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A Boy's Awakening

von

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Ankunft auf Zack Island - Eine freudige Botschaft

Es war ein Tag wie jeder Andere. Ich ging zur Schule und langweilte mich... die Pausen waren ganz angenehm...als die Klingel das letzte mal für mich an diesem Tag ertönte, war ich total aufgeregt. Ich rannte aus der Klasse, die Treppen runter und war schon fast draußen, als ich meinen Freund rufen hörte:" Hey Pascal! Wie schauts mit Morgen aus??"... es war ein Freitagmittag und ich wollte mich mit meinem Freund am nächsten Tag treffen und eine Party steigen lassen, doch ich antwortete ihm:" Ich weiß noch nicht!! Ich hab da was ziemlich wichtiges, was ich nicht verpassen darf!!" ich sagte ihm, dass wenn ich Zeit hätte, ihn anrufen würde! Ich ging aus dem Schulgebäude, verabschiedete mich von meinen Freunden und trat den Heimweg an... da mir der Weg normalerweise viel zu langweilig war, hörte ich ein wenig laute Musik, um die störenden Geräusche der Autos zu übertönen. Es funktionierte auch. Ab diesem Moment ging es ziemlich schnell. Bevor ich zu Hause ankam, hoffte ich, dass etwas im Briefkasten war... ich hatte an einem Preisausschreiben teilgenommen... wenn ich gewinnen würde, dann würde ich auf eine riesige Insel fliegen können. Das besondere war eigentlich nur, dass ich dafür eine Woche nicht zur Schule gehen müsste. Aber was mich die ganze Zeit beschäftigte war, dass geschrieben wurde, dass jeden Gewinner etwas besonderes erwarten würde... wenn ich es mir recht überlegte, war ich noch viel gespannter, auf das ,was mich dort erwarten würde, als das ich nicht zur Schule gehen müsste!! Aufgeregt wie ich war, rannte ich das letzte Stück nach Hause und schloss immer wieder kurz die Augen, um daran zu denken, was mich auf Zack Island, so hieß diese Insel, erwarten würde. Ich rannte und rannte... als ich vor meinem Zuhause stand, sah ich sofort auf dem Briefkasten. Und tatsächlich...es lag ein goldener Umschlag im Briefkasten. So sehr ich mich auch freute, dass dieser Brief eintraf, dachte ich:" Wer macht denn so hässliche Umschläge? Ziemlich übertrieben..." der Briefumschlag war wirklich hässlich... zumindest in meinen Augen! Ich nahm ihn mit ins Haus, warf meinen Ranzen in die nächst beste Ecke und warf mich vor den PC. Ich nahm mir ein Messer, was noch auf meinem Tisch lag und schnitt den Umschlag auf. Ich zog einen Zettel heraus und las ihn.
 

"Herzlichen Glückwunsch!!

Sie haben die Reise auf Zack Island gewonnen!! Nehmen sie reichlich Schwimmhosen mit...es wird sich lohnen!!

Sie werden am Morgen um Punkt 09:00 Uhr abgeholt. wenn alles unproblematisch verläuft, werden sie um 15:00 Uhr auf Zack Island eintreffen! Alles weitere wird ihnen mein Personal währen der Fahrt erklären!!

Mit freundlichen Grüßen

Zack"
 

Das war wirklich aufregend!! Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas gewonnen...und dann gleich eine Reise. So schnell wie ich den Brief gelesen hatte, hatte ich auch schon meine Sachen für die anstehende Reise gepackt. Ich schrieb meinen Eltern einen Brief, den ich zu dem anderen Brief lag, wo mein Gewinn erklärt wurde. Sie wahren über das Wochenende nach Holland gefahren...ich freute mich zwar auf ein schönes ruhiges Wochenende, doch das sollte sich ändern!! Der Rest des Tages war reichlich unspektakulär...ich surfte im Internet, wie ich es immer tat und chattete mit meinen Freunden. Immer wieder erzählte ich von meinem Gewinn, und redete darüber, wie aufgeregt ich doch war...

Ich legte mich schon früh in mein bett um am nächsten Tag fit zu sein, da ich mir fiel vorgenommen hatte!!" Ich wollte die Insel erkunden und schwimmen gehen...ein riesiges Eis essen und einen Haufen Spaß haben!!

Der Tag der Abreise war also gekommen. Schon eine Stunde, bevor das Personal von diesem "Zack" ankam, stand ich schon bereit zur Abreise. Als sie dann endlich ankamen, staunte ich nicht schlecht... eine riesige Limo! Ich übergab dem Personal meine beiden Koffer und stieg ein. "Was für ein Luxus" dachte ich mir...alles war da...ein Fernseher, eine Minibar... einfach alles, was mach sich wünschte. Als wir ungefähr eine halbe Stunde unterwegs waren, sagte der Fahrer:" Wir werden gleich auf Master Zacks Flughafen eintreffen!! Danach werden wir einige Stunden mit seinem Jet fliegen" ich war wirklich erstaunt darüber...erst diese krasse Limo, und dann auch noch ein Jet!! " Der Tag kann einfach nicht mehr besser werden!" dachte ich... doch er wurde noch besser...

Als wir dann nach einigen Flugstunden auf Zack Island ankamen, konnte ich es nicht fassen! Eine riesige Volleyball Anlage...ein wunderschöner Strand, und wo man hinsah, das wohl klarste Wasser!! Und dann kam etwas, was mich in gewissem Maße anwiderte...eine riesige goldene Statue, wo geschrieben stand "Zack is the ruler" so was konnte ich nicht ausstehen!! Aber dann sah ich aus dem Fenster, der Limo, in der ich fuhr, seitdem wir ankamen...ein riesiges Hotel!! Ich konnte schon von Außen einen gigantischen Pool und ein Kasino erkennen. " Und es geht doch noch besser!!" dachte ich.

Ich traf also endlich ein. Ich stieg aus, und blickte nach oben.. das Hotel war riesig!! Ein Page kam aus dem Hotel hinaus gelaufen und nahm mir meine Koffer ab. Ich ging hinein und ich fragte, in welches Zimmer ich gehen sollte. Als nach meiner Zimmernummer gesucht wurde, sah ich mich ein wenig um! Die Lobby war riesig und wunderschön... eine Bar und ein großer Aufenthaltsraum.... dann hörte ich plötzlich:" Oh, sie haben das Zimmer Nummer 12! Ein sehr großes Zimmer, mit Blick auf das Meer!!" ich hatte mir zwar gedacht ein schönes Zimmer zu bekommen, aber dann auch noch ein großes, mit Blick auf das Meer!! Die Koffer wurden nun auf mein neues Zimmer gebracht, und ich folgte dem Pagen nach oben...

Er schloss mein Zimmer auf und stellte meine Koffer auf den Boden. Er drehte sich in meine Richtung und sagte mit einer sehr freundlichen Stimme:" Das ist dein Zimmer!! Ich wünsche dir einen schönen Aufenthalt auf Zack Island!!" ich bedankte mich und ging in mein Zimmer. Es war wirklich riesig!! Ein riesiges Doppelbett, ein großer Fernseher, der zwar nicht sonderlich wichtig war... aber es war schön zu wissen, dass alles vorhanden war, falls das Wetter mal schlecht sei!! Ich warf mich als erstes auf mein Bett und dachte nach, was ich als nächstes tun könnte. Ich drehte mich auf den Rücken und sah nach links.... die ganze Wand war verglast, so dass ich auf die ganze Insel sehen konnte.... ich sah einen riesigen angelegten Wald, den ich mir zu gerne einmal ansehen wollte. Ich stand also wieder auf, nahm mir meine Koffer und räumte sie aus. Als ich Alles eingeräumt hatte, zog ich mich um...ich zog mir eine Badehose an, und ging wieder in die Lobby, als mir auffiel, dass ich der Einzige war, der in diesem Hotel war... mit Ausnahme des Personals!! Ich fragte eine nette Dame, am Eingang, ob ich der Einzige wäre, der das Preisausschreiben gewonnen hatte. Sie sagte mir, dass noch einige Leute auf dieser Insel eintreffen würden... immer mit einem Tag Abstand!! Sie sagte mir auch, dass die nächste Person, die eintreffen würde, ein gewisser Philipp Haslinger aus Wien sei. Als ich diesen Namen hörte, erschrak ich und fragte:" Sind sie sich ganz sicher, dass der Junge Philipp Haslinger heißt??" sie sagte, dass sie sich den Namen genau gemerkt hatte... zuerst glaubte ich an einen Zufall, doch dann glaubte ich ihr, dass es wirklich mein Freund Philipp war, der Morgen eintraf!! Ich ging also mit der Gewissheit aus dem Hotel, dass ich Morgen meinen Kumpel treffen würde. Ich ging die Einfahrt zum Hotel entlang, und gelangte zum Strand der Sand war sehr heiß...die Luft war ziemlich trocken. Aber besser ein wenig trocken anstatt zu feucht...ich ging den Strand entlang und konnte den Wald schon sehen. Plötzlich bemerkte ich eine außergewöhnliche Blume... ich hatte noch nie so eine Blume gesehen. Ich pflückte sie und ging in den Wald.... alles war bewachsen... es flogen einige Papageien durch die Luft. es schien sehr viele Vögel auf der Insel zu geben... ich ging immer weiter in den Wald hinein und sah mir all die Pflanzen an, als mir plötzlich ein Ball gegen den rechten Fuß rollte!! Ich hob ihn auf und las, was auf dem Ball Stand "Xtreme Beach Volleyball" dann hörte ich plötzlich eine wunderschöne Stimme sagen:" Kasumi, geh doch bitte den Ball holen!" ich sah nach vorne, und wurde ein wenig von der Sonne geblendet. Ich konnte trotzdem die Umrisse einer Person erkennen... dann schien die Person, die ich sah zu sagen:" Hey schaut doch mal, ein Junge!!" ich wunderte mich, warum es so besonders war, dass ein Junge auf dieser Insel war... "Könntest Du mir bitte den Ball geben?" hörte ich die Person sagen. Ich konnte nun wieder klar sehen... ich ging auf die Person zu, und lies den Ball fallen... so ein Mädchen hatte ich noch nie gesehen!! Sie war zwar etwas kleiner als ich, doch sie sah einfach wunderbar aus.... ich merkte, dass mein Mund aufstand, und mein Herz raste, wie noch nie zuvor, doch ich konnte nichts dagegen tun... ich schloss meinen Mund, hob den Ball auf und gab ihn ihr wieder. Sie bat mich doch mit ihr zu kommen, weil sie mich den anderen Mädchen vorstellen wollte. Sie nahm meinen Arm und zog mich hinter ihr her... ich dachte nur:" Was geht denn jetzt ab?? Erst bin ich hier der Einzige, dann höre ich, dass mein Freund auf diese Insel kommt, und dann dieses Mädchen!!!" .

Sie zog mich weiter hinter ihr her. Ich wusste in diesem Moment nicht mehr was schlimmer war, das Pochen meines Herzens oder die Aufregung!! Plötzlich stolperte ich über eine Wurzel:" Verdammt!!" dachte ich mir. Ich sah nach oben, und das Mädchen reichte mir ihre Hand und sagte mit einem Lächeln:" Komm schon, nimm meine Hand!" ich griff nach ihrer Hand und sie zog mich hoch. Ich starrte sie an, mir selbst war es unangenehm, doch was sollte ich bloß anderes tun?? Ich habe noch nie ein Mädchen wie sie getroffen...wieder zog sie mich hinter ihr her. Als wir aus dem Wald heraus kamen, sah ich noch sieben andere, wunderschöne Mädchen ein einem Halbkreis stehen. Das Mädchen was mich hinter ihr her zog rief den Anderen zu:" Seht mal, wen ich hier mitgebracht habe!!" sie ging mit dem Ball zu den Anderen Mädchen rüber... sie trug einen pink farbenen Bikini mit dünnen weißen Streifen. Was mir sofort ins Auge fiel, war der Flamingo auf dem linken oberen Teil ihres Bikinis, wo geschrieben Stand "Win a Game" sie hatte ein wunderschönes rot braunes Haar. Sie hatte meiner Meinung nach ganz besondere Augen! Sie waren braun und strahlten etwas für mich ganz besonderes aus... eine gewisse Wärme!! Sie ging zu einem Mädchen mit ungewöhnlichen Haaren hinüber. Sie hatte lila Haare, egal wie ungewöhnlich die war, in Kombination mit ihren strahlenden rötlichen Augen, passte es perfekt. Sie trug einen türkisen Bikini, der in der Sonne glänzte. Auf dem linken oberen Teil, war ein Häschenkopf abgebildet, und darunter stand "Bad Girl" zuerst dachte ich mir:" Bad Girl... und ein Häschen...häää???" aber das war ziemlich egal, denn ich hörte die beiden flüstern :" Der Kleine sieht ziemlich niedlich aus... aber ob Tina ihn bei uns lässt??" ich war ziemlich erfreut darüber, dass die beiden mich niedlich fanden, doch welche war diese Tina, und warum sollte sie mich nicht hier bleiben lassen?? Und da hörte ich sie auch schon. Sie sagte:" Er kann nicht hier bleiben, und das wisst Du ganz genau Kasumi, genau wie Du Ayane!!" sie hatte, nicht wie die anderen Mädchen einen schwarzen, Badeanzug an, der einen sehr sehr tiefen Ausschnitt hatte. Er wurde nur durch ein paar dünne Schnüre zusammen gehalten!! Sie hatte schulterlanges blondes Haar und schöne blaue Augen, trotzdem war sie mir nicht ganz geheuer... womit ich noch Recht behalten sollte!! Sie ging auf mich zu und sagte mit einer weniger freundlichen Stimme zu mir:" Du wirst gehen... sofort!!" ich stäubte mich zu gehen, da Kasumi, Ayane und die anderen Mädchen hier so ziemlich die einzigen Leute zu sein, die auf dieser Insel waren, und ihnen Gesellschaft nicht schlecht bekommen würde. Doch Tina sagte ein zweites Mal:" Du wirst jetzt gehen!!" ich sah in ihre Augen... sie war ziemlich genau so groß wie ich. Ich sagte zu ihr:" Nein,... ich werde bleiben! Du müsstest mich schon drängen, damit ich hier wegginge!!" das schien sie als eine Art Einladung verstanden zu haben und packte mich an meinen Armen. Sie hob mich hoch und wollte zu einem Wurf ansetzen, doch ich befreite mich aus dem Griff, stieß mich an ihrer Schulter ab und landete hinter ihr. Ich sah Kasumi an und sah, dass sie zu Ayane sagte:" Das war eine Verteidigungstechnik aus dem Mugen Tenshin Ninjutsu... denkst Du, dass er es beherrscht??" Ayane schien keine Antwort darauf zu wissen. Wie auch... Niemand wusste, dass ich diesen Kampfstil über die Jahre gelernt hatte!! Ich drehte mich um und sah Tina an, wie sie sich umdrehte.... sie sah mich entgeistert an, und fragte mich nach meinem Alter. Ich antwortete ihr, dass ich vierzehn Jahre alt sei, und dass ich die Kampftechnik "Hajin Mon Ninjutsu" und das " Mugen Tenshin Ninjutsu" beherrschen würde!! Da hörte ich, wie Ayane sagte:" Ich habe es doch gewusst... er beherrscht die Techniken!!" Tina stand ca. zwei Meter vor mir und starrte mich an. Ich hörte sie flüstern:" So jung... und diese komplizierten Techniken...unfassbar!!" ich ging auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen. Ich fragte sie, ob sie mich nicht doch hier bleiben ließe, doch sie lehnte es ein weiteres Mal ab. Ich nahm die typische Angriffshaltung für das Mugen Tenshin Ninjutsu ein... ich ging ein wenig in die Knie, hielt meinen linken arm Senkrecht nach vorne und mit dem rechten holte ich aus. Als ich zum Angriff ansetzen wollte, hörte ich ein anderes der Mädchen rufen:" Lass es... bitte!!" ich stellte mich wieder normal hin und drehte mich um. Ich sah das Mädchen an, welches mich zurückhielt. Sie hatte braunes Haar und blaue Augen. Sie trug einen weißen Bikini mit kleinen roten Punkten. Ich sah sie an und fragte sie, warum ich sie nicht angreifen sollte, da Tina angefangen hatte!! Sie antwortete mir mit den Worten:" Wir wollen zwar das Du bleibst.. aber nicht, wenn ihr darum kämpft!!" das war eine klare Sache, selbst für mich. Ich drehte mich wieder Tina zu, die mich also doch bei ihnen bleiben lies....

Doch jetzt fragte ich mich, was ich hier tun sollte! Ich setze mich neben das Volleyball Netz und sah auf das Meer hinaus.... dann merkte ich, wie Kasumi sich neben mich setzte und sagte:" Es ist wunderschön, nicht??" ich sagte, dass es mir auf dieser Insel sehr gefallen würde, doch ich fragte mich, warum Tina mich so ablehnte!! Kasumi erklärte mir, dass es eine Art Regel sei, dass die acht Mädchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit den Gewinnern der Reise zusammentreffen sollten....

Auch sagte sie mir, dass ein Turnier stattfinden sollte... ein Beach Volleyball Turnier!! Ich war neben dem Kampfsport auch an Volleyball interessiert... und wenn ich mir das so vorstellte... allein die Aussichten in dem Turnier machten es sehr reizvoll. " Wann soll es denn stattfinden Kasumi?" fragte ich sie. Sie sagte mir, dass das Turnier beginnen würde, sobald alle Gewinner eingetroffen waren. Ich konnte es kaum erwarten, alle Gewinner zu treffen, allein schon aus dem Grunde, da Philipp am nächsten Tag eintreffen sollte!! Dann sah ich, wie sich Ayane langsam auf den Weg zu uns machte... ich stand auf. Sie sagte mir, dass sie mich einmal unter vier Augen sprechen müsse. Kasumi stand auf, legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich merkte, dass sie nervös war. Ich wusste nicht warum, aber es schien wohl mit meinen Fähigkeiten zusammen zu hängen. Ich legte meine Hand auf Kasumi's Hand und nahm sie langsam von meiner Schulter. Ich sah sie kurz an und ging dann zu Ayane und fragte sie leise:" Worum geht es.." sie antwortete mir kurz:" Später.. wir müssen erstmal von hier weg" ich ging ein Stück mit ihr am Strand entlang und dachte immer wieder darüber nach, warum Kasumi nicht wollte, dass ich mit Ayane sprach, worüber auch immer. Als ich in Gedanken versunken war, hörte ich Ayane sagen:" So, wir sind nun weit genug weg!" aber ich fragte sie, worüber sie mit mir reden wollte, und warum wir von den Anderen weggehen mussten. Sie antwortete mir mit einer gewissen Angst:" Es geht um deine Fähigkeiten... wer ha dir diese Techniken beigebracht?" ich antwortete ihr, dass ich einen guten Freund habe, der mir diese Techniken beigebracht habe. Sein Name war Hayate. Ayane sah mich erschrocken an, und stammelte den Namen Hayate. Sie fragte mich:" Hat dieser Hayate dir alles allein beigebracht?? Weißt Du vielleicht woher er kommt??" ich antwortete ihr, dass er es mir allein beigebracht habe, und dass er mir einmal eine Geschichte über seine Herkunft erzählt habe. Er habe seine Heimat verlassen, um ganz bestimmten Leuten diese Kampftechniken beizubringen... so wie mir. Ich bemerkte, als ich Ayane's Gesicht sah, dass sie leicht rot wurde. Ich fragte sie, ob alles in Ordnung sei, doch dann nahm die Situation eine unerwartete Wendung. Sie sagte mir, dass ich sie angreifen solle!! Ich weigerte mich strickt dagegen, da ich nicht hier war, um zu kämpfen. Doch dann sagte sie kalt:" Wenn Du mich nicht angreifst... werde ich dich angreifen!!!" die ersten Gedanken die mir kamen, waren sehr wirr. Ayane konnte also auch kämpfen... als sie angriff, ging sie sehr präzise vor, mit einer ungeheuren Geschwindigkeit griff sie mich an. Sie war fast genau so schnell wie ich, und ich hatte so meine Probleme ihren Schlägen auszuweichen, da ich den Sinn ihres Angriffs nicht verstand. Ich hatte ihr nicht getan, doch plötzlich traf sie mich mit einem harten Tritt gegen meinen Kopf... und dann passierte es. Wie in Trance ging ich zum Angriff über. Ich traf sie ein ums andere Mal... und plötzlich stand ich hinter ihr und hatte ihren linken Arm und ihren Hals mit meinem linken Arm gefasst. Sie drückte immer weiter zu, doch ich kam wieder zu mir, als ich plötzlich Jemanden rufen hörte:" Pascal, hör bitte auf!!" es war Kasumi, die uns gefolgt war!! Ich ließ von Ayane ab. Sie ging in die Knie und fasste sich an ihren Hals. Ich schien wohl über reagiert zu haben! Ich kniete mich neben sie, entschuldigte mich bei ihr und fragte nach, ob auch alles in Ordnung sei. Sie sah mich entsetzt an und sagte, dass alles mit ihr in Ordnung sei... dank Kasumi!! Kasumi, Ayane und ich gingen zurück zu den Anderen Mädchen. Den ganzen Weg über schämte ich mich richtig Ayane angegriffen zu haben... das war nicht meine Art... ich kämpfte zwar gerne und auch mit viel Elan, doch gegen sie wollte ich nicht kämpfen. Ich ging neben Ayane und entschuldigte mich ein weiteres Mal bei ihr. Sie lächelte mich an und sagte:" Es ist schon gut!! Ich wollte, dass Du das tust... ich wollte dich testen." ich sagte, dass es ein ziemlich eigenartiger Test war, da ich sie wohl umgebracht hätte, wenn Kasumi mich nicht gestoppt hätte. Als wir bei den Anderen angekommen waren, war es schon spät geworden. Als ich mit Kasumi und Ayane auf das Meer hinaus blickte, spiegelte sich die Sonne mit einem schönen orange im Wasser. Ich hatte jetzt vor zum Hotel zurück zu gehen und verabschiedete mich von allen. Als ich mich bei Kasumi verabschiedete umarmte ich sie freundschaftlich und flüsterte ihr ins Ohr:" Es tut mir leid wegen eben... sag es Ayane noch einmal, ja? Und noch etwas... sehen wir uns Morgen noch einmal??" sie flüsterte:" Das wird schon.. ich werde es ihr noch einmal sagen... leider weiß ich nicht, ob wir uns Morgen sehen können, weil Morgen der nächste Gewinner ankommt... aber ich hoffe mal, dass wir uns Morgen wieder sehen!! Bis später..." ich trat den Weg zum Hotel an. Wieder durch den Wald... den ganzen Weg über lächelte ich... ich dachte die ganze Zeit über diesen Tag nach. Ich habe diese super niedlichen Mädchen getroffen, habe mich mit ihnen angefreundet, doch mir war noch immer nicht ganz geheuer, warum mich Ayane angegriffen hatte, selbst wenn es ein Test war. Als ich endlich am Hotel ankam, wurde ich immer schneller. Auf den letzten Metern bis zu meinem Zimmer rannte ich sogar, um schnellst möglich in mein Zimmer zu kommen. Als ich endlich ankam, nahm ich meinen Schlüssel aus der rechten Tasche meiner Schwimmhose, und schloss die Tür auf. Ich warf den Schlüssel auf das Bett und warf mich auch auf das Bett. Wenige Minuten später schlief ich ein, in der Erwartung am nächsten Tag endlich Philipp und Kasumi wieder zu sehen....

Ich schlief in dieser Nacht wie ein Stein, doch nur bis zu dem Moment, als in ein komisches Geräusch hörte!! Ich lag zwar noch auf dem Bett, doch ich nahm alles was um mich herum passierte wahr. Doch Niemand war in meinem Zimmer... daher musste das Geräusch von draußen gekommen sein. Ich versuchte zwar wieder einzuschlafen, doch meine Aufregung war zu groß... Alles was passiert war... das war so unglaublich aufregend. Ich stand also auf und zog mich um. Zur Sicherheit nahm ich auch noch eine Jacke mit:" Warum nehme ich eigentlich diese Jacke mit??" fragte ich mich.. doch ich nahm sie einfach mal mit. Ich ging aus meinem Zimmer, die Treppen hinab und ab in die Lobby. Dort wurde ich gefragt, was ich machen würde und ich antwortete ein wenig verschlafen:" Oh, ja... ich werde mir ein wenig die Beine vertreten!!" ich ging aus der Lobby und merkte sofort als ich aus dem Hotel ging, dass es ziemlich kalt war, daher zog ich mir die Jacke über, die ich glücklicher Weise mitgenommen hatte. Ich sah in den klaren Himmel der Nacht... ich ging immer weiter. In dieser Nacht wollte ich nicht den Strand entlang gehen, daher entschied ich mich dafür einen anderen Weg zu gehen, der auf einen mehr oder weniger kleinen Berg führte. Der Weg wurde zwar immer steiler, doch das machte mir nichts aus... immer wieder blieb ich stehen, um auf das Meer und den sich dort spiegelnden Mond zu sehen. Ein wunderschöner Anblick, selbst für eine Person, die sich normalerweise nicht mit solchen Sachen aufhielt und lieber unterwegs war!! Ich ging stets weiter, in der Hoffnung, mich auf der Spitze des Berges ein wenig ausruhen zu können, was ich auch noch tun sollte. Immer höher führte mich der Weg, bis ich am Gipfel ein Licht sah!! Ich rannte so schnell wie es ging hoch um zu sehen, warum dort ein Feuer war, und ob dort auch Jemand saß. Und tatsächlich... ich sah Jemanden vor dem Feuer sitzen. Ich ging näher heran um zu sehen wer es war... ich konnte die Person noch nicht erkennen, obwohl sie sich in meine Richtung drehte, doch was ich nicht erwartet hätte war, dass die Person sagte:" Oh hallo Pascal!" als ich das vernahm, wusste ich, dass es Kasumi sein musste!! Ich setzte mich neben sie und fragte:" Hey... was machst Du hier so allein?? Ist dir nicht kalt??" sie sagte, dass sie jede Nacht hierher kam um nachzudenken. Ihr schien nicht kalt zu sein, obwohl sie nur ein sehr dünnes Oberteil und einen Rock an hatte. Wir sahen beide in den Himmel... ich sagte, wie schön der Mond in dieser Nacht sei. Kasumi stimmte mir zu. Plötzlich wurde der Wind stärker... er blies das Feuer aus... jetzt wurde es sogar ziemlich kalt!! Auf meine Frage hin, ob Kasumi nun doch kalt war, antwortete sie mir wieder mit einem "Nein, es geht schon!!" doch als wieder Wind aufzog, sah ich sie an und erkannte, dass sie am zittern war. Ich zog meine Jacke aus und hing sie Kasumi über... ich setze mich näher zu ihr und sah, wie Kasumi auf die Stelle sah, wo ihr Feuer bannte... ich hörte nur ein leises:" Danke..." und dann merkte ich, wie sie ihren Kopf auf meine Schulter legte. Ich legte meinen Kopf auf ihren und schloss meine Augen....

Plötzlich wachte ich auf. Es war bereits Morgen geworden, doch ich lag allein an dem Ort, wo ich in der Nacht eingeschlafen war... Kasumi war verschwunden. Ich hörte ein Flugzeug und sah in die Morgensonne... es war im Landeflug!! Ich rannte den ganzen Berg ohne Pause herunter und kam wieder am Hotel an und wartete dort um Philipp zu begrüßen....

So sehr ich mich freute, dass er endlich ankam, machte ich mir auch Sorgen... wo war Kasumi?? Sie war einfach so verschwunden...

Ich konnte jetzt schon die Limousine sehen, mit der auch ich zum Hotel gebracht wurde. Als die Limousine dann direkt vor mir hielt, waren meine Sorgen wie weggeblasen... ich hatte endlich die Chance einen meiner besten Freunde zu sehen. Als er dann ausstieg, ging ich zu ihm rüber und begrüßte ihn. Er begrüßte mich auch und wir gingen zusammen in die Lobby. Als ich fragte, welches Zimmer Philipp hatte, wurde uns gesagt, dass er das Zimmer Nummer 14 habe... das Zimmer, welches direkt neben meinem lag!! Genau wie bei mir wurden seine Koffer von einem Pagen in sein Zimmer gebracht. Ich sagte ihm, dass ich eine Überraschung für ihn habe. Ich sagte ihm auch, dass er sich am besten umziehen solle, da es auf der Insel tagsüber sehr heiß werde!! Ich ging auf mein Zimmer und wartete, bis Philipp fertig war. In dieser Zeit sah ich aus dem Fenster meines Zimmers... immer wieder auf den Strand... da wo ich die Mädchen kennen gelernt hatte. Ich hörte Philipp an meiner Tür klopfen und ging aus meinem Zimmer. Als wir die Treppen herab gingen, fragte mich Philipp:" Was ist das denn für eine Überraschung??" ich sagte, dass er noch warten müsse, doch das warten würde sich garantiert lohnen!!

Wir gingen aus der Lobby, die Einfahrt entlang und gingen nun den Strand entlang. Es war für mich ziemlich schwierig ein längeres Gespräch mit Philipp anzufangen, da er genau wie ich sehr schweigsam und auf eine komische Art und Weise geheimnisvoll war!! Ich sah endlich den Anfang des Waldes, durch den wir gehen mussten und sagte:" Da ist er... wir müssen durch den Wald gehen!" wir gingen in den Wald hinein, und Philipp bemerkte sofort, das in dem Wald viele ungewöhnliche Pflanzen wuchsen.....

Wir gingen durch den Wald und ich versuchte ein Gespräch anzufangen:" Sehr schön hier, nicht?" :" Ja... sehr schön" entgegnete mir Philipp. Wir kamen endlich an der Stelle an, wo alle Mädchen für ihr Volleyball Turnier trainierten!! Ich rannte schon vor und rief:" Hallööööchen!!!" in diesem Moment wollte Hitomi zu einem Schmetterball ansetzen, doch sie lies den Ball fallen, da sie zu mir und Philipp herüber sah!! Kasumi kam herüber gelaufen und begrüßte mich:" Hallo Pascal!" ich sah sie ziemlich ernst an, da ich mir Sorgen gemacht hatte. "Warum bist du gegangen, ohne mir etwas zu sagen?? Ich habe mir Sorgen gemacht..." sie sah kurz auf den Boden und sah mich dann mit einem unbeschreiblichen Blick an. Als ich ihr in ihre wunderschönen braunen Augen sah, konnte ich einfach nicht böse sein:" Ich wollte dich nicht stören... daher habe ich nichts gesagt!!" ich setzte ein Grinsen auf und sagte ihr, dass es nicht schlimm sei, doch sie solle mir das nächste Mal sagen, wenn sie ginge, damit ich mir keine Sorgen machen müsste!! Ich sah hinter mich, und sah, dass Philipp mit geöffnetem Mund stehen geblieben war. Er starrte die ganze zeit auf Leifang... sie war ein entzückendes Mädchen...an diesem Tag trug sie einen Badeanzug, der sehr einem Pandafell ähnelte. Oben herum war er schwarz, um den Bauch herum weiß und dann wieder schwarz. Der Anzug passte perfekt zu ihrem schwarzen Haar und ihren dunkelbraunen Augen!! Ich ging zu Philipp rüber, stupste ihn mit meinem Ellebogen an und sagte lächelnd:" Hey.. sie gefällt dir, hab ich recht??" ich bekam keine Antwort... er war wohl zu beschäftigt damit Leifang anzusehen, anstatt mir zu antworten...

Ich ging zu Leifang herüber und flüsterte ihr zu:" Hallo!! Ich hätte da eine kleine Bitte... wie wäre es, wenn du meinen Freund Philipp den Anderen vorstellen könntest... er scheint dich ziemlich nett zu finden!! Tu mir doch bitte den Gefallen, ja?" Leifang ging zu Philipp rüber und begrüßte ihn:" Du bist also Pascals Freund Philipp, richtig?? Ich soll dich den Anderen Mädchen vorstellen!!" sie packte ihn an der Hand und ging mit ihm zu den anderen Mädchen herüber. Zuerst stellte sie ihn Hitomi, Ayane und Helena vor:" Hallo, dass ist Pascals Freund Philipp!!" die drei antworteten:" Es freut uns deine Bekanntschaft zu machen!!" dann ging sie rüber zu Christie, Tina, Lisa und Kasumi:" Hey Mädels, dass hier ist Philipp, ein guter Freund von Pascal!" auch Christie und Lisa freuten sich, seine Bekanntschaft zu machen. Kasumi sagte:" Die Freunde von Pascal sind selbstverständlich auch meine Freunde!" doch Tina antwortete nicht und ging. Ich ging ihr hinterher und fragte sie:" Warum begrüßt du ihn nicht?? Ich will dir nichts vorschreiben, doch es wäre einfach nett" sie drehte sich um und sagte, dass sie keine Lust dazu habe und ging weiter. " Tz... soll sie doch machen was sie will" dachte ich mir und lief wieder rüber zu den anderen Mädchen....

