto und ihr Tonfall verriet, das sie ihr hier sein nicht billigte. „Meine Schuld einlösen“ erklärte Galaxia wahrheitsgemäß und wandte sich ab, um den Park zu verlassen bevor die ersten Menschen hier eintrafen. Doch Saturn hielt sie auf, indem sie ihr einfach ihre Sense an die Kehle hielt. „Und was wollen diese beiden hier?“ verlangte sie zu erfahren. „Das selbe“ entgegnete die Prinzessin des Sternenreichs gelassen und wenig beeindruckt von dem Zahnstocher, der sich nur wenige Millimeter von ihren Hals entfernt befand. „Und wieso sollten wir euch das Glauben“ forderte Saturn sie weiter heraus. „Weil eure Prinzessin, in ernsten Schwierigkeiten steckt“ noch bevor Saturn reagieren konnte, hatte Galaxia ihr auch schon die gefährliche Waffe entwendet. „Und nun kommt, die Anderen werden froh sein euch wieder zu sehen“ sie gab Saturn ihre Sense zurück und ging. Die beiden Männer folgten ihr ohne zu zögern. Kurz wechselten Mars, Pluto und Saturn fragende Blicke, doch dann folgten auch sie, der ehemaligen Feindin. Was blieb ihnen auch schon anderes übrig.... Laut fiel die schwere Eichentür ins Schloss und Zeros stieß wütend die Luft aus. Sein zuversichtliches Grinsen verschwand und seine schwarzen Augen leuchteten rot auf. Wie sehr er diesen Bengel hasste! Am liebsten hätte er ihm schon längst die Kehle durch geschnitten. Sein ewiges Gejammer war ja nicht zum aushalten. Noch einmal stieß Zeros hörbar die Luft aus, bevor er sich in Bewegung setzte. Diese dumme Prinzessin war auch nicht viel besser. Wieso musste sie auch nur so stur sein? Sie hätte ihrem Bruder doch nur diese Kugel geben brauchen und seine Pläne hätten sich erfüllt. Doch nein! Stattdessen musste sie ja ihre Kräfte erwecken und selbst das bekam sie noch nicht einmal auf die Reihe. Das Siegel hatte lediglich Risse bekommen und war nicht ganz gebrochen. Jetzt musste er sich Wohl oder Übel einen neuen Plan ausdenken. Ein leises Lachen erklang, doch Zeros schenkte ihm kaum Beachtung. Selbst als um ihn herum, dunkle Nebelschwaden zu flimmern begannen hielt er nicht in seine Bewegung inne. „Warum so aufgebracht mein Lieber?“ erklang die Stimme einer Frau. Sie schien von überall herzukommen, doch wusste er, das er der Einzige war, der sie hören konnte. „Wenn es dir nicht aufgefallen sein sollte. Sie hat´s vermasselt“ knurrte er wütend. „Na, na, wer wird denn hier gleich so Respektlos sein. Die Mondprinzessin, weiß es halt noch nicht besser. Sie vertraut auf ihre Freunde, glaubt an sie. Zeige ihr wie die Wirklichkeit aussieht“ Zeros lachte leise auf. „Natürlich ich zeige ihr ein wenig die Zukunft. Führe sie herum und mache sie mit den Sehenswürdigkeiten vertraut und zum Schluss lad ich sie noch auf ein Eis ein. Das wird sie sicher umstimmen. Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?“ fragte er ironisch. „Verarsch mich nicht, sonst wirst du es bereuen. Und außer dem Sie hat es befohlen“ fauchte die Stimme wütend, was Zeros nicht im geringsten Beeindruckte. „Nun bleib mal schön locker Prinzeschen. Wenn Sie es befohlen hat, werd ich ihr mal den Gefallen tun. Doch ich glaube nicht das es was bringen wird“ meinte Zeros in seiner gewohnten Arroganz, doch die Stimme lachte nur leise auf. „Wie solltest du auch, du bist ja auch nur ein kleiner Diener“ damit löste sich die Stimme samt dem Nebel auf und Zeros war wieder allein. Es störte ihn nicht, das man ihn als Diener beschimpfte, er wusste es schließlich besser und es war ihm auch Herzlich egal, was mit dieser Prinzessin und ihrem Bruder passiert. Hauptsache für ihn sprang etwas dabei heraus, denn er war sein eigener Herr.... Als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, tat sie dies mit einem flauen Gefühl im Magen. Sie hielt die Augen weiterhin geschlossen, weigerte sich einfach beharrlich in die Realität zurück zu kehren. Und es war auch nicht nötig, die Augen zu öffnen. Sie bemerkte auch so, das sich ihre Situation deutlich verschlechtert hatte. Der scharfe Schmerz, der von ihren Händen bis zur ihren Schultern verlief und die Tatsache, das sie keinen Boden unter den Füßen mehr spürte, ließ sie vermuten das man sie festgebunden hatte. Man hatte sie einfach an der Decke aufgehangen wie ein totes Stück Vieh. Wut kochte in ihr hoch und hinterließ einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. Doch es löste auch noch etwas anderes aus, nämlich Erkenntnis. Ja es war genau dieses Gefühl gewesen, welches sie verspürt hatte, als sie sich ihren Bruder wiedersetzte. Ihre Freunde so hilflos zu sehen und die Gewissheit, das sie ihnen nicht helfen konnte, hatte diese Wut in ihr ausgelöst. Ihre Ängste, ihre Zweifel hatten sie genährt, bis sie wie eine große Welle über sie zusammen brach. Etwas war in diesen Moment in ihr zerbrochen. Sie hatte es ganz genau gehört. Es war ein knirschendes Geräusch gewesen, wie bei einem Spiegel der einen Riss bekommen hatte. Und dann, stieg eine Kraft in ihr auf, von der sie noch nicht einmal gewusst hatte, das sie, sie besaß. Aber mit dieser Kraft, kam auch die Dunkelheit und beinahe hätte sie sich in ihr verloren. Nur der Gedanke, ihren Freundinnen unbedingt helfen zu müssen, hatte sie davor bewart in die bodenlose Ungewissheit zu fallen. Eine einzelne Träne, entwich Bunnys Augen und zerschellte auf dem Boden. Sie hätte diese Kräfte niemals anwenden dürfen, auch wenn sie ihr in diesen Moment geholfen hatten, so waren sie noch immer gefährlich. Die Gefahr, das sie sich für immer in ihnen verlor, war einfach zu groß und sie wollte niemanden verletzten, denn sie doch eigentlich liebte. Das knarren ihrer Zellentür, ließ sie unweigerlich die Augen öffnen. Als sie den Kopf hob um ihren Gegenüber anzusehen, durch zuckten starke Schmerzen ihre Körper, doch kein Laut kam über ihre wunden Lippen. Trotzig und fest entschlossen nicht aufzugeben, Blickte sie ihren Gegenüber an.... „Das ist unglaublich, wem immer die restlichen 50% gehören, ich will mich lieber nicht mit ihm anlegen“ murmelte Artemis und starrte auf die Computer anzeige, von der er immer noch glaubte sie wäre kaputt. Doch nach mehrmaligen überprüfen und immer dem selben Ergebnis musste auch er einsehen, das die Daten richtig waren. Wer immer auch der Mondprinzessin geholfen haben musste und das es so war, stand seiner Meinung nach außer Frage, er war Mächtig. Keine Sailor Kriegerin, die er kannte kam auch nur Ansatzweise an diesen Energie Level heran. „Sag mir nur eins Freund oder Feind?“ wollte Neflite wissen, der wie alle Anderen auch noch immer auf den rot blinkenden Punkt am Monitor starrte. „Ich bin mir nicht sicher. So einen Energieaufbau habe ich noch niemals zuvor gesehen“ „Würde mich nicht wundern, wenn es einer wäre“ bemerkte Zoisite, die daran dachte das sie alle einmal Feinde gewesen waren und nun auf der selben Seite standen. „Das ist doch jetzt ganz egal. Hauptsache wir haben sie gefunden. Hast du schon heraus gefunden wo dieser Planet ist, Luna?“ fragte Mamoru, der nun wieder lebhafter wurde, nach dem er wusste, wo seine Geliebte sich aufhielt. „Nein noch nicht, der Rechner arbeitet noch dran“ berichtete Luna, nachdem sie sich einen Überblick über die Lage verschafft hatte. „Dann soll er sich beeilen“ grummelte Neflite und begann von neuen die alten Schriftrollen zu studieren, vielleicht sollte er einmal erwähnen, dass er keine Leseratte war? „Bald hast du es ja geschafft“ aufmunternd schlug ihn Zoisite auf den Rücken, bevor sie mit einem Grinsen aus dem Raum eilte, um Neflites finsteren Blick zu entkommen. Als Zeros die Tür der Zelle hinter sich schloss, erschien wieder das überhebliche Lächeln auf seinen Lippen. Doch es verdeckte nur seine eigentlich Furcht, er gab es zwar nicht gerne zu, doch er empfand Respekt vor den blauen Augen, die ihn so trotzig anstarrten. Es gab nicht viele, die es schafften in seiner Gefangenschaft mehr als ein paar Tage zu überleben und ihr gelang es zumindest schon drei Monate. Nun gut er war etwas nachsichtiger mit ihr, aber nur weil sie ihm Tot überhaupt nicht nützte. Trotzdem wollte er sie lieber nicht von ihren Fesseln lösen, er bezweifelt zwar, das sie noch genügend Energie besaß um ihre Kräfte anzuwenden, doch das würde sie wahrscheinlich nicht daran hindern, ihm die Augen aus zu kratzen. „Wie fühlen wir uns Prinzessin? Hängen wir gemütlich?“ sie schwieg, anscheint nicht in Stimmung für einen Scherz, was er sehr bedauerlich fand. Er ging auf sie zu, bis er drei Schritte vor ihr zum stehen kam. Eine feine Blutspur floss ihren Arm hinunter und sein Lächeln verwandelte sich in ein fieses Grinsen. Er liebte es wenn seine Beute, Höllenqualen durchlitt und er dabei zusehen durfte. Aber noch mehr liebte er es, wenn sie vor Angst bettelten und flehten er möge sie freilassen oder sie doch gleich umbringen. Bedauerlicher weise tat diese störrische Prinzessin nichts von beiden, ihre Lippen waren so fest auf einander gepresst, das sie blau anliefen. „Es war sehr dumm von euch, eure Energie dafür zu verschwenden um diesen erbärmlichen Kriegern zu helfen. Ihr hättet sie lieber benutzten sollen um zu fliehen, denn noch mal werdet ihr nicht die Gelegenheit dazu bekommen“ „Sie sind nicht erbärmlich. Macht mich los und ich zeige euch wie erbärmlich ihr seit Zeros“ er war erstaunt darüber, das sie noch genügend Atem hatte um zu sprechen und noch mehr darüber, das sie ihn benutzte um ihm eine Drohung an den Kopf zu schmeißen. Hatte man ihm nicht gesagt, diese Mädchen könnte keiner Fliege was zu leide tun? Nun ja, das sah im aber grade nicht danach aus. Es machte ihn rasend vor Wut, das sie ihn so sehr trotzte, obwohl ihr Leben doch in seiner Hand lag und noch bevor er selber richtig bemerkte was er tat, hatte er ihr auch schon eine Ohrfeige gegeben. Ihr Kopf würde nach hinter gerissen und die Fesseln schnitten noch tiefer in ihr Fleisch. Die Blutung an ihren Armen nahm zu, lief ihren Körper herunter und hinterließ eine dicke rote Pfütze am Boden. Ihr schmerzlicher Schrei, hallte wie ein Echo durch das Gewölbe und er amüsierte sich köstlich. „Nun, da mein Bruder es nicht mit Worten geschafft hat, willst du es mit Gewalt probieren?“ ihre Stimme klang schwach, doch sie war kräftig genug um seine Wut nur noch mehr zu entfachen. „Eigentlich dachte ich mir, ich versuche es mit Blumen und Pralinen, doch euer Vorschlag ist auch nicht schlecht“ er schlug und trat sie solange bis sie kein Laut mehr von sich gab und alles nur noch stumm über sich ergehen ließ. Dann durchschnitt er die Fesseln und ließ sie achtlos zu Boden fallen. „Na wollt ihr euch die Bitte meines Meisters nicht, doch noch mal überlegen“ er trat sie in die Seite, so das sie auf dem Rücken liegen blieb. Für einen Augenblick, glaubte er schon er wäre zu weit gegangen und sie wäre tot. Doch dann schlug sie die Augen auf, sie waren schmerzerfühlt, doch immer noch trotzig. „Nein“ byby Blacklady Kapitel 6: Schlimmer geht’s immer --------------------------------- Bewundert ließ Ray ihren Blick über das beachtliche Anwesen schweifen, das sich rechts und links von ihr erstreckte. Hotaru und Setsuna saßen neben ihr, während der schwarze BMW die lange Kiesauffahrt entlang fuhr. Ein großes Herrenhaus kam in ihr Blickfeld und Ray konnte nicht anders, als eine anerkennenden Pfiff auszustoßen. Sie hatte gar nicht gewusst, das es außerhalb von Tokio so einen Palast gab. Nun Palast war vielleicht etwas übertrieben, das Haus war eine Villa im alten Viktorianischen Stil gebaut. Das Gelände ringsherum mit seinen Wäldern und Wiesen, versperrten jedem die Sicht darauf, bis man es schon fast erreicht hatte. Außerdem wurde das Anwesen durch eine hohe Mauer gesichert, dessen einziger Zugang ein Tor bildete, das sie schon vor einer Weile passiert hatten. Die kurze Fahrt hier her war recht schweigsam verlaufen, Jedite, der blonde junge Mann, der den Wagen fuhr, konzentrierte sich ganz aufs fahren und Kunzite und Galaxia, oder auch Hemeko wie sie sich vorgestellt hatte, starrten Gedankenversunken aus dem Fenster. Die wenige Dinge die man ihnen erzählt hatte, waren so unwirklich und Beängstigend, das sie keiner der drei Frauen glauben konnte. Endlich kam der Wagen zum stillstand und keine Sekunde später wurde ihnen auch schon die Tür geöffnet. Ray vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, als sie Zousite erkannte und schrie leise auf. Wo zum Henker war sie bloß gelandet? Beim Treffen der anonymen Feinde? „Ich denke nicht, das wir uns Sorgen machen müssen“ Ray nahm ihre Hände vom Gesicht und starrte Setsuna an, als habe sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie waren von Feinden umzingelt und sie behauptete allen erstes, sie müssten sich keine Sorgen machen? Was war nur mit ihr los? Aber auch Hotaru sah nicht sehr beunruhigt aus. „Ich hab was verpasst“ bemerkte Ray, ihr war zwar schon vor einer Weile aufgefallen, das Setsuna die Stirn nachdenklich in Falten gelegt hatte, hatte sich aber nichts weiter dabei gedacht. „Ihr befindet euch auf sicherem Gelände. Ihr könnt euch also entspannen“ versicherte Hemeko, sie waren nur noch zu viert im Wagen, da die beiden Männer schon ausgestiegen waren. „Das Zeichen am Tor, ist es das für was ich es halte?“ erkundigte sich Setsuna. Hemeko nickte und Ray verstand nur noch Bahnhof. Sie musste zugeben sie hatte nicht besonderst auf das Tor geachtet, ihr Interesse galt viel mehr der Landschaft. „Was war das für ein Zeichen?“ „Ein S in einem Halbmond“ erklärte Hotaru, auch sie hatte es bemerkt und sich ihre eigenen Gedanken darum gemacht. „Ihr befindet euch im bescheiden Sommerhaus der Mondprinzessin“ Ray wusste nicht über was sie schockierter war, darüber das Hemeko diesen Palast als bescheiden bezeichnete oder die Tatsache das es Bunny gehörte.... Ihre Welt versank in Schmerzen und der Wunsch hier und jetzt zu Sterben wurde größer. Der kleine Hoffnungsschimmer der in ihren inneren brannte, begann zu flackern und drohte ganz zu erlöschen. Wie lange würde sie noch durchhalten können? Wie lange noch, bis die Mauer die ihre empfindsame Seele schützte, in sich zusammen brach? Wie lange noch, bevor ihr Herz aufhören würde zu schlagen und alles zu ende war? „Gebt endlich auf, Prinzessin. Ihr könnt nicht gewinnen“ Zeros Stimme hallte ihr, in ihr immer weiter schwindendes Bewusstsein zurück, hielt es wie eine unzerreißbare Kette in der Realität gefangen. „Vielleicht, doch ihr werdet es auch nicht“ ihre Worte waren nicht mehr als ein flüstern, bald würde sie nicht mehr die Kraft haben um zu sprechen, das war ihr Bewusst. „Glaubt ihr denn noch immer, das eure Freunde kommen werden um euch zu Retten? Seit nicht naiv Prinzessin. Sie werden es nicht tun, ihr seit ihnen vollkommen egal“ sie hörte seine Schritte, die sich ihr näherten. Doch sie hatte noch nicht einmal die Kraft aufzustehen, geschweige denn den Kopf zu drehen um ihn anzusehen. Sie konnte nur ruhig liegen bleiben, die schmerzen ertragen und auf jede seiner Bewegungen lauschen. Hoffen das sie mit ihrer Vermutung richtig lag und er sie Wirklich nicht Töten wollte. „Sie werden und dann...“ sie konnte ihren Satz nicht beenden, denn Zeros Hand schnellte vor, schloss sich um ihren Hals und zog sie vom Boden hoch. Nur ein schmerzhaftes Wimmern entwich ihrer Kehle, zu mehr war sie nicht fähig, da er ihr die Luft zum Atmen abschnürte. „Vergesst es. Unsere Schattendämonen sind schon auf der Erde. Sie werden eure Freunde finden und Vernichten. Diesmal werdet ihr ihnen nicht helfen können. Es hat also keinen Sinn sich noch weiter zu wehren. Gebt endlich auf“ Bunny sah ihn nur schweigend an, was nicht verwunderlich war, denn sein fester Griff ließ ein sprechen nicht zu. Dafür sprachen ihre Augen bände. Fest und entschlossen hatte sie nur eine Antwort für ihn und diese war ein klares, „Nein.“ Nein, sie würde nicht aufgeben. Sie würde nicht zulassen, das Menschen wegen ihr leiden mussten. Lieber wollte sie diese Kugel, die in ihrem innersten schlummern sollte, mit ins Grab nehmen, bevor sie zuließe, das sie in die falschen Hände geriet. „Also schön. Dann sei der Wunsch der Königin, mein Befehl“ wäre sie nicht zu sehr damit Beschäftig gewesen, nicht das Bewusstsein zu verlieren, hätten seine seltsamen Worte sie vielleicht verwundert. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sich um sie herum dunkle Nebelschwaden bildeten. Sie zuckten und blitzten, drehten sich im Kreis um sie herum und formten sich zu ein großen Portal, hinter Bunny zusammen. Angst und Panik wallte in ihr auf und jagte Adrenalin durch ihren Körper, das ihre letzten Notreserven mobilisierte. Wild um sich tretend, versuchte sich Bunny aus seiner eisernen Umklammerung zu befreien, doch je mehr sie sich wehrte um so fester drückte Zeros zu. „Und nun lernt eure neue Zukunft kennen, Prinzessin“ mit entsetzten musste sie erkennen, das er sie in das schwarze Portal werfen wollte. Genau in diesen Moment hörte sie wieder das Splittern von Glas, in ihren Ohren... Hemeko führte sie eine lange Treppe hinunter und einen schwach beleuchteten Gang entlang. Bis sie schließlich vor einer Tür, mit einem golden Halbmond stehen blieb. Die Tür öffnete sich Automatisch und enthüllte einen Raum, der wohl jeden Geheimdienst vor neid erblassen lassen würde. Ein riesiges, ihnen unbekanntes Sonnensystem, erfüllte die komplette gegenüberliegende Wand und nur wenn man genau hinsah, konnte man erkennen das es nur die Übertragung eines überdimensionalen Monitors war. Das Bild war so real, das man beinahe glauben konnte, wirklich dort zu sein. Selbst die kleinsten Sterne, strahlten so hell, das sie mit bloßen Augen zu erkennen waren. Rechts und links zierten lange Computerpulte die Wände, deren einzelnen Schalter und Knöpfe in einen bunten Farbenspiel blinkte. Zudem war der Raum mit einem Kühlschrank, einer Sofaecke und einem Fernseher ausgestattet, etwas was den drei Frauen unpassend erschien in Anbetracht der hoch modernen Technologie, die sie umgab. „Heiliger Klabautermann“ murmelte Hotaru beeindruckt und löste damit erheiterndes Gelächter aus. „Ich glaube dasselbe habe ich auch gesagt“ erklang die vertraute Stimme eines Mannes und zum erst mal, wurden sich Ray, Hotaru und Setsuna die Anwesenheit der restlichen Personen im Raum bewusst. „Mamoru“ rief Ray erleichtert und fiel dem Schwarzhaarigen vor Freude um den Hals. „Ich bin so froh das es dir gut geht“ Mamoru erwiderte ihre Umarmung, mit einem schwachen Lächeln, doch es erreichte nicht seine Augen. „Es ist schön das ihr wieder bei uns seit, auch wenn ich mir wünschte die Umstände wären erfreulicher“ er sah jeden der drei Frauen in die Augen, bevor sein Blick auf Hemeko fiel. „Gute Arbeit“ bemerkte der Schwarzhaarige, doch sie wischte sein Lob mit einem Schulter zucken beiseite. „Es war nicht mein Verdienst. Ich war nur zu richtigen Zeit am richtigen Ort“ „Wie bescheiden“ murmelte Ray sarkastisch, doch die Prinzessin des Sternenkönigreichs ging nicht weiter darauf ein, stattdessen wandte sie sich wichtigeren Aufgaben zu. „Die Energie, die ihre Erweckung ermöglichte...“ ihr blick schweifte kurz über Ray, Setsuna und Hotaru. „hatte Ähnlichkeiten, mit der Energie, der Prinzessin. Vielleicht können wir sie zurück verfolgen und so ihr versteck finden“ „Das brauchen wir nicht mehr. Sie ist dort“ der Prinz der Erde, drehte sich zu dem riesigen Monitor um, auf dem der rote Punkt noch immer unaufhörlich blinkte. „Dann gehen wir hin und befreien sie“ erklärte Hemko, ohne das geringsten Anzeichen von Furcht. „Aber vorher, solltet ihr uns vielleicht mal erklären, was hier überhaupt los ist“ meinte Ray und auch Setzuna und Hotaru nickten zustimmend... Er hatte keine Chance gegen Sie. Dieser Gedanke ging Zeros durch den Kopf, als er in die stechend grünen Augen, seines gegenüber blickte. Seine Hand schloss sich fester um ihre Kehle, doch der Blick ihrer Augen blieb unverändert. Wissend und Gefährlich. Für sie war er nichts weiter als ein Insekt, das sie mit Leichtigkeit zerquetschen konnte. Mühelos hob sie ihre Arme und ihre Finger legten sich um sein Handgelenk, drückten mit einer solchen Kraft zu, das er das Splittern von Knochen regelrecht hören konnte. Ein stechender Schmerz fuhr seine Arme hinauf und ein kehliger Schrei entwich seinen Lippen, als sich der Griff seiner Hände um ihren Hals lockerte. Doch erst in dem Moment, als sich eine blaue Aura, wie eine gewaltige Flamme um ihren Körper hüllte, begriff er was für einen großen Fehler er begangen hatte. Diese alles verzehrende Macht, hätte niemals erweckt werden dürfen. Doch nun war es zu spät, seine einzige Möglichkeit zu überleben, bestand darin sie doch noch durch das Portal zu werfen und dafür zu beten, das sie niemals wieder den Weg zurück finden würde. Mit einem schmerzerfüllten Schrei, das dem seiner Gefangener die er solange gequält hatte in nichts nachstand, beschwor er seine letzten übrig geblieben Kräfte herauf. Die dunklen Nebelschwaden um sie herum wurden dichter, verbanden sich mit ihrer blauen Aura, bis sie sich in grelle Blitze entluden, die wahllos in die Mauern des Gewölbes krachten. Schwere Steine lösten sich von den Wanden und fielen krachend auf den Boden und zwischen all den Trümmern kämpften die beiden Konterenten verbissen um die Oberhand. Dann mit einem Mal war alles vorbei, ein einzelner gewaltiger Blitz schlug zwischen den beiden Kämpfenden ein und die Druckwelle die er mit sich brachte schleuderte sie quer durch den Raum. Zeros magerschütternder Schrei, ging im Getöse der herabfallen Steine unter, als die Wand die seinen Flug stoppte gänzlich nachgab und ihn unter sich begrub... Sie spürte es. Fühlte den eisigen Griff, der an ihrer Seele zerrte und sie aus ihrem Körper riss. Doch sie konnte nichts dagegen tun. Eine Welle aus Schmerzen trug sie mit sich, immer höher und höher, bis sie schließlich zusammenbrach und sie ihn die beängstigende Dunkelheit fiel. Bunnys Körper schlug auf dem harten Boden auf, doch sie spürte es nicht mehr. Die Druckwelle hatte sie direkt durch das Portal geschleudert, doch anstatt darin zu verschwinden, war sie auf der anderen Seite wieder heraus gekommen. Ihr Kleid hing in fetzten an ihrem Körper und Blut floss aus zahlreichen Wunden auf die Erde, während der goldenen Halbmond auf ihrer Stirn, immer mehr verblasste und einer Feuerroten Flamme wich... Setsuna spürte die Veränderung im Raum-Zeit Gefüge so deutlich, als wäre sie ein Teil der Zeit selbst. Mamoru hatte sie grade über die Ereignisse der letzten Monate informiert und sie waren zu dem Entschluss gekommen, das sie so schnell wie möglich ihre Prinzessin befreien mussten, als plötzlich ihr Grantzepter, der Schlüssel zu Raum und Zeit vor ihr erschein. Setsuna griff Instinktiv nach ihm, ohne auf die überraschten Ausrufe der Anderen zu achten und keine Sekunde später, fand sie sich an einem anderen Ort wieder. Doch nicht nur ihre Umgebung hatte sich verändert auch sie selbst trug nun das Foku einer Sailor Kriegerin. Sailor Pluto stand in der Mitte eines kreisrunden Raums, umringt von Hunderten von Türen die alle in verschieden Richtungen führten. Direkt vor ihr befand sich eine runde Steinsäule, die mit alten längst vergessenen Schriftzeichen versehen war. Pluto war weder verwirrt, noch empfand sie Furcht vor diesem seltsamen Ort, hatte sie doch die meiste Zeit ihres Leben genau hier verbracht. Zu gesehen wie die Ströme der Zeit, sich in eine Richtung neigten und auf dem Moment gewartet, in dem sie nicht länger dazu verdammt war tatenlos alles mit anzusehen. Nun war sie wieder zurück, doch sie hatte nicht das Gefühl jemals fort gewesen zu sein. Ihre Stirn legte sich nachdenkliche in Falten, während ihr Blick über die vielen Türen schweifte. Bis auf einige wenige waren alle identisch. Nur hier und dort stach eine besondere heraus. So gab es zu Beispiel eine Tür, die schwarz wie die tiefste Dunkelheit war und von der sich die Wächterin wünschte sie niemals betreten zumüssen. Wusste sie doch, das die Hölle selbst hinter der Schwelle lauerte. Eine andere war groß und mit golden Symbolen verziert. Ein silberner Nebel schien sie zu umgeben und versperrte jedem Reisenden den Zugang. Doch diese Tür war es nicht, die Plutos missfallen hervorrief, sondern eine tief rote die mit einem bläulich schimmernden Rand versehen war. Seit ihrem letzten Besuch war sie deutlich ein Stück größer geworden. Das war nicht gut. Sollte sie noch größer werden, würde sie die anderen Türen in ihrem Umfeld, in sich hinein ziehen. Das musste sie unbedingt weiter beobachten, doch zuerst würde sie nach dem Grund ihres hier seins sehen. Entschlossen ging Pluto auf die Steinsäule zu, in ihr befand sich eine Vertiefung in der eine silberne Flüssigkeit schimmerte. Ihre Finger umschlossen ihr Zepter fester und ihr Talisman begann rot zu glühen. Die silberne Flüssigkeit reagierte, begann erst sachte hin und her zu schwappen, bis sie sich zu einen Bild zusammen fügte. Erst unscharf, doch dann immer klarer... In der kleinen Kommandozentrale, tigerte der Prinz der Erde, wie ein Eingesperrter Löwe auf und ab. Seit Plutos verschwinden, war noch keine halbe Stunde vergangen, doch es kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Er hasste es tatenlos herumstehen zumüssen und darauf zu warten, das etwas passierte. Den Anderen erschien es ähnlich zu ergehen wie ihm. Luna und Artemis tippten Daten in den Rechner, verglichen und analysierten Zahlen und schien doch zu keinem zufrieden stellenden Ergebnis zukommen. Ray hatte sich auf eines der Sofas zurück gezogen und murmelte irgendwelche Beschwörungsformeln vor sich hin, dessen nutzen wohl nur sie selber kannte. Die Anderen saßen um den großen Tisch, in der Mitte des Raumes verteilt. Jeder von ihren hatte ein Buch oder ein altes Schriftstück vor sich liegen und versuchte angestrengt die wenigen Informationen die sie besaßen zu einem Bild zusammen zufügen. Einem das wenigstens einen Sinn ergab. Nur Hemeko stand abseits von alle dem und starrte ununterbrochen den rot blinkenden Punkt auf dem Monitor an, so als würde es ihr damit gelingen die Prinzessin wieder zurück zu bekommen. Ein Versuch von dem der Schwarzhaarige aus eigener Erfahrung, bereits jetzt sagen konnte das es nicht funktionierte. Mamorus Wanderung stoppte abrupt, als die Wächterin der Zeit keine zwei Schritte vor ihm erschien. Seine Frage, wo sie solange gewesen sei, blieb ihm im Hals stecken, als er ihr Sorgenvolles Gesicht bemerkte. „Was ist passiert?“ es war Hemeko, die diese Frage als erstes laut aussprach und somit die Führung übernahm. Mamoru war ihr dankbar, auch wenn er als Prinz der Erde eigentlich Herr der Lage sein sollte, hatte sie doch die größere Erfahrung und obwohl er es niemals zugegeben hatte, fühlte er sich mit seiner Verantwortung überfordert. Zumal die Person, die ihm immer die Kraft geschenkt hatte um weiter zu gehen, nicht da war. „Jemand hat es geschafft ohne meine Hilfe in die Zukunft zu gelangen. Sollte die Person wirklich die sein, von der ich annehme das sie es ist, kann es zu verheerenden Folgen kommen“ berichtete Pluto und die Art wie sie ihr Zepter umklammerte, ließ nichts gutes erahnen. „Wer ist es?“ wollte Hemeko wissen. „Bunny“ ihre Stimme klang gepresst und Mamoru hatte das Gefühl jemand würde ihn mit einem Eimer Eiswasser übergießen. „Aber...aber wie ist das möglich? Wie kann sie ihn der Zukunft sein und gleichzeitig dort“ er deutete auf dem Monitor auf dem der rote Punkt noch immer Blinkte und die anderen begriffen das er recht hatte. Wäre ihre Prinzessin in der Zukunft, könnte der Hauptrechner ihre Energie nicht mehr wahrnehmen und wäre Augenblicklich erloschen, doch der Punkt blinkte noch immer an der gleich Stelle wie zuvor. „Ich weiß nicht wie es möglich ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das sie es ist. Ansonsten würde der Zeitstrom nicht vor einem totalen Zusammenbruch stehen. Wir müssen sie zurück holen, bevor jemand ihre Anwesenheit bemerkt und sie für seine Zwecke missbraucht“ erklärte Pluto entschieden und ihre Worte hingen schwer über den Anwesenden. Schließlich war es Hemeko die, die Stille durch brach. „Gut, dann wirst du gehen und sie zurück holen. Ich meine das kannst du doch, du bist die Wächterin der Zeit“ „Nein das kann sie nicht“ es war Hotaru die Antworte und Pluto nickte traurig. „Sie hat recht, meine Kräfte sind noch immer eingeschränkt, deshalb kann ich die Tore der Zeit nicht öffnen. Doch es gibt einen Weg. Ich kann ein Portal öffnen. Groß genug für drei Person, mit der Prinzessin. Doch ich muss sie auch von hier aus wieder zurück bringen, weshalb ich nicht selbst gehen kann“ ehrliches Bedauern klang aus ihrer Stimme und der Prinz der Erde verspürte Mitleid für die Wächterin der Zeit. Grade weil er wusste, wie ernst sie ihre Verantwortung nahm und wie schwer es ihr fallen musste eine solch wichtige Aufgabe in andere Hände zu geben. Hemeko ließ sich Plutos Vorschlag durch den Kopf gehen. Wog für und wieder ab, nur um am Ende zu erkennen das sie gar keinen andere Wahl hatten. Ihre oberste Aufgabe bestand darin die Prinzessin des Mondes zur Erde zurück zubringen und das in einem Stück. Und mal ehrlich, konnte es denn noch wirklich schlimmer kommen? „Ich bin ja nur ungern der Überbringer schlechter Nahrichten, doch die Zukunft ist nicht unser einziges Problem“ ja es konnte durchaus noch schlimmer werden. Alle Blicke wanderten zu den beiden Katzen, die sich in der Mitte des Tisches hingehockt hatten, damit auch alle sie sehen konnten. „Zum einen ist da, der Schutzschild. Im Moment wird er durch den Goldkristall aufrecht erhalten. Doch wenn ihr alle geht um die Prinzessin zu befreien, wird er in sich zusammen fallen, die Erde währe dann vollkommen Schutzlos“ erklärte Luna und die anderen nickten zum Zeichen das sie Verstanden hatten, worauf die schwarze Katze hinaus wolle. „Das würde bedeuten, das der Prinz hier bleiben müsste“ überlegte Kunzite laut und fing sich gleich einen tödlichen Blick seines Prinzen ein. „Das kommt nicht in Frage, ich werde Usako befreien, koste es was es wolle. Auch wenn das bedeutet, das ich die Erde schutzlos zurück lassen muss“ „Wir haben erwartet, das du so etwas sagen würdest und wir sind deiner Meinung. Die Prinzessin braucht dich. Deshalb werden die vier Wächter des Himmels hier bleiben“ „Was?“ brauste Jedite auf, dem das überhaupt nicht passte. „Nur ihr vier wärt in der Lage, einen Schutzschild zu erzeugen, der für längere Zeit hält“ bemerkte Artemis und brachte so Jedite vorläufig zu schweigen. „Aber das ist leider noch nicht alles. Wir konnten mehrere negative Energien auf der Erde orten. Nach unseren Berechnung zufolge sind es die gleichen, gegen die ihr bereits gekämpft habt, woraus wir schließen, das unsere Feinde bereits nach den andern Kriegern suchen“ sagte Luna und Hotarus Stirn legte sich nachdenklich in Falten. „Das ist wirklich ein Problem. Da sie noch nicht erweckt wurden, wären sie den Angriffen unserer Gegner schutzlos ausgeliefert. Wir müssen sie beschützen“ „Das können wir nicht“ flüsterte Ray und alle sahen sie überrascht an. „Um die anderen zu schützen, müssten weitere fünf von uns hier bleiben. Wer soll dann noch die Prinzessin retten“ „Du willst sie Opfern?“ fassungslos schaute Hotaru, Ray an. Sie konnte einfach nicht glauben, das Mars bereit war die anderen einfach so aufzugeben, schließlich waren drei von ihnen ihre besten Freundinnen. „Unsere Aufgabe ist es die Mondprinzessin unter allen Umständen zu schützen. Wenn es sein muss, mit unserem Leben. Die anderen wissen das auch und deshalb müssen wir sie Opfern, um die Prinzessin zu retten. „Die andren können sich aber nicht mehr daran Erinnern. Willst du, das sie Sterben ohne zu wissen wofür?“ „Wir haben keine andere Wahl. Es muss sein“ „Schluss jetzt, ihr beiden“ rief Hemeko energisch und die beiden Streithähne verstummten. „Wenn es etwas gibt, was ich von Sailor Moon gelernt habe, dann das, das man nie die Hoffnung aufgeben darf. Wenn wir zu wenige sind, bedeutet das nur, das wir daran etwas ändern müssen. Und mal ehrlich, glaubt ihr wirklich, das eure Prinzessin es möchte, das ihr wegen ihr unschuldige Opfert?“ betreten schaute Ray zu Boden. Sie wusste ganz genau das Hemeko recht hatte, Bunny hätte niemals zugelassen, das wegen ihr Unschuldige leiden musste. „Und was schlägst du vor, sollen wir tun?“ erkundigte sich Mamoru und schaute Hemeko fragend an, auf deren Lippen ein Lächeln erschein. „Es wird Zeit das wir Verstärkung rufen“ Schwerfällig befreite sich Zeros, aus seinem Gefängnis aus Steinen. Er konnte immer noch nicht richtig glauben, das er diesen Kampf tatsächlich überlebt hatte. Um ein Haar hätte sie ihn in Stück gerissen. Doch zum Glück war das ja nicht passiert. Er wurde zwar stark Verletzt, doch er war noch immer am Leben. Sein Blick schweifte suchend durch den Raum, als er sich mühsam aufrichtete. Der Boden war mit Steinen und Geröll übersäht und es grenzte schon fasst an ein Wunder, das die Decke noch hielt. Das Portal war verschwunden, doch das überraschte ihn nicht, es hatte seinen Zweck erfüllt und das war das einzigste was zählte. