This is just the beginning von kiyahotep (Teiou & Keika) ================================================================================ Kapitel 3: Trust ---------------- Kapitel 3: ~Trust~ Keika saß auf einem Sessel vor den großen Fenstern und sah hinaus. Er wartete. Wartete, dass Teiou wieder auftauchen würde. Dieser war einfach verschwunden. Als Keika wieder ins Zimmer gekommen war, war Teiou weg gewesen. Einzig die ganzen Kleider, die er ausgeräumt hatte, lagen noch auf dem Boden. Teiou schien nicht wirklich zu den ordentlichsten Menschen zu gehören. Jedenfalls hatte Keika sie alle wieder ordentlich in die Truhe geräumt, um sich zu beschäftigen. Dann hatte er sich ein wenig näher im Zimmer umgesehen und jetzt saß er hier und wartete... Draußen dämmerte es schon. Die Sonne war bereits verschwunden und nur vereinzelt fiel noch Licht durch die hohen Bäume, die draußen am Rande des Parks standen, den Keika von hier aus sehen konnte. Er zog die Beine an und stützte seinen Kopf auf die Knie. Irgendwie war er schon wieder müde und die allmählich einsetzende Dunkelheit verstärkte dies nur noch. Teiou war noch immer nicht zurück... Keika wusste gar nicht, was er eigentlich zu tun hatte, jetzt wo er den Diener spielen durfte. Keine wirklich schöne Aussicht wie er fand, aber besser als in dem dunklen Verließ zu sitzen oder schon tot zu sein. Hingerichtet werden war nun wirklich nicht besonders ehrenhaft und wenn er schon sterben sollte, dann wenigstens ehrenhaft. Eine Zeit lang konnte er es versuchen, Teiou schien ja ganz umgänglich zu sein. Vielleicht würde sich ja irgendwann auch eine Möglichkeit ergeben, um zu verschwinden, und wieder frei zu sein... Eine Weile hing er so seinen Gedanken nach und döste vor sich hin. Ein Scheppern ließ ihn aufschrecken. Er drehte sich in Richtung Tür, von wo der Lärm kam, und erblickte ein Mädchen, das zitternd mit einem Tablett in der Hand dastand und ihn angsterfüllt ansah. Vor ihr lagen Scherben von den Gläsern und der Kanne die sie hatte fallen lassen, alles umgeben von einer Pfütze aus Tee oder ähnlichem. Sie hatte sich wohl mindestens genauso erschreckt wie Keika. „Ist alles in Ordnung?“ fragte dieser vorsichtig, während er aufstand und einige Schritte auf sie zu machte. Keine Regung... sie stand einfach nur wie gelähmt da und zitterte. Keika kniete sich vor sie auf den Boden und fing an die Scherben zusammenzusammeln. Nach kurzem Zögern tat sie es ihm gleich. Keika konnte die Angst in ihren Augen sehen. „Ich tu dir nichts, ehrlich nicht.“ sagte er mit leiser Stimme, irgendwie wollte er sie beruhigen. Ein leichtes Nicken war die Antwort auf das ein flüchtiges Lächeln folgte, welches aber sofort wieder verschwand... „Oh mein Gott!!! Er hat sie angefallen, schaut nur, er hat...“ war eine schrille, laute Stimme zu vernehmen, in die noch mindestens eine weitere einfiel. Das Mädchen drehte sich um und wurde dann auch schon von einer anderen gepackt und zur Tür gezogen. „Hat er dir was getan?? So sag doch was...“ Keika sah, immer noch auf dem Boden hockend, zur Tür, wo sich nun zwei Dienstmädchen über die völlig Verschreckte beugten und sie mit Fragen bedrängten, während sie ihm immer wieder bitterböse Blicke zuwarfen. Auf dem Flur stand noch eine, die weiterhin Krawall schlug. Bevor Keika auch nur ansatzweise begriffen hatte, was hier eigentlich geschah, standen schon Wachen oder Soldaten in der Tür, die auf ihn zukamen. So genau konnte Keika sie nicht unterscheiden. „Was ist hier los??“ wollte einer wissen, der wie der Anführer des Trupps aussah. Er sah zu den Dienstmädchen, die sofort auf Keika zeigten und alle durcheinander irgendwelche Anschuldigungen vorbrachten. Nur die eigentlich Betroffene sagte überhaupt nichts. Mittlerweile hatten einige Wächter Keika gepackt und auf die Beine gezogen. „Ich hab nichts getan!“ Keika wollte sich rechtfertigen, „Lasst mich los, ihr tut mir weh!!“ Er versuchte irgendwie dem Griff zu entwischen, in den ihn nun zwei Wachen genommen hatten. „So Dämon, du hast also nichts getan??“ wieder sprach der Anführer. Keika warf ihm einen verachtenden Blick zu. „Nein hab ich nicht.“ Sagte er laut und versuchte wieder sich loszureißen. Vergeblich... „Lasst ihn los!!