Als ich Philipp gerade etwas fragen wollte, war er schon mit Leifang auf dem Weg, den Strand entlang. Ich rief:" Hey Philipp, wo geht ihr hin??" er drehte sich um und gab mir ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei... ich erwiderte sein Zeichen und wendete mich nun wieder den anderen zu.....

Es war ein wirklich sehr schöner Tag. Ich setzte mich an den Rand des Volleyball Feldes und sah den Mädchen beim trainieren zu. Ich erkannte, dass Kasumi und Ayane, trotz einiger Streitigkeiten am besten zusammen spielten!! Ich schlug den beiden am Ende ihres Trainings vor ein Team beim Turnier zu bilden, doch Ayane sagte:" Ich hätte damit kein Problem...., doch Zack meinte, dass nur er die Teams aufstellen würde!!" ich sah sie an und dachte mir:" Was ist dieser Zack überhaupt für einer??" daraufhin fragte ich Kasumi und Ayane, ob sie Zack schon einmal gesehen hatten. Doch auch sie kannten ihn nicht genau, aber sie ließen sich freudig auf sein Angebot ein, anstatt sich immer der Routine hinzugeben. Sie spielten noch einige Stunden weiter... ich lag mich in den Sand und sah den Mädchen immer weiter zu, bis ich plötzlich einen Griff in meinem Nacken spürte... ich kannte diesen Griff, doch bevor ich ein einziges Wort heraus bringen konnte, wurde mit schon schwarz vor Augen. Ich träumte einen äußerst ungewöhnlichen Traum... ich sah einen Brief... dann erschien mir mein Lehrmeister Hayate mit einem schwarz gekleidetem Mann. Sie standen Rücken an Rücken und kreuzten ihre Arme. Und als letztes sah ich einen Ring.. das Kampfsport Turnier...es sollte in 2 Jahren beginnen...doch dann hörte ich Stimmen... sie riefen immer wieder meinen Namen, doch es ergab alles keinen Sinn!! Immer wieder erschienen mir diese Bilder... sie wiederholten sich immer und immer schneller!! Doch dann kam das wohl grausamste, was man nur träumen konnte... es sollte etwas auf dem Turnier geschehen. Eine Person... ich konnte sie nicht erkennen... es war mehr ein Schatten als eine Person. Ein Freund nach dem anderen wurde von diesem Schatten getötet und ich stand nur am Rand des Rings... ich konnte mich nicht bewegen. Als letztes sollten Kasumi und mein Meister Hayate gegen diesen Schatten kämpfen, doch auch sie fielen im Kampf... doch dann wachte ich schreiend aus meinem Traum auf. Alle standen um mich herum und fragten, was los sei. Ich stützte mich auf, sah mich um und sah Kasumi... beruhigt lies ich mich wieder auf den weichen Sand des Strands fallen und atmete tief aus. Ich erzählte Kasumi und Ayane alles haargenau, da sie als Einzige meinen Meister zu kennen schienen!! Sie meinten, dass es keineswegs ein Traum war... es soll eine Vision gewesen sein. Für mich eine äußerst ungewöhnliche Vision!! Ich dachte nur noch über diese Vision nach, und ob alles wirklich so geschehen würde, wie ich es gesehen hatte. Doch einen Entschluss hatte ich gefasst... ich würde für das Turnier trainieren und all Dies nicht geschehen lassen!!

Der Abend war angebrochen, und Philipp war noch nicht wieder da, doch ich dachte mir, dass er schon seine Gründe haben würde! Ich verabschiedete mich nett und ging wieder zurück zum Hotel... als ich ging, sah ich nur auf den Boden und dachte nach... es lies mir einfach keine Ruhe mehr. Als ich ankam, wurde mir in der Lobby gesagt, dass ein Brief für mich abgegeben wurde. " Ein Brief" dachte ich...:" Aber ich habe von einem Brief geträumt..." ich nahm den Brief und rannte auf mein Zimmer. Ich schloss die Tür auf, ging hinein und warf die Tür zu. Sofort lag ich

mich auf mein Bett und öffnete den Brief. Ich las...
 

" Hallo Pascal!

Wir haben uns schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

Ich habe von deinem Gewinn gehört und habe mich entschlossen auf Zack Island zu fliegen, doch es ist nicht nur wegen dir!!

Ich hörte, dass meine kleine Schwester Kasumi auf Zack Island sei....

Ich werde wohl wenn Du diesen Brief liest in einigen Stunden ankommen!!

Bis dahin,

Hayate"

Ankunft der Gewinner - Blackout danach..

Das war unglaublich! Erst dieser Brief... und dann sollte auch noch Hayate auf Zack Island kommen... wie in meiner Vision....

Immer wieder las ich mir diesen Brief durch... immer wieder dachte ich daran, wie nah mir mein Meister stand. es war mehr als eine innige Freundschaft die uns verband, doch ich wusste nicht warum ich das so spürte. Die Stunden vergingen, und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, bis ich dann erschöpft auf meinem Bett einschlief. Es war wirklich keine angenehme Nacht... immer wieder träumte ich von dieser verflixten Vision. Immer wieder diese eine Stelle, an der alle meine Freunde sterben sollten und ich... ich konnte mich nicht rühren!! Doch dann änderte sich etwas in meinem Traum... ich sah, wie dieser ominöse Schatten zum Todesstoß gegen Hayate ansetzen wollte... aber dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter liegen und mir wurde warm. Ich konnte mich endlich zur Wehr setzen und gegen den Schatten kämpfen. Seite an Seite mit Philipp stand ich dem Schatten gegenüber!! Wir standen im Ring und nahmen unsere Kampfpositionen ein... der Schatten aber sagte in diesem Moment:" So weit ist es noch nicht! Aber eins sage ich dir... wir werden uns hier noch gegenüber stehen!!" danach wachte ich auf. Ich schien komplett verschlafen zu haben, was in solch einer Nacht auch nicht verwunderlich war! Ich stand auf und ging mir meine Augen reibend unter die Dusche. Ich drehte das Wasser auf und erschrak. Ich rief:" Verdammte Sch****!! ZU KALT!!" dann rutschte ich aus und stieß mir den Kopf. Flüche vor mich hin murmelnd stand ich auf und fasste mir an den Hinterkopf. Ich verstellte das Wasser ein wenig und lies es über mein Gesicht fließen. Was mir ziemliche Gedanken macht war, dass sich mein Körper immer ganz kalt anfühlte, wenn ich an diesen Schatten denken musste... ich wollte endlich wissen wer oder zumindest was es war!! Ich ging aus der Dusche und während ich mir die Haare abtrocknete, sah ich aus dem Fenster... ein wunderschöner blauer Himmel und es war kein Wölkchen m Himmel. Ich dachte:" Haare trocken, jetzt noch eine Badehose an und dann geht’s los!!" ich lief zu meinem Kleiderschrank, nahm mir eine Badehose, zog sie an und warf das Handtuch in einen Wäschebeutel, der an der Tür des Badezimmers hing. ich nahm meinen Schlüssel, rannte die Treppen hinunter und gab ihn am Schalter ab. Voller Energie lief ich aus dem Hotel und sprang einige Male in die Luft. Ich hatte keinen richtigen Grund dafür, aber ich spürte, dass Heute noch etwas geschehen sollte!! Voller Lebensfreude rannte ich durch das Wasser, den Strand entlang und ab in den Wald!! Ich sprang gegen Bäume und stützte mich dort ab um noch höher zu springen. Als ich dann endlich aus dem Wald hinaus kam, war noch Niemand dort... ich war der Einzige, der an der Beach Volleyball Anlage stand!! Ich kletterte eine in der Nähe stehende Palme hinauf und hielt Ausschau nach Kasumi und den Anderen. Mir wurde auf der Palme langsam aber sicher langweilig und ich begann ein wenig zu schaukeln... urplötzlich merkte ich, dass etwas auf mich zuflog!! Ich lehnte mich schnell nach rechts um nicht getroffen zu werden... es war ein Kunai, wie ihn nur ausgebildete Ninjas wie Hayate, Kasumi, Ayane oder ich benutzten!! Er hatte meine linke Wange gestreift und ein kleiner, kaum sichtbarer Schnitt kam zum Vorschein. Ich sah in den Wald, um Denjenigen erkennen zu können, der den Kunai geworfen hatte... doch es war Niemand da. Nach ein paar Minuten der Ruhe hörte ich Jemanden rufen:" Guten Morgen!!" es waren Hitomi und die Anderen! Auch ich begrüßte sie mit einem:" Guten Morgen allerseits!". Ich sprang die Palme herunter und fragte Ayane, wo sie gewesen waren, doch diese sagte mir:" Was meinst du damit? Wir sind um die selbe Uhrzeit hier wie Gestern!!" tatsächlich... ich schien wohl etwas zu früh dran gewesen zu sein!! Kasumi ging auf mich zu und fühlte über den kürzlich entstanden Schnitt auf meiner Wange, und frage mich:" Wo hast du denn den Schnitt her?" um nicht sonderlich aufzufallen, sagte ich, dass ich nicht wüsste, wo ich den Schnitt her habe. Tina klatschte in ihre Hände und rief allen zu:" So Mädels!! Das Training kann jetzt beginnen!!", doch dann hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme rufen:" Hallo!!" sofort drehten sich Ayane, Kasumi und ich um.... zu unserer Freude war es... Hayate!! Ayane, Kasumi und ich begannen sofort an zu grinsen und rannten auf Hayate zu. Ich sprang auf ihn zu und rief:" Hey!! Hayate!!" er nahm mich in einen freundschaftlichen Schwitzkasten, rieb mir über den Kopf und fragte:" Hey kleiner, wie geht’s dir??“ Ayane und Kasumi umarmten Hayate und ich hörte Kasumi sagen:" Hallo Brüderchen!!" Hayate antwortete ihr:" Hallöchen Schwesterherz!". Ich nahm Hayate's Arm um mich aus seinem Schwitzkasten zu befreien! Dann hörten wir Hitomi rufen:" Hallo Ein!!" ich hörte plötzlich hinter mir ein Knurren.... es waren Kasumi und Ayane.. sie schienen nicht sonderlich erfreut darüber zu sein, dass Hitomi jetzt hier war, doch wen meinte sie mit "Ein"?? Hitomi kam zu uns gelaufen und fiel Hayate in die Arme. " Wie geht es dir??" hörte ich sie sagen "Darf ich dich eigentlich noch Ein nennen?" fragte sie Hayate. Dieser lächelte und antwortete:" Aber natürlich... auch wenn ich jetzt wieder als Hayate lebe!" daraus konnte ich schließen, das Hayate ein Doppelleben geführt haben musste!! Doch Hayates Lächeln verschwand plötzlich und er sagte:" Hitomi, lass mich bitte mit den dreien allein!" Hitomi wollte gerade fragen warum, doch Hayate sagte ernst:" Hitomi! Bitte lass mich mit ihnen allein!" es schien fast so, als hätte Hayate etwas mit Ayane, Kasumi und mir zu besprechen. Er sagte uns, dass er mit uns ein ernstes Gespräch führen müsse... aber nicht hier!! Wir gingen still den Strand entlang, bis wir eine kleine Hütte sahen. Diese Hütte war mir noch nie aufgefallen... wie auch? Ich war noch nie an diesem Teil des Strands gewesen. Wir gingen in die Hütte und Hayate sagte:" Setzt euch bitte!" wir setzten uns hin und warteten darauf, dass Hayate wieder zu uns sprach. "Pascal... weißt du, wo du geboren wurdest?" fragte mich Hayate. Ich antwortete, dass ich meines Wissens nach in Deutschland geboren wurde, doch Hayate sagte:" Das stimmt nicht!!" ich sah ihn erstaunt an und fragte, wo ich denn dann geboren wurde. Er sagte:" In einem Dorf... in einem Dorf in den Bergen Japans!! Das ist deine Heimat!" "In einem Dorf?? In Japan??" fragte ich mich und fragte dann, warum ich nichts darüber wusste. Hayate erklärte mir, dass es zu meinem Schutz gewesen sei, und dass ich mit 2 Jahren nach Deutschland gebracht wurde, wo ich dann meinen jetzigen Eltern übergeben wurde. "Und weißt du noch etwas Pascal?" fuhr Hayate fort " Du stammst aus dem selben Dorf, wie auch Ayane, Kasumi und ich selbst!!" ich sah Ayane und Kasumi fragend an und sah wie sie nickten. Die ganze Sache wuchs mir über den Kopf... dieser Gewinn, die Visionen und dann wurde ich in Japan geboren, was sollte das alles?? Doch dann erschrak ich, als Hayate sagte:" Du bist... mein Cousin!" .Was ist hier los?" fragte ich mich aufgeregt. " Doch nun kommt das, worüber ich mit euch reden wollte!" er sagte, dass ich jetzt einen klaren Kopf behalten müsse und fuhr fort:" Unser Dorf... Jeder einzelne Bewohner... wurde ausgelöscht!!" Ayane, Kasumi und ich starrten Hayate verzweifelt an... ganz besonders mich traf es... ich wusste erst seit zwei Minuten, dass ich aus diesem Dorf stammte... und jetzt waren alle tot?? " Wer war es Hayate?" fragte ich ihn..." Der Schatten aus deinen Visionen!!" antwortete er mir. Doch wie konnte er von meiner Vision wissen? " Um es genauer auszudrücken... ich weiß es, da wir alle diese Vision hatten!!" ich sah Ayane und Kasumi erschüttert an und fragte sie:" Ihr habt es auch gewusst?? warum habt ihr mir nichts gesagt??" sie sahen weg und antworteten nicht. Eine unglaubliche Wut wuchs in mit... ich ballte meine Fäuste... ich spürte wie all mein Blut in meinem Körper pulsierte!! " So schlimm dies auch ist... wir dürfen jetzt nicht den Kopf verlieren!!" ich sah Hayate an und sah dann auch den Boden. Ich atmete schwer... es hatte sich im Endeffekt nichts für mich geändert... nur das ich mit Hayate, Kasumi und Ayane verwandt war!! " Ach ja Pascal... um es dir leichter zu machen.. deine Eltern sind die, bei denen du gelebt hast!! Ihnen wurde alles übertragen... deine Biologischen Eltern sind kurz nach deiner Geburt gestorben..." das war ein Trost für mich, doch meine Wut war gigantisch... mein Dorf wurde ausgelöscht... das war nicht zu verzeihen!! Hayate setzte sich neben mich und sagte:" Reg dich ab!! Wir werden das schon schaffen... gemeinsam!!" ich hörte Kasumi und Ayane sagen:" Genau! Gemeinsam schaffen wir das!". Nach einigen Stunden gelangten wir wieder zu den anderen Mädchen, wo sich dann Kasumi und Ayane ihrem Training widmeten und ich mich mit Hayate außerhalb des Spielfelds hinsetzte...

Ohne es zu merken, schlug ich immer wieder vor Zorn in den Sand. Immer wieder schossen mir die Gedanken über mein Dorf durch den Kopf. Ich fragte Hayate, warum er es mir sagen musste, und warum ausgerechnet jetzt! Er sagte, dass es einfach nötig war, da dies vielleicht die einzige Möglichkeit gewesen sei, um mir einen zwar schmerzhaften, aber auch eindeutigen Grund zu geben um an dem Turnier teilzunehmen. Ich sah Ayane und Kasumi zu... sie schien es auch sehr zu berühren, dass unser Dorf vernichtet wurde... sie machten viele Fehler, doch das war nach solch einer Nachricht selbstverständlich! Ich hörte ein Lachen aus der Ferne... ich sah in die Richtung aus der das Lachen kam, und erkannte, dass es Philipp war, der mit Leifang auf dem Weg zu uns war. Ich sah, wie Leifang zu den Anderen rennen wollte, doch stoppte. Sie rannte zurück zu Philipp, umarmte ihn kurz und lief zu den Anderen rüber. Ich sah Leifang verdutzt an und sah dann Philipp, wie er Leifang mit offenem Mund nachsah. Ich ging langsam zu Philipp rüber und wünschte ihm einen schönen guten Morgen. Ich versuchte mir Nichts anmerken zu lassen, um keine Probleme zu bereiten, so wie ich es schon immer tat. Auch er wünschte mir einen schönen Morgen und begann sofort von seinem Abend zu erzählen. Er ging mit Leifang eine ganze Weile den Strand entlang ohne etwas zu sagen, bis Leifang dann mit einem Gespräch anfing, welches darauf hinaus lief, dass Philipp über seinen Charakter erzählte. Er schien Leifang mit seinem lockeren Auftreten ziemlich zu gefallen! daraufhin begann Leifang etwas von sich zu erzählen. Sie kam aus China und habe einen kleinen Bruder. Sie trainierte schon ihr ganzes Leben lang dafür, um irgendwann einmal Jann Lee in einem Kampf besiegen zu können. Philipp sah sie an und fragte, ob ihr dieser Jann Lee gefalle, und warum sie unbedingt gegen ihn kämpfen wolle. Sie antwortete ihm damit, dass es Jann Lee's Dominanz im Ring sei, was sie anspornte. Sie wolle beweisen, dass es Leute gibt, die Jann Lee besiegen könnten. Ich erkannte sofort, dass sich Philipps Gesichtsausdruck in diesem Moment änderte. Er sagte mir auch, dass er Jann Lee unbedingt in einem Kampf besiegen wolle... um damit seine Position einnehmen zu können!! Wir gingen zum Spielfeld rüber, als Hayate aufstand. Er reichte Philipp seine Hand. Auch Philipp reichte ihm seine Hand. Ich machte die beiden miteinander bekannt:" Philipp, das ist Hayate, mein Lehrmeister... und Cousin! Hayate, das ist Philipp, einer meiner besten Freunde überhaupt!!" den beiden schien es zu gefallen die Bekanntschaft des Anderen zu machen. Wir setzten uns hin und sahen den Mädchen weiter zu. Mir fiel auf, dass Philipp sehr auf Leifang fixiert war... da konnte noch etwas draus werden. Doch plötzlich hörten wir, wie eine Durchsage gemacht wurde:" Hallo liebe Gewinner und Turnierteilnehmer! Das Turnier wird in genau vier Tagen stattfinden, also haltet euch mit eurem Training ran!!". Die Mädchen waren in heller Aufregung, und ich hörte immer wieder wie sie sagten:" Unglaublich!! Nur noch vier Tage!". Blitzartig fiel mir dann ein, dass Heute doch ein neuer Gewinner eintreffen sollte!! Ich tippte Philipp an und sagte:" Hey Philipp, sollen wir mal nach dem nächsten Gewinner sehen??" er antwortete mir mit einem Lächeln im Gesicht:" Geht klar, auf geht’s!!" ich fragte auch Hayate, ob er mit uns kommen wollte, doch dieser wollte lieber bleiben und in Ruhe nachdenken! Philipp und ich liefen sofort los und fragte ihn:" Denkst du es ist Jemand den wir kennen??" er antwortete mir:" Keine Ahnung.. wir werden schon sehen!". Wir waren ziemlich schnell unterwegs und waren schon fast am Hotel angekommen. Wir waren noch nicht in die Einfahrt eingebogen, konnten aber schon hören, dass Jemand angekommen war!! Als wir dann endlich am Hotel standen, staunten wir nicht schlecht. Es war Björn, den wir auch gut kannten!! Ich flüsterte Philipp zu:" Auch ihn kennen wir aus dem I-Net... erkennst du etwas?" er nickte und flüsterte mit zu:" Ja.. wir spielen dasselbe Spiel... schon komisch..". Wir gingen weiter und riefen:" Hey Björn!" er drehte sich um und konnte es kaum fassen:"Hey Jungs, wie geht’s?". Wir gingen zusammen in das Hotel, wo wir mit Björn nach seiner Zimmernummer fragten. Er bekam die Nummer 15, direkt neben Philipp! Wir nahmen uns Björns Koffer und liefen die Treppen hoch. Ich sagte zu ihm:" Zieh dich schnell um, ich habe da eine Überraschung für dich!" er sah mich an und fragte:" Eine Überraschung??" Philipp sagte kichernd:" Ja, dieselbe, die er auch für mich hatte! Beeil dich!!". Wir trugen die Koffer in Björns Zimmer und warteten dann vor seinem Zimmer. Philipp kicherte und meinte, ob ich das bei Jedem machen würde. Ich sagte aber:" Ja, bei allen meinen Freunden!". Nun waren wir schon zu dritt... es fehlte noch eine Person... doch wer würde es werden??

Philipp und ich warteten eine ganze Weile, bis Björn aus seinem Zimmer heraus kam. Gemütlich gingen wir die Treppen hinunter und ab in die Lobby. Wir gaben unsere Schlüssel am Tresen ab und ich sagte:" Wir können die Schlüsseln für den Moment nicht gebrauchen!! Wir werden wohl erst gegen Abend zurückkommen!". Zusammen gingen wir aus dem Hotel heraus und ich sah auch das Meer hinaus. Es war Niemand zu sehen, doch wie konnte es sein, dass eine Insel wie diese von Niemandem gesehen wurde?? Gemeinsam gingen wir den Strand entlang. Ich fragte die beiden, ob sie Lust auf ein kleines Rennen hätten, um uns Zeit ein wenig zu vertreiben. Beide stimmten ein und wir nahmen unsere Positionen für einen tiefen Start ein. Philipp und Björn starteten neben mir, Philipp rechts und Björn links von mir. Ich begann mit dem Countdown:" 1..." Philipp sagte langsam:" 2..." und Björn gab mit:" 3!!" für uns alle das Zeichen zum Start!! Ich hatte zwar noch nicht gesagt, wo das Ziel war, doch wir rannten einfach geradeaus. Während wir den Strand entlang rannten sagte ich:" Ab in den Wald! Dann geht es einfach weiter geradeaus.... wer als erster durch den Wald ist, hat gewonnen!". Der Wald war schon zu sehen... wir rannten Kopf an Kopf, es war noch nicht klar, wer jetzt schneller und wer langsamer war. Das machte die ganze Sache erst richtig interessant!! Als wir in den Wald einbogen, fragte ich die Beiden, ob sie schon schlapp machen würden, doch als Antwort erhielt ich von beiden:" In deinen Träumen!". Philipp und Björn halfen sich ein wenig, indem sie sich an den Bäumen abstießen und weiter sprangen. Ich rannte weiter und wurde immer schneller. Ich konnte schon die Mädchen lachen hören, als plötzlich Björn und Philipp neben mir auftauchten!! Björn fragte, ob dort vorne das Ziel sein würde und ich sagte:" Ja, behalt es gut im Auge, denn ab jetzt wirst du nur noch meinen Staub sehen!!" " Nicht wenn ihr meinen Staub seht!" rief Philipp. Ich wusste nicht, wer es war, doch Irgendjemand von uns stolperte kurz vor dem Ziel und durch unsere Geschwindigkeit flogen wir mehr, als dass wir fielen. Wir kamen in einer riesigen Staubwolke aus dem Wald geschossen und stoppten dann im Sand des Strands. Wir standen lachend auf und sahen uns um, ob wir vielleicht etwas zerstört hätten. Zum Glück war Niemandem etwas passiert. Philipp und ich riefen schon:" Hallo zusammen!", als wir bemerkten, dass Jemand fehlte. Björn stand noch immer an der Stelle, an der wir aufgeschlagen waren und starrte die Mädchen an. Ich ging rüber und sagte:" Ach ja... Überraschung!!" er sah mich an und sah dann wieder die Mädchen an. Sofort kam Hayate zu uns und fragte mich, ob das einer meiner Freunde sei. Ich sagte ihm:" Ja das ist ein weiterer Freud!! Hayate, das ist Björn. Björn, das ist Hayate, mein Cousin!" die beiden schüttelten sich die Hände. Ich hätte nie vermutet so viel Spaß auf dieser Insel zu haben, doch wie es aussah, würde ich hier den Spaß meines Lebens haben!! Lächelnd ging ich mit Björn zu den Mädchen und rief:" Hey Mädels!! Ich möchte euch Jemanden vorstellen!!" sofort unterbrachen sie ihr Training und begrüßten Björn. Als sich Hitomi und Björn begrüßten, schien es für mich so, als würde da etwas passieren, aber was auch immer es war, es konnte nur etwas Gutes werden. Die Mädchen gingen wieder auf das Spielfeld und ich hörte Tina rufen:" Ok, es geht weiter!! Sechs zu fünf für deine Mannschaft Kasumi, Hitomi hat Aufschlag!!“. Ich ging ein wenig ins Wasser um mich abzukühlen. Die anderen schienen sich ziemlich gut zu verstehen und unterhielten sich. Die See war ruhig, perfekt zum Schwimmen. Ich sah zu meinen Freunden rüber und rief ihnen zu:" Hey Jungs! Habt ihr Lust mit ins Wasser zu kommen??" ich sah, wie sie ihre Arme hoben und auf etwas deuteten:" Was ist jetzt los?? Sie deuten auf etwas hinter mir...hm.." ich hörte ein Rauschen und Kasumi rief:" Pascal, sieh mal hinter dich!!" ich nickte kurz und drehte mich um. Es war eine für mich riesige Welle, die auf mich zu raste. Ich wollte laufen, doch ich konnte irgendwie nicht... einige Momente später wurde ich von der Welle weggespült und lag mit dem Kopf im Sand. Ich meinen Kopf aus dem Sand zog, mir dem Sand aus den Haaren rieb, kringelten sich alle vor lachen. " Jaja.... lacht ihr nur!!" Kasumi kam zu mir, klopfte mir etwas Sand von den Schulter und sagte, dass es einfach urkomisch aussah " Wir konnten nicht anders, wirklich!!". Ich lächelte sie an und sagte:" Das weiß ich doch!". Es war wohl der schönste Tag auf dieser Insel, und das mit all meinen Freunden!!

Diese Insel war einfach perfekt, nicht nur, dass alle meine Freunde um mich herum wahren, nein, ich hatte auch noch eine Menge neuer Freunde auf dieser Insel gefunden. Alles was in diesen Tagen schon passiert war, erschien mir wie ein wahr gewordener Traum.... aber zum Glück war es kein Traum. Ich ging wieder zu Hayate rüber und fragte ihn, was er geplant hatte, wenn wir unseren mysteriösen Gegner treffen würden. Es lag zwar noch in der Zukunft, doch ich wollte unbedingt etwas tun! Doch Hayate sagte mir, dass ich warten solle... und trainieren, wenn die Zeit gekommen war! Das kam mir so unglaublich unfair vor. " Aber ich muss doch trainieren... ich muss mich vorbereiten!!" Hayate legte seine Hand auf meine Schulter und sagte:" Hey, das ist dein Urlaub!! Genieße ihn!!". Ich stützte meinen Arm auf mein Knie und sah Kasumi an... jetzt wurde mir klar, was für ein Glück ich hatte!! Ich musste noch einmal mit ihr und Ayane über unser Dorf reden. Selbst wenn ich nicht lang genug in diesem Dorf gelebt hatte, wollte ich wissen, wie es dort war....

Langsam ging ich zu Kasumi rüber und tippte ihr auf die Schulter:" Kann ich mal ein paar Minuten mit dir sprechen??" fragte ich sie. " Es wäre schön, wenn du Ayane mitbringen würdest... ich werde auf der Spitze des Berges warten!!". Ich ging in den Wald hinein, ohne Jemandem davon zu erzählen, was ich vorhatte. Langsam und nachdenklich ging ich durch den Wald, die Zeit hatte ich dabei total vergessen. Für mich zählte nur, dass ich wusste, wie es in meiner Heimat aussah!! Immer wieder dachte ich daran, wie es wohl dort war. In Gedanken sah ich Leute, fröhliche Leute, die zwar von all der Technik wussten, die entwickelt wurde, doch noch immer zusammen mit der Natur lebten. Ich sah Kinder in einem Bach spielen, ganz ohne Sorgen.... doch dann musste ich auch wieder daran denken, wie all diese Menschen von dieser einen Person getötet wurden. Meine Wut wuchs in diesen Momenten unglaublich an.... ich war schon fast an einem Punkt angekommen, an dem ich sagte:" Das reicht!! Ich werde nach Japan fliegen und diesen Kerl zur Strecke bringen!!", doch dann fielen mir wieder Hayates Worte ein " Trainiere, wenn die Zeit gekommen ist...". Ich war wieder aus dem Wald heraus gekommen und sprang von nun an immer weiter, immer höher, um mich abzulenken. Den ganzen Weg bis zu der Spitze des Berges sprang ich hinauf, bis ich dann endlich da war. Ich setzte mich an die Stelle, an die ich Kasumi nachts getroffen hatte. Ich sah auf das Meer hinaus. Es schien mir endlos. Ich schloss meine Augen und dachte wieder an das Dorf. Ich dachte daran, wie die Kinder ausgebildet wurden... ich sah heranwachsende, die ihre Prüfungen gemeistert hatten, und sich nun "Shinobi" nennen durften. Doch dann dachte ich an Nichts... ich lies meine Augen geschlossen und lauschte dem Wind.....

Bis zu dem Moment als ich bemerkte, dass Kasumi und Ayane sich neben mich setzten und Ayane mich fragte, worüber ich mit ihnen reden wollte. " Es ist... das Dorf, unser Dorf. Wie sah es dort aus?? Wie war das Leben dort?? Ich habe so viele Fragen an euch..." sagte ich zu den beiden und ich hörte ein Seufzen. Ich sah zuerst Kasumi, und dann Ayane an. Es schien ihnen sehr schwer zu fallen über das Dorf zu reden, jetzt, wo Niemand mehr dort lebte. Doch Ayane begann zu erklären wie es dort war:" Es war wunderschön. Das letzte Mal als ich durch das Dorf ging, liefen Kinder umher... kleine Kinder, frei von Sorgen, frei von Leid. Es war Frühling und...." "... und die Kirschblüten wurden von den Bäumen geweht und flogen durch die Luft. Die Sonne war warm, und der Wind war nicht warm, sondern weich... wenn er durch deine Haare ging, fühlte es sich an als wenn dir Jemand über den Kopf streicheln würde. Einige der Kinder waren gerade zu Shinobis ausgebildet worden und liefen lachend durch das Dorf...." fuhr Kasumi fort. " Es war wohl der schönste Frühling, den ich je erlebt hatte. Das Wasser des Baches, der durch unser Dorf floss war schön kalt und es war immer wieder eine Freude einfach den Kopf unter Wasser zu drücke und sich das Wasser durch das Gesicht laufen zu lassen." ich konnte mir das alles bildlich vorstellen... ein wunderschönes, friedliches Dorf. " Und da gab es dieses Kind, an welches ich mich noch erinnern konnte... ich war zwar noch klein, doch dieses Kind war anders als die anderen Kinder im Dorf!! Es verlor seine Eltern kurz nach seiner Geburt... Ayane und ich haben die ersten zwei Jahre seines Lebens mit unserer Mutter Ayame auf es aufgepasst.." sagte sie mir. Ich sah Kasumi an und spürte diese Wärme... es war ein unbeschreibliches Gefühl... ihr Lächeln lies meinen ganzen Körper warm werden...:" Ich... ich war dieses Kind, richtig?" fragte ich sie, und erhielt als antwort von beiden:" Genau!". Ayane sagte, wie oft ich geschrieen hatte, der Dorfälteste hatte gesagt, dass ein Baby, was in diesem Alter laut schreien würde, ihm aber nichts fehlte, ein großer Kämpfer werden sollte. " Doch dann.." sagte sie "... wurdest du weggebracht... es war eine gefährliche Zeit gewesen, denn das Dorf befand sich in einem Krieg mit einem anderen Dorf". All das war so anders als mein Leben, was ich führte, als ich weggebracht wurde... mir erschien mein jetziges Leben so... fruchtlos, so... unglücklich...alle Meine Handlungen schienen mir total sinnlos und unwichtig, wo ich ja jetzt wusste, dass ich eine wahre Aufgabe hatte!! Ich nahm mir fest vor unser aller Zukunft zu verändern, selbst wenn ich dabei sterben müsste, um sie zu ändern. Ich sah wütend meine Hände an, weil ich merkte, wie schwach ich noch war. Wenn dieser Schatten das ganze Dorf hat auslöschen können, was würde er dann mit mir machen, wenn ich gegen ihn antreten musste. Mir war immer noch ganz warm, von dem Moment als ich in Kasumis Gesicht sah. Ein solches Lächeln hatte ich noch nie gesehen, es war voller Freude und Wärme, Wärme die meinen ganzen Körper zu umgeben schien, und auch in ihn hinein drang. Ich hob meinen Kopf und schwieg. Ich sah mir die untergehende Sonne an. Ich spürte Blicke, die über mich schweiften, doch ich sah mir nur die Sonne an. Ich war an diesem Tag sehr müde gewesen, auch wenn ich nicht genau wusste warum dies so war. Ich wurde sehr wehmütig, als ich an das Dorf dachte, wenn ich mir vorstellte, wie das Lachen der Kinder verstummte, und die Freude der Menschen verschwand. Ich hoffte eine Antwort auf die Frage zu finden, wie ich Kasumi und die Anderen beschützen sollte, doch es gab nur eine Möglichkeit. Wenn ich sie schützen wollte, dann unter Einsatz meines Lebens! Die Sonne leuchtete in einem schimmernden orange, wie sie es so selten tat. Ich entschloss mich dazu, wieder zum Strand zurückzukehren. Ich stand auf und sagte, dass mir meine Zukunft nun vollkommen klar war. Egal was auch geschehen würde, ich musste bei diesem Turnier mitmachen. Kasumi und Ayane sagte mir, dass sie auch mitmachen würden, nicht für Ruhm... sondern für die, die in unserem Dorf gestorben waren. Wir gingen den Berg herab. Stumm, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Es war mir sehr unangenehm, dass ich die beiden in solch eine Situation gebracht hatte, und ich sagte:" Kommt schon, lasst uns die Zeit hier genießen!! Später können wir immer noch Trübsal blasen!". Es war mir zwar selbst unangenehm, doch Ayane sagte:" Du hast recht! Lasst uns hier eine schöne Zeit haben, und dann hart trainieren!!". Wieder voller Freude liefen wir den Berg hinunter und sprangen an einer kleinen Stelle herab in den Wald, um schneller an den Strand zu gelangen. Wir gingen also wieder zum Strand hinab, zu den Anderen. Als wir ankamen, saßen Alle gemeinsam um ein kleines Feuer herum und erzählten davon, was sie in ihrem Leben schon erlebt hatten. Kasumi, Ayane und ich riefen:" Wir sind wieder da!" und wurden freundlich von den Anderen begrüßt. Hayate rief:" Da seid ihr ja endlich wieder!! Setzt euch zu uns!". Wir setzten uns neben Hayate und lauschten den Geschichten der Mädchen. Es vergingen noch einige Stunden, bis ich mich entschloss mich zum Hotel zu begeben, und zu schlafen. Ich stand auf und sagte, dass ich ins Bett gehen wolle, um am nächsten Morgen wieder fit zu sein. Philipp und Björn wollten mich begleiten, da sie anscheinend auch müde waren, besonders Björn, da die Anreise sehr lang war. Doch bevor wir gingen, ging ich noch einmal kurz zu Kasumi herüber und tippte ihr auf die Schulter. " Ich werde Hayate, Ayane und dich auf dem Turnier beschützen, selbst wenn es mich mein Leben kosten sollte. Das ist ein Versprechen!" flüsterte ich ihr ins Ohr. Philipp, Björn und ich wünschten allen noch eine schöne Nacht, und gingen zurück zum Hotel. Dort angekommen, holten wir unsere Schlüssen vom Tresen in der Lobby ab und gingen zu unseren Zimmern. Auch wir wünschten uns eine gute Nacht und gingen müde in unsere Zimmer. Ich warf mich müde auf mein Bett und dachte nur noch an mein Versprechen, welches ich Kasumi noch vor einigen Minuten gegeben hatte. Ich würde es einhalten, auf jeden Fall! Doch müde wie ich war, schlief ich nach einigen Minuten ein.....