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sie hinein gestürzt war. Ein tiefes Lachen entrann seiner Kehle und ließ die Wände der kleinen Zelle erzittern. Doch dann brach es plötzlich wieder so schnell ab wie es gekommen war. Zeros Augen weiteten sich vor Unglauben, als er zwischen all den Trümmern, den leblosen Körper seiner Feindin entdeckte. Aber wie war das Möglich, das Portal hätte sie doch verschlingen müssen. Seltsamerweise lagen auch keine Steine in ihrer nähe, grade so als habe jemand seine Hand schützend über sie gehalten. Doch als er dichter an sie heran trat, stelle der Rothaarige mit einem zufrieden Grinsen fest, das der Kampf auch an ihr nicht spurlos vorbei gegangen war. Obwohl es bedauerlicherweise nicht zu übersehen war, das sie noch immer lebte. Der goldene Halbmond auf ihrer Stirn verblasste und wurde durch eine feuerrote Flamme ersetzt, nur um dann wieder aufzuleuchten und wieder zu verschwinden. Eine Weile schaute Zeros dem Schauspiel zu und kam dann schließlich zu dem Entschluss, das sein Portal am ende doch funktioniert haben musste, nur anders als er es erwatet hatte. Für sie war dieser Kampf noch nicht vorbei, er hatte grade erst begonnen... Ihre Schuhe klickten als sie die Treppe eines kleinen Berges hinauf schritt. Es war nicht das erstemal das sie diesen Weg ging und gleichzeitig drängte sich ihr die Frage auf, was sie am oberen Rand erwarten würde. Das Ende oder der Anfang ihrer Reise. Doch mittlerweile hatte sie erkennen müssen, das es darin keinen Unterschied gab. Das Ende bedeutete doch nur eine neuer Anfang. So waren nun einmal die Spielregeln, die man ihnen, Menschen mit geheimnisvollen Kräften, auferlegt hatte. Doch niemand hatte sie jemals gefragt, ob sie diese Kräfte auch haben wollte. Man hatte sie ihr einfach gegeben, behaupt sie seien ihr Erbe, und sie mit der großen Verantwortung allein gelassen. Mutterseelen allein. Die Blonde blieb vor der letzten Stufe stehen. Wollte sie es denn wirklich wissen? War es denn nicht viel einfacher jetzt einfach umzudrehen und ein Weg nach Hause zu suchen. Dort wo sie eigentlich sein wollte. Ja, natürlich wäre es das einfachste, doch es wäre nicht richtig. Denn egal ob sie diese Kräfte haben wollte oder nicht, sie hatte sie nun einmal und damit auch die Verantwortung. Damit musste sie nun einmal Leben und ganz gleich was sie am Ende ihres Weges sehen würde, sie konnte nicht abstreiten das es zum Teil auch ihre Schuld war. Ganz langsam ging die Blonde weiter, immer einen Fuß vor dem anderen, obwohl all ihre Sinne sich dagegen sträubten. Als sie schließlich den Rand der Aussichtplattform erreichte, konnte sie nicht verhindern, das ein erstickte Schrei ihre Mund verließ und Tränen in ihren Augen brannten. Die Welt stand in Flammen. Sie loderten bis zum Himmel, und fraßen alles was sich ihnen in den Weg stellte. Schreie von Angst und Verzweiflung, wurden vom Wind davon getragen. Ab und zu erbebte der Boden, und Häuser stürzten ein, als wären sie nur aus Pappe. Der einst so blaue Himmel, hatte sich so dunkelrot verfärbt, wie das Blut das über die Straßen floss. Wie gelähmt schaute Bunny, auf die zerstörte Stadt. Tränen liefen ihre Wange hinunter, und zerschellten auf dem Boden. „Wieso nur?“ flüsterte sie verzweifelt. Sie hatte doch alles getan um diesen Unheil abzuwenden... byby Blacklady Kapitel 7: Zusammenkunft ------------------------ Das helle Mondlicht bedeckte die Erde und schenkte den Menschen die sich auf ihr befanden Trost und Hoffnung. Ray Hino gehörte zu denjenigen, die beides dringend Nötig hatten. Eine Kälte die durch ihre Glieder kroch und von ihrem Herz besitz ergriff, ließ sie erschaudern. Obwohl es Hochsommer war und das Thermometer selbst in der Nacht nicht unter zwanzig Grad wandern wollte. Nach der langen Diskussion in der kleinen Kommandozentrale und Galaxias Versprechen, das sie schon bald Unterstützung bekommen würden, waren die Anderen einer nach dem Anderen ins Bett gegangen, um für den kommenden Tag ausgeruht zu sein. Auch Ray hatte versucht Schlaf zu finden, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Vielleicht war es die Angst davor, das die Alpträume die sie in den letzen Monaten gequält hatten zurück kamen. Vielleicht war es aber auch nur ihr unterdrücktes schlechtes Gewissen, das sie einfach nicht zur Ruhe kommen ließ. Sie hatte nicht wissen können, das so etwas schreckliches passieren würde. Doch auf alle fälle, hatte sie es geahnt. Sie erinnerte sich noch genau an den Augenblick, an dem sie zu Bunny unter dem Baum gegangen war. Es war das letzte mal gewesen, an dem sie alle zusammen waren. Damals hatte Bunny sie mit flehenden Augen angesehen und sie gebeten den Anderen erst am nächsten Tag, von dem Sternenschnuppenregen zu erzählen, den sie herbei gezaubert hatte. Ray hatte eingewilligt, ohne den Grund für den traurigen Ausdruck in den Augen ihrer Freundin zu kennen. Heute war ihr klar, das sie in diesem Augenblick gewusst haben musste, das sie sie niemals wiedersehen würde. Was musste das für ein Gefühl gewesen sein? Ray konnte es sich nicht vorstellen, schon allein der bloße Gedanke, schmerzte sie wie ein Messerstich. Wie musste sich erst Bunny Gefühlt haben, die das Leben mehr als alles andere auf diese Welt geliebt hatte? Wenn sie doch bloß dem warnenden Ruf in ihrem innern mehr Beachtung geschenkt hätte. Wenn sie nur Bunnys untypischen Verhalten mehr Bedeutung beigemessen hätte. Ja vielleicht. Vielleicht hätte sie es dann verhindern können... Bunny stand einsam und verlassen auf der Schwelle des Hauses, das einmal ihrer Familie gehört hatte und spähte in die Dunkelheit jenseits der Tür. Sie kam sich vor wie auf einem Sprungbrett in eine andere Welt. Ein dumpfer, kühler Lufthauch strömte ihr aus dem Innenraum entgegen. Ihr war, als würde das Gebäude atmen. „Hallo? Mam? Dad? Ist jemand zu Hause?“ Stille. Mit wachsender Unruhe trat sie über die Schwelle und sah überhaut nichts mehr. Ihre Augen mussten sich erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen. Zögernd tasteten ihre Finger nach dem Lichtschalter, von dem sie sich sicher war, das er irgendwo neben der Tür sein musste. Sie fand ihn und drückte drauf. Helles Licht durchflute den Raum. Bunny fiel die Kinnlade herunter. Ihr Elternhaus. Das Haus in dem sie aufgewachsen war und das ihr Sicherheit und zuflucht versprochen hatte, sah aus, als wäre ein Tornado mitten hindurch geflogen. Die Tapetete war abgerissen und hing in fetzen herunter. Die Möbel, zumindest die welche man noch als solche erkennen konnte, lagen zertrümmert am Boden. Bunnys Blick wanderte unwillkürlich die Treppe ins Obergeschoss hinauf. Tränen entwichen ihren Augen und kullerten ihre Wange endlang. Dann rannte sie los, sprang über die zerstörten Möbel hinweg und die Treppe nach oben, wobei sie immer gleich zwei Stufen auf einmal nahm. Erst vor dem Schlafzimmer ihrer Eltern blieb sie stehen. Mit wild klopfenden Herzen öffnete sie die Tür, innerlich darauf gefasst, den schrecklichsten Anblick ihres Lebens gegenüber zutreten. Der Raum sah nicht viel besser aus als der Rest der Wohnung, auch hier war alles verwüsstet wurden. Die Erleichterung die Bunny empfand, weil sie ihre Eltern nirgendwo entdecken konnte, war nur halbherzig. Das sie nicht hier waren, hieß schließlich noch lange nicht, das ihnen nicht dennoch etwas schlimmes Zugestoßen war. Ohne dem Chaos, das sich vor ihr erstreckte, noch länger eines Blickes zu würdigen, drehte sich Bunny um, und stieg die Treppe wieder hinunter. Im Wohnzimmer ließ sie sich in den Sessel, wie es schien dem einzigen heilen Gegenstand im Haus sinken, zog die Beine an ihrem Körper und schloss die Augen. Doch die grauenhaften Bilder, die sich vor ihrem inneren Augen wiederholten, ließen sie indes einfach nicht zu ruhe kommen. Ihre Heimatstadt so wie sie, sie einst gekannt hatte, gab es nicht mehr. Tokio war ein Ort voller zerstörter Menschen und zerstörter Gebäude. Blut, Körperteile und Trümmer bedeckten die Oberfläche der ehemals belebten Straßen. Mülltonnen brannten und jagten stinkenden, beißenden schwarzen Rauch in den Himmel, der den Tag zur Nacht machte. Und zwischen all diesem Wahnsinn, hockten die Menschen in ihren heruntergekommenen Häusern und riefen verzweifelt um Hilfe. Erschöpft sackte Bunny in sich zusammen. Die Anspannung die sie in den letzten Monaten täglich gespürt hatte, schien nun auch noch den letzten Rest leben, mit aller Macht aus ihrem Körper heraus zu saugen. Wann würde dieser Alptraum endlich zu ende sein?... Ein plötzliches Schimmern am Himmel, riss Ray aus ihren Gedanken. Sie kniff die Augen enger zusammen, um das seltsame Licht besser erkennen zu können. Ihre erste Vermutung, es könnte nur ein vorüberfliegendes Flugzeug gewesen sein, stellte sich schnell als falsch heraus. Denn das Schimmern schien überall zusein. Wie eine gläserne Kuppel umhüllte sie, sie und an einigen Stellen, wo das Mondlicht mit ihr brach leuchtete sie golden auf. Was wohl der Grund war, wieso Ray sie überhaupt erkennen konnte. Doch zu ihrer Verwunderung schien die Kuppel nicht besonderst hoch zusein. Sie war zwar nicht so ein Genie wie Amy, doch selbst sie konnte mit Sicherheit sagen das die Spanne die sie umfasste nicht groß sein konnte. Vielleicht ein paar Meilen, grade mal genug um dieses Grundstück zu umfassen. „Das ist der Schutzschild!“ die unerwartete Stimme hinter ihr, erschreckte Ray fast zu Tode. Sie wirbelte herum und nahm ohne es wirklich selbst zu merken eine Kampfhaltung ein. Als sich ihre Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah sie einen Mann mit blonden Haaren vor sich stehen und langsam entspannte sie sich wieder. „Verdammt Jedite. Hat dir noch niemand gesagt, das es Lebensgefährlich ist, sich an eine Sailor Kriegerin heran zu schleichen?“ Jedyte grinste. „Für wen? Für dich oder für mich?“ sie stieß schnaufend die Luft aus, unterließ es aber auf seine Bemerkung etwas zu erwidern. Er hatte ja Recht. Wäre er ein Dämon gewesen, hätte er sie ohne weiteres Töten können. Doch dieses Zugeständnis wollte sie ihm nun wirklich nicht machen. Stattdessen wandte sie ihren Blick wieder zum Himmel. „Schutzschild?“ Sie erinnerte sich wage daran, das Luna ihnen von einem Schild erzählte, den sie mit Hilfe des Goldkristalls erschaffen hatten. Doch sie hatte angenommen, das dieser Schutzschild viel größer war und die ganze Erde umspannte. „Das ist der Schutzschild für das Grundstück. Er bewahrt uns vor neugierigen Blicken“ überrascht blickte Ray ihn an. „Soll das heißen, es gibt zwei?“ Jedyte nickte, als wäre diese Tatsache für ihn nichts außergewöhnliches. „Natürlich. Das Haus hat seinen eigenen. Wie sonst hätte es über ein Jahrhundert unbeschadet überstehen sollen? Es wurde bereits im Silberjahrtausend gebaut“ Ray brauchte einen Moment, um diese Information zu verdauen. Obwohl sie natürlich erklärte, warum sie nicht schon viel früher etwas von diesem Grundstück erfahren hatten. Doch der Gedanke wie eine Maus in einem Käfig eingesperrt zu sein, gefiel ihr ganz und gar nicht. Zumal das Vertrauen, das sie zu ihren unfreiwilligen Mitbewohnern hegte, noch immer recht begrenzt war. Jedyte musste nicht Gedankenlesen können und den Blick ihrer violetten Augen richtig zu deuten. Das Misstrauen, das ihm entgegen funkelte, war unübersehbar. „Du bist hier absolut Sicher“ versprach er in einem zuversichtlichen Tonfall, bevor er den Kopf schief legte und sie eingehend von oben bis unten musterte. „Nun ja. Außer vor mir vielleicht“ er grinste lüstern, doch bevor sie etwas sagen konnte, drehte er sich um und stolzierte davon. Ray bedachte Jedytes Rücken mit einem giftigen Blick, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte. Sie erinnerte sich zwar nicht gern daran, aber zu Zeiten des Silberjahrtausend war ihre Beziehung zu dem Blonden jungen Mann intimer gewesen, als sie es vor Zeugen zugegeben würde. Doch das war bevor er sie und sein Reich verraten hatten und auf die Seite ihrer Feinde übergelaufen war. „Ich warne dich Jedyte, solltest du mir auch nur einen Schritt zu nahe kommen, werde ich dafür sorgen, dass dir jemand dein Schwert mit der Geburtszange aus dem Arsch ziehen muss!“ schrie sie ihm hinterher, doch die einzige Antwort die sie bekam, war sein Lachen, das langsam verklang... Mitten in der Nacht vernahm sie plötzlich Stimmen. Sie öffnete die Augen. Zuerst war es nur ein leises Flüstern, dann klang es wie kichern. Bunny traute sich kaum zu atmen und blieb reglos sitzen. „Sie ist nichts wert. Töte sie! Sie allein ist Schuld an unserem Unglück“, hörte sie eine Stimme wispern, die wie ihre Mutter klang. „Außerdem ist sie hässlich und dumm“, sagte eine zweite Stimme. Bunny war starr vor Angst. „Wir sollten sie in Stücke schneiden. Niemand wird sie vermissen.“ „Ja töte sie!“ sagte die erste Stimme. Bunny schlug verzweifelt um sich. Ihr Handgelenk stieß gegen die zerbrochene Tischkante. Der Schmerz ließ sie hochfahren. Um sie herum war es dunkel und ruhig. Nur der Ruf eines Nachtvogels war zu hören. „Ist da jemand?“, rief sie mit zittriger Stimme. „Mama? Shingo?“ Sie bekam keine Antwort. Es dauerte eine Weile, bis sich Bunny beruhigte und begriff, dass es nur ein böser Traum gewesen war... Mamoru spürte die wärmenden Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht und bemerkte die Helligkeit, noch ehe er die Augen öffnete, aber es war nicht das Licht, das ihn weckte. Ein merkwürdiges Donnern füllte die Luft um ihn herum. Es war so ungewöhnlich und unpassend, dass es die unbewusste Ebene seines Kriegerverstandes berührte und ihn aus seiner Benommenheit holte. Er rieb sich seine brennenden Augen, öffnete sie blinzelnd und fand sich auf den Rücken liegend in seinem Bett wieder. Der Lärm war inzwischen lauter geworden und hatte sich zu einem Sirenenartigen Gesang entwickelt. Fluchend sprang er aus dem Bett, griff nach seiner Kleidung und begann sich hektisch anzuziehen. Noch nicht einmal, wenn es ihm gelang zu schlafen konnte er es tun, manchmal schien die Welt grade zu ungerecht zu sein. Er riss die Tür auf und eilte die Treppe hinunter ins untere Stockwerk. Im Flur begegnete er Ray die grade ihr Zimmer verließ. Auch sie schien von dem Sirenenartigen Geräusch geweckt worden zusein, doch im Gegensatz zu ihm, sah man ihr die früh morgendliche Störung kaum an. „Was ist hier eigentlich los?“ „Die Alarmanlage“ rief er ihr zu und öffnete die Tür zum Keller. Ray blieb ihm dicht auf den Fersen. „Ich dachte dieser Schild sollte uns vor fremden Besuchern bewahren.“ „Verbergen, nicht bewahren“ ihr Weg endete plötzlich in einer Sackgasse, doch Mamoru rannte einfach durch die Wand hindurch. „Worin besteht der Unterschied?“ fragte Ray, als auch sie die mystische Wand hinter sich gelassen hatte. „Der Unterschied besteht darin, das unser Besucher, wer immer es auch ist, weiß wo wir uns befinden.“ „Feinde?“ „Nicht auszuschließen. Doch ich denke, das es viel eher, die versprochen Unterstützung ist.“ Ray knurrte leise. „Darin besteht zu Zeit auch kein Unterschied“ „So solltest du nicht reden. Wir stehen alle auf der selben Seite und außerdem bereuen die Anderen ihre Taten. Gib ihnen doch wenigstens eine Chance.“ Die schwarzhaarige Priesterin konnte sich ein sarkastischen lachen nicht verkneifen. „Ich glaube du warst zu lange mit Bunny zusammen. Ihre Naivität färbt langsam auf dich ab.“ Mamoru grinste, doch zeit etwas darauf zu erwidern hatte er nicht, als sie die automatische Tür mit dem goldenen Halbmond erreichten, die sich einladend vor ihnen öffnete... Ein zerbrochener Spiegel, bringt sieben Jahre Unglück. Wer auch immer, das viele Glas in der Küche der Tsukinos zerbrochen hatte, er würde nie wieder einen glücklichen Tag in seinem Leben zu erwarten haben, da war Bunny sich sicher. Die zahlreichen Splitter, die den Boden bedeckten, funkelten im Licht der Morgensonne und zauberten kleine Regenbögen an die Decke. Der Anblick war so schön, das Bunny das erste mal seit langer Zeit wieder lächeln konnte. Sie drückte den Hebel des Wasserhahns nach unten und ließ ihre Hände langsam in das kühle Nass, im Spülbecken gleiten. Wie sehr hatte sie doch die Annehmlichkeiten von fließend Wasser und einem warmen zu Hause vermisst! Das Einzige was ihr jetzt noch fehlte, wäre ein heiße Badewanne und saubere Kleidung, doch man konnte schließlich nicht alles haben. Außerdem war sie am Leben und befand sich nicht länger in der Gefangenschaft ihres Bruders. Dieser Gedanke, gab ihr die nötige Kraft den neuen Tag gegenüber zu treten. Die Welt schien nicht mehr ganz so trostlos wie am Abend zuvor. Irgendwie würde es ihr schon gelingen, in ihre Zeit und zu ihren Freundinnen zurück zukehren. Davon war sie jetzt fest überzeugt. Bunny füllte ihre Hände mit Wasser und lehnte sich weiter vor, um ihr Gesicht ebenfalls zu waschen. Dabei trat sie versendlich auf ein Stück Glas, das unter ihrem Gewicht knirschend zersprang. Das Geräusch weckte in ihr eine Erinnerung, die sie am liebsten vergessen würde. Der Kampf gegen Zeros. Auch dort hatte sie das zerbrechen von Glas gehört, kurz bevor diese seltsame Kraft in ihr erwachte. Alles was danach passierte, lag hinter einem dichten Nebelschleier verborgen. Ihr Erinnerungsvermögen setzte erst wieder ein, als sie in dem völlig zerstörten Tokio aufwachte. Was war in dieser Zeit passiert? Hatte sie Zeros besiegt oder ihn sogar getötet? Bunny konnte es nicht sagen. Das einzigste von dem sie sich sicher war, war das sie durch das schwarze Portal gestürzt war, das sie schließlich ins Tokio der Zukunft gebrachte hatte. Doch wozu? Wieso gerade hier her? Tief durchatmen, sagte sie sich, doch es gelang ihr nicht, ihren Verstand zu beruhigen. Die Fragen kreisten schneller und schneller in ihrem Kopf. Was war hier passiert? Wurde die Zukunft von Feinden angegriffen? War die Stadt deshalb zerstört? Doch wieso hatten ihre Freundinnen es nicht verhindert? Wieso hatte sie es selbst nicht verhindert? Wurden die Mädchen besiegt? Lebten sie überhaupt noch? War sie selbst noch am Leben? Der Kristallpalast existiert, du hast ihn mit eigenen Augen gesehen! Ja das stimmte, sie hatte ihn gesehen. Er ist unzerstörbar, den Mädchen geht es gut! Langsam beruhigte sich Bunny wieder. Sie durfte nur nicht darüber nachdenken, ansonsten würde sie gewiss noch den Verstand verlieren... Sechzehn Leute und zwei Katzen sind definitiv zu viel Person für einen einzelnen Raum, dachte Hotaru als sie sich in der überfüllten Kommandozentrale umsah. Vor nicht einmal zehn Minute waren Prinzessin Kakyu samt Star Lights und drei der Animamates, einfach in einem Funkenregen aufgetaucht. Das sie direkt durch die Decke gekommen sind, schien außer Hotaru niemanden zu wundern, den nach einer kurzen Erklärung über ihre momentane Situation von Luna, waren bereits alle in eine lebhafte Diskussion vertieft. Ein besonderer Streitpunkt war dabei die Aufteilung der Gruppen. Mamoru, Hemeko, Ray, Tin Nyanko und Hotaru sollten zu dem noch immer unbekannten Planeten aufbrechen, während Setsuna, Faither und Lead Crow zuerst in die Zukunft brachte und später zu ihnen stoßen würde. Die Aufgabe der Anderen bestand darin, die restlichen Sailor Krieger zu suchen und sie vor möglichen Gefahren zu beschützen. Wobei es bei der Einteilung, der einzelnen Gruppen ebenfalls zu Unstimmigkeiten führte. So waren zum Beispiel, Yaten und Jedyte genauso wenig begeistert darüber zusammen arbeiten zu müssen, wie Taiki und Neflite. Von Artemis und Kunzite, die beide Venus suchen sollten, und Luna und Zoisite deren Ziel es war die zwei letzten äußeren Kriegerinnen zu finden, gar nicht erst zu reden. Die einzigen sie sich anscheint Wortlos mit ihrem Schicksal abfanden, waren Prinzessin Kakyu und Sailor Alumina Seren. Wobei man anmerken musste, das die beiden mit der aufrecht Erhaltung des Schutzschildes und der Kommunikation der Krieger unter einander, noch die einfachste Aufgabe von allen bekommen hatten. Hotaru seufzte leise und rieb sich ihren schmerzenden Nacken. Die zweifache Erinnerungsbelastung, hatte sie die letzte Nacht kaum schlafen lassen und das hitzige Wortgefecht der Anderen trug auch nicht grade dazu bei, das sie sich wohler fühlte. Sie überlegte was am gestrigen Tag eigentlich schief gelaufen war. Sollte sie nicht jetzt mit ihrem Vater gemeinsam Frühstücken und sich dann auf den Weg zur Schule machen, während er zu Arbeit fuhr? Stattdessen saß sie hier zwischen fünfzehn weiteren Kriegern, die sich wie kleine Kinder darum stritten, welchen Aufgabe ihnen am ehesten zustand, während ihr Vater noch nicht einmal eine Ahnung hatte, wo sie eigentlich steckte. Sie hatte versucht ihn anzurufen, doch er war nicht zu Hause gewesen, also hatte sie ihm nur eine kurze Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinter lassen. ´Mir geht es gut, macht dir keine Sorgen. Wenn ich zurück bin, werde ich dir alles erklären. Ich Liebe Dich´ Sie hatte gelogen. Selbst wenn sie heil zurück kam, würde sie ihm niemals die Wahrheit über ihr Dasein als Sailor Kriegerin erzählen können. Zu Gefährlich war das wissen um ihre Existenz. Hotaru seufzte erneut und warf einen Seitenblick auf Hemeko, die neben ihr saß und schon seit einer geraumen Weile, den rot blinken Punkt am Monitor anstarrte. Sie fragte sich, was in der Sailor Kriegerin wohl vorging und warum sie nicht die sinnlosen streiterein der Anderen beendete. Die nötige Autorität hatte sie zumindest. Doch sie schien nicht gewillt, diese auch durch zusetzen. Das schwarzhaarige Mädchen spürte eine tiefe Frustration in sich aufsteigen. Eigentlich hatte sie ja gehofft, das mit dem Eintreffen der Anderen die Wartezeit ein Ende hatte. Doch so wie es jetzt aussah, würde ihre Prinzessin tot sein, ehe die Gefährten ihre Differenzen beiseite gelegt hatten und sie zu der eigentlichen Rettungsmission aufbrechen konnten. „Sie vertrauen einander einfach nicht“ murmelte Hotaru leise vor sich hin und vernahm neben sich ein leises Lachen. „Hast du etwas Anderes erwartet?“ Die Frage verblüfft sie. Die Ernsthaftigkeit die in ihr lag, war noch entwaffnender als ihr Inhalt. Sollte ich den etwas anderes von ihnen erwarten? Nein eigentlich nicht. Sie waren alle zu lang Feinde gewesen, als das sie über Nacht Freunde sein konnten. „Aber es wäre nicht im Sinne der Prinzessin. Bunny hätte ein solches Verhalten nicht gebilligt“ hörte sie sich selbst sagen. In Hemekos Antwort lag weder Urteil noch Herausforderung. „Die Mondprinzessin ist naiv“ Die Bemerkung traf Hotaru vollkommen unvorbereitet. „Was?“ „Eine Sailor Kriegerin, die von sich selbst behauptet nicht kämpfen zu wollen und ihren Gegnern lächelnd die Hand reicht, ist einfach nur dumm. Doch wenn sie auch noch annimmt, das alle Anderen es ihr gleich tun, ist das naiv. Eine Sailor Kriegerin wurde einzig und allein geboren um zu kämpfen. Das ist der Sinn und der Zweck ihres Daseins. Wer das nicht begreift, hat es nicht verdient sich eine Sailor Kriegerin zu nennen“ „Das ist nicht wahr“ schrie Hotaru und sprang von ihrem Platz auf. „Kein Mensch ist von Anfang an Gut oder Böse. Es gibt Unterschiede. Doch wenn du gleich von vornherein gegen sie Kämpfst, wird du niemals herausfinden, wer sie wirklich sind. Jeder kann sich ändern, wenn man ihm nur die Chance dazu gibt“ Im Raum war es still geworden, doch Hotaru bemerkte es nicht. Sie spürte, das sie allmählich die Fassung zu verlieren drohte – ein merkwürdiges Gefühl, an das sie sich nur noch schwach aus Kindertagen erinnerte, aus den Jahren, als sie noch geglaubt hatte ganz allein auf der Welt zu sein. Frustration und keine Möglichkeit damit fertig zu werden. Damals war es Bunny gewesen die ihr lächelnd die Hand gereicht hatte. Niemals würde Hotaru es zulassen, das jemand die Aufrichtigkeit ihrer Taten in Frage stellte. „Ich glaube an meine Prinzessin, doch wenn du es nicht tust, dann frage ich mich, was du hier eigentlich willst, Galaxia?“ Hemeko schwieg eine ganze Weile, in dem sie das schwarzhaarige Mädchen vor sich durchdringend ansah. Eine nicht zu übersehende Spannung lag in der Luft, doch keiner der Anwesenden wagte es, auch nur einen Laut von sich zu geben. Dann erschien plötzlich ein unerwartetes Lächeln auf den Lippen der Älteren. „Du hast eine sehr interessante Einstellung, Saturn. Ich würde gerne mehr darüber erfahren...“ Hemeko ließ ihren Blick kurz durch den Raum gleiten „...doch ich denke, dazu haben wir auf unsere Reise genügend Zeit. Wie mir scheint, wären die Anderen dann endlich so weit“ sie zwinkerte Hotaru zu, die sie nur mit offenen Mund anstarrte. Sie fühlte sich verschaukelt... Bunny betrachtete ihr Spiegelbild, lange und eingehend. Das ganze war sonderbar. Im ersten Moment hatte sie das glitzernde Licht im Wasser für eine Reflexion der Sonne gehalten, die durch das zerbrochene Küchenfenster hereinfiel. Jetzt stellte sie fest, das dem keineswegs so war. Das Glitzern hatte eine goldene Färbung und schien beinahe von innen heraus rhythmisch zu pulsieren. Bunny spürte wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, als ihre Finger vorsichtig ihre Stirn berührte. Sie wusste genau, was es mit dem seltsamen Licht auf sich hatte, doch ihr Verstand weigerte sich die logische Schlussfolgerung zu akzeptieren. Du hast Möglichkeiten, sagte sie sich. Du hast immer Möglichkeiten. Doch es war sinnlos. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, drohten sie zu ersticken. Sie versuchte sich zu zwingen, ruhiger zu atmen, doch zum ersten Mal in ihrem Leben gelang es ihr nicht. Sie bekam keine Luft mehr. „Das ist der Preis, den du für das Überleben deiner Freunde zahlen musstest!“ die unerwarteten Worte der Fremden, drangen nur gedämpft zu ihr durch. Bunnys Körper war wie betäubt. Vor ihren Augen erschienen schreckliche Bilder: Eine riesige Flutwelle, das Mondzepter in ihrer Hand, der Silberkristall... Ein Kampf auf Leben und Tod... Und ein Wunsch, dessen Erfüllung, die Geschichte der Menschheit für immer verändern sollte... Für einen kurzen Moment lag die Tragweite ihres Handels offen vor ihr. Dann zerplatzte der Schmerz in einem roten Nebel, der sie mit seiner Hitze überflutete und ihr die Gewalt über ihre Gliedmaßen wiedergab. Langsam wandte sich Bunny zu der fremden Frau um. In ihren rotbraunen Augen, lag eine bezaubernde Klarheit und das lange Haar umspielte ihr anmutiges Gesicht. Ihre Lippen zierte ein belustigendes Lächeln. „Wir haben uns lange nicht gesehen, Mutter!“ byby Blacklady Kapitel 8: Lügen? ----------------- „Sobald das Schutzschild deaktiviert ist, habt ihr genau eine Minute, um den Planeten zu verlassen“ Lunas Warnung hallte in Mamorus Ohren nach, während er in den blauen Himmel schaute. Die Zeitspanne, die ihnen zu Verfügung stand, war recht begrenzt, aber dennoch notwendig. Andernfalls würden nicht nur die Menschen auf der Erde, sondern auch ihre Feinde auf sie aufmerksam werden und das durfte unter keinen Umständen geschehen. Der Erfolg ihrer Mission hing davon ab, ob sie dieses Sonnensystem unauffällig verließen oder nicht. „Wir sollten uns langsam bereit machen“ Mamoru nickte und wandte sich Hemeko zu, die schon Verwandelt neben ihm stand. Ihr goldenes Foku funkelte im Licht der Sonne und in ihren braunen Augen, konnte er die gleiche Entschlossenheit erkennen, die auch in ihm selbst innewohnte. Dennoch war ihm bewusst, das dieser Kampf alles andere als ein Kinderspiel werden würde. „Bevor wir aufbrechen, sollte ich dir vielleicht noch danken, Galaxia“ sie blickte ihn für einen Moment ungerührt an, dann wandte sie sich von ihm ab und schritt zum Kreis der wartenden Krieger. „Nicht nötig. Ich werde dich daran erinnern, wenn wir zurück sind“ Mamoru schaute ihr verblüfft hinter her, dann musste er grinsen. So warmherzig wie immer, dachte er, als er ihr folgte... Seiya starrte auf das Display und hatte das unangenehme Gefühl, eine Zeitbombe vor sich zu haben. Die roten Zahlen blinkten und zählten Rückwärts: 15:00:00... 14:59:59... 14:59:58... „Die Batterie“, erklärte Luna, „läuft volle vierundzwanzig Stunden, bevor sie leer ist. Sie lädt sich wieder auf, sobald sie mit einer starken Energiequelle in Kontakt gerät. Es ist eine Sicherheitsmaßnahme, doch sie garantiert auch, das der Besitzer des Sternenkristalls nicht zu schaden kommt“ „Was passiert wenn die Zeit um ist?“ fragte Taiki interessiert. „In diesem Fall, würde das Schutzschild in sich zusammenbrechen. Ich denke, ich brauche nicht zu erwähnen, das dies unter keinen Umständen passieren darf. Zur Not, wird euch die Alarmanlage zwei Stunden vor Ablauf der Zeit daran erinnern“ „Ich hab eine Frage!“ rief Sailor Alumina Seren und hob die Hand, als wäre sie in der Schule. „Und welche?“ „Nun, ist es nicht gefährlich jemanden den Sternenkristall zu nehmen? Ich meine bei den Anderen Menschen sind sie alle ganz Schwarz geworden“ „Ja weil sie keine echten Sternenkristalle hatten. Deshalb haben sie sich ja auch in Monster verwandelt“ erklärte Yaten und verdrehte die Augen. Langsam ging ihm das kindische Verhalten der Sailor Kriegerin tierisch auf die Nerven. „Yaten hat Recht und deshalb benutzen wir nur echte Kristalle. Außerdem besteht für den Besitzer keine Gefahr, denn er verliert ihn ja nicht. Sobald die Batterie wieder aufgeladen ist, bekommt er ihn wieder zurück“ versicherte Luna. „Aber genug der Theorie, es wird Zeit das ihr die Praxis kennen lernt“ Artemis führte die kleine Gruppe zur anderen Seite des Raumes und drückte auf einen Knopf. Ein Vorhang glitt beiseite, und ein Fenster kam zum Vorschein, hinter dem ein weiterer großer Raum lag. Die Wände, die Decke, der Boden, alles war vollständig mit Stahl ausgekleidet, alles, bis auf ein winziges Loch in der Decke, was fast nicht zu erkennen war. „Wir benutzen diesen Raum als Annihilationskammer“ erklärte Luna. „ Eine Anni was?“ fragte Seiya und starrte verunsichert durch das Fenster. „Anni...“ Luna brach ab und schüttelte den Kopf „Ihr werdet es gleich sehen. Prinzessin Kakyu, wenn ich bitten dürfte“ die Prinzessin nickte und konzentrierte sich. Einen Moment später erschien ein rot leuchtender Kristall vor ihrer Brust. Kunzite schob eine Stahlschublade unter dem Fenster auf. Als die Prinzessin den Kristall hineinlegte, schloss er die Lade wieder. Einen Augenblick später erschien der Sternenkristall auf der anderen Seite des Fensters. Er rollte über den Metallboden, bis er fast genau in der Mitte der Kammer liegen blieb. Ohne Vorwarnung drückte Artemis auf einen weiteren Knopf und ein lauter schriller Ton erklang, der sämtliche Anwesenden in den Ohren schmerzte... „Es geht los“ Galaxia beobachtete wie die goldene Kuppel zu flimmern begann und sich dann langsam auflöste. Die Krieger fasten sich an den Händen und Konzentrierten ihre Energie. Ein gewaltiges Farbenspiel hüllte sie ein. Es explodierte in gleißendes Licht, als die fünf Freunde plötzlich verschwanden... „Entschuldigung“ flüsterte Artemis klein Laut, als er die Alarmanlage wieder abstellte und sich der finsteren Blicke der Anderen bewusst wurde. Seiya bemerkte das der Zähler des Displays erloschen war. Also hatte Artemis das Schutzschild deaktiviert. Das konnte nur bedeuten das Galaxia und die Anderen bereits auf dem Weg waren. Seiya wünschte ihnen viel Glück, auch wenn er Galaxia noch immer nicht über den Weg traute, so wollte er doch, das sie sein Schätzchen möglichst schnell fand. „Eine Sache noch“ fuhr Luna fort. „Bei der Annihilation wird reine Energie freigesetzt. Also blickt nicht direkt auf den Kristall. Schirmt eure Augen ab.“ Seiya war misstrauisch, doch jetzt beschlich ihm das Gefühl, als übertriebe sie ein wenig. Seht nicht direkt auf den Kristall? Der Sternenkristall war mehr als dreißig Meter weit weg, hinter einer ultradicken Wand aus getönten Plexiglas! Die Augen abschirmen?, dachte Seiya. Wie viel Energie, soll denn ein so winziger Kristall...? Luna drückte auf einen Knopf. Seiya wurde augenblicklich geblendet. Ein unglaublich heller Lichtpunkt erstrahlte in der Kammer und breitete sich in einer Schockwelle aus reinem rotem Licht in alle Richtungen aus. Sie donnerte mit überwältigender Macht gegen die Plexiglasscheibe. Seiya stolperte zurück, als die Wucht der Detonation den Boden erschütterte. Einen Augenblick lang herrschte eine alles überstrahlende Helligkeit, dann kollabierte sie in sich selbst und schoss mit einer unglaublichen Geschwindigkeit durch die kleine Öffnung in der Decke. Seiya blinzelte in Panik, während sein normales Augenlicht langsam zurückkehrte. Er spähte in das schwelende Innere der Kammer. Der Sternekristall seiner Prinzessin, lag noch immer unversehrt am Boden, so als ob nie etwas geschehen wäre. Es war beinahe ein Wunder... „Chibi-usa?“ Bunny starrte die junge Frau an und konnte nicht glauben das sie tatsächlich vor ihr stand. Sie war Älter und Größer als in ihrer Erinnerung, doch die Ähnlichkeit war kaum zu übersehen. „Ich gebe zu, dieser Name hat früher einmal zu mir gepasst. Doch in dieser Zeit, nennt man mich Red Lady“ „Red Lady?“ wiederholte Bunny überrascht. „Red Lady. Prinzessin des Kingdom of fire“ „Kingdom of fire? Was ist mit Kristall Tokio passiert?“ die rotbraunen Augen ihres Gegenübers wurden hart. „Kristall Tokio existiert nicht mehr. Dies ist deine Zukunft“ „Aber ich verstehe das nicht Chibi-usa...Wenn du in dieser Zeit lebst...dann bin ich und Mamoru...“ „Du bist die Herrscherin der Welt. Die Königin des Universums“ unverkennbarer Stolz lag in ihren Worten, doch Bunny schüttele verwirrt den Kopf. Sie versuchten einen logischen Sinn, in dem was ihre zukünftige Tochter sagte, zu erkennen, doch ihre Gedanken drehten sich im Kreis. „Was ist hier eigentlich geschehen Chibi-usa? Warum ist die Stadt zerstört?“ „Das ist nicht deine Schuld, sondern die der Rebellen“ erklärte die junge Frau ungerührt. „Was für Rebellen?“ „Die Sailor Krieger“ Bunny wich erschrocken zurück. Sie hätte ja mit allem gerechnet, aber nicht das ihre eigenen Freundinnen... „Was?...Aber...aber...warum?“ „Sie haben dich verraten. Dich und das Reich das sie eigentlich Beschützen sollten...“ „Nein, niemals“ fiel Bunny ihr ins Wort „Das glaub ich nicht“ „Aber das solltest du, denn es ist die Wahrheit. Deine Freunde sind auf den seltsamen Gedanken gekommen, das eine einzige Person nicht das recht hat, über sie alle zu herrschen. Doch anstatt vernünftig mit dir darüber zu reden, haben sie beschlossen dich lieber zu töten. Nur deshalb wurde die Stadt zerstört...“ Sie machte ein kleine Pause um ihre nächsten Worte den richtigen Nachdruck zu verleihen. „Leider gehört auch Endymion zu den Rebellen.“ Diese Bemerkung traf mitten ins Schwarze. Bunny spürte wie ihre Füße nachgaben und klammerte sich an einem Schrank fest um nicht zu stürzen. Sie starrte ihre zukünftige Tochter an. Die Frau die vor ihr stand, war ihr fremd geworden. Sie fühlte sich von ihr angewidert. „Du lügst“ ihre Stimme klang fest und zuversichtlich. Bunnys Verwirrung legte sich, ihre Gedanken wurden klarer. Red Ladys rotbraune Augen suchten ihren Blick. „Warum sollte ich dich anlügen? Doch bitte, wenn du mir nicht glaubst“ sie machte einen schritt zur Seite und wies auf die Tür. „Dann geh zu deinen Freunden. Frag sie nach der Wahrheit“ Bunny zögerte einem Moment, weil sie nicht wusste was sie von diesem unerwarteten Angebot halten sollte. Sagte Chibi-usa wohlmöglich doch die Wahrheit, wenn sie sich so sicher war, das Bunny ihren Freunden noch weniger glauben würde? Oder war das alles nur ein Trick, damit sie ihren Worten glauben schenkte. „Worauf wartest du? Ich halte dich nicht auf“ Sie wirkte auf einmal ziemlich ungeduldig, so als könne sie es kaum erwarten, dieses Gespräch so schnell wie möglich zu beenden. In Bunny stieg ein eigenartiger Gedanke auf, der sie letztendlich da zu veranlasste, auf das Angebot einzugehen. Sie ging an ihre zukünftige Tochter vorbei und auf die Tür zu. „Du wirst sie in der Nähe der Spielhalle finden“ Bunny hörte zwar ihre Worte, doch gab keine Antwort, sie hatte es plötzlich verdammt eilig das Haus zu verlassen. Doch erst als sie über die Schwelle trat, begann sie zu rennen. Eine dunkle Vorahnung hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie zerrte an ihr und ließ ein einziges Wort, in ihrem Kopf erklingen; Gefahr... Chibi-usa, die sich selbst Red Lady nannte, stand unbeweglich in der kleinen Küchen. Ein kratziges Geräusch, als würde ein Messer aus einer Lederhülle gezogen oder als glitten Schuppen an Stein entlang, drang an ihr Ohr. Sie drehte sich um und erblickte einen Mann und zwei echsenähnliche Kreaturen. Obwohl beide Wesen im Grunde human waren, erinnerte ihr äußeres an Reptilen. Glatte dunkelgrüne Schuppen überzogen ihre keilförmigen Köpfe, in denen lidlose, grün-gelbe Augen in der Größe von Mini-Pizzas saßen. An Armen und Beine saßen Hände mit Daumen und drei Finger, die aus dicken Ballen wuchsen. Am Ende der langen, mageren Körper der Kreaturen markierte ein Stummelschwanz das Hinterteil. In ihren ausdruckslosen Gesichtern befanden sich lippenlose Mäuler und platte Nasen. Red Lady sah die Gier in ihren Augen. Sie erkannte das primitive Verlangen, das mächtiger war als ihr kleiner Verstand. Der Mann in ihrer Begleitung trat unvermittelt vor und verneigte sich leicht vor der Prinzessin. Sie lächelte, aufgrund der Unterwürfigkeit, die er ihr huldigte. „Sorgt dafür das die Sailor Krieger sie finden. Wenn nötig greift sie an, damit sie auf sie aufmerksam werden“ „Dürfen wir sie auch töten?