“ Teiou tauchte plötzlich aus der Menschenmenge auf, die sich bereits in der Tür und auf dem Flur versammelt hatte und auf seinen Befehl hin hatten die Wächter Keika auch losgelassen. „Was ist hier eigentlich los??“ alle schauten auf Teiou, der nun vor Keika stand und diesen eindringlich ansah. „Ich habe nichts gemacht...“ brachte Keika nur tonlos hervor und sah ihn hilflos an. Irgendwie wirkte Teiou grade so unnahbar fand Keika. Er schien gar nicht begeistert von der ganzen Situation, aber was sollte Keika auch sonst sagen?? Er hatte doch wirklich nichts getan, wirklich nicht. Er sah zu dem Mädchen, welches immer noch zwischen den anderen auf dem Boden saß. Sie sah ihn auch kurz an. Bisher hatte sie nichts gesagt, dabei war sie die einzige die Klarheit bringen konnte. Keika fühlte, dass alle gegen ihn waren und ihm niemand glauben würde. Selbst bei Teiou war er sich nicht wirklich sicher. Er hatte ihn so angesehen, so seltsam angesehen, als er ihn gefragt hatte. Sollte jetzt schon alles wieder vorbei sein?? Würde er jetzt wieder in sein Verließ müssen?? Keika schluckte, dass war alles so ungerecht... Mittlerweile diskutierte Teiou mit den Dienstmädchen. Die schienen ihren Standpunkt, dass Keika an allem Schuld war und das Mädchen tätlich angegriffen hatte, vehement zu verteidigen. Teiou sah nun das Mädchen an, um das es eigentlich ging. Sie hatte bisher kein Wort gesprochen. „Hat er dir was getan, Mika??“ Teiou sprach freundlicher mit ihr als mit den anderen und lächelte sie an. Sie schüttelte nur den Kopf. „Dann ist ja gut.“ Teiou nickte und wandte sich wieder der Menschenansammlung zu, die ihn alle gebannt anschauten. „Da habt ihr's! Er hat nichts getan. Also könnt ihr alle wieder gehen.“ Teiou machte eine Handbewegung Richtung Tür und sah nun die drei Dienstmädchen an, die für den Tumult verantwortlich waren. „Was euch betrifft ihr habt hier ab sofort Zimmerverbot, ist das klar??“ seine Stimme klang ernst und befehlend. Dennoch fing eine an zu widersprechen: „Teiou, das könnt ihr nicht machen... bitte...“ So wie Teiou grade aussah hätte Keika sich nicht getraut ihm zu widersprechen. „Doch ich kann, dass gilt auch für dich!!! Also raus!!!“ sagte Teiou ziemlich energisch und zeigte wieder zur Tür. Die Menschentraube löste sich langsam auf. Teiou wurde von einem älteren Mann zur Seite genommen. Anscheinend gab es doch noch was zu klären. Die Mädchen waren eine nach der anderen verschwunden, nur Mika war noch immer da. Sie sah Keika an und lächelte ein wenig verlegen, dann nahm sie ihr Tablett, dass immer noch im Zimmer lag und sammelte eilig alle Scherben ein. Als sie grade fertig war kam Teiou wieder ins Zimmer. Er schaute nur kurz zu ihr und zu Keika, der immer noch etwas hilflos im Raum stand und setzte sich dann wortlos auf einen Sessel. Mika machte eine leichte Verbeugung vor Teiou und verschwand dann auch. Jetzt waren sie alleine. Irgendwie war die Stille unangenehm. Keika jedenfalls empfand das so. „Sie hat sich erschrocken...“ meinte er leise. Er hatte das Gefühl etwas sagen zu müssen um diese Stille zu durchbrechen, aber Teiou nickte nur. Er sagte überhaupt nichts. Keika war verunsichert. Er stand mitten im Raum und schaute Teiou an, konnte allerdings seine Mine nicht lesen, da es bereits zu dämmrig im Raum war. Keika schloss die Augen und seufzte leise. Wie gerne wäre er jetzt grade wo anders... „Du wirst hier schlafen müssen... Der Vorsteher hat gesagt er wird dich nicht dulden. Außerdem würde sich das Ganze in den Kammern der Diener sofort wiederholen. Ich hoffe diese Nacht reicht dir das Sofa...“ Endlich wurde dieses Schweigen unterbrochen. Keika nickte, er stellte keine großen Ansprüche an seinen Schlafplatz. War nicht alles besser als der kalte Steinboden, auf dem er die letzten Nächte verbracht hatte?? Teiou stand auf und nahm eine Decke und ein Kissen von seinem Bett. Er hatte noch mindestens zwei weitere da liegen. „Hier... mach's dir bequem. Ich brauch jetzt erstmal ein Bad...