In meinem Traum war ich in meinem Dorf. Es war die Zeit, indem es angegriffen wurde. Die Kinder wurden in Sicherheit gebracht und die älteren stellten sich dem Schatten zum Kampf, so wie ich es tat. Alle stürmten gemeinsam auf ihn ein, doch er war einfach viel zu schnell. Nichts was wir taten hatte auch nur den geringsten Effekt. Ich sah, wie die Menschen einer nach dem Anderen getötet wurden und ich brannte vor Wut. Ich griff den Schatten alleine an und schlug immer wieder auf ihn ein, doch vergebens. Nicht einer meiner Schläge traf ihn. Doch dann spürte ich, wie ein mich ein Schlag traf und ich wurde gegen ein Haus geschleudert. Ich stand verletzt auf, doch ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich spuckte Blut... der Schlag war unglaublich, ich hatte noch nie einen so harten Treffer einstecken müssen. Doch ich konnte einfach nicht aufgeben und griff ihn ein weiteres Mal an. Ich hörte ihn sagen:" Du weißt, dass du keine Chance hast.... warum greifst du mich immer wieder an?", doch ich antwortete ihm nicht, weil mir die Kraft dazu fehlte. Das einzige, auf das ich mich konzentrierte war, dass ich nicht aufhören durfte ihn anzugreifen! Doch als ich zu meinen nächsten Schlag ausholen wollte, war er verschwunden. Ich sah nach links und nach rechts, doch ich hatte nicht den leisesten Schimmer, wo er jetzt war. Mir war unglaublich schlecht und ich sah alles nur noch verschwommen. Ich fühlte mich als würde ich in den nächsten Momenten sterben würde, bis ich dann einen Schlag in den Nacken spürte. Ich fiel zu Boden. Ich wollte aufstehen, doch ich konnte nicht... das einzige was ich spürte war, dass mir Blut aus dem Mund floss. Ich musste mit Entsetzen ansehen, wie die Menschen, die den Schatten angriffen gnadenlos getötet wurden. Ich sah den Dorfältesten, er war wohl der stärkste Kämpfer des Dorfes. Er griff wie ich den Schatten alleine an, in der Hoffnung ihn erledigen zu können, doch auch er wurde getötet. Als er ihn angriff, packte ihn der Schatten von hinten und brach ihm mit den Worten:" Sei froh, dass du das Leid der Anderen nicht mehr erleben musst" das Genick. Ich war geschockt. Er hatte den stärksten Kämpfer des Dorfes, und gleichzeitig den Anführer des Dorfes vor den Augen der Anderen getötet und ich, nicht im Stande mich zu bewegen lag auf dem Boden und musste alles mit ansehen. Der Rest der Dorfbewohner griff den Schatten an, voller Wut über den Tod des Dorfältesten, doch keiner von ihnen hatte eine Chance und wurde nach einem harten Kampf getötet. Das grausamste war, dass er nicht nur die Männer tötete, die ihn angriffen, nein, auch die Frauen und Kinder wurden von ihm getötet. Als er den letzten Krieger getötet hatte, sah er mich an. Ich wollte mich ihm stellen, doch ich konnte mich ganz einfach nicht bewegen. Er kam auf mich zu und sagte:" Genau so werde ich alle deine Freunde töten! Mach dich darauf gefasst!!". Dann wachte ich schweiß gebadet auf und fasste mir an den Hals. Der Schlag ins Genick war so unglaublich real, genau wie der Schlag in den Magen... ich konnte den Schmerz immer noch spüren, doch wie stark der Schmerz auf war, erinnerte ich mich an mein Versprechen, dass ich Kasumi gab "Ich werde Hayate, Ayane und dich auf dem Turnier beschützen, selbst wenn es mich mein Leben kosten sollte. Das ist ein Versprechen!". Ich würde es einhalten, denn ich würde nach dem Urlaub trainieren, so hart wie ich es noch nie getan hatte!! Ich warf die Decke vom Bett runter und ging in das Badezimmer. Ich stellte mich unter die Dusche. Was für ein unglaublich erfrischendes Gefühl es doch war, wenn das kalte Wasser einem durch das Gesicht lief, wenn es warm war! " Hey, Heute kommt der letzte Gewinner an!!" dachte ich mir und beeilte mich mit dem duschen, damit ich schnell draußen war. Ich wollte unbedingt wissen, wer als letztes auf die Insel kam und ich hoffte, dass es Jemand war, den Björn, Philipp und ich kannten!! Ich rannte aus der Dusche, nahm mir schnell ein Handtuch und trocknete mich ab. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und nahm mir eine Badehose aus einer Schublade. Als nächstes nahm ich mir meinen Schlüssel und ging aus dem Zimmer. Ich schloss ab und klopfte an Philipps Tür und sagte:" Hey Philipp! Bist du schon wach?" ich hörte nur ein müdes:" Nein, noch nicht... schön das du mich geweckt hast!". Ich sagte:" Komm schon, steh auf!! Gleich wird der nächste Gewinner ankommen!!" und hörte wie Philipp rief:" Geht klar, ich bin gleich da! Weck Björn schon mal!!" ich sagte, dass ich das schon vor hatte und klopfte bei Björn an. Auch bei ihm rief ich:" Hey Björn, bist du schon wach?" aber ich bekam keine Antwort. Ich rief noch einmal, dass er aufstehen solle, aber er rief:" Verdammt, lass mich doch mal schlafen!!" aber ich rief, dass er schnell aufstehen solle, da der nächste Gewinner gleich ankommen würde. Er rief, dass er jetzt aufstehen würde und gleich fertig sei! Philipp kam aus seinem Zimmer und sagte:" Hey Pascal, guten Morgen!" auch ich wünschte ihm einen guten Morgen und sagte ihm, dass Björn gleich auch so weit sei. Als Björn aus dem Zimmer kam mussten Philipp und ich kurz lachen, da seine Haare noch ziemlich zerzaust waren und er noch sehr müde aussah. Aber trotzdem wünschten wir ihm einen guten Morgen. Wir gingen zusammen zum Tresen hinunter und gaben unsere Schlüssel ab. Wir waren schon sehr gespannt darauf, wer der Gewinner war...

Und nach einem schönen Frühstück mit meinen beiden Kumpels erfuhren wir es dann auch endlich! Ich hatte mir gerade ein leckeres Croissant geholt, als wir die Limousine hörten. Es fiel mir zwar schwer mein Essen liegen zu lassen, aber was sollte ich anderes tun? Philipp, Björn und ich gingen aus dem Speisesaal heraus und sahen verdutzt aus dem Hotel heraus. Mein erster Gedanke war:" Oho, ein Mädchen!". Beim näheren hinsehen, konnte ich erkennen, dass sie kein Mädchen sondern schon eher eine Frau war. Sie hatte blonde Haare und strahlend blaue Augen. Ihr Bikini war einfach zu beschreiben... schwarz! Sofort ging ich zu ihr rüber. Während ich auf sie zuging, wurde mir endlich klar, wer sie war:" Das ist doch... klar! Das ist Melanie!!". Doch jetzt bestätigte mich mein Verdacht endlich. Es konnte ganz einfach kein Zufall sein, dass wir uns schon aus dem Internet kannten, es konnte einfach kein Zufall sein! Ich sagte etwas lauter:" Hallöchen Melanie!" und lächelte freundlich. Sie sah mich zuerst ein wenig komisch an, doch dann sagte sie:" Hey... du bist doch Pascal, oder?" und ich antwortete nur mit einem Nicken. Ich nahm ihre beiden Koffer aus der Limousine und winkte Philipp und Björn zu uns rüber. Philipp nahm auch einen Koffer und begrüßte Melanie. Auch Björn begrüßte sie und wir gingen zusammen in das Hotel. Als wir ihren Schlüssel geholt, und ihre Koffer in ihrem Zimmer standen, sagte ich:" Melanie, ich habe da einen schönes Fleckchen auf der Insel, was ich dir unbedingt zeigen möchte!". Sie hatte nichts dagegen einzuwenden und kam mit Philipp, Björn und mir mit. Unterwegs sagte ich ihr, dass sie an diesem Platz bestimmt ein paar neue Freundinnen finden würde, was sich im späteren Verlauf als fataler Fehler herausstellte. Im Wald angekommen, betrachtete sie eine ganze Weile lang die Pflanzen die in diesem angelegten Wald wuchsen. Wiederum fiel mir auf, dass Jeder von uns mindestens eine Kampfkunst beherrschte. Diese ganze Sache musste auf etwas Bestimmtes hinaus laufen und daher fragte ich Melanie, ob sie kämpfen könne. Als Antwort erhielt ich etwas, was mich auf eine eigenartige Art und Weise zufrieden stellte:" Ja, ich kann kämpfen. Ich beherrsche Aikidô und Koppôjutsu in Verbindung mit Kiai!". Nicht nur, dass wir uns schon kannten, nein, Jeder einzelne auf dieser Insel schien über kämpferische Fähigkeiten zu verfügen, was mich nicht aufgeregt, sondern nur ein wenig nachdenklich machte. Als wir dann aus dem Wald hinaus kamen, stellte ich Melanie den anderen Mädchen vor. Ich pfiff laut um auf uns aufmerksam zu machen. Alle drehten sich um uns sahen zu uns rüber. Was ich mich fragte war, als ich Ayane ins Gesicht sah, dass sie Melanie ganz komisch ansah und auf uns zukam. Ich sah sie mit einem mulmigen Gefühl an. Danach sah ich Melanie an, die sich anscheinend auch auf Ayane fixiert hatte und etwas in der Art wie:" Ich werde dich dafür, was du meinem Meister angetan hast umbringen..." flüsterte. Die beiden gingen aufeinander zu und ich sagte zu Philipp, der hinter mir stand:" Die beiden sind mir nicht ganz geheuer... behalt du bitte Ayane im Auge und ich passe ein wenig auf Melanie auf.... ich glaube, hier wird gleich was Unschönes passieren!!". Ich sah, dass Melanie ihre Fäuste ballte und ich dachte mir, dass das nicht wirklich normal war, wenn man eine auf eine fremde Person zuging. Philipp ging an mir vorbei und auf Ayane zu, ich ging hinter Melanie her. Als Philipp Ayane fragen wollte, was los war, stieß sie ihm ihren Ellebogen in den Magen und sagte:" Halt dich ja aus meinen Angelegenheiten raus!". Ich fragte Melanie was los war, doch ich erhielt keine Antwort auf meine Frage. Ayane und Melanie wurden schneller und rannten plötzlich auf einander zu. Ich rief:" Philipp, schnell, steh auf!" und rannte vor Melanie. Philipp stand gerade vor Ayane und hielt ihre Arme fest. Ich hielt Melanies Arme fest und rief:" Verdammt, bleib ruhig!! Was ist hier eigentlich los?!". Es schien mir fast so, als wollten Ayane und Melanie sich gegenseitig umbringen, doch das sollte nicht geschehen!! Die beiden waren immer noch darauf versessen die Andere anzugreifen, doch dann kamen auch noch Björn und die anderen Mädchen dazu und hielten sie mit Philipp und mir davon ab. Ich sagte zu Philipp:" Geh mal mit Ayane was den Strand entlang und versuch das mal zu klären, aber es ist besser, wenn Björn mit dir geht!". Björn und Philipp gingen mit Ayane, die immer noch voller Zorn war den Strand entlang, um die Angelegenheit zu klären, oder zumindest Ayane etwas zu beschwichtigen. Kasumi und ich setzen uns mit Melanie zusammen und versuchten sie ein wenig zu beruhigen. Ich fragte sie, was los sei und erhielt eine Antwort, die mich zusammenzucken lies. " Sie hat meinen Meister umgebracht!!" sagte Melanie und wurde etwas ruhiger. Es schien ihr ziemlich schwer zu fallen darüber zu reden. Mir würde es auch so ergehen... wenn Hayate etwas passieren würde, oder gar Kasumi oder meinen Freunden. Kasumi fragte sie, ob sie sich ganz sicher wäre, dass Ayane es war, die ihren Meister umgebracht hatte. Sie sagte, dass sie in der Nacht, als sie ihren Meister tot auffand eine Person sah. Durch das Gewitter fiel der Strom aus, doch als ein Blitz den Raum für einen Moment erhellte, sah sie in das Gesicht der Person. " Diesen Blick werde ich nie vergessen!" sagte sie. Sie sagte auch, dass Ayane sie genau so ansah, wie die Person in dieser Nacht. Es war unmöglich, dass es jemand Anderes war als Ayane.....

Ich konnte mir diese Nacht sehr gut vorstellen, denn sie ähnelte sehr der Nacht in meinem Traum, als ich gegen den Schatten kämpfte. Immer wenn ich einen dieser Träume hatte, schienen Hayate, Kasumi und Ayane denselben Traum gehabt zu haben. Ich merkte, dass sich Kasumi genau wie ich daran erinnerte... und das mit großer Trauer... um all die Menschen, und besonders um ihre Mutter, Ayame, die in dieser Nacht wohl auch umgekommen war. Es wurde still. Melanie hörte auf zu reden und schien mitbekommen zu haben, dass ihre Beschreibung nicht nur mich an etwas Schreckliches erinnerte. Ich sah, dass Kasumi sich kein Bisschen mehr bewegte und ich hatte gedacht, dass Kasumi es nicht so stark betreffen würde, doch da lag ich sichtlich falsch. Um sie ein wenig aufzumuntern, legte ich meinen Arm auf ihre Schulter, drückte sie ein wenig an mich und erinnerte sie an mein Versprechen, und daran, dass Nichts schief gehen würde. Immer noch ein wenig traurig sah mich Kasumi an und sagte:" Hoffentlich wirst du dein Versprechen halten können!". Aber was mir nun auffiel war, dass mich Kasumi plötzlich davon abhalten wollte alleine gegen den Schatten zu kämpfen. Sie sagte, dass Alle zusammen kämpfen könnten, und ich nicht alles alleine machen müsse. In diesem Moment konnte ich ihr einfach nicht mehr in die Augen sehen, weil ich mich dann womöglich um entschieden hätte. Doch dann umarmte sie mich plötzlich und sagte:" Ich will nicht, dass dir was passiert! Lass es uns zusammen tun!". Währen ich ihr über den Rücken streichelte, ich:" In Ordnung... du hast mich überredet!". Doch was ich sagte war gelogen. Ich wollte ihr keine unnötigen Sorgen machen, doch ich musste den Schatten alleine bekämpfen!! Als ich ihr ins Gesicht sah, sah ich, dass Kasumi endlich wieder lächelte. Wenn sie lachte, konnte ich einfach nicht nachdenklich, oder gar traurig sein. Da nun alles geklärt war, sagte ich zu Melanie:" Lass uns mal abwarten, was das Gespräch zwischen Björn, Philipp und Ayane gebracht hat! aber eins sage ich die jetzt schon... hier wird nicht gekämpft, und falls du Ayane, oder anders herum angreifst, müsst ihr als erstes an Philipp und mir vorbei, nur damit du es weißt!!". Um abzulenken warf ich mich in den Sand und sagte währen ich gähnte:" Ist mir langweilig...". Während Kasumi und Melanie kurz kicherten, zwinkerte ich Kasumi zu, und sie wusste, warum ich das tat. Bis zu dem Zeitpunkt, als Ayane, Björn und Philipp zurückkamen, war der Tag ruhig und friedlich. Ich lag noch immer im Sand. Als ich dann sah, dass Ayane, Björn und Philipp kamen, ging ich als eine art Vermittler auf Ayane zu. Kasumi und Melanie waren wohl in der Zwischenzeit eingeschlafen, da sie nichts mehr zu tun hatten. Ich fragte Ayane, ob sie sich wieder etwas beruhigt hätte, und ob ich mal eben mit ihr reden könnte. Philipp flüsterte mir zu:" Pascal, geh die Sache ruhig an! Ayane wird ziemlich schnell aggressiv, wenn man was Falsches sagt. Soll ich nicht besser mitkommen?". Ich winkte ab, als Zeichen dafür, dass ich es schon alleine schaffen würde. Ich setzte mich einige Meter weiter weg mit Ayane an eine Palme und begann das Gespräch. " Sag mal Ayane... hast du eine Ahnung, warum dich Melanie angegriffen hat?". Sie sagte nur, dass sie Melanie angegriffen hatte, weil sie spürte, dass Melanie sie angreifen wollte. Ich begann ein wenig über Melanies Geschichte zu erzählen, und wie Melanie sie in dieser Nacht gesehen hatte. "Wo genau lebte ihr Meister denn?" fragte sie mich und ich antwortete, dass er außerhalb von Tokio, auf einem von ihm gekauften Fleckchen Land lebte. Ayane stand auf und sagte laut:" Was denkt sie sich dabei?!" und ich sagte, dass sie sich wieder beruhigen sollte. " Bis vor zwei Jahren lebte ich aufgrund von Aufträgen die mir gegeben wurden in Europa, wie soll ich denn dann ihren Meister umgebracht haben?" erklärte Ayane. Jetzt konnte ich mir auch nicht mehr so recht vorstellen, dass Ayane Melanies Meister umgebracht hatte, und wenn, dann hätte sie sich nicht erwischen lassen.... so schnell und beweglich war sie, das hatte ich feststellen können, als sie mich ihrem Test unterzogen hatte....

Sie setzte sich wieder hin und sagte:" Bitte, vertrau mir!". Ich hatte keine andere Wahl als ihr Glauben zu schenken, denn ich konnte mir nicht erklären, wie sie Melanies Meister hätte umbringen sollen, und ganz besonders warum. Immer mehr Fragten taten sich auf, auf die es keine Antworten gab, so schien es mir zumindest. Doch dann wurde mir immer wieder kurz schwarz vor Augen. Ich dachte:" Verdammt, was ist das? Es will einfach nicht aufhören!" und ich rieb mir die Augen. Doch dann spürte ich ein stechen im Herzen und Alles wurde schwarz. Ich merkte nur, dass ich nach links wegkippte. Dann war es still, bis auf eine Stimme die etwas aus der Ferne rief:" Was ist los? Wach auf!". Dieses Rufen wiederholte sich einige Male, bis auch dies verstummte. Ich stand in einer art Schattenwelt. Alles um mich herum war schwarz, bis ich eine Person vor mir sah. Ich rief:" Wer...wer ist da!?", doch ich erhielt keine richtige Antwort auf meine Frage, nur den Satz:" Du bist also endlich angekommen! Es dauerte nicht mehr lange, bis du und deine Freunde sterben werdet!!". Ich rannte auf die Person zu, doch sie schien sich immer mehr von mir zu entfernen. Jetzt war wieder alles schwarz und ich hörte einige Stimmen aus der Ferne rufen:" Wach doch bitte auf, mach schon!", doch ich konnte nicht. Mir schossen wirre Bilder durch den Kopf... ich sah Ayane, wie sie Melanies Meister tötete, dann den Schatten, wie er mein Heimatdorf und seine Bewohner auslöschte. Die Bilder wiederholten sich, immer und immer schneller. Ich hörte ein fürchterliches Lachen, doch dann verschwanden die Bilder und ich hörte ein Herz schlagen. Es schlug normal, vielleicht auch ein wenig langsamer als normal. Ich setze mich, schloss meine Augen und lauschte dem Pochen. Nach ein paar Momenten spürte ich etwas... etwas lag auf meiner Brust und schien mein Herz fühlen zu wollen, doch als ich auf meinen Körper sah, konnte ich aber nichts erkennen, aber das Gefühl, als wenn Jemand seine Hand auf mein Herz legte blieb. Plötzlich wurde Alles um mich herum weiß und ich musste meine Augen schließen, um nicht geblendet zu werden. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich kurz verschwommen, doch ich konnte erkennen, dass meine Freunde um mich herum standen. Ich versuchte mich aufzurichten, doch mein Körper blieb auf dem Boden liegen. ich merkte, dass Hayate mich leicht auf den Boden drückte und sagte:" Bleib erstmal liegen Pascal! Was ist überhaupt passiert?". Ich erklärte ihnen was ich sah. Ich hatte das Gefühl, dass der Schatten, der mein Dorf ausgelöscht hatte etwas mit dem Tod von Melanies Meister zu tun haben musste! " Aber wie soll er etwas damit zu tun haben? Er hätte seine Gestalt ändern müssen... aber ist das möglich!?" dachte ich mir und sah Melanie, und danach Ayane an. Es schien mir fast so, als wenn Ayane und Melanie genau wussten, was ich gesehen hatte. Es war unglaublich.... alles begann, seitdem ich wusste, wo ich her kam, und das mein Dorf ausgelöscht wurde. Ich fragte Kasumi leise:" Hast du gesehen, was ich gesehen habe? So wie in meinen Träumen!?". Sie nickte und sagte, dass dies kein Traum war. Es war ein Rückblick, wie eine Vision, nur in die Vergangenheit! Sie erzählte mir auch, dass ich mich gewunden hätte, während ich die Vision hatte, deshalb legten Hayate und sie ihre Hände auf mein Herz, in der Hoffnung mich beruhigen zu können, und das mit Erfolg! Ich setzte mich hin und atmete tief durch. Ich sagte zu Allen:" Ich hoffe, dass ich euch keine Sorgen gemacht habe, tut mir leid!" aber Kasumi sagte, dass Alle wüssten, was ich im Moment durchmachte, und das es keinen Grund gäbe sich zu entschuldigen! Ich bat Tina, Helena, Hitomi und die anderen sich wieder ihrem Training zu widmen, da ich Niemandem Umstände bereiten wollte. Hitomi aber sagte:" Nein, du..." aber ich unterbrach sie und sagte:" Hitomi...bitte...tu mir den Gefallen, ja?". Sie tat mir den gefallen, wenn auch widerwillig und ging mit den anderen trainieren, denn das Turnier würde ja in drei Tagen stattfinden! Kasumi, Hayate, Ayane, Philipp, Björn und Melanie setzten sich neben mich und schwiegen. " Hey Freunde... es wird uns schon nicht passieren, wenn wir kämpfen! Wir haben die kraft und den Willen um zu gewinnen!" sagte ich, um das Schweigen zu beenden. Ich sagte zu Philipp, dass es mir sehr gefallen würde, wenn er an meiner Seite gegen den Schatten kämpfen würde, als ein Team! Philipp stimmte dem freudig zu und sagte:" Hiermit ist es entschieden mein Freund, wir beide werden den Schatten platt machen!"....

Der Tag war für mich schon fast gelaufen, da ich mich irgendwie nicht gut fühlte. Ich konnte mich nicht mehr richtig bewegen, und mir war ungewöhnlich heiß. Das war ziemlich unangenehm, weil wenn ich krank werden würde, dann dürfte es eine gewisse Zeit dauern, bis ich wieder gesund werden würde. Ich atmete schwer und versuchte zu verbergen, dass etwas nicht mit mir stimmte. Mein gesamter Körper fühlte sich sehr schwer an, und es fiel mir schwer mich überhaupt noch zu bewegen! Aber wenn ich mich ein wenig anstrengte, ging es einigermaßen. Hayate sah mich ernst an und ich spürte, dass er gemerkt hatte, dass etwas nicht mir stimmte. Er stand auf, und ich wusste, dass ich mit ihm kommen sollte.

Kasumi, Ayane, Björn, Philipp und Melanie sahen mich fragend an, doch ich ging einfach weiter. Schon ein paar Meter weiter fragte mich Hayate, was mit mir los sei, doch ich fand selber keine Antwort darauf. Ich war bis zu diesem Moment nie ernsthaft krank gewesen, aber dieses Mal hatte ich die Befürchtung, dass es etwas Übles werden könnte! Jeder Schritt fiel mir schwer, da jetzt nicht nur mein Oberkörper, sondern auch meine Beine ungewöhnlich schwer waren. Es fühlte sich an, als würde ich von Innen heraus sterben. Ich bat Hayate etwas langsamer zu gehen, weil es mir schwer fiel mich überhaupt noch zu bewegen, selbst das atmen erforderte eine gewisse Anstrengung. Ich sagte zu Hayate, dass mir ziemlich schwindelig geworden sei. Mit den Worten:“ Hayate… ich glaube…mir…mir…“ fiel ich zu Boden und alles war schwarz, und es passierte nichts mehr. Doch dann schien es mir so, als hätte ich sehen können, was geschehen würde. Ich sah die Teams für das Volleyball Turnier. Ich sah danach den Gewinner des Turniers, dann war wieder alles schwarz. Doch dann sah ich meinen Körper. Er lag im Hotel… Kasumi, Hayate und Ayane saßen an meinem Bett. Ayane legte ein nasses Tuch auf meine Stirn, denn ich schien Fieber gehabt zu haben. Aber wie konnte ich das sehen? Aber ich dachte nicht weiter darüber nach, denn es war schön zu sehen, dass es Menschen gab, die sich wirklich um mich kümmerten. In den Momenten, in denen ich mich mit meiner Familie sah, fühlte ich mich geborgen, und realisierte, dass ich mein Versprechen unbedingt halten musste… für sie!! Für die Menschen, die ich liebte… ihnen dürfte ganz einfach nicht passieren, und dafür würde ich sorgen. Ich spürte, dass uns nicht geschehen würde, doch ich war mir im Klaren, dass ich die zwei Jahre, die zwischen den beiden Turnieren lagen unbedingt trainieren musste!

Es begann eine Zeit der Stille, nichts war um mich herum und ich hörte auch nichts. Alles war leer. Als ich aufwachte, war nicht nur ich ziemlich glücklich. Kasumi schien sich ziemlich große Sorgen um mich gemacht zu haben, denn als ich meine Augen öffnete und sie ansah, umarmte sie mich und sagte, dass sie froh sei, dass ich aufgewacht war. Als ich Hayate fragte, ob er es gewesen sei, der mich auf mein Zimmer gebracht hatte, nickte er und sagte, dass es schön sei, mich wach, und nicht schlafend zu sehen. Ayane saß in einem Sessel und sah mich an. Als ich:“ Hallo! Hat sich die Situation in der Zwischenzeit etwas entspannt?“ sagte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig und sie sagte:“ Ja, dank dir und deinen Freunden….danke!“. Ich merkte, dass Kasumi mich immer noch umarmte. Es war schön, doch es war mir irgendwie auch unangenehm. Ich sagte zu ihr:“ Hey hey… was ist denn los? Wie lange habe ich denn geschlafen, dass du mich so umarmst?“ was mich sehr erstaunte war, dass ich laut Kasumi ganze zwei Tage geschlafen hatte!! Ich sagte zu Ayane und Kasumi:“ Ich seid so unglaublich nett zu mir…. Dafür werde ich mich noch revangieren! Könntet ihr beiden mich bitte mit Hayate allein lassen? Wir kommen dann später nach, ich muss ihn noch etwas fragen!“ und sah Hayate an. Kasumi und Ayane gingen aus dem Zimmer, zum Strand. Als sich dir Tür schloss, richtete ich mich auf und fragte Hayate, was mit mir los war, und ob etwas Ungewöhnliches passiert wäre. Er sagte, dass es eigentlich nur ein starkes Fieber war, doch durch die Führsorge von Ayane und Kasumi war ich wieder fit. Es hätte wohl über eine Woche gedauert, doch es war schon nach zwei Tagen auskuriert! „ Weißt du Pascal… Kasumi hat nicht eine Minute in diesen zwei Tagen geschlafen! Du scheinst ihr sehr am Herzen zu liegen, selbst für einen Cousin…“ „ Sie hat also nicht geschlafen…“ dachte ich mir und sah Hayate an. Ich erklärte ihm, dass ich dasselbe für Jemanden aus meiner Familie machen würde, es aber für mich etwas Besonderes war, da sie mich ja bis auf Hayate erst seit kurzen richtig kannten. Aber die Gefühle waren so stark, als würden wir uns schon seit einer Ewigkeit kennen. Ich fühlte mich verpflichtet etwas für sie zu tun, selbst wenn wir eine Familie waren. Aber Hayate sagte, dass ich es nicht machen sollte, da es in einer Familie selbstverständlich sei, dass Jeder dem Anderen in solch einer Zeit zur Seite stand. Ich seufzte kurz und sah es ein, dass ich nichts machen sollte, auch wenn es nicht meine Art war, einfach so einen Plan ziehen zu lassen, das wussten meine Freunde. Ich stand auf, nahm mir eine Badehose und ging unter die Dusche, wo ich sie mir dann anzog. Es tat ungemein gut, dass kalte Wasser über meinen Körper fließen zu lassen, da mein Körper sich in den zwei Tagen sehr stark erhitzt hatte. Ich sprang frisch geduscht aus dem Bad und sagte:“ Ich bin fertig Hayate, kann es losgehen?“ Hayate war aufgefallen, dass ich voller Energie war, was ja auch stimmte, da ich nun mal zwei volle Tage geschlafen hatte. Er kam auf mich zu, legte seine Hand auf meine Schulter und sagte:“ Kann losgehen!“. Frisch geduscht und voller Energie lief ich die Treppen hinab, warf meinen Schlüssel auf den Tresen der Lobby und rannte aus dem Hotel. Ich freute mich endlich wieder die klare Luft der Insel zu atmen und die Sonne auf meiner Haut zu spüren. Es konnte also nach zwei Tagen wieder losgehen!!!

