School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 7: 1.6 -------------- Ich wollte dieses Kapitel eigentlich früher hochladen, aber dann hab ich doch erst die light version vom fünften hochgeladen und blablabla, dafür kann ich jetzt garantieren, dass dies keine light version benötigen wird, weil wirklich nichts passiert, was man adult setzen müsste. Niemand wird gewalttätig oder sexuell anzüglich ^___^ Ich hab ein gaaaaanz braves Kapitel geschrieben, welches mir aber trotzdem sehr gut gefällt. Aber letztendlich müsst ihr ja darüber bestimmen, ob es gut ist, oder nicht, also halte ich jetzt besser wieder die Klappe. XD Hmm...es ist lang und in zwei Teile aufzuteilen. Endlich stellt Hizumi wirklich mal unter beweis, dass er ein verliebter Trottel ist, wie ich es doch so nett in seiner Charakterbeschreibung erklärt habe. Viel Spaß mit dem 6. Kapitel. ^^ ~~~1.6~~~I dreamed a long time of you~~~1.6~~~ Als Hizumi am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich schlimmer als je zuvor. Er drehte sich auf die Seite, auf der Suche nach einer angenehmen Position, fand aber keine. Dies war eigentlich auch kein Wunder, denn wer schlief schon gut auf einer Isomatte? Wahrscheinlich nur irgendwelche Yogaidioten oder ein Fakir. Er jedenfalls verfluchte diese verdammt harte Isomatte, als er Shizumis Schrank zur Seite schob, um ins Bad zu gelangen. Sein Rücken schmerzte höllisch und er spürte Muskeln, von welchen er noch nicht mal gewusst hatte, dass er sie besaß. Obwohl Shizumi sich sonst immer so toll zurecht fand bei ihnen zu Hause, hatte er im ganzen Haus keine Matraze auftreiben können und da Hizumis altes Zimmer inzwischen schon zum Bonsaigarten umgestaltet war, hatte er nunmal in Shizumis Zimmer schlafen müssen. Erst hatte er vorgehabt unten im Wohnzimmer auf dem Sofa zu schlafen, aber seine Mutter hatte ihn vorher gewarnt, dass heute um sieben Uhr in der Früh Arbeiter anrücken würden, um einen neuen Pakettboden zu legen. Also hatte Hizumi nachgegeben und zugestimmt in Shizumis Zimmer zu schlafen, in der Hoffnung, dass er eine Matraze bekommen würde, denn er war sich seiner Erinnerungen an eine Matraze sicher gewesen. Er hatte sich mit Shizumi und Ruka im Schlepptau also auf die Suche gemacht, aber irgendwann dann aufgegeben und versucht sich mit der Isomatte aus Shizumis Zimmer anzufreunden. Ruka hatte ihm auf die Schulter geklopft und gesagt, dass man sich auf ihr ganz gut läge, denn er würde auch immer mit ihr Vorlieb nehmen, wenn er bei Shizumi übernachtete. Nun, diese Isomatte schien eindeutig etwas gegen Hizumi zu haben, denn er hatte nichts davon bemerkt, dass man gut auf ihre läge. Er verfluchte noch einmal Ruka und die Matte, während er runter ging zum frühstücken. Er hörte Gepolter aus dem Wohnzimmer, als er daran vorbei ging und als er in die Küche trat, saß Shizumi schon am Küchentisch und las Zeitung. Sein Vater, der neben Shizumi las, hob den Kopf, schenkte ihm einen Blick und trank weiter seinen Kaffee. Seine Mutter konnte Hizumi nirgends entdecken, aber er vermutete, dass sie die Arbeiten im Wohnzimmer überwachte, immernoch wütend darüber, dass sie es nicht selber machen durfte. Er setzte sich neben Shizumi an den Tisch, welcher nur leise ‚Morgen’ nuschelte und in sein Toast biss. Anscheinend standen interessante Sachen in der Zeitung. Hizumi schüttete sich Kaffee ein und nahm sich ebenfalls einen Toast. Es war wahrscheinlich sinnlos zu versuchen ein Gespräch anzufangen, was ihm auch ein zustimmendes Nicken von Shizumi bestätigte. Shizumi schien vollends zufrieden mit seiner Zeitung und dem Toast, welches leblos zwischen seinen Zähnen hing und nach Aufmerksamkeit bettelte. Shizumi war anscheinend sogar zu abgelenkt um zu kauen. Sein Vater, selbst wenn er nicht wirklich beschäftigt war, würde eh nicht antworten, sondern ihm nur einen Blick zu werfen, welchen sein Sohn nicht deuten konnte. Also musste Hizumi sich wohl oder übel selber beschäftigen. Er kaute leicht lustlos auf seinem Frühstück und kramte sein Handy aus der Tasche. Er war enttäuscht, als er feststellen musste, dass er keine Anrufe bekommen hatte. „Hat er nicht angerufen?“ Er hob leicht verwirrt den Kopf und schaute fragend zu Shizumi, der ihm gerade seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Irgendwas schien Shizumi wohl auf ihn aufmerksam gemacht zu haben. Hizumi blickte nochmal auf sein Handy und schüttelte dann den Kopf. Nein, kein einziger Anruf. Er war abgehauen und hatte sich danach nicht mehr bei ihm gemeldet. Fast hätte Hizumi sich darüber aufgeregt, dass Ruiza sowas doch nicht mit ihm machen konnte, nachdem sie miteinander geschlafen haben, aber er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er sollte sich wirklich langsam klar machen, dass zwischen ihm und Ruiza nichts dergleichen gelaufen ist. Er hatte mit Miyavi geschlafen und Ruiza hatte er bloß geküsst. Nichts weiter! Trotzdem, er hatte gehofft, dass Ruiza sich melden würde. Irgendeine Nachricht, warum er so plötzlich verschwunden war. Irgendwas wenigstens. „Vielleicht wartet er genauso auf einen Anruf von dir.“ Wieder sah Hizumi erstaunt auf, als sein kleiner Bruder das sagte und runzelte die Stirn. Natürlich, dass konnte sein. Solche Missverständnisse waren ja nicht gerade unüblich. Obwohl er natürlich fand, dass es eindeutig an Ruiza war sich zu melden. Schließlich war dieser einfach abgehauen und nicht Hizumi. Aber vielleicht hatte Ruiza ja auch bei Hizumi zu Hause angerufen und hatte ihm eine Nachricht auf dem Ab hinterlassen und wartete nun auf einen Rückruf? Schon war er wieder Feuer und Flamme. Er würde Ruiza anrufen, ihm sagen, dass er nicht zu Hause gewesen war und dann würden sie die Sache klären. Schnell würgte er sein Toast herunter und schüttete den Kaffee hinterher, bevor er seine Tasse wegräumte. Wenigstens hatte er sich heute das Frühstück nicht mehr selbst machen müssen. Okay, der Toast, den er sich geschnappt hatte, war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für ihn bestimmt gewesen, aber er war schon dankbar dafür, dass Shizumi Kaffee für mehrere Personen gekocht hatte. Hizumi suchte schon Ruizas Nummer raus, während er nach einem stillen Ort suchte, wo er telefonieren konnte, ohne von Arbeitern oder irgendwem anderen belauscht zu werden. Schließlich ging er vor die Haustür und lehnte sich an diese, durch den Unterstand vorm Haus vor dem Regen geschützt. Er seufzte frustriert auf, als nur Ruizas Ab ansprang und er die Ansage hörte, auf welcher dieser mit leicht entnervter Stimme ansagte, dass die, die es nötig hätten, ´ne Nachricht hinterlassen sollten, er würde dann vielleicht zurückrufen. Schön, wenn Ruiza auf dem Anrufbeantworter schon prophezeite, dass sein Rückruf nicht garantiert war, sondern nur vielleicht erfolgen würde, dann schien es sich ja sehr zu lohnen, eine Nachricht zu hinterlassen. Das Piepen erklang und Hizumi fühlte sich genötigt irgendwas zu sagen. Erst bekam er keinen Ton heraus, traute sich aber nicht wirklich wieder aufzulegen, da er nicht so eine Psychonachricht hinterlassen wollte, wo nur sein Atem drauf zu hören war. Also fing er rumzudrucksen, während er noch nachdachte, was er denn nun sagen wollte. „Ah…ich..also.. ahm… ja~. Hier ist Hizumi.