“ er lächelte und mit diesen Worten drückte er Keika beides in die Hand und verschwand hinter dem Vorhang, der den Eingang zum Bad verdeckte. Keika setzte sich auf das Sofa und schaute Teiou eine Weile lang nach. Anscheinend wollte Teiou nicht weiter auf den Vorfall eingehen. Er hatte ihm geglaubt und das Mädchen hatte die Wahrheit gesagt beziehungsweise bestätigt. Konnte Keika darüber nicht eigentlich froh sein?? Er spürte die Müdigkeit wieder, die er wegen des ganzen Aufruhrs eben völlig verdrängt hatte. Vielleicht sollte er doch schlafen... Heute war einfach zu viel passiert und wer wusste schon, was Teiou noch alles mit ihm vorhaben würde. Langsam fielen ihm die Augen zu... Teiou saß auf der Sofalehne und betrachtete den Dämon, der zusammengerollt da lag und bereits tief schlief. Seine silbrigen Haare hingen ihm ins Gesicht und schimmerten wie Seide im Mondlicht, welches sanft durch die Fenster fiel. Er sah wunderschön aus. Warum zog Keika ihn so in seinen Bann?? Ganz erklären konnte Teiou es sich nicht, aber was gab es da auch groß zu erklären?? Er würde es akzeptieren, dass Keika für ihn von Anfang an mehr war, als ein Diener. Die Frage war nur, was Keika davon hielt... Ein wenig nachdenklich stand Teiou auf und legte sich in sein Bett. Nachdem, was er heute bereits erlebt hatte, dürften die nächsten Tage nicht viel besser werden, aber er würde das schon irgendwie hinbekommen. Da war er doch recht zuversichtlich... Keika zog die Decke höher, so dass er fast völlig darunter verschwand. Er öffnete die Augen einen Spalt. Es war bereits hell und die Sonne schien warm durchs Fenster. Teiou hatte ihn wieder nicht geweckt. Mittlerweile war Keika bereits seit gut drei Wochen hier bei Teiou und jeden Tag ließ dieser ihn schlafen und verschwand entweder zu seinem Dienst oder sonst wohin. Jedenfalls konnte Keika sich an keinen Tag erinnern, an dem er Teiou morgens schon begegnet war. Die Tage in den letzten Wochen waren eigentlich alle gleich abgelaufen. Keika hatte sich ein wenig im Schloss umgesehen, in der Hoffnung irgendwo eine Fluchtmöglichkeit zu finden, aber es war einfach unmöglich für ihn ungesehen durch die Gänge zu gehen. Jeder seiner Schritte wurde von abwertenden Blicken und leisem Geflüster begleitet. Egal wo er auftauchte. Die Wachen sahen immer so aus, als wollten sie ihn jeden Moment töten und es war ihm durchaus bewusst, dass sie dazu in der Lage waren und auch nicht zögern würden, wenn er sich nur einen Fehltritt erlaubte. Für Keika war das alles so unerträglich gewesen, dass er es jetzt wenn möglich vermied Teious Zimmer zu verlassen. Abends hatte Teiou immer mit ihm geredet und unzählige Fragen gestellt, die Keika meist nur kurz und knapp beantwortete. So ganz sicher war er sich noch nicht, ob er Teiou alles erzählen konnte und überhaupt war er eher der schweigsame, zurückhaltende Typ und somit das totale Gegenteil von Teiou, der lebhaft und recht vorlaut zu sein schien. Der Dunkelhaarige hatte über so ziemlich alles gesprochen: Über seine Stellung als Adjutant in der Kaserne, über seine Brüder und seinen Vater, die Umstände warum Dämonen so verhasst waren, über die vier Reiche, in die das Himmelsterritorium unterteilt war, und den Himmelsturm. Keika hatte immer interessiert zugehört und langsam einen Einblick in diese für ihn doch fremdartige Welt gewonnen. Teiou war eigentlich auch der Einzige, der mit ihm sprach und überhaupt freundlich zu Keika war. Eigentlich war es ganz angenehm Teiou zu unterstehen. Viel zu tun hatte er nicht und wie ein Untergebener wurde er von Teiou auch nicht behandelt. Warum Teiou ihn aus seiner Gefangenschaft geholt hatte, verstand Keika zwar nicht, aber dass musste er wohl auch nicht. Es reichte ja wenn Teiou es wusste. Noch immer leicht schläfrig setzte sich Keika auf und sah aus dem Fenster. Er hatte von Teiou ein eigenes Zimmer bekommen, wenn man das so nennen konnte. Es war eigentlich eine Abstellkammer gewesen, die Teiou voller Tatendrang ausgeräumt hatte um Platz für ein Bett zu schaffen, welches so grade hinein gepasst hatte und von drei Wänden eingegrenzt wurde. Den Tag würde Keika wohl nicht vergessen. Teiou hatte alles aus der Kammer in seinem eigenen Zimmer verteilt und er hatte nicht unbedingt wenige Dinge darin aufbewahrt. Keika hatte nur daneben gestanden und den Kopf geschüttelt. Letztlich durfte er Ordnung in das ganze Chaos bringen, welches Teiou fabrizierte und dafür hatte er fast zwei Tage gebraucht. Ordnung in Teious Zimmer halten... Diese Aufgabe hatte Teiou ihm zugewiesen, da das übrige Dienstpersonal keinen Fuß mehr in Teious Räumlichkeiten setzen durfte. Darauf bestand Teiou seit dem Vorfall am ersten Tag und bisher hatte Keika seine Aufgabe auch immer gewissenhaft erfüllt. Langsam