Alles hat ein Ende - und einen Anfang

Ich lies mich nach hinten fallen und landete im Sand, ganz ohne wirklich eine Grund zu haben noch weiter zu machen. Ich sah nur in den Himmel und dachte an Nichts.. ich wollte schon fast alles wieder vergessen, was ich hier getan und erlebt hatte, aber dann hatte ich ein komisches Gefühl in der Magengegend, welches ich immer hatte, wenn ich etwas Falsches tat. Ich musste auf meinen Bauch hören.. sollte ich weiter machen und mich den Fragen stellen, oder sollte ich alles vergessen? Ich musste daran denken, was für ein Vertrauen in mich gesetzt wurde, was für ein Ziel ich mir gesetzt hatte, aber auch daran, dass ich vielleicht nichts erreichen würde...und mein Versprechen gegenüber Kasumi nicht halten könne. Und genau in dem Moment, wo ich über jenes Versprechen nachdachte, musste ich einfach weiter machen, es ging gar nicht anders. " So, und jetzt ein für alle Mal! Ich werde das durchziehen, egal was es kostet. Nie wieder werde ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden, was passieren könnte, denn mein Ziel ist eindeutig... ich werde den Schatten in seinem eigenen Spiel besiegen!!" dachte ich und stand wieder auf. Ich ballte meine Fäuste und dachte:" Mit diesen Händen werde ich ihn vernichten!" aber es war noch nicht soweit, denn es lagen noch zwei Jahre des Trainings vor mir...
 

Aber das schoss mir ein Gedanke durch den Kopf:" Wird Rei auch mitkommen?", denn er war ein genau so guter Ninja wie ich.

Rei war mein wohl bester Freund, mit ihm habe ich die Tode einiger meiner Freunde überstanden und habe mit ihm und Hayate trainiert. Rei war genau so alt wie ich, er war zwar etwas kleiner als ich, aber das machte unter uns keinen Unterschied aus. Ich dachte sofort daran, dass ich ihn als erstes fragen würde, ob er mit mir kam, wenn ich nach Hause kommen würde. " Das wird sicher witzig, wenn er auch mitkommt.." dachte ich und rannte los zum Hotel, aber warum tat ich das.. Hayate war schon nicht mehr da! " Ach verdammt.. darauf hätte ich auch früher kommen können, ich Trottel" sagte ich zu mir und blieb stehen. Trotzdem machte ich mich auf den Weg zum Hotel, da ich Philipp und Björn fragen konnte, wie weit sie waren, denn wie sollte ich erkennen, wann die Stunde vorüber war... es gab hier nirgendwo auch nicht eine einzige Uhr, außer im Hotel. Behäbig ging ich den Strand entlang und sah auf den Boden:" Was wir wohl alles machen werden...?" fragte ich mich insgeheim und sah dann in den Himmel. Die Sonne schien auf eine komische art und Weise stärker als sonst und als ich direkt in sie sah, dachte ich mir:" Oh mein Gott, ich erblinde!!!" was natürlich nur ein Scherz war. Das erinnerte mich wieder an Rei, der Hayate und mich damit einmal ausgetrickst hatte. Nach einem harten Training schien die Sonne und wir lagen zu dritt auf einer Wiese. In diesen Momenten fühlte ich mich total frei auch wenn ich in meiner üblichen Umgebung war, die mich normalerweise ziemlich... sagen wir, traurig machte. Auch an diesem Tag sah ich in den Himmel und fragte Hayate, was wohl später aus uns dreien werden würde. Damals sagte er, dass wir ein ganz normales Leben führen würden, bis zu einem Moment, der aber noch in weiter Ferne lag. Immer wieder dachte ich daran, wusste aber nie was dann geschehen würde, daher fragte ich Hayate, was genau passieren würde:" Sag mal Hayate...was wird in diesem Moment passieren?". Er sagte mir, dass er es nicht wissen würde:" Das ist nur so ein Gefühl, weißt du.." danach war wieder alles ruhig und einigermaßen friedlich, bis dann Rei die Ruhe störte:" Aaaahhh ich bin blind!!" rief er und hielt die Hände vor seine Augen. " Jaja Rei.. schon klar.." dachte ich mir, da Rei schon von klein auf ein Scherzkeks gewesen war. Ich sah Hayate an.. er sah mich an.. und wir begannen zu grinsen. " Jetzt komm schon Rei, hör auf damit!" sagte Hayate zu ihm, aber dann wurde ich ein wenig nervös, da Rei nicht damit aufhören wollte und sagte:" Versteht ihr es nicht!? Das ist kein Scherz, verdammt!". Hayate und ich standen auf und Hayate nahm die Hände vor Rei's Augen weg:" Du Idiot! Wir haben uns wirklich Sorgen um dich gemacht!!" hörte ich Hayate rufen, als ich sah, dass Rei sich köstlich amüsierte und lauthals lachte:" Hahahaha...reingelegt!!". Ich schloss sauer die Augen, ballte meine Fäuste und trat Rei daraufhin in die Seite:" Na, findest du das auch lustig, Rei?" sagte ich hämisch. Doch mein Spaß sollte nicht lange dauern, denn dann spürte ich einen leichten Schlag an den Hinterkopf." Hey Hayate, was soll denn das jetzt wieder!?" fragte ich ihn und sah ihn sauer an. " Du fragst mich, was das soll? Was sollte denn das von dir gerade?" fragte er mich daraufhin. Sofort stürzte ich mich auf ihn und brachte ihn zu Boden. Wir rangelten eine ganze Weile auf dem Boden, während sich Rei immer noch an die Seite fasste und sich noch am Boden wälzte. Als Hayate mich auf den Boden drückte und sagte:" Tja Pascal...ich bin halt noch stärker als du!", begann ich zu lachen und sah nach rechts, woraufhin auch Hayate nach rechts sah, der aber im nächsten Moment schon von Rei von mir runter gestoßen wurde. " Und jetzt auf ihn!!" rief Rei und wir warfen uns auf Hayate und drückten ihn dieses Mal auf den Boden. Grinsend sagte ich zu ihm:" Hayate...du bist vielleicht stärker als ich, aber Rei und ich zusammen sind um einiges stärker als du, mein lieber!!" und ging dann mit Rei von ihm herunter. Während wir laut lachten, sahen wir drei wieder in den Himmel und ich dachte mir, dass wenn jeder Tag so wie dieser werden würde, dass ich ein perfektes Leben haben würde.

Aber dann unterbrach ich mein grübeln über meine Vergangenheit und musste nach vorne sehen... wo ich gerade dabei war, ich hätte nach vorne sehen sollen, denn durch das ganze Grübeln stieß ich mit meinem Fuß gegen einen größeren Stein im Sand:" Verdammte...Schei**!!!" dachte ich mir und sah dann auch nach vorne. Endlich war ich wieder am Hotel und ging diese Straße entlang, wo ich Philipp und Björn auch schon am Eingang sah. Sie wanken mich zu sich und ich lief zu ihnen mit der Frage" Wie weit seid ihr beiden?". Philipp sagte, dass sie fast alles beisammen hätten und Björn fügte hinzu:" Nur noch eine Frage von ein paar Minuten!". Ich schlug vor, dass Björn die letzten Sachen holen sollte, Phillip mit mir in den Wald kommen würde, dort einen geeigneten Platz aussuchen würde und das, was sie besorgt hätten schon mal etwas verteilen würde, während ich die Anderen holen würde. " So wird's gemacht!" sagte Björn und lief wieder zurück in das Hotel. Philipp ging langsam mit mir zusammen wieder den Strand entlang und mir fiel auf, dass ich noch nicht wusste, wo er in den zwei Jahren trainieren würde, daher fragte ich ihn:" Sag mal Philipp.. wo wirst du denn trainieren?". Er sagte mir, dass er wohl auch in Japan trainieren würde, aber mit wem wollte er nicht verraten:" Er ist unglaublich stark wurde mir erzählt.." sagte er nur, was mich doch ein wenig neugierig machte. Ich sah ihn kurz an und sagte:" Du.. wirst wohl danach auch ziemlich stark sein, oder?", woraufhin er sagte, dass er um einiges stärker werden würde als ich, was ich nicht glaubte und deswegen sagte." Ah ja... und wovon träumst du sonst noch?", woraufhin er sich wohl leicht versprach:" Naja.. von Lei.. ähm.. nichts!!". Ich wusste es ganz genau... aber irgendwie freute ich mich darüber und nahm das ganze mit Humor. Wir waren gerade am Wald angekommen, wo Philipp auch schon sagte:" So, ich werde mich kurz hier umsehen und alles vorbereiten!" und ich einfach weiter in die Richtung der Anderen ging.
 

Langsam, und immer noch ein wenig verträumt ging ich durch den Wald. Er war wohl immer noch der schönste Platz der Insel, denn in diesem Wald, in dieser kurzen Woche passierte mir so einiges:“ Hier hat mein neues Leben im Grunde angefangen…“ dachte ich mir und dachte, was für ein Zufall jener Moment eigentlich war, in dem ich Kasumi das erste Mal sah. „ Obwohl.. ob es wirklich nur ein Zufall war? Ob es nicht mehr Bestimmung war?“ dachte ich und ging stillschweigend weiter. Irgendetwas machte mir Sorgen, es war anders, als die Dinge zuvor... ich hatte ein schlechtes Gefühl, konnte es aber nicht zuordnen. „ Was kann es sein.. aber.. ist es wirklich ein schlechtes Gefühl? Ist es keine Aufregung, oder Neugierde?“ fragte ich mich im Innersten selber und legte meine Hand auf meinen Bauch. Leicht fuhr ich mit meiner Hand über meinen Bauch und überlegte, was mir dieses Gefühl sagen wollte. Ob es die Aufregung war, dass ich die härteste Zeit meines Lebens vor mir haben würde, das ich wissen wollte, wie alles am Ende für uns ausgehen würde, oder war es doch etwas ganz anderes? „ Gut.. egal was es ist, es kann jetzt warten!“ sagte ich mir selbst, ging ganz entspannt weiter und betrachtete aufmerksam meine Umgebung. All die Pflanzen die hier wuchsen und all die Tiere die hier lebten, waren unglaublich interessant. Endlich aus dem Wald heraus, und am Strand angelangt, sah ich auch schon die Anderen. Sie schienen immer noch sehr aufgeregt gewesen zu sein, denn sie redeten wild durcheinander, sodass Jemand, der neu in das Gespräch kommen würde, am besten wieder gehen sollte, da er nichts mitbekommen würde, wenn er von allen Seiten etwas hörte. Der Sand war angenehm warm und ich pfiff einmal laut, damit man mir zuhörte. „ Also dann, gleich kann es losgehen! Philipp sucht im Moment ein schönes Plätzchen. Ayane, komm doch mal bitte…“ rief ich allen zu und ich sah, wie sich Ayane erhob und mit der Frage:“ Worum geht es?“ zu mir kam. Ich sah ihr ins Gesicht und fragte sie, ob sie mit Kasumi, Hayate und mir zusammen trainieren würde, denn sie hatte in meiner Gegenwart nicht darüber gesprochen. „ Weißt du.. ich trainiere eigentlich alleine, ich weiß nicht so recht, ob ich mit euch kommen sollte“ sagte sie leise und strich mit ihrem Fuß leicht über den Sand. Ich fragte sie, was es für Gründe gäbe nicht mit uns zukommen, denn immerhin würden wir ja nahe unserer Heimat trainieren. Aber in dem Moment, als ich unsere Heimat erwähnte, schoss mir auch ein Gedanke durch den Kopf:“ Vielleicht deswegen nicht.. vielleicht erträgt sie es dort nicht!“, der sich auch bestätigen sollte, denn Ayane sah mich traurig an und sagte:“ Ich kann es einfach nicht, verstehst du?“. Aber dennoch verstand ich es nicht so richtig.. natürlich, es war nicht leicht dort zu sein, aber ich persönlich hatte dort auch schon etwas mit Hayate geplant, was Ayane auch wusste, warum also wollte sie dann nicht mitkommen? Wurde sie wirklich so stark verletzt?

Ich legte ihr meine linke Hand auf die Schulter und sagte leise zu ihr:“ Pass auf… überleg es dir einfach bis zum Ende des Tages, ja? Natürlich… es ist schwierig, nicht nur für dich! Hayate und ich haben uns schon einige Gedanken gemacht, denn wir wollen nicht nur eine Gedenkstätte bauen, sondern ich plane mit ihm den Wiederaufbau des Dorfes!“, was sie doch berührte, da ich mich doch an nichts dort erinnerte, also mir eigentlich dieses Dorf nichts bedeuten könnte. Aber die Wahrheit war, dass es mir eine Menge bedeutete! Es stimmte, dass ich mich an Nichts erinnern konnte, aber dennoch war da etwas tief in mir drin, was mich mit diesem Dorf verband. Gerade in dem Moment, als ich versuchen wollte es Ayane zu erklären, tauchte auch schon Philipp neben mir auf und sagte, dass jetzt alles vorbereitet sei. Ich entschloss mich kurzerhand das Thema wieder zu wechseln, tippte Ayane mit meinem Zeigefinger leicht auf die Stirn und sagte mit einem Lächeln im Gesicht:“ Wie auch immer, es ist und bleibt ganz bei dir! Du wirst dir jetzt mal nicht so viele Gedanken darüber machen und dich entscheiden, wie du es möchtest“, woraufhin sie zu lächeln anfing.

„ Auf geht’s folgt uns!“ hörte ich Philipp rufen und ich ging mit ihm schon einmal langsam voraus. Ich fragte ihn, wo der Platz denn sei, wo wir hingingen und ob Björn auch schon alles fertig gemacht hatte. Er sah mich an und sagte:“ Tja, dieses Mal bin ich wohl mit der Überraschung dran! Björn ist schon dort und hat auch schon alles vorbereitet!“, während wir stets weitergingen. Nach ein paar Minuten kamen wir endlich an und als ich den Platz für das Picknick sah, war ich wirklich erstaunt und dachte:“ Genial... besser geht es doch gar nicht mehr!“. Philipp hatte eine kleine Lichtung gefunden, auf die das Licht, das von den umstehenden Bäumen etwas geteilt wurde fiel. Björn saß bereits dort und hatte unglaublich viele Sachen für uns alles mitgebracht. Ich stand immer noch wie angewurzelt an meinem Platz und rührte mich vorerst nicht, bis ich Philipp sagen hörte:“ Ach ja… Überraschung!“. Die Mädchen liefen sofort los und machten es sich bequem. Ich steckte meine Hände in die Hosentaschen, schloss meine Augen und ging langsam weiter. Ich sah, dass Hitomi sich nach an Björn gesetzt hatte und ihren Kopf auf seine Schultern legte. Philipp setze sich zu Leifang und begann sich direkt mit ihr zu unterhalten, während ich tief ausatmete und es mir an einem Baum gemütlich machte. „ Und jetzt... ja genau, vollkommen entspannen!“ dachte ich mir und dachte praktisch an nichts mehr. Ich hörte Vögel zwitschern, die Anderen, wie sie sich unterhielten und sonst nur den Wind, was mir auch schon reichte. Ich spürte, dass sich Kasumi neben mich gesetzt hatte, woraufhin ich sie fragte, ob es ihr gefallen würde. Sie lehnte sich an mich und sagte:“ Ja, es gefällt mir hier sehr!“, was jedes Mal etwas ganz besonderes war, da mir innerlich ganz warm wurde. Es war diese Wärme, die man für immer behalten wollte, die man gleichzeitig aber auch loswerden wollte, da sie so ungewohnt war.
 

Aber so schön ich es auch fand, Irgendetwas stimmte nicht so ganz. Es war wirklich schön… aber es fühlte sich dennoch nicht richtig an. Ich wusste nicht, wie ich es hätte beschreiben können, denn mir fehlten einfach die Worte für meine Gefühle. Ich spürte, dass Kasumi von Moment zu Moment schwerer wurde, bis ich sie ansah und bemerkte, dass sie eingeschlafen war. Langsam rückte ich etwas von ihr weg und lehnte sie gegen den Baum, damit sie nicht auf den Boden fiel. Ich sah sie ein wenig traurig an und ging ein Stück tiefer in den Wald hinein, um ein wenig nachzudenken. „ Gut.. jetzt mal ganz ruhig. Was war eben mit mir los? Was war dieses komische Gefühl?“ fragte ich mich, als ich mich mit ineinander gelegten Armen an einen Baum lehnte. Ich fand keine Antwort auf diese Frage, was mich ein wenig erstaunte war, dass Philipp mir plötzlich gegenüber stand und mich fragte, was ich machen würde. „ War ich gerade so in Gedanken… das ich seine Anwesenheit nicht gespürt habe?“ dachte ich und sah ihn an. Ich erklärte Philipp, dass ich etwas nachdenken müsse und dass es wohl um Kasumi ginge, obwohl ich mir da auch nicht ganz im Klaren war. Kurze Zeit herrschte toten Stille, bis Philipp mich etwas fragte:“ Kann es sein… dass du in sie verliebt bist? Ich glaube, dass es umgekehrt genau so ist aber versteh mich nicht falsch, ich weiß ja, dass ihr verwandt mit einander seid…“ woraufhin ich wieder dieses Gefühl verspürte. Ich wusste wirklich nicht, was ich daraufhin sagen sollte, denn Philipp schien wirklich Recht gehabt zu haben, doch dann fuhr er fort:“ Weißt du.. es geht mir doch mit Leifang auch so.. du weißt es doch schon länger, oder? Und denk’ nicht, dass es mit Björn und Hitomi etwas anderes ist. Du hast aber das wohl schwierigste los gezogen.. du denkst wohl, dass es etwas falsches ist, nur weil du mit ihr verwandt bist.. aber glaub’ mir, das ist es nicht!!“ womit er etwas Bestimmtes bei mir erreichte, denn das Gefühl verschwand plötzlich und ich fühlte mich wieder gut. So ein guter Freund Philipp auch für mich war, etwas musste ich doch beweisen:“ Philipp.. wenn es in dem Turnier einzelne Kämpfe geben wird, dann..“, er sah mich verwundert an, fragte mich:“ Was dann? Sag schon..“ und dann musste ich es einfach loswerden:“ .. dann möchte ich gegen dich kämpfen!!“. Philipp sah mich an und begann zu lächeln:“ Aber natürlich. Ich hatte es mir schon gewünscht einmal gegen dich zu kämpfen und zwar..“ „.. und zwar mit vollem Einsatz!“ fiel ich ihm ins Wort. Er nickte als Bestätigung, dass er genau das hatte sagen wollen. Es ging mir nicht darum, wer der stärkere von uns beiden war, sondern wer die Anderen am besten schützen konnte! Ich fragte Philipp, ob wir nicht zurück zu den Anderen gehen sollten, woraufhin er mir zustimmte und wir langsam losgingen. Kurze Zeit später, wir waren schon fast wieder bei den Anderen, sagte Philipp zu mir, dass wir uns etwas versprechen müssten:“ Was denn?“ fragte ich ihn, denn ich wusste nicht genau was er meinte. „ Niemand von uns darf aufgeben! Wir müssen bis zum letzten Atemzug kämpfen, auch wenn wir gegeneinander kämpfen sollten!“ sagte er zu mir, dem ich auch vollkommen zustimmte, denn das war der einzige Weg herauszufinden, wer wirklich der stärkste Kämpfer war.
 

Endlich wieder mit Philipp bei den Anderen angekommen, saßen alle in einem Kreis und schienen sich zu unterhalten. Ich sah Philipp an, dann zuckten wir mit den Achseln und gingen zu ihnen. „ Gut, gut.. das Picknick ist so gut wie beendet, lasst uns jetzt endlich shoppen gehen!!“ hörte ich Tina sagen:“ Oh Mann.. als hätte ich es nicht gewusst. Tina will mal wieder nur das eine, tz..“ dachte ich mir darauf und schüttelte den Kopf. Ich sah mich um und fragte mich wo Kasumi sei:“ Hey, wo ist sie..?“ aber ich konnte sie Nirgendwo sehen, als ich Melanie fragte, ob sie wisse wo Kasumi sei, bekam ich den folgenden Satz als Antwort:“ Sieh mal hinter mich.. an dem Baum..“. Ich stand auf, stützte mich kurz auf Melanies Schultern auf und sagte leise:“ Dank’ dir“, bevor ich langsam zu Kasumi ging. Sie lehnte sich mit der linken Schulter an einen Baum und legte ihre Hände hinter ihrem Rücke zusammen. Schnell sprang ich auf den Ast über ihr, setzte mich hin und sah in die Ferne. Als ich dann unter mich sah, stand Kasumi immer noch ruhig dort und sah auf den Boden:“ Hey.. Kasumi.. was machst du?“ fragte ich sie und lies mich von dem Ast herunterhängen, wobei ich mich mit den Beinen noch festhielt. „ Ach.. ich..“ sagte sie leise, schien aber nicht wirklich zu wissen, was sie machen wollte, deshalb fragte ich sie:“ Ja?“ und lies mich dann von dem Ast runterfallen, direkt neben sie. Als Philipp rief:“ Hey, komm schon, es geht ab zum Hotel!“, griff ich mir Kasumi, hob sie auch meine Schultern und lief mit Philipp, der Leifang auf seinen Schultern hatte und Björn, der Hitomi auf seine Schultern genommen hatte los zum Hotel. In dem Moment, als ich wieder mit Philipp und Björn lief, dachte ich an unser Rennen ganz am Anfang. Daraufhin musste ich ganz einfach noch ein Rennen mit ihnen anfangen:“ Ok Jungs, Regeln wie beim ersten Rennen! Ziel ist das Hotel!!“, da die Regeln festgelegt waren, rannten wir so schnell wir konnten weiter. Da Kasumi sich etwas hängen lies, hielt ich sie fest, sagte:“ Hey, nicht loslassen, sonst fällst du mir noch runter!“ und rannte immer weiter. Ich sah nach rechts zu Björn, dann nach links zu Philipp, wir waren alle gleichauf, bis zu dem Moment, als ich mir im Inneren sagte:“ So, jetzt schneller, schneller, viel schneller!!“ und mit neuer Kraft weiterlief. Ich wurde immer schneller und übernahm die Führung, sodass ich fast am Hotel vorbeilief aber dann noch rechtzeitig in die Einfahrt rannte. Ich stand schon am Eingang, lies Kasumi langsam herunter, als Philipp und Björn keuchend ankamen:“ Warum.. warum bist du plötzlich so schnell?“ fragten sie mich aber ich sagte nur:“ Tjaaa ihr seid einfach zu langsam!“. Nachdem Philipp Leifang und Björn Hitomi von ihren Schultern ließen, warteten wir gemeinsam auf die Anderen aber was mir auffiel war, dass Melanie und Ayane fast gleichzeitig mit Björn und Philipp ankamen. Als dann endlich Jeder angekommen war, gingen wir gemeinsam in das Hotel, dann direkt rechts, wo man schon einige Hosen, Röcke und ja, auch Bikinis sah. Die Mädchen rannten sofort in den Laden, während Philipp, Björn und ich lächelnd hinterher gingen. In der Mitte des Ladens war eine größere Bank, wo wir uns hinsetzen konnten. Ich hielt nach Kasumi Ausschau, die schon etwas gefunden zu haben schien, genau wie Ayane und Hitomi. Als fast alle in den Kabinen verschwanden, fiel mir etwas ins Auge:“ Wow.. ein weißer Kampfanzug! Schützer für die Unterarme und für die Schienbeine.. genial!!“, den ich mir sofort nahm und in einer Kabine verschwand. Ich dachte mir, dass dieser Kampfanzug einfach spitze aussehen würde, daher zog ich ihn mir direkt an. Erst die weiße Hose, das weiße T-Shirt und sogar der Brustpanzer war weiß. Ich zog dann den Brustpanzer enger an und legte das Tuch an, welches vor Mund und Nase gehörte. „ Alles sitzt…perfekt!“ dachte ich mir und trat aus der Kabine heraus. Ich schien wohl denen, die mit dem umziehen fertig waren in meinem neuen Outfit zu gefallen. Ich setzte mich wieder auf die Bank, zog immer wieder an meinen Armschützern herum und wartete darauf, dass sich Björn und Philipp für etwas entschieden aber was mich auch brennend interessierte war, was sich Kasumi, Ayane, Leifang und Hitomi ausgesucht hatten, denn in diesem Laden gab es wirklich alles, was man sich hätte vorstellen können: Kleider, Kimonos, Rücke, Tops, die erwähnten Bikinis, Badeanzüge, Kampfanzüge, Hosen und noch so einiges mehr. Und da fiel mir gleich wieder etwas ein und zwar, dass ich Rei einen Kampfanzug mitbringen sollte! Und zu meinem Glück fand ich sofort einen passenden:“ Mein Model, nur ganz in schwarz.. wie früher!“. Rei und ich traten bei Turnieren grundsätzlich als Team auf, als Ying und Yang, um es etwas deutlicher zu sagen. Ich trug nur weiß und er schwarz, so sollte es wieder sein! Ich nahm mir den Kampfanzug und hörte, dass Jemand aus einer der Umkleiden herauskam:“ Wow..“ dachte ich mir im ersten Moment, als ich Ayane sah. Sie trat einen Schritt hervor, hielt ihre Arme hinter ihrem Rücken und sah uns an. Sie hatte sich einen äußerst schönen Kimono ausgesucht. Wie bei Kimonos üblich, war er ziemlich lang, war komplett blau, bis auf einige schwarze Stellen an den Armen, Beinen und am Rücken, die Stellen sahen aus, als wenn der Kimono verbrannt wäre, nur von der Farbe her nicht so intensiv. „ Pascal, warte mal ab.. bis Kasumi rauskommt!“ sagte Ayane zu mir und begann zu lächeln.. ich konnte nicht anders, als auch zu lächeln und für einige Zeit auf und ab zugehen. Aber dann kam auch endlich Kasumi aus ihrer Umkleide und dann kam mir nur ein Gedanke:“ Oh.. mein.. Gott.. sie sieht unglaublich aus!!“. Sie trug einen weißen Kimono, wobei er einen rosa Touch hatte. An einigen Stellen waren dunkel rosa Kirschblüten.. sie sah einfach umwerfend aus! Ich ging langsam auf sie zu und blieb dann ein paar Schritte vor ihr stehen und brachte keinen Ton raus. Einige Momente vergingen, bis sie mich auf eine Weise ansah, die ich einfach nicht richtig begreifen konnte. Sie wurde leicht rot und sah mich mit ihren glänzenden Augen an, die eine Wärme ausstrahlten, wie sie es noch nie zuvor getan hatten. Was mich dann fast komplett um den Verstand brachte, war das, was sie sagte als sie mich ansah:“ Ge.. gefalle ich dir?“. Sie fragte mich ob sie mir gefallen würde? „ Natürlich gefällst du mir!! Du.. du siehst einfach bezaubernd aus, ganz ehrlich!“ antwortete ich ihr und sah sie weiter an, denn ich konnte einfach nirgendwo anders mehr hinsehen. Leifang schien auch aus ihrer Umkleide gekommen zu sein und schien Philipp, wie nicht anders zu erwarten sehr zu gefallen. Auf das erste:“ Pascal, schau mal her!“ reagierte ich gar nicht erst, obwohl ich dann beim zweiten Mal zu Philipp herüber sah. Leifang trug einen blauen, ziemlich knappen Bikini mit weißen Längsstreifen:“ Was hätte ich anderes erwarten sollen.. wenn es Philipp gefällt, muss es ja so was sein!?“ dachte ich mir und begann dann leicht zu kichern. Ich setzte mich wieder zurück auf die Bank und sah, dass sich Kasumi neben mich setzte, um mir etwas Gesellschaft zu leisten:“ Jetzt ist der Tag schon fast vorüber, das heißt, dass wir in ein paar Stunden abreisen werden… irgendwie..“ sagte ich leise zu ihr aber sie schien genau zu wissen, was ich ausdrücken wollte. Sie sagte, dass ich nicht gehen wollte, da wir hier so viel erlebt hatten und so viel Spaß hatten:“ Aber weißt du..“ sagte sie:“ .. das wird schon werden! Du hast dir doch ein Ziel gesetzt, oder habe ich dich da falsch verstanden?“. Ich wusste genau, worauf sie anspielte aber es war immer der Anfang, der das schwierigste war! Nachdem ich über mein mir gesetztes Ziel wieder nachgedacht hatte, ging ich aus dem Laden heraus und setzte mich auf die Treppen am Eingang. „ Es ist klasse, dass wir hier nichts bezahlen müssen, aber was wird später mit uns? Und das mit Rei.. er wird schon mit Hayate nachkommen. Wenn er erst einmal von dem Turnier erfahren hat, wird ihn sicherlich nichts mehr halten können..“ dachte ich mir und sah auf das Meer und das wohl das letzte Mal hier auf dieser Insel. Als ich spürte, dass Kasumi und Ayane von hinten an mich herantraten, schoss mir wieder dieser eine Gedanke durch den Kopf:“ Was wird aus uns werden? Was wird nach dem Turnier? Wie will man dann ein neues Leben beginnen?“. Immer wieder dachte ich darüber nach, obwohl ich mir selber gesagt hatte, dass ich mir nicht so viele Gedanken darüber machen sollte! Die Sonne schien an diesem, unserem letzten Tag auf Zack Island langsamer unter zu gehen, denn ich blickte noch für einige Minuten auf das Meer hinaus, doch die Sonne rührte sich nicht. Aber etwas hatte ich noch zu erledigen. Es war etwas, was ich unbedingt loswerden musste, denn es war mir unglaublich wichtig, dass Alle davon wussten. Sofort rannte ich auf mein Zimmer, an Kasumi und Ayane vorbei und die Treppen hinauf. Ein letztes Mal schloss ich die Türe auf und trat in mein Zimmer.. ich würde wohl wirklich alles hier vermissen, den Wald.. den Strand, das Meer.. und meine Freunde. Langsam packte ich meine Koffer, die mir aber doch irgendwie störten aber was machte das schon! Als alles gepackt war, nahm ich mir die Koffer, ging aus dem Zimmer und schloss ab. Gleichzeitig traten aber auch Philipp und Björn aus ihren Zimmern, auch sie hatten ihre Koffer bereits gepackt. Das einzige, was ich brauchte, war in einem schlichten Rucksack untergebracht, denn alles andere würde mich wohl nur behindern. Wir gingen zusammen die Treppen hinunter, stellten unsere Koffer am Tresen ab und baten darum, dass unsere Koffer zurückgeschickt werden würden. Als wir drei, alle ein wenig traurig aus dem Hotel traten, stand Jeder vor dem Hotel und jetzt war es auch Zeit das zu sagen, was mir auf dem Herzen lag, trat vor und sagte:“ Also alle zusammen! Ich habe da eine Bitte an Jeden von euch aber gleichzeitig möchte ich euch auch etwas versprechen..!“ nachdem ich das gesagt hatte, kamen alle einen Schritt auf mich zu und lauschten dem, was ich zu sagen hatte:“ .. Zuerst meine Bitte. Jeder, ich meine wirklich Jeden, der sich nicht im Stande fühlt, weswegen auf immer, ob es nun das Gewissen sein mag, oder der Körper, Diejenigen bitte ich nicht erst anzutreten.. ich möchte nicht, dass Jemand stirbt. Und jetzt mein Versprechen! Ich verspreche euch, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um stärker zu werden! Ich werde mit Kasumi und Hayate zusammen härter als Jemals zuvor trainieren.. mein Ziel ist es das Turnier zu gewinnen und ich werde Jeden besiegen, gegen den ich kämpfen muss.. ich werde keinen anders behandeln, aber ich glaube.. das würde auch keiner wollen, oder?“ sofort hörte ich Philipp sagen:“ Nein, sonst macht das ganze doch keinen Spaß mehr!!“ direkt fangen alle an zu kichern, es war wohl zu Philipps Aufgabe geworden und zum lachen zu bringen.