“ Brachte er schließlich hervor und lobte sich innerlich selbst dafür. Wahrscheinlich hatte das Ruiza vorher eh schon an der Stimme erkannt und an dem Rumgedruckse, welches ja stark an ihr erstes Telefonat erinnerte. „Ich…jedenfalls…wollte dir nur sagen, dass ich gerade nicht zu Hause bin, du mich aber jederzeit auf dem Handy erreichen kannst. Wäre gut wenn du zurückrufst, wir müssen nämlich noch besprechen, wann wir die Fotos machen, weißt du?“ Sollte er noch irgendwas sagen? Er fühlte sich immer noch leicht überfordert, nachdem er dies ziemlich schnell in den Hörer gehaspelt hatte. „Gut, dann…ruf zurück. Bye.“ Er legte erleichtert auf und atmete durch. Gut, so ging es doch. Er rutschte mit dem Rücken an der Tür hinunter und starrte sein Handy an, als erwarte er, dass Ruiza jeden Moment zurück rufen würde. Seine Gedanken wirbelte umher und überdachten nocheinmal seine Nachricht. Er hatte nicht wirklich alles gesagt, was er hatte sagen wollen. Hmm…nein. Hatte er nicht. . . . Eigentlich hatte er nichts von dem gesagt was er sagen wollte. Aber es würde seinen Zweck erfüllen. Ruiza würde ihn zurückrufen und dann konnten sie alles klären. Über ihren Kuss sprechen, ein Treffen ausmachen und beschließen, wann sie die Fotos machen konnten. Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn. Tatsächlich hatte er den Kuss mit keinem Wort erwähnt. Dabei wollte er doch besonders wegen diesem Kuss mit dem Anderen sprechen. Natürlich auch weswegen Ruiza nach dem Kuss so fluchtartig die Wohnung verlassen hatte, aber darauf würden sie ja dann automatisch zu sprechen kommen. Jedenfalls hoffte er das. Konnte ja auch sein, dass Ruiza nun dachte, Hizumi wollte sich über dieses Thema ausschweigen. Vielleicht dachte er ja, dass Hizumi das Ganze peinlich war und es für einen Fehler hielt, wenn er diese Nachricht hörte. Vielleicht kam der Blonde ja sogar auf die Idee, dass Hizumi sich nur dafür interessierte, wann seine Arbeiten fertig wurden und das wars, dass er nichts von ihm wollte und dass sie die ganze Sache am besten vergaßen. Möglicherweise war Ruiza dann wütend auf ihn, weil er mehr für Hizumi empfand und rief ihn dann gar nicht erst zurück, oder er rief zurück und wich diesem Thema aus? Hizumi raufte sich verzweifelt das Haar, während er auf seinem Handy schon wieder Ruizas Nummer raussuchte. Und zum zweiten Mal sprang nur Ruizas Ab an und zum zweiten Mal musste Hizumi drauf sprechen. „Ja…etoou…Ich bins nochmal, Hizumi. Tut mir leid, wenn ich dir das ganze Band vollspreche…“ Ein leicht nervöses Lachen folgte und Hizumi hielt sich den Kopf. Was sollte er nun bloß sagen? Argh…schon wenn er darüber nachdachte, wurde er nervös. Am besten einfach drauf loslegen, so wie vorhin. Wenn er darauf achtete, dass er diesmal das Richtige sagte, dann würde es schon klappen. „Vorhin hab ich wohl das Wichtigste vergessen. Also, weswegen ich eigentlich anrufe ist…na ja…weißt du, du bist letztens so schnell verschwunden. Ich hab mich deswegen nur gewundert. Na ja, könnte ja sein, dass etwas passiert ist, oder so. Dir geht es doch gut, nicht? Weil du hast dich nicht gemeldet. Ich hab mir etwas Sorgen gemacht und du gehst ja jetzt auch nicht ans Telefon. Jedenfalls würde ich gerne mit dir darüber sprechen…du weißt schon…über den Kuss. Ruf zurück, hai?“ Hizumi legte halb verzweifelt auf. Solche Nachrichten zu hinterlassen gehörte eindeutig nicht zu seinen Stärken. Es erinnerte ihn fast daran Selbstgespräche zu führen und das praktizierte er zwar manchmal, aber nicht in diesem Ausmaß. Aber nun, da er so darüber nachdachte: Was wenn tatsächlich etwas passiert war? Er hatte das vorhin nur gesagt, weil er sich irgendwie rausreden wollte. Die Sorgen hatten da gut reingepasst. Aber es machte eigentlich Sinn. Ruiza trug doch immer einen Piepser bei sich. Was wenn ihn jemand angepiepst hatte, Ruiza gesehen hatte, dass es ein Notfall sein musste und deswegen so schnell abgehauen war? Es konnte doch sein, dass der Jüngere gerade in einem Krankenhaus war und einem Freund die Hand hielt. Oder er war selber auf dem Weg ins Krankenhaus verletzt worden. Er hatte andere Sorgen oder war nicht in der Lage Hizumi zurückzurufen. Vielleicht war er auch noch gar nicht nach Hause gekommen, weil er jemanden aus der Patsche helfen musste und steckte nun selber bis zum Hals in Probleme. Konnte ja sein, dass er versucht hatte Hizumi zu erreichen, es aber verzweifelt aufgegeben hatte, als dieser nicht ranging. Diesmal suchte Hizumi nicht mehr die Nummer von Ruizas Wohnung raus, sondern dessen Handynummer. Aber auch hier sprang nur die Mailbox ran. Langsam bekam er wirklich Übung darin auf soetwas zu sprechen. „Hizumi desu. Ruiza, ich mach mir langsam wirklich Sorgen. Ist dir was passiert? Hast du Probleme? Melde dich doch bitte! Ich möchte nur Gewissheit haben, dass es dir gut geht. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen. Melde dich!“ Er legte auf und seufzte. Drei Anrufe innerhalb von 10 Minuten an ein und die selbe Person. Er konnte mit Fug und Recht behaupten, dass das wirklich sein persönlicher Rekord war. Wie hypnotisiert starrte er auf sein Handydisplay und wartete, dass sich dort irgendwas regte. Als sein Bildschirmschoner dran ging, wäre er fast aufgeregt aufgesprungen und hätte ein Gespräch angenommen, das es natürlich nicht gab. Stattdessen sank er nur wieder in seine alte Position und starrte weiter. Wenn nicht irgendwann die Tür, an die er angelehnt war, aufgegangen wäre, hätte er wohl noch den restlichen Tag in dieser Position verbracht. Aber so lag er nun auf den Rücken und schaute nach oben in das Gesicht Shizumis, welcher neben seinem Vater stand und auf ihn runter schaute. Sein Vater verließ kurz darauf ohne einen Kommentar das Haus und Shizumi musterte Hizumi. „Okay…wie oft hast du ihn schon angerufen? Du bist einer der verzweifelsten Menschen, den ich je gesehen habe. Lass mich raten…mindestens drei mal, nicht?