“ krächzte einer der Dämonen mordlüstern. Unter einer hochgezogenen Augenbraue warf sie ihm einen arroganten Blick zu. „Wenn ihr unbedingt sterben wollt, dann könnt ihr es gerne versuchen“ Sailor Lead Crow sah sich verwirrt in ihrer neuen Umgebung um. Eben hatte sie sich noch von den Anderen verabschiedet und jetzt stand sie in einen nebelverhangenen kreisrunden Ort. Mehre hundert Türen, in jeder erdenklich Form und Größe, standen um sie herum. Ihre Blick wanderte zu Sailor Star Fighter, die sich ebenfalls irritiert umsah. Sailor Pluto stand vor einer runden Steinsäule, die mit alten längst vergessenen Schriftzeichen versehen war. Ihr Blick war starr auf eine silberne Flüssigkeit gerichtet, als würde sie darin etwas sehen. „Wo zu Henker sind wir?“ wollte Lead Crow schließlich wissen. Ohne auch nur einen Moment aufzusehen, sagte Pluto: „Im Zentrum der Zeit“ Lead Clow nagte an ihrer Unterlippe, während sie überlegte, ob sie die nächste Frage stellen sollte, die ihr auf der Zunge lang. Doch Fighter kam ihr zu vor. „Und was heißt das genau?“ Pluto trat von der Steinsäule zurück und blickte die beiden Sailor Kriegerin an. „Das heißt ihr seid im Nirgendwo“ Sie erkannte, wie ihre Antwort in ihren Ohren geklungen haben musste und lachte auf. „Ihr befindet euch außerhalb der Zeitlinie. Hier an diesem Ort, fließen die Ströme der Zeit zusammen“ Pluto deutete auf die Türen um sich herum. „Hinter jeder dieser Türen befindet sich eine mögliche Zukunft“ „Warum sind es so viele?“ erkundigte sich Fighter, während sie die einzelnen Türen in Augenschein nahm. „Na weil die Zeit ständig in Bewegung ist. Jede Entscheidung, die wir in der Gegenwart treffen, kann die Zukunft verändern. Deshalb gibt es auch so viele Türen. Sie alle stellen eine Möglichkeit dar, wie sich die Zukunft entwickeln kann. Das zum Beispiel...“ sie deutete auf eine Tür, die mit einem silbernen Schleier bedeckte zu sein schien. „...ist Kristall Tokio. Die Zukunft, auf die die Sailor Krieger dieses Sonnensystems hin arbeiten. Sie ist der Hoffnungsträger für die Menschheit, wenn man es so sagen will.“ Fighter schien fasziniert zu sein, doch Lead Crow spürte wie sie langsam ungeduldig wurde. „Das ist ja alles sehr interessant. Doch wo befindet sich die Prinzessin im Moment?“ Pluto seufzte leise und deutete auf eine Tür. Sie war tief rot und mit einem bläulich schimmernden Rand umgeben. Doch das erstaunlichste an ihr war, das sie zu wachsen schien. Man konnte beinahe mit bloßen Augen erkennen, wie sie immer größer und größer wurde. „Diese Zukunft wird Kingdom of fire genannt“ „Königreich des Feuers! Hört sich nicht grade nach einem beliebten Urlaubsziel an“ Pluto lächelte matt. „Das ist es auch nicht...“ sie zögerte einen Moment und warf einen Seitenblick auf die schwarze Tür. „Doch sie ist auch nicht die schlimmste aller Möglichkeiten“ „Nicht?“ fragte Lead Crow interessiert. „Welche ist es dann?“ Wieder zögerte die Wächterin der Zeit, es so aus als würde sie überlegen, wie viel sie ihnen verraten durfte. Dann meinte sie: „Eine Welt ohne Licht und ohne Leben. Eine Welt in der die Mondprinzessin niemals geboren wurde“ Beide Sailor Kriegerinnen starrten sie voller entsetzten an. „Nur wegen einer Person?“ Die Kriegerin in Galaxias Diensten hatte als erste ihre Sprache wieder gefunden, obwohl sie nicht glauben konnte, was Pluto da von sich gab. Ihr Schock wurde jedoch noch größer, bei den nächsten Worten der Wächterin. „Sie ist der Messias“ Draußen war es Nacht geworden. An diesen dunklen und verrufenden Ort aber herrschte ständig Nacht. Hier, wo nicht einmal das Licht der flackernden Kerzen die Dunkelheit durchdringen konnte, wo Schatten über feucht glänzende, verwitterte Mauern glitten, in Winkel und Spalten sickerten und über die leeren Gesichter zerbrochener Statuten huschten. Seren auf seinem Thron jedoch, nahm das alles nur teilnahmslos zur Kenntnis. Er versuchte sich Rechenschaft darüber abzulegen, wie er an diesen Punkt seines Lebens gelangt war. Das seine Schwester größten Teils Schuld daran war, stand außer Frage. Doch auch Zeros sein treuer Diener, hatte viel zu diesen Umständen beigetragen. Das der Rothaarige eigene Ziele verfolgte, war Seren nicht entgangen, doch es war ihm egal, so lang sie mit seinen Plänen übereinstimmten. Sollte dies jedoch einmal anders sein, würde er ihn halt töten müssen. Viel mehr Sorgen bereitete ihm, die Dickköpfigkeit seiner Schwester. Sie war Mächtig, auch ohne ihren Silberkristall, das hatte sie ihm deutlich vor Augengeführt, als sie drei der Sailor Kriegerin erweckte. Er fragte sich ob es klug von ihm gewesen war, sie mit Zeros allein zu lassen. Manchmal konnte der Rothaarige leicht über das eigentliche Ziel hinausschießen. Nicht, das er Mitleid für seine Schwester empfand, doch die Gefahr das, dass Siegel noch weiter brach war sehr groß, und das wiederum konnte er sich am wenigsten Leisten. Manchmal jedoch hatte Seren den Verdacht, das Zeros es genau darauf anlegte. Die Frage war nur warum? Er selbst konnte nichts mit ihren Kräften anfangen, das hatte er ihm selbst gesagt und das Wenige was Seren über die eigentliche Herkunft dieser Macht wusste, bestätigte diese Aussage. Nur die Linie der Mondfamilie, war im stande sie zu nutzen. Es blieb also nur noch, das Zeros sich irgendeinen Vorteil davon erhoffte, wenn seine Schwester zu ihrer eigentlichen Stärke zurück fand. Wahrscheinlich glaubte er, das sie ihn belohnen würde, wenn er ihr half. Seren lachte bei diesem Gedanken leise auf. Wenn seine Schwester tatsächlich erwachen sollte, konnte Zeros sich glücklich schätzen, wenn sie ihm einen schnellen Tod bescherte. Denn egal ob er ihr geholfen hatte oder nicht, sie würde niemals einem Dämon die Hand reichen. Und er selbst würde es ebenfalls nicht mehr tun müssen, wenn er erst mal die ganze Macht von seiner Schwester bekommen hatte... Bunny rannte die Straße entlang Richtung Spielhalle, als sie plötzlich den ängstlichen Schrei eines Kindes hörte. Sie blieb stehen und sah sich um. Auch wenn sie sich nicht verwandeln konnte, war sie dennoch eine Sailor Kriegerin und als solche, konnte sie einen Hilferuf nicht einfach ignorieren. Und schon gar nicht, wenn es sich dabei um ein Kind handelte. In einer kleinen Seitengasse, zwei Häuser weiter, wurden auf einmal Kampfgeräusche lauter. Bunny rannte los, ohne sich darüber Gedanken zumachen, das sie eigentlich nichts für das Opfer tun konnte. Sie hatte keine magischen Kräfte und auch keinen Silberkristall. Erst als sie die Gasse betrat, blieb sie stehen, entsetz von dem Anblick, der sich ihren Augen bot. Ein kleiner, braunhaariger Junge, stand mit dem Rücken an einer Wand. In seinen Händen hielt er ein Eisenrohr, während zwei echsenähnliche Kreaturen, ihn böse anknurrten. „Na los, kommt schon her. Ich habe keine Angst vor euch“ rief er den Kreaturen zu, die daraufhin nur noch wütender fauchten. Bunny fragte sich, ob der Junge einfach besonderst Mutig oder nur Dumm war. Selbst in ihrer Zeit, wussten die Menschen, das sie gegen Dämonen keine Chance hatten. Sie überlegte, was sie tun konnte, um den Jungen zu helfen. Die Gasse war sehr schmal, vielleicht nur einen Meter breit. Die Kreaturen würden es schwer haben, sich umzudrehen oder auszuweichen. Doch das nützte ihr nicht, wenn sie nichts hatte, um sie anzugreifen. Ein offener Nahkampf mit Körpereinsatz, kam ebenfalls nicht in frage, die Dämonen würden sie zerfleischen, noch eher sie an den Jungen herangekommen war. Ihr blieb nur die Möglichkeit, sie auf sich Aufmerksam zu machen und dann schnell die Flucht zu ergreifen, in der Hoffnung sie irgendwo in der Stadt abhängen zu können. Bunny atmete tief durch und trat Mutig einige Schritte vor. „Hey ihr. Last sofort den Jungen in Ruhe“ rief sie, darum bemüht ihre Stimme so Respekteinflössend wie möglich wirken zulassen. Gleichzeitig drehten sich beiden Kreaturen zu ihr um und knurrten. Bevor Bunny auch nur die Möglichkeit hatte ängstlich zurück zuweichen, sprang einer der Dämonen mit einem Gewaltigensatz in die Luft. Er drehte sich um die eigene Achse und stürzte sich auf sie. Als das Biest seine Finger ausfuhr, blitzten gefährliche Krallen auf. Bunny duckte sich, stützte sich mit den Füßen am Boden ab und brachte sich mit einem kleinen Salto aus der Gefahrenzone, sobald die Hand des Dämons über sie hinweggefegt war. Sie grinste über ihre Sportliche Leistung, ihre Freundinnen waren mit Sicherheit ziemlich Stolz auf sie gewesen, wenn sie es gesehen hätten. Das knurren in ihrem Rücken, lies jedoch ihr grinsen sofort wieder verschwinden. Sie Blickte kurz über ihre Schulter, ohne jedoch den Dämon vor ihr aus den Augen zu lassen. Als ihr die Situation, in der sie sich nun befand, bewusst würde, erschien ein schwaches Lächeln auf ihren Lippen. „Wir können doch sicher über alles reden. Oder, Jungs?" byby Blacklady p.s: Ich wünsche allen, ein guten Rutsch ins neue Jahr^^ Kapitel 9: Ein ungleicher Kampf ------------------------------- Flüchten oder kämpfen? Bunnys Instinkte drängten sie zur Flucht, doch der nüchterne Verstand erinnerte sie daran, das sie umzingelt war. Es gab kein Entkommen, weder vor, noch zurück. Und die beiden, glatten Betonwände links und rechts, waren viel zu hoch, um eine Möglichkeit zu bieten. Abgesehen davon, dass eine Flucht schon aus diesen praktischen Gründen ausschied, kam es für Bunny nicht in Frage, den kleinen Jungen im Stich zu lassen. Er stand noch immer an der Wand gedrückt da, in seinen zitternden Händen, das Eisenrohr fest umklammert. Solange die beiden echsenähnlichen Kreaturen jedoch mit ihr beschäftigt waren, befand er sich in Sicherheit. Jedenfalls im Moment noch. „Also schön, Jungs. Wir können dieses Missverständnis, doch sich klären, wie zivilisierte Bürger“ Bunny bezweifelte, das diese beiden Dämonen wussten, was zivilisiert bedeutete, doch ihr fiel keine bessere Idee ein, um Zeit zu gewinnen, als einfach drauf los zu reden. Der Dämon vor ihr gähnte unvermittelt, als langweile er sich. Peitschengleich schoss eine ockerfarbene gespaltene Zunge hervor und zischte durch die Luft. Bunny wich zur Seite aus, bevor sie jedoch wieder in dem runden Maul verschwand, löste sich die Kreatur von ihrem Platz und stürzte auf sie zu. Bunny zögerte nicht lange und sprang mit einem Sailor-Kick den Angreifer an. Als ihr Fuß ins Gesicht des Dämons traf, hatte sie das Gefühl, gegen eine Wand zu treten. Er strauchelte zwar ein wenig, aber Bunny geriet vollkommen aus dem Gleichgewicht. Sie stürzte rückwärts und schlug hart auf den Asphaltboden auf. Wie durch ein Wunder – vielleicht aber auch dank ihrer Sailorkräfte – blieb sie unverletzt. Sie stemmte die Hände auf den Boden und schüttelte leicht den Kopf, um ihre Benommenheit abzuschütteln. Aus den Augenwinkel, registrierte sie, wie der kleine Junge mit seinem Eisenrohr auf den Dämon zu rannte. Sie wollte noch Schreien, das er mit diesem Unsinn aufhören sollte, doch da war es bereits zu spät. Mit den Worten: „Stirb du elender Sampres-Dämon“ schlug er den Dämon direkt in den Rücken. Der Sampres-Dämon strauchelte ein wenig, aber das war auch schon alles, bevor er sich zähnefletschend zu dem Jungen umdrehte... „Beeindruckende Spezialeffekte“ bemerkte Lead Crow leise, als sie dabei zusah, wie Pluto eine Schale, mit der silbernen Flüssigkeit, die sich in der Steinsäule befand, füllte und diese dann vor dem dunkelroten Tor abstellte. Das Zepter in ihrer Hand leuchtete auf und dicke Nebelschwaden stiegen aus der kleinen Schale empor. Sie fügten sich zu einem runden Portal zusammen, auf dessen Oberfläche das Zeichen des Plutos violettblau schimmerte. „Ich kann das Portal nicht lange offen halten. Doch bevor ihr geht nehmt das hier mit“ sie überreichte Fighter einen kleinen golden Schlüssel, den diese verwirrt entgegennahm. „Ohne diesen Schlüssel, kann ich euch nicht zurück holen. Passt also auf, das ihr ihn nicht verliert“ warnte die Wächterin der Zeit. „Okay“ bemerkte Lead Crow trocken „Und wie benutzt man ihn?“ „Wenn ihr die Prinzessin gefunden habt, gebt ihn ihr. Sie weis was sie tun muss“ sagte Pluto. Anspannung lag in ihrem Gesicht „ und jetzt geht.“ „Bin schon unterwegs“, entgegnete Lead Crow. Sie ging an das Portal und streckte vorsichtig die Hand aus. Ihre Finger durchdrangen mühelos die Oberfläche. Nun sah sie auch ihr Spiegelbild, es war leicht verschwommen und wackelte hin und her, als wäre es in einer Seifenblase gefangen, die zu platzen drohte. Kein schöner Gedanke, fand die Sailor Kriegerin. Fighter war nur ein paar Schritte hinter ihr und sie drehte sich zu ihr um. „Ich überlass dir gerne den Vortritt“ bot sie freundlich an. Ihrer Anspannung zum Trotz musste Fighter lachen. „Damit ich als erste draufgehe?“ sie verzog die Lippen zu einem teuflischen Grinsen „Niemals“ Lead Crow seufzte, ein Versuch war es schließlich wert gewesen. Dann atmete sie tief durch und betrat das Portal. Sie spürte, wie etwas feuchtes Schweres gegen ihren Körper drängte, aber es hinderte sie nicht. Im nächsten Augenblick, betrat sie auch schon die andere Seite... Das Schloss, erschien Mamoru, wie aus einem Märchenbuch. Allerdings aus einem, was ein Irrer geschrieben hatte. Die zehn bis fünfzehn Meter hohen Mauern waren aus grauem Stein errichtet und dicht mit Moos und Flechten überwachsen, was ihnen eine ungesunde grünliche Tönung gab. Hier und da waren schmale Schießscharten in die Mauer geschlagen, durch die man wunderbar Pfeile abschießen oder heißes Öl schütten konnte. Mamoru fand seine Befürchtung dadurch bestätigt, das die Mauersteine unter einigen Schlitzen dunkel verfärbt und moosfrei waren. Alle paar Meter stand zwischen den Mauerzinnen ein Turm, der hoch in den Himmel ragte. Seltsamer Weise schien das Schloss vollkommen verlassen, selbst nach längerem bobachten konnte Mamoru keinerlei Anzeichen von Leben jeglicher Art entdecken. Sollte ihr erscheinen auf dem Planeten bereits bemerkt worden sein, so hielten ihre Feinde es anscheinend nicht für nötig, ihnen all zu große Beachtung zu schenken. Mamoru konnte das allerdings nur Recht sein, um so leichte würde es für sie werden in das Schloss einzudringen. Er beobachtete das Schloss noch ein paar Minuten, sein Verlangen einfach hinein zu gehen und seine Verlobte zu retten war groß. Doch er wusste, das dies ein Sinnloses unterfangen sein würde. Allein, hatte er nun mal keine Chance, er war auf die Hilfe der Anderen angewiesen. „Prinzessin, halt noch etwas durch. Ich bin bald bei dir“ flüsterte er leise, dann zog er sich in die schützende Dunkelheit, des angrenzenden Waldes zurück und schlich den kleine Pfad entlang, auf den er gekommen war... Bunny sah die Angst in den Augen des braunhaarigen Jungen und handelte Instinktiv. Auf der Seite liegend, trat sie dem Sampres-Dämon die Vorderbeine unter dem Körper weg und er kippte um. Zeit sich darüber zu freuen hatte sie jedoch nicht, als sie bereits das wütende Fauchen des zweiten Dämons vernahm. Es gelang ihr grade noch zur Seite zu rollen, bevor die Kreatur auf den Boden aufschlug, genau auf die Stelle an der sie eben noch gelegen hatte. Bunny stemmte die Hände auf den Boden und sprang wieder auf die Füße – grade noch rechtzeitig, um dem erneuten Angriff des Sampres-Dämon zu begegnen. Da fiel ihr wieder ein, was Makoto ihr über Selbstverteidigung versucht hatte bei zu bringen. Eine Klaue schoss auf ihr Gesicht zu und die Rasiermesser scharfen Krallen ließen die Wände Funken sprühen. Bunny duckte sich, stützte sich mit dem Knie auf dem Boden ab und schnellte wieder hoch, sobald die Hand des Dämons über sie hinweggefegt war. Sie legte ihr ganzes Gewicht in den Aufwärtshacken, den sie der Echsenkreatur ins Gesicht verpasste. Aus der Bahn geworfen, vollführte der Sampres-Dämon einen Salto und zielte dabei mit seinem Fuß auf Bunnys Kopf. Mit diesen Angriff hatte sie nicht gerechnet und es gelang ihr nur mit knapper Not, den Kopf zu drehen um zu verhindern, dass er ihr das linke Auge ausriss. Mit einer Kralle erwischte er sie jedoch direkt unter dem Auge an der Wange. Angst stieg in ihr auf, als sie begriff, wie knapp der Schlag sein Ziel verfehlt hatte... Das Erste, was Fighter bemerkte war, das es auf der anderen Seite des Portals viel kühler war, als an dem Ort welchen sie grade verlassen hatte. Sie sah kurz über die Schulter und erwartete eigentlich Pluto zu sehen, wie sie ihr durch einen nebeligen Schleier hinterher sah. Aber da war nichts. Das Portal war verwunden und stattdessen befand sich ein dunkelrotes Tor hinter ihr. Sie befanden sich in einem kleinen Raum, in dem es außer dem Tor hinter ihr und ein paar Bilder an den Wänden nichts zu geben schien. Eine weitere Tür auf der anderen Seite bildete den einzigen Ein oder Ausgang. Als Fighter nach oben blickte, sah sie, wie helles Tageslicht durch, die gläserne Deckenkuppel herein fiel. Ab und zu streifte ein heißer Luftstrom ihr Gesicht und linderte für kurze Zeit die Kälte, die ihr in die Glieder kroch. „Wir sollten uns nicht all zu lange hier aufhalten“ meinte Lead Clow und wandte sich der einzigen Tür zu. „Hast du einen Plan?“ erkundigte sich Fighter. „Nicht unbedingt“ gestand sie und zögerte einen Moment. „Doch mir gefällt es hier nicht und außerdem müssen wir sowieso hier raus, um die Prinzessin zu finden“ Fighter konnte ihr nur zustimmen, auch ihr war dieser Ort unheimlich, doch das hätte sie niemals laut ausgesprochen. Da sie keine andere Altarnative hatten, ging Fighter zur Tür und öffnete sie. Sofort erstarrten sie beide. Sie sahen aus wie Ratten mit ihren langen zuckenden Schnauzen, dem schmutzigen braunen Fell, den rosafarbigen Schwänzen und ihren vier Beinen mit den kleinen Klauen, die ein kratzendes Geräusch auf dem Boden verursachten – aber sie waren groß wie Pudel und es gab Dutzende von ihnen. Sie rasten auf Fighter zu, als wäre sie ein Stück Käse. Die Sailor Kriegerin, schlug die Tür wieder zu. Eines der Rattenwesen prallte von außen gegen die Tür, flog rückwärts in seine Rattenwesen-Geschwister und stieß einen hohen, piepsigen Schmerzensschrei aus. Fighter verspürte eine flüchtige Befriedigung, den die Viecher hatten ihr einen riesigen Schreck eingejagt... „Wir hätten Mamoru nicht alleine gehen, lassen sollen“ beschwerte sich Mars, doch keiner Antwortete ihr. Es wäre ohnehin, vergebliche Mühe gewesen. Sie saßen alle zusammen in einer kleinen Höhle, um sich von der anstrengenden Reise zu erholen und auf Sailor Plutos Ankunft zu warten. Doch seit Mamoru sich dazu entschlossen hatte, das nahe gelegene Schloss auszukundschaften, war es mit der Ruhe schnell vorbei gewesen. Eine erwartungsvolle Spannung lag in der Luft, sie ging von Mars aus, aber auch von Tin Nyanko, die nicht mehr länger einfach tatenlos rumsitzen konnte. Saturn saß mit dem Rücken an der Wand gelehnt und beobachtete Galaxia, die am Eingang der Höhle stand. Ihre Gesichtszüge wirkten entspannt, doch an der Art, wie ihre Hände dicht neben ihrem Schwertgriff ruhten, erkannte Saturn, das auch sie jederzeit mit einem Angriff rechnete. Es ist einfach zu ruhig, dachte Hotaru seufzend. Ihre Reise war ohne jegliche Zwischenfälle verlaufen und auch nach ihrer Landung auf dem Planeten, waren sie von feindlichen Angriffen verschont geblieben. Eigentlich etwas ungewöhnliches, wenn sie bedachte, das sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten unerkannt zu bleiben. Ein plötzliches Flimmern, im hinteren Teil der Höhle erweckte Hotarus Aufmerksamkeit. Zuerst war es nur ein kleiner Punkt, doch dann wurde es rasch immer größer. Saturn sprang auf die Füße und griff nach ihrer Sense, an den Reaktionen der Anderen erkannte sie, das sie ebenfalls das Licht bemerkt hatten. „Ich bin es, doch nur“ Dieses Mal kam das Erkennen – vertraute Stimme, gehört Setsuna, nicht aufspießen!“ – ihren Reflexen zuvor und bewahrten sie davor, sich auf einen Gegner zu stürzen, der keiner war. Mit einer raschen Handbewegung drehte Saturn ihre Sense so, dass ihr spitzes Ende nicht länger in Richtung des Neuankömmlings wies, während das Licht langsam wieder erlosch und eine Frauengestalt enthüllte. „Mensch Pluto, bist du Lebensmüde?“ brauste Mars auf, während sie gleichzeitig versuchte, ihren keuchenden Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. „Sorry“ murmelte die Wächterin und sah sich in der Höhle um. „Wo ist der Prinz?“ wollte sie schließlich wissen, als sie ihn nirgendwo erblicken konnte. „Ich bin hier“ in diesem Augenblick betrat Mamoru die Höhle und sämtlich Anwesende wandten sich ihm zu... Der Sampres-Dämon landete auf den Vorderpfoten. Wieder schnellte die ockerfarbene Zunge aus seinem Maul, als er den Kopf schräg legte und Bunny mit einem grüngelben Auge fixierte. Auf seine Vorderbeine gestützt, trat der Sampres mit beiden Hinterläufen nach Bunny aus. Der Schlag traf sie mit unglaublicher Wucht und riss sie von den Beinen. Im Flug prallte sie mit dem zweiten Dämon zusammen, der sich grade wieder aufgerichtet hatte und gemeinsam krachten sie in die gegenüberliegende Steinmauer. Das Geräusch des Aufpralls hallte durch die Gasse. Bunny taten sämtliche Knochen weh, doch zu ihrem Glück, hatte der Dämon ihren Sturz gebremst und sie war unverletzt geblieben. Während sie sich wieder aufrichtete, drehte sie sich nach ihm um. Ganz langsam, als hinge sein Körper in den Fugen zwischen den Mauersteinen fest, rutschte der Dämon die Wand hinunter und fiel zu einem leblosen Haufen zusammen. „Du hast ihn getötet!“ keuchte der kleine Junge und starrte sie mit, vor Überraschung geweiteten Augen an. „Das war keine Absicht“ flüsterte Bunny und wandte sich mit wild klopfenden Herzen der anderen Seite zu. Der Sampres-Dämon starrte auf den leblosen Körper seines Gefährten und dann sah er sie an. Betrachtete sie mit dem gierigen Hunger eines wilden Tieres. Von seinen Zähnen tropfte ein dicker Speichelfaden. Jetzt hatte Bunny wirklich Angst... „Vielleicht sollten wir uns einen anderen Ausgang suchen“ bemerkte Fighter und blickte zu der Tür, die schon erste Risse aufwies. „Es gibt aber keinen anderen Ausgang“ „Und was ist mit dem Dach?“ Lead Crow blickte nach oben und schüttelte den Kopf. „Zu hoch. Ohne eine Leiter kommen wir da nicht rauf“ Schon zersplitterte die Tür. Eines der Rattenwesen schob die Schnauze durch das Holz und zwängte seinen zuckenden Körper hindurch. „Dann werden wir wohl diese nehmen“ sagte Fighter grinsend. „Geht ja nicht anders“ Bevor sich das Rattenwesen ganz durch die Tür schieben konnte, hob Fighter die Hände. „Star Serious Laser“ die gewaltige Attacke raste auf die Tür zu und riss sie aus den Angeln. Sie hörten die Schmerzensschreie der Rattenwesen, als sie von den Angriff mitgerissen wurden und dann einen lauten Knall als sie irgendwo aufschlugen. Fighter und Lead Crow rannten durch die Tür. Auf der anderen Seite tat sich ein Treppenhaus auf, in dem eine lange Wendeltreppe nach unten führte... „Wir werden beobachtet“ wisperte Mamoru Galaxia zu. „Aber nicht angegriffen“ entgegnete sie argwöhnisch. Galaxia drehte sich zu den Anderen um. „Geht langsam. Tut nichts, das bedrohlich wirken könnte. Keine ausholende Bewegung und so. Und sprecht nicht, wenn es nicht nötig ist, und auch dann nur ganz leise.“ „Wie schreit man leise?“ hauchte Saturn wenig zuversichtlich. Galaxia drehte sich um und ging langsam weiter. Die anderen folgten ihr im Gleichschritt. Neben dem gleichmäßigen plätschern von Wasser, konnten sie von oben Rascheln hören, ein stetes Wogen, das sich durch den ganzen Gang bewegte: das Klappern winziger Fangzähne... das leise Rülpsen wohl gefühlter Mägen, das Knurren anderer, die weniger gut genährt waren, das Scharren aneinander gedrückter Leiber... das Schaben nackter rosaroter Rattenschwänze über Dachsparren. Jedes dieser Geräusche jagte Galaxia eisige Schauer über den Körper. Nun da sie wusste, wo sie waren, kam es ihr vor, als lauerten die Kreaturen in viel geringerer Höhe, tief genug, einfach die Arme auszustrecken und mit den Klauen durch ihr Haar zu streichen oder ihrer fleischigen Schwänze um ihren Hals zu schlingen. Für einen Moment war sie versucht, mit ihrem Schwert nach ihnen zu schlagen, aber sie wiederstand der Verlockung und ging weiter. Nach dem sie ohne große Zwischenfälle ins Schloss eindringen konnten, befanden sie sich inzwischen tief in dem dunklen Kerkergewölbe, einzig und allein von Mamorus Spürsinn geleitet, der ihm sagte das die Prinzessin irgendwo hier unten sein musste... Es ist aus, dachte Bunny. Der Sampres-Dämon fletschte die Zähne und stürzte auf sie zu. Mit beiden Händen griff er nach ihr, umklammerte sie und versuchte, ihr das Rückgrad zu brechen. Bunny verspürte unglaubliche Schmerzen. Sie bemühte sich, aus der Umklammerung freizukommen, aber es gelang ihr nicht. „Stirb Mensch“ krächzte der Sampres-Dämon dicht an ihrem Ohr. Sie bekam keine Luft mehr und ihr verschwamm bereits alles vor Augen. In diesem Augenblick, traf den Dämon etwas am Auge. Stöhnend vor Schmerzen ließ der Sampres sie los und wich stolpernd zurück. Bunny fiel keuchend zu Boden, neben ihr lag ein Eisenrohr. Der Junge, fiel es ihr plötzlich wieder ein, er war noch immer da! Langsam kam sie wieder zu Atmen und rappelte sich mühsam auf. Sie musste den Jungen beschützen. Auch der Dämon kam wieder zu Besinnung und er schien mehr als nur Wütend zu sein. Fauchend wandte er sich dem braunhaarigen Jungen zu. „Nein“ rief Bunny entsetzt, als der Sampres zum Sprung ansetzte. Sie rannte los und während sie die Hand nach dem Jungen ausstreckte, schrie Bunny aus Leibenskräften „Nein.“ Zu ihrer völligen Überraschung und Erleichterung erstarrte der Dämon plötzlich mitten in der Luft. Dann explodierte er und Bunny wurde so heftig zurückgeschleudert, dass ihre Lungen ihren Dienst versagten. Sie hörte nichts, sah nichts, fühlte, wie ihr Gehirn sich der Ohnmacht ergab und wieder zu Bewusstsein fand, immer wieder im raschen Wechsel. Endlich klopfte ihr Herz wieder. Hatte es überhaupt aufgehört zu schlagen? Oder war sie nur grade wieder erwacht und hörte es in ihren klingelnden Ohren pochen? Langsam drehte sie sich auf den Rücken; ihre Muskel erzählten ihr ausgiebig, wie sehr sie sie in diesem Augenblick verabscheuten und dass sie beschlossen hatten, sie für einige Tage zu strafen. Ihr Sehvermögen war einwenig eingeschränkt, dennoch blickte sie sich um und kam langsam auf die Beine. Ein Rascheln verriet ihr, dass noch jemand Anderes das Gleiche tat. „Bist du in Ordnung, Kleiner?“ fragte sie den Jungen. Er hielt sich den Kopf, grinste aber. „Ja, noch in einem Stück.“ Dann blickte er auf den Boden, wo ein Häufchen Asche lag. „Doch das ist immerhin mehr, als man von dem Dämon behaupten kann.“ Seren stand in der Zelle und betrachtete die blonde Frau auf den Boden. In den letzten Stunden war der goldene Halbmond auf ihrer Stirn mehr und mehr verblasst. Seren wünschte, er könnte mehr Bedauern empfinden für das, was Zeros ihr angetan hatte. Schließlich war sie trotz allem, noch immer seine Schwester. „Die Prinzessin, wird schon bald wieder aufwachen, mein Meister“ Zeros trat hinter ihm aus dem dunklen Schatten der Zelle. Sein linker Arm war steif und nur dank seiner dämonischen Kräfte, hatte er den anderen Arm nicht auch noch verloren. Seren hatte keinerlei Mitleid mit ihm, wegen seiner Leichtsinnigkeit, war das Siegel weiter gebrochen. Der Wahnsinn, der daraufhin folgte, war... nun, unglücklich. Er wünschte sich ein Herz, das darüber hätte traurig sein können. Doch das Einzigste was er empfinden konnte, war sein Durst noch Blut und es verlangte, gestillt zu werden. „Wenn sie aufwacht, will ich es wissen“ mit einem letzten Blick auf seine Schwester, wandte sich Seren ab und verließ die Zelle... Die Wendeltreppe führte immer tiefer und tiefer und tiefer. „Was glaubst du, wie hoch ist dieser Turm?“ fragte Lead Clow. „Keine Ahnung“ antwortete Fighter nach Luft schnappend. „Aber ich hoffe nicht all zu hoch.“ Die kurzen Stufen waren aus demselben grauen Gestein gehauen wie der Rest des Turms. Sie waren vom jahrhundertenlangen Gebrauch ausgetreten, glatt und tückisch. Die beiden Sailor Krieger hielten sich dich neben der Wand auf, den auf der anderen Seite gab es kein Geländer und niemand von ihnen hatte große Lust in die Tiefe zu stürzen. „Ich mag Wendeltreppen nicht“ murmelte Fighter und setzte weiter einen Fuß vor dem anderen. Die kurzen, unregelmäßigen Stufen, manche kaum zehn, fünfzehn Zentimeter hoch, waren schwieriger zu nehmen als höhere. Fighter hörte Lead Crows Schritte hinter sich. Ab und zu rutschte auch sie von einer glitschigen Stufe ab und es gab ein schlürfendes Geräusch. Angesichts der bizarren Natur des Turmes hätte sie, Lead Crow gerne im Auge gehabt, aber das war auf dieser engen Treppe schlichtweg unmöglich. Sie kletterten weiter, immer nach links um die Kurve. Der Turm schien gar kein Ende nehmen zu wollen. „Lead Crow?“ „Ja?“ „Glaubst du... ach egal.“ „Nein was ist?“ „Glaubst du, das Bunny wirklich der Messias ist?“ Lead Crow schwieg eine Weile und es waren nur ihre Schritte auf den Stufen zu hören. „Vielleicht“ sagte sie schließlich. „Sie hat das Chaos besiegt! Nur mit ihrem Herzen.“ „Das stimmt“ „Also ist es vielleicht möglich?“ „Ich weiß es nicht“ räumte Lead Crow ein. „Bis jetzt, habe ich den Messias immer für eine Legende gehalten. Ich meine – ein einzelner Mensch der, die Welt den Frieden bringt – wie wahrscheinlich, ist das schon?“ „Nicht besonderst“ stimmte Fighter zu. „Aber wenn es doch so ist?“ Wieder schwieg Lead Crow einen Moment, dann meinte sie: „Wenn es wirklich so ist, dann sollten wir die Prinzessin schnell finden. Es währe dann nämlich nicht so gut, wenn sie hier draufgeht“ Fighter nickte grimmig und gemeinsam setzen sie ihren Abstieg fort. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch als sie das nächste mal aufblickte, war die Treppe zu Ende. Sie standen vor eine unglaublich alten Tür, die aus drei breiten, mit rostigen Eisenverstrebungen verbunden Bretter gefertigt war. Es sah so aus, als sei sie seit Jahrhunderten nicht mehr geöffnet wurden. Fighter drückte auf die Klinke, doch nichts rührte sich. „Abgeschlossen“ „Aber nicht mehr lange“ grinste Lead Crow. „Eintreten?“ fragte Fighter. „Daran habe ich gedacht“ „Von mir aus gern.“ Gemeinsam nahmen sie kurz Anlauf und traten gegen die Tür. Splitternd flog sie aus dem Rahmen und krachte auf den Boden. „Okay“, bemerkte Fighter trocken. „Das hat bestimmt niemand mitgekriegt“ „Und dir ist wirklich nichts passiert, Kleiner“ erkundigte sich Bunny bei dem braunhaarigen Jungen, der trotz des Angriffes der beiden Dämonen erstaunlich gelassen wirkte. „Nein. Aber sie haben etwas abbekommen“ stellte er fest und deutete auf ihr Gesicht. Erst in diesem Augenblick bemerkte Bunny das Brennen unterhalb ihres linken Auges. Sie tastete die Wunde vorsichtig ab und als sie die Finger wieder wegnahm, klebte Blut daran. „Ist halb so schlimm“ log sie, damit er sich keine Sorgen machte. „Eigentlich“ sagte der Junge und zog eine Grimasse, „sieht es ziemlich übel aus.“ Er griff in seine Hosentasche und holte ein Päckchen Taschentücher hervor. „Hier, weil sie mir das Leben gerettet haben“ dann legte er den Kopf schief. „Wie haben sie das eigentlich gemacht?“ „Was gemacht?“ fragte Bunny unsicher, die eigentlich ganz genau wusste was der Junge meinte. „Na, den Dämon in die Luft gejagt? Eigentlich können das nämlich nur Sailor Krieger und sie sehen nicht wie eine aus. Obwohl...“ er blickte sie aus schmalen Augen an „ich dieses Zeichen auf ihrer Stirn, schon mal gesehen hab. Ich weis bloß nicht mehr wo“ Seine Worte überraschten Bunny so sehr, das sie im ersten Moment keine Ton heraus brachte. Das er die Sailor Krieger kannte war nicht weiter verwunderlich, selbst in ihrer Zeit, waren sie den meisten Menschen durchaus ein Begriff. Doch der Halbmond...? „Ha, ich weiß es wieder“ rief der Junge plötzlich und riss Bunny damit aus ihre Starre. „Ich hab ihn auf einem Bild gesehen, das meine Mama mir gezeigt hat. Da hatte ein Mädchen auch so einen Halbmond auf der Stirn“ „Einem Bild?“ wiederholte Bunny überrascht. Der Junge nickte und schaute sie mit großen Augen an. Erst jetzt viel Bunny auf, wie tief grün seine Augen waren. Irgendwo hatte sie dieses grün schon einmal gesehen, da war sie sich sicher. Dann keuchte sie plötzlich auf, als es ihr wieder ein fiel. Nun ergab alles einen Sinn. Sie wusste wieder welches Bild er meinte und sie wusste auch wer er war. „Oh mein Gott“ hauchte sie und starrte den Jungen mit weit aufgerissenen Augen an. „Du bist Makotos Sohn“ byby Blacklady Kapitel 10: Trügerische Sicherheit ---------------------------------- Es gab eine Zeit, in der Planeten und Sterne im Einklang waren. Eine Zeit, in der das, was gewesen, wieder sein sollte. Und das, was einst getan wurde, wieder getan wurde. Eine Zeit, in der eine große Macht sich erhob. Eine Macht, gegen die es keine Wehr, aber doch Hoffnung gab. Eine Macht, die von jenen, die reinen Herzens sind, bezwungen wird. Solch eine Zeit wird wiederkehren, so sicher, wie die Sterne eines Tages wieder im Einklang sein werden. Und in dieser Zeit wird eine andere Macht sich erheben. Eine Macht, die anders von Gestalt, doch gleich im Geiste sein wird. Und wie seine Geschwister aus vergangen Tagen wird sie versuchen, den Mond zu stehlen, die Sonne zu verschlingen und auf Erden zu wandeln. Um vielleicht einen Dolch in das Herz des Schicksals zu treiben. Prinzessin Kakyu runzelte die Stirn, der Text war in einer alten Mondsprache verfasst, dennoch war sie sich sicher, ihn richtig übersetzt zu haben. Sie studierte die Gravur unter der alten Prophezeiung. Das Bild zeigte die Umrisse eines Menschen der halb schwarz und halb weiß war. „Licht und Dunkelheit“ murmelte die Prinzessin, während sie die Stirn des Wesens betrachtete, auf der ein rotes Symbol prangte: eine Flamme. Sie spürte eine dunkle Vorahnung in sich aufsteigen und griff rasch nach einem alten Buch das auf dem Tisch lag. Kurz blätterte sie darin herum und hielt dann inne. Aufmerksam las sie einen bestimmten Abschnitt. Dann schüttelte sie den Kopf und begann von neuem. Langsam, Wort für Wort, übersetzte sie die alte Mondsprache. „Wenn der Mond seinen hellsten Glanz erreicht, wir sie erwachen. Gestärkt durch Generationen... den durch ihren Adern fliest das Leben“ Kakyu hielt inne und wiederholte langsam die Worte: „Fliest das Leben...