A Boy's Awakening von WhiteFighter ================================================================================ Kapitel 9: Fragen über Fragen. Legende? Kind? Dämon? Was ist die Aufgabe? ------------------------------------------------------------------------- Mit dem ersten Schritt auf die Treppen donnerte es und weitere Blitze zuckten durch den dunklen Himmel. Es begann zu regnen.. es war ein wahrer Sturm.. doch empfand ich ihn nicht als störend, ganz im Gegenteil. Er spiegelte mein Innerstes wieder. Wie in meinem Inneren stürmte, so stürmte es nun auf hier.. es sollte so wüten, wie es in mir wütete, damit die ganze Welt wusste, was in mir geschah.. etwas was Niemand sehen wollte. Der Regen machte die glatten Stufen noch rutschiger.. alles schien sich gegen mich verbündet zu haben.. aber warum sollte ich den Tempel denn nicht erreichen? Es musste ganz einfach stimmen, dass ich dort mein Gegenstück finden würde, ob ich nun das Gute oder das Böse symbolisieren würde. Um mich herum waren tote, schwarze Bäume, zumindest das was von ihnen übrig geblieben war. Aus ihnen trat eine rote Flüssigkeit heraus. Auf den ersten Blick sah es wie Blut aus.. wie konnte Blut aus Bäumen austreten? Selbst das ließ mich völlig kalt, das einzige, was ich jetzt noch erreichen wollte war dieser Tempel. Mein nächster Schritt sollte mir alles wieder schwieriger machen. Weil ich meinen Blick noch immer auf einen der Bäume gerichtet hatte, rutschte ich aus und fiel mit dem Gesicht voraus auf eine der Stufen. Jetzt waren nicht nur meine Füße schwer, sonders gleich mein ganzer Körper.. Es tat mir regelrecht weh mich aufzurichten.. als wenn ich mir alles bei dem Aufprall gebrochen hätte. Zumindest fühlte es sich für mich so an. Mit jeder einzelnen Bewegung drückte sich etwas in mein Herz hinein.. es war als wenn mir Jemand eine lange Nadel immer und immer wieder ins Herz stechen würde und dann wieder rausziehen würde. Dies über hunderte, nein.. über tausende Male. Eine Tortur unmenschlichen Ausmaßes und das alles nur um mich von diesem Tempel fern zu halten. Meine Knochen rieben aneinander, meine Füße waren schwerer als alles was ich jemals bewegt hatte und ich fühlte mich so schwer, als würde mir Jemand ganze Felsen auf den Rücken legen. Mein Atmen wurde immer länger und sogar dies wurde mit der Zeit anstrengend, denn mit jedem Atemzug schmerzte mein Brustkorb, dazu kamen noch diese Stiche in mein Herz. Ich wollte nicht mehr weiter gehen.. doch aufgeben wollte ich noch weniger. „ Du kannst jetzt nicht so einfach aufgeben! Mach dass du hier hoch kommst!“ „ Philipp? Philipp bist du das wirklich?“ fragte ich mich, nachdem ich ihn zu mir sprechen hörte „ Natürlich bin ich es. Und jetzt mach was schneller, ich will dich hier in fünf Minuten am Fuße des Tempels sehen!“ immer wieder war er es, der mich weiter antrieb.. durch ihn erlangte ich mein Lachen immer wieder „ Ist ja schon gut, hetz mich nicht.. Idiot..“. Wie aus dem nichts schien mein Körper wieder leichter zu werden.. die Gewichte, das Leid.. der Schmerz, alles verschwand mit einem Augenblick, doch der Sturm dauerte an. Die Wut war nicht verschwunden, nur das Leid der anderen.. schon nach wenigen Minuten stand ich vor dem Tempel und sah mich um. Rechts von mir eine größere Fläche die zum Hang führte, direkt vor mir der Eingang in den Tempel. Eine gigantische Energie war anwesend.. die, die ich bereits gespürt hatte. „ Wann kommst du Pascal?“ es war nun Kasumi die zu mir sprach „ Wann holst du mich hier raus?