“ Hizumi rappelte sich auf und warf seinem Bruder ein Blick zu, der zum Töten bestimmt war. „Ich hab also ins Schwarze getroffen!“ „Hast du was anderes erwartet?“ „Nein!“ Shizumi freute sich wie ein kleines Kind, von einem Ohr zum Anderen grinsend und löste Hizumis verkrampften Griff ums Handy. „Wenn er bis jetzt noch nicht zurück gerufen hat, kannst du bestimmt noch ein wenig länger auf den Anruf warten. Nutz deine Zeit lieber und lass dich nicht so hängen, dass ist ja erbärmlich.“ Damit legte er Hizumis Handy auf einer Komode ab, die Hizumi erst in diesem Moment bemerkte und sich ziemlich sicher war, dass die vorhin, als er vor die Tür gegangen war, noch nicht dort gestanden hatte, und verließ seinen großen Bruder. (Ich hab 30.240 Wörter geschrieben *fiep*) Hizumi wartete kurz bis Shizumi verschwunden war, trat dann schnell an die Komode und nahm wieder sein Handy in die Hand. Ein kurzer, überflüssiger Blick auf dem Display und er ließ es in seine Gesäßtasche verschwinden. Shizumi hatte ja Recht. Er würde das Klingeln seines Handys schon hören, wenn Ruiza ihn anrief und was machte es schon für einen Unterschied ob er es vorher anstarrte oder nicht? Am besten er beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit etwas anderem. Er suchte all sein Zeugs aus dem Haus zusammen, verabschiedete sich von Shizumi und seiner Mutter, obwohl sie nicht wirklich zuhörte, sondern einen Arbeiter zusammenschiss, und verließ das Haus mit dem regenbogenfarbenden Schirm, von welchem er sich erinnerte, dass der sowieso mal ihm gehört hatte. Seine Mutter hatte ihm den Schirm mal zum Geburtstag geschenkt. An der Bushaltestelle angekommen, musste er leider feststellen, dass der nächste Bus erst in einer knappen Stunde fahren würde. „Tja, den Bus hast du um eine Haaresbreite verpasst.“ Hizumi wirbelte herum und musterte die Person die hinter ihm stand. Dass er nicht erkannte, um wen es sich handelte, war kein Wunder, denn eine Regenjacke mit Kapuze vereitelte die Sicht. „Ahm…kennen wir uns?“ „Na ja…nicht wirklich. Ich bin ein Freund von Shizumi. Wir haben uns nur ein paar Mal flüchtig gesehen.“ Sein Gegenüber zog die Kapuze so weit zurück, dass Hizumi nun sein Gesicht erkennen konnte. Ein jugendliches Gesicht strahlte ihm entgegen und bald darauf machte es auch bei Hizumi klick. „Ahh…du bist Hiroki, nicht wahr?“ Sein Gegenüber nickte und sah sich leicht unbehaglich um. „Etou… ich weiß ja nicht, wie es mit dir ist, aber ich steh nicht gerne im Regen rum und ich muss meinem Bruder noch was bringen.“ Er nickte rüber zu einem Café, bevor er ihn dann fragte, ob er nicht mitkommen wollte. Hizumi erfuhr, dass Hirokis Bruder in diesem Café einen Job hatte und mit der Aussicht ins Trockene zu kommen, stimmte er zu und folgte Hiroki in das Café, welches sich als ziemlich gemütlich herausstellte. Während Hiroki sich noch seiner Jacke entledigte, setzte sich Hizumi an einen Tisch und besah sich die Karte. Wenn die hier Tee hatten, würde er sich einen bestellen. Er sah auf, als Hiroki sich zu ihm setztend, den Blick suchend durch das Café schweifen ließ. „Ist er nicht hier?“ Hiroki schüttelte abwesend den Kopf, lächelte dann und winkte einen Jungen mit Schürze zu ihnen, der auch prompt auf sie zu kam. Hizumi hatte sich schon sein Bild gemacht, welches daraus bestand, dass dies wohl Hirokis Bruder sein musste, aber dieses Bild wurde schnell zerstört. „Hey Uruha.“ Begrüßte Hiroki den Jungen mit dem blondierten Haar, bevor er weitersprach, den entsetzten Blick Hizumis einfach ignorierend. „Ist Hide nicht hier? Ich muss ihm was geben.“ Uruha lächelte leicht und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Er ist kurz hinten, ich hol ihn gleich. Wollt ihr was bestellen?“ Hizumi schluckte und lenkte seinen Blick krampfhaft auf die Karte, als Uruha seinen Blick zu ihm hatte rübergleiten lassen. Verdammt. Das hatte Ruka also gemeint, als er Uruha mit heiß beschrieben hatte. Uruha sah wirklich nicht aus wie ein 16jähriger. Er sah reifer aus und genau wie Ruiza hatte er ein besondere Ausstrahlung, so dass er ohne Probleme aus der Menge rausstach. Er war etwas kleiner als Ruiza und hatte deswegen als Model wahrscheinlich keine großen Chancen. Hizumi bestellte sich einen grünen Tee und beobachtete dann, wie Uruha in die Hinterräume des Cafés verschwand und dann hinter der Theke seinen Tee zubereitete. Es war faszinierend. Anscheinend lag diese Art sich zu bewegen in der Familie. Genau wie bei Ruiza wirkte jede Bewegung von Uruha perfekt. Es erinnerte ihn fast an die Art einer Geisha, nur das sowohl Uruha als auch Ruiza dabei nicht im geringsten schüchtern oder zurückhaltend wirkten, sondern sogar provozierend. Es muss an ihrer Erziehung liegen, dachte er sich und nippte an dem Tee den Uruha ihm inzwischen gebracht hatte. Sonst würde es bei ihnen nicht so sebstverständlich und normal aussehen, sondern eher aufgesetzt. Er wand seinen Blick wieder Hiroki zu, welcher seine Cola bekommen hatte und nun wie verrückt in seiner Hosentasche kramte. „Was suchst du?“ Hirokis Bruder war zu ihnen getreten und musterte seinen kleinen Bruder, wie er in seinen Taschen kramte. Erstaunlich wie viele Taschen sich an einer einzigen Hose befinden konnten. „Ma hat mir das für dich gegeben. Du sollst nachher einkaufen gehen.“ Hiroki drückte dem Größeren einen Zettel und etwas Geld in die Hand, bevor er ihn auf Hizumi aufmerksam machte. „Hizumi, das ist mein Bruder Hide-Zou. Hide, das ist Hizumi. Er ist der große Bruder von Shizumi.“ Hizumi nickte Hide leicht zu und erntete ein freundliches Lächeln. „Ich hab ihn vorhin an der Bushaltestelle aufgegabelt.“ Hide runzelte leicht die Stirn, bevor er dann anfing zu grinsen. „Sag mal, wie kamen eure Eltern auf diese Namen? Ich meine ihren ersten Sohn nennen sie Hizumi und kaum kommt der Jüngere bekommt er den Namen Shizumi?“ „Na ja…ich würde sagen sie waren sehr einfallsreich.“ Seufzte Hizumi und zuckte mit den Schultern, als er ergänzte: „Ich hab die Theorie, dass es ihnen Spaß gemacht hat. Mein Bruder meinte, dass sie es gemacht hätten, damit wir beide uns mehr miteinander verbunden fühlen. Sie haben wohl befürchtet, da wir so weit auseinander sind vom Alter her, würden wir nicht viel miteinander spielen. Wir sind schließlich sieben Jahre auseinander.“ Hide nickte verstehend. „Ja, das klingt irgendwie nachvollziehbar.