Kurze Zeit später machten sich schon die ersten auf den Weg und wurden mit der Limousine zum Flugplatz gebracht. Die ersten waren Helena, Christie, Tina und Lisa in diesen Momenten fragte ich mich, wie sich Philipp und Björn fühlen musste, denn sie würden wohl voneinander getrennt werden. Aber es gab eine ziemlich große Überraschung, denn Hitomi schien sich dazu entschlossen zu haben mit Björn zu trainieren:“ Du glücklicher..“ hörte ich Philipp leise neben mir murmeln, denn es war wohl klar, dass er jetzt als einziger von Jemandem getrennt werden würde. Ich tippte Leifang auf die Schulter und sonderte mich mit ihr ein wenig von der Gruppe ab, denn ich wollte sie um etwas bitten:“ Ähm.. Leifang.. könntest du mir vielleicht einen kleinen Gefallen tun?“. Sie sah mich verdutzt an und fragte mich, was für ein Gefallen es wäre.. ich sah zu Philipp rüber und fragte sie, ob sie sich nicht noch ein paar Minuten mit Philipp „unterhalten“ könnte, oder sich mit dem verabschieden etwas Zeit nehmen könnte. Sie sah mich ein wenig verlegen an und flüsterte mir ins Ohr:“ Das.. wollte ich so oder so machen..!“ woraufhin ich wieder zu Philipp sah und ihr sagte:“ Na dann Mal los! Ach ja.. gute Reise!“. Direkt danach verabschiedete sich Leifang von allen, außer von Philipp, denn wie sie es mir gesagt hatte, würde das etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Sie ging mit ihm aus der Einfahrt sodass Niemand sie sehen konnte aber ich konnte es mir irgendwie nicht verkneifen zuzusehen. Ich sprang lautlos auf einem neben dem Hotel stehenden Baum und hockte mich dort hin. Ein paar Sekunden später stand Kasumi neben mir auf dem Ast und fragte mich, was ich dort machen würde. Ich zeigte nur runter zu Philipp und Leifang und begann zu lächeln, denn Leifang kuschelte sich an Philipp und drückte sich fest an ihn. Ich blieb weiter auf dem Ast sitzen, zog Kasumi etwas herunter, die sich auf mein rechtes Bein setzte und weiter runter zu Philipp und Leifang sah. Doch Leifangs Umarmung sollte nicht mehr lange anhalten, denn ich sah schon die Limousine kommen:“ Zu schade.. die beiden sehen so gut zusammen aus..“ dachte ich mir und sah kurz wieder zu den beiden herunter. Als die Limousine in der Einfahrt stand, sah Leifang Philipp an und gab ihm einen Kuss und lief zu der Limousine. Philipp blieb regungslos stehen und sah der wegfahrenden Leifang hinterher.. das musste ein wirklich schlechtes Gefühl sein, dass er jetzt spürte, daher entschloss ich mich ihn ein wenig aufzuheitern. Kurzerhand sprang ich neben ihn, legte ihm meine Hand auf die Schulter und sagte, dass ich da eine kleine Überraschung für ihn habe:“ Was.. gibt’s denn?“ fragte er mich sichtlich betrübt. Ich zückte einen kleinen Zettel aus der Hosentasche und steckte ihn Philipp zu. Es war ein Zettel wo Leifangs Telefonnummer draufstand und man konnte sehen, dass er für ihn war, denn es war ein Kussabdruck auf ihm.. natürlich von Leifang. Er nahm den Zettel und stammelte:“ Wo… wo hast du den her??“ ich rollte ein wenig mit den Augen und sagte:“ Nun ja.. da ich mir hier so was schon gedacht hatte.. musste ich für Abhilfe sorgen!“. Leider konnte ich mich nicht mehr so recht von ihm und Björn verabschieden, denn kurze Zeit später wurden die beiden zusammen mit Hitomi auch schon abgeholt. Das letzte was wir dort zueinander sagten war:“ Bis dann zum Turnier.. dort werden wir uns sehen.. und testen, wer der beste von uns ist!“. Die letzten, die jetzt noch übrig waren, waren Melanie, Ayane, Kasumi und ich. Ich ging in die Einfahrt und sah dort Kasumi schon mit Melanie und Ayane stehen, denn die Limousine war schon zu hören. Als sie dann ankam und wir einsteigen sollten, holte ich noch ein Mal tief Luft und stieg ein, denn ab jetzt würde es ernst werden. Wir setzten und auf die weichen Sitze, die Türen wurden geschlossen und ich hörte den Fahrer sagen:“ Jetzt geht es los!“. Während der Fahrt sah ich nur aus dem Fenster und mich überkam jetzt schon das Gefühl, dass ich nicht mehr der Selbe sein würde, wenn ich noch einmal hierher zurückkehren würde. Die Zeit verging wie im Flug und schon standen wir auf dem Flugplatz und jetzt hieß es für mich wieder Abschied nehmen. Zu meiner großen Verwunderung hatte sich Ayane dazu entschieden mit Melanie zu trainieren, anstatt mit Kasumi, Hayate, Rei und mir! Die beiden standen vor mir und ich sah sie ein wenig traurig an. Ayane ging auf mich zu, umarmte mich kurz und sagte:“ Hey.. so lange wird es doch nicht dauern.. kein Weltuntergang!“. Danach verabschiedete sie sich von Kasumi und ging schon ins Flugzeug. Melanie stand noch vor mir und ich brachte keinen Ton raus. Ich konnte nur sagen, dass sie es mit ihrem Training nicht übertreiben solle.. und dass ich sie auch vermissen würde, denn es war immer ein komisches Gefühl, wenn ich meinen Freunden hinterher sehen musste. Sie streichelte mich über den Kopf und sagte:“ Hey kleiner.. und du streng dich an, denn ich werde kaum schwächer werden!“. Sie hatte es doch geschafft mich ein wenig zu provozieren:“ Meinst du ich werde schwächer!?!? Willst du mir damit was sagen? Na los, spuck es aus.. los, los, los!!“ aber ich konnte mir denken, dass es auch kein schöner Anblick für sie war mich traurig zu sehen, deswegen war die ganze Sache nur ein Spaß.. dachte ich zumindest. Sie sagte wieder:“ .. streng dich an, denn ich werde kaum schwächer werden!“ was ich letztendlich als Herausforderung aufnehmen musste, denn jetzt gab es schon vier Leute, meine Freunde, die testen wollten, wer der oder die stärkste war und sogar Rei würde es testen wollen.. denn Rivalen sind oft die besten Freunde. Als Melanie dann auch in ihr Flugzeug stieg, klopfte mir Kasumi auf die Schulter und sagte:“ Komm.. es geht los!“ ich nickte und war mir dessen bewusst, dass ich wirklich hart trainieren musste, denn es würde sehr viele starke Gegner auf diesem Turnier geben und ich musste dafür bereit sein!
 

ABSCHIED (ENDE)

TRAININGSPHASE (BEGINN)

Start des Trainings! Erster Test!?

Ich stieg zusammen mit Kasumi in das Flugzeug und war doch relativ überrascht, dass wirklich jedes Flugzeug prächtig ausgestattet war. Ich warf mich auf eine Couch und begann ein wenig zu träumen:“ Wie es wohl dort aussehen wird…?“ fragte ich mich insgeheim und stellte mir einige Bilder vor. Zuerst dachte ich wieder an die Beschreibungen des Dorfes von Kasumi und Ayane aber im nächsten Moment musste ich an meinen Traum denken.. fast alles lag zu der Zeit schon in Schutt und Asche. Aber das machte im Moment keinen Unterschied.. für mich machte es zumindest nicht den geringsten! Das Dorf würde so oder so von Hayate und mir wieder aufgebaut und das Training musste auch durchgezogen werden, denn nur so hatten wir eine Chance auf den Sieg im Turnier. In Gedanken an das Dorf, das Training, das Turnier und meine Zukunft schlief ich kurzerhand ein, was wohl das Beste für den Moment war.

Der nächste Tag war schon angebrochen und ich lag noch genau so, wie ich mich hingelegt hatte auf der Couch. Zuerst setzte ich mich hin, stand aber dann auf und torkelte durch das Flugzeug um nach irgendetwas zu essen zu suchen aber ich fand nichts. Als ich mich dann leicht genervt wieder auf „meine“ Couch setzte, stand aber schon alles vor mir auf einem kleinen Tisch. Alles was man sich wünschte war da.. aber irgendwie fiel es mir schwer etwas zu essen, denn mein Magen schien nicht vor Hunger zu knurren… es war etwas anderes:“ Wahrscheinlich doch nur die Aufregung!“ dachte ich mir zuerst und sah dann Kasumi auf einem Sessel schlafen. „ Das geht doch nicht..“ dachte ich mir, da ich es mir gemütlich gemacht hatte und sie auf einem Sessel geschlafen hatte. Daraufhin trug ich sie kurz auf die Couch, legte eine Decke über sie und ging mit einem Käsebrötchen etwas durch das Flugzeug. Als ich aus einem der vielen Fenster des Flugzeugs sah, blickte ich auf das Meer. „ Nichts außer Wasser.. was soll das denn?“ dachte ich mir, als ich das Meer sah und richtig,.. sonst nichts, bis ich dann doch das Festland am Horizont erkennen konnte. Erst jetzt erkannte ich erst richtig vor was für einem Abenteuer ich doch stand! Wir werden trainieren, wir werden wohl auch gegen abtrünnige Ninjas kämpfen müssen, von denen mir Hayate erzählt hatte und noch so vieles mehr. Und wir hatten einen Spielraum von sage und schreibe zwei ganzen Jahren, doch wie sonst in der Schule hatte ich doch so einiges zu lernen.. aber was macht es denn schon, wenn man lernen muss, solange man Interesse daran hat:“ Und was für ein Interesse ich habe.. ich will so viele Techniken lernen wie nur möglich!“ dachte ich mir und zitterte regelrecht vor Aufregung und auch Beigeisterung. Nach den ein oder anderen Gängen kreuz und quer durch das Flugzeug hörte ich die Durchsage, dass wir in wenigen Minuten unser Ziel erreichen würden. Kasumi, die durch die doch ziemlich laute Durchsage geweckt wurde, rieb sich verträumt die Augen und sah sich, noch ziemlich um. „ Einen wunderschönen guten Morgen, Prinzessin. Na, wie hast du geschlafen?“ sagte ich zu ihr, nachdem ich mich in den Sessel vor ihr gesetzt hatte. Verschlafen sah sie mich an, gähnte kurz und sagte:“ Es geht so…“ langsam legte sie sich wieder hin, murmelte etwas wie:“ Ich könnte gleich wieder… einschlafen..“, was sie dann auf wieder tat. „ Alles kein Problem“ dachte ich mir, denn sie sollte so viel schlafen, wie sie es brauchte. Kurz darauf landeten wir auch schon und als das Flugzeug stand, nahm ich mir Kasumi auf den Rücken und ging aus dem Flugzeug, zu meiner großen Überraschung waren Hayate und Rei schon dort! Glücklich, dass wir alle zusammen nun endlich hier waren, rief ich:“ Hey ihr beiden! Wie geht’s?“. Rei war wie üblich am grinsen und sagte:“ Alles in bester Ordnung, jetzt sind wir ja auch wieder komplett!“, wobei Hayate nur sagte:“ Gut gut. Kasumi scheint ja nicht besonders gut geschlafen zu haben…“. Das erste Mal sah ich in meine neue Umgebung.. die Luft war frisch, der Himmel blau und die Sonne war nicht zu warm, allerdings war es auch nicht zu kalt, das optimale Wetter zum trainieren! Wir standen abseits eines Waldes, der sich über einen ganzen Berg erstreckte und hinter mir war das Meer. Hayate sagte, dass wir einen relativ langen Weg haben würden, denn wir mussten zu dem Tal hinter dem Berg. „ Na klasse..“ stöhnten Rei und ich, gingen dann aber los. Es war wieder diese typische „ Wie weit ist es denn noch?“ - Stimmung, denn genau wie ich konnte Rei diese langen Fußmärsche auf den Tod nicht ausstehen. Nachdem wir ein paar Minuten gegangen waren, liefen wir mitten durch den Wald. Es war ziemlich dunkel dort, denn der Wald war dicht bewachsen, es gab Büsche, die einem bis zu den Oberschenkeln reichten, allerdings immer nur vereinzelnd. Mitten auf dem Weg begann ich Kasumi auf meinem Rücken gar nicht mehr zu spüren.. ich sah kurz hinter mich, aber Kasumi schlief immer noch. Langsam begann uns der Weg den Berg hinauf zu führen und Rei begann sich doch schon ziemlich zu langweilen:“ Sag mal Hayate.. wie lange werden wir denn so ungefähr brauchen? Ich meine.. durchschnittlich..“ Hayate sah Rei an, begann kurz zu lächeln, sagte ihm aber dann ernst ins Gesicht:“ Drei bis vier Stunden!“. Ich dachte mir sofort:“ Warum.. warum wir!?“ und Rei brüllte:“ Waaaasss??? Das ist ja eine halbe Ewigkeit! Können wir nicht einfach über die Äste der Bäume springen, so wie sonst auf immer? Dann sind wir vielleicht in zwei.. na gut, vielleicht sogar einer Stunde schon da!“ er hatte vollkommen Recht, also warum sollten wir gehen? Hayate sagte, dass er uns etwas zeigen wollte und dass wir es wenn wir springen würden womöglich verpassen könnten. Hayate schien eingesehen zu haben, dass uns das gehen zu langweilig war und schlug vor, dass wir bis auf die Spitze des Berges springen könnten, aber von da an gehen sollten. Natürlich waren Rei und ich damit einverstanden und sprangen sofort los. Es war wesentlich einfacher von Ast zu Ast zu springen, wenn man schnell vorwärts kommen wollte. Das erinnerte mich doch schwer an mein Training früher und ich rief Rei zu, der den ganzen weg über links von mir sprang:“ Hey Rei, wie damals! Ich mach dich fertig.. ich bin immer noch schneller als du!“ sofort legten wir an Geschwindigkeit zu und waren innerhalb weniger Minuten mit Hayate auf der Spitze des Berges angelangt und als Hayate uns zurief:“ So, ab hier gehen wir wieder!“, sprangen wir auf den Boden zurück. Alles war wie früher, doch war es etwas vollkommen anderes. Kasumi schien wach geworden zu sein, machte aber keine Anstalten von meinem Rücken runter zu klettern, stattdessen sagte sich:“ Lieb von mir, dass du mich getragen hast.. ich wusste nicht, dass dein Rücken so gemütlich ist!“. Trotzdem setzte ich sie ab und fragte Hayate, was er uns denn zeigen wollte, und ob wir es vielleicht schon sehen könnten. Wir standen in der Nähe eines etwas älteren Holzhäuschens an dem Hayate uns alle vorbeiführte, direkt zu einem Abhang. „ Dort unten könnt ihr es schon erkennen! Kasumi weiß ganz genau, was ich meine…“ sagte er zu uns und wir sahen den Abhang hinab:“ Bäume.. Bäume.. oh, ja..!“ sagte Rei, ich fragte ihn, ob er es erkennen könnte aber er sagte nur:“ Ich habe es.. noch viel mehr Bäume!!“. Ich sah ihn an und dachte:“ Das ist Rei wie er leibt und lebt..“, sah dann aber wieder den Abhang hinunter. Mein Blick schweifte über den Wald und da konnte ich etwas erkennen und zwar einen Wasserfall! Ich zeigte auf den Wasserfall und fragte Hayate, ob es der Wasserfall wäre, den er uns zeigen wollte, er nickte und sagte:“ Richtig, dort haben Kasumi und Ayane früher jeden Tag gemeinsam gespielt! Wir werden dort eine kleine Pause einlegen..“.
 

Ein paar Momente vergingen, bevor Hayate zu uns sagte:“ Weiter geht’s!“ und den Abhang hinunter sprang. Sofort sprangen Kasumi, Rei und ich hinterher. Als jeder von uns auf einem Baum landete, von dort wieder absprang und Hayate folgte, fiel mir plötzlich der Kampfanzug ein, den ich Rei mitgebracht hatte. „ Den gebe ich ihm, wenn wir ankommen“ dachte ich und stellte mir sein erstauntes Gesicht vor, wenn er ihn in seinen Händen halten würde. Es vergingen unzählige Minuten, aber es schien mir so, als würden wir uns kaum von der Stelle bewegen. Doch dieser Fakt äderte sich urplötzlich, denn unsere Umgebung veränderte sich jetzt etwas. In einiger Entfernung konnte ich auf meiner rechten Seite Reisfelder erkennen, auch einige Häuser standen dort, allerdings konnte ich Niemanden dort arbeiten sehen:“ Liegt es an der Entfernung… oder beginnt hier schon die Zerstörung?“ dachte ich mir und sah leicht betrübt zu Hayate rüber. Kurzerhand sprang ich neben ihn und fragte ihn, ob hier schon das Gebiet begann, welches von dem Schatten zerstört wurde. Prompt in dem Moment, als ich den Schatten erwähnte, schlug mein Herz unglaublich stark, es fühlte sich wie ein Stoß an, als ob es aus mir herausbrechen wollte. Ich fasste auf mein Herz und drückte ein wenig zu, um dieses starke Pochen etwas zu unterbinden.. es funktionierte auch einigermaßen. Als Hayate mich ansah, spürte ich das erste Mal wirklichen Hass in seinen Augen. Er erklärte mir, dass ab diesem Ort nichts mehr gab, was noch wirklich intakt war, bis auf zwei bis drei Dörfer und zwei Tempel. „ Also fängt es wirklich hier an… ich fasse es einfach nicht...“sagte ich leise vor mich hin und sprang weiter mit Hayate in die Richtung des Wasserfalls. Nach ein paar Minuten ließ ich mich dann aber etwas zurückfallen um mit Kasumi zu reden. „ Sag mal.. was denkst du, wenn du an den Schatten denkst? Spürst du etwas, wenn du an ihn denkst?“ fragte ich sie und merkte, wie sie versuchte sich auszudrücken, doch sie schien nicht die passenden Worte zu finden. Sie erklärte mir, dass sie etwas Unangenehmes spürte, wenn sie an ihn dachte:“ Eine gewisse Kälte, ein Unbehagen…“ sagte sie zu mir. Es war genau dasselbe, was auch ich spürte, wenn ich an ihn dachte, aber wie konnten wir genau dasselbe spüren? War das überhaupt möglich? Ich hatte seine Anwesenheit nun schon zwei Mal gespürt und jedes Mal war er viel stärker als ich gewesen, viel schneller.. und immer diese enorme Kälte, aber es gab etwas, was mir bekannt an ihm vorkam und zwar genau diese Kälte. Ich habe diese Kälte schon früher einmal gespürt, aber da kam sie mir nicht so bekannt vor, es war eher so, als ob sie etwas ganz normales in mir gewesen wäre. Der Wasserfall war nun schon relativ nahe und ich schlug Rei ein kleines Rennen vor:“ Hey Rei, wer als erstes da ist, ja? Ach warum frage ich dich eigentlich, ich werde ja eh vor dir dort sein, haha!“ aber er rief:“ Sei ruhig, ich werde da sein, bevor du überhaupt weißt, dass ich nicht mehr neben dir bin!“. Sofort sprang ich schneller voran und Rei war direkt neben mir. Ich hörte Hayate noch etwas rufen, was ungefähr so klang wie:“ Vorsicht ihr beiden, da vorne…“ aber mehr verstand ich auch schon nicht mehr. „ Der Wasserfall ist schon ganz nah und ich habe Rei schon ein kleines Stück abgehängt!“ dachte ich mir, doch genau in dem Moment war Rei genau neben mir und wir drängten uns gegenseitig zur Seite. Sofort nachdem wir uns von einem weiteren Baum abgestoßen hatten und ein paar Meter über den Bäumen durch die Luft sprangen, mussten wir auch schon erkennen, dass es keine weiteren Bäume mehr gab, denn der Wasserfall war nicht so klein, wie er eben noch aussah. „ Aaaaahhhhhh…!!“ rief ich in dem Moment, als ich zusammen mit Rei hinunter in das Wasser fiel. Als wir im Wasser landeten und einige Meter unter Wasser waren, fühlte ich plötzlich wieder diese enorme Kälte. „ Warum ist das Wasser so schwer..? Ich kann mich kaum bewegen.. meine Beine fühlen sich ganz kalt an, genau wie meine Arme… was ist hier verdammt noch Mal los??“ fragte ich mich und versuchte an die Wasseroberfläche zu schwimmen, doch ich konnte ganz einfach nicht.
 

" Du bist also endlich hergekommen..." hörte ich Jemanden aus der Dunkelheit des Wassers sagen. " Wer ist das?" fragte ich mich, und was meinte er damit? Rei schwamm neben mich, tippte mir auf die Schulter und versuchte mich zu fragen, was mit mir los sei, doch ich konnte nicht richtig antworten. Mir fiel es sogar schwer einfach nur mit den Achseln zu zucken, um ihm klar zu machen, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, was hier los war. Aber auf einen Schlag wusste ich, was geschah. Mein Gefühl sagte mir, dass wir zu verschwinden hatten und zwar schnell! Ich konnte ein leicht lila farbenes Licht in der Dunkelheit erkennen, welches mich nervös machte. Schnell winkte ich mit den Armen und stieß Rei zur Seite. Ich zeigte an die Wasseroberfläche und Rei schien zu verstehen, dass er nach oben schwimmen sollte. " Ich komme hier nicht weg.... verdammt!". Ich sank plötzlich immer tiefer und ich spürte, wie meine Luft immer knapper wurde. " Ich hätte nicht gedacht, dass es schon so schnell vorüber ist. Du enttäuschst mich..." hörte ich die Stimme sagen, im selben Moment wurde das Licht größer und es schien sich auf mich zuzubewegen. Ich musste Luft holen, aber ich konnte nicht. Das Licht kam wirklich auf mich zu und ich wusste, dass ich es irgendwie abwehre musste, doch als es auf meine Hände traf, wurde ich immer weiter zurückgedrückt. Mit Schrecken musste ich erkennen, dass es nicht einfach nur ein Licht war... es war etwas anderes, etwas wovon Hayate einmal gesprochen hatte. ich musste mich an dieses Gespräch von damals erinnern:" Pascal... du wirst irgendwann auf Gegner treffen, die dich nicht nur mit Ninja Techniken versuchen werden zu bekämpfen, sondern auch mit reiner Energie. Ein Gemisch aus körperlicher und geistigen Energie... sie ist stärker als alles andere, und so gerne ich sie dir beibringen würde, aber ich kann es nicht. Nicht jeder kann das und die, die es können, müssen es auf ihre eigene Art und Weise lernen!". Es war also Energie, mit der ich in diesem Moment bekämpft wurde und man konnte Energie nur mit Energie blocken, aber du Ansprüche waren unglaublich hoch um diese art von Energie freizusetzen. Man musste seinen Körper und seinen Geist in kompletten Einklang bringen und dann die Hitze, die man spürt versuchen aus seinem Körper zu stoßen. Durch diesen enormen Energieball wurde ich gegen eine Felswand gedrückt und ich konnte einfach nicht mehr weg, mir blieb nur eine Möglichkeit und zwar, dass ich den Energieball gegen die wand lenken musste, doch wie stark die Explosion werden würde wusste ich nicht, aber ich musste es probieren! Ich hob mit letzter Kraft meine Beine an, drückte mich von der Felswand ab und der Energieball raste in die Wand. Sofort kreuzt ich die Arme und zog die Beine an um mich vor der Explosion zu schützen. Wenige Sekunden später ging der Energieball auch schon in einer Explosion auf und ich wurde nicht nur aus dem Wasser nach oben gedrückt, sondern ich flog aus dem Wasser, direkt gegen einen Baum. Total geschockt sackte ich zusammen und starrte auf den Boden, auch hörte ich hayate, Kasumi und Rei nach mir rufen, doch ich konnte nicht antworten. Irgendetwas war passiert, als ich gegen den Baum geschleudert wurde. Ich konnte mich weder bewegen, noch konnte ich reden. Kurze Zeit später standen Hayate, Kasumi und rei schon um mich herum und ich spürte, wie Rei mich hoch zog und sagte:" Hey komm schon, steh' auf! Was ist da unten mit dir passiert? Du hast ja noch nie so einen unglaublichen Treffer kassiert!!" aber als er meinen Arm wieder los ließ, kippte ich nach hinten und saß wieder an dem Baum. Immer noch mit weit geöffneten Augen, ohne die Fähigkeit mich zu bewegen oder zu reden saß ich da und musste mit anhören, wie Kasumi plötzlich sagte:" Se.. seht euch das an! Er.. er ist es! Aber was ist los... er sieht haargenau so aus.. wie Pascal!". Es war also richtig, was ich vermutet hatte. Es war nicht Irgendjemand, der mich dort unten angegriffen hatte... es war der Schatten. Und er verdiente diesen Namen zurecht, denn er war im Grunde nicht mehr als ein Schatten.... mein Schatten! Ich konnte meinen Kopf gerade so noch anheben, mein Blick änderte sich.. er wurde für mich selber.. leer, ich nahm alles nur noch teilweise wahr, doch was ich sah, was ich über der Wasseröberfläche schwebte, das war ich! Ich war es, aber irgendwie war ich es doch nicht... ein rein schwarzer Körper, es schien so, als wäre ich es wirklich, aber nur das schlechte in mir. " Jetzt ist es mir vollkommen klar... dieser eine Tag.." ich dachte an einen sehr seltsamen tag während meines Trainings mit Hayate und rei. An dem Tag wuchs mein Wut schier ins Unendliche, doch sie schien mich im nächsten Moment verlassen zu haben, und zwar auf ewig. ich war nie wieder wirklich wütend... jetzt wusste ich warum, denn meine Wut und meine Trauer hatten sich aus meinem Körper entfernt und selbstständig gemacht. Er war meine manifestierte Wut und Trauer, die ich sah! Er schwebte immer höher und ich begann am ganzen Körper zu zittern und mein Magen zog sich zusammen. Ich senkte meinen Kopf wieder und schloss die Augen. Ich konnte vor meinem geistigen Auge sehen, was geschehen würde. Er würde seinen Arm heben... eine eigentlich kleine Energiekugel würde erscheinen, die er dann auf uns abfeuerte... uns alle vernichtete. Ich konnte schon spüren, wie er den Arm hob.. ich hörte, wie Hayate zu Kasumi und Rei sagte, dass sie sich vor mich stellen sollten, um mich zu schützen... und ein starker Wind zog auf. Er kam von ihm... er bereitete seinen Angriff vor.. es würde gleich vorbei sein. Ich konnte die Energie in seiner Hand spüren... ich musste immer wieder das Bild vor meinen Augen sehen, wenn Hayate, Rei und Kasumi getötet werden würden... ich durfte sie nicht sterben lassen... NIEMALS!!

Als ich den Schatten rufen hörte:" Jetzt ist es vorbei für euch!" riss ich die Augen auf, mein Herz schlug wie verrückt, ich bebte vor Wut und sprang vor Hayate, der an der Spitze stand. Etwas baute sich um mich auf, ich konnte spüren, wie meine Kraft sich erhöhe, wie sie immer weiter stieg. Ich streckte meine Arme seitlich von mir, senkte den Kopf und spürte, wie der Energieball mich erreichte, er explodierte, aber nicht an mir... das, was sich um mich aufgebaut hatte, schützte mich! Im Rauch der Explosion geschah etwas mit mir... meine angst verflog mit einem Schlag und meine Wut schien ins unermessliche zu steigen. Als der Rauch sich verzog, als er sich durch de Wind, der von mir ausging verzog, Ich hörte etwas in mir sagen:" denke an die Kinder die er umgebracht hat... erinnere dich daran, wie du dich gefühlt hast... lass deiner Wut freien lauf und nutze sie!!" und ich reagierte darauf. Ich ballte meine Fäuste, ich wurde immer wütender und holte alles aus mir raus. All die Hitze, die ich durch meine Wut spürte wandelte ich unbewusst in Energie um:" Weiter... weiter.." dachte ich mir... ich knirschte mit den Zähnen und fühlte mich, als würde ich platzen:" Gnn.....gnnnn.... aahh....AAAAAHHHHHHH!!!" ich hob meinen Kopf, und lies all meine Wut raus! Um mich herum wurde fast alles weggeweht, ich sah wie das Wasser fast komplett zurückgedrückt wurde, selbst der Schatten, der immer noch in der Luft schwebte wurde zurückgedrängt. Doch damit nicht genug, ich wurde immer wütender, ich ging leicht in die Knie und beugte mich nach vorne... ich konnte mich kaum noch halten, denn sowohl meine Kraft und meine Wut wurden immer größer.

Mit einer einzigen Bewegung sprang ich neben den Schatten und holet nur zu einem Schlag aus. Mit diesem einen Schlag landete ich einen Volltreffer und der Schatten wurde durch diesen Schlag in die Wand neben dem Wasserfall geschmettert. Komplett außer Atem sank ich langsam zu Boden. Einige Sekunden hörte ich garnichts... Niemand sagte auch nur einen einzigen Ton. Doch der Schatten schwebte aus dem Loch in der Wand hinaus und sagte hämisch:" Garnicht einmal so schlecht, das hatte ich nicht erwartet, aber es ist noch nicht vorbei...". Jetzt war wirklich alles vorbei... ich konnte nicht mehr, egal wie hoch meine Kraft war, dese Aktion hatte alles aus mir rausgeholt. Langsam sank ich zu Boden, alles verschwamm vor meinen Augen und ich verlor das Bewusstsein....

Eine schwere Entscheidung..

" Wo bin ich... was ist passiert..." ich wusste nicht, wo ich war. Mein Körper, er war unglaublich schwer... ich konnte mich kein Stück bewegen, nicht einmal meine Augen konnte ich aufmachen. Ich konnte Stimmen hören... das knarren von Holz.. warscheinlich der Boden um mich herum, aber wo war ich, und was war mit mir passiert? Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich vor Hayate sprang, doch ab dem Moment war auch schon alles schwarz vor meinen Augen. " Aber gerade meine Augen.. etwas hat sich auch an ihnen verändert. Ich lernte alles, was ich nur ein Mal sah, aber jetzt... ich konnte sehen, was der Schatten als nächstes tun wollte... sehr seltsam..." ich hätte zu gerne gewusst, was los gewesen war.. aber was sollte ich in meinem Zustand tun? Wieder war ich zu schwach gewesen, habe ich sie nicht beschützen können? Konnte ich mein Versprechen nicht halten... war alles umsonst gewesen? " Er ist noch immer nicht aufgewacht?" hörte ich Jemanden sagen... ich war so fertig, dass ich nicht einmal die Stimme erkennen konnte. In meinem Kopf spielten sich die wildesten Geschichten ab.. ich konnte plötzlich sehen, was geschehen war, nachdem ich mich schützend vor Hayate gestellt hatte. Meine Energie hatte Form angenommen... sie hatte nicht nur mich geschützt, sie hatte alle geschützt, denn sie war nicht so groß gewesen, um nur mich zu schützen, sondern sie war so gestiegen, dass sie alle hat beschützen können. Eine tief rote Energie... unglaublich böse.. eigentlich gar nicht meine Art, aber musste es wirklich so kommen? War das gute in mir das böse tief in mir? Aber sollte ich es wirklich annehmen? Sollte diese Energie wirklich so bleiben... sollte ich auch irgendwann so böse werden? " Du wirst dich irgendwann entscheiden müssen... heute ist der Tag, an dem du es tun musst... dein fünfzehnter Geburtstag.. der Tag deiner Entscheidung!" hörte ich Jemanden in mir sagen. Ich konnte mich in mir sehen... in einem schwarzen Raum, ganz ohne Licht, aber etwas änderte sich doch. Ayame stand plötzlich direkt vor mir und legte mir ihre Hand auf die Schulter. " Worüber denkst du so sehr nach? Hast du etwa Zweifel an dir selbst? Ich habe gesehen, was geschehen ist... aber was in dir geschehen ist, weiß ich nicht... erzählst du es mir?" sagte sie leise zu mir und sah mir in die Augen, sie schien aber etwas in meinen Augen sehen zu wollen. Sie sprach meine Zweifel an... ich konnte nur mit dem Kopf schütteln, denn das, was mich zweifeln lies, war nur ein Gefühl in meinem Magen, aber alles verbunden mit einem Plan... egal was ich tun würde, ich wusste, wie ich es anzustellen hatte!

" Die Voraussehung... die Kraft der Hypnose.. und deine natürliche Fähigkeit, all dies spiegelt sich in deinen Augen wieder.." worüber sprach Ayame plötzlich? Auge der Voraussehung.. Auge der Hypnose... was sollte ich darunter verstehen? " Du verstehst es nicht, oder? Kein Wunder... das, worüber ich sprach... es sind besondere Fähigkeiten, die du durch deine Energie freigesetzt hast.. meinst du, dass du sie bereits kontrollieren kannst?" neue Fähigkeiten also.. wie soll ich etwas kontrollieren, von dem ich gerade erst erfahren habe? " Vertraue auf deine Fähigkeiten... denke daran, dass du wieder gegen ihn kämpfen würdest... setze deine Kraft frei.. und dann öffne deine Augen. " Ich muss es versuchen..." dachte ich, blieb ruhig, aber versuchte meine Kraft freizusetzen...

Die Kraft in mir wuchs... und was ich überraschte war, dass sich meine Augen bereits veränderten... ich muss mich nicht konzentrieren, es geschah einfach mit der Erhöhung meiner Kraft! " Du scheinst es bemerkt zu haben... dann ist die Zeit also wirklich gekommen... dann wird deine Entscheidung nicht lange auf sich warten lassen..." nicht mehr lange auf sich warten lasen? Wie meinte sie das... und auch noch so plötzlich? Ich hörte wie aus dem Nichts Wasser... mein Körper wurde immer leichter, ich konnte mich wieder bewegen. Langsam öffnete ich meine Augen und spürte Licht auf meiner Haut, ich konnte die reine Luft atmen, konnte Schritte hören.