“ doch ich antwortete nicht. Irgendwie.. wusste ich nicht, dass es ihre Stimme war. Nicht die Stimme der Kasumi, die ich kannte.. wer spielte dort ein Spiel mit mir? Wer schickte mich durch diese Hölle und manipulierte meine Gefühle? Ich ballte meine Fäuste und ging näher auf den Abhang zu. Ich sah in den Himmel und schloss meine Augen. Der Regen prasselte in mein Gesicht.. meine Wut stieg und stieg.. sie wurde unkontrollierbar. Mit einem Mal brüllte ich alles in die Welt hinaus „ WER QUÄLT MICH DIE GANZE ZEIT?? ZEIG DICH!!“ doch es kam und kam keine Antwort. Im Grunde wusste ich doch wer es war.. ich war es selber. „ Was schreist du denn hier rum?“ geschockt drehte ich mich um und erkannte Philipp. „ Was machst du hier?“ fragte ich ihn, er sagte mir darauf, dass er hier trainiert hätte „ Du weißt, dass du für diesen Sturm verantwortlich bist, oder?“. Eigentlich war es mir nicht klar gewesen, doch jetzt wo er es ansprach, erschien es mir logisch „ Lass deine Wut raus.. lass alle Welt hören, was du empfindest..“ sagte er und legte die Arme ineinander. Ich nickte ihm zu und blickte wieder in den Himmel. Ich versuchte meine Wut zu sammeln.. bereits jetzt erschien wieder diese rote Energie um mich herum, aber dieses Mal war sie anders.. meine Haare begannen sich langsam aufzurichten.. dann geschah es. Ich schrie all meinen Zorn, meine Wut und meinen Hass in die Welt. Immer länger.. immer kraftvoller und lauter wurde mein Schrei und während dieses Schreies, wandelte sich die rote Energie zu einer silbernen um, meine Haare hatten sich komplett aufgerichtet, doch schon im nächsten Moment fiel ich entkräftet zurück. Der letzte Gedanke bevor den ich denken konnte, bevor ich aufprallte und das Bewusstsein verlor war folgender „ Ist das alles..?“.. Doch was noch Niemand wusste war, dass dies noch bei weitem nicht mein volles Potenzial war, allerhöchstens war dies eine Vorstufe zu dem, was ich wirklich einmal werden sollte. Ein Geschöpf, das einem Dämonen mehr ähnelte als einem Menschen! Allmählich kam ich wieder zu mir, doch hielt ich meine Augen noch immer verschlossen. Zu angenehm fühlte es sich an zu liegen, besonders nachdem ich meine mir momentan zur Verfügung stehenden Kräfte voll ausgeschöpft hatte. Ich atmete leise und versuchte mich so gut wie möglich zu entspannen, doch kam ich nicht drum herum dem Gespräch zu lauschen, das in einem der Nebenzimmer geführt wurde:“ Das ist also der Junge von dem du mir erzählt hast Philipp. Die Erschütterung die er gestern ausgelöst hatte war enorm.. ich hätte nicht gedacht, dass er in den wenigen Jahren schon so weit mit seiner inneren Kraft verschmolzen ist..“, kurz zog Schweigen ein, nur das Rauschen des Windes, der über das Gras außerhalb des Tempels wehte, war noch zu vernehmen. Wer war das, der gerade gesprochen hatte? Ich hatte diese Stimme noch nie zuvor vernommen, doch schien auch er etwas über mich zu wissen, was mir noch gänzlich unbekannt war. „ Ja, das ist er, Sensei..“, hörte ich Philipp antworten:“ .. in wie denken sie wird seine Kraft noch zunehmen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bereits sein Limit gewesen sein soll, selbst, wenn das was er gezeigt hatte schon beeindruckend war. Weiß denn wirklich Jemand, was da wirklich in ihm steckt?“ seine Stimme klang sehr nachdenklich.. ich konnte mir auch denken, warum es so war. Er fragte sich genau wie ich, was in mir lebte. Das was ich wusste, war dass ich die Kraft einer besonderen Verbindung in mir trug. Die Kraft die entstanden war, als sich Sonne und Mond am Himmel trafen und den Himmel mit einem blutroten Licht überzogen, aber selbst dies sollte bei weitem nicht alles gewesen sein. „ Ich habe dir die Legende über die Verbindung von Tsukuyomi und Amaterasu bereits erzählt, und was für eine Kraft dabei entstanden war, doch habe ich dir noch lange nicht alles erzählt. Nicht das.. was diesen Jungen womöglich zu einem größeren Monster machen könnte als sein Ebenbild!