“ Er lächelte und verabschiedete sich dann von beiden, mit dem Argument, dass er noch arbeiten müsste und verschwand auch gleich an einen anderen Tisch, um dort eine Bestellung aufzunehmen. „Gut, ich muss dann auch jetzt gehen. Dein Bus kommt genau um Fünfundfünzig. Bis dann…“ Hiroki zwinkerte ihm zu und trank seine Cola aus. Er winkte nocheinmal Uruha und Hide zu und ging dann, wieder tief in seine Regenjacke vergraben, aus dem Café. Hizumi seufzte und rührte in seinem Tee rum. Er hatte noch viel Zeit, bevor er zur Bushaltestelle musste und er konnte hier nicht wirklich viel machen, außer seinen Tee zu trinken und vielleicht noch Leute zu beobachten. Das machte er also auch. Er sah Uruha und Hide beim Arbeiten zu, betrachtete die Leute im Café genauer und langweilte sich trotzdem tödlich. Wie jedesmal, wenn die Tür des Cafés aufging und einer neuer Gast eintrat, blickte Hizumi sofort zur Tür, denn wenn man sich tödlich langweilte, war man an allem was passierte interessiert. Die Welt war nunmal klein. Sehr klein! Jedenfalls dachte sich das Hizumi, kaum hatte er den schwarzen Haarschopf, der durch die Tür getreten war, wiedererkannt. Okay, es war nicht verwunderlich, dass er hierher kam, schließlich wohnte er wahrscheinlich hier in der Nähe, aber Hizumi konnte sich sicherlich angenehmere Zeitgenossen vorstellen. Durch die Tür war niemand anderes getreten als Kyo. 160cm groß, schwarzes, wuscheliges Haar und genau so ein böser Gesichtsausdruck, wie Hizumi ihn in Erinnerung hatte. Auch Uruha hatte Kyo entdeckt und Hizumi beobachtete mit Genugtun, dass anscheinend nicht nur er dieses schreckliche Gemüt des Kleinen nicht ausstehen konnte. Auch Uruha schien davon nicht allzu begeistert und verschwand sofort hinter die Theke. Kyo setzte sich provokant an diese und grinste Uruha herausfordernd an. Nun ja. Hizumi musste zugeben, dass seine Langeweile langsam verschwand und er beobachtete leicht amüsiert die Szene, die sich ihm bot. Wenn er Ruka richtig verstanden hatte, und davon ging er aus, dann hatte Uruha durchaus Charakter und würde entsprechend auf Kyos Verhalten antworten. Er beobachtete amüsiert, wie Kyo fünf Minuten lang versuchte Uruha auf sich aufmerksam zu machen, um etwas bestellen zu können, aber daran scheiterte, dass Uruha jeder Aufgabe nachging, es aber mit großer Geschicklichkeit vermied in Kyos Richtung zu schauen. Auch Hide schien eingeweiht zu sein, jedenfalls schenkte er Kyo keine Beachtung. Richtig amüsant wurde es, als Uruha nicht mehr an den Tischen beschäftigt war, sondern hinter der Theke aufräumte und Kyo dies als seine Chance ansah und immer wieder versuchte Uruhas Blick aufzufangen. Hizumi prustete leise los, als Uruha wieder einmal im letzten Moment einfach an die Decke sah, während er ein Glas polierte. Irgendwie schienen die beiden einen privaten Kleinkrieg zu führen und Hizumi fand das persönlich sehr interessant und beschloss sich noch ein Wasser zu bestellen, damit er beim Beobachten etwas zu tun hatte. Er hatte jedenfalls nicht so große Probleme wie Kyo, Uruhas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, denn kaum hatte er die Hand gehoben, eilte Uruha auch schon hinter der Theke hervor, anscheinend erleichtert, vor dem kleinen Schwarzhaarigen flüchten zu können. Hizumi bestellte schmunzelnd sein Wasser und Uruha nahm schonmal seine leere Tasse mit. Hizumi sah ihm nach in der Hoffnung, noch mehr von diesem Krieg miterleben zu können, musste aber leider feststellen, dass sich Kyos Zielperson geändert hat. Der bitterböse Blick des Kleineren lag nun eindeutig auf Hizumi und dieser schluckte schwer, als Kyo sich auch noch erhob und zu ihm ging. Vielleicht hätte er sich doch nichts mehr bestellen sollen, dann hätte Kyo vielleicht nie bemerkt, dass er hier war. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass die Atmosphäre zwischen ihm und dem Anderen leicht angespannt war, als dieser sich ihm Gegenüber niederließ und er schon fast darauf schwören könnte, dass Knochenknacksen und Zähneknirschen aus Kyos Richtung kam. Er seufzte. Er sollte nicht so unhöflich sein und Kyo bloß anstarren. Besonders nicht, wenn er dadurch den Anschein erweckte, dass er Angst hatte. Vielleicht war ihm zugegeben etwas unwohl. Aber das war doch nun wirklich nicht verwunderlich, wenn man mit solchen durchdringenden Augen angestarrt wurden, die aussahen als würden sie in Höhlen liegen. Wenn er sich mit ihm besser verstehen würde, hätte er ihn wohl gefragt, wie er das mit der Schminke machte, dass die Augen so wirkten, aber er fand das momentan nicht sonderlich passend. Jetzt wurde ihm erst klar, was für eine Leistung Uruha vollbracht hatte, den Anderen zu ignorieren und dabei so gelassen zu wirken, denn ihm gruselte es schon ein wenig unter diesem Blick. „Ahm….hey Kyo.“ Er biss sich auf die Lippe, um keinen dummen Witz loszulassen, der ihn gerade auf der Zunge lag. Er laberte gerne dummes Zeugs, wenn er sich unwohl fühlte. Also sagte er nicht zu Kyo ‚Na, was verschlägt dich denn in diese Gegend, ähähähähääää~ und das am hellichten Tag.’, sondern schwieg. (Ich hoffe irgendjemand kapiert das T.T)[Kommentar von Beta: ‚xD lol’ «~ sie hats wohl verstanden] „Du hast ja Nerven, hier aufzutauchen!“ Wahrscheinlich hätte er doch seinen dummen Witz loslassen können. Kyo schien eh schon so schlechter Laune zu sein, dass er das nicht mehr viel hätte verschlimmern können. Bevor er etwas antworten konnte, wurde er auch schon wieder angefaucht. „Erst schmeißt du dich an Ruiza ran und jetzt kommst du auch noch hier her! Willst dich wohl ein bisschen über ihn informieren, was? Seine Familie aushorchen, um besser an ihn ranzukommen. Aber ich sag dir eins Turnbeutelvergesser, du hast nicht den Hauch einer Chance! Er gibt sich nicht mit jedem ab. Du hattest bloß Glück, dass er zugesagt hat für dich zu modeln, aber mehr Glück wirst du nicht haben. Bald ist das Ganze vorbei und er wird sich nicht mal mehr an deinen Namen erinnern können! Ruiza gehört mir, ist das klar? Ich kenn ihn schon viel länger als du und viel besser, als du ihn jemals kennen wirst. Ich werde ihn nicht kampflos aufgeben und wenn er sich zwischen uns entscheiden muss, wird er sich für mich entscheiden, denn er mag mich. Er ruft mich sogar an! Hat er dich schonmal angerufen? Ich wette um 100.000 Yen, dass er es nicht hat. Und jetzt entschuldige mich, ich bin noch mit ihm verabredet!!“ Kyo war aufgestanden und hielt mitten in der Bewegung inne, als Uruha an Hizumis Tisch trat, diesem ein kleines Lächeln schenkte und ihm sein Wasser hinstellte. „Ich hätte gerne die Rechnung.“ „Oh… schon okay, das geht aufs Haus. Du bist schließlich ein Freund von Hiroki, oder?