rutschte er vom Bett. Viel Platz gab es hier nicht, man konnte grade so stehen. Zu mehr reichte es nicht, da das Bett und eine Truhe, die ihm Teiou mit einigen Kleidern überlassen hatte, den Raum schon völlig ausfüllten. Aber das war eigentlich egal. Keika musste in diesem Zimmerchen ja nur schlafen. Er trat durch den Vorhang, der im Türbogen hing, welcher die Kammer von Teious Zimmer trennte, und streckte sich. Was auf ihn wartete konnte er sich schon zusammenreimen. Wahrscheinlich würde Teiou wie immer eine gewisse Unordnung hinterlassen haben. Das war Keika schon gewohnt. Es passte auch irgendwie zu Teious Charakter. Manchmal wunderte sich Keika jedoch, wie Teiou das immer wieder schaffte, wo er sich hier doch nur relativ kurz aufhielt. „Ihr seid noch hier??“ Keika sah Teiou erstaunt an, der zusammengekrümmt, mit verschränkten Armen auf seinem Bett saß und den Kopf gesenkt hielt. „Hmm...“ kam es nur leise von Teiou. Das Ganze hörte sich recht gequält an. Irgendwie kam Keika das seltsam vor. Teiou verhielt sich sonst nicht so. Gut am ersten Abend, nachdem Keika durch seine bloße Anwesenheit für einige Unruhe gesorgt hatte, war er ähnlich schweigsam gewesen. Aber in den letzten Wochen hatte Teiou eigentlich dieses immer Fröhliche und Schelmische an sich gehabt, was den Eindruck unterstrich, den Keika schon gewonnen hatte, als er noch unten im Kerker gesessen hatte. Irgendwas war wohl nicht in Ordnung, dass konnte Keika förmlich spüren. „Geht es euch nicht gut??“ fragend trat Keika näher zu Teiou und schaute ihn unverwandt an. Teiou war leicht verschwitzt und als er Keika einen kurzen Blick zuwarf, während er den Kopf schüttelte und etwas vor sich hin murmelte, dass wie „geht schon“ klang, stellte Keika fest, das sein Blick fiebrig aussah. „Sicher...“ der ironische Unterton in Keikas Stimme war nun wirklich nicht zu überhören, selbst für Teiou nicht. Dieser zuckte leicht zusammen. Bei Keika hatte er ständig das Gefühl, dass er ihm Rede und Antwort gestehen müsste. Der Dämon besaß die Fähigkeit ihn zu durchschauen und immer ziemlich treffend mit seinen Beurteilungen zu liegen. Auch jetzt hatte er ins Schwarze getroffen. Teiou ging es wirklich nicht gut. Aber das zugeben?? Nein, das wollte er nicht... Teiou schloss die Augen und seufzte. Er spürte, dass Keika ihn immer noch ansah und dann war da dieses Gefühl alles sagen zu müssen, alles... Was hatte er schon zu verlieren. Keika würde eh nicht viel machen können... vielleicht einen der Ärzte holen, aber sonst... Wovor hatte er eigentlich Angst, oder war es etwas anderes. Wollte er vor Keika keine Schwäche zeigen?? Teiou verstand sein eigenes Verhalten selbst schon nicht mehr. Teiou ließ sich langsam zurücksinken, presste dabei aber weiterhin beide Arme auf seine Seite. Von seinem Gesicht konnte Keika lesen, dass er Schmerzen hatte. „Hier bist du nun zufrieden??“ Teiou zog sein Hemd vorsichtig hoch. Was da zum Vorschein kam sah nun wirklich nicht gut aus. Eine etwa fingerlange Schnittwunde, die stark gerötet war, zog sich über Teious linke Seite. „Wie lange habt ihr die schon??“ „Seit drei Tagen, aber da tat sie bei weitem noch nicht so weh...“ Teiou verzog das Gesicht und blinzelte Keika an. Der hatte sich auf die Bettkante gesetzt und legte seine Finger vorsichtig neben den Schnitt. Teiou zuckte, kniff die Augen zusammen und zog die Luft scharf ein. „Spinnst du?! Das tut weh...“ brachte er noch so grade heraus. Keika zog seine Hand schnell wieder zurück und lächelte leicht, machte dann aber sofort wieder ein recht ernstes Gesicht. „Es ist entzündet, dass kann man fühlen. Ihr solltet es behandeln lassen, wenn es nicht schlimmer werden soll... Ich meine ihr habt schon Fieber, dass heißt was...“ Während Keika sprach hatte Teiou ihn einfach nur leicht verwundert angesehen. Keika sprach freiwillig. Das war doch irgendwie verwunderlich. Sonst hatte Teiou ihm immer mit viel Mühe Worte entlocken und sich mit knappen Antworten zufrieden geben müssen. „Du scheinst ja Ahnung von sowas zu haben.“ Damit schien er nicht ganz falsch zu liegen. Keika nickte nämlich und schaute ihn lächelnd an. „Ich kenne mich mit Medizin ganz gut aus. Deshalb haben sie mich auch auf den Feldzug mitgenommen...