“, als Philipp’s Meister seinen letzten Satz beendet hatte, stockte mein Atem. Wie sollte ich denn zu einem sogar größeren Monster werden, als Regoumaru es schon war? „ Es muss nicht zwingend dazu kommen, dass er zu einem Monster mutiert. Alles hängt von ihm ab, und wie gut er seinen Hass kontrollieren kann..“ setzte er seine Erklärungen fort, wieder herrschte Stille. „ Wie gut ich meinen Hass kontrollieren kann? Ich weiß, dass ich enorme Kraft entwickeln kann, wenn ich wütend werde, aber gerade diese Kraft soll mich in ein Monster verwandeln?“, verwirrt blickte ich zur Seite und warf einen Blick an die mir gegenüber liegende Wand. Es schien wirklich zu viel über meine verborgenen Kräfte zu wissen, als ich noch zu Anfang dachte. Bis jetzt hielt ich es nur für ein Talent, was ich besaß, doch mit der Zeit wurde dieses Talent immer größer, bis ich dann eines Tages auf Hayate trief, der mich in den Ninjakünsten unterwies:„ Auf seine Kraft haben es sehr viele Leute abgesehen, das sollte er wissen..“. Dass Jemand meine Kraft besitzen wollte, das wusste ich, doch nun sollten es sogar mehr Leute werden? Woher wussten denn so viele Menschen von mir? Langsam wurde es wirklich deprimierend.. mehr Leute wussten etwas über mich, als ich selber! Weiter konnte ich einfach nicht mehr zuhören, ich musste ganz einfach selber nachfragen, was ich über mich selber wissen musste, um meine Kräfte wirklich richtig nutzen zu können. Ruckartig drückte ich mich mit den Armen vom Boden ab, zuckte aber zusammen. Ich spürte plötzlich ein starkes Stechen in der Brust:“ Nicht schon wieder das!“, ich erkannte dieses Stechen genervt wieder, es kam recht häufig vor, jedes Mal lies es mich vor Schmerz zusammenzucken. Woher dieses Stechen kam, wusste Niemand, trotzdem hatte ich den Verdacht, dass es nur erschien, wenn ich kurze Zeit vorher meine Kraft erhöht hatte. Eigentlich war es doch logisch, wenn man davon ausging, was Ayame mir auf Zack Island vor einigen Tagen gesagt hatte “ Jedes Mal, wenn sich deine Kraft erhöht, werden deine Schmerzen stärker werden!“ so in etwa hatte ich es in meinem Gedächtnis vergraben. Als sich das Stechen und Ziehen in meiner Brust sich wieder einigermaßen gelegt hatte, stand ich auf und verließ den nur wenig erhellten Raum. Mit leicht verschwommenem Blick sah ich mich um und hörte leise Schritte, die auf mich zukamen. Ich ging bereits aus dem Tempel heraus und setze mich auf den steinernen Boden vor dem Tempel, den Blick richtete ich den Hang herunter auf das kleine Dorf. „ Soso, unser Gast ist also wieder auf den Beinen!“, hörte ich Jemanden hinter mir sagen. Rasch stand ich auf und drehte mich um. Wie nicht anders zu erwarten war, standen mir Philipp und sein neuer Meister gegenüber. Philipp entgegnete ich mich einem Lächeln, doch seinen Meister musterte ich nur mit einem ernsteren Blick. Er trug eine lockere Hose, sein rechtes Hosenbein war weiß, dich ab dem Oberschenkel färbte sie sich mit einem flammenartigen Muster schwarz. Das genaue Gegenteil war das andere Hosenbein, erst schwarz und ab dem Oberschenkel färbte sie sich mit einem flammenartigen Muster weiß. Sein Oberkörper war dagegen völlig frei, er war wirklich sehr durchtrainiert, wie ich nicht anders für einen Meister vermutete. Auch ich empfing nur einen ernsten Blick von ihm. „ Also, da ihr beide euch ja noch nicht kennt, will ich euch mal gegenseitig vorstellen. Pascal, das ist mein Meister, Jin Kazama-sensei. Sensei, das ist mein bester Freund, Pascal.. ihr dürftet ja etwas über ihn wissen..