“ Gerade da kam Say durch die Tür. „Was soll das den heißen?“ fragte sie neugierig, als sie die letzten Worte hörte. Prinzessin Kakyu blickte auf, ihre Mine war ernst. „Das bedeutet, das wir schon mittendrin stecken...“ „Du bist Makotos Sohn!“ Der braunhaarige Junge wich vor ihr zurück und Argwohn schlich sich seinem Blick. „Woher kennen Sie diesen Namen? Nur ihre Freunde nennen sie manchmal so und Sie gehören nicht dazu, ich kenn sie nämlich nicht.“ Bunny war für einen Moment sprachlos, dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Sie erinnerte sich daran, was Setsuna ihr einmal erzählt hatte. Das sobald sie Königin wurde, die Mädchen ihre Sailor-Form behielten. Aber das würde ja bedeuten, das dieser Junge wusste, das Makoto eigentlich Jupiter war und das wiederum ließ darauf schließen, das er auch die anderen Mädchen kannte. Aufregung machte sich in ihr breit, als ihr bewusst wurde, das sie nur noch ein kurzes Stück davon entfernt war, die Mädchen endlich wiederzusehen. Doch zuvor musste sie diesen Jungen erst einmal davon überzeugen, das sie nichts böses von ihm wollte. Bunny setzte ein beruhigendes Lächeln auf – zumindest hoffte sie das es Beruhigend auf ihn wirkte. „Nun kleiner, die Sache ist etwas kompliziert. Ich kenne den Namen deiner Mutter, weil sie eine meiner besten Freundinnen ist... Nun zumindest nehme ich an, das wir noch Befreundet sind... Ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen, weiß du... und jetzt war ich grade auf der Suche nach ihnen, als ich deinen Schrei gehört hab...“ „Warum haben sie nach ihr Gesucht?“ „Weil ich die Sailor Krieger, um Hilfe bitten möchte. Damit ich wieder nach Hause kann“ „Wo kommen sie den her?“ Bunny schluckte, sie hatte gehofft dieses Thema vermeiden zu können. „Das kann ich dir leider nicht sagen, Kleiner. Aber glaub mir, es ist sehr weit weg und allein komme ich nicht mehr zurück. Wenn du also weist, wo ich die Sailor Krieger finde, musst du es mir sagen. Bitte, ich möchte doch nur wieder nach Hause“ sie blickte ihn mit flehenden Augen an und seine Gesichtszüge wurden Augenblicklich weicher. Er konnte es nicht ertragen einen verzweifelten Menschen zusehen, davon gab es in dieser Stadt weisgott genügend. „Nun, ich könnte ihnen schon helfen“ ein Grinsen umspielte seine Mundwinkel, „aber nur unter einer Bedienung!“ „Was für eine?“ fragte Bunny hoffnungsvoll. Sie würde alles tun, wenn sie nur endlich wieder nach Hause kam. Raus aus diesem Alptraum und zurück zu ihren Freuden, zu den Menschen die sie liebte. „Sie hören damit auf, mich Kleiner zu nennen. Ich bin schon zehn und außerdem ist mein Name Toshi“ Bunny atmete erleichtert aus. Das war eine Bedienung, die sie nur zu gern erfüllte. „Ich bin Usagi, aber meine Freunde nennen mich nur Bunny. Freut mich dich kennen zulernen Toshi“ sie reichte ihm die Hand, die Toshi lächelnd ergriff. Es kam nicht oft vor, das er in dieser Stadt, auf einen so offenen und freundlichen Menschen traf. Er vertraute ihr, auch wenn er nicht sagen konnte, warum sie eine so starke Anziehungskraft auf ihn ausübte... Das ist absurd, dachte Lead Crow, während sie zusammen mit Fighter den Gang entlang schritt. Wie um alles in der Welt sollten sie die Mondprinzessin in ihre Zeit zurückbringen, wenn sie noch nicht einmal den Ausgang aus diesem Irrgarten fanden? Das ganze Gebäude schien tatsächlich eine Art Labyrinth zu sein. Jeder Gang, glich auf erschreckende Weise dem vorherigen und jede Tür, die sie betraten, führte nur in einem weiteren Korridor mit noch mehr Türen. Aber keine Einzige von ihnen sah auch nur Ansatzweise wie ein, Ein - oder Ausgang aus. Wenn das so weiterging, würden sie noch Wochen, wenn nicht sogar Jahre hier herum irren. „Wenn wir es solange überhaupt aushalten. Ohne zu verhungern oder zu verdursten“ murmelte sie leise vor sich hin. „Was hast du gesagt?“ fragte Fighter, die in ihre eigenen Gedanken vertieft war. „Ach nichts. Ich hab nur laut nachgedacht“ winkte Lead Crow ab. Sie wollte Fighter nicht unnötig beunruhigen, es rechte vollkommen aus, wenn es eine von ihnen bereits war. „Sag mal, Lead Crow. Findest du diesen Ort nicht auch etwas seltsam?“ Okay soviel zum Thema beunruhigen. „Ein bisschen vielleicht. Es ist nicht ganz mein Wohngeschmack“ das war die Untreibung des Jahrhunderts. Wer immer sich hier auch Heimisch fühlte, er braucht dringend ein Termin beim Psychiater. „Ach so und ich hatte schon befürchtet, wir wären in eine Falle geraten“ murmelte Fighter ironisch. „Es ist dir also auch aufgefallen?“ „War ja nicht zu übersehen. Wir laufen hier schon seit Stunden herum und sind noch keinem einzigen Menschen begegnet. Noch nicht mal nee Ratte“ Lead Crow musste sich unbewusst vor Ekel schütteln. „Erinnere mich bloß nicht daran, auf diese Viecher kann ich gern verzichten“ Fighter verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. „Jetzt erzähl mir nicht, du hattest Angst vor diesen übergroßen Schoßhündchen“ „Nein“, entgegnete Lead Crow zähneknirschend „Aber wenn ich diesen Spaßvogel erwische, der mit uns hier seine Spielchen spielt, dann wird er nichts mehr zu lachen haben. Darauf kannst du Gift nehmen“ verkündete sie entschlossen. „Tja, aber dazu müssen wir hier erst mal raus kommen“ stellte Fighter altklug fest... Als Red Lady über die Schwelle trat, wurde sie von warmen, gemütlichen Licht umfangen, das mehrere dutzend Kerzen ausstrahlten. Sie schloss die Tür und sah sich in dem großen Raum um. Die Vorhänge waren zu gezogen und abgesehen von den Kerzen erhellte ein Spiegel, der von innen heraus zu leuchten schien, das Zimmer. Auf seiner Oberfläche konnte Red Lady zwei Gestalten erkennen, die ziellos durch einen langen Gang irrten. Ein Grinsen, erschien auf ihrem Gesicht. Ein Geschöpf zu sehen, das sich vor Schmerzen wand, zu wissen, das sein Leben an einem seidenen Faden hing, den sie durchtrennen konnte... es gab kein größeres Vergnügen. Außer dem einem... „Du kommst reichlich spät, Liebes!“ Aus ihrem Tagtraum gerissen zuckte Red Lady leicht zusammen und blickte schuldbewusst, zu der älteren Frau, die auf dem Sofa saß hinüber. Im flackerndem Licht der Kerzen, schimmerten ihre langen Haar wie pures Gold. Das Gesicht hatte sie zum Spiegel gewandt, doch im Gegensatz zu Red Lady, nahmen ihre grünen Augen alles nur freudlos zur Kenntnis. Wie bei der Widerholung eines alten Films, dem man einfach schon zu oft gesehen hatte. „Es tut mir Leid, Mama. Ich wurde aufgehalten“ sie durchschritt den Raum und ließ sich auf dem Sofa neben der Königin nieder. „Mir wurde grade berichtet, das Bunny Kontakt mit den Sailor Krieger knüpfen konnte“ verkündete die junge Prinzessin fröhlich und hoffte das sie mit dieser gute Neuigkeit, wenigstens ein kleines Lächeln auf dem Gesicht ihrer Mutter zaubern konnte, doch diese nickte nur. Wie immer hatte Red Lady das Gefühl, das die Begriffe wie Fröhlich, Glücklich, Traurig oder Mutlos nicht in dem Vokabular ihrer Mutter existierten. Zumindest ließ nichts darauf schließen. Nur manchmal, wenn sie so wie jetzt alleine waren, dann konnte sie ab und zu einen Ausdruck von Zuneigung, in den sonst ausdrucklosen Augen der Königin erkennen. Doch selbst das war in der letzten Zeit immer seltener geworden. Sie spürte wie Endtäuschung in ihr aufstieg. War es den zuviel verlangt ein wenig mehr Anerkennung für das zu bekommen, was sie alles für ihre Mutter getan hatte? Es war ja nicht so, das sie, sie jemals hintergangen hatte, wie ihr Vater zum Beispiel. Ganz im Gegenteil. Mehr als ein Mal hatte sie die Sicherheit ihrer Mutter über alles andere gestellt. Obwohl sie nicht darüber sprachen, war Red Lady oft gezwungen gewesen sich so zu entscheiden. Sie zweifelte daran, das es Richtig gewesen war, ihre Mutter in all ihre Aktivitäten einzuweihen. Vor allem im Zusammenhang mit den Sailor Kriegern. Sie kannte zwar die Moralvorstellung ihrer Mutter nur zu genüge, fand es aber lächerlich einen so offensichtlichen Gegner frei herumlaufen zulassen. Aber sie konnte nicht anders – damals. So vieles war in so kurzer Zeit geschehen. Nach dem Verrat ihres Vaters, war das Misstrauen ihrer Mutter so weit angestiegen, das sie noch nicht einmal ihr, ihrer einzigen Tochter und Thronerbin Vertraute. Sie musste ihrer Mutter also die Wahrheit sagen, um ihr zu beweisen, das sie das alles nur tat um sie zu unterstützen und ihr bei der Verwirklichung ihrer Ziele zu helfen. Dennoch war es schwieriger für Red Lady als zu der Zeit, in der ihre Mutter noch geglaubt hatte, sie würde auf Dämonenjagd gehen und komme deshalb regelmäßig blutbefleckt nach Hause. „Warum tötest du sie nicht einfach?“ fragte Red Lady schließlich nach einer langen Zeit des Schweigens, in den sie die beiden Krieger im Spiegel beobachtete hatte. „Weil sie es nicht Wert sind, getötet zu werden“ „Aber sie stehen deinen Plänen im Weg“ protestierte die junge Prinzessin. „Es ist ihre Pflicht“ Pflicht. Es gab kein Wort das sie mehr hasste als dieses. Pflichten, Aufgaben, Verantwortung, das alles waren doch nur Begriffe um sie an die eisernen Ketten von Regeln zu binden, die verhinderten, das Menschen ihre Träume verwirklichten konnten. Was sie betraf, so hatte sie schon vor langer Zeit aufgehört nach ihnen zuleben. „Willst du sie also in dieser Zwischendimension herum rennen lassen, bis sie alt und grau sind?“ die Vorstellung gefiel ihr, obwohl es auf Dauer, doch recht langweilig sein würde. „Nein, ich werde sie frei lassen, wenn die Zeit reif ist. Mein jüngeres Ich, muss ihre Fähigkeiten erproben und ich denke, diese beiden Krieger werden gute Spielkameraden abgeben“ Red Lady musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen. Diese Idee, war natürlich um einiges besser als ihre. Es würde ihr großes Vergnügen bereiten, dabei zusehen zu dürfen. „Doch bevor es soweit ist, muss sie erst die Wahrheit erkennen“ fügte ihre Mutter hinzu und die Vorfreude ihrer Tochter verpuffte augenblicklich. „Glaubst du, die Sailor Krieger werden sie dazu bringen können?“ fragte sie hoffnungsvoll. „Nein“ entgegnete ihre Mutter knapp und zum ersten Mal seit langem erschien ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht, während sie zum Bett, das in einer dunklen Ecke stand hinüber blickte. „Doch sie wird Ihm glauben!“ Schwach waren die Umrisse eines Mannes zu erkennen, der an Händen und Füßen gefesselt war. Auf seiner Stirn stand der kalte Schweiß, er war bleich und zitterte am ganzen Leib. Seine dunkelblauen Augen sahen sie an, doch seine Pupillen hatten die Größe von Wagenrädern. „Nicht war Endymion?“ Er schwieg... Feuchte, übelriechende Luft wehte über sie hinweg, und aus weiter Ferne hörte sie das Echo fallender Tropfen. Während Saturn hinter den Anderen herschlich, fragte sie sich, ob sie jemals wieder ans Tageslicht zurückfinden würde. Eine Ratte huschte über den Boden und Mars schrie leise auf, doch niemand achtete auf sie. Saturn bewegte sich mit äußerster Vorsicht, ihre Sinne erforschten jeden Riss, jede Felsspalte und jede Ansammlung von Schatten. Grimmig dachte sie, dass dies wohl der perfekteste Ort zum Sterben war. Sie fühlte sich lebendig begraben und dabei war sie doch nicht einmal siebzehn Jahre. Viel zu Jung um ans Sterben zu denken. Aber sie wusste auch, das ihre Feinde überall sein konnten, dass sie sie möglicherweise beobachteten und auf sie warteten. Mit klopfenden Herzen folgte sie Schritt für Schritt dem Verlauf des Tunnels. Ihre Finger waren feucht und drohten immer wieder auf dem metallischen Stab ihrer Sense abzurutschen. Sie hätte gern ihre schwitzenden Hände, an ihrer Kleidung abgewischt, aber sie glitten einfach nur über das nichts aufnehmende Leder. Pluto die nur wenige Schritte vor ihr ging, erschien es ähnlich zu ergehen, denn ihre Finger umspannten ihre Grandzepter so fest, das ihre Fingerknöchel bereits weis hervortraten. An einer Weggabelung hielten sie schließlich an. Es gab drei Möglichkeiten zum wählen: eine Treppe die nach oben ins Licht führte und zwei weitere feuchte und dunkle Gänge, der eine nach links, der andere nach rechts – aber keiner der beiden machte einen besonderst verlockenden Eindruck. Vielleicht sollten sie die Treppe nehmen, sie schien bei weitem die sichererste Alternative zu bieten. „Wir gehen nach rechts“ verkündete der Prinz der Erde in diesem Augenblick. Saturn seufzte leise. Natürlich, warum auch nicht. Warum sollten sie sich auch, für eine helle und trockne Treppe entscheiden, wenn sie doch, zwei so sinkende, ekelhafte Tunnel zur Auswahl hatten. Da ihr keine große Wahl blieb folgte sie den Anderen, die sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatten, im geringen Abstand. Zu sehr mit ihrer Aufgabe beschäftig, ihre Mitstreiter vor Potenzellen Gefahren zu schützen, bemerkte Saturn erst reichlich spät, das Galaxia sich von ihrer Führungsposition gelöst hatte und nun neben ihr ging. Sie blickte zu der größeren Kriegerin auf, deren Augen genauso wachsam durch den Tunnel glitten, wie ihre eigenen. Doch bevor sie sich fragen könnte, was Galaxia hier hinten bei ihr wollte, begann diese bereits zu sprechen. „Was ich auf der Erde über die Mondprinzessin gesagt hab, tut mir Leid. Ich hallte sie nicht für naiv, ganz im Gegenteil und wenn ich deine Gefühle verletzt haben sollte, möchte ich mich gern dafür Entschuldigen“ Saturn schwieg einen Augenblick und Galaxia befürchtete schon, das sie ihre Entschuldigung nicht annehmen würde, doch dann meinte sie: „Ich weis das du das, was du gesagt hast nicht so meintest. Du wolltest mich nur provozieren, damit die anderen aufhören zu streiten.“ „Richtig“ „Aber trotzdem, hätte ich gerne eine Antwort auf meine Frage!“ „Warum ich zurück gekommen bin?“ Saturn nickte und Galaxia seufzte leise. „Vor einigen Monaten, begannen die dämonischen Aktivitäten deutlich zu zunehmen. Inzwischen sind sie soweit angestiegen, das ich und meine Krieger, der überzahl kaum noch etwas entgegen zu setzten haben. Wir brauchten Hilfe, also bin ich losgegangen um euch, aber vor allem die Mondprinzessin darum zu bitten. Leider fand ich aber nur den Prinzen und Luna. Sie erzählten mir, was während meiner Abwesenheit geschehen war und ich entschloss mich zu bleiben, da ich es für meine Pflicht hielt, nach allem was ich euch angetan habe.“ Wie immer, wenn ihr etwas zu schnell ging, legte Hotaru den Kopf leicht schief. „Moment mal. Soll das heißen, du hast deine Heimat verlassen, während ihr Angegriffen wurdet?“ „Wenn man es so einfach sehen will“, erwiderte Galaxia, „ja.“ Es war eine Antwort, die sie nicht erwartet hatte und auf die sie nicht im mindesten vorbereitet war. Die schamlose Offenheit erschütterte sie zutiefst. Sie starrte in ihr Gesicht, das im schwachen Licht nur als Umrisse zu erkennen war. „Du hast sie im Stich gelassen?“ „Nein, ich habe das Getan, was ich tun musste. Als Prinzessin ist es meine Aufgabe, die Menschen zu beschützen, doch wie hätte ich das tun sollen, wenn ich in einem sinnlosen Kampf gestorben wäre?“ erkläre sie der Jüngeren, als müsste sie sich verteidigen. „Außerdem sind wir inzwischen zu der Ansicht gekommen, das die dämonischen Aktivitäten und das verschwinden der Mondprinzessin, auf irgendeine weise im Zusammenhang stehen müssen. Wir wissen nicht genau wie, aber wir denken, das es etwas mit dem Silberkristall zu tun hat. Wenn ich also jetzt, alles in meiner Macht stehende tue, um die Mondprinzessin zu retten, dann helfe ich damit auch den Menschen auf meinen Planeten. Oder etwa nicht?“ Saturn schwieg und dachte über ihre Worte nach. „Ja“, meinte sie schließlich, „ich glaube das tust du.“ Bunny folgte Toshi durch die Straßen, sie hatte keine Ahnung wohin genau er sie führte, doch sie bewegten sich zielsicher in Richtung Stadtzentrum. Genau in die gleiche Richtung, in der sie bereits zuvor unterwegs war. Noch immer konnte sie die Geschehnisse in der Gasse, nicht ganz verarbeiten. Was war mit dem letzten Dämon passiert? Warum war er einfach explodiert? Nicht das sie nicht froh darüber war, ansonsten wäre es bestimmt ziemlich übel für sie ausgegangen, aber trotzdem, es gab doch überhaupt keinen Grund dafür. Sie zwang sich, diese nervigen Fragen beiseite zu schieben und an das vor ihr liegende zu Denken. Das Wiedersehen mit ihren Freunden! Wie würden sie wohl reagieren? Bunny wollte zwar Chibi-usas Worten keinen Glauben schenken, doch sie konnte sie auch nicht einfach ignorieren. Was wenn die Mädchen tatsächlich gegen die Königin kämpften? Würde das nicht bedeuten, das sie auch eigentlich gegen sie kämpften? „Es ist nicht mehr weit!“ Bunny blickte in Gedanken versunken auf und nickte schwach. Plötzlich war sie sich nicht mehr so sicher, ob es überhaupt eine so gute Idee war, die Mädchen wieder zusehen. Natürlich, mit ihrer Hilfe wäre es sicher einfacher in ihre normale Zeit zurück zukehren. Doch was, wenn sich am Ende herausstellte, das Chibi-usa nicht gelogen hatte? Was wenn sie sie wirklich hassten? Würde sie es ertragen können mit einem solchen Wissen weiter zu leben? Wäre es denn nicht einfacher umzukehren und daran zu glauben, das nichts und niemand ihre Freundschaft je zerstören konnte? „Hier lang!“ Toshi führte sie in eine kleine Seitenstraßen. Es dauerte einen Moment, bevor Bunny sie als das identifizieren konnte, was es einmal gewesen war: nämlich die Seitenstraße der Spielhalle. In Bunny drängte sich der unangenehme Verdacht auf, das dies alles keine Zufall war. Chibi-usa hatte gesagt, das sie die Mädchen wohlmöglich genau hier finden würde. Zumindest in dieser Sache schien sie nicht gelogen zu haben. Aber was, war mit dem Rest? Ihr blieb keine Zeit noch länger darüber nachzudenken, den Toshi war bereits wieder in Bewegung. Bunny folgte ihm tiefer in die Gasse hinein. Die Wände ragten rechts und links von ihr in den Himmel. Von irgendwoher hallte ein Knall durch die Straßen und sie zuckte leicht zusammen. Schüsse! Bunny beschleunigte ihren Schritt, auf keinen Fall, wollte sie hier sterben. Sie erreichte den Jungen in dem Moment, als er um eine Ecke bog. Überrascht blieb sie stehen. An der rückwärtigen Mauer ragte ein Vorsprung in die Gasse, und dahinter verbarg sich ein schmaler Gang, der direkt bis zum Fundament der Spielhalle hinunterführte. Bunny konnte sich nicht daran erinnern, das es diesen Eingang in ihrer Zeit bereits geben hatte. Er musste erst viel später gebaut worden sein. „Vorsichtig bei den Stufen“ warnte Toshi noch, ehe er in der Dunkelheit verschwand. Bunny blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Sie hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend und am liebsten wäre sie sofort wieder umgedreht. Doch dann ermahnte sie sich, das sie schon mit viel schwierigeren Situationen fertig geworden war, dagegen war diese Treppe ein wahres Kinderspiel. Langsam, vorsichtig tastete sie sich mit einer Hand an der Wand tiefer in die Dunkelheit. Die Steine unter ihren Fingerspitzen waren scharfkantig und feucht. Der Tunnel wurde enger, und Bunny tastete sich noch langsamer voran. Sie spürte Toshi dicht vor sich, konnte seine Umrisse jedoch nur schemenhaft erkennen. Aber seine bloße Gegenwart, gab ihr erstaunlicherweise Sicherheit. Sie musste unweigerlich an ihren geliebten Mamoru denken. Bis jetzt hatte er sie immer aus gefährlichen Situationen gerettet. Doch dieses mal war sie sich sicher, das er nicht kommen würde. Zum ersten mal in ihrem Leben, war sie vollkommen auf sich allein gestellt. Die Wand wich nach links zurück, und der Tunnel öffnete sich in einen halbkreisförmigen Raum hinein. Merkwürdigerweise war es hier drin heller als im Gang. Im Halbdunkeln bemerkte Bunny die Umrisse einer schweren Eisentür, doch sie hatte keine Klinke zum öffnen. „Eine Sackgasse?“ Toshi neben ihr grinste. „Nicht unbedingt“ er legte seine Hand auf eine Steinplatte und kurz leuchtete ein blaues Licht auf, im nächsten Moment schwang auch schon die Eisentür geräuschlos nach innen auf... „Sie ist nicht mehr weit weg“, flüsterte Mamoru. Geraume Zeit waren sie schweigend unterwegs gewesen, hatten Tunnel um Tunnel durchquert. Die Luft war von der Erwartung drohender Gefahr erfüllt, und Mamoru schauderte, während er die Dunkelheit mit besorgten Augen zu durchdringen versuchte. „Woher weißt du das?“ fragte Mars nervös. „Hier sind keine Ratten mehr.“ Das war nicht grade die Antwort, die sie hören wollte, aber sie sagte nichts dazu. Trotzdem dauerte es eine Weile, bis sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Da drüben.“ Mars hielt an und deutete mit dem Finger voraus. „Was ist das?“ Vor ihnen lag eine kleine, düstere Seitenkammer. Sie konnten eben noch die Umrisse der Türöffnung erkennen, doch was dahinter lag, blieb ihren Blicken verborgen. Mamoru gab den Anderen ein kurzes Zeichen, das sie ihnen folgen sollten und näherte sich dann dem Raum. „Wir hätten eine Taschenlampe mitnehmen sollen“ flüsterte er, in anbetracht der Dunkelheit. Mars lächelte leicht und streckte eine Hand aus, sofort erschien ein kleiner Feuerball in ihrer Handfläche, der die Finsternis um ein paar Meter zurück weichen ließ. „Sehr praktisch“ murmelte Mamoru und blickte sie Anerkennend an. „Steht´s zu Diensten“ Das Licht erhellte die beweglose Masse eines Körpers, dessen Gesicht zum Boden gekehrt war. Mars zog heftig die Luft ein. „Bunny!“ „O nein“ er lief auf den Körper zu, während Mars ihm mit ihrem Feuerball leuchtete. Als er Bunny erreichte, ließ er sich auf die Knie fallen und zog sie beschützende an seinen Körper. Sie hatte die Augen geschlossen, doch das leichte heben und senken ihres Brustkorbs sagte ihm, das sie noch am Leben war. Erleichtert atmete Mamoru aus, als er begriff das sie nur Bewusstlos war. Erst dann nahm er die zahlreichen Verletzungen an ihrem Körper war und das sonderbare verblassen und wieder auftauchen ihres Halbmondes. Bevor er sich das Schauspiel jedoch länger ansehen konnte, tauchten Saturn und Pluto neben ihm auf. Galaxia und Tin Nyanko blieben Sicherheitshalber an der Tür stehen. „Was ist mit ihr?“ fragte Mars ungeduldig „Lebt sie noch? Das hoffe ich für sie, denn sie schuldet mir noch eine menge Erklärungen“ meinte sie aufgebracht. „Ja sie lebt, aber...“ Saturn verstummt und ihr Blick wurde Sorgenvoll. „Aber was?“ knurrte die Feuer Kriegerin. „Sie ist nicht hier. Ihre Seele ist nicht hier und ohne sie, wird die Prinzessin nicht aufwachen“, flüsterte Saturn leise. „Was soll das heißen ihre Seele ist nicht da? Wo zum Henker ist sie?“ fragte Mars aufgebracht. Sie war sich bewusst, das sie ihre Wut grade an den falschen Menschen ausließ. Aber sie machte sich Sorgen, schreckliche Sorgen um ihre Prinzessin. „Ihre Seele ist in der Zukunft“ es war Pluto die geantwortet hatte und Saturn nickte ihr zustimmend zu. „Das würde auch erklären, warum sie an zwei Orten gleichzeitig sein kann“ Mamoru der sich das alles angehört hatte, seufzte. „Das ist ja alles schön und gut. Aber ich hätte meine Freundin gerne in einem Stück wieder. Also wie bekomme ich ihre Seele zurück in ihrem Körper?“ Saturn wollte grade zu eine Erwiderung ansetzten, als sie von Tin Nyanko unterbrochen wurde. „Leute ich störe euch ja nur ungern, aber wir bekommen Gesellschaft!“ Sofort waren die Krieger wieder auf den Beinen und in Alarmbereitschaft. Mamoru hob den geschunden Körper seiner Freundin vom Boden auf und trug sie nach draußen. Nichts und Niemand würde ihn dazu bringen können sie jemals wieder los zulassen, von jetzt an, bis in alle Ewigkeit. Schnell führte Galaxia sie durch den Tunnel zurück. Bis sie plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Nun sahen die Anderen ebenfalls die großen, undeutlichen, schattenhaften Gestalten, die am anderen Ende des Durchgangs vorüberzogen. Sie drehten sich um und eilten in die entgegengesetzte Richtung. Sie rannten bereits, als sie zu einer Kreuzung mit mehreren Tunnels kamen. Blitzschnell wählten sie einen aus und stürzten hinein. Aber sie hatten nicht mit dem gerechnet, was sie dort erwartete. Die Augen vor ihnen leuchteten in der Dunkelheit. Leise Stimmen und unterdrücktes Kichern ließ sie herum wirbeln. In Panik rannten sie ein Stück zurück, bis sie wieder an eine Kreuzung gelangten. Keiner hielt sich mit Diskussionen auf. Sie rannten einfach weiter. Einen Augenblick später fanden sie sich in einer kleinen düsteren Kammer wieder. Zu spät sahen sie die Schattendämonen, die sich ihnen langsam näherten – zu spät erkannten sie, dass es hier keinen Weg nach draußen gab. Zu spät stellten sie fest, das sie in einer Falle saßen. In äußersten Entsetzen suchten die Krieger und Mamoru nach einer Fluchtmöglichkeit, doch es gab keine. Galaxia hörte, wie die Schattenwesen näher und näher kamen. Verzweifelt sah sie sich nach den Anderen um. „Ich glaube nicht das wir hier ohne weiteres raus kommen!“ „Aber wir können nicht gegen diese Wesen kämpfen. Es sind zu viele und hier ist es zu eng, wir würden uns selbst töten!“ Tin Nyankos Stimme klang angespannt. „Was sollen wir nur tun?“ „Ich hätte da eine Idee“ erklang plötzlich eine dämonisch tiefe Stimme hinter ihnen. Erschocken drehten sich die Freund um, als Zeros grinsend aus dem Schatten trat. Die Mädchen stellten sich sofort schützend vor Mamoru und ihrer Prinzessin. Zeros Grinsen wurde breiter. „Ihr könnt sterben“, sagte er. byby Blacklady^^ Kapitel 11: Entscheidungen mit Folgen ------------------------------------- „Ich werde mich melden sobald es etwas neues gibt. Passt gut auf euch auf“ „Und ihr auch auf euch“ Say trennte die Kommunikationsverbindung und Prinzessin Kakuy schaute dabei zu, wie das Bild der schwarzen Katze langsam verschwand und dem altbekannte Sonnensystem platz machte. Kurz blickte sie dem rot blinkenden Punkt nachdenklich an, während sie überlegte, ob es nicht ratsamer wäre, Galaxia und dem Prinzen sofort über ihre neusten Entdeckungen in Kenntnis zu setzten. Aber sie entschied sich dagegen. Zum einen, weil sie die Freunde bei ihrer Rettungsmission nicht unnötig stören wollte und zum anderen, weil sie immer noch nicht wusste ob diese Entdeckung eigentlich etwas gutes oder schlechtes zu bedeuteten hatte. Seufzend ließ sich Kakuy auf einem Stuhl am großem Tisch nieder und rieb sich ihren schmerzenden Nacken. Ihre Gedanken drehten sich um die alte Legende des Mondkönigreichs. Trotz der wenigen zusätzlichen Informationen die Luna ihnen geben konnte, waren sie nicht wirklich viel weiter gekommen. Das Einzige was sie im Moment noch davon abhielt, entgültig die Nerven zu verlieren, war die Tatsache das es den Sailor Krieger dieses Sonnensystems gut ging. Zumindest im Augenblick noch. Kakuy hoffte das es auch so bleiben würde, sie wollte nur ungern der Mondprinzessin bei ihrer Rückkehr erklären müssen, das ihre Freunde nicht mehr am Leben waren. „Lead Crow wird doch zurück kommen, oder?“ Die Prinzessin blickte Say an, die sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzte hatte. Ihr Gesicht war Sorgenvoll und in ihren Augen konnte sie eine Spur von Angst erkennen. Lead Crow und Alumina Seren müssen sich wirklich sehr nahe stehen, ging es Kakuy durch den Kopf, während sie versuchte ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen. „Lead Crow wird schon klarkommen“, versicherte sie ihr. „Was auch immer sie in der Zukunft erwartet – sie und Fighter werden damit fertig, glaube ich.“ „Ich glaub´s ja auch.“ „Ganz bestimmt.“ Aber wenn wir uns wirklich sicher sind, warum versichern wir es uns dann gegenseitig? überlegte Kakyu. Die Tür schwang auf, und ein Schwall warmer Luft streifte Bunnys Gesicht. Sie trat überrascht einen Schritt zurück. Das letzte was sie erwartet hatte, war unter der Spielhalle eine komplett eingerichtete Wohnung vorzufinden. Zögernd folgte sie Toshi über die Schwelle und blickte erschrocken zurück, als die Eisentür hinter ihr, wie von Geisterhand zu fiel. „Keine Sorge, sie geht auch von alleine wieder auf!“ versuchte er sie zu beruhigen, als er ihren suchenden Blick nach der fehlenden Türklinke bemerkte. Bunny nickte schwach und drehte sich genau in dem Moment wieder zu ihm um, als eine leiser Schrei ertönte. Ein Junges Mädchen von vielleicht fünfzehn Jahren rannte auf sie zu und schloss Toshi fest in ihre Arme. Einen Augenblick später löste sie sich wieder von ihm, hielt den jungen auf Armlänge von sich weg und sah ihn prüfend an. „Bist du okay? Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht“ „Die machst du dir immer Kira“, erwiderte Toshi in einem schwachen Versuch zu scherzen. „Aber ich bin okay. Du kannst mich also wieder los lassen.“ Nur wiederwillig kam sie seiner Aufforderung nach, dann schien sie das erste mal Bunny überhaupt zu bemerken. „Wer sind sie?“ fragte Kria misstrauisch, wartete aber gar nicht erst eine Antwort ab, sondern sprach gleich zu Toshi gewandt weiter. „Warum hast du sie mitgebracht Toshi? Du weist doch genau das du nicht mit fremden reden sollst und ihnen schon gar nicht unserer Versteck verraten darfst! Sie könnte ein Spitzel der Königin sein“ schimpfte sie ihn aus. „Bunny ist kein Spitzel“ wehrte sich Toshi gegen diesen Vorwurf. „Sie hat mich vor zwei Sampres-Dämonen beschützt und außerdem ist sie eine Freundin von Mama“ „Eine Freundin von Mama?“ wiederholte Kira überrascht „und das hast du ihr einfach geglaubt?“ „Hör auf mit ihm zu schimpfen, Kira. Wir können jetzt nichts mehr an der Sache ändern“ erklang eine weiter Stimme aus dem hinteren Teil der Wohnung und Bunny blickte in die Richtung aus der sie kam. Auf einem Sofa saßen drei Mädchen, alle schienen sie in Kiras alter zu sein. Hätte Bunny nicht bereits gewusst, das Toshi der Sohn einer Sailor Kriegerin war, so wäre es ihr spätestens beim Anblick der vier Mädchen klar geworden. Sie alle hatte eine nicht zu leugnen Ähnlichkeit mit ihren Müttern. Es war das blonde Mädchen gewesen, das rechts außen saßen, die das Wort ergriffen hatte und Kira funkelte sie nun leicht zornig an. „Ich kann mit meinem kleinen Bruder schimpfen so lange ich möchte“ gab sie patzig zurück, fügte dann aber etwas freundlicher hinzu: „Aber du hast leider recht, Mina. Wir können nichts daran ändern, das sie hier ist. Was sollen wir also jetzt mit ihr machen?“ Bunny spürte, dass die Unterhallung auf gefährliches Terrain geriet und entschied sich einzugreifen, bevor die Mädchen noch auf blöde Ideen kamen. „Vielleicht solltet ihr einfach euren Eltern bescheid sagen“ versuchte sie das Problem vernünftig anzugehen. „Ich werde auch hier warten, bis sie kommen, Versporchen“ Mit einem solchen Vorschlag schienen die Mädchen überhaupt nicht gerechnet zu haben, denn alle vier Blickten sie mit großen ungläubigen Augen an. Nur Toshi hatte traurig den Kopf gesenkt. „Wir können ihnen nicht bescheid sagen“ flüsterte er leise. „Warum nicht?“ Der Klang einer vertrauten Stimme ließ Bunny zusammenfahren. „Weil Du sie getötet hast!“, sagte die Stimme. Langsam drehte sich Bunny zu Uranus und Neptun, die mit verschränkten Armen in der Tür standen, um. Ihr Verstand weigerte sich, Uranus Worten glauben zu schenken. „Warum?“ war das Einzigste was sie hervorbringen konnte. „Warum?“ schnaufte Uranus abfällig. „Das sollten wir wohl eher dich fragen. Du warst es doch die sie umbringen ließ.“ „Nein, das ist nicht wahr!“ heftig schüttelte Bunny den Kopf. „Warum bist du hier, Serenity? Willst du jetzt auch noch die Kinder töten?“ warf Neptun ihr vor. „Glaub mir, das werden wir nicht zulassen“ Bunny wich zurück, als sie das Funkeln in Uranus Augen bemerkte. Die beiden würden sie auf der Stelle angreifen, wenn sie auch nur ein falsche Bewegung machte, das war ihr bewusst. Blitzschnell suchte ihr Verstand nach einer logischen Erklärung, bis ihr plötzlich der Fehler in Neptuns Satz bewusst wurde. Langsam hob sie beschwichtigend beide Arme. „Uranus, Neptun bitte hört mir zu. Ihr macht einen großen Fehler. Ich bin nicht die Person für die ihr mich haltet.“ „Also bitte“ Uranus warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Das ist wohl die dümmste Ausrede die ich seit langem gehört habe.“ „Aber es ist die Wahrheit. Ich komme aus der Vergangenheit, ich bin Bunny und nicht Serenity. Seht mich doch mal genau an“ flehte sie eindringlich. „Wow. Das nenne ich doch mal Original.“ Uranus klang beeindruckt. „Bis du da ganz allein drauf gekommen?“ „Sie sagt die Wahrheit, Uranus“ flüsterte Neptun ihrer Partnerin zu, während sie Bunny wachsam ansah. Fassungslos blickte Uranus sie an. „Du glaubst ihr diesen Schwachsinn, Neptun?“ „Ich glaube nur das was ich sehe, Uranus. Und das ist ein Halbmond und blaue Augen“ Bunny wusste zwar nicht was das Eine mit dem Anderen zu tun hatte, aber sie war froh das wenigsten eine der beiden Krieger ihr glaubte. „Was ist hier passiert Neptun? Ich habe Chibi-usa getroffen und sie sagte, das ihr gegen mich kämpft. Das ist doch nicht war, oder?“ „Natürlich ist das wahr“ knurrte Uranus „Im Gegensatz zu dir haben wir unsere Aufgabe nämlich nicht vergessen“ „Was soll das heißen? Was habe ich den getan, das du mich so sehr hasst?