“ Jetzt war Teiou echt baff. Keika redete einfach so darüber, warum er mitgegangen war und dann war da auch noch dieses Lächeln, was er sowieso viel zu selten zeigte. Sonst wirkte Keikas Gesicht immer so streng. „Dann mach was, es tut höllisch weh. Außerdem ist mir schwindlig...“ Der Dunkelhaarige ließ sich tiefer in die Kissen sinken und schloss die Augen. „Das kommt vom Fieber...“ kam es prommt von Keika, anscheinend war der jetzt in seinem Element. „Aber seid ihr sicher, dass ich euch behandeln soll??“ fragte Keika zögernd. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm so viel Vertrauen entgegenbrachte. „Jetzt mach schon.“ Teiou warf Keika einen bittenden Blick zu. Dieser nickte und stand auf. „Ich geh die Sachen holen, die ich brauche. Ich denke ich weiß wo ich alles finde...“ mit diesen Worten verließ Keika den Raum. Teiou blieb regungslos liegen und wartete. Was anderes blieb ihm auch eigentlich nicht übrig. Alles was er brauchte hatte Keika in den Küchen des Schlosses gefunden. Dort war ihm auch Mika begegnet, das Dienstmädchen, welches anfangs solche Angst vor ihm gehabt hatte. Sie half ihm bereitwillig die Kräuter zusammenzusuchen, die er brauchte, da Keika sich hier überhaupt nicht auskannte. Er hatte lediglich ab und zu Tee für Teiou holen müssen. Für ihre Hilfe war Keika ganz dankbar. So musste er nicht einen der Küchenjungen oder Köche fragen, die ihn sowieso schon immer so abschätzig betrachteten. Nachdem er das ganze Zeug zu einer Paste verrührt und auch noch Verbände aufgetrieben hatte, beeilte er sich schnellstmöglich durch die langen Gänge in den Schlossflügel zu kommen, wo Teiou seine Gemächer hatte, da er diesen nicht allzu lange warten lassen wollte. Hinter sich nahm er plötzlich Schritte war. „Dämon!! Wo ist dein Herr?!“ war eine raue Stimme zu vernehmen die den Gang entlang donnerte und nicht sonderlich freundlich klang. Keika blieb stehen und drehte sich langsam um. Drei Männer standen da. Zwei waren Soldaten und der Dritte, der ihn mehr oder weniger angeschrien hatte, wohl deren Vorgesetzter. „Auf seinem Zimmer. Ihm geht es nicht sonderlich gut.“ antwortete Keika recht kühl und erhaben. Er hatte sich angewöhnt, sämtlichen Bewohnern des Schlosses gegenüber, unnahbar aufzutreten, so konnte er die Demütigungen ihm gegenüber einigermaßen ertragen. Irgendwie diente ihm das wohl als Selbstschutz, jedenfalls ließen sie so immer recht schnell wieder von ihm ab. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigt...“ der Vorsteher hatte nichts mehr erwidert und daher wandte sich Keika mit diesen Worten wieder der Richtung zu, in die er wollte. Die drei ließ er stehen und beachtete sie nicht weiter. Er konnte aber hören, dass sie ihm folgten. „Ich bin wieder da...“ Keika trat durch die Tür und ging zu dem großen Himmelbett, auf dem Teiou sich vorsichtig aufrichtete. „Na endlich...“ kam es recht leise von Teiou der ihn kurz anschaute und dessen Blick dann auf die Gruppe fiel, die direkt hinter Keika eingetreten war. „Wen hast du denn da aufgegabelt??“ fügte er kaum hörbar an Keika gerichtet hinzu. Dessen Blick wanderte nun ebenfalls zu seinen Verfolgern, er zuckte nur mit den Schultern: „Die sind mir einfach gefolgt... unhöflich einfach hier einzutreten ohne Aufforderung.“ murmelte Keika leise sodass die drei Militärs es nicht hören konnten. Ein kurzes Grinsen schlich sich in Teious Gesicht. Er kannte Keikas Sinn für Ordnung und Höflichkeit mittlerweile und irgendwie musste der Dämon seiner Empörung über unangemessenes Verhalten immer Luft machen. „Was wollt ihr denn von mir, dass ihr euch die Mühe macht hierher zu kommen??“ nun setzte sich Teiou ganz auf und versuchte dabei möglichst keine Mine zu verziehen. Er wusste genau wen er da vor sich hatte: Einen der zwölf Generalfeldmarschälle des Ostens, dem er unterstand. „Du bist nicht zum Dienst erschienen. Und eine Abmeldung lag auch nicht vor...“ „Ich fühl mich nicht wirklich gut und habe Fieber. Deshalb bin ich nicht aufgetaucht.