Ich lag auf einer dünnen aber bequemen Matte, eine Decke lag über mir... ich fühlte mich einfach wohl. Ich drehte mich langsam nach links und achtete auf die Tür. Als sie sich öffnete, standen Kasumi, Rei und Hayate in der Tür und sahen mich erstaunt an. " Na toll, dass du auch schon wach bist. Hast uns ja mal wieder warten lassen!" meinte Rei mit seinem üblichen Sinn für "Humor":" Meinst du nicht, dass es noch etwas zu früh dafür ist? Ich bin noch total geschafft.." sagte ich ihm und rieb mir die Augen. Langsam stand ich auf, fuhr mir durch die Haare und stellte mich vor Kasumi und Hayate:" Na ihr, wie geht es euch denn?". Als ich das sagte, kam kasumi auf mich z, umarmte mich und sagte, dass sie sich sorgen um mich gemacht hatte. " Du brauchst dir keine Sorgen machen... Unkraut vergeht nicht, das weißt du doch!" sagte ich ruhig zu ihr und fragte Hayate dann, wo wir eigentlich seien. " Komm mit mir... ich werde dir zeigen, wo wir sind..." ich ging mit Hayate einen gang entlang und sah dann mit ihm aus einer offen stehenden Türe hinaus. " Das ist unglaublich... ich bin also angekommen.." ich sah über einen Hügel herab... auf mein Dorf. Ich wusste gar nicht, was ich in diesen Momenten denken sollte... alles war zerstört, überall waren nur Trümmer:" Hayate..." sagte ich leise:" .. was sollen wir tun? So lange habe ich jetzt darüber nachgedacht... so lange habe ich gewartet, aber jetzt fällt mir nichts mehr ein... tut mir leid..". Hayate legte seine Hände auf meine Schultern und sagte:" Was tut dir denn leid? Ich hatte mit dir geplant es wieder aufzubauen... aber nach dem Turnier... und bevor ich es vergesse... alles gute zum Geburtstag, Kleiner!", ich bedanke mich bei ihm und sah in den Himmel. Die Sonne ging schon langsam unter.. und ich blickte auf mein Dorf hinunter. Hayate fragte mich, über was ich nachdenken würde:" Weißt du... ich soll mich noch heute entscheiden solle... gut oder böse, doch as mir komisch vorkommt.. was soll ich tun, wenn ich mich dafür entscheide auf die.. naja.. andere Seite zu wechseln?" antwortete ich ihm nachdenklich. " Wenn du wechselst, kann ich dir Kraft geben... ich kann dir deine gesamte Kraft geben..." hörte ich "ihn" sagen. " Ich habe mich dir noch nicht mit meinem vorgestellt. Mein Name, den ich mir gegeben habe ist Regoumaru! Wenn du zu mir kommst... wenn du mich dir helfen lässt, mache ich dich stärker.. fast so stark wie mich... du wirst mit mir alles und jeden vernichten können. Wenn du kommst, dann geh diese Nacht aus dem Dorf und ich lasse dich spüren, wo du mich finden wirst, aber wenn du nicht kommst... werde ich nicht nur dich, nein.. ich werde alle, die du liebst vor deinen Augen vernichten! Langsam... und qualvoll, dir überlasse ich die Entscheidung..." er hatte sich als einen Namen gegeben:" Regoumaru..." flüsterte ich und stützte mich auf meinen Beinen ab. Die Sonne senkte sich langsam vor meinen Augen und ich hörte, wie zwei Personen von hinten auf mich und Hayate zukamen, also waren es Rei und Kasumi. Kasumi setzte sich hinter mich, umarmte mich, wünschte alles gute zum Geburtstag und drückte mich fest. rei und ich umarmten uns, wie wir es immer taten, natürlich zusammen mit Hayate, das waren immer diese kurzen Momente, die mich unglaublich glücklich machten. Kurz darauf schlug ich vor, dass wir ein kleines Feuer machen könnten, denn sehr lange würde es nicht mehr hell bleiben.

" Wie wäre es, wenn wir Holz holen oder besser... produzieren Rei?" fragte ich ihn und zwinkerte ihm als Zeichen für unsere "spezielle" Art der Holzbeschaffung zu. " Geht klar, auf geht’s!" sagte Rei zu mir und sofort gingen wir schon um da Haus herum. Ich strich mit der Hand über die Wand und fragte rei, warum dieses Haus noch stehen würde, wenn doch das ganze Dorf verwüstet wurde! Er antwortete mir damit, dass es das Haus von Ayame, Hayate und Kasumi war, deswegen wurde es bis zuletzt beschützt, aber warm es nicht zerstört wurde, wusste er auch nicht, nicht einmal Hayate wusste dies.

Sofort fanden wir hinter dem Haus einen schönen und passenden Baum. Ich stellte mich rechts neben ihn und Rei stellte sich links neben ihn. " 3...2..1... los geht’s!!" rief ich Rei zu, im selben Moment traten Rei und ich komplett durch den Baum, der sofort danach wegkippte. Der Baum fiel mit lautem Krach, aber Rei und ich stürmten sofort auf ihn, trümmerten mit den Fäusten auf ihn ein und hatten schöne runde Holzstücke, die wir übereinander stapelten und dann genau ein Mal durch sie durchschlugen. Mit den fein gestapelten Holzscheiten, gingen Rei und ich zurück zu Kasumi und Hayate. Als wir dann die Scheite, die wir brauchten übereinander legten, sagte ich zu den dreien:" Jetzt möchte ich euch Mal etwas zeigen!" ich streckte meinen rechten Arm leicht von mir weg, mit der Handunterseite nach oben und konzentrierte meine Energie in die Handfläche. Langsam erschien ein kleiner roter Energieball in meiner Hand, der auch langsam begann zu wachsen. Ich zielte mit dem Energieball auf die Holzscheite und ein dünner gebündelter Energiestrahl flog auf die Holzscheite und entzündete sie. Kasumi war total erstaunt darüber, genau wie Rei, wobei Hayate nur sagte:" Du hast es also gelernt... nur durch das sehen, wie so oft, ich bin stolz auf dich!". Als die Holzscheite komplett brannten, setzten wir uns in einem Kreis um das Feuer und begannen darüber zu reden, wie ich mich wohl entscheiden würde. Ungefähr zwei Stunden vergingen, als Rei, Hayate und Kasumi eingeschlafen waren.
 

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" Ich kann es nicht tun... ich muss bei ihnen bleiben.. ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich gehen würde!" dachte ich mir selbst, stellte mich an den Rand des Hügels und sah in den Mond. " du hast dich also endgültig entschieden, Pascal... ich bin sehr stolz auf dich!" hörte ich Ayame sagen, die direkt neben mir stand. " Ich habe getan, was in meinen Augen das richtige ist... du weißt, dass er mir ein Angebot gemacht hat, oder?" fragte ich Ayame und sah sie fragend an. Sie sah mich an, lächelte und sagt:" Ja.. ich weiß es. Und, du kommst mit deiner Fähigkeit also jetzt zurecht?" ich nickte nur als Zeichen dafür, dass ich mich unter Kontrolle hatte, was meine Kräfte anging. " Ich muss dich jetzt vorerst verlassen... es gibt noch etwas für mich zu tun.." sagte sie mit einem komischen Unterton zu mir:" Verstehe..." antwortete ich und merkte einen lauen Windzug, wonach Ayame auch verschwand.

Ich warf einen letzten Blick auf den Mond und ging dann wieder zurück zu Hayate, Rei und Kasumi... sie sollten weiter schlafen. Ich lief noch einmal ins haus, holte die Decke in meinem Zimmer, ging wieder zurück, setzte mich neben Kasumi und legte ihr die Decke über. Dann sah ich in das Feuer und begann langsam zu träumen...
 

„ Ob ich das richtige getan habe? Das alles ergibt kaum einen Sinn… aber hätte ich die wichtigsten Personen in meinem Leben im Stich lassen sollen?“ leicht strich ich mit meiner rechten Hand über den Boden und versuchte mir selber ein paar Gefühle einzuhauchen. In meiner Welt, in meinem Leben, welches sich vom einen auf den anderen Moment geändert hatte, war es wirklich schwierig einen Sinn zu erkennen. „ Aber darüber kann ich mir ja auch morgen noch den Kopf zerbrechen... ich habe Zeit.“, dachte ich mir in dem Moment, in dem ich realisierte, dass ich jetzt eine lange Zeit nicht allein sein würde. Als ich mich frei von jeglichen Sorgen zurückfallen lies, musste ich mich stark zurückhalten, denn wie hätte es anders sein können, war ich mit dem Kopf auf einem kleinen spitzen Stein gefallen. „Ach du Schei**!! Warum denn immer ich, kann mir das Jemand sagen!?“ schoss mir durch den Kopf und ich rollte mich mit Schmerzen über den Boden. Ich hätte mich wirklich noch ein Stück mehr zusammenreißen sollen, denn vor lauter rollen stieß in mit dem Hinterkopf gegen Kasumi. „ Na ganz klasse, auf dieselbe Stelle.. ich hasse es, wenn so was passiert!!“ ich drehte mich rum und sah Kasumi an.. jetzt wusste ich genau, warum ich geblieben war. Ich hätte sie nicht verlassen können. „ Dass sie nicht aufwacht ist schon komisch.. aber naja.. es ist auch besser so.“ flüsterte ich leise vor mich hin und legte mich schließlich auch schlafen, zumindest versuchte ich zu schlafen. Es verging eine gewisse Zeit, in der ich einfach nicht einschlafen konnte und ich letzten Endes beschloss eine Weile spazieren zu gehen. „ Dann wird es wohl morgen schlecht für mich aussehen, was das Training angeht“, musste ich zu meinem Leidwesen feststellen, aber wer nicht schlafen konnte, sollte sich auch nicht rumquälen. Also stand ich leise auf um Niemanden aufzuwecken und ging in die Richtung, die mich geistig ein wenig anzog und zwar war das alles, was hinter unserem Haus lag. Zuerst sah ich nur die Bäume, das Mondlicht, das durch die Baumkronen schien und wenn ich in den Himmel sah die wundervoll glitzernden Sterne. Immer wieder sah ich in die Baumkronen um vielleicht etwas zu erkennen, doch wie es schien, waren hier kaum Tiere. „ Was ist das? Das Rauschen von Wasser… der Wasserfall!?“ ich konnte tatsächlich das Rauschen von Wasser hören, aber war es wirklich der Wasserfall, an dem ich zusammengebrochen war? Schnell rannte ich den Weg, der durch den Wald führte entlang und als ich endlich aus dem Wald heraustrat, stand ich direkt an der Stelle, an der Kasumi, Hayate, Rei und ich standen, als Regoumaru uns angriff. „ Eine wirklich unangenehme Stelle… schlechte Erinnerung..“ murmelte ich vor mich hin und blickte zu dem Loch hinüber, das entstanden war, als ich Regoumaru in die Wand schlug.

Als ich mich an einen Baum lehnte, der genau neben mir stand, fiel mir auf, dass ein relativ großes Loch in seiner Rinde war. Es war anscheinend gerade die Stelle gewesen, gegen die ich flog, als ich von der Explosion die durch Regoumaru’s Energieball entstanden war aus dem Wasser geschleudert wurde. Langsam ging ich auf das Wasser zu, doch auf dem Weg dorthin, knirschte das Gras unter meinen Füßen.. es war ganz schwarz und kaum noch vorhanden. Alles wiederholte sich vor meinen Augen, denn das war die Stelle, an der ich nicht nur im späteren Verlauf des Kampfes das Bewusstsein verlor, sondern auch, wo sich meine Kraft wieder erhöhte… aber war das schon meine ganze Kraft gewesen? „ Hoffentlich nicht.. denn es hat noch lange nicht gereicht..“ dachte, setzte mich genau vor das Wasser und legte meine Hand auf die Wasseroberfläche.

Das Wasser erschien mir gar nicht kalt, genau so wenig, wie mir das Rauschen des Wassers laut vorkam. „ Schon komisch..“ ich spürte noch immer die tief böse Energie, die von mir ausging, genau so, wie ich auch Regoumaru’s Energie spüren konnte… als würde sie in dem Wasser noch existieren. „ Habe ich es mir doch gedacht, dass du hierher finden würdest..“ hörte ich Jemanden hinter mir sagen. Nach dem was ich hören konnte, war es Kasumi, die zu mir sprach. Ich griff neben mich und hielt ein paar Steine in der Hand, die ich einzeln über das Wasser warf. „ Du bist wohl sehr nachdenklich, oder?“ Kasumi setzte sich neben mich und legte ihren Kopf auf meine Schultern. „ Wieder dieser wohlbekannte Geruch, den ich nicht definieren kann..“ ich hielt für einen Moment inne und sah auf die Wasseroberfläche, die den Mond spiegelte. „ Ja, du hast Recht.. woher weißt du das?“ Kasumi legte ihr linke Hand auf mein Hand und sagte:“ Du hattest es mir einmal gesagt.. du wirfst immer Steine, wenn du nachdenklich bist, weißt du das nicht mehr?“ sie hatte vollkommen Recht mit ihrer Vermutung… ich wusste nicht mehr, dass ich es ihr gesagt hatte. Aber in dem Moment, als sie das sagte, begann ich eine mir völlig fremde, doch sehr bekannte Melodie wahrzunehmen. Weich und friedlich… doch sie schien nicht von außerhalb zu kommen, sondern aus mir selber. Ich wusste nicht genau, was diese Melodie ausgelöst hatte, doch schien sie mit diesem Geruch und mit der Berührung zu tun gehabt zu haben…
 

„ Es ist dieser eine Tag… der eine Tag, an dem sich Sonne und Mond wieder am Himmel vereinigen..“ ich sah Kasumi fragwürdig an und dachte zuerst an eine ganz „normale“ Sonnenfinsternis, doch es schien doch etwas ganz anderes zu sein, wie ich später erfahren sollte. Als mein Blick wieder auf das Wasser fiel, konnte ich es ganz einfach nicht fassen! „ Die Sonne.. um diese Uhrzeit? Und sie ist rot!“ schoss mir durch den Kopf und ich sah direkt in den Himmel, woraufhin ich ganz eindeutig das Schlagen meines Herzens spüren konnte. Es schien auf das zu reagieren, was in den nächsten Momenten passieren würde, aber warum? Und was genau war das, was geschehen würde? „ Du bist an einem ganz besonderen Tag geboren worden, weißt du?“ flüsterte mir Kasumi mit einem seltsamen Unterton zu. Sie rückte näher an mich heran und legte ihren Kopf auf meine Brust. „ Was für ein besonderer Tag? Was ist an diesem Tag denn besonderes passiert, kannst du mir das verraten?“ fragte ich sie und streichelte ihr über die Stirn. Sie sah mich mit einem Blick an, der mir sowohl eine gewisse Angst entgegen brachte, sondern auch etwas in der Art wie Trauer und begann mir zu erklären, was der Tag bedeutet hatte, an dem ich geboren wurde:“ An diesem Tag wurdest du in eine gewisse Legende geboren. Hast du schon einmal etwas von dem Gott des Mondes und der Göttin der Sonne gehört?“. Was sollte ich denn darüber jetzt denken... eine Legende.. Gott des Mondes, Göttin der Sonne!? „ Nein.. ich habe noch nichts von ihnen gehört.. aber was hat das mit meiner Geburt zu tun?“ sagte und konzentrierte mich wieder auf dieses ungewöhnliche Schlagen meines Herzens, während ich Kasumi wieder zuhörte. „ Dann möchte ich es dir erklären. Es gibt eine Legende hier in Japan, über die Entstehung unseres Landes. Aber das ganze zu erklären, wäre jetzt wirklich etwas zu langwierig. Aber worauf es wirklich ankommt ist das folgende und zwar, dass der Gott Izanagi sich auf dem Organhain die Augen auswusch, wurden zwei Götter geboren, diese sind Tsukiyomi, der Gott des Mondes und Amaterasu die Göttin der Sonne. Diese beiden hatten sich aufgrund eines Streites geschworen, dass sie nie wieder gleichzeitig am Himmel treffen würden, dadurch entstanden auch Nacht und Tag. Allerdings…“ sie stoppte für einen kurzen Moment und sah auch in den sich langsam rot färbenden Nachthimmel, doch dann fuhr sie fort:“ … allerdings gibt es Tage, besser gesagt einen einzigen Tag innerhalb von fünfzehn Jahren, wo die beiden sich am Himmel treffen, dieser Tag war dein Geburtstag. Du wurdest sogar zu der Stunde geboren, an diesem Ort, als sich Tsukiyomi und Amaterasu wieder im Himmel vereinigt hatten und der Himmel, sowie der Mond sich komplett rot gefärbt hatten, nicht nur dadurch hast du dieses unglaubliches Talent, deine angeborenen Fähigkeiten… jedes Mal, wenn sich Mond und Sonne wieder treffen sollten, werden deine Fähigkeiten wachsen.. du wirst stärker werden, doch es gibt noch Jemanden, der dieses Talent in sich trägt. Seine Fähigkeiten sind nicht so stark ausgeprägt wie bei dir, doch er hat sie auch erhalten und zwar durch seinen Vater..“ in diesem Moment wusste ich ganz genau, von wem Kasumi sprach, und zwar von meinem besten Freund.. es war Rei, der diese Fähigkeiten auch besaß. Egal wie stark ich wurde, egal wie sehr sich meine Fähigkeiten verbesserten, er war mir immer dicht an den Versen gewesen. Wie aus dem Nichts begann mein ganzer Körper warm zu werden, ich konnte genau fühlen, wie das Blut durch meine Adern floss. Die glühend rote Sonne war nun völlig hinter dem Mond verschwunden, der Mond färbte sich rot, genau wie der Himmel es daraufhin tat. Wieder konnte ich spüren, wie meine Kräfte stiegen, wie diese rote Energie von mir ausging. Aber dieses Mal schien ich mir völlig unter Kontrolle haben zu können „ Warum.. warum denn dieses mal.. warum konnte ich es letztes Mal nicht?“ aber dann spürte ich, wie etwas um meinen Hals hing. Es war nicht nur meine einfache Kette, die ich schon um den Hals trug, seitdem ich denken konnte, sondern etwas anderes. Als ich die Kette berührte, fühlte ich mich total beruhigt und die rote Energie verschwand wieder. „ Ein Mond in der Mitte einer Sonne!?“ als ich die Kette betrachtete, erkannte ich, dass sie einen Mond und eine Sonne symbolisierte. Außen herum war sie golden wie die Sonne und in der Mitte Silber, wie der Mond. „ Das ist ein Geschenk von mir, nur für dich..“ sagte Kasumi mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich legte die Kette unter meinen Kampfanzug und nahm dann meine eigene Kette ab. „ Dann möchte ich dir aber auch etwas schenken. Diese Kette trage ich schon, seitdem ich denken kann, sie liegt mir wirklich am Herzen.. so wie du!“ ich öffnete das Band und zog sie Kasumi an. „ Ich hoffen, dass sie dir Glück bringen wird, so wie sie mir Glück gebracht hat…“ ich nahm sie fest in den Arm und fühlte mich an diesem doch sehr besonderen Abend einfach nur noch wohl. So wohl, dass ich einige Momente später einschlief und erst wachte wieder am nächsten Morgen mit Kasumi im Arm auf. In dieser Zeit hatten wir uns kaum von der Stelle bewegt.
 

Der Gesang der Vögel war bereits zu hören und leitete damit diesen ersten Morgen ein, der noch sehr hektisch werden sollte. Das Rauschen des Wasserfalls war sehr angenehm, die Sonne strahlte und es war kein Wölkchen am Himmel zu erkennen. Es machte mir einfach Spaß die Augen wieder zu schließen, meinen Kopf auf Kasumi’s zu legen und zu träumen, während die Vögel ihre Lieder sangen. Jede freie Minute, die ich verbringen konnte, ich wünschte mir, dass sie ewig andauern würden, sodass ich keinen Gedanken daran verschwenden müsste, was für schwarze Tage auf mich zu kommen würden. „ Wie sehr wünschte ich mir..“ ich machte mir jetzt bereits Gedanken über meine doch so weit weg erscheinende Zukunft. Nicht die Zukunft während des Turniers, sondern die Zukunft, die bereits hinter dem Turnier lag. Meine Zukunft, in der ich frei von Sorgen leben konnte, in der endlich Frieden herrschen sollte. In mir war alles wundervoll warm, es war ruhig und es gab nicht die geringste Spur von Trauer oder Hass, während Kasumi in meiner Nähe war. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, oder sogar nur hörte wurde mir ein Grund für meine Existenz gegeben. Ich hatte versprochen sie zu schützen, für jeden glücklichen Augenblick den sie mir schenkte, dafür, dass sie für mich da war. „ Ob Hayate und Rei schon wach sind?“ fragte ich mich kurz und wollte gerade aufstehen, als Kasumi ihren Kopf gegen meine Brust drückte. Sie sah einfach nur bezaubernd auf, wenn sie schlief, auch aus diesem Grund wollte ich sie schlafen lassen. Langsam umfasste ich sie, stand auf und ging mit ihr im Arm langsam in die Richtung unseres Hauses. Ihr Amulett schien mich ziemlich ruhig zu machen, genau wie sie es letzte Nacht getan hatte. Es fühlte sich so an, als wäre Jemand bei mir, nicht einfach körperlich, sondern aus geistig immer mit mir verbunden. Nicht nur, dass ich ruhig blieb, ich konnte auch ohne mich anzustrengen Energie in mir sammeln, was ich immer wieder kurz ausprobierte, weil ich nicht fassen konnte, wie einfach es mir plötzlich fiel. Ich hoffte fest, dass sich nie etwas daran ändern würde.. ich wollte einfach nicht allein sein.

Auf meinem Weg zurück vernahm ich eine leise Melodie, die aus der Richtung des Hauses zu kommen schien. Sie war ruhig, gefühlvoll und gab einem das Gefühl von Geborgenheit. Ich kannte sie ganz genau, zumindest fühlte ich es so. Während ich weiter der langsam lauter werdenden Melodie lauschte, hörte ich Kasumi leise sagen:“ Großer.. Bruder..“ sie musste die Melodie auch erkannt haben und mit großer Bruder konnte nur Hayate gemeint gewesen sein. Einige Kirschblüten wurden mir entgegengeweht, der Wind war schön warm, einfach ein Morgen, wie ich ihn mir nicht schöner hätte vorstellen können. Kurz bevor ich Hayate und Rei etwas zurufen wollte, stockte ich plötzlich, denn Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. „ Was ist diese Kälte? Sie kommt nicht von Regoumaru, sie ist anders..“ auch Kasumi hatte es bemerkt, sie hatte ihre Augen geöffnet und konzentrierte sich wie ich auf Bewegungen in unserer Nähe. Doch vom einen auf den anderen Moment verschwand diese Kälte wieder. Ich ließ Kasumi runter und fragte sie, was das hätte sein können, doch sie blieb stumm. „ Das war sehr seltsam. Etwas war anders.. in dieser Kälte gab es Wärme. Der Wind wurde eiskalt und dennoch war er an gewissen Stellen warm..“ murmelte ich vor mich hin, aber da sie komplett verschwunden war, kümmerte ich mich nicht so sehr darum und ging mit Kasumi auf unser Haus zu. Ich konnte Hayate immer noch Flöte spielen hören, was mich beruhigte. Als ich um das Haus herum ging, saßen Hayate und Rei um die Stelle herum, wo das Feuer gebrannt hatte. „ Guten Morgen!“ sagte ich zu den beiden und erhielt auch ein „ Guten Morgen“. Während ich an Rei vorbeiging, legte ich ihm kurz meine Hand auf die Schulter, setzte mich dann neben Hayate und flüsterte ihm leise zu:“ Hast du das eben auch gespürt?“. Er sah mich nur an und nickte. Ich atmete einmal tief durch und sah mich ein wenig um. Ich sah wie aus dem nichts eine Gestalt hinter einem Baum stehen, doch bevor ich auch nur einen Finger rühren konnte, verschwand sie schon. „ So, es steht fest, etwas stimmt hier ganz und gar nicht!“ sagte ich zu Hayate und wir standen beide auf. „ Ihr habt mich also bemerkt.. ihr seid wirklich gut!“ hörte ich Jemanden sagen, während wieder der eisige Wind aufzog. Es war tatsächlich so, dass wir beobachtet wurden. Links von mir spürte ich, wie sich der Wind im Kreis drehte, er wirbelte einige Blätter auf. Nach einigen Sekunden erschien Jemand an dieser Stelle. „ Wer.. wer ist das?“ stammelte Rei, als wir sahen, wer es war. Vor uns war eine Frau erschienen. Sie hatte schwarze, schulterlange Haare und volle schwarze Lippen. Was mich im ersten Moment nicht in Ruhe lies, waren ihre Augen, denn sie hatten dieselbe Farbe wie Ayane’s Augen. Die Kleidung, oder besser das, was davon übrig war, war genau so schwarz wie ihre Haare, auch der Rest ihres Körpers mehr als nur ansehnlich. „ Was willst du hier?“ rief ich ihr zu. Als sie begann zu lachen, war ich noch ganz ruhig, doch als sie dann sagte:“ Erst einmal stelle ich mich vor.. mein name ist Yoshiko. Und der Grund warum ich hier bin ist simpel.. ich will dich..!“ erstarrte ich für einen Moment. „ Ok.. wie meint sie das?“ fragte ich mich und sah sie ungläubig an. „ Was willst du damit sagen?“ sagte Hayate, während ich noch nicht fassen konnte, was ich gerade eben gehört hatte. „ Es ist so, wie ich es gesagt habe. Ich möchte ihn ha..“ während sie weiter sprechen wollte, fing ich lauthals an lachen:“ Hahaha, das ist das beste, was ich seit langer Zeit gehört habe! So und jetzt erklär mir mal, wie du das anstellen möchtest!“. Sie fuhr sich durch ihr Haar und sagte kalt:“ Einfache Gedankenkontrolle..“. „ Gedankenkontrolle!?“ schoss mir sofort durch den Kopf. Sie wollte also meine Gedanken kontrollieren, dann sollte sie es nur einmal versuchen. Als sie ihre rechte Hand hob und sie in einem kreis bewegte, fühlte sich mein Kopf so an, an würde er bald platzen. Ich sank auf den Boden, fasste mir an den Kopf und hörte ihre Stimme in meinem Kopf:“ Jetzt ist es auch schon fast vorbei.. ich bin bereits in deinen Geist eingedrungen!“ doch sie lag völlig falsch. Ich ließ meine Arme hängen und stand kichernd wieder auf. „ Weißt du, warum du mich niemals kontrollieren wirst können? Sieh mich doch an.. ich habe mich verändert..“ sagte ich ruhig zu ihr, während ihre Augen größer wurden„ Sie scheint überrasch zu sein..“. Sie senkte ihre Hand wieder und schüttelte leicht den Kopf:“ Ich hätte nicht gedacht, dass du von diesem nutzlosen Mädchen eine solche Kontrolle bekommen würdest. Aber trotzdem hätte ich es mir denken können, immerhin ist sie die einzige, die dich auf ihre Art kontrollieren kann..“ ich trat einige Schritte vor, knirschte mit den Zähnen und sagte wütend:“ Wag es dich das noch ein Mal zu sagen und ich schwöre dir, ich bringe dich um!“. Als sie anfing zu kichern, konnte ich mich kaum noch halten, doch Hayate hielt mich von hinten fest und sagte:“ Bleib ruhig!!“ doch ich konnte einfach nicht ruhig bleiben. Meine Augen veränderten sich.. ich konnte nun wieder ihre Bewegungen voraussehen, falls sie angreifen sollte. „ Wenn ich dich nicht bekommen kann… dann nehme ich mir das nächst beste!“ sie blickte zu Kasumi und hob dann wieder ihre rechte Hand. Hayate lies mich los und ich spürte, dass etwas zwischen Kasumi und Yoshiko geschah. Stille trat ein, bis Yoshiko ihre Hand wieder senkte und sagte:“ Komm zu mir..“. Ich erschrak, als Kasumi langsam auf sie zuging. Schnell rannte ich vor sie, legte meine Hände auf ihre Schulter und fragte sie, was los sei, doch sie antwortete nicht. Mir wurde ganz kalt, als ich ihr in die Augen blickte.. sie waren ganz leer, die Wärme in ihren Augen war komplett verschwunden…

„ Du wirst sie nicht aufhalten können..“ sagte Yoshiko und löste wieder diese Wut in mir aus. Kurz holte ich tief Luft, drehte mich um und aktivierte meine gesammelten Energien explosionsartig:“ Was hast du mit ihr angestellt??“ rief ich ihr zu, während die rot leuchtende Energie um mich herum immer größer wurde. Als ich meinen Blick auf den Boden richtete und anfing vor Wut zu zittern sagte Rei:“ Hey Pascal.. bleib ganz ruhig, bleib ruhig!“, doch ich konnte einfach nicht mehr, ich bebte innerlich! Doch in dem Moment, als Kasumi mit gesenkten Kopf an mir vorbeiging musste ich realisieren, dass ich wohl nichts mehr tun konnte, bis auf eine Sache:“ … ich kann sie umbringen!!“. Mit einem Ruck aktivierte sich wieder meine Energie und ich stürmte auf Yoshiko zu, gewillt sie umzubringen, aber zwei Meter vor ihr musste ich stoppen… Kasumi hatte sich vor sie gestellt. Hayate und Rei zogen mich zurück, während ich immer noch wütend versuchte zu Yoshiko durchzudringen:“ Nein! Lasst.. lasst mich los verdammt!“. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, dass die beiden mich einfach so zurückhielten, wollten sie Kasumi etwa nicht zurück? „ Überleg doch mal! Wenn du sie angreifst, wird sich Kasumi wohl noch vor sie werfen, weißt du auch, was dann passieren würde?“ sagte Hayate aufgebracht, denn er wusste, dass ich sie wohl töten würde, wenn ich mit all meiner Kraft zuschlagen würde. Als dieser Gedanke auf meinen Kopf erreichte, verließ mich meine Kraft und ich ging in die Knie, dessen bewusst, dass ich rein gar nichts tun konnte. Es war unglaublich anstrengend, wenn meine Wut meine Kraft steigerte, sie wieder sank und immer wieder stieg. So anstrengend, dass ich sogar außer Atem gekommen war. Yoshiko umfasste Kasumi, drückte ihren Kopf gegen ihre Brust und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin Kasumi nur leicht nickte. „ Du wünschst sie dir zurück, richtig?“ fragte Yoshiko, was aber doch eindeutig dazu war um mich nur noch rasender zu machen:“ Du wirst sie auch wieder sehen, doch ob du sie wieder erkennen wirst...“ ich wollte gerade wieder auf sie zu rennen, als sie einfach so verschwanden. „ Was ist hier.. passiert? VERDAMMT!!“ rief ich in den Himmel und trümmerte immer und immer wieder auf den Boden ein, der die ersten Risse davontrug. „ So..“ ich stand mit geballten Fäusten auf und drehte mich zu Hayate um:“ .. wie bekommen wir Kasumi wieder??“ fragte ich ihn sofort, denn nichts auf dieser Welt hielt mich mehr an diesem Ort…

Hilferuf! - Der Drang sich selbst zu beweisen!

Wie konnte das alles passiert sein? Es erschien mir einfach nicht mehr logisch, dass diese Frau, Yoshiko, uns alle hat einfach so besiegen können. Aber was hatte sie mit Kasumi vor? „ Sie sagte, dass sie das zweit beste sei. Ich verstehe ja, dass sie mich haben will aufgrund meiner Kraft, aber warum sie? Ich verstehe es nicht…“ langsam verschwand meine Wut wieder, alles wandelte sich in Schmerz, Kummer und Einsamkeit auf. Das schlimmste an allem war diese Einsamkeit. Noch vor wenigen Minuten hielt ich sie in meinen Armen, war überglücklich, und jetzt? Sie war einfach so weg.. wir wussten nicht wo sie war und was mit ihr passieren würde. Vielleicht nahm ich es nicht so richtig wahr, aber als ich Hayate ansah wurde mir klar, dass ihm jetzt mindestens genau soviel fehlte wie mir. „ denk doch mal nach“ sprach ich selber zu mir „ sie hat ihm seine kleine Schwester genommen.. wie muss er sich jetzt fühlen?“ auch jetzt erst realisierte ich, wie wichtig sie für uns alle war. Die Töne des Windes hatten sich völlig verändert.. sie klangen nicht mehr so fröhlich wie sie es noch vor wenigen Augenblicken taten, ganz im Gegenteil, sie klangen so wie wir uns fühlten. Einsam, verlassen, einfach nicht mehr so wie vorher. Mein Blick hatte sich geändert, er war ganz starr, kalt.. verträumt.. ich hielt jetzt schon an Erinnerungen fest, als wäre bereits alles vorbei gewesen, als gäbe es keine Chance sie zu finden. „ Hey, schaut euch das an, ein Falke! Er scheint wirklich genau auf uns zuzufliegen!“ sagte Rei mit aufgeregter Stimme und zeigte nach oben. Eigentlich interessierte mich das kein Stück weit, es war doch nur ein Falke, nichts, was mir.. uns helfen könnte, aber Hayate schien ihn erkannt zu haben. „ Ich kenne diesen Falken..“ mit dem Satz ging er ein paar Schritte vorwärts und hielt seinen Arm in die Luft, auf welchem der Falke nach nur wenigen Augenblicken auch schon landete. „ Er trägt eine Schriftrolle mit sich, was denkst du steht dort drin?“ fragte ich ihn, während er leicht mit dem Kopf schüttelnd die Schriftrolle auf den Klauen des Falken nahm und sie öffnete. Während Hayate die Schriftrolle öffnete, stellten sich Rei und ich neben Hayate und starrten gespannt auf den Inhalt… es war ein Hilferuf!
 