“ schrie Bunny verzweifelt. „Was du getan hasst? Schau dir die Stadt doch mal an! All das Leid das da draußen herrscht, hast du ganz allein zu verantworten. Nur weil du nicht damit abfinden konntest, das dein großer Traum vom Frieden nicht ewig anhält. Weil du unbedingt die Welt, von sämtlichen Dämonen befreien wollest. Dafür warst du sogar bereit über Leichen zu gehen“ schrie Uranus zurück. „Wir wollten niemals deine Feinde sein Bunny. Doch mit deinem Handeln hast du die Menschen in Gefahr gebracht und als Sailor Krieger konnten wir nicht einfach tatenlos zusehen, wie die Erde immer weiter im Mitleidenschaft gezogen wurde. Wir haben zuerst versucht vernünftig mit dir darüber zureden, doch du wollest uns nicht zuhören. Also wurden wir zu deinen Feinden, zum Wohle der Erde und den Menschen“ erklärte Neptun in einem ruhigeren Ton. Bunny spürte wie etwas in ihrem inneren zu zerreisen drohte. Sie hatte die Wahrheit niemals hören wollen und selbst jetzt noch, weigerte sie etwas in ihr, sie einfach zu akzeptieren. Der Gedanke, das sie eines Tages alles verlieren würde, für das sie lebte, war einfach zu unerträglich. Eine Bewegung von Uranus riss Bunny aus ihrem Trancezustand. Ihre Augen weiteten sich in Panik, als sie das Schwert in deren Händen erkannte. Ein erstickter Schrei, hallte in ihren Ohren wieder, doch Bunny war sich sicher, das er nicht von ihr gekommen war. Etwas überrascht blickte sie auf Toshis Rücken, der nun vor ihr stand. Er hatte die Arme ausgestreckt, als versuche er sie zu schützen. „Geh aus dem Weg, Toshi“ befahl Urans herrisch, aber der Junge schüttelte stur den Kopf. „Nein. Bunny ist nicht böse“ „Aber sie wird es eines Tages sein. Glaub mir es ist besser für diese Welt, wenn ich sie jetzt töte“ Die Bemerkung traf Bunny vollkommen unvorbereitet. Stimmte es denn? War es besser wenn sie nicht am Leben war? Es war möglich, aber nicht Hundertprozentig sicher. Vielleicht würde ja, die neue Zukunft noch viel schlechter aussehen als diese hier! „Mama will aber nicht, das Bunny stirbt“ meinte Toshi und Tränen liefen seine Wange herunter. „Du weist nicht, was du redest Toshi. Bunny war es die deine Mutter getötet hat, wenn ich jetzt sie töte, bekommst du deine Mutter zurück. Willst du das denn nicht?“ „Doch schon, aber nicht so.“ Bunny war gerührt über die Operbereitschaft des kleinen Jungen, obwohl sie nicht begreifen konnte, warum er es tat, schließlich hatte Uranus in einem Punkt recht, Toshi würde seine Mutter zurück bekommen, wenn sie nicht mehr Lebte. Sie war so sehr in Gedanken versunken das sie nicht bemerkte, wie Uranus und Neptun einen kurzen Blick austauschen und sich dann zu nickten. Erst als Urans blitzschnell auf sie zurannte und mit einem Salto über sie hinweg flog, erkannte sie ihren Fehler. Nun befand sie sich hinter ihr und Bunny musste sich notgedrungen zu ihr umdrehen. Genau diesem Moment nutzte Neptun aus um Toshi aus der Gefahrenzone zu ziehen. Er währte sich mit Händen und Füßen gegen den eisernen Griff, doch Neptun ließ ihn einfach nicht los bis sie ihn in die Obhut seiner Schwester übergeben hatte. Nun wurde er gleich von vier Mädchen festgehalten und konnte nur tatenlos zusehen, wie Uranus und Neptun Bunny angriffen. Diese wich den Schlägen und Tritten so lange geschickt aus, bis ihr Fluchtversuch schließlich von einer Wand gestoppt wurde. Uranus hob ihr Schwert und lächelte siegessicher. „Ich muss sagen, du bist besser geworden. Aber jetzt sitzt du in der Falle.“ Verzweifelt suchte Bunny nach einem Ausweg. Sie würde nicht einfach Aufgeben, nicht nachdem sich Toshi so für sie eingesetzt hatte. Das war sie ihm einfach schuldig. Und außerdem wollte sie nicht sterben. Diesen Weg war sie schon einmal gegangen. Inzwischen hatte Uranus den Arm gehoben und holte zum tödlichen schlag aus. Bunny sah wie die Klinge auf ihren Kopf zuflog und wusste, das sie nichts mehr tun konnte. Doch dann geschah plötzlich etwas sehr Merkwürdiges. Eine Sekunde bevor das Schwert sie treffen und ihren Kopf von ihren Schultern trennen konnte, baute sich wie aus dem nichts eine blaue Wand vor ihr auf. Uranus sah die Wand ebenfalls, konnte aber nicht mehr rechtzeitig reagieren. Die Klinge traf das Hindernis mit voller wucht und löste eine Schockwelle aus. Die beiden Krieger, wurden mit überwältigender Macht zurück geschleudert und das ganze Gebäude erbebte unter der Wucht der Detonation. Wie in Zeitlupe kam Zeros immer näher, während Galaxia fieberhaft versuchte, einen Ausweg zu finden. Als sie für einen Moment den Rothaarigen aus den Augen ließ und wieder auf den Eingang zur Kammer blickte, sah sie bereits die Schatten der Dämonen über die Wände des Tunnels gleiten. Sie kamen unablässig näher. „Los schließt die Tür“ raunte sie Mars und Tin Nyanko zu, dir ihr am dichtesten standen. Die beiden kamen der Aufforderung umgehend nach und versuchten verzweifelt die Tür zuzuschlagen – aber das schwere Eisen war völlig verrostet und die Angeln bewegten sich keinen Millimeter weit. „Es ist zwecklos, ihr kommt hier nicht mehr Lebend raus“ bemerkte Zeros und blickte die Gruppe mit einem triumphierenden, spöttischen Grinsen an. „Das werden wir erst noch sehen“ Galaxia stellte sich ihm in den Weg und zog ihr Schwert aus der Scheide. Für einen kurzen Moment weiteten sich Zeros Augen, doch dann schien er sich wieder zu besinnen. „Wie nett von euch, das ihr das Schwert der Hoffnung gleich mitbringt, das erspart mir eine menge Ärger.“ Nun war es an Galaxia überrascht zu gucken. Woher zum Henker kannte er ihr Schwert? Lange Zeit um darüber Nachzudenken blieb ihr jedoch nicht. In Zeros gesunder Hand sammelten sich dunkle Nebelschwaden und keinen Augenblick später hielten seine Finger ebenfalls ein Schwert umklammert. Es war pechschwarz und voll von negativer Energie. Ohne Vorwarnung stürzte er sich auf sie. Galaxia parierte seine Schläge mit der Präzision eines erfahrenden Kämpfers, dennoch war es offensichtlich das sie auf Dauer unterliegen würde. Schon nach wenigen Minuten war sie außer Atem und schwitzte, ihr Gesicht war von Anspannung gezeichnet. Als sie endlich eine Lücke in seine Abwehr finden und eine wirksamen Schlag anbringen konnte, ging Zeros unter Schmerzen zu Boden. Fast Zeitgleich hörte sie wie das verrostete Eisen mit einem langen Stöhnen nach gab. Nur noch wenige Zentimeter fehlten, bis die Tür ins Schloss fallen würde. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie von der Sicherheit. „Galaxia, Achtung“ Saturns Warnender Ausruf kam genau den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Sie sah noch Zeros Schlag auf sich zukommen, dann flog sie auch schon über vier Meter weit und landete unsanft, während sie mit dem Gesicht gegen die Mauer schlug. Bunny traute ihren Augen nicht. Mit offenen Mund starrte sie auf Uranus und Neptun, die Bewusstlos am Boden lagen. Was hatte sie nur getan, oder viel eher ´wie´ hatte sie das getan? Sie hatte doch überhaupt nichts gemacht, noch nicht einmal daran Gedacht und trotzdem waren diese Kräfte einfach aktiv geworden. Es war genauso wie bei dem Dämon zuvor, der einfach vor ihren Augen explodierte. War sie das etwa auch gewesen? „Los komm, wir müssen gehen“ Toshi tauchte unvermittelt an ihrer Seite auf und zog an ihrer Hand, um sie zum gehen zu bewegen. Irgendwie hatte er es geschafft, sich aus dem Griff der vier Mädchen zu befreien. Bunny ließ sich einfach von ihm mitziehen, ohne dabei jedoch ihren Blick von Uranus und Neptun zu wenden. Es tat ihr Leid um die Beiden und sie hoffte inständig das sie sich nicht ernsthaft verletzt hatten. Erst als sie die Tür erreichten und die Treppe noch oben liefen, wandte Bunny ihren Blick schließlich nach vorn. Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie rannten so schnell sie konnten durch die Straßen. Keiner sprach ein Wort. Zu sehr waren sie damit beschäftigt, die Realität dessen, was sie dort in der Wohnung erlebt hatten, zu begreifen. Erst nach einer Ewigkeit, wie es Bunny schien blieb Toshi stehen. Ausgepowert stütze sie sich auf ihre Knie und schnappte keuchend nach Luft. Ihr Herz hämmerte ungesund laut gegen ihre Brust. „Danke“ presste Bunny hervor, während sie gleichzeitig versuchte so viel Sauerstoff wie möglich in ihre überstrapazierten Lungen zu pumpen. „Wofür?“ fragte Toshi und ließ sich auf den Boden fallen, das Gesicht gerötet vom schnellem laufen. „Weil du mich nicht Verurteilst wie alle Anderen...“ sie ließ sich neben ihm auf den Boden sinken „obwohl ich keine Ahnung habe wieso. Trotzdem danke.“ „Meine Mama hätte es so gewollt!“ Er drehte den Kopf zur Seite, aber Bunny konnte trotzdem sehen, dass Tränen seine Wangen hinabliefen. „Sie hat immer gesagt, das es wichtig sei, auf sein Herz zuhören und das man einen Menschen nie nach dem Beurteil darf, was andere über ihn sagen.“ Bunny nahm Toshi in den Arm und strich ihm tröstend über den Rücken. „Sie hatte Recht, Toshi. Ich wünschte nur alle Menschen würden so denken, wie du und Makoto.“ Er sagte nichts und so blieben sie einfach Seite an Seite liegen und versuchten wieder zu Atem zu kommen. Galaxia hatte sich noch nicht wieder erholt, als Zeros schon zum Angriff überging. Er machte sich keine Sorgen, das er sie überwältigen würde, doch dieses Mal war sie bereit: Sie schlug seinen Arm beiseite und trat ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Er taumelte ein Stück zurück, fing sich jedoch sofort wieder und traf sie mit einem harten Schlag am Kinn. „Du bist tatsächlich stark“, murmelte Zeros. Er schlug sie wieder zu Boden und stieß ein kehliges Lachen aus. „Aber ich bin stärker.“ Doch Galaxia hatte nicht vor aufzugeben. Sie sammelte ihre Kräfte, befreite sich endlich aus seinem Griff und sprang auf. Langsam umkreisten sie sich, immer darum bemüht, einen sicheren Abstand zu halten. „Du verschwendest meine Zeit“, sagte er ruhig. „Ich hatte auch andere Pläne, okay?“ Mamoru schaute unschlüssig von Galaxia, zu Mars an der Tür und wieder zurück zu seiner Verlobten in seinen Armen. Er hatte keine Ahnung welchen von den drei Frauen er eine größeres Hilfe sein würde. Schließlich traf er eine Entscheidung, die in seinen Augen dem Wohle der ganzen Gruppe diente. „Passt auf sie auf“ mit diesen Worten übergab er Bunny an Pluto und Saturn und rannte zu Tür. Mit aller Kraft warf er sich dagegen. Endlich gab sie ein weiteres Stück nach – aber schon vernahm er die gleichmäßigen Schritte und das gedämpfte Kichern der Dämonen aus dem Durchgang. Sie waren nur noch wenige Schritte vom Eingang des Tunnels entfernt, und in den tanzenden Schatten konnte Mamoru flüchtig ein paar teuflische grinsende Gesichter erkennen. Die Dämonen waren sich ihres Sieges gewiss. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln. „Los auf drei“ befahl Mamoru den beiden Kriegern und zu dritt stemmten sie sich gegen die Tür. „Eins... Zwei.... Drei....“ Der Arm schoss ohne Vorwarnung herein. Die Klauenhand tastete nach ihren Gesichtern, versuchte sie herauszuzerren. Mamoru zog die Tür einen Spaltbreit auf und schlug die stahlharte Eisenkante wieder und wieder gegen den Arm. Endlich wurde er zurückgezogen, und Mamoru schob den Riegel vor. Doch im selben Moment hörten sie auch schon Galaxias Schrei. Die Gruppe wirbelte herum und sah wie Zeros Gegenschlag sie in eine Ecke nahe der Tür beförderte. Ihr Schwert blieb unbenutzt zu ihren Füßen liegen. „Ich habe euch doch gesagt, das ihr sterben werdet“ meinte Zeros achselzuckend. „Und jetzt seit brav und gebt mir die Prinzessin zurück“ „Niemals“ Saturn wollte ihre Stimme drohend klingen lassen, doch der Rothaarige kam so schnell auf sie zu, dass sie nicht einmal Zeit hatte zurückzuweichen. „Ihr gebt mir jetzt die Prinzessin“, wiederholte Zeros noch einmal. Saturn sah zwar den Energieball in seiner Hand, konnte aber unmöglich rechzeitig ausweichen. Der Ball traf sie im Magen und riss sie von den Füßen. Mit einem dumpfen Aufschlag , kam sie zwei Meter entfernt hart auf dem Boden zum liegen. „Hat noch jemand irgendwelche Einwände?“, erkundigte sich der Rothaarige. Pluto schluckte und wich ein Stück zurück, ihr Blick glitt zu der jungen Prinzessin in ihren Armen. Sie musst sie beschützen, er durfte sie unter keine Umständen bekommen. Zeros Grinsen wurde bereiter, als er sich zu Pluto umdrehte. Langsam steckte er die Hand in ihre Richtung aus. Pluto bereitete sich darauf vor einen weitern Energieball auszuweichen, doch dann geschah plötzlich etwas vollkommen unerwartetes. Ein schwarzer Lichtwirbel tauchte auf und hüllte sie ein. Und als er sich langsam wieder auflöste, war Bunny nicht mehr da. Sie war einfach....verschwunden! Keine Sekunde später tauchte sie in Zeros Armen wieder auf. Er Lächelte höhnisch. „Das war Einfach!“ bemerkte er trocken. „Las sofort meine Freundin los, du Bastard.“ Mamorus Stimme glich einen tiefen Grollen. Der Zorn, der schwarz und in beängstigen Ausmaße in ihm aufbrandete, verlieh dem Prinzen der Erde Kraft. Schon im nächstem Augenblick rannte er auf den Feind zu um ihn zu überwältigen. Doch bevor er ihn erreichen konnte wurde Zeros Grinsen noch breiter. Er erlöste sich einfach auf und verschwand. Mamorus Angriff ging ins leere und er stürzte zu Boden. Einige Sekunden lang, war bis auf das Kratzten der Dämonen an der Tür alles still, dann ohne jegliche Vorwarnung stieß Mamoru einen Kehligenschrei aus und ließ seine geballte Hand mit voller Wucht auf dem harten Boden niedersausen. Schmerzen verspürte er keine, zu groß war die Wut die in ihm brodelte, zu groß war das Entsetzen darüber, das er seine Prinzessin schon wieder einmal nicht beschützen konnte. Ein Schlag, der mehrfach nachzuhallen schien, erschütterte die Tür. Die Dämonen versuchten sie aufzubrechen. „Wir müssen hier raus“, stellte Galaxia grimmig fest. „Aber nicht ohne Bunny!“, protestierte Mars. Es war Pluto die ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. „Sei kein Dummkopf Mars. Hier in dieser engen Kammer, haben wir nicht den hauch einer Chance“, in ihren brauen Augen spiegelte sich Zuversicht, „doch wir müssen Leben, um die Prinzessin zu retten.“ Ein erneuter Schlag erschütterte den Türrahmen. Galaxia bemerkte, dass die Türangeln dem Druck nicht standhielten, sie waren bereits verbogen. Fieberhaft blickte sie sich im Raum um, ihre Gedanken rasten. Es musste doch eine Möglichkeit geben! Irgend eine! Ihr Blick glitt über die Wände, untersuchte jede noch so finstere Ecke des kleinen Raumes. Und auf einmal entdeckte sie etwas hoch über ihnen. Es sah aus wie ein Belüftungsschacht. Wegen der Dunkelheit konnte sie nur undeutlich ein Gitter erkennen. Galaxia trat dicht an die Wand und stellte sich auf Zehenspitzen um die Öffnung zu erreichen, doch sie war nicht groß genug, es fehlte immer noch ein kleines Stück. Sie ging in die Hocke und sprang in die Luft, tatsächlich langte sie an das Gitter heran. Mit den Füßen an der Wand abstützend zog sich Galaxia noch oben. Ihr Herz schlug für einen Moment schneller, als sie feststellte, dass es tatsächlich ein Belüftungsschacht war. Und er war breit genug zum durchklettern! Mit aller Kraft zog sie am Gitter, bis dieses sich schließlich mit einem metallischen Schaben aus seine Verankerung löste und scheppernd zu Boden fiel. „Los kommt!“ schrie sie und reichte Tin Nako die Hand. Diese wiedersprach nicht, griff nach der hilfreichen Hand und kletterte in den Schacht nach oben in die Freiheit. Die Anderen folgten ihr mit nur wenig Abstand. Als letzte blieben nur noch Saturn, Mamoru und Galaxia übrig. Die Tür hing nur noch in den Angeln. Der Spalt war grade so breit, dass ein Dämon seine Finger hin durchstecken konnte, grade so breit, dass ein Dämon mit einem kräftigen Griff... „Los macht schon!“ drängte sie die Beiden zur Eile, doch keiner von ihnen rührte sich. Galaxia begegnete Saturns hilflosen Blick und erfasste die Situation genau richtig. Sie sprang auf den Boden, eilte zu ihnen und fasste nach Saturns Arm. „Geh!“ sagte Galaxia, während sie die Jüngere Richtung Luftschacht schob. Saturn zögerte kurz, dann lies sie sich aber Widerspruchslos von ihr in den Schacht helfen und kletterte nach oben. Galaxia wandte sich wieder Mamoru zu. Sie versuchte, dabei nicht auf den Lärm der Dämonen zu achten, nicht auf das Schlagen und Hämmern oder das Quietschen der herausbrechenden Türangeln zu hören. Rasch griff sie nach seinem Kragen und zog ihn so Kraftvoll vom Boden hoch, das Mamorus Beine einen gutes Stück über der Erde baumelten bevor sie wieder festen halten fanden. Sie fixierten seinen Augen, die in diesem Augenblick so leer wirkten, als sei jegliches Leben aus ihnen gewichen. „Wir haben keine Zeit für Selbstmitleid, Mamoru. Wir müssen hier raus!“ Er gab keine Antwort und starrte sie weiterhin aus leeren Augen an. Galaxia stieß einen leisen Seufzer aus. Sie konnte die Gefühle des Schwarzhaarigen nur zu gut nachvollziehen, auch ihr ging der Verlust der Prinzessin nahe. Doch sie war nun mal auch eine Kriegerin und als solche war sie sich der Gefahr in der sie im Moment schwebten, nur all zu deutlich bewusst. Galaxias Hand sauste durch die Luft. Ihre Finger brannten, als sie Mamorus Wange trafen. Von der Wucht des Schlags flog sein Gesicht zur Seite. Schließlich kehrte sein Blick zu Galaxia zurück, doch die Eiseskälte war zum Glück aus seinen Augen verschwunden. „Hör zu. Ich schwöre bei allem was ich Liebe, wir werden Bunny befreien...“, sie schwor mit Absicht nicht auf ihr Leben, da es ihr in anbetracht der Situation in der sie sich befanden zu Markaber erschien. „also reiß dich gefälligst zusammen!“ Einen langen Moment sah er sie an. Dann nickte er langsam. „Wir werden sie befreien.“ Galaxia war sich nicht sicher ob es eine Frage oder eher eine Zustimmung war, aber sie lächelte. „Das werden wir!“ In diesem Moment gab auch die Tür hinter ihnen ihren Wiederstand auf. Das Gesicht eines Schatten-Dämons zwängte sich durch den immer breiter werdenden Spalt und grinste sie selbstgefällig an. „Hau ab“, befahl Galaxia, während sie ihr Schwert aus der Scheide zog. Mit der Schnelligkeit eines Blitzes, die selbst einen erfahrenen Krieger wie Mamoru erschreckte, flog Galxias Schwert einem todbringenden Pfeil gleich sirrend durch die Luft und bohrte sich tief in die Kehle des Gegners. Dann begann die Klinge in einem pulsierenden weißem Licht zu glühen. Mit einen letzten Blick auf Galaxia kletterte Mamoru in den Schacht und kroch nach oben. Hinter sich hörte er wie der Schatten-Dämon mit einem gedämpften Laut platzender Haut zu Staub zerfiel. Ein befriedigendes Lächeln zeichnete sich auf Mamorus Lippen ab. Es war zwar nicht Zeros gewesen, doch ein Dämon weniger, war immer noch besser als keiner. Durch die kleine Explosion, wurden die restlichen Dämonen die hinter der Tür lauerten, einen guten Meter zurück geschleudert. Galaxia nutzte den günstigen Moment aus, sprang in die Höhe und klammerte sich am Eingang zum Belüftungsschacht fest. Dann zog sie sich hinauf und folgte dem Prinzen. Die Schatten-Dämonen blieb ihnen jedoch dicht auf den Fersen. Sie krabbelten auf allen vieren vorwärts uns lauschten auf die Geräusche, die die Kreaturen hinter ihnen verursachten. Galaxia hatte keine Ahnung, wo sie und Mamoru sich befanden, aber plötzlich verbreitete sich der Tunnel zu einem viel größeren Raum, in dem eine Leiter nach oben führte. Hoch über ihnen schickte die Sonne ihre Strahlen durch eine Öffnung. Sie verloren keine Sekunde. Galaxia hielt sich dicht hinter Mamoru. Kurz bevor er oben angelangt war, streckten sich im hilfreiche Arme entgegen und zogen ihn auf einen grasbewachsenen Boden. Sofort drehte er sich um und reichte Galaxia die Hand, um ihr hinaus zu helfen. Seine Hand schloss sich fest um ihre. Sie hatte es fast geschafft, als sie plötzlich spürte, wie sich schuppige Krallenfinger um ihren Knöchel schlossen. Die Dämonen versuchten, sie ins Loch zurück zu zerren. Tin Nyankos Arm legte sich um ihre Taille und verstärken Mamorus Bemühungen sie in die rettende Freiheit zu ziehen. Auch Galaxia wehrte sich gegen den Sog an ihrem Bein, und schließlich schwang sie sich über den Erdboden. Aus den Augenwinkel bemerkte sie wie etwas Scharfes durch die Luft sauste, dann ertönte ein qualvoller Schrei und die Hand wurde in die Dunkelheit zurück gezogen. Als sie sich zu Saturn wandte, sah sie wie eine dunkle Flüssigkeit langsam an ihrer Sense hinuntertropfte. „Danke.“ Das Lächeln das Saturns Lippen umspielte war ehrlich und aufrichtig. „Gern geschehen.“ Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Die letzten Strahlen der Sonnen fielen auf die Erde und färbten den Himmel in ein blutiges rot. Schon bald würde sie ganz hinter dem Horizont verschwunden sein. Bunnys Blick glitt über das komplett aus Kristall erbauten Gebäude. Sie wollte nicht hier sein, nicht hier in dieser Zeit und schon gar nicht an diesem Ort. Aber es war nun einmal ihre einzigste Möglichkeit in ihre Zeit zurück zukehren... Vor dem Palast befand sich ein großer Hof, in dessen Mitte ein kleiner Springbrunnen stand. Auf der anderen Seite führte eine Treppe zu einer hohen breiten Tür, durch die man anscheinend ins Innere des Schlosses gelangte. Da ihr keine große Wahl blieb, überquerte Bunny entschlossenen Schrittes den Hof und gab sich erst keine Mühe, sich zu verstecken. Sie hatte ohnehin das Gefühl, das man sie bereits erwarten würde. Während sie die steinernen Stufen hinauf schritt, löste sich eine dunkle Gestalt aus den Schatten und versperrte ihr den Weg. Bunny blieb stehen und blickte den Mann vor ihr argwöhnisch an. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass er recht gut aussah. Groß und dunkel, mit einem markanten Gesicht und dichtem Haar. Seine tiefliegenden Augen wirkten geheimnisvoll und verliehen ihm etwas Unnahbares. Und doch war noch etwas anderes in seinem Blick verborgen; ein seltsam wissender Ausdruck, der Bunny ein wenig Unbehagen bereitete. „Ich habe auf dich gewartet!“ Seine Stimme klang ruhig, beinahe Emotionslos. „Die Königin wüscht dich zu sehen, folge mir!“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten, drehte er sich einfach um und öffnete die Tür. Ganz offensichtlich ging er davon aus, das sie ihm ohne weiteres folgen würde. Bunny blieb ein paar Sekunden unschlüssig auf dem Absatz stehen. Ihre Instinkte warnten sie davor, das es sich wohlmöglich um eine Falle handelt. Doch ein Anderer, viel größer Teil in ihr, wollte einfach nur nach Hause. Schließlich zuckte sie mit den Schultern und stieg die Treppe nach oben. Während Bunny dem Fremden durch die langen Gänge folgte, musste sie an Toshi denken. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis sie den Jungen davon überzeugen konnte, dass es besser für ihn sei, wenn er zu den Sailor Krieger und seiner Schwester zurückkehrte. Auch wenn Bunny sich im klaren darüber war, das er dort sicherlich nicht gleich mit offenen Armen empfangen wurde, so glaubte sie doch fest daran, das die Anderen ihn früher oder später verzeihen, das er ihr zu Flucht verholfen hatte. Ein entschlossener Ausdruck erschien in Bunnys Augen, während sie an Toshis traurigen Blick dachte, als sie sich Lebewohl sagen mussten. In diesem Augenblick hatte der Junge, sie so sehr an Makoto erinnert, das es Bunny in der Seele wehtat. Sie hatte sie geschworen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihn eine bessere, glücklichere Zukunft zu ermöglichen. Auch wenn das bedeutete, das sie gegen ihr eigenes Schicksal kämpfen musste. Von heute an, würde sie nicht mehr länger die gehorsame Prinzessin sein, die sich wortlos ihrer Bestimmung fügte. Sie würde nur noch ihren eigenen Wünschen und Träumen treu bleiben und sich nicht länger wie eine Schachfigur benutzen lassen. Galaxia saß mit dem Rücken zum Höhleneingang auf einem kleinen Felsen und ließ ihren Blick durch die Gegend schweifen. Sie hatte sich freiwillig dazu breit erklärt draußen Wache zuhalten, da sie die niedergeschlagenen Gesichter der Anderen nicht länger ertragen konnte. Zwar versuchte sie wachsam zusein, schweifte aber in Gedanken immer wieder ab und dachte an das Leid, die Schmerzen und den Kummer, die sie anderen bereitet und damit auch über sich selbst gebracht hatte. In den letzten Jahren hatte sie viel Zeit und Kraft darin investiert, ihre Fehler wieder gutzumachen. Auch wenn es nicht einfach war. Die meisten Menschen begegneten ihr mit Ablehnung und die wenigen die Mutig genug waren um sie anzusprechen, beschimpften sie als Mörderin. Galaxia fragte sich oft, was diese Hölle eigentlich mit Wiedergutmachung zu tun hatte. Wie aus ihr ein besserer Mensch werden sollte, wenn sie sich freiwillig beinahe täglich mit wütenden, feindseligen Menschen abgab. In dem sie aber die Wut erkannte, die das Gefühl der Ohnmacht und Unfähigkeit verursachte, verstand sie alles. Sie selbst war so böse und verrückt geworden, weil sie sich machtlos und unfähig Gefühlt hatte; unfähig, gut zu sein; unfähig, das Chaos zu bannen; unfähig, geliebt zu werden – so wie die Mondprinzessin. Dazu noch ein paar unglückliche Umstände und schon hatte man Blut an den Händen kleben und ein dickes Veilchen im Gesicht. Galaxias Hand glitt zu dem Griff ihres Schwerts. Das Metall fühlte sich kalt an und doch ging eine Wärme von ihm aus, die sie als angenehm tröstend empfand. Beinahe wehmütig dachte sie an den Moment zurück, als Sailor Moon sie von dem Einfluss des Chaos befreit hatte. Auch in ihren Augen hatte sie diese Wärme gesehen. Dieses helle klare Licht, das aus ihrem innersten heraus zu strahlen schien und selbst den kalten dunklen Ort, der einmal Galaxias Seele gewesen war, mühelos erreichen konnte. Sie wollte Sailor Moon gerne noch einmal wieder sehen. Ihr noch einmal in die leuchtend blauen Augen schauen und dort erkennen, das sie es nicht bereute, ihr Leben verschont zu haben. Genau aus diesem Grund war Galaxias erste Wahl, als sie nach Hilfe für ihren Planeten suchen musste, auch auf die Krieger Erde gefallen. Galaxia beobachtet wie die letzten Strahlen der Sonne langsam hinter den Bergen verschwand, dann stand sie auf und wandte sich dem Eingang der Höhle zu. Seit sie die Burg verlassen hatten, waren sie von weiteren feindlichen Angriffen verschont geblieben. Aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, so hatte Galaxia auch mit nichts anderem gerechnet. Ihre Gegner nahmen sie nicht für voll und hielten es auch aus diesem Grund nicht für nötig sie zu verfolgen. Aber Galaxia konnte es nur recht sein, um so leichter würde es für sie werden ein zweites mal in die Burg einzudringen. Und diesmal würden sie nicht ohne die Mondprinzessin gehen. Bunny blieb stehen als sie eine große Doppeltür erreichten. Ihr Begleiter öffnete sie, blieb dann aber stehen und deutete ihr mit einer Geste an, einzutreten. Zögernd trat Bunny über die Schwelle und blieb überrascht stehen. Die dunklen holzgetäfelten Wände, die hohen Fenster und die unzähligen langen Bücherregale verliehen dem Raum eine regelrecht vornehme Atmosphäre. Einige Stufen führten zu einer Galerie, auf der weitere deckenhohe Bücherregale untergebracht waren. In der Mitte des Raumes stand ein riesiger Eichentisch, der von gemütlichen Schreibtischlampen in ein sanftes Licht getaucht wurde und das Zimmer das Ambiente eines behaglichen Landhauses verlieh. Umso mehr wunderte es Bunny, das sie ganz allein zu sein schien. Hinter ihr wurde die Tür ins Schloss gezogen. Bunny zuckte leicht zusammen, zwang sich aber nicht zurück zu blicken, wieder einmal hatte sie das unangenehme Gefühl, wie eine Maus im Käfig eingesperrt zu sein. Ihr Blick fiel auf eines der Fenster. Draußen war es inzwischen vollständig Dunkel geworden. In einiger Entfernung konnte Bunny Gebäude erkennen, die lichterloh in Flammen standen. Aber es gab keine Feuerwehr, keine Krankenwagen, keine Polizei. Sie waren alle zu anderen Notfällen unterwegs. Ganz Tokio war im Grunde ein einziger Notfall. Ein sorgenvoller Ausdruck erschien in Bunnys Augen und gleichzeitig müdes Verständnis. Zurückblickend erkannte sie, dass das Abenteuer schon lange begonnen hatte, bevor es ihr schließlich bewusst geworden war. Wann hatte alles angefangen? Mit ihrem erwachen als Mondprinzessin? Oder schon, als sie in dieser Zeit geboren worden war? Vielleicht aber war der Untergang des Silberjahrtausends der wirkliche Anfang gewesen. Es war schon seltsam, wie Ereignisse, die vor mehr als tausend Jahren stattgefunden hatten, einen derart starken Einfluss auf die Gegenwart haben konnten. Falls irgendwann noch Schlimmeres passiert sein sollte, so wollte es Bunny gar nicht wissen. Für sie selbst hatte es mit einem Traum angefangen. Einen harmlosen Traum, der ziemlich übel endete. Bunny wanderte weiter in den Raum hinein und spähte um die Ecke eines Regals. „Hallo? Ist hier niemand?“ Unversehens berührte sie jemand an der Schulter. Erschrocken fuhr sie herum und stieß einen leisen Schrei der Überraschung aus, als sie die Person vor sich erkannte. Tränen bildeten sich in ihre Augen. „Mamoru“ wimmerte sie leise, dann warf sie sich auch schon schluchzend in seine Arme. Tröstend stich Endymion der blonden Schönheit über den Rücken. Sein Herz krampfte sich vor Empfindungen zusammen, die er beharrlich zu unterdrücken versuchte. Auch wenn er sie über alles auf der Welt liebte, so gehörte sie doch nicht zu ihm. Zumindest nicht in dieser Zeit. Er berührte sanft ihre Wange und drehte ihr Gesicht, so das sie ihn ansah. Ihre Augen waren gerötet und ihr Antlitz war feucht von Tränen. Dann bemerkte er die Schramme unterhalb ihres linken Auges. Zorn und Bedauern bemächtigte sich seiner, als im klar wurde, wie knapp sie wiedereinmal dem Tod entronnen war. „Du musst von hier verschwinden“ wisperte er leise. „Bevor es zu spät ist.“ byby Blacklady^^ Kapitel 12: Bloss nicht die Wahrheit ------------------------------------ „Du musst von hier verschwinden, bevor es zu spät ist.“ Sie sah ihn an, betrachtete die dunklen Augen und den Mund, der traurig wirkte auch wenn er versuchte zu lächeln. Erst jetzt fiel ihr auf wie blass und dünn er eigentlich aussah. So hatte sie ihn in ihrer Zeit noch nie erlebt. Und unweigerlich drängte sich ihr die Frage auf, was geschehen war, das alles was sie kannte und liebte sich so verändert hatte. „Bevor es für ´Was´ zu spät ist?“ Sie hörte selbst, wie unsicher ihre Stimme klang, doch sie musst es einfach wissen. „Und lüge mich nicht an. Das bin ich leid.“ Endymion sah sie matt und sehr traurig an. „Manche Lügen sind notwendig.“ „Wozu?“ fragte sie. „Weil manchmal die Wahrheit noch schlimmer ist.“ Er wandte seinen Blick ab, dann sah er sie wieder an. „Du wirst das noch im Laufe deines Lebens herausfinden.“ „Ich kann damit umgehen. Ich kann die Wahrheit ertragen.“ „Aber nicht diese, glaub es mir.“ Es war offensichtlich das er dieses heikle Thema gerne vermeiden wollte, doch Bunny ließ nicht so einfach locker. „Vielleicht bin ich diejenige, die das zu entscheiden hat“, antworte sie trotzig. Schweigen senkte sich wie undurchdringlicher Nebel auf sie herab. Schließlich ergriff Bunny wieder das Wort. „Ich bin heute Uranus und Neptun begegnet...“ sie stockte kurz, als die schmerzhaften Erinnerungen vor ihren inneren Augen lebendig wurden, zwang sich aber weiter zu sprechen. „Sie haben versucht mich umzubringen... Sie sagten das es meine Schuld sei, das die Stadt zerstört ist...und...und das ich....die Mädchen... getötet habe...“ Bunny fühlte, wie ihr Herz schwer wurde und Tränen sich in ihren Augen bildeten. „Das ist doch nicht wahr. Oder?“ flüsterte sie. Das drückende Schweigen, das sich über die Bibliothek herabsenkte, schien kein Ende nehmen zu wollen. Die Welt um Endymion schien sich zu drehen, als er in der angespannten Stille eine Entscheidung zu treffen hatte. Es war einer jener Augenblicke, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Und während der Geist den folgenschweren Umbruch noch nicht wahrhaben wollte, wusste das Herz längst, dass das Schicksal nicht mehr abzuwenden war. „Du hast die Mädchen nicht getötet“, die Worte kamen nur mühselig über seine Lippen. „Es war Chibi-usa. Sie hat es getan.“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis Bunny diese Information aufgenommen hatte. Sie konnte es einfach nicht glauben, das ihre eigene Tochter ihre besten Freundinnen getötete haben sollte. „Wieso?“ wisperte sie leise. Endymion blickte sie traurig an. Er konnte ihren Schmerz fühlen, wusste aber nicht, was er zum Trost sagen sollte. „Es ist nicht ihre Schuld“, meinte er schließlich. „Ihre Kräfte sind zu stark, sie kann sie nicht kontrollieren.“ „Kräfte?“ fragte Bunny überrascht. „Was für Kräfte?“ „Die Kräfte, die sie von dir bekommen hat, als sie Geboren wurde.“ „Aber ich besitze keine Kräfte. Ohne den Silberkristall bin ich vollkommen machtlos“, wiedersprach Bunny, doch Endymion schüttelte den Kopf. Er wartete noch eine Sekunde. Dann begann er zu reden, als würde ihm das, was er jetzt offenbarte, teuer zu stehen kommen. Es kam in einem einzigen Wortschwall heraus, als wollte er es endlich hinter sich haben. „Du bist stärker, als es auf den ersten Blick aussehen mag. In dir ist eine Macht verborgen, die schon seit Generationen in deiner Familie weiter geben wurde. Angefangen bei der ersten Mondkönigin. Deine Mutter hatte sie vor langer Zeit versiegelt, weil sie Angst hatte, du könntest sie nicht kontrollieren und zu jemanden werden, wie es Chibi-usa jetzt ist. Doch mit der Zeit ist das Siegel schwächer geworden und hat Risse bekommen, bis es letztendlich ganz zerbrach.“ Bunny hörte ihm aufmerksam zu und müdes Begreifen erschien in ihren Augen. Nun verstand sie auch was mit dem Dämon passiert war und warum Uranus und Neptun, es nicht geschafft hatten sie zu töten. Das alles war nur geschehen, weil das Siegel ihrer Mutter bereits jetzt ernsthafte Schäden davon getragen hatte. „Dann werde ich also auch die Kontrolle verlieren?“ „Noch ist es nicht soweit. Serenity mag zwar kalt und berechnet sein, doch in ihrem Innern ist immer noch so etwas wie ein Gewissen. Zumindest glaube ich daran. Aber, um die Wahrheit zu sagen... ja ich denke, früher oder später wirst du die Kontrolle verlieren und anfangen Unschuldige zu töten.“ Bunny konnte eine Weile nicht sprechen. Sie konnte ihn auch nicht ansehen. „Tja, ich habe nach der Wahrheit gefragt“, sagte sie langsam. Sie fragte sich, wie sie sich von diesem Wissen wieder erholen sollte. Und ob das überhaupt möglich war. „Dann hatte Haruka wirklich Recht“ murmelte Bunny bitter. „Es ist alles meine Schuld.“ Sie senkte den Blick zu Boden, doch Endymion konnte trotzdem die Tränen sehen, die ihre Wange hinunter liefen. Mit nur drei Schritten war er bei ihr und zog sie in seine Arme. „Das ist nicht wahr“ flüsterte er Tröstend. „Niemand kann etwas dafür, am allerwenigsten du.“ „Aber wenn ich nicht geboren wäre...“ „Dann wären die Erde schon vor langer Zeit vernichtet worden“, fiel Endymion ihr ins Wort. „Du hast so viele unschuldigen Menschen das Leben gerettet.“ Bunny schluchzte Herz zerreißend auf. „Aber nun werde ich sie alle umbringen!