“ antwortete Teiou wahrheitsgemäß, während Keika irgendetwas von wegen „hab ich ihm auch schon gesagt“ vor sich her zischte, wofür er auch gleich einen strafenden Blick des Generalfeldmarschalls kassierte. Teiou wirkte ruhig und gelassen, auch wenn er seinen Vorgesetzten vor sich hatte. Was machte das schon für einen Unterschied... Wirklich gehorchen musste er nur seinem Vater und dieser Besuch war auch mit Sicherheit nicht nur wegen seiner Abwesenheit zustande gekommen. Wahrscheinlich sollte er wieder irgendeine Aufgabe übernehmen... Der Generalfeldmarschall setzte sich auf einen Stuhl, welcher auf der rechten Seite des Bettes stand, und beobachtete Keika, der auf der gegenüberliegenden Seite damit begonnen hatte Teious Verletzung zu behandeln und ihn zu verbinden, während er weiter sprach: „Ich brauche noch deinen Bericht über den Vorfall mit dem Schramm von letzter Woche, mit Begründungen und Ergebnissen. Der Süden hat schon Beschwerde eingelegt, dass die Grenzen nicht ordentlich überwacht werden und die Dämonen bei ihnen einwandern. Einen Bericht dürftest du auch in dem Zustand verfassen können... Außerdem wirst du demnächst mit die Grenze bewachen.“ Das Wort Dämonen betonte er bei seinen Ausführungen besonders und beobachtete Keika, der allerdings keinerlei Regung dazu zeigte. „Wann soll ich anfangen??“ „Sobald wie eben möglich.“ antwortete Teious Vorgesetzter, wobei er Keika immer noch nicht aus den Augen ließ „Was macht der eigentlich da?? Du lässt dich von einem der Feinde verarzten?? Der könnte dich noch vergiften... Warum verlangst du nicht nach dem heiligen Wasser von Shuten-dono??“ In seiner Stimme schwang Empörung und völlige Verständnislosigkeit mit. „Das ist alleine meine Sache. Ich mach den Bericht fertig, dann melde ich mich. Würdet ihr jetzt bitte gehen??“ er deutete zur Tür. Langsam wollte Teiou seine Ruhe haben, da er wieder dieses Schwindelgefühl hatte, wo Keika sagte, dass es vom Fieber kam. Außerdem gefiel ihm nicht, wie der General über Keika sprach. Dieser erhob sich nun wortlos und verließ mit seinem Gefolge das Zimmer, warf Keika aber noch einen recht feindlichen Blick zu. Teiou ließ sich zurück fallen und verzog dabei das Gesicht. „Das tut immer noch weh...“ Ein Schulterzucken war alles was Keika dafür übrig hatte. Was erwartete der denn?? Etwa eine Wunderheilung?? „Das verschwindet nicht von jetzt auf gleich. Ihr werdet euch schon noch einige Tage gedulden müssen... Besser ihr schlaft etwas, dann geht auch das Fieber weg.“ Der Dunkelhaarige schüttelte nur den Kopf: „Ich konnte schon die ganze letzte Nacht nicht schlafen...“ Keika seufzte, nahm dann aber einen Becher und schüttete etwas aus einer Flasche hinein, die er ebenfalls mitgebracht hatte. Teiou war ein anstrengender Patient wie er fand... Dann drückte er Teiou den Becher in die Hand. „Hier, das ist gegen Fieber und wird euch auch schlafen lassen...“ „Hmm, danke...“ Teiou setzte den Becher an und trank. Das Zeug schmeckte grauenhaft. In ihm zog sich alles zusammen. Es fühlte sich so an, als würde sein gesamtes Inneres verdreht. Langsam verschwamm sein Zimmer vor seinen Augen. Hatte der Generalfeldmarschall doch recht gehabt und Keika wollte ihn vergiften?? Warum erst jetzt... vorher hatte er doch schon genug Möglichkeiten dazu. Er versuchte Keikas Gesichtsausdruck zu erkennen. Aber alles war verschwommen und dunkel. Allerdings sah es so aus, als würde Keika zufrieden lächeln. Also doch... Hatte er sich so in ihm getäuscht?? „Keika...“ er wollte nach ihm greifen, fasste aber ins Leere. Dann wurde alles um ihn schwarz. Keika stand zufrieden da und räumte seine Sachen wieder zusammen. Teiou würde jetzt erstmal schlafen. Ein klickendes Geräusch ließ seine Blicke zur Tür wandern. Diese war grade ins Schloss gefallen. Anscheinend hatte man sie beobachtet. „Er wird wach...“ Teiou vernahm eine zierliche Mädchenstimme direkt neben sich und dann war da diese vertraute Stimme von Keika: „Ich hab doch gesagt, dass er nur schläft...“ Der Dämon hörte sich leicht gereizt an. „Sei still Dämon!!“ Er wurde von einer anderen Stimme unterbrochen, die ihm das Wort verbot. „Keika??“ noch völlig schlaftrunken rief Teiou leise nach dem Silberhaarigen. „Ich bin hier.“ Keika stand auf, allerdings wurden vor ihm sofort zwei Waffen gekreuzt, sodass er sich wohl oder übel wieder auf die Truhe zu setzten hatte, auf der er schon eine ganze Weile ausharrte. Was war hier eigentlich los?? Teiou richtete sich vorsichtig auf und blickte in den Raum. An der Wand gegenüber saß Keika auf einer Truhe. Rechts und links von ihm standen zwei Soldaten, auf jeder Seite einer, die ihre Waffen vor Keika gekreuzt hatten, sodass der sich nicht bewegen konnte. An der Tür standen zwei weitere Soldaten und eine Menschenmenge, wie Teiou erkennen konnte, als er den Kopf leicht nach links drehte: Mehrere Dienstmädchen, drei ältere Männer, Ärzte soweit Teiou das grade sagen konnte. Er hatte sie bisher nur mal flüchtig gesehen. Dann waren da noch... „Koo?? Shoou?? Was macht ihr hier, was soll das alles??