“, irgendwie spürte ich, dass auch Jin etwas in sich verbarg, was immer mehr in ihm an Stärke gewann. Lächelnd reichte ich ihm meine Hand:“ Wir drei scheinen uns nicht allzu unähnlich zu sein, nicht auf dem Gebiet von besonderen Mächten die in uns schlummern, nehme ich an..“, woraufhin wir beide die Hände schüttelten und Jin mir zunickte. Das was ich in ihm gesehen hatte war etwas Böses aus alter, längst vergangener Zeit, doch hatte es noch keine richtige Form angenommen. „ Es tut mir wirklich sehr leid, was ich gestern hier angerichtet habe.. es war nicht meine Absicht das, doch irgendwie war ich gezwungen meiner Wut freien Lauf zu lassen. Ich konnte ja nicht, wissen, dass..“, doch schon fiel mir Jin ins Wort:“ Dass es solche Ausmaße annehmen würde? Um ehrlich dir gegenüber zu sein, hätte ich es auch nicht erwartet, dass du bereits so weit bist.“. Leicht seufzend ging Jin an mir vorbei und warf einen Blick auf das Dorf, dann auf einen großen Wald westlich des Dorfes:“ Dort werdet ihr etwas finden, was euch mit der Zeit sehr nützlich werden wird..“, er deutete auf den Wald und drehte sich wieder zu Philipp und mir herum:“ Doch vorher werdet ihr in das Dorf zurückkehren müssen. Pascal, richtig? Pascal.. du musst Philipp mit dir nehmen und einen Mann Namens Daisuke etwas fragen!“, ich solle Daisuke etwas fragen, aber was? „ Ich kenne den Mann, von dem ihr sprecht Sensei, doch was soll ich ihn denn genau fragen?“, kurz schloss er seine Augen und erklärte mir, dass Daisuke eine Legende kennen würde, die sowohl etwas mit mir, als auch mit Philipp zu tun hatte:“ Diese Legende wird unterhalb eines der Gebäude des Dorfes geheim gehalten. Nur wenige wissen von diesem Ort.. doch Daisuke weiß es, da bin ich mir sicher. Ihr solltet euch beeilen..“, aber woher wusste er etwas von dem ‚geheimen’ Ort? So wie es den Anschein machte, hatte er rein gar nichts mit dem Dorf zu tun, doch war es das genaue Gegenteil, wie ich später erfahren sollte. „ Wollen wir?“ fragte ich Philipp kurz, der mir mit einem Nicken entgegnete und bereits vorlief. Ich wollte ihm gerade hinterher rennen, als mir Jin kurz zu sich bat:“ Du hast wirklich sehr gute Augen, das muss ich sagen. Es gibt wenige, die wissen, was in mir ist, selbst die, die mich mein Leben lang kennen. Und du hast es auf einen einzigen Blick erkannt. Ich möchte dir einen Rat geben, was den Wald angeht, in den ihr wohl geschickt werdet. Achte auf die Pflanzen, achte auf den Wind, achte auf die Schlangen und das zierliche Kind.. nun geh!“, sofort nachdem er seinen ‚Rat’ ausgesprochen hatte, rannte ich die Treppen und den Hügel vom Tempel hinab und sah schon, dass Philipp am Dorfrand vor dem Tor aus dem ich gestern gekommen war wartete. Der Rat den mir Jin gegeben hatte entpuppte sich für mich doch noch mehr als ein Rätsel als eine wirkliche Hilfe. Aber musste ein Rat immer eine Hilfe sein? So wie es mir erschien musste es nicht unbedingt so sein. „ Da bist du endlich, was hast du denn da oben mit Jin noch geredet? Wenn man auf Jemanden wie dich wartet stirbt man ja noch an Altersschwäche, bevor man irgendwas anderes tun kann..“, grummelte Philipp vor sich hin, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und trat durch das Tor in das Dorf ein:“ Und während du deine Zeit mit Rumstehen und Löcher in den Himmel starren verschwendet hast, habe ich einen ziemlich seltsamen Rat von Jin erhalten, der mir nicht wirklich einleuchtet..