“ Plötzlich erklang ein Lachen. Es war erst leise, doch dann wurde es immer lauter. Gleichzeitig blickten Bunny und Endymion zur Galerie hinauf. Bunny hielt die Luft an. Ihr eigenes Gesicht starrte sie an. Auch das Lachen klang wie ihres, aber es hörte sich an, wie das einer Wahnsinnigen. Figher und Lead Crow rannten so schnell sie konnten. Trotz ihrer Müdigkeit und Erschöpfung hatten sie ein ordentliches Tempo drauf, das sie nun schon seit einer Weile bei ihrem Lauf durch die langen Gänge hielten. Selbstverständlich waren sie nicht von allein zu einer solchen Höchstleistung fähig. Hinter ihnen rückten die Rattenwesen immer näher. Sie waren auf einmal aufgetaucht, ohne jegliche Vorwarnung. Ob sie sich einen Sport aus der Jagd machten oder sie einfach nur jagten, weil sie eine Bedrohung darstellen, ließ sich nicht beurteilen. In jedem Fall aber waren sie die Beute. Noch holten sie sie nicht ein, aber ein Ausrutscher, ein Stolpern, ein Fehltritt – und sie wären Rattenfutter. Diese Wesen trieben sie vorwärts und sorgten dafür, dass ihre Beine immer weiter liefen und sie nicht stolperten. Da sie aber keine Profi-Läufer waren, würden sie das Tempo jedoch nicht mehr lange halten können. Minako Aino wusste nicht mehr so genau, wie sie in diese seltsame Situation geraten war, doch nun steckte sie mitten in ihr. Sie blickte zu dem weißhaarigen Mann hinüber, der wie aus dem nichts einfach aufgetaucht war und nun mit einem Schwert in der Hand, fünf schattenhaften Kreaturen gegenüber stand. Er kam ihr auf eigenartiger Weise bekannt vor, doch ihr Verstand war einfach nicht fähig ihn irgendwohin einzuordnen. Dennoch beschlich sie das dumpfe Gefühl, das es kein Zufall war, das er grade jetzt aufgetaucht war. Plötzlich, so abrupt wie der Blitz durch die Wolken zuckte, ließ der Weißhaarige sein Schwert auf eine der Kreaturen hernieder sausen und teilte sie in zwei hälften. Minako riss vor erstauen die Augen auf. Sie fröstelte, weil das Bild sie an den ersten ihrer bösartigen Alpträume erinnerte. Einen Alptraum, der nun zur Wirklichkeit wurde. „Achtung hinter dir!“ Mars hörte den warnenden Ruf und drehte sich genau in dem Augenblick um, als eine klauenartige Hand, nach ihrer Kehle greifen wollte. Sie ließ sich auf den Boden fallen und trat dem Schattendämon mit aller Kraft in die Kniekehle, so das er ins stolpern geriet und nach hinten umkippte. Sofort sprang die Kriegerin wieder auf die Füße und brachte sich mit einem Rückwärtssalto aus der Gefahrenzone. „Mars Flame Sniper“ Der tödliche Pfeil raste auf die Feinde zu und bohrte sich direkt durch ihre Leiber. Mit grimmiger Zufriedenheit schaute Mars dabei zu, wie ihre Gegner sich in ein Häufchen Asche verwandelten, erst dann drehte sie sich zu Saturn um, um ihr für die Warnung zu danken. Doch die junge Kriegerin hatte sich bereits wieder ihren eigenen Angreifern zu gewand. Ihre Sense fuhr wie ein Blitz durch die Reihen ihrer Gegner, ohne Gnade und ohne Reue. In diesem Moment kam sie der Kriegerin des Feuers, wirklich wie der Todesengel Persönlich vor. Aber auch die Anderen kämpften ebenso verbissen. Es war der zweite Versuch der kleinen Gruppe in das Schloss einzudringen und ihre Prinzessin zu befreien. Doch dieses mal waren sie noch nicht einmal, bis in die Nähe des Kerker gekommen. Die Schattendämonen waren einfach überall. Sie krochen aus den Wänden, den Boden und der Decke als wären sie mit ihnen verschmolzen. Noch nie hatte Mars so viel Dämonen auf einen Haufen gesehen. Es mussten Hunderte sein und es wurden von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Zwar waren sie keine ernsthafte Bedrohung, da sie gegen die besonderen Fähigkeiten der Krieger machtlos waren, doch kostete ihnen ihr immer wieder erneutes Auftauchen wertvolle Zeit, aber vor allem Kraft. Wenn das so weiter ging würden sie auf Dauer unterliegen. Ein Frösteln durchfuhr Mars. Zuerst dachte sie, sie bildete sich den Temperaturwechsel nur ein, aber der Schein der flackernden Kerzen spiegelte sich in den plötzlich erschienen vereisten Stellen an den Wänden wieder. Es wurde tatsächlich kälter. Dann, vollkommen unerwartet zogen sich die Schattendämonen zurück. Überrascht hielten die Krieger inne. „Was ist den jetzt los?“, fragte Tin Nyanko. „Keine Ahnung“, erwiderte Galaxia. „Aber wir sollten von hier verschwinden, solange...“ sie stockte mitten im Satz und starrte mit weit aufgerissenen Augen den Gang hinunter. Eine riesige schwarze Masse donnerte mit der Schnelligkeit und Wucht eines unterirdischen Expresszuges direkt auf sie zu. Die Freunde hatten noch nicht einmal die Zeit erschocken aufzuschreien, als das schwarze Nichts auch schon über sie hinweg rollte. Mein Gott ich bin verrückt, war das Einzigste was Bunny denken konnte, während sie zur Galerie hinauf starrte. Dabei entging ihr völlig, wie Endymion sich umdrehte und sich schützend zwischen sie stellte. „Lass sie in Ruhe, Serenity“ Er wollte seine Stimme drohend klingen lassen, doch ein leichtes zittern konnte er dennoch nicht verbergen. Die Königin schien die Situation zu genießen. Sie blickte zu erst Endymion an, dann Bunny. „Keine Sorge, ich werde sie in Ruhe lassen“, versprach sie. „Sobald ich das Siegel gebrochen habe“, fügte sie lächelnd hinzu. „Aber, das ist Wahnsinn“, wiedersprach er. „Du wirst damit nicht nur die Vergangenheit sondern auch die ganze Zukunft ändern.“ Die Königin zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Das ist mir egal.“ Bunny starrte die Königin an, als wäre sie eine Fremde, während diese mit feierlicher Mine die Treppe herunterschritt. Sie konnte nichts, aber auch rein gar nichts von sich selbst in ihr wiedererkennen. Weder in ihrer Haltung, noch in ihren Augen. Bunny kam der alter Spruch in den Sinn, das die Augen der Spiegel zur Seele sein. Wenn das stimmte, so konnte sie nur Mitleid für ihr zukünftiges Ich empfinden. Denn in ihren Augen konnte sie überhaupt nichts erkennen. Weder Hass noch Wut und erst recht keine Liebe. Würde sie eines Tages wirklich zu so einem Menschen werden? „Ich bitte dich, Serenity. Werde doch endlich wieder Vernünftig“, versuchte es Endymion noch einmal, doch seine Frau warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu und wandte sich dann an Bunny. „Schon bald wird das letzte Gefecht beginnen, du musst bereit sein.“ Trotzig reckte Bunny ihr Kinn in die Höhe. „Bereit wofür?“ „Um der Welt den ewigen Frieden zu bringen. So wie es seit Anbeginn der Zeit deine Bestimmung ist. Genauso wie die Meinige, den wir sind eins.“ Bunny hätte für den Bruchteil einer Sekunde fast die Beherrschung verloren. Doch sie riss sich blitzschnell zusammen. „Ich bin nicht wie du!“ sagte sie entschieden. „Und wenn ich erst mal wieder zu Hause bin, dann werde ich dafür sorgen, das ich auch niemals so werde.“ Für einen Moment sah es so aus, als habe es der Königin die Sprache verschlagen. Dann jedoch lachte sie. „Glaubst du wirklich, du hättest noch eine Wahl?“ sie wählte ihre Worte sorgfältig; sie forderte sie heraus. „Denkst du, es ist purer Zufall, dass du hierher gekommen bist? Seinem Schicksal kann man nicht entkommen!“ „Das stimmt nicht. Die Zukunft ist doch nicht entschieden“, wiedersprach Bunny. „Sie ist noch nicht entschieden.“ „Das ist war“, meinte die Königin beinahe beiläufig. „Nur in der Gegenwart kann man die Zukunft gestalten und genau aus diesem Grund habe ich dich auch hier her gebracht.“ Bunny starrte ihr zukünftiges Ich weiterhin an. Sie wusste, dass sie einen klaren Kopf behalten mussten, aber sie war verletzt und verärgert und es fiel ihr immer schwerer, ihrer Gefühle tief in ihrem Innern zu verbärgen. „Also verstehe ich das Richtig! Ich soll nur diesen Krieg einläuten und als Sieger daraus hervorgehen, damit das Gute gewinnt und ewiger Frieden herrscht? Deshalb hast du mich hierher gebracht, um mir das zu sagen?“ Als die Königin nickte, musste Bunny beinahe lachen. „Tja, dann muss ich dich leider Endtäuschen. Denn selbst wenn ich mich dazu bereit erkläre bei deinem Plan mit zu machen, gibt es da leider noch ein kleines Problem. Ich hab nämlich keine Ahnung, wo sich die vier heiligen Schwerter befinden. Tja und ohne Schwerter kein Krieg. Tut mir Leid“, meinte Bunny ohne jegliche Spur von Bedauern. „Kann ich jetzt wieder nach Haus?“ Die Königin blickte ihr einen Moment lang schweigend in die Augen. Dann drehte sie sich plötzlich um und ging auf ein Regal zu. Sie öffnete eine Tür und holte einen langen schweren Gegenstand hervor. Als sie sich wieder umdrehte, erkannte Bunny was es war. Ein Schwert, doch nicht irgendeines. „Das Schwert der Hoffnung“, wisperte sie erschrocken. Sie hatte nicht damit gerechnet, es noch einmal wieder zu sehen und schon gar nicht hier. Eigentlich hatte sie geglaubt, das es damals beim Kampf gegen Galaxia zerbrochen sei, doch wie es aussah waren magische Gegenstände schwerer zu zerstören, als sie gedacht hatte. „Hätte ich damals bereits gewusst, das Galaxia eine Wächterin ist, hätte ich sie schon viel früher getötet“, murmelte die Königin, doch dann zuckte sie mit den Schultern. „Nun ja, manchmal ist das Leben halt voller Überraschungen.“ Bunny starrte die Königin ungläubig ab. Für einen kurzen Moment hatte sie tatsächlich die Hoffnung gehabt, das ihr zukünftiges Ich nicht vollkommen verrückt war, doch diese Bemerkung hatte sie eindeutig eines besseren belehrt. Aus den Augenwinkeln bemerkte Bunny eine Bewegung. Sie blickte zu Endymion und an seinem Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, das es ihm nicht behagt seine Frau mit einem Schwert in der Hand zu sehen. Entschlossen ging Bunny einige Schritte vor und stellte sich zwischen die Beiden. Sie bezweifelte, das die Königin ihr etwas antun würde, schließlich würde sie damit auch sich selbst töten. Doch bei Endymion, war sich Bunny da nicht so sicher. „Das ist wirklich ein nettes Schwert, aber vielleicht solltest du es doch besser zur Seite legen“, versuchte Bunny das Problem vernünftig anzugehen. „Es wäre doch Schrecklich, wenn sich einer von uns damit verletzt. Nicht war!“ Die Königin schwieg einen Augenblick und fragte dann: „Was weist du über deine Kräfte?“ Bunny biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich eine bissige Bemerkung. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. „Nicht viel“, räumte sie Wahrheitsgemäß ein. „Nur das meine Mutter Angst vor ihnen hatte und das mein Bruder sie gerne hätte.“ Die Königin verzog die Lippen zu einem Lächeln. Doch es wirkte alles andere als Freundlich. „Dieser Narr, weiß überhaupt nicht, auf was er sich da einlässt. Unsere Kräfte sind ausschließlich für die weibliche Generation der Mondfamilie bestimmt. Ein Mann würde Augenblick sterben, sollte er mit den Kräften in Berührung kommen. So lautet der Vertrag, den unsere Familie vor langer Zeit mit den Titanen geschlossen hat.“ Es war nicht im entferntesten das, was Bunny zu hören erwartet hatte. Sie trat einen Schritt zurück. Die Verblüffung war ihr deutlich anzusehen. „Titanen?“ „Wir wissen auch nicht sehr viel über sie,“ meldete sich nun Endymion wieder zu Wort. „Nur das die erste Mondkönigin einen Vertrag mit ihnen geschlossen haben soll, um das bis dahin junge Königreich zu retten.“ „Was für ein Vertrag“, erkundigte sich Bunny neugierig und drehte sich zu ihm um. Obwohl sie nun vollständig als Mondprinzessin erwacht war, gab es noch so vieles was sie nicht über ihr eigenes Volk wusste, das meiste ihrer Erinnerung lag noch immer hinter einen Nebelschleier verborgen. „Um das Königreich vor seinem Untergang zu bewahren, versprachen die Titanen der Königin ihr eine große Macht zu schenken. Im Gegenzug dafür sollte die Königin ein Kind der Titanen großziehen und zur Königin des Mondes machen. Da ihr keine große Wahl blieb willigte die Königin ein und bekam so den Silberkristall, mit dem sie die Feinde schließlich besiegen konnte.“ „Dann stammt das Mondvolk eigentlich von den Titanen ab?“ fragte Bunny die das ganze noch nicht so recht glauben konnte. „Nein nicht das Volk, sondern nur die Herrscher. In euren Adern fliest das Blut der Titanen.“ „Okay, aber eins verstehe ich immer noch nicht“, meinte Bunny und runzelte die Stirn. „Wenn das alles stimmt, was ihr mir hier erzählt, warum haben wir den nicht schon viel früher davon erfahren. Ich meine so etwas muss doch auffallen, oder nicht?“ „Nein. Die Titanen haben dafür gesorgt das es nicht auffällt“, meldete sich die Königin wieder zu Wort. „Denn der Silberkristall unterdrückte unsere Kräfte, solange bis der Messias geboren wurde.“ „Der Messias?“ „Das bist du, Bunny“ flüsterte Endymion sanft. „Halt! Warte, doch!“ Makoto Kino stürzte die Stufen der U-Bahn hinunter, um den wartenden Zug noch rechtzeitig zu erreichen. Aber es war sinnlos, denn in dem Moment als sie den langen Bahnsteg entlang rannte, schloss der Zug bereits seine Türen und führ holpernd an. Notgedrungen blieb Makoto stehen und stieß einen leisen Fluch aus. Nun würde sie eine gute halbe Stunde auf den nächsten Zug warten müssen und damit zu spät zur Arbeit kommen. Ihr Chef würde bestimmt alles andere als begeistert sein. Seufzend wandte sie sich einer Bank zu, um sich darauf nieder zu lassen. Erst da, fiel ihr auf, wie ungewöhnlich leer die U-Bahnstation eigentlich war. Normalerweise trieben sich hier unten immer irgendwelche Leute herum, doch dieses mal war weit und bereit kein Einziger zu sehen. Sie war vollkommen allein. Ein flüchtiger Schatten, der alsbald hinter einer Säule verschwand, erregte Makotos Aufmerksamkeit. Der Schatten war zu nahe am Boden, konnte also nicht zu einen Menschen gehören – es musste ein Hund oder irgendein anderes Tier gewesen sein. Aufmerksam beobachtete sie die Säule, sah aber nichts mehr. Bleib cool, Makoto da ist nichts, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Dennoch konnte sie sich das Gefühl nicht verwehren, das sie die ganze Zeit beobacht wurden. Dann hörte sie ein Geräusch. Es klang beinahe so, als würde etwas Scharfes über eine Schiefertafel kratzen. Mit einem ersten Aufflackern von Angst wirbelte Makoto herum und stieß einen erschrocken Schrei aus. Mindestens zwanzig seltsame Gestalten bewegten sich langsam, aber unaufhaltsam direkt auf sie zu. Diese Kreaturen die wage an einen Menschen erinnerten, schienen keine feste Struktur zu besitzen. Ihre Körper waren grau, fast durchsichtig und es sah so aus als wenn sie aus einander fallen würden, um sich dann wieder zusammen zu setzen. Instinktiv machte Makoto einen Schritt zurück, dann noch einen. Und dann wirbelte sie herum und schrie auf, als sie gradewegs in die Arme zwanzig weiter Schattendämonen lief. Auf Bunnys Gesicht zeichnete sich Belustigung, Aufregung völlige Verständnislosigkeit ab. Sie blickte von Serenity zu Endymion und dann wieder zurück. Eine ganze Weile bewegten sich ihre Lippen, ohne einen Laut hervorzubringen. Doch dann hallte ihre Stimme in der Stille wieder. „Ist das ein Scherz?“ Die Königin verdrehte die Augen. „Ich habe gewusst das du so reagieren würdest.“ Dann wandte sie sich an Endymion und fügte in aller Ruhe hinzu: „Aber es spielt keine Rolle mehr, nicht war?“ Er schwieg, doch an seiner Körperhaltung konnte Bunny erkennen das er jederzeit mit einem Angriff rechnete. „Das Siegel wird berechen und dann wird das Schicksal unweigerlich seinen Lauf nehmen.“ „Das lass ich nicht zu.“ Die Königin lächelte und ohne großes Zögern holte sie mit dem Schwert aus und ließ es auf ihr jüngeres Ich niederfahren. Bunnys Augen weiteten sich vor Schreck, doch bevor die scharfe Klinge sie berühren konnte, wurde sie unsanft von den Füßen gerissen. Ein schmerzhafter Schrei halte durch die Bibliothek, dann wurde es wieder still. Bunny zwang sich, die Augen zu öffnen. Wie durch einen Nebel sah sie Endymion, der neben ihr lag. Sein Gesicht war verzerrt vor Schmerzen, während er zusammengekrümmt da lag, mit den Händen versuchte er die blutende Wunde zu stillen. Zitternd richtete sich Bunny auf und drehte ihn auf den Rücken. Blut sickerte durch seine Hände und färbte sein Hemd sowie den Boden in ein tiefes Rot. Die Verletzung war tief und ganz offensichtlich tödlich. „O bitte nicht, nein“ flüsterte Bunny sanft. „Nein, nein, das passiert nicht. Das kann einfach nicht passieren.“ Und doch, sie wusste es, und er wusste es auch, sie sah es in seinem Blick. Verzweifelt bedeckte Bunny die Wunde mit ihren Händen und drückte dagegen. Tränen bildeten sich in ihren Augen, während sie fieberhaft überlegte, was sie tun könnte um ihm zu helfen. „Bunny“, sie blickte in sein hübsches Gesicht, in seine erlöschenden Augen. „Du wirst es schaffen, Mamoru“, versprach sie und drückte auf die Wunde. „Du bist stark.“ Er schüttelte den Kopf. Es war eine kleine, schreckliche Geste. „Du muss jetzt stark sein“, flüsterte er so leise, das es nicht mehr als ein hauchen war. „Versprich es mir.“ Bunny konnte das Schluchzen in ihrer Brust keinen Augenblick länger zurückhalten. Sie brach zusammen und warf sich an seinen Hals. Als Endymion schwach den Arm um sie legte, um sie zu trösten, begann Bunny so heftig zu weinen, das es wehtat. „Verlass mich nicht. Ich brauche dich doch so sehr.“ Mit blutverschmierter Hand strich er ihr über die Wange und sagte: „Ich werde immer bei dir sein.“ Bunny nahm all ihre Kraft zusammen, um ihm ein letztes Lächeln zu schenken. „Für immer und ewig“, flüsterte sie und dann starb er. Bunnys Schultern sackten zusammen, all ihre Hoffnung wich aus ihrem Körper. Noch nie hatte ihr etwas so wehgetan. Müde schloss sie die Augen und stützte den Kopf auf die Hände. „Oh wie Romantisch, damit könnet ihr glatt im Fernsehen auftreten.“ Bunny zuckte zusammen, die sarkastischen Worte trafen sie wie Messerstiche. Sie öffnete die Augen und wandte den Kopf zu ihrem zukünftigen Ich herum. Wut stieg in ihr hoch, als sie in die stechend grünen Augen blickte, die kalt und ohne jegliches Mitgefühl waren. Dann viel Bunnys Blick auf der Schwert in ihrer Hand. „Du hast ihn Umgebracht!“ schrie sie zornig. Die Königin zuckte mit den Schultern und sagte, als wäre überhaupt nicht geschehen: „Er wollte schon immer für mich sterben.“ Okay, das genügte. Bunny sah offiziell rot. Zitternd stand sie vom Boden auf. Ihre Augen nahmen einen wilden, drohenden Ausdruck an. Sie spürte ihren Herzschlag in ihren Ohren pochen und dann hörte sie noch etwas anderes. Tief in ihr schien etwas zu zerbrechen. Angst war ein unangenehmes Gefühl für Fighter und Panik erst recht. In diesen Augenblick, in dem sie zusammen mit Lead Crow durch die unzähligen Gänge rannte, verspürte sie beides und in der Summe drohte es sie zu überwältigen. Sie wusste, sie konnte Monster erledigen, wenn nötig; das konnte Lead Crow auch. Aber sogar zu zweit, konnten sie es nicht mit einer ganzen Herde wütender Ratten aufnehmen, vor allem nicht wenn sie keine Gelegenheit hatten, um auch mal anzugreifen. Sie sah Bunny vor sich, wie sie ihr lächelnd die Hand entgegen steckte. Sie sah ihre Brüder Taiki und Yaten. Und sie sah ihre Prinzessin. Es war klar, was ihr diese Bilder sagen wollten: Rette dich, komm nach Hause! Wir waren auf dich. Beeil dich! Tue ich ja schon, dachte sie verzweifelt und rannte auf die Bilder zu, als könne sie direkt aus diesem Gang nach Hause zurückkehren. „Wo lang?“ Lead Crows Stimme riss Fighter aus ihren Gedanken. Sie blickte auf und erkannte das der Gang sich nach rechts und links teilte. Ihr kam eine Idee in den Sinn, doch sie war alles andere als ungefährlich. „Nach Rechts. Wir greifen sie an, auf mein Zeichen.“ Lead Crow sah sie an, als suche sie in ihrem Gesicht nach Hinweisen auf Hintergedanken oder einen miesen Trick. Dann nickte sie zögernd. „Einverstanden.“ Sie erreichten das Ende des Ganges und hechten um die Ecke, die Rattenwesen folgten ihnen in den Bruchteil von nur einer Sekunde. „Jetzt!“ schrie Fighter. „Galactic Tornado“ „Star Serious Laser” Die beiden Angriffe rasten auf ihre Gegner zu und trafen Zeitgleich ihr Ziel. Für einen kurzen Moment wurde die ganze Umgebung in weißen Licht getaucht, dann gab es eine Explosion. Machtvoll, aber tonlos. Fighter riss Instinktiv die Arme nach oben, um ihr Gesicht zu schützen. Durch einen Spalt zwischen ihren Fingern beobachte sie das weitere geschehen. Doch es war nicht der Anblick der zerfetzten Körper, der ihr Atem stocken ließ. Für einen kurzen Moment glaubte Fighter tatsächlich die schimmernde Oberfläche eines Portals zu sehen. Dann jedoch verschwand sie wieder, als wäre sie niemals da gewesen. Hatte sie sich das grade nur eingebildet? Fighter schaute zu Lead Crow hinüber, doch der Ausdruck in ihrem Gesicht verriet ihr, das diese das Portal nicht gesehen hatte. Vielleicht wurde sie ja langsam verrückt. Oder ihr Wunsch aus diesem Irrgarten herauszukommen war so groß, das sie anfing zu Halluzinieren. „Ist alles in Ordnung? Du siehst etwas blass aus“, erkundigte sich Lead Crow besorgt, während sie auf Fighter zuging. „Ja. Nein!“ Fighter war etwas durcheinander. „Ich...ich glaub ich hab ein Portal gesehen.“ „Ein Portal“, wiederholte Lead Crow. „Ja. Es sah so ähnlich aus, wie das mit dem wir hergekommen sind. Doch jetzt ist es nicht mehr da.“ „Und du bist sicher das es ein Portal war?“ fragte Lead Crow zweifelnd. „Hör mal, glaub mir einfach“, verlangte Fighter. „Es war da!“ „Okay. Vielleicht hast du recht und da war wirklich eines“, lenkte sie beschwichtigend ein. „Aber was hat es zu bedeuten?“ Fighter zuckte mit den Schulter, sie hatte schließlich auch keine Ahnung. „Vielleicht ist es ja ein Ausgang.“ „Oder eine weitere Falle“, kontere Lead Crow. „Aber wir können nicht ewig hier herum rennen“, gab Fighter zu bedenken. „Wenn es eine Möglichkeit ist von hier zu verschwinden, dann sollten wir sie nutzen. Und mal ehrlich, schlimmer kann es doch kaum noch werden.“ Lead Crow sah sie für einen Moment zweifelnd an, dann stieß sie einen resignierten Seufzer aus. „Also schon, versuchen wir es. Aber sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Fighter grinste. „Das würde ich doch niemals tun.“ Lead Crow warf ihr einen vernichtenden Blick zu, ehe sie auf den Absatz kehrt machte und zu der Stelle zurück ging an der sie eben noch gestanden hatte. „Wir machen einfach alles so wie grade. Okay.“ „Okay.“ Lead Crow seufzte noch einmal, dann hob sie die Arme. „Galactic Tornado“ „Star Serious Laser” Wieder rasten die beiden Angriffe auf einander zu und wieder trafen sie Zeitgleich auf einander. Doch dann geschah plötzlich etwas sehr Merkwürdiges. Anstatt das sich die beiden Energiebälle gegenseitig vernichteten, sah es viel eher danach aus, als würden sie ein Loch in eine unsichtbare Wand reißen. Lead Crow traute ihren Augen kaum, noch nie zuvor hatte sie einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum erlebt, wo die Grenzen zwischen einem Hier und einem Dort sich einfach auflösten. Doch genau das spielte sich jetzt vor ihren Augen ab. „Lauf“, schrei Fighter. Lead Crow zögerte keine Sekunde und rannte los. Das Portal wankte, blinkte und verschwand, dann leuchtete es erneut auf, als Lead Crow die letzten Meter zurücklegte. Sie sprang ab, streckte die Arme aus und spürte die Kälte, als sie durch das Portal hechtete. Sie schlitterte über den glatten Boden hinweg und stieß hart mit einer Wand zusammen. Mit einem Blick über die Schulter prüfte sie, ob auch Fighter es durch das Portal geschafft hatte. Als sie hindurchsegelte, blinkte es noch einmal auf und verschwand dann, während Fighter in den Gang geflogen kam und gegen Lead Crow prallte. Für einen Moment blieben sie einfach liegen und versuchten wieder zu Atem zu kommen, dann rappelte sich Fighter auf. Sie spürte ein leichtes Prickeln im Nacken, genau dort, wo einige Haarsträhnen, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten, auf der schweißnassen Haut klebten. Es war ein anderes Gefühl, als das, welches sie normalerweise überkam, wenn Dämonen in der Nähe waren, doch es war ihr genauso vertraut. Fighter drehte sich wieder zu Lead Crow um und reichte ihr die Hand. „Ich kann Bunny spüren. Sie ist hier ganz in der Nähe“, erklärte sie, während sie ihr beim Aufstehen half. „Wir müssen uns beeilen.“ „Wo lang?“ fragte Lead Crow nur. Nicht wieso oder warum, denn das spielte keine Rolle. Fighter sah sich einen Moment suchend um, dann zeigte sie nach Rechts den Gang hinunter. „Dort.“ byby Blacklady Kapitel 13: Mehrere Wege... ein Ziel! ------------------------------------- Sailor Pluto erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen, die sich an ihren Schädel krallten wie ein Baby-Alien. Entweder war sie blind geworden oder sie lag in völliger Dunkelheit. Irgendwo zu ihrer linken, erklang ein leises raschelndes Geräusch, gefolgt von einem schmerzhaften Stöhnen, das ihr verriet das sie zumindest nicht alleine war. Wo immer sie sich auch grade befinden mochte! „Was ist passiert?“ fragte Pluto benommen, während sie drei oder vier der unzähligen Spinnweben abschüttelte, die ihren Geist vernebelten. „Keine Ahnung“, murmelte eine Stimme, die Pluto erst nach einigen Sekunden, als die von Tin Nyanko ein ordnen konnte. „Aber mir tut alles weh!“ Das war mit Sicherheit, noch eine harmlose Untertreibung. Pluto konnte sich nicht entsinnen, jemals so viele Schmerzen gehabt zu haben. Ihr ganzer Körper tat weh und ihr Kopf fühlte sich dumpf an. „Sind die Anderen auch hier?“ „Sieht nicht danach aus“, gab Tin Nyako trocken zurück, als sich nach etlichen Sekunden des wartendes noch immer keiner Meldete. „Hast du vielleicht den Lichtschalter gesehen? Hier ist es ja stockfinster!“ Anstand zu Antworten richte sich Pluto langsam wieder auf und ließ ihren Raum-Zeit Schlüssel erscheinen. Sobald ihre Finger den kalten Starb berührten, begann ihr Talisman rot zu glühen. Das Licht, war nicht heller als das einer Kerze, doch es reichte aus um die Dunkelheit um ein paar Meter zu vertrieb. Viel gab es jedoch, ohnehin nicht zu sehen: Der Raum war unerwartet groß, dennoch aber ganz zweifelsfrei eine Kerkerzelle; fensterlos, mit kahlen Wänden, in die eine stattliche Anzahl schwerer eiserner Ringe eingelassen war, und nacktem Steinboden. Es gab nur eine einzige Tür, die aus schweren Eisen gefertigt worden war und aussah, als würde man alleine ein Dutzend Männer brauchen, um sie überhaupt öffnen zu können... Na klasse, dachte Pluto. Wirklich klasse. Aber es hatte auch nie jemand behauptet, dass ihr Job ein Honigschlecken wäre. Seufzend drehte sie sich schließlich zu Tin Nyanko um. „Bist du in Ordnung?“ erkundigte sich Pluto, während sie auf sie zu kam. „Ja, alles noch dran...“, sie lächelte einen Moment, doch dann richtete sich ihr Blick unvermittelt auf einen Punkt hinter ihr, und etwas in ihren Augen erlosch. „Zumindest noch!“ fügte sie kaum hörbar hinzu. Pluto fuhr so hastig herum, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. Nach einem Blick in Tin Nyankos Augen hätte sie nichts mehr überraschen dürfen, doch so war es nicht. „Du hast ihn umgebracht“, schrie Bunny. Ihre Stimme bebte vor Zorn, und sie fühlte ihren Herzschlag bis in die Kehle. Das Gefühl zerrte an ihren Nerven. Es war vollkommen außer Kontrolle, und es wurde immer schlimmer. „Warum tust du so etwas?“ „Weil du erwachen musst, um deine Aufgabe zu erfüllen“, konterte Königin Serenity. „Und wenn du die Wahrheit endlich akzeptieren würdest. Dann würdest auch du begreifen, das sein Tod notwenig war.“ In diesem Augenblick hörte Bunny auf, ihren wachsenden Zorn unter Kontrolle behalten zu wollen, sondern ergab sich ihm. Plötzlich gab es nichts mehr außer ihrer Wut... und Königin Serenity auf der anderen Seite des Zimmers. Alles verschwamm vor ihren Augen, als sich eine blaue Aura um sie herum aufbaute, grade so als würde sie alles verschlingen wollen, was sich ihr in den Weg stellte. Der goldene Halbmond auf ihrer Stirn zersprang in tausend Stücke und an seiner Stelle erschien eine feuerrote Flamme, die wie ein unheilverkündendes Zeichen glühte. Bunnys nun grüne Augen waren zusammengekniffen, ihre Lippen schmal und grausam. „Das wirst du bereuen“, knurrte sie mit hasserfüllter Stimme. Mit raschen Schritten eilte Mamoru durch die Gänge der Burg. Die Fackeln, die zu beiden Seiten an den Mauern brannten, flackerten und drohten im Luftzug auszugehen, als er an ihnen vorbeistürmte. Er war auf der Suche nach den Anderen, aber vor allem nach seiner Freundin. Bunny war mittlerweile viel zu lange von ihm getrennt und je mehr Zeit verstrich, desto zorniger wurde Mamoru auf die Schurken, die es gewagt hatten, sie zu entführen. Er machte sich nicht erst die Mühe leise zu sein, oder sich gar zu verstecken, wenn irgendwelche Gegner seinen Weg kreuzten. Wie ein Dämon in Menschengestalt, bahnte er sich seinen Weg durch die feindlichen Linien und tötete dabei alles und jeden, der ihn versuchte aufzuhalten. So auch als zwei weite Schattendämonen vor ihm auftauchten. Sie kamen wie immer aus dem Nichts und knurrten. Mamoru wartete gar nicht erst auf ihren Angriff und stürzte sich auf sie. Er rammte dem einen seine Schulter in die Rippen, - zumindest glaubte er das sie Rippen besaßen – und griff in der Bewegung heraus nach dem Kopf des Anderen. Er bekam ihn zu fassen und brach ihm mir einer blitzschnellen Bewegung das Genick. Noch bevor der Dämon zusammenbrach, drehte sich Mamoru wieder zu seinem ersten Gegner um, doch der hatte sich schneller erholt als vermutet und versuchte mit seiner krallenförmigen Hand nach ihm zu greifen. Mamoru wich nach hinten aus und ließ die rasiermesserscharfen Krallen an seinem Körper vorbeizischen, während er gleichzeitig eine einzelne rote Rosen in seiner Hand erscheinen ließ. Rasch hob er den Arm, trat einen Schritt vor und holte aus. Der Angriff kam völlig überraschend für den Dämon. Ungläubig starrte er auf seine Brust, als Mamoru ihm die Rose ins Herz stieß. Nur einen Augenblick später fiel er in sich zusammen und verwandelte sich in eine Pfütze gelblich-grüner Schmiere, die sich unter glucksenden, schlürfenden Geräuschen auf dem Boden ausbreitete. Um sich zu vergewissern, dass keine weiteren Feinde in der Nähe waren, schaute Mamoru prüfend in alle Richtungen, bevor er seinen Weg mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen fortsetzte. Königin Serenitys Augen wurden groß vor Entsetzen, als sie schlagartig begriff, was für einen schrecklichen Fehler sie begangen hatte. Die Vergangenheit war nichts womit man leichtfertig spielen konnte. Endymion hatte immer versucht sie davor zu warnen, aber Serenity hatte nie auf ihn hören wollen. Sie hatte geglaubt das ihr Plan perfekt sei, das es niemanden gab, der sie aufhalten konnte. Aber sie hatte sich geirrt. Geblendet von ihrer Macht, hatte sie doch denn einzigen Schwachpunkt in ihrer Rechnung übersehen, der ihr gefährlich werden konnte: den Faktor „Zeit“. Sie ließ sich nicht betrügen und schlug grausam zurück, wenn man versuchte sie zu hintergehen. Deshalb war es auch nur logisch, das Bunny ihre Kräfte nicht Kontrollieren konnte, denn sie hatte nie gelernt damit umzugehen. Sie selbst, Serenity, hatte ihr das genommen, was sie am aller meisten benötigte, nämlich Erfahrung. Plötzlich hob Bunny ihre Arme und stieß mit den Handflächen in Serenitys Richtung. Der Angriff kam zwar nicht überraschend, dafür aber mit einer solchen Wucht und Schnelligkeit, das Serenity keine Zeit mehr blieb um rechtzeitig zu reagieren. Der magische Energiestoß traf sie direkt im Brustkorb und ließ sie Richtung Treppe fliegen. Sie durchbrach das Geländer und pralle mit einem dumpfen Laut gegen eins der hohen Bücherregale, bevor sie die Stufen hinunterstürzte und auf dem Absatz liegen blieb. Für einen Augenblick dachte sie, ihr Herz würde explodieren. Sie bekam keine Luft mehr. Aber wenn sie überleben wollte, durfte sie dem Schmerz keine Beachtung schenken. Bunny hatte ihre Arme bereits zu einem erneuten Angriff gehoben und sie war fest entschlossen sie zu töten – dessen war sich Serenity ziemlich sicher. In der Sicherheit schwarzer Schatten stand Luna auf einem Dachbalken und zitterte. Doch der Raum unter ihr war grad zu warm, die Luft mild und trocken. Etwas anderes machte ihr zu schaffen, zerrte an ihren Nerven und erfüllte sie mit einer seltsamen Ruhelosigkeit – und einer Furcht, die sie sich nicht erklären konnte. Vielleicht lag es an den vielen Menschen die sich unter ihr befanden, vielleicht aber auch an dem hohen Wehklagen, das sich unaufhörlich um sie herum erhob und sie an irgendein Monster erinnerte, das um sein Leben bettelte. Noch nie hatte sie Haruka und Michiru so spielen hören. Die Melodie, die sie ihren Instrumenten entlockten, klang leise und schaurig – und die hypnotische Kraft, die von ihr ausging, war so mächtig, so unerbittlich und fordernd, dass Lunas ganzer Körper unter einer einzigen Gänsehaut erschauderte. Zousite die neben ihr saß erschien es ähnlich zu ergehen. Denn ihr Gesichtsausdruck verriet, das auch sie die verborgene Botschaft, die in den leisen Klängen lauerte deutlich verstand. Es war eine Unheilverkündende, geheimnisvolle Warnung und doch hörte es sich in Lunas scharfen Ohren an, wie ein einziger langgezogener schmerzerfüllter Schrei, nach Erlösung. Und vielleicht war es das ja tatsächlich. Denn nichts von dem, was wir im Laufe unserem Leben lernen, ist jemals vergessen. Es schlummert in den hintersten Winkeln unserer Erinnerung und wartet darauf, das wir es eines Tages wieder benötigen. Daran konnte selbst der mächtige heilige Silberkristall nichts ändern. Und vielleicht, so hoffte Luna, war es eine Möglichkeit, die Sailor Krieger wieder zu erwecken. Sie hatten die Tür zur Bibliothek schon fast erreicht, als Lead Crow plötzlich stehen blieb, so je und unerwartet, das Fighter um ein Haar mit ihr zusammen geprallt wäre. „Verdammt“, stieß sie wütend aus, erkannte im selben Moment jedoch, den Grund für Lead Crows zögern. Vor ihnen im Gang stand ein Mann mit vor der Brust verschränkten Armen. Er war von Kopf bis Fuß in schwarz gehüllt. Schwarze Lederstiefel, eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd und darüber ein fast bis zum Boden reichender, ebenfalls schwarzer Mantel. Auch seine Hände verbargen sich in schwarzen Handschuhen, und selbst das schlanke Schwert, das er am Gürtel trug, steckte in einer Scheide aus schwarzem Leder. Noch ungewöhnlicher als sein Kleidung, war jedoch der Ausdruck in seinen Augen. Sie wirkten geheimnisvoll und verliehen ihm etwas Unnahbares. Als der Fremden sie schließlich ebenfalls bemerkten, glitt seine Hand sofort zu seinem Schwert, doch dann zögerte er. „Ich gebe zu ich bin beeindruckt“, sagte er, wobei sein Blick erst Lead Crow streifte und dann an Fighter hängen blieb. „Ich hätte nicht gedacht, das ihr es aus dem Labyrinth heraus schafft. Alle Achtung. Offensichtlich habe ich euch doch unterschätzt“, seine durchdringenden schwarzen Augen blitzten spöttisch auf, aber seine Stimme hatte den Klang von zerbrechendem Eis. „Aber glaubt mir, das wird ganz sicher nicht noch einmal passieren.