“ Teiou war vollkommen perplex. Da standen seine beiden Brüder Shoou, der älteste von den Dreien, und Koo, der ebenfalls älter war als Teiou. „Wir sind gekommen um sicher zu stellen, dass es dir gut geht, Teiou.“ Shoou sprach würdevoll und erhaben, wie immer eigentlich. Teiou mochte dieses Getue nicht. Koo war da auch nicht viel besser. Er lehnte an der Wand und musterte Keika mit hasserfüllten Blicken. „Wie fühlt ihr euch??“ einer der Ärzte stand nun direkt neben Teiou und nahm dessen Hand um seinen Puls zu fühlen. „Gut, wieso??“ kam es irritiert von Teiou der die Situation immer noch nicht wirklich verstand. „Wir haben da was anderes gehört...“ Koo sprach nun und schielte zu Keika rüber, der mit verschränkten Armen auf der Truhe hockte. „Der Dämon soll dir Gift verabreicht haben.“ Aus seinem Tonfall war seine Abneigung gegenüber Keika deutlich zu vernehmen. „Das ist eine Unterstellung... Ich habe doch gesagt, dass er nur schläft. Wenn ich ihn hätte vergiften wollen hätte ich das ja wohl schon viel früher tun können!!!“ Keika klang ziemlich aufgebracht und sprach recht laut. Alle Blicke lagen plötzlich auf ihm, während er Koo ziemlich wütend ansah und den Kopf dann weg drehte. Teiou schaute ein wenig verwundert drein, da er Keika so noch nie gesehen hatte, ergriff dann aber Partei für ihn: „Er hat recht. Er hat dafür schon unzählige Möglichkeiten gehabt. Wer erzählt sowas eigentlich??“ „Das kann ich euch ganz genau sagen.“ kam die patzige Antwort von Keika, der immer noch mit verschränkten Armen da saß und nun zu seinem Herrn sah. In seinem Blick konnte Teiou erkennen, wie wütend Keika grade war. So hatte er ihn noch nicht erlebt. „Halt endlich den Mund Dämon!! Du hast hier überhaupt nichts zu sagen.“ Koo funkelte ihn an. Jetzt hatte Keika sich mit dem absolut größten Dämonenhasser angelegt, der im Schloss lebte. „Würdet ihr ihn bitte da raus lassen?? Er hat nun wirklich nichts verbrochen. Außerdem hat er auf meine Anweisung hin gehandelt. Also bitte...“ Teiou verdrehte leicht die Augen. Ihm ging diese ständige Skepsis Keika gegenüber ziemlich gegen den Strich. Er zog seine Hand zurück, an der der Arzt immer noch rumhantierte. „Mir geht es ganz gut... also könnt ihr bitte alle wieder verschwinden??“ „Teiou!! Du kannst das hier nicht als Lappalie abtun.“ Shoou sah ihn empört an. „Das ist durchaus ernst zu nehmen. Du bringst diesem Etwas viel zu viel Vertrauen entgegen... Ich werde mit unserem Vater darüber sprechen müssen. So kann das ja nicht gehen. Ich weiß eh nicht, wieso er ihn dir überlassen hat...“ er klang weniger besorgt um Teiou, als empört über dessen Verhalten Keika gegenüber. „...diesem Etwas...“ Keika zischte leise vor sich hin. Seine Augen funkelten. Jetzt schien er richtig sauer. „Ich habe genug von euch. Akzeptiert ihn oder geht!“ Teiou nickte zur Tür und warf seinen Brüdern einen genervten Blick zu. „Das wird noch ein Nachspiel haben, verlass dich drauf. Diesmal hast du Glück gehabt, dass du noch lebst... Nächstes mal bringt er dich vielleicht wirklich um“ Koo sah Keika an, während er diese Worte sagte. Man konnte seinen Hass auf Dämonen in jedem Wort mitschwingen hören. Er nickte leicht und die Soldaten ließen von Keika ab und gingen voraus aus dem Zimmer. Koo folgte ihnen. Dann ging das Dienstbotengeschwader und die Ärzte und dann Shoou, der Teiou nur noch kurz ansah und meinte, dass Koo schon recht hätte. Heuchler... dachte sich Teiou nur. Die beiden würden seinen Vater nur in dem bestätigen, was der eh schon dachte. Teiou sah seine ganze Überzeugungsarbeit gefährdet, die er hatte aufbringen müssen, dass sein Vater Keika überhaupt nur duldete. Er würde wohl noch einmal mit dem König sprechen müssen. „Willst du mir nicht erzählen, was hier grade los war??