“ Hizumi nickte einfach leicht verblüfft und bedankte sich leise bei Uruha, welcher langsam wieder hinter die Theke verschwand, ohne Kyo auch nur einen Blick zu würdigen. Dieser starrte Uruha bloß hinterher, schien vollends in seiner Bewegung erstarrt zu sein. Dann sammelte er sich wieder, warf erst Hizumi, dann Uruha einen bösen Blick zu und verließ das Café. Hizumi seufzte und trank von seinem Wasser. Das waren ganz neue Erkenntnisse. Kyo liebte Ruiza. Er hatte nicht mal gewusst, dass die beiden sich kannten. Aber das taten sie anscheinend. Hui~ und dabei musste Kyo sehr viel jünger sein als Ruiza, aber wirklich! Anscheinend waren die beiden sogar befreundet. Aber wenn er das so betrachtete, dann musste er zugeben, dass der Altersunterschied zwischen ihm und Ruiza wahrscheinlich ähnlich war. Hizumi fasste kurz in seine Hosentasche und strich über sein Handy. Es hatte nicht vibriert und er hatte auch kein Piepsen wahrgenommen. Ruiza hatte nicht angerufen und auch keine Sms geschickt. Wieso hatte Kyo gesagt, dass er ihn ’sogar’ anrief. War Ruiza ein Telefonmuffel, oder was? Rief er nur Leute an, die er mochte? Hieß das dann, dass er Hizumi nicht mochte, wenn er ihn nicht anrief? Hizumi spürte einen Stechen in der Brust und ließ entmutigt seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Der Krieg war noch nicht vorbei und er würde bestimmt nicht sobald aufhören. Es war eindeutig zu weit gegangen. Die Grenzen waren überschritten und nun hieß es auf der Hut sein vor weiteren Angriffen. Ruiza lag auf seinem Bett und knetete seine Hände. Seine Haare waren zerstrubelt und er war immer noch nicht angezogen. Inzwischen war es zwar schon 2 Uhr, aber das brauchte ihn nicht zu interessieren. Es war Sonntag und sogar er hatte heute frei. Zwar würde Kyo in einer viertel Stunde vorbeikommen, aber er hatte ja noch reichlich Zeit, sich vorher etwas anzuziehen und besonders zurecht machen brauchte er sich ja nicht extra für Kyo. Er nutzte die Zeit lieber und starrte sein Telefon an. Es stand in der Aufladestation und daneben blinkte unaufhörlich sein Anrufbeantworter. Es waren 5 Nachrichten drauf, die er alle mitgehört hatte, gleich als sie draufgesprochen wurden und er verspürte nicht die geringste Lust nun aufzustehen um sie nochmal zu hören. Er seufzte, rollte sich auf den Rücken und schlug sich verzweifelt die Hände vors Gesicht. Okay…er gab es ja zu. Es juckte ihn in den Fingern. Er musste sich sehr beherrschen, um nicht auf den Knopf zu drücken. Aber das lag nur daran, dass ihm dieses verdammte Blinken auf den Geist ging. Im Moment ging ihm alles auf dem Geist. Dass es so hell in diesem Zimmer war, dass er nicht mehr schlafen konnte, dass seine Haare verstrubelt waren und er dringend zum Friseur musste, dass er demnächst aufstehen sollte, weil Kyo kommt, dass Hizumi ihn angerufen hatte, dass er nicht zurück rufen wollte, dass der Abend mit seinen Eltern gestern eine totale Katastrophe war, dass, dass, dass…. Er würde nicht rübergehen, beschloss er schließlich. Er war schließlich im Krieg und das hieß, er musste das Telefon meiden. Er würde niemanden anrufen. Nicht Hizumi, nicht seinen Friseur und auch wenn ihm gerade niemand anderes mehr einfiel, den er anrufen könnte, diesen jemand würde er auch nicht anrufen. Er verstand eh nicht, was er denn mit Hizumi besprechen sollte. Dieser Kuss war ein Ausrutscher gewesen. Sowas würde nie wieder passieren. Ihm würde sowas eh nicht passieren, normalerweise. Nicht wenn er es nicht vorher geplant hatte. Früher war das alles immer sehr viel geordneter abgelaufen. Er hatte sich jemanden ausgeguckt, von dem er dachte, dass eine Beziehung mit ihm vorteilhaft wäre und dann hatte er sich einfach öfters in seiner Nähe aufgehalten. Nach kurzer Zeit hatte er ihn dann so weit gehabt. Alles schön vorgeplant und geordnet. Aber dieses Mal hatte er nichts dergleichen vorher geplant. Warum auch? Wenn er was mit Hizumi anfing, würde ihm das nichts bringen. Er hätte einen Freund. Oh, toll! Das war dann aber wirklich ein Erfolg. Ruiza schnaubte und streckte alle Viere von sich, während er die Decke anstarrte. Er musste zugeben, dass ihm der Kuss gefallen hatte. Er hatte ihm wirklich gefallen. Es war anders gewesen als sonst. Er war nicht drauf vorbereitet gewesen und vielleicht hatte das ja den Unterschied gemacht. Also war das Thema auch erledigt. Der nächste Kuss konnte nicht mehr so werden. Der nächste Kuss wäre nur noch der Zweite. Er wäre also nicht mehr so überraschend und damit auch nicht mehr so anders. Die ganze Aufregung war umsonst. Dieser eine Kuss war vielleicht toll gewesen, aber wenn er ihn nocheinmal küssen würde, wäre das schon wieder verflogen. Diese Mühe brauchte er sich also gar nicht erst machen und damit hatte er keinen Grund mehr Hizumi anzurufen. Okay, vielleicht sollten sie Mal besprechen, wann sie die Fotos machen sollten, aber das hatte Zeit. Hizumi sollte sich mal nicht so anstellen. Wenn Ruiza das richtig mitbekommen hatte, dann hatten sie noch eine ganze Woche dafür und er würde bis nächsten Donnerstag sowieso keine Zeit haben. Morgen früh ging sein Flug, dann würde er hier erstmal wegkommen und Zeit haben Abstand zu gewinnen. Abstand, um erstmal wieder den Überblick zu gewinnen. Ihm gefiel nicht, dass alles aus den Fugen geriet. Er saß hier und musste sich mit Mühe davon zurückhalten wie ein kleines Mädchen zum Telefon zu hüpfen, um die Nachrichten ihres Schwarmes zum fünften Mal abzuhören. Okay, es wäre das erste Mal, dass er sie abhörte, aber das war jetzt nicht so wichtig. Eigentlich hätte er auf Hizumi wütend sein müssen.Verdammt wütend! Der Andere hatte sich über Ruizas Leben lustig gemacht, es runter gemacht. Er hatte abfällig von all dem geredet, was Ruiza sich aufgebaut hatte. Ruiza war ja mal gespannt, ob Hizumi mit 21 auch schon von zu Hause ausgezogen war und alleine lebte. Hizumi wusste wahrscheinlich noch nicht mal wie es war, jeden Tag arbeiten gehen zu müssen, damit man sich seine Wohnung leisten konnte. Damit man was zu essen bekam und nicht wieder zu den Eltern zurück musste. Er wusste, dass er nicht so selbstständig war wie Hizumi es vielleicht schon war. Aber er war auch drei Jahre jünger und lebte noch nicht so lange alleine. Dafür brauchte Hizumi Unterstützung von seinen Großeltern um sich seine Miniwohnung leisten zu können und Ruiza konnte sich ein viel schönere und größere Wohnung leisten und das, obwohl er noch ganz am Anfang seiner Karriere stand. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es klingelte. Erschrocken flog sein Blick zu seiner Uhr und musste festellen, dass die 15 Minuten vorbei waren und dass nun Kyo, pünktlich wie immer, vor seiner Tür stand. Er krabbelte ächzend aus seinem Bett und zur Tür, stand dort erst Mal auf und öffnete Kyo entschuldigend lächelnd die Tür. „Ohayou… tut mir leid, ich war noch im Bett. Komm rein.“ Er trat einen Schritt zur Seite um Kyo hereinzulassen, welcher ihn eindringlich musterte. Es schien ihm als wäre Kyo wegen irgendwas aufgebracht, aber war sich nicht sicher ob es klug war nachzufragen. „Was heiß hier ’Ohayou’? Es ist 2.15 Uhr! Es ist Mittags. Du bist wirklich total verpennt.“ Er hatte sich wohl geirrt. Kyo hatte fröhlich wie immer geantwortet, als er eingetreten war und ein breites Grinsen schmückte sein Gesicht, was wahrscheinlich auch daher rührte, dass Ruiza bloß Boxer trug und sonst vollkommen unbedeckt war. „Etou…hai. Ich geh mir was anziehen. Kannst dich ja schonmal ins Wohnzimmer oder so setzen…“ Er fuhr sich leicht verlegen durchs Haar und verschwand dann schnell mit seinen Klamotten ins Badezimmer, um auch gleich seine Haare wieder unter Kontrolle zu bringen. Endlich fertig angezogen betrat Ruiza sein Wohnzimmer, ließ fragend seinen Blick kreisen und rief dann leicht verwirrt nach Kyo. Dieser steckte seinen Kopf aus dem Schlafzimmer und wieder hatte Ruiza den Eindruck, dass der Kleine irgendwie sauer war. „Du hattst doch ‚ins Wohnzimmer oder so’ gesagt. Gilt das Schlafzimmer nicht als ‚oder so’?“ Ruiza antwortete nicht, sondern trat einfach zu Kyo in das Zimmer. Er verstand nicht wirklich, was Kyo hier wollte, aber der Ton, den der Andere drauf hatte, war ihm nicht geheuer. Auch verfolgte ihn nun Kyos Augen mit einem düsteren Blick und er hatte keinen blassen Schimmer, was er denn verbrochen hatte. Er ließ seinen Blick schweifen und wollte Kyo schon wieder vorschlagen, sie sollten doch ins Wohnzimmer gehen, als er bemerkte, dass das Lämpchen an seinem Ab nicht mehr blinkte. Fragend sah er zu Kyo, welcher ihn böse von unten her ansah. „Hast du..?“ Begann er, wurde aber von Kyo unterbrochen. „Von welchem Kuss hat Hizumi gesprochen?“ Ruiza blinzelte, sah von Kyo zum Ab und wieder zurück. Er hatte sich also tatsächlich die Nachrichten angehört. Er spürte wie Wut in ihm hochloderte. „Wie kannst du es wagen, dir meine Nachrichten anzuhören? Das ist privat! Sowas macht man nicht!“ „Das Lämpchen hat geblinkt! Du hasst es, wenn es blinkt! Ich wusste, da muss irgendwas besonderes drauf sein, wenn du es blinken lässt! Also beantworte meine Frage!“ Ruiza schnaubte empört und verließ das Schlafzimmer. Kyo benahm sich ja schon fast so, wie ein eifersüchtiger Freund, der herausbekommen hatte, dass Ruiza ihn betrogen hatte. „Das ist doch lächerlich. Was geht dich das denn an?“ Fauchte er zurück und ließ sich mit verschränkten Armen auf seinem Sofa nieder. Schon hörte er, wie Kyo ihm folgte. Das wütende Stampfen des Anderen war nicht wirklich zu überhören. „Habt ihr euch geküsst?“ Wieso bestand er nur so darauf, dass er ihm das sagte? Wenn er jetzt ‚Ja’ sagte, was würde das für einen Unterschied machen? „Sag jetzt bitte, ob du ihn geküsst hast!“ Ruiza sah auf und funkelte Kyo an. „Aaah~, auf einmal haben nicht mehr ‚wir uns geküsst’, sondern nun hab ‚ich ihn geküsst’, was? Jetzt wird mir die Schuld in die Schuhe geschoben! Überhaupt wüsste ich gerne, wieso es hier einen Schuldigen gibt und wieso du so verdammt wütend bist!? Wen ich küsse, ist doch ganz allein meine Sache. Außerdem solltest nicht DU auf MICH wütend sein, sondern genau andesrum. Schließlich habe ich nichts Falsches gemacht, im Gegensatz zu dir. Du bist schließlich einfach so in mein Schlafzimmer gelatscht, siehst an meinem Ab ein Lämpchen blinken und denkst dir dann ‚ach, hören wir mal Ruizas Nachrichten ab. Mal schauen, wer ihn so anruft!’ und dann machst du das auch noch! Ich finde, das sieht ganz so aus, als wärst du hier der Übeltäter und nicht ich!“ Immernoch aufgebracht bemerkte Ruiza, wie eine Veränderung in Kyos Gesicht vorging. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er sah aufeinmal schon fast beschähmt aus. Nun gut, wenigstens sah er ein, dass er einen Fehler gemacht hatte. Ruiza atmete tief durch und Kyo setzte sich neben ihn, nicht sicher, ob er etwas sagen durfte. „Ich….ich fühlte mich nur so übergangen. Ich hab gedacht, du würdest mir sowas sagen.“ Murmelte Kyo schließlich leicht kleinlaut neben ihm und senkte betroffen den Kopf. Ruiza schüttelte ungläubig den Kopf. Und das war alles? Der Aufruhr nur, weil Kyo gedacht hatte, sie wären sowas wie naja…Busenfreundinnen im übertragendem Sinne. Okay, ihm machte es nichts aus, Kyo sowas zu erzählen. Er vertraute ihm im Großen und Ganzen und es würde sicherlich nicht schaden, wenn er ihm erzählte was vorgegangen war. Nur wenn er einfach in Ruizas Privatsphäre rumschnüffelte und dann auch noch Ruiza Vorwürfe machte, dann ging das zu weit. „Geh nie wieder an meinem Ab! Ließ niemals einfach so meine Post und überhaupt schnüffel nicht in meinen Sachen rum, ist das klar?“ Kyo schrumpfte merklich immer weiter zusammen unter Ruizas Blick und nickte. Wow, so kleinlaut hatte er Kyo, so weit er wusste, noch nie erlebt. Er lächelte leicht, als er fortfuhr. „Dann… hm~ hai. Wir haben uns geküsst. Und dazu muss ich sagen, dass nicht ich ihn geküsst habe und nicht er mich, sondern, dass wir uns geküsst haben.“ Neben ihm zuckte Kyo heftig zusammen und er sah aus den Augenwinkeln, wie Kyo langsam wieder auf normale Größe wuchs und auf seiner Unterlippe knabberte. Kyo schien vor seine Antwort gründlich nachzudenken und fragte schließlich langsam: „Wie meinst du das? Von einem musste es doch ausgehen.“ „Nein, eben nicht. Wir haben uns anscheinend gleichzeitig dazu entschlossen.“ Kyo sah irgendwie enttäuscht aus, dachte kurz nach und fragte dann hofnungsvoll weiter. „Aber, du hast den Kuss früher abgebrochen, oder?“ Ruiza legte leicht den Kopf schief und schüttelte ihn dann. „Argh….verdammt! Würdest du mir das jetzt bitte mal in allen Einzelheiten erklären, ja? Ich möchte dir nicht alles aus der Nase ziehen. Das ist ja schrecklich mit dir.“ Maulte Kyo schließlich los und verzog leicht verärgert das Gesicht. Ruiza lächelte amüsiert und zuckte mit den Achseln. „Konnte ich ahnen, dass dich das so interessiert? Überhaupt, du hattest mir doch versprochen, etwas über ihn herauszufinden. Was weißt du?“ „Du wechselst das Thema! Weich mir gefälligst nicht aus! Wenn du mir erzählst wie das genau ablief, dann erzähl ich dir dafür, was ich herausgefunden habe.