„ Mein sehr geehrter Freund Hayate!

Es scheint mir so, als hätten wir uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Aber um nicht in Erinnerungen längst vergangener Tage unserer Kindheit zu versinken, komme ich direkt auf den Punkt, warum ich dir diesen Brief zukommen lasse. Schon seit mehreren Wochen verschwinden immer mehr unserer Männer aus dem Dorf. Bis auf mich sind nur noch die Frauen und Kinder übrig geblieben! Natürlich ist unser Dorf nicht groß wie du weißt, doch sind wir jetzt völlig schutzlos, wenn es zu einem Angriff kommen sollte. Auch ist dort noch etwas, was mir sehr komisch vorkommt. Auf dem Dämonenberg ist wie auf dem Nichts einfach so ein Schloss aufgetaucht, in dem höchst wahrscheinlich nur eine einzelne Person lebt – Nur eine einzige Frau!

Es ist genau dieselbe Frau, die immer wieder in unser Dorf gekommen war, um Lebensmittel zu kaufen, doch jedes Mal, wenn sie ging, waren auch Männer verschwunden. Ich weiß nicht, was diese Frau an sich hat, aber sie muss mit dem Verschwinden der Männer zu tun haben!

Ich kann sie dir zu meinem Bedauern nicht sehr gut beschreiben, da ich sie immer wieder nur flüchtig gesehen habe, aber sie dürfte nicht schwer zu erkennen sein, falls du sie sehen solltest.

Sie hat schulterlange schwarze Haare, trägt schwarze zerrissene Kleidung und hat einen einfach umwerfenden Körper. Aber das ist nicht so auffällig wie ihre Augen. Um ehrlich zu sein, kannst du sie schon an ihrer Augenfarbe ausmachen, es ist dasselbe rot wie in Ayane’s Augen!“
 

Hayate, Rei und ich sahen uns an und wussten sofort, um wen es sich handelte. Was für ein Zufall es doch war, gerade jetzt diese Beschreibung von ihr zu erhalten! Was mich aufgeregt machte, waren die verschwundenen Männer.. was wollte sie mit ihnen bezwecken? Einfache Gedankenkontrolle wäre bei ihnen bestimmt möglich, man konnte auch mit einbeziehen, dass sie jeden von ihnen stärken könnte, doch glaubte ich nicht, dass es ihnen wirklich etwas bringen würde, wenn sie in einem Kampf gegen Hayate, Rei oder mich antreten müssten. Aber wir waren noch nicht fertig, denn es stand noch mehr in dem Brief geschrieben.
 

„ Vielen Berichten zufolge gibt es eine Gruppe von Schwertkämpfern, die sich nahe unseres Dorfes aufhalten. Ich habe keine genaueren Informationen über sie, dennoch bereiten sie mir Kopfschmerzen. Ich weiß auch nicht, ob du bereits wieder in deiner Heimat bist, oder ob du dich noch immer in Europa befindest, um deine beiden Schüler auszubilden, dennoch muss ich dir diesen Brief einfach zukommen lassen um dich um deine Hilfe zu bitten. Ich weiß, dass du ein exzellenter Ninja bist, daher hoffe ich, dass du mich unterstützen und mit mir, Seite an Seite kämpfen kannst, wenn es dazu kommen sollte. Du wirst dich vielleicht darüber freuen, aber ich habe bereits erfahren, dass dein Freund Ryu kommen wird, er dürfte bereits morgen hier sein, trotzdem habe ich das schlechte Gefühl, dass in den nächsten Tagen etwas Grausames geschehen wird...
 

Daisuke Isamu “
 

Für mich stand bereits jetzt fest, dass wir in dieses Dorf gehen würden. Sicherlich lag mir nicht viel an den Bewohnern dieses Dorfes, aber allein der Anhaltspunkt darauf, wo sich Yoshiko.. nein, wo sich Kasumi aufhielt war mir Grund genug. Aber natürlich nicht zuletzt war es wichtig die Frauen und Kinder zu beschützen. Irgendwie.. freute ich mich auf einen Kampf.. es war so, als hätte ich mit meiner Kraft etwas gefunden.. ein Geschenk, was ich aber bis jetzt noch nicht auspacken konnte. Hayate rollte den Brief wieder fein säuberlich zusammen, kurz nachdem er mit der Feder, welche den Brief inne lag etwas als Antwort hineingeschrieben hatte. Er gab die Schriftrolle dem Falken zurück und kurz darauf flog er auch schon wieder los, zurück in die Richtung des Dorfes. „Wir werden hingehen? Und.. wer ist dieser Ryu?“ fragte ich Hayate, welcher wie gebannt dem Falken hinterher sah. „ Natürlich werden wir gehen! Wir müssen nur noch unsere Sachen holen, dann geht es auch schon los! Und du wirst Ryu schon noch kennen lernen, ich denke du wirst ihn mögen..“ schnell liefen Hayate, Rei und ich in das Haus, griffen unsere Sachen und traten wieder aus dem Haus heraus. „ Also gut, wir werden eine Nacht in einem noch recht belebten Dorf verbringen müssen, wir können den ganzen Weg nicht an einem Tag zurücklegen!“ Hayate’s Gesichtsausdruck hatte sich irgendwie verändert, als er das gesagt hatte. Auch er schien aufgeregt zu sein, allerdings eher deswegen, weil er seinem Freund Daisuke helfen musste und natürlich weil wir dann einen großen Schritt näher waren Kasumi zu finden.

Nach nur wenigen Stunden des Fußmarsches standen wir drei bereits vor den Toren des Dorfes, die Sonne ging bereits unter und im Schein der untergehenden Sonne fiel mir ein recht gut verstecktes Gebäude auf. „ Ich glaube kaum, dass es etwas mit dem Dorf zu tun hat.. und ob überhaupt Jemand dort lebt?“ fragte ich mich, während ich immer noch auf dieses Gebäude sah.. es sah aus wie ein Tempel, und genau aus diesem Grund bezweifelte ich auch, dass dort Jemand lebte.. wie falsch ich doch damit lag. Es lebte Jemand dort.. Jemand der mir sehr wichtig war, was ich aber erst später erfahren sollte…
 

„ Sag mal Hayate..“ fing ich leicht seufzend an Hayate zu fragen:“ Gibt es eigentlich Hoffnung, dass wir Kasumi wieder finden können?“ ich ließ meinen Kopf, sowie meine Arme leicht hängen und ging voraus. Hayate versuchte mir zu erklären, dass wir nicht aufgeben dürften, egal wie die Chancen auch standen.. selbst wenn es keine Hoffnung mehr gab sie wirklich zu finden. „ Wo ist denn dein Enthusiasmus hin Pascal? Du bist nicht mehr derselbe, wie vorher“ mein Blick wurde langsam leerer, gelangweilter.. mein Körper wurde mit jeder Sekunde müder. „ Er ist mit ihr gegangen. Sie ist mein Enthusiasmus.. sie ist noch mehr als das..“ er legte seine Hand auf meine Schulter und erklärte mir mit einem leichten Lächeln im Gesicht, dass ich daran denken solle, dass Kasumi bei uns Wäre:“ Was denkst du würde sie davon halten, wenn du so redest? Denk nicht an sie, dass sie verloren ist, sondern stell dir vor, dass sie bei dir.. dass sie bei uns ist!“. „ Dass sie bei uns ist?“ flüsterte ich leise vor mich hin und richtete meinen Blick auf den Boden. Mit fehlte einfach alles an ihr.. das Gefühl, wenn sie mich ansah, wie sie anfing zu lächeln, wenn ich es tat, das Gefühl in einem Traum zu leben, wenn ich ihr zusah, wie sie sich bewegte und für mich „alltägliche“ Dinge tat. Einfach nur dieses Gefühl, dass sie da war fehlte, als wenn mir ein Teil aus meinem Herz gerissen wurde und ich es nicht zurückbekommen kann. Als wir in das Dorf eintraten und Hayate kurz mit den zwei Wachen sprach, die uns das Tor öffneten, sah ich mich betrübt in dem Dorf um. Die Blicke der Frauen waren exakt dieselben, die man sah, wenn man mir in die Augen blickte. Sie sahen traurig aus, völlig emotionslos und starr, genau wie die Kinder. Einige der Kinder spielten auf den Straßen, wobei andere sich an die Häuserwände setzten und ihr Beine an ihre Körper zogen und auf die Straße starrten. „ Sie nehmen auch nichts mehr um sich herum wahr, oder Hayate?“ er sah die Kinder betrübt an und nickte:“ Sie haben genau wie wir etwas lebenswichtiges verloren. So gut wie keines dieser Kinder besitzen mehr eine Person, die sie Vater nennen können. Wie du gesehen hast, sind die einzigen Männer hier die beiden Wachen. Der letzte unter ihnen ist Daisuke, alle anderen Männer wurden entführt.“ Sie waren wirklich wie ich. Sie hatten kein Ziel mehr vor Augen, keine Lust mehr am Leben und das einzige was sie am Leben hielt war der Gedanke, dass sie gebraucht würden.. wenn auch von Jemandem, der in ihren Köpfen nur als Jemand existiert, der es so haben will, dass ihm geholfen wird.. nicht mehr..
 

„ Hayate, bist du das?“ wir drehten uns um und erblickten einen Mann, der etwas älter als Hayate zu sein schien. Ich schätzte ihm auf knappe dreißig Jahre, wenn man ihn sich genau ansah, schien er genau wie Hayate, Rei und ich ein Shinobi zu sein. „ Daisuke, bin ich froh, dass wir dich hier treffen!“ Hayate ging auf ihn zu und umarmte ihn brüderlich:“ So ihr beiden, das hier ist Daisuke, ihr habt seinen Brief ja gelesen! Ich kenne ihn schon seit meiner Kindheit. Wenn es nichts in unserem Dorf zu tun gab, wurde ich hier her gebracht und habe mit Daisuke gespielt.. es waren sorglose Zeiten, stimmt’s?“ Daisuke nickte mit einem Lächeln und sagte, dass es gute Zeiten waren, ganz im Gegensatz zu den jetzigen. Rei ging auf ihn zu, reichte ihm seine Hand und erzählte ihm wer er sei und dass es ihm eine Ehre sein einen so guten Freund von Hayate kennen zulernen:“ Pff.. was interessiert mich das alles..“ dachte ich mit dem Kopf schüttelnd und sah Daisuke gelangweilt an, ich hatte auch gemerkt, dass meine Augen nur noch halb geöffnet waren, sie fühlten sich so schwer an, auch hatte ich keinen Grund sie wirklich auf zuhalten. Ich konnte spüren, wie Daisuke versuchte mich mit seinen Blicken zu durchbohren, es schien mir so, als wolle er alles wissen, was ich gerade dachte und fühlte. Hayate bemerkte dies und flüsterte ihm das, was geschehen war ins Ohr, woraufhin er kurz die Augen geschockt aufriss und mich betroffen ansah. Rei drehte sich um und sah mich an, als wolle er jeden Moment sagen:“ Hey komm.. bitte.. lach wieder, wir werden sie finden!“.. wie konnte das denn nur alles passiert sein? War es etwa doch meine Schuld? Hätte ich versuchen sollen Yoshiko anzugreifen? „ Es ist mir eine Ehre dich zu treffen Pascal. Es tut mir sehr leid, was passiert ist, das kannst du mir glauben. Ich kenne sie genau wie Hayate schon seit unserer Kindheit…“ er reichte mir seine Hand und ich sah sie an. Ich wollte mich gar nicht erst bewegen, schüttelte seine Hand und sagte leise, dass es mich freuen würde ihn kennen zu lernen. Über die Trauer hinweg Kasumi nicht bei mir zu haben, hatte ich ganz vergessen, welche wichtigen Informationen wir durch Daisukes Brief erhalten hatten. Es kam mir so vor, als wenn jeglicher Zweifel in mir in einem einzigen Moment verschwunden waren. Ich spürte ein Feuer in mir brennen, welches mit unvorstellbarer Kraft in mir brannte, nur darauf ausgerichtet mich zu Kasumi zu führen. Sowohl mein Blick, als auch der ganze Ausdruck meines Gesicht schienen sich abrupt verändert zu haben, denn Daisuke, Hayate, Rei und alle anderen, die mich in diesem Moment ansahen, bestaunten, wie sehr sich meine Einstellung geändert hatte. „ Na, wieder bereit sie zu finden?“ fragte mich Hayate mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht:“ Er ist wieder dahaaa!!“ rief Rei und ich antwortete nur, als ich in den Himmel sah und mir Kasumi vorstellte, wie sie auf uns herab sah:“ Sicher, hab ihr je daran gezweifelt?“.
 

Doch so lang dieser Aufschwung meiner Gefühle blieb, so verwandelte er sich sofort in Ernüchterung, oder sogar in eine bestimmte, ganz ungewöhnliche Art der Langeweile. Auf dem Weg in das Dorf hatte ich einen sehr merkwürdigen Tempel sehen können und irgendwie. Ich wusste zwar nicht warum, aber ich wusste, dass dort etwas für mich persönlich wichtiges war. Alles was in mir selber existierte verschwamm.. es vermischte sich und bildete etwas, was ich so noch nie erfahren hatte. Mit fragenden Blicken legte ich meine rechte Hand und streichelte ein wenig über ihn. Vielleicht war es einfach nur Aufregung oder Nervosität, vielleicht aber auch etwas gänzlich anderes was sich dort abspielte. „ Hey Pascal, was ist denn los?“ unterbrach Rei meine Gedanken und kam einige Schritte auf mich zu „ Hm? Was soll denn schon los sein? Weißt du.. ich werde mir mal den Tempel ansehen gehen, sag bitte Hayate bescheid, ja? Danke..“ dann drehte ich mich um und ging los. Das was Rei mir hinterher rief überhörte ich gänzlich. Zum Glück lies er mich dieses Mal wirklich allein, ich wollte zu diesem Zeitpunkt einfach nur noch für mich sein, wenn ich Jemanden bei mir haben wollte, dann wären es nur zwei Personen in meinem Leben, diese waren Kasumi oder Philipp. Gab es denn Jemanden der genau so dachte wie ich? Gab es auch nur eine Person, die mich irgendwo ei sich haben wollte? Jetzt da ich einsam meines Weges durch das Dorf schlenderte erschien es mir nicht so. Alles was ich getan hatte.. war das nicht für andere gewesen? Hatte ich in meinem Leben schon einmal etwas nur zu meinen Gunsten getan? Nein! Das erschien mir so unglaublich unfair, denn alles führte darauf hinaus, dass ich daran war zu handeln. Ich war die Person um die sich alles drehte, doch die nicht verstanden wurde – von Niemandem, bis.. ja bis auf Kasumi und Philipp. Diese beiden waren die einzigen, die versuchten mich zu verstehen, die ernsthaft versuchten auf mich einzugehen. Was waren die Gründe dafür, dass ich aber trotzdem immer so weiter gemacht habe, warum ich immer wieder so gehandelt habe, um nicht auf mich selber achten zu müssen? Immer kamen mir neue Fragen in den Kopf, auf die es – wie immer – keine mir plausible Antwort gab. Meine Miene wurde immer finsterer, immer mehr Wut kroch in mir hoch.. auf was? Auf alles andere außer mir. Alles wurde mir wie aus dem nichts zuwider. Mein Leben bestand fast grundsätzlich aus Philipp und Kasumi. Kasumi, die ich liebte, der ich vertraute und der ich mein Leben anvertrauen würde. Und natürlich Philipp, meinem besten Freund.. er war schon immer wie ein Bruder für mich gewesen, so war er es auch immer noch. Ihm vertraute ich blind, wir kannten uns fast schon auswendig. Unsere Gedanken waren dem anderen oft schon klar, bevor man sie selber dachte.. er war der, dem ich in jeder Situation zur Seite stehen wollte, wie wir es uns bereits geschworen hatten. Wir haben Tode miteinander durchstanden.. sind gemeinsam durch die grausamsten Zeiten, die ein Mensch haben kann gegangen.. dies war für mich selber immer wieder bewundernswert.
 

Als sich mein Blick dem nun schwarzen Himmel zuwendete, konnte ich seltsame rote und gelbe Blitze erkennen, die durch die Wolkendecke schossen. Sie waren ungemein laut und extrem hell, doch Niemand um mich herum schien sie wahrnehmen zu können, wieder war ich eine Ausnahme. Doch ich war dieses Mal nicht alleine, ein junges Mädchen schützte ihre Augen kurz bevor ein weiterer Blitz durch den Himmel zuckte. Ich legte den Kopf licht zur Seite und ging auf das junge Mädchen zu „ Sag mal Kleines, was siehst du dort oben?“ zitternd und eingeschüchtert sah sie mich an und stammelte etwas von „Bösem“ vor sich hin. Was meinte sie denn mit „Bösem“? Es waren doch nur Blitze.. oder waren sie doch etwas anderes? „ Diese Blitze zeigen den Punkt, an dem sich Gut und Böse wieder treffen werden. An dem ein Bund für die Ewigkeit geschlossen wird.. der Ort, an dem sich unser Aller Schicksal vielleicht entscheiden wird. Ich habe gehört, dass der Auserwählte in unserem Dorf ist.. ich wette mit dir, dass ihm schon bald eine gefährliche Aufgabe gestellt wird, die er nur mit Hilfe seines Begleiters meistern kann..“ wie konnte dieses kleine zierliche Mädchen so viel über diese doch „ganz normalen“ blitze und besonders über den „Auserwählten“ wissen? Die einzigen, die heute in diesem Dorf angekommen waren, waren Hayate, Rei und ich, was bedeutete, dass wohl oder übel ich mit „Auserwählter“ gemeint war. Immer wieder diese mystische Kraft die in mir ein Zuhause fand, sie war der eigentliche Grund, warum ich etwas Besonderes war.. sonst gab es nichts, was mich einzigartig machte. Nur dieser Zufall.. ein Zufall war der Grund, warum ich etwas Besonderes war. Mein ganzes Leben würde ich durch dieses „Brandmal“ als etwas Außergewöhnliches, Grauenerregendes oder gar bewundernswertes bleiben, alles war nur ein Zufall. Langsam beugte ich mich zu dem Mädchen hinab und streichelte ihr einige Strähnen ihres Haares aus dem Gesicht „ Du brauchst keine Angst zu haben. Ich denke, dass der ‚Auserwählte’ sich schon um alles kümmern wird. Wenn er wirklich so etwas Besonderes ist, wie alle sagen, dann wird er das, was von ihm erwartet wird auch schon erledigen können..“ mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich meinen Weg fort. Doch durch das was ich gerade gesagt hatte, wuchs meine Wut noch weiter. „ Wenn ich doch so verdammt besonders bin, warum kann ich dann Kasumi nicht finden? Warum wurde sie dann erst entführt? Warum…“ immer weiter fragte ich mich, was ich denn hätte tun können, wenn ich wirklich so „toll“ war. Wenn ich denn überhaupt der war, für den mich alle hielten. Und wieder sahen sie doch eigentlich nur mein Geschenk Gottes und nicht mich als Person, so wie ich lebte.. und liebte.
 

Doch irgendwie musste ich mich auf den Tempel konzentrieren, denn eine unheimlich große Energie ging von ihm aus. Selbst wenn dort – wie es aussah – Niemand lebte, gab es dort eine immense Energiequelle, die ich mich unbedingt ansehen wollte. Und dann kam auch noch die Aussage des Mädchens hinzu.. sie sagte, dass sich dort wo die Blitze sind, das Gute und das Böse treffen würden. Irgendwie vertraute ich auf diese Aussage, was sollte ich denn auch anderes tun? Das was sie sagte einfach zu ignorieren wäre völlig falsch gewesen, wie ich später noch erfahren sollte. Weiter folgte ich dem engen Weg aus dem Dorf heraus und beachtete Niemanden weiter. Niemanden der mir über den Weg lief und mit einem Ausdruck der Verzweiflung und Trauer in die Augen blickte. Was sollte ich denn in meinem Zustand jetzt tun.. ich konnte die Männer des Dorfes nicht einfach so wieder herzaubern, selbst wenn ich mir etwas Glück für die Frauen und Kinder.. und den noch wenigen Männer wünschte. Ich wünschte ihnen etwas, was ich nicht hatte – Glück. Endlich aus dem Dorf heraus, erblickte ich einen Pfad der direkt zu dem Tempel führte. Alles war nur eine frage der Zeit, wann ich dort oben ankommen würde. Aber wie ich die Zeit kannte, würde sie es mir wieder schwer machen.. es endlos andauern lassen oder mir ein Hindernis in den Weg legen. Anfangs war noch alles ganz normal.. ich ging die hoch mit Gras bewachsene Ebene hinauf, den Blick nur auf den Tempel gerichtet. „ Warum fällt es mir so schwer zu gehen.. meine Füße sind so schwer..“ flüsterte ich leise vor mich hin, bis ich eine jung klingende Stimme in meinem Kopf hörte „ Du bist also wirklich der Auserwählte, oder? Dann ist dies deine Bürde.. Schritt für Schritt wird dir das Leid dieses Dorfes als gewicht an deine Füße gelegt werden. Doch es wird nur schwerer werden, umso höher du steigst.. solltest du umkehren, werden deine Füße leichter werden..“ nachdem sie mir das gesagt hatte, verschwand sie völlig. Kurz blickte ich auf meine Füße und meine zitternden Knie. Mir war es völlig egal wie schwer es werden würde „ Lass mich wenigstens sterben, wenn ich es nicht schaffe. Mir ist es völlig egal..“ dachte ich und setzte meinen Weg fort. Tatsächlich wurden meine Füße immer schwerer.. ich konnte nicht einmal meine Kraft erhöhen.. als wäre meine Kraft komplett versiegelt worden. Etwas sagte mir, dass ich es durch meine eigene Kraft schaffen musste und mich nicht auf meiner geschenkten Kraft ausruhen durfte. Mit jedem weiteren Schritt spürte ich das ganze leid was auf den Bewohnern des Dorfes lag mehr.. all der Schmerz den sie über Jahrzehnte hatten erleiden müssen. „ Ich kann es spüren.. ich weiß was sie durchleben mussten.. „ sprach ich mir selber vor und rutschte leicht aus, sodass ich in die Knie ging. Es war eine Qual den Hang hinauf zu gehen, doch der Tempel war nicht mehr fern. Eine glänzend weiße Treppe war bereits zu sehen, sie führte den Berg hinauf, bis hinauf zum Tempel. Das letzte was ich jetzt tun wollte war aufgeben. Ich wollte der ganzen Welt beweisen, dass ich auch ohne diese besondere Kraft auskam!

Fragen über Fragen. Legende? Kind? Dämon? Was ist die Aufgabe?

Mit dem ersten Schritt auf die Treppen donnerte es und weitere Blitze zuckten durch den dunklen Himmel. Es begann zu regnen.. es war ein wahrer Sturm.. doch empfand ich ihn nicht als störend, ganz im Gegenteil. Er spiegelte mein Innerstes wieder. Wie in meinem Inneren stürmte, so stürmte es nun auf hier.. es sollte so wüten, wie es in mir wütete, damit die ganze Welt wusste, was in mir geschah.. etwas was Niemand sehen wollte. Der Regen machte die glatten Stufen noch rutschiger.. alles schien sich gegen mich verbündet zu haben.. aber warum sollte ich den Tempel denn nicht erreichen? Es musste ganz einfach stimmen, dass ich dort mein Gegenstück finden würde, ob ich nun das Gute oder das Böse symbolisieren würde. Um mich herum waren tote, schwarze Bäume, zumindest das was von ihnen übrig geblieben war. Aus ihnen trat eine rote Flüssigkeit heraus. Auf den ersten Blick sah es wie Blut aus.. wie konnte Blut aus Bäumen austreten? Selbst das ließ mich völlig kalt, das einzige, was ich jetzt noch erreichen wollte war dieser Tempel. Mein nächster Schritt sollte mir alles wieder schwieriger machen. Weil ich meinen Blick noch immer auf einen der Bäume gerichtet hatte, rutschte ich aus und fiel mit dem Gesicht voraus auf eine der Stufen. Jetzt waren nicht nur meine Füße schwer, sonders gleich mein ganzer Körper..

Es tat mir regelrecht weh mich aufzurichten.. als wenn ich mir alles bei dem Aufprall gebrochen hätte. Zumindest fühlte es sich für mich so an. Mit jeder einzelnen Bewegung drückte sich etwas in mein Herz hinein.. es war als wenn mir Jemand eine lange Nadel immer und immer wieder ins Herz stechen würde und dann wieder rausziehen würde. Dies über hunderte, nein.. über tausende Male. Eine Tortur unmenschlichen Ausmaßes und das alles nur um mich von diesem Tempel fern zu halten. Meine Knochen rieben aneinander, meine Füße waren schwerer als alles was ich jemals bewegt hatte und ich fühlte mich so schwer, als würde mir Jemand ganze Felsen auf den Rücken legen. Mein Atmen wurde immer länger und sogar dies wurde mit der Zeit anstrengend, denn mit jedem Atemzug schmerzte mein Brustkorb, dazu kamen noch diese Stiche in mein Herz. Ich wollte nicht mehr weiter gehen.. doch aufgeben wollte ich noch weniger. „ Du kannst jetzt nicht so einfach aufgeben! Mach dass du hier hoch kommst!“ „ Philipp? Philipp bist du das wirklich?“ fragte ich mich, nachdem ich ihn zu mir sprechen hörte „ Natürlich bin ich es. Und jetzt mach was schneller, ich will dich hier in fünf Minuten am Fuße des Tempels sehen!“ immer wieder war er es, der mich weiter antrieb.. durch ihn erlangte ich mein Lachen immer wieder „ Ist ja schon gut, hetz mich nicht.. Idiot..“. Wie aus dem nichts schien mein Körper wieder leichter zu werden.. die Gewichte, das Leid.. der Schmerz, alles verschwand mit einem Augenblick, doch der Sturm dauerte an. Die Wut war nicht verschwunden, nur das Leid der anderen.. schon nach wenigen Minuten stand ich vor dem Tempel und sah mich um. Rechts von mir eine größere Fläche die zum Hang führte, direkt vor mir der Eingang in den Tempel. Eine gigantische Energie war anwesend.. die, die ich bereits gespürt hatte. „ Wann kommst du Pascal?“ es war nun Kasumi die zu mir sprach „ Wann holst du mich hier raus?“ doch ich antwortete nicht. Irgendwie.. wusste ich nicht, dass es ihre Stimme war. Nicht die Stimme der Kasumi, die ich kannte.. wer spielte dort ein Spiel mit mir? Wer schickte mich durch diese Hölle und manipulierte meine Gefühle? Ich ballte meine Fäuste und ging näher auf den Abhang zu. Ich sah in den Himmel und schloss meine Augen. Der Regen prasselte in mein Gesicht.. meine Wut stieg und stieg.. sie wurde unkontrollierbar. Mit einem Mal brüllte ich alles in die Welt hinaus „ WER QUÄLT MICH DIE GANZE ZEIT?? ZEIG DICH!!“ doch es kam und kam keine Antwort. Im Grunde wusste ich doch wer es war.. ich war es selber. „ Was schreist du denn hier rum?“ geschockt drehte ich mich um und erkannte Philipp. „ Was machst du hier?“ fragte ich ihn, er sagte mir darauf, dass er hier trainiert hätte „ Du weißt, dass du für diesen Sturm verantwortlich bist, oder?“. Eigentlich war es mir nicht klar gewesen, doch jetzt wo er es ansprach, erschien es mir logisch „ Lass deine Wut raus.. lass alle Welt hören, was du empfindest..“ sagte er und legte die Arme ineinander. Ich nickte ihm zu und blickte wieder in den Himmel. Ich versuchte meine Wut zu sammeln.. bereits jetzt erschien wieder diese rote Energie um mich herum, aber dieses Mal war sie anders.. meine Haare begannen sich langsam aufzurichten.. dann geschah es. Ich schrie all meinen Zorn, meine Wut und meinen Hass in die Welt. Immer länger.. immer kraftvoller und lauter wurde mein Schrei und während dieses Schreies, wandelte sich die rote Energie zu einer silbernen um, meine Haare hatten sich komplett aufgerichtet, doch schon im nächsten Moment fiel ich entkräftet zurück. Der letzte Gedanke bevor den ich denken konnte, bevor ich aufprallte und das Bewusstsein verlor war folgender „ Ist das alles..?“..
 

Doch was noch Niemand wusste war, dass dies noch bei weitem nicht mein volles Potenzial war, allerhöchstens war dies eine Vorstufe zu dem, was ich wirklich einmal werden sollte. Ein Geschöpf, das einem Dämonen mehr ähnelte als einem Menschen! Allmählich kam ich wieder zu mir, doch hielt ich meine Augen noch immer verschlossen. Zu angenehm fühlte es sich an zu liegen, besonders nachdem ich meine mir momentan zur Verfügung stehenden Kräfte voll ausgeschöpft hatte. Ich atmete leise und versuchte mich so gut wie möglich zu entspannen, doch kam ich nicht drum herum dem Gespräch zu lauschen, das in einem der Nebenzimmer geführt wurde:“ Das ist also der Junge von dem du mir erzählt hast Philipp. Die Erschütterung die er gestern ausgelöst hatte war enorm.. ich hätte nicht gedacht, dass er in den wenigen Jahren schon so weit mit seiner inneren Kraft verschmolzen ist..“, kurz zog Schweigen ein, nur das Rauschen des Windes, der über das Gras außerhalb des Tempels wehte, war noch zu vernehmen. Wer war das, der gerade gesprochen hatte? Ich hatte diese Stimme noch nie zuvor vernommen, doch schien auch er etwas über mich zu wissen, was mir noch gänzlich unbekannt war. „ Ja, das ist er, Sensei..“, hörte ich Philipp antworten:“ .. in wie denken sie wird seine Kraft noch zunehmen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bereits sein Limit gewesen sein soll, selbst, wenn das was er gezeigt hatte schon beeindruckend war. Weiß denn wirklich Jemand, was da wirklich in ihm steckt?“ seine Stimme klang sehr nachdenklich.. ich konnte mir auch denken, warum es so war. Er fragte sich genau wie ich, was in mir lebte. Das was ich wusste, war dass ich die Kraft einer besonderen Verbindung in mir trug. Die Kraft die entstanden war, als sich Sonne und Mond am Himmel trafen und den Himmel mit einem blutroten Licht überzogen, aber selbst dies sollte bei weitem nicht alles gewesen sein. „ Ich habe dir die Legende über die Verbindung von Tsukuyomi und Amaterasu bereits erzählt, und was für eine Kraft dabei entstanden war, doch habe ich dir noch lange nicht alles erzählt. Nicht das.. was diesen Jungen womöglich zu einem größeren Monster machen könnte als sein Ebenbild!“, als Philipp’s Meister seinen letzten Satz beendet hatte, stockte mein Atem. Wie sollte ich denn zu einem sogar größeren Monster werden, als Regoumaru es schon war? „ Es muss nicht zwingend dazu kommen, dass er zu einem Monster mutiert. Alles hängt von ihm ab, und wie gut er seinen Hass kontrollieren kann..“ setzte er seine Erklärungen fort, wieder herrschte Stille. „ Wie gut ich meinen Hass kontrollieren kann? Ich weiß, dass ich enorme Kraft entwickeln kann, wenn ich wütend werde, aber gerade diese Kraft soll mich in ein Monster verwandeln?“, verwirrt blickte ich zur Seite und warf einen Blick an die mir gegenüber liegende Wand. Es schien wirklich zu viel über meine verborgenen Kräfte zu wissen, als ich noch zu Anfang dachte. Bis jetzt hielt ich es nur für ein Talent, was ich besaß, doch mit der Zeit wurde dieses Talent immer größer, bis ich dann eines Tages auf Hayate trief, der mich in den Ninjakünsten unterwies:„ Auf seine Kraft haben es sehr viele Leute abgesehen, das sollte er wissen..“. Dass Jemand meine Kraft besitzen wollte, das wusste ich, doch nun sollten es sogar mehr Leute werden? Woher wussten denn so viele Menschen von mir? Langsam wurde es wirklich deprimierend.. mehr Leute wussten etwas über mich, als ich selber! Weiter konnte ich einfach nicht mehr zuhören, ich musste ganz einfach selber nachfragen, was ich über mich selber wissen musste, um meine Kräfte wirklich richtig nutzen zu können.
 