“ Teiou sah Keika fragend an, der im Zimmer auf und ab schritt und irgendetwas vor sich hin murmelte. Er sah immer noch recht geladen aus. Nachdem er noch einige Male hin und her gegangen war, kam er endlich auf Teiou zu, der immer noch im Bett saß, und setzte sich auf die Kante. „Einer von den Soldaten, die hier waren, hat beobachtet, wie ihr aus dem Becher getrunken habt, den ich euch gegeben habe. Ihr seid danach ziemlich direkt eingeschlafen. Dann erst ist die Tür ins Schloss gefallen. Heißt jemand hat uns ausspioniert und anscheinend dachten die ich bringe euch um... Jedenfalls kam kurze Zeit später diese Menschenansammlung, die mich dann geschlagene drei Stunden auf dieser Truhe hat sitzen lassen, weil ich euch ja vergiftet habe. Diese Quacksalber haben doch keine Ahnung... eine Vergiftung sieht nun wirklich anders aus.“ Keika schnaubte leicht. „Naja aber das Zeug schmeckte wirklich fast wie Gift.“ meinte Teiou leicht grinsend. Was er gedacht hat, als er es getrunken hatte, behielt er lieber für sich. Das würde Keika jetzt völlig von der Rolle bringen. Der Dämon sah ihn erstaunlicherweise lächelnd an: „Das ist Medizin... die muss nicht schmecken sondern wirken... merkt euch das.“ Auf dem Tischchen neben Teious Bett entdeckte Keika ein Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit, welches er vorsichtig in die Hand nahm. „Was ist das??“ Er drehte sich zu Teiou der nun ebenfalls auf das Glasgefäß sah. „Vermutlich heiliges Wasser. Das dürften dann wohl deine Quacksalber hier vergessen haben.“ meinte der grinsend, verschränkte die Arme hinterm Kopf und lehnte sich zurück. Er fühlte sich schon deutlich besser als noch heute morgen. Das hatte er wohl Keika zu verdanken. Sein Blick ruhte auf diesem, der grade leicht rot anlief und verlegen den Kopf wegdrehte. Anscheinend war es ihm unangenehm, dass Teiou diese Worte noch einmal wiederholte. Sein Tonfall und seine Wortwahl waren nicht wirklich angemessen gewesen, wie Keika nun selbst fand. „Hey, das muss dir nicht peinlich sein... die haben wirklich keine Ahnung. Das Einzige, was die können, ist heiliges Wasser überall auftragen.“ „Was hat es damit auf sich??“ Keika drehte die Flasche in seiner Hand und starrte sie an. „Das Wasser heilt alle Art von Wunden und Krankheiten. Nur ein Shugo-Shuten kann es herstellen. Willst du noch mehr wissen??“ Ein leichtes Nicken war die Antwort. „Warum habt ihr nicht sofort das Wasser genommen?? Ich meine ich hätte euch wirklich töten können... Ich, das Etwas...“ Keika sprach sehr leise und starrte weiterhin auf die Flasche mit dem Wasser. Irgendwie schien er grade stark an sich selbst zu zweifeln. „Keika...“ Teiou richtete sich auf und legte von hinten die Arme um den etwas geknickt aussehenden Dämon „es ist egal wer oder was du bist... Mensch, Himmelsbewohner oder Dämon... Ich vertraue dir. Darum werde ich das Wasser nicht nehmen...“ Er stützte seinen Kopf auf Keikas Schulter, während er leise auf ihn einredete, und drückte ihn sanft an sich. Keika bewegte sich nicht. Vertrauen hatte Teiou gesagt. In der Welt der Dämonen existierte so etwas nicht. Dort war jeder für sich alleine verantwortlich und Rücksicht wurde auf niemanden genommen. Wer schwach war ging unter und es kümmerte niemanden. Nur wenn es gegen den gemeinsamen Feind ging solidarisierten sich die Dämonen. Ein kalter Schauer durchfuhr Keika. Gehörte er nicht auch zu ihnen?? Zu den Dämonen?? Und nun saß er hier mit Teiou, der eigentlich sein Feind sein müsste und der sagte, dass er ihm vertrauen würde. Keika schloss seine Augen. Er spürte Teious warmen Atem an seinem Hals und wie dieser ihn an sich drückte. Er haderte, haderte mit sich selbst, ob er zulassen sollte, was grad mit ihm passierte. Etwas völlig Neues durchströmte ihn, ein angenehmes, warmes Gefühl. Sollte er es unterdrücken?? Konnte er das überhaupt?? War es nicht das, was er in der Dämonenwelt vermisst hatte, obwohl er es nicht kannte?? „Ich...“ er zögerte kurz „ich werde euch auch vertrauen, Teiou...“ Seine Worte waren kaum hörbar, so leise sprach Keika. Teiou hatte gemerkt, dass Keika anscheinend innerlich mit sich gekämpft hatte. Um so glücklicher war er über diese Antwort. Der Dunkelhaarige lächelte, er drehte Keikas Kopf ein wenig in seine Richtung und küsste ihn. ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Okay nach langem Warten Kapitel 3. Mir ist noch eine Klausurphase dazwischen gekommen, sorry ^^. Und das ist auch erstmal nur dir ungebetate Version. Aber besser als gar nichts denke ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)