“ Okay, mit dieser Abmachung konnte er leben. Wenn Kyo so scharf darauf war, was genau zwischen ihnen abgelaufen war, sollte es ihn nicht stören. War nicht wirklich was so großartiges passiert. Also erzählte Ruiza Kyo in allen Einzelheiten was zwischen ihm und Hizumi abgelaufen war, selbst wenn er nicht wirklich verstand, wieso der Kleinere das wissen wollte. Kyo hörte zwar geduldig zu und ließ ihn reden, schien aber eher nicht so, als fände er toll was er da hörte. Es machte fast den Eindruck, als gefiele ihm das Alles überhaupt nicht. „Was ziehst du so ein Gesicht?“ Fragte Ruiza also schließlich, nachdem er geendet hatte und Kyo ihm mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck gegenübersaß. „Du wolltest doch, dass ich es dir erzähle.“ “Hai~… ich kann Hizumi nur nicht ausstehen.“ Murrte Kyo als Antwort und verzog wie zur Bestätigung das Gesicht. Aha. Daher wehte also der Wind. Kyo mochte Hizumi nicht und war deswegen so überhaupt nicht davon begeistert, dass Ruiza ihn geküsst hatte. Wenn er ehrlich war, dann konnte Ruiza damit leben, dass Kyo Hizumi nicht mochte. Das hatte schließlich nicht wirklich großartige Auswirkungen auf ihn und Hizumi. Er war zwar mit Kyo befreundet, aber er war nicht darauf angewiesen, dass Kyo seine Freunde mochte. Überhaupt hatte er ja sowieso schon beschlossen, dass zwischen ihm und Hizumi nichts weiter laufen würde und daher musste er sich in keinerlei Beziehung Sorgen machen. Weil er trotzdem neugierig war, fragte er nach: „Wieso kannst du ihn denn nicht leiden?“ Kyo zögerte bevor er antwortete, zuckte dann aber bloß mit den Schultern und nuschelte etwas von ‚unsympatisch’. Das war ja sehr mysteriös. Hizumi war Kyo also unsympatisch. Wie konnte Kyo jemand unsympatisch sein, den er nicht kannte? Jedenfalls hatte er doch letztens am Telefon behauptet, dass er Hizumi nicht kannte. „Du meintest doch, du kennst ihn nicht. Wie kann dir jemand unsympatisch sein, den du nicht kennst?“ “Na ja, im Volksmund nennt man sowas Vorurteile.“ Ruiza hob eine Augenbraue. Kyo patzige Art ihm zu antworten, gefiel ihm nicht und vor allem zeigte sie ihm, dass Kyo nicht wirklich ehrlich war. Er sah Kyo leicht ungeduldig an, bis dieser dem stummen Wink folgte und seufzend nachgab. „Ja~ ist ja gut. Ich habe ihn getroffen. Inzwischen sogar schon zwei Mal. Er brauchte einen Fotografen für seine Vorstellung mit dir da. Und mein bester Freund macht sowas manchmal. Tja, ich war zufällig an dem Tag zu Besuch, als Hizumi vorbeikam um ihn anzuflehen, die Fotos zu machen.“ Kyo klang genervt. Wirklich sehr genervt. Anscheinend schien er Hizumi wirklich nicht ausstehen zu können und Ruiza wunderte sich langsam wirklich wieso. Schließlich schien Hizumi ja nichts sonderlich schlimmes gemacht zu haben. Er hatte anscheinend bloß den besten Freund von Kyo gefragt, ob er die Fotos machen wollte und das konnte ja kein großes Verbrechen sein. „Und was daran war so schlimm, dass du ihn nicht magst?“ Kyo grummelte leise vor sich hin, anscheinend nicht sicher, was er auf diese Frage antworten sollte. „Hast du ihn schonmal angerufen?“ Kyo sah Ruiza mit ernstem Blick an, welcher nur verblüfft blinzelte. Der Themenwechsel war ihm eindeutig zu schnell gewesen. Was war das denn für eine Frage? Ob er ihn schonmal angerufen hatte? „Nein. Wieso fragst du?“ „Nur so…hätte sein können, dass ich eine Wette verloren habe.“ „Du wettest doch nicht ernsthaft darum, wen ich anrufe und wen nicht?“ „Und wenn doch?“ Kyo grinste ihn breit an und Ruiza stellte erleichtert fest, dass sich aus irgendeinem Grund Kyos Laune wieder gebessert hatte. „Egal. Jedenfalls, du meintest doch, dass du ihn inzwischen schon zweimal getroffen hättest. Du hast aber bisher nur ein Mal erwähnt. Wann war denn das zweite Mal?“ „Heute. Bevor ich zu dir gekommen bin. Ich hab ihn in dem Café getroffen in der Uruha arbeitet.“ „Uruha? Woher kennst du Uruha?“ Jetzt war Ruiza wirklich überrascht. Kyo kannte seinen kleinen Bruder und wusste sogar, dass er in einem Café arbeitete. „Hallo? Wir gehen auf die selbe Schule und wohnen auch nicht so weit voneinander entfernt? Ist doch logisch, dass ich ihn kenne. Aber wolltest du nicht über Hizumi reden?“ Aus irgendeinem Grund kam es Ruiza so vor, als hätte Kyo absichtlich das Thema wieder auf Hizumi gelenkt. Wieso war es ihm unangenehm über Uruha zu sprechen? Mochte er Uruha etwa auch nicht? Es würde ihn nicht wundern. Er hatte schon früher beobachtet, dass Kyo sich die Leute, die er mochte mit großer Sorgfalt aussuchte und war deswegen auch sehr erstaunt gewesen, dass Kyo ihn damals anscheinend auch ausgewählt hatte. Schließlich war er in seiner Schulzeit im ganzen Internat dafür bekannt gewesen, dass er schwierig war. Aber Kyo war auch nicht unbedingt leicht. Nein, sogar alles andere. Zwar verstanden sie beide sich wirklich gut, aber mit Lehrern hatte Kyo es beispielsweise nie sonderlich gehabt und es auf dem Internat schnell so weit getrieben, dass man ihn von der Schule geschmissen hatte. Langsam schien es ihm einleuchtend, warum Kyo und Uruha sich nicht verstanden. Uruha war unter dem Druck seiner Eltern dazu gezwungen gut, in der Schule zu sein und nahm das auch alles ziemlich ernst, im Gegensatz zu Kyo, welcher wahrscheinlich einfach bloß hoffte, dass die Schule bald zuende war. „Ja…klar. Dann halt dich doch mal an deine Abmachung und sag mir, was du über ihn herausgefunden hast.“ Ein leichtes Lächeln schlich sich über Kyos Züge, als er anfing zu erzählen. „Der Typ stammt aus der verrücktesten Familie von der ich je gehört habe. Fangen wir mit seinem kleinen Bruder an. Der ist, was weiß ich, was der ist, aber normal auf jedenfall nicht. Anscheinend weiß der einfach alles. Man kann nichts vor ihm verheimlichen. Fast schon wieder unheimlich. Die Eltern scheinen auch nicht normal zu sein. Merkt man ja schon, wenn man sich die Namen der Beiden anschaut. Hizumi und Shizumi. Was sind das für Eltern die ihre beiden Söhne so nennen? Ich hab herausgefunden, wo das Elternhaus ist und war total überrascht, dass es das verrückte Haus ist.