“. „ Wie meinst du das.. seltsamer Rat?“ fragte mich Philipp nebensächlich während wir einen breiten Weg in das Innere des Dorfes entlang gingen:“ Naja, das einzige, was ich wirklich verstanden habe war, dass wir uns vor vier Dingen hüten sollen, wenn wir diesen Wald betreten!“, er blieb kurz vor mir stehen und fragte mich, was diese Dinge seien, vor denen wir uns hüten sollten:“ Er sagte, dass er die Pflanzen, der Wind, Schlangen und ein zierliches Kind sind.. alles Dinge die keinerlei Bezug zueinander haben..“. Wir setzten unseren Weg fort und versanken beide in Gedanken.. warum gerade diese vier Dinge, und warum wusste Jin von diesen Dingen? Mir war zwar klar, dass er diese Dinge selber einmal erlebt haben musste um uns warnen zu können, aber gleichzeitig bedeutete dies auch, dass es alles überstanden haben musste! „ Pascal? Du bist wieder hier?“, Hayate kam auf Philipp und mich zu gerannt und schien uns bereits längere Zeit gesucht zu haben:“ Ja, ich bin wieder da.. gibt es irgendetwas, was ich wissen sollte?“. Er erzählte mir, dass Daisuke nach mir suchen ließ, da er eine Aufgabe für mich hatte. Zufälligerweise sollte ich in den mir noch immer sehr suspekten Wald geschickt werden um zwei Artefakte aus einem Tempel zu holen. Die Aufgabe klang vorerst noch simpel, doch wusste noch Niemand, wie sich die Dinge im Verlauf dieser Aufgabe verändern sollten. Niemand würde die Gefahren besser kennen lernen als Philipp und ich.. doch sollten wir auch jemanden treffen, der nicht nur für unsere kleine Gruppe, sondern auch besonders für mich eine große Rolle spielen würde. „ Außerdem hat Daisuke etwas erwähnt, dass er dir etwas wichtiges über dich erzählen will. Aber es ist nicht nur er, sondern auch die beiden Ältesten des Dorfes wollen dich sehen, um dir Dinge zu offenbaren, über-“ ich wusste bereits was er sagen wollte, daher vervollständigte ich seinen Satz:“ Ja ich weiß. Über die selbst du und ich nichts wissen.. ich gehe recht in der Annahme, dass sie sich unter einem Gebäude innerhalb dieses Dorfes befinden, oder?“, ein wenig erstaunt sah mich Hayate an und bestätigte mich durch ein Nicken. „ Wir sollten uns beeilen, die Sonne wird schon bald wieder untergehen! Das, was dir Daisuke und die Ältesten zu erzählen haben, wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen!“, schnellen Schrittes liefen wir Hayate hinterher, bis wir vor einem unscheinbaren Haus Halt machten. Er sah sich um; anscheinend sollte uns Niemand beobachten, während wir eintraten. Nur wenige Momente später betraten wir einen dunklen, nasskalten Gang, den man vom Äußerlichen dieses Hauses wohl nie vermutet hätte. Die Stufen des Ganges waren glitschig, bei jedem falschen Schritt hätte es in einem schmerzhaften Sturz enden können, allerdings passierte Niemandem etwas. Unten angekommen, hörte ich bereits das leise Reden dreier Menschen, allem Anschein nach waren es Daisuke und die Ältesten. „ Meint ihr wirklich, dass die Zeit gekommen ist ihm diese Aufgabe aufzuerlegen? Ich meine.. er ist doch noch fast ein Kind, es spielt keine Rolle, was in ihm steckt und was nicht!“, mit diesen Worten versuchte Daisuke den Ältesten verständlich zu machen mich noch nicht fortzuschicken, aber wann dann? Das Dorf war in einer sehr misslichen Lage, auch hatte ich noch eine andere Aufgabe zu erledigen, von der er anscheinend noch nichts wusste. „ Du meinst also, dass ich noch ein Kind bin? Dann zeig mir was du zu bieten hast.. ich werde diese Aufgabe erledigen, koste es was es wolle!