“ „Ist das eine Drohung?“ fragte Lead Crow herausfordernd. „Nein“, der Mann lächelte. „Ein Versprechen. Das sonderbare Glitzern in seinen Augen nahm zu, aber Fighter war nicht mehr sicher, ob es sich wirklich um einen Ausdruck von Spott handelte oder vielleicht doch von etwas weitaus Unheilvollerem. Aus den Augenwinkel bemerkte sie, das Lead Crow sich zum Kampf bereit macht, rasch hob sie in einer kaum wahrnehmbaren Geste die Hand in ihre Richtung und wandte sich wieder dem Unbekannten zu. „Wer seid ihr?“ fragte sie grob. „Jemand der es gut mit euch meint, Sailor Star Fighter“, entgegnete der Fremde. Fighter zog überrascht die Augenbrauen zusammen. „Du kennst meinen Namen?“ „Wer nicht?“, erwiderte der in Schwarz gekleidete Mann. „Ihr beide seid fast so etwas wie eine Legende, wusstet ihr das nicht?“ „Nein“, antworte Fighter kühl. Sie hatte es nicht gewusst und es spielte im Grunde auch keine Rolle. „Und wie ist dein Name?“ „Das tut nichts zur Sache“, entgegnete der unheimliche Fremde. „Ihr werdet so oder so keine Verwendung dafür haben.“ „Ganz wie du willst“, sagte Fighter ruhig. „Du stehst uns im Weg, Namenloser.“ „Das ist nicht euer Weg“, widersprach der Andere kopfschüttelnd. „Was soll das heißen?“ „Geht dorthin zurück, wo ihr hergekommen seid“, antwortet der Fremde. „Glaubt mir, das ist besser für euch.“ Fighter wollte antworten, als plötzlich durch die geschlossene Tür ein Schrei ertönte. Es war ein abgehackter, schmerzerfüllter Schrei, der abrupt endete und doch als geisterhafter Hauch durch die Gänge hallte. Überrascht blickten alle gleichzeitig zur Bibliothek und für einen kurzen Moment schien die Zeit einfach stehen geblieben zu sein. Dann jedoch riss sich Fighter aus ihrer Erstarrung. „Lauf“ rief sie Lead Crow zu, während sie gleichzeitig auf den schwarz Gekleideten Mann zu rannte und ihn zu Boden riss. „Sehe ich das Richtig?“, fragte Mars. „Ich soll Angst vor dir haben? Ich habe grade eine ganze Horde hässlicher Dämonen besiegt. Die waren viel größer und obendrein Furcht einflößender als du. Wie wäre es also, wenn du einfach verschwindest. Wir könnten ja dann erzählen, dass ich unheimlich vor dir gezittert habe, okay?“ Der Schwarze Ritter schwieg. Mars hatte ihn bei sich so genannt: den Schwarzen Ritter mit großen Anfangsbuchstaben. Sie war grade durch einen der unzähligen Gänge gelaufen, als der Schwarze Ritter sich plötzlich von seinem Platz an der Wand gelöst hatte und ihr in den Weg getreten war. Er steckte vom Helm bis zu den Metallstiefeln in einer schwarzen Rüstung und die klirrte beim gehen, wie wenn man im Küchenschrank nach einem Topf wühlte. Sein Helm war eiförmig und hatte ein sehr spitzes Visier. In seinen Händen hielt er eine gewaltige Keule, deren ballgroßer Kopf mit einem Dutzend langer Stacheln besetzt war. Es lag an dieser Keule, dass Mars ihren Gegenüber ernst nahm. Ein guter Treffer mit diesem Ding konnte großen Schaden anrichten, sogar mit ihren besonderen Heilkräften wäre es schwierig sich von einem Schlag auf dem Kopf zu erholen. So groß und schwer die Keule auch war, spielte der Ritter mit ihr herum wie mit einem Baseball-Schläger aus Aluminium. In seinen behandschuhten Händen wirkte sie federleicht. „Keine Lust zu reden?“, fragte Mars ihn. „Das ist okay. Mein Freund sagt auch immer, dass ich ein Gespräch ganz gut alleine bestreiten kann, weißt du, also...“ Sie brach ab. „Ähm, gehst du jetzt zur Seite?“ Der Schwarze Ritter bewegte sich nicht und es sah auch nicht danach aus, als hätte er es in all zu ferner Zukunft irgendwann mal vor. „Tja, weißt du, hier irgendwo in diesem Schloss ist meine Freundin und ich muss nach ihr sehen“, fuhr Mars nach einen Augenblick fort. „Also wärst du bitte so nett und würdest den Weg frei machen?“ Immer noch schwieg der Schwarze Ritter. „Okay“, Mars zuckte mit den Schultern. „Wie du willst. Dann gehe ich eben um dich herum.“ Sie trat nach links, um an ihm vorbeizugehen. Aber ihr Gegenüber machte ebenfalls einen Schritt zur Seite und versperrte ihr erneut den Weg. Schon wieder so einer wie Mamoru, dachte sie. Von der düsteren, schweigsamen Truppe. Ob der hier auch so nachdenklich war? Mars fand, sie hatte es lange genug auf die freundliche Tour versucht. Sie täuschte einen Schritt nach rechts an, der Schwarze Ritter folgte ihrer Bewegung. Sie schlug sich rasch auf die andere Seite und hoffte, ihn auf diese Weise schnell genug umrunden zu können. Aber er drehte sich zu ihr um und schwang seine Keule. Mars ließ sich ließ sich flach auf den Boden fallen und schon pfiff die brutale Waffe über sie hinweg. Sofort rollte sie zur Seite und sprang wieder auf die Beine. „Jetzt reicht´s mir aber“, knurrte sie wütend, bevor sie ihrerseits zum Angriff überging. „Mars Flame Sniper“ Der brennender Pfeil zischte durch die Luft und schlug zielsicher im Brustpanzer ihres Gegenübers ein. Der Schwarze Ritter zerbarst förmlich. Sein Oberkörper schepperte hinterrücks zu Boden, die Beine schwankten eine Weile und kippten dann nach vorn. Der Oberkörper fiel auseinander, dann riss der linke Arm ab und purzelte ein paar Meter weiter, die Keule entglitt dem erschlafften Handschuh. Mars begutachtete den Schaden. „Tja mein Freund“, keuchte sie. „Ich hab dich ja gebeten, aus dem Weg zu gehen.“ Der Schwarze Ritter war hoffentlich das letzte Hindernis auf ihrem Weg, schließlich würde Bunny nicht ewig auf sie warten können. Sie machte grade zwei Schritte – da schloss sich der rechte Ritterhandschuh mit eisernen Griff um ihr Bein. Lead Crow brauchte nur einen Augenblick, um die Tür zu erreichen und die Klinke herunterzudrücken, doch in dieser winzigen Zeitspanne schossen ihr tausend grausiger Bilder durch den Kopf, die ihr mehr zusetzten, als es der Anblick jedes noch so Furcht einflößenden Feindes vermocht hätte. Sie stieß die Tür auf und trat mit einem einzigen Schritt in den dahinter liegenden Raum. Was sie sah, war schlimmer als alle Schreckensvisionen, die ihr durch den Kopf geschossen waren. Der Raum sah aus, als wäre ein Tornado mitten hindurch gefegt. Die Fenster waren zersplittert, die Regale umgestoßen worden. Glasscherben, Bücher und Holzstücke lagen verteilt am Boden und zwischen all dem Chaos, versuchten zwei Frauen, die aussahen wie Zwillinge, sich am Boden gegenseitig zu erwürgen. Die Szene war so unwirklich, dass Lead Crow gar nichts empfand. Sie stand einfach nur da, starrte auf das unglaubliche Bild vor ihr und versuchte zu begreifen, was sie sah. Es gelang ihr nicht. Der Anblick dessen, was sich vor ihren Augen abspielte, sprengten die Grenzen des Vorstellbaren. Am Boden unter Bunny würgte Serenity und rang nach Luft, während sie gleichzeitig immer noch versuchte, Bunny zu erdrosseln. Das Gesicht rot angelaufen, packte Bunny Serenitys Handgelenke und riss ihre Hände von ihrer Kehle fort. Keuchend schnappte sie nach Luft und hob die Faust, um erneut auf Serenity einzuschlagen, deren Unterlippe und rechte Kopfseite bereits angeschwollen waren und bluteten. „Prinzessin!“, brüllte Lead Crow. Sie ergriff eines der schweren Bücher vor sich und donnerte es mit aller Kraft gegen die nächstbeste Wand. Der Aufprall wurde von einem lauten Krachen begleitet, gefolgt von Lead Crow´s wütendem Aufschrei: „Prinzessin! Hört auf damit!“ Bunny erstarrte. Ihre Faust verharrte in der Luft, bereit, erneut zuzuschlagen. Langsam hob sie den Kopf und sah Lead Crow an. Ihr Gesicht war eine einzige Maske mörderischen Hasses. Dann glühten ihre Augen kurz auf und ein gewaltiger Energieausbruch riss Lead Crow von den Füßen. Sie wurde gegen eine Wand geschleudert und schrie vor Schmerzen auf. Serenity indes nutzte Bunnys Moment der Unaufmerksamkeit und schlug ihr so heftig ins Gesicht, dass diese wie ein nasser Sack am Boden zusammenklappte. Dann richtete sie sich auf einen Arm gestützt auf. Ihre Gedanken überschlugen sich, suchten Fieberhaft nach einem Ausweg. Und doch –tief in ihrem Innern wusste sie, das es nur einen einzigen Weg gab, um Bunny aufzuhalten. Serenity zögerte nur kurz, als gebe es da trotz allem noch etwas ihn ihr, das sie von diesem verzweifelten Schritt zurückzuhalten versuchte, aber sie hatte keine Wahl: Behutsam beugte sie sich vor, legte die gespreizten Finger auf die Stirn des Mädchens und lauschte in sie hinein. Als Saturn über die Schwelle trat, wurde sie von warmen, gemütlichem Licht empfangen, das mehrere Dutzend Kerzen ausstrahlten. Sie schloss die Tür und sah sich in dem großen Saal um. Der freundliche erste Eindruck schwand rasch, denn sie entdeckte, dass die an den Wänden montierten Kerzenhalter Schädel waren, von denen viele sehr menschlich aussah. Andere stammten eindeutig von Tieren. Von welchen, vermochte Saturn nicht zu beurteilen. Die Kerzen selbst waren dick und fettig und verströmten einen unangenehmen Geruch. Irgendjemand musste diese Kerzen angezündet haben. Darüber hinaus war kein Hinweis auf etwaige Bewohner des Schlosses zu finden. Auch von ihren Freunden fehlte bis jetzt jede Spur. Hoch oben unter der Decke des Saales hingen fingerdicke Spinnweben und der Boden war von einer Staubschicht bedeckt. Es gab zwei Möglichkeiten, den Saal zu verlassen: eine Tür nach links, die andere nach rechts – aber keine machte einen besonders verlockenden Eindruck. Bei ihrem letzten Besuch, hatten sie sich jedoch immer ziemlich nach rechts gehalten. Also nahm Saturn die rechte Tür, in der Hoffnung dort vielleicht eine Treppe zu finden die nach untern führte, schließlich wollte sie ja zum Kerker zurück. Die Tür klemmte ein wenig, aber als sich kurz dagegen warf, ging sie auf. Ein mit noch mehr Kerzen beleuchteter Speisesaal tat sich vor ihr auf, hier stand ein großer – bis auf drei Kerzenleuchter leerer – Tisch mit schweren Stühlen drumherum. Alle Möbelstücke waren aus Holz, sie wirkten klotzig und schwerfällig. An den Wänden hingen Bilderteppiche, auf denen Kreaturen abgebildet waren, die Saturn noch nie gesehen hatte: weiße Fischgesichter mit sechs Beinen, Bären ähnliche Bestien, die sich auf die Hinterbeine stellten und mit ihren Gesichtern und bizarren Körperteile wie großäugige Aliens aussahen. Saturn hätte gern mehr Zeit für diesen Raum gehabt, aber sie musste ihre Prinzessin so schnell wie möglich finden. Also durchquerte sie zügig den Speisesaal und verließ ihn durch eine Tür am anderen Ende. Sie betrat eine riesige Küche. Kilometerlange Arbeitsflächen, sieben große Steinöfen und an Hacken hingen Fleischstücke von der Decke herab, die größer waren als jede Kuh. Hier wurde der unangenehme Geruch der Kerzen vom Gestank des alten Fleisches übertönt und Saturn eilte rasch durch die Küche und zu einer anderen Tür wieder hinaus. Nun befand sie sich in einem kleinen Raum, der nur vom schwachen Licht einer einzigen Kerze erleuchtet wurde. Außer der Kerze nichts als Staub und Spinnweben – und keine weitere Tür. Hier bin ich falsch, stellte Saturn fest. In der Küche musste eine Tür gewesen sein, die sie übersehen hatte. Also ging sie wieder zurück. Aber auf der anderen Seite der Tür gab es keine Küche mehr. Saturn fand sich in einem langen Korridor wieder. Hier waren mit Spinnweben überzogene Ritterrüstungen aufgereiht und dreckige Teppiche hingen an den Wänden. Die Rüstungen wechselten sich entlang der Wand mit Türen ab und Saturn hatte keine Ahnung, wohin sie führten. Ihre Besorgnis wuchs. Dieser Korridor sollte eigentlich gar nicht da sein. Sie war von der Küche in den kleinen Raum gegangen und Sekunden später wieder durch dieselbe Tür zurückgegangen. Eigentlich sollte sie nun wieder in der Küche stehen, was sie aber eindeutig nicht tat. Mit dem größten Unbehagen ging sie von Tür zu Tür und traute sich nicht, eine von ihnen zu öffnen. Sie befürchtete, sie führten in... – so genau wusste sie das auch nicht. Schließlich beschloss sie, einfach eine aufzumachen und nachzusehen. Sie legte die Hand an den Knauf einer Tür und erstarrte zur Salzsäule. Hinter der Tür ertönte ein kratzendes, schnaubendes Geräusch. Da fiel ihr der merkwürdige Traum wieder ein, den sie einmal als Kind gehabt hatte. Da hatte sie auch Tür um Tür geöffnet und nirgendwo jemanden gefunden. Wenn sie nun also diese Tür öffnete... Das Kratzen wurde lauter, als hoffte derjenige, der dahinter lauerte, wirklich sehr, dass sie sie weiter öffnete. Die Geräusche, die aus der Bibliothek hallten, wurden immer lauter, doch Fighter hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zumachen, weil sie instinktiv die Schläge abwährte, die wie ein harter Regen auf sie niederprasselten. Zuerst zielten sie auf ihr Gesicht, dann auf ihren Oberkörper, ihre Hüften und sogar auf ihre Kniescheibe. Und obwohl Fighter mit jedem Trick kämpfte den sie kannte, schien nichts davon ihren Gegner sonderlich zu beeindrucken. Denn schon griff er erneut an und stieß ihr ohne Anstrengung die Faust in den Unterleib. Fighter stolperte zurück und verlor durch ihre eigene Bewegung beinahe den Halt auf dem rutschigen Marmorboden. Nur durch einen hastigen Ausfallschritt gelang es ihr, das Gleichgeweicht zu halten. Doch ihr Gegner ließ ihr keine Zeit um wieder zu Atem zukommen. Noch nie hatte Fighter einen Menschen gesehen, der im Stande war, sich so schnell zu bewegen. Sie sah weder, wie sich sein Arm senkte, noch, wie der Mann zum Schlag ausholte. Das Schwert schien einfach aus seinem Gürtel zu verschwinden und im selben Augenblick in seiner Hand wieder aufzutauchen. Mit einem Hieb, der zweifellos wuchtig genug war, um sie auf der Stelle zu enthaupten, zielte er auf ihren Hals. Und mit Sicherheit hätte dieser Schlag den Kampf entscheiden, wäre Fighter nicht von etwas angetrieben wurden, das noch Starker war als nur der bloße Wille zu überleben. Nämlich ihrer Verzweifelung. Sie musste diesen Kerl besiegen, denn ansonst wäre ihr Schätzchen verloren. Im Sprichwörtlichen aller letzten Moment schlug Fighter die Waffe mit der bloßen Hand beiseite und schenkte ihrem Gegenüber noch für einen kurzen Moment das Leben – grade lang genug, so das dieser begriff wie schrecklich falsch er die schlanke, dunkelhaarige Kriegerin eingeschätzt hatte, mit der er leichtes Spiel zu haben glaubte – und stieß ihm dann die flache Hand gegen die Brust. „Star Serious Laser” Was darauf hin folgte, dauerte nicht lange. Ein so gewaltiger Angriff, hätte selber einen Dämon außer Gefecht gesetzt, der Schwarzgekleidete Mann jedoch wurde von ihr grade zu in Stücke gerissen. Nichts blieb von ihm übrig, außer einer ekelhaften dunkelroten Masse, die einen beißenden Geruch nach verbrannten Fleisch verströmte. Fighter starrte den Fleck auf dem Boden noch einen endlosen Moment an, bevor sie sich herum drehte und zur Tür lief. Ihr Gesicht war wie in Stein gemeißelt, aber in ihren Augen stand etwas geschrieben, das an Entsetzen grenzte. Zeros nachdenklicher Blick ruhte auf die blonde Gestalt am Boden, während er das Pech schwarze Schwert in seiner gesunden Hand hielt. Bereits vor einer halben Stunde hatte der Kampf, zwischen dem Halbmond und der Flamme auf ihrer Stirn aufgehört. Die Flamme hatte gesiegt und Zeros war sich ziemlich sicher, das sie jetzt bald wieder aufwachen würde. Er war sich nur noch nicht so sicher, ob er dann auch noch da sein wollte. Vielleicht sollte er sie einfach toten, bevor sie wieder aufwachte. Es würde vieles vereinfach, schließlich konnte er nicht sicher sein, das sie nicht noch einmal versuchen würde ihn zu toten und gleichzeitig wäre er dann auch ihren nervigen Bruder ein für alle mal los. Und die Sailor Krieger? Nun gut sie wären bestimmt nicht all zu begeistert, wenn er ihre Prinzessin tötete, vielleicht würden sie sogar jagt auf ihn machen. Doch das war ein Risiko, mit dem er ganz gut Leben konnte. Und außerdem war es ohnehin ziemlich unwahrscheinlich, das sie jemals wieder aus diesem Schloss lebend heraus kamen. Tja und die anderen Krieger auf der Erde waren noch nicht wieder erweckt worden. Aber was wurde dann aus seiner versprochen Belohnung? Ohne die Mondprinzessin wäre sein Handel mit dieser geheimnisvollen Prinzessin mit Sicherheit hinfällig und er würde dann auch nicht mehr das bekommen, was er so gerne haben wollte. Nämlich die Unsterblichkeit. Doch anderseits, was wusste er schon von dieser Prinzessin? Noch nicht einmal ihren Namen hatte sie ihm genannt. Warum sollte er ihr also Vertrauen? Weil sie ihm das Versprochen hatte, was er so gerne haben wollte? Nein, Zeros schüttelt bei diesem Gedanken den Kopf, sein Wunsch war es ganz sicher nicht weit, das Risiko einzugehen hier und jetzt dafür zu sterben. Und mal davon angesehen, gab es bestimmt auch noch andere Möglichkeiten um ihn zu erfüllen. Er hatte ohnehin bereits viel zuviel riskiert, er wollte sein Leben nicht genauso verlieren wie seinen Arm. Entschlossen hob Zeros das Schwert. Er würde es beenden, solange er noch die Gelegenheit dazu hatte. Die scharfe Klinge fuhr auf die blonde Gestalt am Boden hernieder und bewegte sich dabei so schnell und lautlos wie eine Schlange. Er musste einfach treffen! Aber er traf nicht. Nur einen Herzschlag, bevor seine Klinge das Herz der Mondprinzessin durchbohren konnte, kreuzte ein anderes Schwert seinen Weg und blockte seinen Angriff mit einer solchen Wucht ab, das Zeros einen hastigen Schritt zur Seite machen musste, damit er nicht das Gleichgewicht verlor. Überrascht blickte er auf, und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. „Du!“ „Du hast doch nicht geglaubt, dass ich die Party verpassen wollte?“ entgegnete Galaxia. Die Wut wich aus Zeros Zügen. Seine Lippen schürzten sich zu einem gefährlichen Lächeln. „Ich hatte gehofft, dass du kommst“, sagte er. byby Blacklady Kapitel 14: In letzter Sekunde ------------------------------ Die abgetrennte Hand hielt Mars fest. Dann schob sich ein Bein des Schwarzen Ritters zwischen ihre Füße und brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie stürzte, der andere Ritterarm schlang sich um ihren Hals und die Fingerschnitten ihr die Luft ab. Sie versuchte sich mit beiden Händen zu befreien, spürte aber, wie ihre Kräfte rasch schwanden. Als dann auch noch die anderen Körperteile auf sie einschlugen, verdunkelte sich der Gang vor ihren Augen. Es war natürlich nicht der Gang, der sich verdunkelte. Vielmehr trübte sich Mars Sicht zunehmend. Der Kampf dauerte nun schon Stunden; wenigstens war das ihr Eindruck. Zu dem hatte sie das Gefecht mit den Schattendämonen sehr erschöpft. Wie leicht wäre es, einfach wegzudriften! Aber wenn sie jetzt das Bewusstsein verlor, wachte sie nie wieder auf. Dann würde sie nämlich nicht in einen Traum abdriften. Es wäre ihr sicheres Ende, wenn sie sich nun von diesem Rittergeist besiegen ließ. Also zwang sie sich, wach zu bleiben, und zog fester an dem Handschuh. Sie ignorierte den stärker werdenden Druck an ihrem Hals und zog immer weiter, bis sich endlich sein Griff lockerte. Als der Handschuh losließ, schleuderte sie ihn weit von sich. Mars setzte sich auf und trat nach ein paar Rüstungsteilen, die sie erneut angriffen. Die folgende kleine Ruhepause nutze sie, um kräftig durch zu atmen. Aber es dauerte nicht lange, da stürzten sich die unterschiedlichen Teile der lebendigen Rüstung schon wieder auf sie und die metallenen Gliedmaßen schnappten nach ihr und verletzten sie. Es muss einen Weg geben, dem Spuk ein Ende zu setzen! Aber während Mars darüber nachdachte, war sie sich dessen plötzlich gar nicht mehr so sicher. Denn wenn jemand eine Rüstung verzaubert, dann ja wohl ganz und gar. Das Ding griff vermutlich an, bis es in einzelne Atome zerlegt war, und sogar die wären am Ende noch gefährlich. Wer wusste schon, was sie in der Lunge anrichten konnten, wenn man sie einatmete? Doch Mars war nicht bereit einfach aufzugeben. Sie schnappte sich eines der Metallbeine und schlug damit auf die anderen Teile ein. Die wichen vor ihrem wilden Ansturm zurück. Aber sobald sie dem nächsten Blechstück zuwandte, startete das vorhergehende einen neuen Angriff auf sie. Ein Arm angelte nach der großen Keule und zielte damit auf Mars Beine. Sie wich aus und versuchte die Keule zu fassen. Kräftig schüttelte und zerrte sie daran, aber der Arm wollte seine Waffe nicht freigeben. Also rammte Mars die Keule so fest sie konnte mit dem Griff voran in den Boden. Der Arm löste sich, Mars zog die Keule rasch wieder heraus und prügelte unbarmherzig auf den Arm ein. Einen Augenblick lag er regungslos da, dann zuckte er ein paar Mal. Offenbar wollte er weiterkämpfen. Da kam Mars eine Idee. Sie lief zu dem Helm, der sich bisher aus dem schlimmsten Gefecht herausgehalten hatte. Als sie sich ihm näherte, versuchte er wegzuhoppeln. Mars jedoch war schneller. Sie schwang die Keule, wirbelte sie zweimal über den Kopf, um Schwung zu holen, und drosch auf den Helm ein. Metallsplitter schossen durch die Luft. Mit erhobener Keule schlug Mars noch ein letztes Mal auf den Helm, vielmehr auf das, was noch von ihm übrig war. In diesem Moment blieben alle Rüstungsteile still liegen. Der Helm war das Gehirn!, dachte sie atemlos. Wenn man ihn tötet, zerstört man das Ganze. Darauf hätte sie nun wirklich früher kommen können! Mars wischte sich den Schweiß von der Stirn, als sie plötzlich ein Geräusch hörte. Sie legte den Kopf auf die Seite und lauschte einige Atemzüge lang mit geschlossen Augen. Nach kurzer Zeit wiederholte sich das Geräusch. Es kam von sehr weit her, und Mars war sich zunächst unsicher, um was es sich handeln könnte. Dann aber hörte sie das klirren von Metall und einen einzelnen, durchdringenden Schrei. Lead Crows Schädel dröhnte. Ihr war schwindelig und ihre Beine hatten einfach nicht mehr die Kraft, das Gewicht ihres Körpers zu tragen. Alles verschwamm vor ihren Augen. Dennoch stemmte sie sich in die Höhe und kroch auf Händen und Knien auf Serenity und ihr wehrloses Oper zu. „Lass sie in Ruhe“, stöhnte sie. „Was tust du da? Hör auf, um alles in der Welt!“ Serenity tat etwas mit Bunny, das sie nicht genau erkennen konnte und wandte kurz den Kopf, um sich mit einem raschen Blick davon zu überzeugen, dass sie außer Reichweite war. Sie würde das Mädchen töten, schoss es Lead Crow durch den Kopf. Sie würde das zu Ende bringen, wobei sie sie gestört hatte und sie hatte nicht die Kraft, sie daran zu hindern. Plötzlich erschallte ein so gellender, unmenschlicher Schrei durch die Bibliothek, dass ihr schier das Blut in den Adern gefror und ein weißer Energiestrahl schoss so nahe an Lead Crow vorbei, das sie den Luftzug an ihrer Wange spüren konnte. Der Strahl bohrte sich durch Serenitys Oberarm und riss sie von Bunny herunter. Von all den überraschenden und schrecklichen Dingen, denen Pluto während ihrer langen Zeit als Sailor Kriegerin begegnet war, gehörte diese Kreatur, die sich langsam von der Decke herunterhangelte, wohl zu den entsetzlichsten von allen. Es sah aus wie eine Spinne, war jedoch so groß wie eine Kuh und um einiges massiger. Pluto glaubte, einen aufgedunsen Leib zu sehen, drahtige schwarze Haare, die im blassen Lichtschein wie Metall glänzten, lange, staksende Beine, die in messerscharfen Klauen endeten und eine Traube faulig glänzender Augen, die von einer so abgrundtiefen Bosheit und Gier erfüllt waren, dass ein einziger Blick einen Menschen den Verstand rauben konnte. Instinktiv zogen sich Pluto und Tin Nyanko voneinander zurück; die Eine bewegte sich nach links, die Andere nach rechts. Sie wollten sich strategisch verteilen, um ihre Kräfte sinnvoll gegen einen scheinbar stärkeren Gegner einzusetzen. Die Kreatur hing genau zwischen ihnen und schaute von Einem zum Anderen; anscheinend überlegte sie, wer zuerst an die Reihe kam. Tin Nyankos Verstand weigerte sich zu erkennen, was ihre Augen ihr mittelten, und die trainierten Reflexe und Reaktionen der Kriegerin gewannen die Oberhand. Sie schüttelte ihr Entsetzen ab und stürzte sich mit einem Sprung auf das Wesen, um ihm den Absatz ihres Stiefels in die Brust zu rammen. Der Plan war perfekt... bis sich die Kreatur von ihrem Netz löste und mit einem dumpfen Laut zu Boden fiel. Nun war nichts mehr da außer der Wand, um Tin Nyakos Flug zu stoppen. Sie prallte gegen die Mauer und landete hart auf den Boden. Während dessen wandte sich das Spinnewesen Pluto zu. Ihre zahlreichen Beine peitschten durch die Luft, wobei sie den Kopf der Kriegerin nur um Millimeter verfehlten und hinterließen tiefe Furchen in den Wänden. Instinktiv wollte Pluto noch weiter zurück weichen, unterdrückte den Impuls jedoch und zwang sich dazu stehen zu bleiben. Als die Beine erneut nach ihr Schlugen, warf sie sich zu Boden, registrierte, wie Tin Nyanko wieder auf die Füße kam, und tauchte unter dem Angriff des Dämons hinweg. Auf der Seite liegend, trat sie ihm mit aller Kraft in den Unterleib und er kippte um. Bevor die Kreatur wieder auf die Beine kam, sprang Tin Nyanko von Hinten auf ihren Rücken, schlang die Beine um ihren Leib und griff nach ihrem Hals. Das Wesen merkte, das es in Schwierigkeiten war und rastete aus. Es buckelte und drehte sich wie ein Stier beim Rodeo. Seine Klauen kratzten erst über den Boden, dann über die Steinwand, als er versuchte, Tin Nyanko abzuschütteln. Nur mühsam gelang es ihr, sich festzuhalten. „Pluto!“, schrie sie über den Lärm der herab stürzenden Steine hinweg. „Jetzt mach schon!“ Sailor Pluto zögerte nur einen kurzen Moment, grade lange genug damit das Ungeheuer mit einem zischenden Laut zur ihr herum fahren konnte, bevor sie kurz entschlossen ihren Stab in die Höhe hob und ihn wie ein Sperr auf das Ungeheuer schleuderte. Die Waffe verwandelte sich in einen silbernen Blitz und grub sich tief in den oberen Teil des auggedunsen Körpers. Die Kreatur kreischte und richtete sich zu ihre vollen Größe auf. Ihre zahlreichen Beine peitschten, trafen den Boden, aber auch Plutos Körper und Gesicht, dann stürzte das Ungetüm kreischend zur Seite und Tin Nyanko gelang es grade noch rechtzeitig abzuspringen, bevor es auf den Rücken fiel und sie unter sich begraben konnte. Der Raum-Zeit Schlüssel, der sein Leib durchbohrt hatte, ragte wie eine silberne, von schwarzen Blut besudelte Zunge unmittelbar unter seinem hässlichen Maul hervor. Die Beine krümmten sich wie die Finger einer Hand, die sich im Todeskampf zur Faust ballten. Tin Nyanko rollte sich verzweifelt herum, um außer Reichweite der zuckenden Beine zu kommen und stemmte sich auf Händen und Knie hoch. Die Bestie war noch nicht Tot. Tin Nyanko konnte sie spüren. Sie spürte ihren Schmerz, die furchtbare Qual, die sie litt, und deutlicher noch ihre unbändige Wut und ihren Hass auf alles Lebende und Fühlende, den absoluten Willen, alles, was im Stande war, Gefühle zu empfinden, zu vernichten. Vielleicht war es dieser Hass, der ihr half, ihre Angst zu überwinden. Tin Nyanko war nicht sicher, was es war, dem sie dort gegenüberstand. Sie wollte es auch gar nicht wissen. Sie wusste nur, dass diese Kreatur ihr Feind war, der Feind jeglichen Lebens und das sie sie vernichten musste, egal um welchen Preis. Während sich das Ungeheuer wieder aufzurichten versuchte, zappelt und kreischend, mit seinen zahlreichen Beinen um sich schlagend, war Tin Nyanko mit zwei gewaltigen Sprüngen bei ihr, griff nach dem Starb und stieß ihn noch tiefer in ihren Leib. Die Bestie bäumte sich auf. Aus ihrem Kreischen wurde ein Laut, der Tin Nyankos Schädel zum Zerplatzen bringen wollte, und es begann in purer Todesangst um sich zu schlagen. Eine seiner fürchterlichen Krallen traf Tin Nyakos Bein und hinterließ eine tiefe, heftig blutende Wunde. Sie schrie vor Schmerzen auf und hätte beinahe den Stab losgelassen, wäre Pluto nicht in diesem Moment neben ihr erschienen und ihre Hände auf ihre gelegt. Gemeinsam treiben sie den Stab noch tiefer in den Körper des Ungeheuers und nach einer Weile, die den beiden Kriegerinnen wie eine Ewigkeit erschien, wurde aus dem Kreischen ein leises wimmern, das schließlich ganz erstarb. Bunny stemmte sich auf Hände und Knie. Ihre tastenden Arme stießen gegen etwas Weiches, Lebloses, suchten weiter und schlossen sich um hartes Metall. Sie öffnete die Augen und sah sich um. Unmittelbar neben ihr lag etwas, das zu Grauenhaft war, als dass sie es wirklich erkennen wollte. Nicht weit entfernt, auf der anderen Seite des Raumes, kämpfte Lead Crow mit ebenso verzweifelter wie aussichtloser Anstrengung darum, wieder auf die Beine zu kommen. Ein unbedeutender Teil von ihr versuchte sich noch immer zu wehren, das Ungeheuer wieder an die Ketten zu legen und es in das Verlies zurückzudrängen, in dem es so viele Jahre gefangen war. Doch dieser Teil war nicht stark genug, um dem rasender Zorn, die Wut und den Hass, der sich gegen alles richtete, dass Mächtiger war als sie selbst, etwas entgegen zusetzten. „Schätzchen – nein!“, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie klang seltsam vertraut, zugleich aber auch fremd und hassenswert. Bunny wusste nicht, wem sie gehörte und was sie von ihr wollte. Und es spielte auch keine Rolle. Alles, was sie im Moment wollte, war Serenity zu töten. „Schätzchen!“ Die Stimme klang verzweifelt, aber Bunny beachtete sie nicht und stemmte sich weiter in die Höhe. Sie war nicht wichtig – nur weitere Beute für später. Bunny ignorierte ihre körperliche Schwäche, kam taumelnd auf die Füße und näherte sich Serenity. Sie blutete aus einer tiefen Wunde am Oberarm, die Fighter ihr beigebracht hatte, war aber bei Bewusstsein. „Komm zu dir, Bunny!“ stieß Serenity hervor. Doch ihre Worte erschienen Bunny wie blanker Hohn. Sie hatte sich noch niemals wacher und lebendiger gefühlt. Sie vernahm laute, schnelle Schritte hinter sich und dann stürzte sich etwas Großes, Schweres auf sie herab und presste ihr nicht nur den Atem aus den Lungen, sondern raubte ihr auch beinahe das Bewusstsein. Die gewaltige Macht in ihr heulte wie ein Wolf, dessen Pfoten unerwartet in ein Fangeisen geraten waren. Ihre Giere wurde übermächtig. Die Gegenwart der großen Kraft in ihrer unmittelbaren Nähe trieb sie fast in den Wahnsinn. Sie mobilisierte noch einmal all ihre übermenschlichen Kräfte, um den Griff der Arme zu sprengen, die sie festhielten. Es gelang ihr schließlich. Sie kam frei, aber nur, um sofort herum – und mit noch größerer Wucht auf den Rücken geworfen zu werden. Ein verzerrtes, aber doch vertrautes Gesicht ragte drohend über ihr auf und eine Stimme schrie immer wieder ihren Namen. Es war bedeutungslos. Alles, was zählte, war der süße Geruch der Macht, des Lebens, das sie unbedingt vernichten musste. Bunny bäumte sich auf, kämpfte mit verzweifelter Kraft gegen die Hände und das Gewicht das sie niederhielt. Mit der Hand auf dem Knauf blieb Saturn stehen und lauschte auf die Geräusche hinter der Tür. Da war etwas und es wollte heraus zu ihr in den langen Korridor des Schlosses. Sie wusste nicht, was es war, aber eines war klar: Hotaru wollte es um keinen Preis herauslassen. Sie ließ den Türgriff wieder los und trat zurück. Die Tür rappelte und wölbte sich nach außen. Saturn spürte das Blut durch ihre Adern schießen. Sofort waren alle Sinne geschärft, der Verstand wach und der Körper zum Einsatz breit. Kampf oder Flucht, auf diese Entscheidung bereitete sich der Körper in einem solchen Krisenfall vor. Flucht schien Saturn die vernünftigere Lösung, da sie keine Ahnung hatte, was auf der anderen Seite der Tür lauerte und ob es ihr feindlich gesonnen war. Aber die Geschichte war ein wenig komplizierter, denn sie wusste nicht, in welche Richtung sie laufen sollte. Es gab mindestens zwanzig Türen auf diesem Korridor, dabei war unklar, wohin sie führten – und wie sie bereits erlebt hatte, nützte es auch nicht unbedingt etwas, wenn man es wusste. Es konnte schon in der nächsten Minute nicht mehr gelten. Das Schloss glich einem riesigen Labyrinth, in dem auf nichts Verlass war. Schließlich schlug die Tür auf und Hotaru traf ihre Endscheidung. Sie sahen aus wie Hunde mit ihren langen Schnauzen, dem schmutzigen grauen Fell, den langen wedelnden Schwänzen und ihren vier Beinen mit scharfen Krallen, die das kratzende Geräusch auf dem gefliesten Boden verursacht hatten – aber sie waren groß wie Löwen und es gab Dutzende von ihnen. Sie rasten auf Saturn zu, als wäre sie ein saftiges Steak. Flucht, dachte sie nur. Sie hechtete auf die nächstbeste Tür zu, riss sie auf, rannte hinein und schlug sie hinter sich zu. Eines der Hundewesen prallte von außen gegen die Tür, flog rückwärts in seine Geschwister und stieß einen hohen, wimmernden Schmerzenschrei aus. Saturn verspürte eine flüchtige Befriedigung, denn die Viecher hatten ihr einen riesigen Schrecken bereitet. Der Raum, in dem sie sich befand, war eine Art Bibliothek. Dicke ledergebundene Bücher standen in den Regalen, es gab Tische und Sessel, die zum Lesen einluden. Wie die anderen Räume, die Hotaru gesehen hatte, war auch er ansonsten leer. Sie nahm sich nicht die Zeit zu prüfen, ob sie die Bücher lesen konnte, denn von den rabiaten Hundwesen trennte sie nur die eine Tür. Aber es gab einen zweiten Ausgang aus der Bibliothek. Die Tür ließ sich nur schwer öffnen, als habe sie sich bei feuchten Wetter verzogen. In diesem Augenblick flog bereits die Tür hinter ihr auf und die löwengroßen Hunde stürmten knurrend herein. „Blöde Biester!“ rief Hotaru und knallte die Tür zu. Sie hatte keine Ahnung, in was für einen Raum sie sich nun befand; vielleicht war er für Mahlzeiten im kleinen Kreis gedacht. In der Mitte stand ein Tisch mit vier Stühlen und ein schweres Sideboard thronte an der Stirnseite. Kurz dachte Saturn darüber nach das klobige Möbelstück als stütze vor die Tür zu stellen. Verwarf diese Idee jedoch rasch wieder, da ihr dafür kaum die nötige Zeit blieb. In Windeseile verließ Saturn schließlich den Raum durch die zweite Tür. Wie gut, dass die meisten Räume mindestens zwei Ein – beziehungsweise Ausgänge hatten! Das Schloss musste wie ein Labyrinth konstruiert sein und ein Labyrinth bot nun einmal möglichst viele Wege – in die falsche Richtung. Diesmal folgten ihr die Wesen rascher. Es gelang der Kriegerin nicht, die Tür zu schließen bevor sich einige von ihnen durchquetschen konnten. Sie hörte Schmerzensschreie und spürte Knochen brechen, als sie die Tür gen Schloss drückte. Aber es sah nicht so aus, als könnte sie alle von der Schwelle verscheuchen, um die Tür ganz zu schließen. Also gab sie auf, lief durch den Raum, in dem es überhaupt keine Möbel gab, und verließ ihn durch die nächste Tür. Die Wesen nagten bereits an ihren Fersen und sie schlug mit ihrer Sense nach Einem von ihnen. Ein weiteres Zimmer, eine weitere Tür. Saturn ging allmählich die Puste aus. Mit jedem Raum, den sie hinter sich ließ, schienen die Wesen näher zu kommen. Irgendwann musste sie sich dem Kampf stellen – vielleicht lieber früher als später, solange sie noch ein bisschen Energie dafür übrig hatte. Saturn stürmte durch eine weitere Tür und musste im nächsten Moment mit wild rudernden Armen um ihr Gleichgewicht kämpfen, weil da, wo sie eigentlich Boden erwartet hatte, mit einen Mal eine Treppe begann. Mit mehr Glück als Geschick gelang es ihr, einen Sturz zu vermeiden und sich mit einen raschen Schritt zur Seite flach gegen die Wand zu pressen, um den Hundewesen auszuweichen, die hinter ihr auf dieselbe Weise herangestürmt kamen. Saturn verzog das Gesicht, als sie nur einen Augenblick später krächzende Schreie hörte, gefolgt von einem lang anhaltenden Poltern und Krachen, von dem sie nur zu gut wusste, was es bedeutete. Es war das unverkennbare Geräusch, mit dem ein Körper auf einen harten Boden aufschlug. „Autsch“, murmelte sie leise. „Das hat bestimmt Weh getan.