“ Ruiza riss die Augen auf. Das verrückte Haus. Klar, dass kannte jeder in ihrer Nachbarschaft. Schließlich wechselte es fast jede Woche die Farbe und man sah immer wieder neue Sachen dort. Als er klein war, war er öfters hingegangen um zu schauen, was sich diesmal verändert hatte und in seiner Grundschule hatte es das Gerücht gegeben, dass dort eine Hexe lebte. Anscheinend lebte keine Hexe in diesem Haus, sondern Hizumis Familie. Obwohl ja eigentlich das Eine das Andere nicht ausschloß. In diesem Haus war Hizumi jedenfalls aufgewachsen. Der Stotterer kommt aus dem verrückten Haus. Kyo hatte seinen Blick aufgefangen und nickte nun bestätigend. „Jaa, genau. Ich hab seine Eltern noch nie gesehen, aber als ich letztens dran vorbeigegangen bin, kam eine Frau mit einem Hund raus, der stark torkelte und sie trug allerlei Dosen und Tuben mit sich rum. Kann ja sein, dass das die Mutter war. Jedenfalls denke ich, wenn der aus so einer Familie stammt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir wissen, was Hizumi für einen Tick hat. Wenn der nichts abnormales geerbt hat, dann fress ich nen Besen!“ Ruiza nickte leicht. Sicher, wahrscheinlich konnte Hizumi gar nicht normal sein, wenn er so aufgewachsen war. Aber er hatte nicht den Eindruck, dass er irgendwie verrückt war. Selbst wenn er aus dem verrückten Haus kam. Außerdem, was war schon normal? Er selbst war wahrscheinlich nicht normal. Kyo war auch nicht normal und wenn er an seine Familie dachte, dann war sie bestimmt nicht normal. Eine normale Familie war mit Sicherheit nicht so kaputt. Wieder erwischte er sich dabei, wie er innerlich Hizumi verteidigte. Er suchte nach Ausreden, weswegen all das, was Kyo ihm gerade mitgeteilt hatte, an Gewicht verlor. Natürlich hatte ihm Kyo nicht erzählt, dass Hizumi wegen Drogenhandels im Knast gesessen hatte, aber es wäre ein leichtes für ihn gewesen, nun schlechter über Hizumi zu denken, weil er diese Familie hatte. Er hätte ihn als verrückt abstempeln können und das als Argument nehmen können, um den Kontakt zu Hizumi abzubrechen. Stattdessen aber, überlegte er sich, dass Hizumi wahrscheinlich nicht wirklich verrückt war und selbst wenn, er und seine Familie auch ein wenig verrückt waren. Manchmal spinnte er wirklich. Er sah auf die Uhr. Es war noch nicht wirklich spät, aber langsam bekam er Hunger. „Willst du was essen, Kyo?“ Kyo sah Ruiza fragend an und als dieser mit einem Hundeblick auf seinen Magen deutete und ihm somit klarmachte, dass er Hunger hatte, lachte er leise. „Hey, wenn du dich noch ein wenig geduldest, dann lad ich dich zum Abendessen ein, okay?“ Nun strahlte Ruiza wieder und nickte brav. Erstaunlich wie schnell man ihn manchmal zufrieden stellen konnte, aber Kyo sollte es recht sein, denn ein quengeliger Ruiza war wirklich nicht auszuhalten. Sie erzählten noch eine Weile von ihren Plänen und Ruiza erzählte Kyo, dass er am nächsten Morgen früh nach Europa flog, weil er einen großen Job bekommen hatte. Er schmunzelte leicht und sagte mit einem Grinsen im Gesicht: „Manchmal lohnt es sich echt, auch Sachen zu machen, die etwas unangenehmer sind.“ Kyo, welcher immer gut informiert über Ruizas Jobs war, wusste schon, dass Ruiza auf ein bestimmtes Fotoshooting anspielte. Die Bilder die darauf enstanden waren, hatte für sehr viel Aufruhr gesorgt und das nicht nur in Japan. Tatsächlich war der Designer, der Ruiza für diesen einen Job mit dem anderen Model engagiert hatte, Ausländer und so waren die Bilder nicht nur in Japan erschienen, sondern quasi überall auf der Welt. Und nun, nach diesem Erfolg, wurde Ruiza für ein weiteres Shooting, diesmal aber alleine, nach Europa geflogen. Er lächelte zufrieden bei dem Gedanken. Dieser Designer bezahlte verdammt gut und wenn Fotos von ihm auch im Ausland erschienen, würde das sein Honorar auf jeden Fall anheben. Und bestimmt nicht um wenig. Dafür hatte er zwar diesen Tasuki ertragen müssen, aber anscheinend hatte er es mit Bravour gemeistert, denn nicht Tasuki war wieder engagiert worden, sondern er. Das war eine Tatsache, die ihn zutiefst befriedigt, hatte er inzwischen nämlich schon eine Gefühl aufrichtiger Abneigung gegen seinen Shootingpartner entwickelt. Er ließ sich nunmal nicht gerne betatschen. Besonders nicht so! Aber so lange man dies nicht auf den Fotos sah, und man sah es wirklich nicht, war er profesionell und darauf kam es nunmal an. Ruiza war schließlich ein Profi. Er machte diesen Job seit Jahren und wenn es darum ging vor der Kamera perfekt zu wirken, dann machte er keine halben Sachen. Als Ruiza nach seinem bestellten Abendessen mit Kyo aufgeräumt hatte, war er schon ziemlich müde. Trotzdem raffte er sich nocheinmal auf und packte seine Koffer. Am nächsten Tag würde er dafür bestimmt keine Zeit mehr haben, denn sein Taxi kam um 6 Uhr morgens. Tatsächlich hatte er sich das Taxi selber bestellt und seiner Managerin lange versichern müssen, dass er rechtzeitig am Flughafen sein würde. Nachdem er am Tag zuvor nämlich den Bus verpasst hatte, der ihn nach dem Essen mit seinen Eltern nach Hause bringen sollte, kannte er die Nummer um sich ein Taxi zu rufen. Er hatte nämlich das Hausmädchen beobachtet, welches seine Mutter beauftragt hatte das Taxi zu rufen und sich schnell die Nummer gemerkt. Kaum war zu Hause angekommen, hatte er sich ein Taxi für den Tag seiner Abreise bestellt und seine Managerin angerufen, dass sie ihn nicht abholen brauchte und war dann erschöpft ins Bett gefallen. Genauso wie er es jetzt auch tat, nachdem er seinen Koffer gepackt, aber noch offen, neben seinem Bett abgestellt hatte. Morgen musste er früh aufstehen, aber dafür würde er dann im Flugzeug schlafen können, tröstete er sich und schloß erschöpft die Augen und hatte schon ganz vergessen, ein wenig auch verdrängt, dass immernoch Hizumis Nachrichten auf seinem Ab-Band gespeichert waren und das Hizumi noch auf seinen Anruf wartete. Schließlich war nun auch endlich dieses nervige Blinken verschwunden. ~~~tbc~~~ Keine Guest Stars in diesem Kapitel, ist das zu fassen? Naja, wir lernen Hide-Zou, Hiroki und Uru etwas näher kennen, aber die tauchten ja auch vorher schon ein wenig auf. Kyo bleibt auch hartnäckig in der FF und nyaaa, mehr neue Leute gibt es dann erst im nächsten Kapitel. ^^ So lange müsst ihr euch mit denen die es bisher gibt zufrieden geben. Ich bin ja schrecklich enttäuscht, dass niemand meine eingeschmuggelten Charaktere bemerkt hat. *seufz* Aber einige haben sich bemüht. Leider ist es nicht Yomi, welcher als blonder, seelig grinsende Junge auf die anderen zukommt. Aber das wäre ...ja, auch eine möglichkeit. Ich wills aber nicht verraten. wenn ihr selber drauf kommt, wer es ist, dann verrat ich euch obs richtig ist, aber sooo~ lass ich euch lieber im dunkeln tapsen. Vielleicht kommt noch wer drauf. EIn Tipp: Am Anfang des Fünften Kapitels tauchen noch zwei Charaktere auf, die nicht benannt worden sind, später aber noch ne größere Rolle bekommen ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)