“, nur wenige Momente später standen Hayate, Philipp und ich nur einige Meter von den dreien entfernt, in Mitten einer Halle, die mit einigen Wandteppichen und Tafeln verziert war. Auf den Tafeln und Teppichen waren immer wieder zwei oder drei Personen abgebildet, dennoch waren es immer dieselben.. mehr oder weniger. Ihre Gestalten veränderten sich einige Male, allerdings wurden nur Dinge hinzugefügt.. eine der drei Personen hatte seltsame Male auf seinem Körper, die sich von Bild zu Bild über seinen Körper erstreckten, die zweite hatte merkwürdige, wie Stacheln aussehende Dinge, die aus seinem Rücken ragten.. nur die dritte Person auf den Bildern veränderte sich nur geringfügig.. doch waren es nu die Farben um sie herum, die sich änderten. Für mich ergaben die Bilder nur wenig Sinn, auch wenn ich mir doch irgendwie denken konnte, warum ich hier herbestellt worden war. „ Dies ist also der Junge von dem ihr gesprochen habt, Daisuke..“, um ein kleines Feuer herum saßen zwei recht kleine Personen, die in Mäntel und Kapuzen gehüllt waren – anscheinend die Ältesten. „ Ja, Oberältester, das ist der Junge von dem ich sprach!“, beide enthüllten ihre Gesichter und gaben sich zu erkennen. Ein älterer Mann und eine Frau gaben sich uns zu erkennen und sahen mich mit prüfenden Blicken an. Der Mann, der gerade eben gesprochen hatte, besaß eine raue, heisere Stimme.. auch sein Körper schien nicht mehr besonders stark zu sein:“ Nun wo du es sagst Daisuke, halte ich ihn auch nicht für allzu geeignet für diese Aufgabe. Auserwählter oder nicht.. er ist ganz einfach zu jung. Wir können unser aller Schicksal nicht in die Hände eines Kindes legen..“. Schon wieder wurde ich ein Kind genannt.. schon wieder wurde ich wohl nur durch meine körperliche Größe gemessen:“ Woher wollt ihr wissen, was und wer ich bin? Wird in euren Legenden nicht von mir erzählt? Werde ich nicht als so unglaublich stark beschrieben? Selbst wenn ich in euren Augen noch ein Kind sein sollte.. ich bin zu mehr im Stande, als man mir zutrauen würde..“, mit der Gewissheit, dass ich wohl stärker und stärker werden würde, umso mehr Zeit man meinem Körper geben würde, lächelte ich die beiden an und ballte dennoch meine Fäuste. „ Ich denke aber, dass er es kann..“, die ältere Frau aber unterstützte meine Worte anscheinend, ganz zu meinem Erstaunen:“ Du warst schon immer so voreilig..“, langsam richtete sie sich auf und kam einige Schritte auf mich zu:“ Dieser Junge ist in der Lage jedes Hindernis aus dem Weg zu schaffen, was sich vor ihm auftun sollte.. davon bin ich fest überzeugt..“. Plötzlich legte sie mir ihre Hand auf die Brust und strich über mein Herz:“ Ich kann es fühlen.. er hat nicht mehr das Herz eines Kindes. Es ist auch nicht das Herz eines jungen Mannes.. in ihm steckt das Talent und das Potenzial eines wahren Kämpfers, doch nicht nur das.. ach das Herz eines-„ doch bevor sie ihren Satz beenden konnte, fiel Daisuke ihr ins Wort:“ Wollt ihr es ihm jetzt schon offenbaren!?“. „ Meine Frau wird wissen, wem sie etwas anvertraut, das solltest du wissen, Daisuke!“, die Stimme des Mannes klang ein wenig aufgebracht über das, was Daisuke gesagt hatte. „ Wir haben uns noch nicht vorgestellt, das tut mir leid. Mein Name ist Masako.. und das ist mein Mann, Akira!“, nach dieser kurzen Bekanntmachung setzte sich Masako ihrem Mann wieder gegenüber. Ich verbeugte mich vor den beiden und stellte mich meinerseits auch vor, so wie es Philipp es mir auch gleichtat. “ Wenn ich sie um etwas bitten dürfte..“, ich blickte Masako an, danach auch Akira:“ Fahrt doch bitte fort. Was für ein Herz soll auch in mir schlagen?“, die beiden Ältesten sahen sich an und Masako zeigte auf ein Tafel, die ganz links von mir an der Wand hing:“ Du erkennst doch die Personen auf der Tafel, richtig?