“ „Schätzchen!“ schrie Fighter verzweifelt. „Schätzchen! Kannst du mich hören?“ Obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie ihr damit nicht noch mehr Weh tat, packte sie Bunny bei den Schultern und schüttelte sie heftig. „Schätzchen, komm wieder zu dir. Ich bin es Fighter, erkennst du mich den nicht?“, sie hörte nicht auf Bunny zu schütteln, und ihr Kopf rückte beständig von einer Seite auf die Andere. „Was immer grade in deinem Kopf vorgeht, du musst dagegen ankämpfen! Wehr dich, Bunny! Hörst du mich? Bunny? Hörst du mich?“ Bunny reagierte überhaupt nicht. Ihre Augen waren so groß, dass sie aus den Höhlen zu quellen Schienen, und so leer das Fighter bezweifelte, dass Bunny sie überhaupt erkannte. Sie kämpfte mit einer solchen Kraft gegen sie an, das es Fighter immer schwerer fiel sie am Boden zu halten. Dann tauchte plötzlich eine weite Person neben Bunny auf und ohne das Fighter aufblicken musste, wusste sie das es Lead Crow war. Zu zweit gelang es ihnen Bunny so fest zuhalten, das diese sich keinen Millimeter mehr rühren konnte. „Und was machen wir jetzt?“ grunzte Lead Crow vor Anstrengung. Nicht einmal die Frage, sondern der beiläufige Ton, in der Lead Crow sie stellte, machten Fighter für einen Moment so wütend, das sie sich beherrschen musste, um sie nicht anzufahren. Was erwartete sie eigentlich von ihr? Dass sie nur mit den Finger schnippen musste und ein Wunder vollbrachte? „Ihr könnt nichts tun“, erklang Serenitys schwache Stimme hinter ihr. „Es ist zu spät!“ Für einen Moment flammte blanker Hass in Fighters Augen auf, und Lead Crow hätte sich nicht gewundert, wenn sich die Kriegerin einfach auf Serenity gestürzt hätte. Dann aber konnte sie sehen, wie nicht nur der Zorn, sondern nahezu alle Kraft aus ihr wich. Eine tiefe Verzweifelung begann sich in Fighter auszubreiten. Nach allem, was sie erlebt und durchlitten hatte, nach all der Zeit, die sie nach ihrem Schätzchen gesucht und auf sie gewartet hatte, sollte es jetzt einfach zu spät sein? Ohne das sie etwas dagegen tun konnte oder auch nur wusste, warum. Das durfte nicht geschehen! Sie wollte es einfach nicht! „Schätzchen!“ wisperte sie. „Hör mir zu. Sieh mich an, Schätzchen!“ Langsam wanderte Bunnys Blick in ihre Richtung. „Erkennst du mich? Ich bin es Fighter... Ich bin gekommen um dich abzuholen... Ich werde dich wieder nach Hause bringen... zu deiner Familie und zu deinem Mamoru. Hörst du mich, Bunny?“ Sie reagierte nicht auf ihre Worte, hörte sie vielleicht noch nicht einmal, doch Fighter wollte nicht so einfach aufgeben. „Dein Mamoru, wartet auf dich...“, redete sie weiter auf Bunny ein. „Er hat uns hier her geschickt, damit wir dich nach Hause bringen, Bunny. Also kämpfte verdammt noch mal... tu es für deinen Mamoru“, schrie sie verzweifelt. Bunnys Augen wurden schmal. Zwei, drei endlose Herzschläge lang starrte sie Fighter einfach nur durchdringend an. Dann jedoch schrie sie mit einen Mal auf. Erschrocken ließen Fighter und Lead Crow sie los und wichen ein kleines Stück zurück. „Verdammt noch mal! Was tut ihr da?“ Noch bevor Fighter den Kopf drehen konnte, traf sie ein so harter Stoß, dass sie zur Seite geschleudert wurde. Eine schmale, in weiß glitzernde Gestalt erschien neben ihr und beugte sich über Bunny. Fighter stemmte sich hoch und versuchte, Serenity beiseite zu stoßen, doch sie versetzte ihr mit der flachen Hand einen Schlag ins Gesicht, der so hart war, dass sie benommen auf den Boden sank und Mühe hatte, nicht das Bewusstsein zu verlieren. „Bleib, wo du bist!“, herrschte sie Serenity an. „Oder willst du uns alle umbringen?“ Fighter verstand ihre Worte nicht. Wollte sie noch nicht einmal verstehen. Ihre Gedanken überschlugen sich und kreisten doch ständig um die selben Fragen. Als sie den Kopf drehte, sah sie das Schwert auf dem Boden liegen, dort, wo Bunny es fallen gelassen hatte, nur zwei Schritte entfernt, und doch unendlich weit weg. Während Serenity, sich hektisch am Kopf der Mondprinzessin zu schaffen machte, nahm Fighter all ihre Kraft zusammen und kroch zur Tür. Zitternd streckte sie die Hand nach dem Schwert aus, bekam es zu fassen und musste voller Entsetzen feststellen, dass sie nicht mehr die Energie hatte, es zu heben. Schließlich verlor sie für einige Augenblicke das Bewusstsein. Obwohl Mamoru jetzt schon seit einer geraumen Weile auf der Türschwelle stand und in das gewaltige Bauwerk hineinsah, war er immer noch nicht völlig sicher, was er da eigentlich entdeckt hatte: eine von der Natur erschaffene Felsformation, die den Eindruck zu erwecken versuchte, sie wäre von Menschenhand erschaffen worden, oder ein tatsächlich künstliches Gebilde, das sich alle Mühe gab, wie etwas natürliche Gewachsenes auszusehen. Der ganze Raum wurde von etlichen Kerzen, die an den Wänden befestigt waren erhellt und ein Gefühl von Unwirklichkeit ergriff von Mamoru besitz. Für einen Moment war ihm, als schimmerte eine zweite, düstere Realitätsebene durch die Wirklichkeit hindurch, so wie ein auf dünnen Stoff gemaltes Bild das darunter liegende nicht vollständig zu verbergen vermag. Mit diesem Schloss stimmt etwas nicht. Aber vielleicht lag das nur daran, das dieser Raum nicht im entferntesten seiner Erwartungen entsprach, die durch die andren Zimmer die er bis jetzt gesehen hatte geweckt worden waren. Mit klopfenden Herzen trat Mamoru über die Schwelle und bemühte sich mit aller Macht, den Vorhang aus rauchfarbenen Schatten zu durchdringen. Es gelang ihm nicht. Seine Augen versagten ihm den Dienst, als gebe es etwas, das verhinderte, dass er seine Umbebung vollständig erkennen konnte. Trotzdem war er sich ziemlich sicher nicht allein zu sein. Irgendetwas war hier. Im allerersten Moment glaubte er fast, die Gegenwart seiner Verlobten zu fühlen, doch dieser Eindruck war... anders. Er gehörte nicht hierher. Es gelang Mamoru nicht, das Gefühl zu ergründen, geschweige denn in Worte zu kleiden, aber es schien mit jedem Schritt, den er tiefer in dieses zwielichtige Gemäuer eindrang, an Intensität zuzunehmen. Alles, was Mamoru mit Sicherheit sagen konnte, war, dass er ein Empfinden wie dieses noch nie zuvor gehabt hatte, und dass ihn mit jedem Schritt mehr das Gefühl beschlich, in eine Falle zu tappen. Als Fighters Gedanken wieder aus dem schwarzen Schlund emportauchten, in den sie hinabgestürzt waren, warf sie sich mit einem keuchenden Atemzug herum und schrie entsetzt auf, als sie direkt in zwei grün leuchtende Augen blickte. Das schiere Grauen, mit dem sie dieser Anblick erfüllte, ließ sie zurückprallen und davon kriechen, bis sie gegen ein Hindernis stieß. „Beruhige dich, Fighter“, sagte das Gesicht, mit den abstoßenden grünen Augen. Es sprach mit Bunnys Stimme. Das schöne Gesicht mit den furchtbaren Dämonaugen war Bunnys Gesicht. Aber es war nicht ihr Schätzchen. Sie konnte es nicht sein. Fighter wollte nicht, das sie es war. „Fighter, bitte!“, sagte das Ding. „Ich kann dir alles erklären, aber hör mir zu!“ Sie wollte es nicht hören. Sie wollte diese Stimme nicht hören, diese furchtbar vertraute Stimme, die von Lippen gebildet wurden, die zu einem Antlitz der Hölle gehörten. „Nein“, wimmerte sie. „Geh weg. Nein!“ Serenity bewegte sich einen Schritt auf sie zu und blieb stehen, als Fighter nach ihr zu treten versuchte. Sie hatte die Arme schützend vor das Gesicht gerissen und die Augen mit den Händen bedeckt, um den furchtbaren Anblick nicht länger ertragen zu müssen. Aber es half nichts. Das Bild hatte sich in ihr Gehirn eingebrannt. Sie würde es selbst dann noch sehen, wenn sie sich die Augen herausriss. Fighter wünschte sich, sterben zu dürfen oder wenigstens in barmherzigen Wahnsinn zu versinken, doch stattdessen vernahm sie Lead Crows Stimme. „Verdammt Fighter, hör endlich auf mit diesen Unsinn! Der Prinzessin ist überhaupt nichts passiert. Sie sieh dir an!“ Ihr Wille wurde ebenso mühelos hinweggefegt wie ihre Arme. Fighter bäumte sich auf und tastete blindlings nach dem Schwert, das irgendwo neben ihr liegen musste, doch Lead Crow zerrte sie einfach in die Höhe, zwang sie herum und versetzte ihr einen Stoß, der sie gleich wieder zu Boden geschleudert hätte, hätte Lead Crow sie nicht festgehalten und zu dem reglosen Mädchen hingeschleift. „Sieh sie dir an!“, verlangte Lead Crow noch einmal. Fighter versuchte nicht mehr, sich zu wiedersetzen. Wimmernd sank sie auf die Knie und sah in das Gesicht des Mädchen, welches sie Liebte. Bunny war nicht tot. Ihr Gesicht war so bleich wie das einer Toten, ihre Augen standen weit offen und wirkten leer, ohne jeglichen Lebens – aber sie war nicht tot. Noch während Fighter da hockte und vergeblich zu bereifen versuchte, was sie sah, ließ sich Serenity auf der anderen Seite ebenfalls auf die Knie sinken, streckte die Hand aus und legte die gespreizten Finger ihrer Linken auf Stirn und Augen des Mädchens. Fighter konnte nicht sagen, was dort geschah, aber die Flamme auf Bunnys Stirn glomm plötzlich auf und wurde wieder zu einer halbmondförmigen Sichel. „Was... hast du getan?“, flüstere Fighter ungläubig. Serenity richtet sich mit einem erschöpft klingenden Seufzer auf und ein leises Stöhnen kam über Bunnys Lippen. „Ich glaube, sie schafft es“, flüsterte Serenity. „Sie...“ Fighter schüttelte verwirrt den Kopf. „Aber ich... ich dachte...“ „Was? Das ich sie umbringen wollte?“, Serenity schüttelt leicht den Kopf. „So ein Unsinn. Warum sollte ich mich selbst töten wollen?“ Sie ließ sich wieder auf die Knie fallen und stürzte die Hände auf die Oberschenkel. Ihre Schultern sackten nach vorn. Fighter konnte sehen, wie alle Kraft aus ihrem Körper wich. „Und was hast du denn getan?“, fragte Lead Crow, die Serenity noch immer voller Misstrauen anschaute. „Ich habe das Siegel wieder geschlossen. Doch ich kann nicht sagen, wie lange es halten wird. Dafür ist es zu sehr beschädigt worden.“ Entsetzt starrte Fighter Serenity an. „Soll das heißen es kann wieder passieren?“ „Ja“, antwortete sie zögernd, als hätte ihre Frage Zeit gebraucht, um bis in ihr Bewusstsein vorzudringen. Sie starrte an Bunny vorbei ins Leere, während sie verzweifelt nach den richtigen Worten suchte. „Es ist meine Schuld“, flüsterte sie. „Ich habe das Siegel mit Gewalt gebrochen, obwohl es noch viel zu früh dafür war. Aber ich dachte sie wäre Stark genug... doch sie war es nicht.“ Ihre Stimme war kaum noch zu hören; ein bloßes Flüstern, in dem so tiefe Bitterkeit und Trauer lag, dass Fighter den Schmerz, den sie spürte, nachempfinden konnte. Mehr noch: In ihr stieg unvermittelt das furchtbare Gefühl auf, ihr Unrecht getan zu haben. Vielleicht war alles ganz anders, als es den Anschein hatte? byby Blacklady Kapitel 15: Ansichtssache ------------------------- Mamoru hatte die Mitte der großen Halle fast erreicht, als ihn das Gefühl angestarrt zu werden innehalten ließ. Es war irritierend – und auch auf ungewohnte Weise beunruhigend. Er konnte die Nähe seiner Verlobten so deutlich spüren, als befände sie sich direkt neben ihm. Aber da war niemand. Trotzdem wurde das Gefühl immer intensiver und unerträglicher. Er wurde nicht einfach nur angestarrt. Er war Beute. Seine Hände ballten sich zur Fäusten, während er sich langsam um sich selbst drehte und seine Umgebung aufmerksam musterte. Nirgendwo rührte sich etwas. Er war vollkommen allein. Selbst die Kerzen an den Wänden schienen für einen Moment in vollkommender Regungslosigkeit erstarrte zu sein. Plötzlich nahm Mamoru aus den Augenwinkeln ein Bewegung war. Er fuhr herum. Sein Herz begann zu klopfen. Mit den Augen versuchter er die gegenüberliegende Wand zu fixieren, aber es wollte ihm nicht gelingen. Das unheimliche Zwielicht verwirrte seine Sinne immer mehr und schien ihm nun auch noch den Atem zu nehmen. Dennoch glaubte er, so etwas wie einen Schatten zu erkennen, der lautlos über die Wände glitt. Als Mamoru blinzelte, war der Schatten verschwunden. Er ging weiter. Doch nach wenigen Schritten nahm er erneut eine Bewegung war. Dieses Mal von der anderen Seite. Abermals drehte sich Mamoru um, konnte jedoch nichts entdecken. Entmutigt setzte er seinen Weg fort. Er hatte wahrlich besseres zu tun, als einem Phantom hinter zu jagen. „Bleibt bitte einen Moment wo ihr seid, Endymion.“ Mamoru war alles andere als schreckhaft. Er hatte in seinem Leben Dinge erlebt und gesehen, von denen seine Mitmenschen nicht einmal ahnten, dass sie existierten. Er hatte dunkle Geheimnisse kennen gelernt, an denen andere zerbrochen wären und Kreaturen überwunden, die direkt aus den tiefsten Tiefen der Hölle emporgestiegen zu sein schien. Und doch hatte er selten zuvor einen solch abgrundtiefen Schrecken verspürt. Die Stimme schien von allen Seiten gleichzeitig herzukommen. Langsam und mit zitternden Knien drehte sich Mamoru im Kreis und versuchte die rauchfarben Schatten mit seinem Blick zu durchdringen. Wie schon zuvor, gelang es ihm auch dieses Mal nicht. „Ich habe keine Lust auf irgendwelche Spielchen!“, rief er in die Stille. „Also zeig dich!“ Etwas fiel hinter ihm zu Boden. Mamoru zog eine Rose hervor und wirbelte herum. Vor sich konnte er eine dunkle Gestalt erkennen. Als er den Arm erhob, um zuzustechen, löste sie sich jedoch plötzlich in Luft auf. Eine Hand griff von hinten nach seinem Arm und verdrehte hin, bis die Rose zu Boden fiel. An seiner Wange konnte Mamoru, den warmen Atem seines Gegners spüren. „Bitte verzeiht“, erklang die lachende Stimme des Unbekannten nahe an seinem Ohr. „Ich weiß, es ist unhöflich von mir, aber ich wollte Euch einen kurzen Moment in Augenschein nehmen. Schließlich gehört Ihr ja schon fast zur Familie.“ Ein Lachen, das Mamorus Herz umschloss wie eine Kralle aus Eis und ihm den Atem nahm. Dann ließ der Unbekannte ihn plötzlich los und versetze ihm einen leichten Stoß der ihn nach vorne stolpern ließ. Noch aus der Bewegung heraus drehte sich Mamoru wieder um und stockte... „Fighter, unsere Aufgabe hier ist erfüllt. Wir sollten langsam in unsere Zeit zurück kehren!“ Fighter hörte Lead Crows Worte gar nicht. Sie blickte stumm auf Bunny herab. Ihr Atem hatte sich beruhigt und ihre Augen waren geschlossen. Sie schien zu schlafen. Als sie in sie hineinlauschte spürte sie weder Schmerz noch Todesangst. Ihre Lebensflamme brannte ruhig und gleichmäßig, so stark und jung, wie sie vorher gewesen war. „Warum hast du ihr das angetan?“ fragte sie leise ohne Serenity dabei anzusehen. Statt direkt zu antworten, stemmte sich die Königin mit unübersehbarer Mühe vom Boden hoch, wandte sich in Richtung des Fensters und bedeutete Fighter mit einer Geste, ihr zu folgen. Das Fenster lag nach Osten, und da sie sich im dritten Stock des Gebäudes befanden, konnten sie den Großteil der Stadt bis fast zum Osttor überblicken. In der Ferne glühte der Nachthimmel rot vom Wiederschein der zahllosen Feuer und obwohl es noch nicht sehr spät war, lag die Stadt wie ausgestorben da. Nur hinter sehr wenigen Fenster brannte Licht. „Ich habe es für Sie getan“, erklärte Serenity. „Für all diese Menschen. Sie sollten nicht länger für einen Fehler bezahlen, den ich begangen habe.“ „Was soll das heißen?“, schnappte Lead Crow und Fighter fragte: „Was ist passiert?“ Serenity sah aus dem Fenster, bevor sie antwortete. „Ich habe zu lange gezögert“, sagte sie leise. „Weil ich mich an ein Versprechen geklammert habe, das keines war. Egal was wir auch tun und wie sehr wir uns auch ansträngen, wir können die Dunkelheit nie wirklich besiegen. Früher oder später wird sie zurück kommen...“ ein bitteres lächeln huschte über ihre Lippen. „Und irgendwann wird sie uns besiegen... Das konnte und wollte ich einfach nicht akzeptieren. Deshalb habe ich nach einem Ausweg gesucht, um diesen sinnlosen Kampf für immer zu beenden.“ „Und da ist dir kein besser eingefallen, als gleich deine komplette Vergangenheit zu ändern?“ fragte Lead Crow trocken. Serenity hob die Schulter, ohne den Blick vom Fenster zu lösen. „Es gibt nun mal keinen anderen Weg“, sagte sie. „Zumindest keinen, der einen lang anhalten Frieden erzielen würde“, sie drehte sich zu den beiden Kriegerin um. „Ihr werft mir vor, ich hätte Bunny unrecht getan? Sei es so! Ich würde hundert Unschuldige opfern, wenn es sein müsste! Ich habe eine Reich zu retten!“ Das waren wenigstens klare Worte, dachte Fighter. Vielleicht war es sogar das erste Mal, dass Serenity ganz unumwunden die Wahrheit sagte. Sie konnte die Königin sogar verstehen, auch wenn sie ihre Vorgehensweise nicht billigte. „Willst du sie genauso opfern, wie die Mädchen?“, fragte plötzlich eine Stimme hinter ihr „Oder sollen sie lieber auf die gleiche Weise sterben, wie Mamoru?“ Er griff ohne jegliche Warnung an und seine ersten drei, vier Hiebe kamen so schnell, dass Galaxia sie nur mit Mühe parieren konnte. Doch mit jedem Schlag, den sie abwehrte oder dem sie auswich, erkannte sie das Muster in den Bewegungen ihres Gegners deutlicher. Zeros kämpfte gut, wirklich gut und sehr schnell. Doch Galaxia war um die entscheidende Winzigkeit schneller. Ihre Schläge und Paraden, Attacken und Konter erfolgten so schnell, dass es für einen normalen Menschen eher wie ein spielerischer, leichtfüßiger Tanz aussehen musste, als wie ein Kampf auf Leben und Tod. Ein Tanz in dem sich ihre Schwerter kaum zu berühren schien und nur dann und wann ein helles Klingen zu hören war oder ein flüchtiger Funke aufstob. Dann änderte sich der Rhythmus. Galaxia erkannte eine mögliche Lücke in der komplizierten, aber berechenbaren Abfolge blitzartiger Bewegungen, nutzte sie und stieß zu. Plötzlich riss der graue Ärmel auseinander und frisches Blut färbte ihn dunkel. Zeros schrie auf und taumelte zurück. Galaxia setzte ihm blitzschnell nach, um den Kampf zu entscheiden. Ein Schatten sprang sie an. Galaxia registrierte die Bewegung im letzten Moment, drehte sich hastig zur Seite und verletze den Dämon, als er an ihr vorbeitanzte, sah sich aber sofort von weiteren drei oder vier untoten Kriegern bedrängt. Ihr Schwert fand ein weiteres Ziel, doch sie musste auch weiter zurückweichen, um nicht von der schieren Übermacht der Ungeheuer von den Beinen gerissen zu werden. Als sich die Bestien wieder zurückzogen, hatte Zeros Wunde aufgehört zu bluten. Er starrte Galaxia mit einer Mischung aus blanken Hass und wiederwilliger Anerkennung an. „Ich hätte mir denken können, dass du mir keinen fairen Kampf liefern würdest“, sagte Galaxia. Zeros lachte leise. „Es tut mir Leid“, antwortet er, „aber dazu bist du zu gut. Und was erwartest du? Ich bin immer noch ein Dämon.“ Diesmal war es Galaxia, die ihn ohne Vorwarnung angriff. Sie sprang vor, holte zu einem Schwerthieb aus und wechselte die Waffe im letzten Moment und mitten in der Bewegung von der rechten in die linke Hand. Die Bewegung kam selbst für die übermenschlichen schnellen Reflexe ihres Gegners zu abrupt. Dennoch brachte er es fertig, sein Schwert herumzureißen und zwischen sich und Galaxia zu schieben. Die Klingen schlugen Funken sprühend und kreischend aneinander, dann bewegte sich Galaxias Schwert blitzschnell nach oben und durchbohrte die Brust des anderen. Zeros ließ seine Waffe fallen und taumelte zurück. Galaxia wusste, dass sie sein Herz verfehlt hatte, doch der Kampf war trotzdem vorbei. Selbst für seine dämonischen Heilkräfte war die Verletzung zu schwer, um sie binnen weniger Minuten zu schließen und mehr Zeit brauchte Galaxia nicht. „Noch ein Grund mehr, um dich zu vernichten“, sagte sie. Zeros brach vor ihr in die Knie und Galaxia hob das Schwert mit beiden Händen hoch über den Kopf, um ihn mit einem einzigen Schlag zu enthaupten. Das Gesicht unter der grauen Kapuze lag im Schatten, sodass nicht einmal Mamorus scharfe Augen es zu erkennen im Stande waren. Aber das war auch nicht nötig. Er wusste, wem er gegenüberstand. Er hatte es die ganze Zeit gewusst. „Seren“, sagte er leise. „Ihr kennst also meinen Namen“, antworte sein Gegenüber spöttisch. „Ich fühle mich geschmeichelt.“ Jetzt – sonderbarerweise tatsächlich erst jetzt, als er ihn sehen konnte – spürte Mamoru auch deutlich seine Nähe. Auch wenn er sich nicht einmal vorzustellen vermochte, wie der andere es bewerkstelligte: Es war ihm möglich, seine Gegenwart zu verschleiern. „Um die Wahrheit zu sagen, ich glaubte, du wärst etwas größer“, gab Mamoru zurück. „Oder ´n bisschen kräftiger, mit ein paar mehr Muskeln.“ Metal klirrte, als ein Schwert aus seiner Umhüllung gezogen wurde, dann trat die schlanke Gestalt ein paar Schritte vor und schlug mit der freien Hand die Kapuze zurück. Das Gesicht, das darunter zum Vorschein kam, war das eines jungen Mannes, das von schulterlangen, glattem, blondem Haar eingerahmt und gutaussehend war. Es hätte sympathisch sein können, wäre da nicht ein grausamer Zug um seinen Mund gewesen. In seinen Augen loderte Hass. „Dann tut es mir Leid Euch enttäuschen zu müssen“, antworte Seren. Er kam langsam näher, schien aber keine Eile zu haben. „Von Euch kann ich das jedoch nicht behaupten. Ihr seid genauso wie ich mir den Prinzen der Erde immer vorgestellt habe.“ Er lachte leise. „Nun ja nicht ganz. Euer Frauengeschmack lässt etwas zu wünschen übrig.“ Obwohl er noch ein gutes Dutzend Schritte von Mamoru entfernt war, ließ er sein Schwert spielerisch in seine Richtung pfeifen. Schon diese kleine Bewegung machte Mamoru klar, dass er einem erfahrenden Kämpfer gegenüberstand. „Warum tust du das Seren?“, wollte Mamoru wissen. „Wieso quälst du deine eigene Schwester?“ „Weil sie es verdient“, zischte Seren. „Sie hat mein Leben zerstört.“ „Das ist nicht Wahr“, antworte Mamoru, ohne den ganz langsam näher kommenden Jungen auch nur für den Bruchteil eines Atemzuges aus den Augen zu lassen. „Sie hat dein Leben nicht zerstört, sondern gerettet. Ohne Serenity wärst du bereits bei deiner Geburt gestorben. Du solltest ihr dankbar sein.“ Seren blieb stehen, legte den Kopf auf die Seite und sah Mamoru aus seinen ebenso schönen wie gnadenlosen Augen an. „Dankbar?“, wiederholte er mit nahezu perfekt gespielter Überraschung. „Wofür? Das sie mir mein Leben gestohlen hat und mich zu einem Wanderer durch die Zeit hat werden lassen, einem Verfluchten, dazu verurteilt, ruhelos durch die Ewigkeit zu streifen und jedem, der das Pech hat, meinem Weg zu kreuzen, Unglück und schließlich den Tod bringt. Soll ich ihr dafür entwar dankbar sein?“ Mamoru war klar, dass das einzige Kluge gewesen wäre, gar nicht darauf zu antworten. Dennoch fragte er: „Warum bist du damals nicht auf den Mond zurückgekehrt? Ich bin mir sich deine Mutter hätte dir geholfen und Serenity auch.“ Der Ausdruck gespielter Verwirrung in dem noch beinahe knabenhaften Gesicht seines Gegenübers verstärkte sich. „Aber Prinz Endymion, so naiv könnt Ihr doch gar nicht sein“, sagte er. „Habt Ihr eigentlich eine Vorstellung davon, was für Kräfte meine dumme Schwester besitz? Mit ihnen kann man die Welt verändern. Man kann die Sterne neu ordnen. Wozu sollte ich also um gnade betteln, wenn ich doch mein Schicksal selbst bestimmen kann?“ Wieder vollführte sein Schwert eine Folge rasender Bewegungen, die so schnell waren, dass das Auge einen normalen Menschen sie wohl nur als flackerndes Aufblitzen von Lichtreflexen wahrgenommen hätte. Dennoch sah Mamoru, dass er sich noch immer zurückhielt. Was wie kindliche Angeberei aussah, diente in Wahrheit keinem anderen Zweck, ihn über die wahre Schnelligkeit und Stärke seines Gegners zu täuschen. „Ich verstehe nicht, wovon du redest“, behauptete Mamoru. Gleichzeitig bewegte er sich ganz sachte nach links, erstarrte aber sofort wieder, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Seren war nicht allein gekommen. Natürlich nicht. Fighter sah sie an, ohne zu blinzeln, ohne zu atmen, ja sogar ohne zu denken. Es war Bunny. Sie war wach. Hier bei ihr. Doch Bunny schien sie noch nicht einmal zu bemerken. Sie schien wie zum Schatten geworden zu sein, wie sie so dastand, hoch aufgerichtet und vollkommen reglos. Nur in ihren Augen war einen Ausdruck, den Fighter nicht zu deuten wusste. „Wie lange willst du noch so weiter machen, Serenity?“ fragte Bunny. „Wie viele Menschen sollen noch sterben, bevor du endlich einsiehst, das du so nicht gewinnen kannst?“ Fighter war sicher das Serenity gar nicht antworten würde, aber sie löste sich vom Fenster und trat einen Schritt auf Bunny zu. „Ich habe einen Fehler gemacht, das gebe ich zu“, sagte sie. „Aber ich hatte keine andere Wahl. Es war meine Pflicht es wenigstens zu versuchen. Das war ich den Mädchen einfach schuldig.“ Fighter war sich nicht sicher, doch einen Moment lang schien es, als würde Zorn in Bunnys Augen aufblitzen. Aber wenn dem so war, dann kämpfte sie das Gefühl nieder, bevor es Gewalt über sie erlangen konnte. Sie schwieg. „Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst“, fuhr Serenity fort. „Ich könnte es sogar verstehen, wenn du das Schwert nimmst und mich auf der Stelle erschlägst.“ Sie ging zu dem Platz neben der Tür, wo Fighter das Schwert fallen gelassen hatte, hob es auf und trug es zu ihr zurück. „Nimm es“, sagte sie und hielt Bunny die Waffe mit dem Griff voran hin. „Wenn das, was ich getan habe, in deinen Augen so schlimm ist, dann bring es zu Ende. Tu es, wenn du glaubst, dass ich es verdient habe.“ Bunny zögerte, doch Serenity machte nur eine heftige, auffordernde Bewegung mit dem Schwert und sah ihr fest in die Augen. „Ich bitte dich nur, dich nicht selbst zu verachten“, sagte sie leise. „Töte mich, wenn du willst, aber hasse dich nicht für etwas, was ich getan habe.“ Bunny starrte sie lange aus leeren Augen an. Schließlich griff sie nach dem Schwert. Fighter konnte hören, wie Lead Crow scharf die Luft zwischen den Zähne einsog und hob rasch die linke Hand. Mit einem Kopfschütteln bedeutete sie Lead Crow zurückzubleiben. Pluto spürte schon seit einer geraumen Weile, dass sie verfolgt wurden. Manchmal bewegte sich Schatten am Rande der unregelmäßigen zuckenden Insel aus rotem Licht, die durch ihr Granat Zepter verursacht wurde. Ab und an glaubte sie huschende Schritte zu hören oder einen sachten Luftzug im Gesicht zu spüren, wie von einer hastigen Bewegung, grade außerhalb ihres Sichtfeldes. Sie konnte nicht mehr sagen, auf wie viele Spuren von Dämonen sie schon gestoßen waren. Außerdem auf die zahlloser Ratten, Kakerlaken und anderen Getiers. Einmal war im Licht sogar ein Spinnennetz aufgetaucht, dessen schiere Größe allein schon reichte, ihr einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen, hatte es sie doch sofort, wieder an ihre unerfreuliche Begegnung mit eines dieser rissen Exemplare erinnert. Außerdem hatten sie sich hoffnungslos verirrt. Wie jedes Mal, wenn sie in diesen unterirdischen Teil des Schlosses vordrang, hatte sie schon nach wenigen Augenblicken jedes Zeitgefühl verloren und nicht allzu lange danach auch die Orientierung. Tin Nyanko, die ein Stück vorausgegangen war, ließ sich nun unauffällig zurückfallen, bis sie mit den gleichen kräftesparenden Schritten, in die auch Pluto unwillkürlich verfallen war, neben ihr hertrottete. Leise und in beiläufigen Ton sagte sie: „Du hast sie auch gehört, nicht wahr?“ „Überall rings um uns herum“, bestätigte Pluto. „Zeros?“ Genau über diese Frage dachte Pluto nach, seit sie die Schritte das erste Mal gehört hatte. Sie spürte nichts. Weder Zeros Präsenz, noch das faulige Gefühl, das sie in der Nähe der unheimlichen Kreaturen überkommen hatte mit denen sich Zeros umgab. Aber sie hatte schon einmal erlebt, wie perfekt er seine Gegenwart zu verbergen wusste und warum sollte das nicht auch für seine Arme aus Schatten Kriegern gelten? Pluto rief sich in Gedanken zu Ordnung. Sie war auf dem besten Weg, den zweitschlimmsten Fehler zu begehen, der einen Krieger unterlaufen konnte: Einen Gegner zu überschätzen konnte fast ebenso fatale Folgen haben wie das Gegenteil. „Haben wir uns verirrt?“ fragte Tin Nyanko. Pluto hob lediglich die Schultern. Tin Nyanko stellte die Frage ohnehin nur, um ihre eigene Unruhe zu überspielen; sie kannte die Antwort ebenso gut wie Pluto selbst. Der Teil der Katakomben, durch den sie sich seit einer Weile bewegten, hatte nicht einmal mehr Ähnlichkeit mit den Säulengängen und Stollen, durch die sie die unterirdische Welt beretten hatten. Pluto wusste nicht mehr, wie viele Treppenstufen sie in die Tiefe gestiegen waren, aber es waren viele gewesen. Die Gänge, durch die sie mittlerweile gingen, waren feucht und die Luft stank nach Verwesung. An einer Biegung hielten sie an und Pluto spähte vorsichtig um die Ecke. Dieser Durchgang schien ebenfalls verlassen zu sein und doch zögerte sie noch einen Moment länger und strengte ihre Ohren an, um in der unheimlichen Stille einen Laut auszumachen. „Hast du was entdeckt?“, flüsterte Tin Nyanko hinter ihr. Pluto ignorierte ihre Frage und bedeutete ihr nur mit einer hastigen Geste still zu sein. Irgendetwas war dort vorne. Etwas das definitiv nicht hier her gehörte. Sie hörte rasche Schritte, das Rascheln von Stoff und das Geräusch von trippelnden Füßen die über den Boden kratzten. Wer immer diese Geräusche verursachte, er hatte es verdammt eilig und er kam direkt auf sie zu. Bunny blickte auf das Schwert in ihrer Hand. Ihre Gedanken bewegten sich dabei so mühsam, wie ein erschöpfter Wanderer durch immer zäher werden Morast taumelt, sodass ihn jeder Schritt ein bisschen mehr an Kraft kostete als der vorherige. Sie empfand.... nichts. Sie sollte wütend sein. Erschrocken. Bestürzt oder Traurig, doch in diesem Moment schien sie nicht einmal mehr Leere zu empfinden. Sie konnte nur dastehen und starren. „Schätzchen“, flüsterte Fighter leise und endlich erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Mit einer Bewegung, die aussah, als kostete sie ihr unendliche Mühe, drehte Bunny den Kopf und sah sie an. Ein Ausdruck tiefer, aber verzeihender Trauer erschien auf ihrem Gesicht. „Es ist gut“, sagte sie. „Es ist vorbei.“ Sie ließ die Waffe auf dem Boden fallen und mit einem einzigen Schritt war Fighter bei ihr und schloss sie behutsam in die Arme. Diese unbedeutende Geste durchbrach Bunnys Lähmung endgültig. Es war, als bräche ein Damm. Tränen liefen ihre Wange hinunter und plötzlich hatte sie nicht mehr genügend Kraft, um zu stehen. Hätte Fighter sie nicht aufgefangen, sie wäre zusammengebrochen. „Es wird alles wieder gut, Schätzchen“, flüsterte Fighter beruhigend, während sie ihr immer wieder tröstend über den Rücken strich. „Ich bin ja bei dir.“ Minuten vergingen, in denen Bunny wie gelähmt dasaß und des Sturms von Gefühlen Herr zu werden versuchte, der hinter ihrer Stirn tobte. Es waren keine Erinnerungen. Keine Bilder. Nichts, was sie mit Worten hätte beschreiben können, sondern zusammenhangslose Formen des Grauens, an denen ihr Geist zu zerbrechen drohte. Sie hatte ein Blick in die Hölle getan, und die Erinnerung daran drohte alles Menschliche in ihr zu verzehren. Irgendwann verebbte der Schmerz. Er verging allerdings nicht ganz und würde sie womöglich niemals wieder verlassen. Sie hatte etwas berührt, das auf ewig unangetastet bleiben sollte. Allein das Wissen um seine Existenz hatte sich in ihre Seele gefressen und eine Wunde darauf hinterlassen, die nie wieder verheilen würde. Doch der mörderische Würgegriff des Entsetzens ließ allmählich nach und ihre Gedanken begannen sich zu klären. „Ihr solltet jetzt wirklich besser gehen!“ Sie sah zu Serenity auf. Der Ton ihrer Stimme hatte sich verändert. Sie klang noch immer traurig und distanziert, und doch war etwas darin, das sie bis jetzt sorgsam unterdrückt hatte. Doch noch während Bunny sich fragte, was es war, erscholl bereits weiter unten im Schloss ein laute Schrei. Saturn rannte so schnell sie nur konnte, aber sie wusste trotzdem, dass sie dieses Wettrennen früher oder später verlieren würde. Denn kein Mensch, noch nicht einmal eine Sailor Kriegerin wäre im Stande dieses Tempo auf Dauer durchzuhalten. Irgendwann würde sie einen Fehler machen, ein straucheln oder stolpern und dann... Tja, dann bin ich Hundefutter, dachte sie grimmig und zwang sich dazu noch schneller zu laufen. Steine und Erbrocken spritzen im Takt ihrer rasenden Schritte unter ihren Stiefeln hoch, als sie den gewunden Pfad entlang jagte. Hinter sich konnte sie die Hundewesen hören. Ihr heißer, röchelnder Atem, das Kratzen ihrer Klauen auf dem harten Boden, sie kamen immer näher und bald, sehr bald würden sie sie eingeholt haben. Plötzlich sah Saturn eine Bewegung aus den Augenwinkeln, aber nicht einmal ihre schnellen Reaktionen reichten aus, um den Angriff auszuweichen. Eine dunkle Gestalt, griff nach ihrem Arm und riss sie so heftig zur Seite, das Saturn für einen kurzen Moment den Boden unter den Füßen verlor. Sie würde hart gegen eine Wand gedrückt und eine Hand legte sich um ihren Mund. Unwillkürlich versuchte sie sich zu wehren, aber sie fand keinen festen Halt und die Hände, die sie gepackt hatten waren übermenschlich stark. Nur wie durch einen Schleier hindurch registrierte Saturn, wie die Hundwesen weiter rannten und die Geräusche die sie verursachten immer leiser wurden. Plötzlich lockerte sich der eiserne Griff und Saturn reagierte Instinktiv. Ihre Fußsohlen prallen auf Fleisch und Knochen, dann erklang ein schmerzhaftes Grunzen und sie war frei. Mit einer fließenden Bewegung ließ sich Saturn zur Seite fallen, griff nach ihrer Sense, die sie fallen gelassen hatte und kam mit einer raschen Rolle wieder auf die Beine. Sie wirbelte herum, riss die Sense in die Höhe - und hielt nur Zentimeter vor Plutos Hals inne. byby Blacklady Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)