“. Mein Blick wanderte wieder von dieser Tafel zu den nächsten.. immer wieder veränderten die Personen auf diesen Tafeln.. über den ersten Körper erstreckten sich langsam die Male.. aus dem Rücken des anderen ragten seltsame Stacheln.. noch immer konnte ich mir keinen Reim darauf bilden. „ Du wirst dich bestimmt fragen, was dort passiert.. und wer die dritte Person ist, richtig?“, Akira’s Stimme war nun wesentlich ruhiger.. mehr flüsternd:“ Dies wird in naher Zukunft geschehen, wenn alles was um euch passiert weiter so verläuft. Aber was genau würde mit uns geschehen? Selbst wenn ich die Bilder sah, verstand ich dennoch nicht, was mit uns beiden geschehen würde:“ Das Herz eines Dämonen schlägt in deiner Brust..“, geschockt wandte ich mich Masako zu und starrte sie ungläubig an. „ Das.. das Herz eines Dämonen?“ stammelte ich vor mich hin, woraufhin sie nur seufzte und auch die Tafel am Ende der Halle deutete. Diese Tafel zeigte und anscheinend die letzte Stufe der Geschehnisse.. das Ende von allem, was wir für normal hielten. Im Hintergrund erhob sich ein gigantisches Monster.. im Vordergrund standen wieder diese beiden Personen. Ihre Körper waren nicht mehr rein menschlich:„ Dies wird in naher Zukunft geschehen, wenn alles seinen Lauf nimmt.“. Doch was genau hatte dies mit mir zu tun? „ Dies ist eine Legende, die den Tod dieser beiden Personen voraussagt..“, nun starrten auch Hayate und Philipp Masako geschockt an:“ Den Tod der beiden??“ fragte Philipp laut:“ Ja genau.. diese beiden werden sterben, wenn ihre Gestalt sich so weit verändert hat. Ihre Kraft wird unmenschliche Ausmaße annehmen.. doch wird dies auch das einzige Mal sein..“. Akira fragte mich danach, ob ich wüsste, wie sich die Energie, die von mir ausging anfühlte.. und ob ich eine Farbe erkennen würde:“ Sie fühlt sich sehr seltsam an.. als wenn ich jeden Moment die Kontrolle verlieren würde.. ich glaube dass sie rot ist.. ja, ein tiefes, extrem dunkles Rot..“, in seinen Augen konnte ich ein Erstaunen erkennen, anscheinend hatte ich etwas erwähnt, was ich besser nicht hätte erwähnen sollen. „ Verändert sich denn etwas an deinem Körper?“, diese Frage konnte ich gut beantworten.. ich spürte die Veränderung jedes Mal erneut:“ Es gibt etwas, was sich an meinem Körper verändert. Meine gesamte Kraft nimmt zu.. Geschwindigkeit.. Energiereserven.. und seltsamerweise gewinnen meine Eckzähne an Länge..“, auch dieses Mal schien ich etwas seltsames gesagt zu haben. Aber wozu die ganzen Fragen? „ Weißt du.. auf der einen Seite dachten wir, dass du und dein Freund auf diesen Tafeln abgebildet seid.. doch nach dem, was du mir erzählst stimmt dies nur zu einem bestimmten Teil. Was zutrifft ist was deinen Körper angeht.. doch stimmt die Farbe deiner Energie nicht damit überein.. und wenn sich auch diese Stacheln nicht geformt haben, ist es noch unwahrscheinlicher, dass du es bist!“. Zuerst sah ich Philipp an, der nur mit den Achseln zuckte.. dann sah ich Hayate an, der mit dem Kopf schüttelte. In diesem Moment wusste ich wirklich nicht, was ich glauben sollte.. oder was ich versuchen sollte zu glauben. „ Doch lasse dir noch ein paar Dinge gesagt sein. Es ist immer noch möglich, dass du es wirklich bist, auch wenn es nicht bestätigt ist. Die Zahl neun hat eine Bedeutung.. sowie die anderen Zahlen vor ihr auch.. diese Treffen in gewissen Maße auf dich zu.. du besitzt doch Teile der Kraft von Tsukuyomi und Amaterasu.. da liege ich richtig, oder?“ , ihre Frage beantwortete ich nicht, sondern sah sie nur weiter an. Doch selbst das schien Masako zu verstehen:“ Ich werde dir die Bedeutungen erklären.. die Zahl eins bedeutet Einzigartigkeit.. dies dürfte eindeutig auf dich zutreffen. Die Zahl zwei ist ein Zeichen der Zweiteilung unseres Universums.. Mond und Sonne sind ein Teil. Tsukuyomi und Amaterasu also. Eine Gemeinschaft wird durch die drei dargestellt.. man könnte deine Gruppe als Gemeinschaft sehen.. eine Gruppe die durch das Band der Freundschaft zusammengehalten wird.“, langsam setzte ich mich hin und lauschte weiter ihrer Erklärung:“ Wieder ein Zeichen des Mondes ist die Zahl vier.. sie deutet auf die vier Mondphasen hin.. die Heilung von selbst schwersten seelischen und körperlichen Wunden wird durch die Zahl fünf symbolisiert, wobei die Zahlen sechs und sieben zuerst auf die Unvollkommenheit des Menschen, doch im späteren Verlauf auf seine Vollkommenheit hinweisen. Die Zahl acht zeigt einen Neuanfang für den Menschen.. und mit der Zahl neun wird laut der Legende alles enden.. es wird der Tag sein, an dem sich Mond und Sonne wieder gleichzeitig am Himmel zeigen werden..“. Aus diesen Bedeutungen wurde ich einfach nicht schlau.. in wiefern sollten diese Bedeutungen etwas mit mir zu tun haben. Es waren nur Bedeutungen von Zahlen.. nicht mehr und nicht weniger. „ Wir haben dir gesagt was wir wussten.. wahrscheinlich haben wir dir mehr Fragen auferlegt, als wir dir beantworten konnten..“, sie hatte völlig Recht.. ich war kurz davor völlig den Verstand zu verlieren.. überall Andeutungen auf die Vielfältigkeit meiner Kraft, dann war dies aber nur zur Hälfte möglich.. und dann wieder neun Bedeutungen, die auch nur möglicherweise etwas mit mir zu tun hatten. Stille kehrte ein.. Akira und Masako sahen mich an.. nur das leise Knistern des Feuers war zu hören.. durch ein paar Ritzen in den Wänden pfiff leise der Wind.. sonst hörte man nichts mehr. „ Nun zu deiner Aufgabe..“, Akira richtete sich auf und sah mir in die Augen. Auch ich stand auf und legte meine Hände hinter meinem Rücken zusammen. „ Es wird nicht nur deine Aufgabe sein.. du wirst deinen Freund Philipp mitnehmen müssen. Er ist Teil dieser Legende.. er ist sogar ein sehr wichtiger Teil. Dein bester Freund.. dein Gefährte.. eine der wichtigsten Personen in deinem Leben, richtig?“, ich lächelte ihn an und nickte, woraufhin er fortfuhr:“ Eure Aufgabe wird es sein in den Totenwald zu gehen.. in ihm gibt es einen Tempel. In diesem Tempel gibt es zwei Schwerter, denen nachgesagt wird, dass nur der Auserwählte und sein Gefährte sie führen können. Auch nur ihr sollt in der Lage sein ihre wahre Kraft zu entdecken.. doch seid gewarnt. Dieser Wald trägt seinen Namen nicht umsonst.. einst gab es zwei junge Männer, beide aus diesem Dorf, die auch zur Aufgabe hatten diese Schwerter aus dem Tempel zu holen.. beide haben dieses Dorf verraten. Einen von ihnen haben wir aus diesem Dorf verbannt.. was dem anderen zugestoßen ist, weiß bis heute Niemand.. manche sagen, dass er seit diesem Tag innerhalb des Tempels lebt. Ihr müsst euch vor allem in Acht nehmen.. selbst der Wind, die Pflanzen und die Tiere sind nicht normal.. doch besonders müsst ihr euch vor den ältesten Kreaturen dieses Waldes hüten.. ihnen wird nachgesagt ihre Gestalt verändern zu können..“. Unsere Aufgabe bestand also zwei sagenumwobene Schwerter aus einem alten Waldtempel zu holen und zurückzubringen.. es klang simpel.. aber war es auch so? Nein.. in diesem Wald lagen Dinge verborgen, die ein Mensch nicht hätte aufleben lassen dürfen.. Kreaturen, deren Beschreibung ihrem Selbst nicht im Entferntesten glichen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)