Ruckartig drückte ich mich mit den Armen vom Boden ab, zuckte aber zusammen. Ich spürte plötzlich ein starkes Stechen in der Brust:“ Nicht schon wieder das!“, ich erkannte dieses Stechen genervt wieder, es kam recht häufig vor, jedes Mal lies es mich vor Schmerz zusammenzucken. Woher dieses Stechen kam, wusste Niemand, trotzdem hatte ich den Verdacht, dass es nur erschien, wenn ich kurze Zeit vorher meine Kraft erhöht hatte. Eigentlich war es doch logisch, wenn man davon ausging, was Ayame mir auf Zack Island vor einigen Tagen gesagt hatte “ Jedes Mal, wenn sich deine Kraft erhöht, werden deine Schmerzen stärker werden!“ so in etwa hatte ich es in meinem Gedächtnis vergraben. Als sich das Stechen und Ziehen in meiner Brust sich wieder einigermaßen gelegt hatte, stand ich auf und verließ den nur wenig erhellten Raum. Mit leicht verschwommenem Blick sah ich mich um und hörte leise Schritte, die auf mich zukamen. Ich ging bereits aus dem Tempel heraus und setze mich auf den steinernen Boden vor dem Tempel, den Blick richtete ich den Hang herunter auf das kleine Dorf. „ Soso, unser Gast ist also wieder auf den Beinen!“, hörte ich Jemanden hinter mir sagen. Rasch stand ich auf und drehte mich um. Wie nicht anders zu erwarten war, standen mir Philipp und sein neuer Meister gegenüber. Philipp entgegnete ich mich einem Lächeln, doch seinen Meister musterte ich nur mit einem ernsteren Blick. Er trug eine lockere Hose, sein rechtes Hosenbein war weiß, dich ab dem Oberschenkel färbte sie sich mit einem flammenartigen Muster schwarz. Das genaue Gegenteil war das andere Hosenbein, erst schwarz und ab dem Oberschenkel färbte sie sich mit einem flammenartigen Muster weiß. Sein Oberkörper war dagegen völlig frei, er war wirklich sehr durchtrainiert, wie ich nicht anders für einen Meister vermutete. Auch ich empfing nur einen ernsten Blick von ihm. „ Also, da ihr beide euch ja noch nicht kennt, will ich euch mal gegenseitig vorstellen. Pascal, das ist mein Meister, Jin Kazama-sensei. Sensei, das ist mein bester Freund, Pascal.. ihr dürftet ja etwas über ihn wissen..“, irgendwie spürte ich, dass auch Jin etwas in sich verbarg, was immer mehr in ihm an Stärke gewann. Lächelnd reichte ich ihm meine Hand:“ Wir drei scheinen uns nicht allzu unähnlich zu sein, nicht auf dem Gebiet von besonderen Mächten die in uns schlummern, nehme ich an..“, woraufhin wir beide die Hände schüttelten und Jin mir zunickte. Das was ich in ihm gesehen hatte war etwas Böses aus alter, längst vergangener Zeit, doch hatte es noch keine richtige Form angenommen. „ Es tut mir wirklich sehr leid, was ich gestern hier angerichtet habe.. es war nicht meine Absicht das, doch irgendwie war ich gezwungen meiner Wut freien Lauf zu lassen. Ich konnte ja nicht, wissen, dass..“, doch schon fiel mir Jin ins Wort:“ Dass es solche Ausmaße annehmen würde? Um ehrlich dir gegenüber zu sein, hätte ich es auch nicht erwartet, dass du bereits so weit bist.“. Leicht seufzend ging Jin an mir vorbei und warf einen Blick auf das Dorf, dann auf einen großen Wald westlich des Dorfes:“ Dort werdet ihr etwas finden, was euch mit der Zeit sehr nützlich werden wird..“, er deutete auf den Wald und drehte sich wieder zu Philipp und mir herum:“ Doch vorher werdet ihr in das Dorf zurückkehren müssen. Pascal, richtig? Pascal.. du musst Philipp mit dir nehmen und einen Mann Namens Daisuke etwas fragen!“, ich solle Daisuke etwas fragen, aber was? „ Ich kenne den Mann, von dem ihr sprecht Sensei, doch was soll ich ihn denn genau fragen?“, kurz schloss er seine Augen und erklärte mir, dass Daisuke eine Legende kennen würde, die sowohl etwas mit mir, als auch mit Philipp zu tun hatte:“ Diese Legende wird unterhalb eines der Gebäude des Dorfes geheim gehalten. Nur wenige wissen von diesem Ort.. doch Daisuke weiß es, da bin ich mir sicher. Ihr solltet euch beeilen..“, aber woher wusste er etwas von dem ‚geheimen’ Ort? So wie es den Anschein machte, hatte er rein gar nichts mit dem Dorf zu tun, doch war es das genaue Gegenteil, wie ich später erfahren sollte. „ Wollen wir?“ fragte ich Philipp kurz, der mir mit einem Nicken entgegnete und bereits vorlief. Ich wollte ihm gerade hinterher rennen, als mir Jin kurz zu sich bat:“ Du hast wirklich sehr gute Augen, das muss ich sagen. Es gibt wenige, die wissen, was in mir ist, selbst die, die mich mein Leben lang kennen. Und du hast es auf einen einzigen Blick erkannt. Ich möchte dir einen Rat geben, was den Wald angeht, in den ihr wohl geschickt werdet. Achte auf die Pflanzen, achte auf den Wind, achte auf die Schlangen und das zierliche Kind.. nun geh!“, sofort nachdem er seinen ‚Rat’ ausgesprochen hatte, rannte ich die Treppen und den Hügel vom Tempel hinab und sah schon, dass Philipp am Dorfrand vor dem Tor aus dem ich gestern gekommen war wartete. Der Rat den mir Jin gegeben hatte entpuppte sich für mich doch noch mehr als ein Rätsel als eine wirkliche Hilfe. Aber musste ein Rat immer eine Hilfe sein? So wie es mir erschien musste es nicht unbedingt so sein. „ Da bist du endlich, was hast du denn da oben mit Jin noch geredet? Wenn man auf Jemanden wie dich wartet stirbt man ja noch an Altersschwäche, bevor man irgendwas anderes tun kann..“, grummelte Philipp vor sich hin, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und trat durch das Tor in das Dorf ein:“ Und während du deine Zeit mit Rumstehen und Löcher in den Himmel starren verschwendet hast, habe ich einen ziemlich seltsamen Rat von Jin erhalten, der mir nicht wirklich einleuchtet..“.
 

„ Wie meinst du das.. seltsamer Rat?“ fragte mich Philipp nebensächlich während wir einen breiten Weg in das Innere des Dorfes entlang gingen:“ Naja, das einzige, was ich wirklich verstanden habe war, dass wir uns vor vier Dingen hüten sollen, wenn wir diesen Wald betreten!“, er blieb kurz vor mir stehen und fragte mich, was diese Dinge seien, vor denen wir uns hüten sollten:“ Er sagte, dass er die Pflanzen, der Wind, Schlangen und ein zierliches Kind sind.. alles Dinge die keinerlei Bezug zueinander haben..“. Wir setzten unseren Weg fort und versanken beide in Gedanken.. warum gerade diese vier Dinge, und warum wusste Jin von diesen Dingen? Mir war zwar klar, dass er diese Dinge selber einmal erlebt haben musste um uns warnen zu können, aber gleichzeitig bedeutete dies auch, dass es alles überstanden haben musste! „ Pascal? Du bist wieder hier?“, Hayate kam auf Philipp und mich zu gerannt und schien uns bereits längere Zeit gesucht zu haben:“ Ja, ich bin wieder da.. gibt es irgendetwas, was ich wissen sollte?“. Er erzählte mir, dass Daisuke nach mir suchen ließ, da er eine Aufgabe für mich hatte. Zufälligerweise sollte ich in den mir noch immer sehr suspekten Wald geschickt werden um zwei Artefakte aus einem Tempel zu holen. Die Aufgabe klang vorerst noch simpel, doch wusste noch Niemand, wie sich die Dinge im Verlauf dieser Aufgabe verändern sollten. Niemand würde die Gefahren besser kennen lernen als Philipp und ich.. doch sollten wir auch jemanden treffen, der nicht nur für unsere kleine Gruppe, sondern auch besonders für mich eine große Rolle spielen würde. „ Außerdem hat Daisuke etwas erwähnt, dass er dir etwas wichtiges über dich erzählen will. Aber es ist nicht nur er, sondern auch die beiden Ältesten des Dorfes wollen dich sehen, um dir Dinge zu offenbaren, über-“ ich wusste bereits was er sagen wollte, daher vervollständigte ich seinen Satz:“ Ja ich weiß. Über die selbst du und ich nichts wissen.. ich gehe recht in der Annahme, dass sie sich unter einem Gebäude innerhalb dieses Dorfes befinden, oder?“, ein wenig erstaunt sah mich Hayate an und bestätigte mich durch ein Nicken. „ Wir sollten uns beeilen, die Sonne wird schon bald wieder untergehen! Das, was dir Daisuke und die Ältesten zu erzählen haben, wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen!“, schnellen Schrittes liefen wir Hayate hinterher, bis wir vor einem unscheinbaren Haus Halt machten. Er sah sich um; anscheinend sollte uns Niemand beobachten, während wir eintraten. Nur wenige Momente später betraten wir einen dunklen, nasskalten Gang, den man vom Äußerlichen dieses Hauses wohl nie vermutet hätte. Die Stufen des Ganges waren glitschig, bei jedem falschen Schritt hätte es in einem schmerzhaften Sturz enden können, allerdings passierte Niemandem etwas. Unten angekommen, hörte ich bereits das leise Reden dreier Menschen, allem Anschein nach waren es Daisuke und die Ältesten. „ Meint ihr wirklich, dass die Zeit gekommen ist ihm diese Aufgabe aufzuerlegen? Ich meine.. er ist doch noch fast ein Kind, es spielt keine Rolle, was in ihm steckt und was nicht!“, mit diesen Worten versuchte Daisuke den Ältesten verständlich zu machen mich noch nicht fortzuschicken, aber wann dann? Das Dorf war in einer sehr misslichen Lage, auch hatte ich noch eine andere Aufgabe zu erledigen, von der er anscheinend noch nichts wusste. „ Du meinst also, dass ich noch ein Kind bin? Dann zeig mir was du zu bieten hast.. ich werde diese Aufgabe erledigen, koste es was es wolle!“, nur wenige Momente später standen Hayate, Philipp und ich nur einige Meter von den dreien entfernt, in Mitten einer Halle, die mit einigen Wandteppichen und Tafeln verziert war. Auf den Tafeln und Teppichen waren immer wieder zwei oder drei Personen abgebildet, dennoch waren es immer dieselben.. mehr oder weniger. Ihre Gestalten veränderten sich einige Male, allerdings wurden nur Dinge hinzugefügt.. eine der drei Personen hatte seltsame Male auf seinem Körper, die sich von Bild zu Bild über seinen Körper erstreckten, die zweite hatte merkwürdige, wie Stacheln aussehende Dinge, die aus seinem Rücken ragten.. nur die dritte Person auf den Bildern veränderte sich nur geringfügig.. doch waren es nu die Farben um sie herum, die sich änderten. Für mich ergaben die Bilder nur wenig Sinn, auch wenn ich mir doch irgendwie denken konnte, warum ich hier herbestellt worden war. „ Dies ist also der Junge von dem ihr gesprochen habt, Daisuke..“, um ein kleines Feuer herum saßen zwei recht kleine Personen, die in Mäntel und Kapuzen gehüllt waren – anscheinend die Ältesten. „ Ja, Oberältester, das ist der Junge von dem ich sprach!“, beide enthüllten ihre Gesichter und gaben sich zu erkennen. Ein älterer Mann und eine Frau gaben sich uns zu erkennen und sahen mich mit prüfenden Blicken an. Der Mann, der gerade eben gesprochen hatte, besaß eine raue, heisere Stimme.. auch sein Körper schien nicht mehr besonders stark zu sein:“ Nun wo du es sagst Daisuke, halte ich ihn auch nicht für allzu geeignet für diese Aufgabe. Auserwählter oder nicht.. er ist ganz einfach zu jung. Wir können unser aller Schicksal nicht in die Hände eines Kindes legen..“. Schon wieder wurde ich ein Kind genannt.. schon wieder wurde ich wohl nur durch meine körperliche Größe gemessen:“ Woher wollt ihr wissen, was und wer ich bin? Wird in euren Legenden nicht von mir erzählt? Werde ich nicht als so unglaublich stark beschrieben? Selbst wenn ich in euren Augen noch ein Kind sein sollte.. ich bin zu mehr im Stande, als man mir zutrauen würde..“, mit der Gewissheit, dass ich wohl stärker und stärker werden würde, umso mehr Zeit man meinem Körper geben würde, lächelte ich die beiden an und ballte dennoch meine Fäuste. „ Ich denke aber, dass er es kann..“, die ältere Frau aber unterstützte meine Worte anscheinend, ganz zu meinem Erstaunen:“ Du warst schon immer so voreilig..“, langsam richtete sie sich auf und kam einige Schritte auf mich zu:“ Dieser Junge ist in der Lage jedes Hindernis aus dem Weg zu schaffen, was sich vor ihm auftun sollte.. davon bin ich fest überzeugt..“. Plötzlich legte sie mir ihre Hand auf die Brust und strich über mein Herz:“ Ich kann es fühlen.. er hat nicht mehr das Herz eines Kindes. Es ist auch nicht das Herz eines jungen Mannes.. in ihm steckt das Talent und das Potenzial eines wahren Kämpfers, doch nicht nur das.. ach das Herz eines-„ doch bevor sie ihren Satz beenden konnte, fiel Daisuke ihr ins Wort:“ Wollt ihr es ihm jetzt schon offenbaren!?“. „ Meine Frau wird wissen, wem sie etwas anvertraut, das solltest du wissen, Daisuke!“, die Stimme des Mannes klang ein wenig aufgebracht über das, was Daisuke gesagt hatte. „ Wir haben uns noch nicht vorgestellt, das tut mir leid. Mein Name ist Masako.. und das ist mein Mann, Akira!“, nach dieser kurzen Bekanntmachung setzte sich Masako ihrem Mann wieder gegenüber. Ich verbeugte mich vor den beiden und stellte mich meinerseits auch vor, so wie es Philipp es mir auch gleichtat. “ Wenn ich sie um etwas bitten dürfte..“, ich blickte Masako an, danach auch Akira:“ Fahrt doch bitte fort. Was für ein Herz soll auch in mir schlagen?“, die beiden Ältesten sahen sich an und Masako zeigte auf ein Tafel, die ganz links von mir an der Wand hing:“ Du erkennst doch die Personen auf der Tafel, richtig?“. Mein Blick wanderte wieder von dieser Tafel zu den nächsten.. immer wieder veränderten die Personen auf diesen Tafeln.. über den ersten Körper erstreckten sich langsam die Male.. aus dem Rücken des anderen ragten seltsame Stacheln.. noch immer konnte ich mir keinen Reim darauf bilden. „ Du wirst dich bestimmt fragen, was dort passiert.. und wer die dritte Person ist, richtig?“, Akira’s Stimme war nun wesentlich ruhiger.. mehr flüsternd:“ Dies wird in naher Zukunft geschehen, wenn alles was um euch passiert weiter so verläuft. Aber was genau würde mit uns geschehen? Selbst wenn ich die Bilder sah, verstand ich dennoch nicht, was mit uns beiden geschehen würde:“ Das Herz eines Dämonen schlägt in deiner Brust..“, geschockt wandte ich mich Masako zu und starrte sie ungläubig an. „ Das.. das Herz eines Dämonen?“ stammelte ich vor mich hin, woraufhin sie nur seufzte und auch die Tafel am Ende der Halle deutete. Diese Tafel zeigte und anscheinend die letzte Stufe der Geschehnisse.. das Ende von allem, was wir für normal hielten. Im Hintergrund erhob sich ein gigantisches Monster.. im Vordergrund standen wieder diese beiden Personen. Ihre Körper waren nicht mehr rein menschlich:„ Dies wird in naher Zukunft geschehen, wenn alles seinen Lauf nimmt.“. Doch was genau hatte dies mit mir zu tun? „ Dies ist eine Legende, die den Tod dieser beiden Personen voraussagt..“, nun starrten auch Hayate und Philipp Masako geschockt an:“ Den Tod der beiden??“ fragte Philipp laut:“ Ja genau.. diese beiden werden sterben, wenn ihre Gestalt sich so weit verändert hat. Ihre Kraft wird unmenschliche Ausmaße annehmen.. doch wird dies auch das einzige Mal sein..“. Akira fragte mich danach, ob ich wüsste, wie sich die Energie, die von mir ausging anfühlte.. und ob ich eine Farbe erkennen würde:“ Sie fühlt sich sehr seltsam an.. als wenn ich jeden Moment die Kontrolle verlieren würde.. ich glaube dass sie rot ist.. ja, ein tiefes, extrem dunkles Rot..“, in seinen Augen konnte ich ein Erstaunen erkennen, anscheinend hatte ich etwas erwähnt, was ich besser nicht hätte erwähnen sollen. „ Verändert sich denn etwas an deinem Körper?“, diese Frage konnte ich gut beantworten.. ich spürte die Veränderung jedes Mal erneut:“ Es gibt etwas, was sich an meinem Körper verändert. Meine gesamte Kraft nimmt zu.. Geschwindigkeit.. Energiereserven.. und seltsamerweise gewinnen meine Eckzähne an Länge..“, auch dieses Mal schien ich etwas seltsames gesagt zu haben. Aber wozu die ganzen Fragen? „ Weißt du.. auf der einen Seite dachten wir, dass du und dein Freund auf diesen Tafeln abgebildet seid.. doch nach dem, was du mir erzählst stimmt dies nur zu einem bestimmten Teil. Was zutrifft ist was deinen Körper angeht.. doch stimmt die Farbe deiner Energie nicht damit überein.. und wenn sich auch diese Stacheln nicht geformt haben, ist es noch unwahrscheinlicher, dass du es bist!“.
 

Zuerst sah ich Philipp an, der nur mit den Achseln zuckte.. dann sah ich Hayate an, der mit dem Kopf schüttelte. In diesem Moment wusste ich wirklich nicht, was ich glauben sollte.. oder was ich versuchen sollte zu glauben. „ Doch lasse dir noch ein paar Dinge gesagt sein. Es ist immer noch möglich, dass du es wirklich bist, auch wenn es nicht bestätigt ist. Die Zahl neun hat eine Bedeutung.. sowie die anderen Zahlen vor ihr auch.. diese Treffen in gewissen Maße auf dich zu.. du besitzt doch Teile der Kraft von Tsukuyomi und Amaterasu.. da liege ich richtig, oder?“ , ihre Frage beantwortete ich nicht, sondern sah sie nur weiter an. Doch selbst das schien Masako zu verstehen:“ Ich werde dir die Bedeutungen erklären.. die Zahl eins bedeutet Einzigartigkeit.. dies dürfte eindeutig auf dich zutreffen. Die Zahl zwei ist ein Zeichen der Zweiteilung unseres Universums.. Mond und Sonne sind ein Teil. Tsukuyomi und Amaterasu also. Eine Gemeinschaft wird durch die drei dargestellt.. man könnte deine Gruppe als Gemeinschaft sehen.. eine Gruppe die durch das Band der Freundschaft zusammengehalten wird.“, langsam setzte ich mich hin und lauschte weiter ihrer Erklärung:“ Wieder ein Zeichen des Mondes ist die Zahl vier.. sie deutet auf die vier Mondphasen hin.. die Heilung von selbst schwersten seelischen und körperlichen Wunden wird durch die Zahl fünf symbolisiert, wobei die Zahlen sechs und sieben zuerst auf die Unvollkommenheit des Menschen, doch im späteren Verlauf auf seine Vollkommenheit hinweisen. Die Zahl acht zeigt einen Neuanfang für den Menschen.. und mit der Zahl neun wird laut der Legende alles enden.. es wird der Tag sein, an dem sich Mond und Sonne wieder gleichzeitig am Himmel zeigen werden..“. Aus diesen Bedeutungen wurde ich einfach nicht schlau.. in wiefern sollten diese Bedeutungen etwas mit mir zu tun haben. Es waren nur Bedeutungen von Zahlen.. nicht mehr und nicht weniger. „ Wir haben dir gesagt was wir wussten.. wahrscheinlich haben wir dir mehr Fragen auferlegt, als wir dir beantworten konnten..“, sie hatte völlig Recht.. ich war kurz davor völlig den Verstand zu verlieren.. überall Andeutungen auf die Vielfältigkeit meiner Kraft, dann war dies aber nur zur Hälfte möglich.. und dann wieder neun Bedeutungen, die auch nur möglicherweise etwas mit mir zu tun hatten. Stille kehrte ein.. Akira und Masako sahen mich an.. nur das leise Knistern des Feuers war zu hören.. durch ein paar Ritzen in den Wänden pfiff leise der Wind.. sonst hörte man nichts mehr. „ Nun zu deiner Aufgabe..“, Akira richtete sich auf und sah mir in die Augen. Auch ich stand auf und legte meine Hände hinter meinem Rücken zusammen. „ Es wird nicht nur deine Aufgabe sein.. du wirst deinen Freund Philipp mitnehmen müssen. Er ist Teil dieser Legende.. er ist sogar ein sehr wichtiger Teil. Dein bester Freund.. dein Gefährte.. eine der wichtigsten Personen in deinem Leben, richtig?“, ich lächelte ihn an und nickte, woraufhin er fortfuhr:“ Eure Aufgabe wird es sein in den Totenwald zu gehen.. in ihm gibt es einen Tempel. In diesem Tempel gibt es zwei Schwerter, denen nachgesagt wird, dass nur der Auserwählte und sein Gefährte sie führen können. Auch nur ihr sollt in der Lage sein ihre wahre Kraft zu entdecken.. doch seid gewarnt. Dieser Wald trägt seinen Namen nicht umsonst.. einst gab es zwei junge Männer, beide aus diesem Dorf, die auch zur Aufgabe hatten diese Schwerter aus dem Tempel zu holen.. beide haben dieses Dorf verraten. Einen von ihnen haben wir aus diesem Dorf verbannt.. was dem anderen zugestoßen ist, weiß bis heute Niemand.. manche sagen, dass er seit diesem Tag innerhalb des Tempels lebt. Ihr müsst euch vor allem in Acht nehmen.. selbst der Wind, die Pflanzen und die Tiere sind nicht normal.. doch besonders müsst ihr euch vor den ältesten Kreaturen dieses Waldes hüten.. ihnen wird nachgesagt ihre Gestalt verändern zu können..“. Unsere Aufgabe bestand also zwei sagenumwobene Schwerter aus einem alten Waldtempel zu holen und zurückzubringen.. es klang simpel.. aber war es auch so? Nein.. in diesem Wald lagen Dinge verborgen, die ein Mensch nicht hätte aufleben lassen dürfen.. Kreaturen, deren Beschreibung ihrem Selbst nicht im Entferntesten glichen..

Angriff im verfluchten Wald! Träume die die Zukunft verändern können..

„ Scheint ja keine besondere Aufgabe zu sein, nehme ich an.. Schwerter aus einem Haufen Trümmern zu holen..“, grummelte Philipp stark gelangweilt vor sich hin:“ Kommt ganz drauf an. Ich bin irgendwie gespannt darauf, was die Ältesten mit ‚alten Kreaturen’ meinten.. vielleicht gibt es ja für uns einen kleinen Kampf.. wäre mal was anderes..“. Gelangweilt stapfte Philipp die Stufen herauf, stieß oben angekommen die Tür auf und holte tief Luft:“ Unglaublich wie schlecht die Luft da unten ist!“, ein Lachen unterdrückte ich kurzerhand und klopfte ihm nur lächelnd auf den Rücken:“ Dann würde ich vorschlagen, das wir mal gehen. Vielleicht, dass wir morgen früh schon wieder zurück sind!“. Selbstgefällig zuckte Philipp mit den Achseln, legte die Arme hinter den Nacken und ging voraus. Hayate dagegen blieb in der Tür stehen und bat mich aufzupassen, bei dem was wir tun würden:“ Kein Problem, es wird schon nichts schief gehen! Warum kommst du eigentlich nicht mit? Es ist doch nicht so, dass nur Philipp und ich gehen dürfen, oder etwa doch?“, er schloss seine Augen, ging langsam zurück in den Gang und schloss mit den Worten:“ Das ist die Aufgabe, die euch auferlegt wurde..“ die morsche Tür. Seltsam.. eine Aufgabe, die ausschließlich für Philipp und mich gedacht war. Wenn ich recht überlegte war es klar warum.. die Schwerter konnten nur von ihm und mir geführt werden, aber warum sollte uns dann Niemand helfen? Das ergab zwar keinen Sinn.. aber was sollte uns denn schon passieren? Wind.. Pflanzen.. Tiere.. und seltsame Kreaturen.. das alles klang nicht wirklich grauenerregend, aber was mich störte war das was Jin noch hinzugefügt hatte.. und zwar, dass wir uns vor einem Kind hüten sollten. „ Wo bleibst du denn?“, rief Philipp mir zu und winkte mich zu sich:“ Bin schon unterwegs!“. Das Dorf schien um diese Zeit wie ausgestorben.. kein einziger Mensch war zu sehen.. nur noch die, die auf den Straße lebten. Unter ihnen waren viele Kinder.. Kinder die die Hoffnung wohl gänzlich aufgegeben hatten. Zumindest sah ich in ihren Augen keine Hoffnung mehr, nur noch Leid und Schmerzen. Ich stupste kurz Philipp an und deutete mit meinem Kopf auf ein junges Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, dass unaufhörlich auf den Ausgang starrte, der zum Wald führte. Sie schien irgendetwas vor sich hinzumurmeln, aus dieser Entfernung völlig unverständlich. Philipp ging ohne Umschweife zu den Mädchen herüber und schien sie zu fragen, was mit ihr los sei und was sie sagen würde. Nur Sekunden später starrte mich Philipp entsetzt an und kam wieder zu mir rüber:“ Sie stammelt extrem seltsame Dinge vor sich hin, das musst du dir unbedingt anhören!“, sofort ging ich mit ihm zu dem Mädchen und hörte mit Entsetzen, was Philipp gemeint hatte:“ Ihr, die ihr den Wald betretet.. niemals werdet ihr wieder zurückkehren.. sie werden euch den Willen nehmen.. berauben euch eures Körpers und stehlen eure Seele..“, ihre Augen waren wie gebannt auf den Wald gerichtet, nicht für einen Moment wich ihr Blick.. und immer weiter wiederholte sie sich. Ihre Augen waren völlig leer, als wenn sie nicht mehr unter den Lebenden verweilen würde, oder sie von etwas in Besitz genommen wäre. „ Ich denke wir können ihr nicht helfen.. so ungern ich das sage..“, seufzend richtete ich mich wieder auf, vergrub die Hände in den Taschen meiner weißen Hose und setzte meinen Weg fort.. raus aus dem Dorf.. hinein in den Wald des Todes. Als Philipp wieder neben mir auftauchte, fragte ich ihn, was er davon halten würde, was das Mädchen sagte:“ Sie klang wirklich nicht normal.. entweder hat sie etwas erlebt, was mit diesem Wald zu tun hat, oder sie steht unter einem Einfluss..“, so seltsam es klingen mochte.. ich hielt es für plausibler, dass es etwas mit dem Wald zu tun haben musste. Kurz bevor wir aus dem Tor traten, hörten wir einige Stimmen von den Seiten. Leise, zischende Stimmen.. Stimmen, die uns davon abhalten wollten durch dieses Tor zu gehen. „ Bleibt hier..“ hörte ich von rechts eine Frau sagen:“ Geht nicht in den Wald..“, sagten mehrere von links. Unbeirrt setzten wir unseren Weg fort und ließen außer Acht, dass das Tor hinter uns zugeschlagen wurde. Anscheinend wollte Niemand etwas mit diesem Wald zu tun haben, umso näher die Nacht rückte. „ Scheint ganz so als hätten die Bewohner des Dorfes Angst vor dem, was in diesem Wald ist..“, das war zumindest meine Vermutung zu diesem Zeitpunkt.. leider sollte diese Vermutung recht bald bestätigt werden.
 

Der Wind war sehr seltsam in diesem Wald.. er erinnerte mich an Jemanden, den ich versucht habe so gut es ging zu vergessen. Er war kalt.. aber trotzdem schien in ihm Wärme zu existieren.. aber noch etwas anderes an ihm war sehr seltsam. Jedes mal, wenn eine Böe an uns vorbeizog, schien sich der Wind um unseren Körper zu schlingen und ihn festhalten zu wollen.. ein ziemlich unangenehmes Gefühl, aber was sollte man schon gegen den Wind tun? Vielleicht war es ja auch nur Einbildung gewesen. Der Wald sah überhaupt nicht aus, wie man dachte, wenn man den Namen „Wald des Todes“ hörte. Die Bäume trugen noch immer reichlich grüne Blätter, das restliche Licht der Sonne fiel durch die Blätterkonen und erhellte den Pfad auf dem wir gingen noch gerade so, dass wir etwas sehen konnten. Wenige Blätter lagen auf dem Weg.. Wurzeln streckten sich am Rand entlang, alles völlig normal.. wenn es denn so geblieben wäre. Das Rauschen von Wasser war zu hören.. vielleicht ein Bach der in der Nähe seinen Ursprung hatte, immerhin war der Wald von einer Bergkette umgeben. Der ganze Wald schien zwar tot.. aber nur tot, weil rein gar nichts passierte. Selbst der Wind, der sich wenige Momente vorher noch seltsam angefühlt hatte, normalisierte sich.. also war dies doch nur Einbildung gewesen. Selbst ein paar Vögel zwitscherten in diesem Wald und lockerten die Stimmung noch zusätzlich auf. „ Wald des Todes, hm? Sieht mir aber ganz und gar nicht danach aus..“, bemerkte Philipp ganz zurecht:“ Solange es so bleibt kann es uns doch nur recht sein, oder? Ich habe nicht unbedingt Lust mich mit seltsamen Winden, Pflanzen, Tieren und sonstigen Dingen, die hier angeblich ihr Unwesen treiben zu prügeln..“, mir war wirklich nicht danach mich mit solchen Dingen anzulegen. Wie sollte man den Wind bekämpfen? Pflanzen dürften keine großartigen Gegner sein.. so ganz ohne Beine würden sie schwer von Fleck kommen. Und dass Vögel wirklich gefährlich werden könnten hielt ich auch nicht für möglich.. ließ nur noch eine Sache offen stehen, und das war das Kind, was Jin erwähnt hatte. Doch auch von diesem Kind fehlte jede Spur, auch wenn Philipp und ich erst wenige Minuten innerhalb dieses Waldes waren und wohl noch einen langen Weg vor uns hatten um den Tempel zu erreichen. „ Eigentlich habe ich mir ja etwas aus von der Sache hier versprochen.. fehlt nur noch, dass das alles als ein Spaziergang endet, indem wir Hand in Hand und den Schwertern wieder zurück in das Dorf kommen!“ meckerte Philipp vor sich hin.. irgendwie hatte er ja auch Recht. Nichts war bis jetzt geschehen.. nur langsam machte mir gerade das Sorgen.. es war noch nichts passiert, vor dem wir gewarnt wurden. Die Sonne ging langsam aber sicher unter.. nur noch sehr wenige Strahlen bahnten sich ihren Weg durch die Blattkronen. Trotz eines plötzlichen Raschelns innerhalb der Bäume, setzten Philipp und ich unseren Weg fort. Ohne wirkliche Anzeichen dafür, dass wir wussten, dass etwas nicht stimmte, gingen wir weiter, hielten die Augen für alles offen, was sich bewegte. Der Gesang der Vögel hatte gestoppt.. das Rauschen des Baches schien auch leiser geworden zu sein. Dann.. als kein Licht mehr durch die Blätter schien stoppten alle Geräusche völlig. Eine Totenstille zog ein.. nur der Wind zog durch den Wald.. und wieder so, wie ich ihn ganz am Anfang empfunden habe, wieder schien er sich um den gesamten Körper zu legen:“ Es fängt endlich an..“, sagte Philipp mit einem Lächeln auf den Lippen. Irgendwie war ich freudig aufgeregt.. ich wusste nicht warum, aber ich freute mich regelrecht auf das, was noch kommen würde!
 

Die ersten Momente war noch alles mehr oder weniger in Ordnung.. bis auf den Wind gab es keine Anzeichen dafür, dass noch etwas passieren würde. Aber immer häufiger war ein Rascheln zu hören.. doch kam es nicht aus den Blattkronen, wie das erste Mal, sondern vom Boden. In der Ferne war die Spitze des Tempels schon zu erkennen, wenn auch nur die Grundrisse, die sich im dunklen Himmel abzeichneten. „ Ah, was ist das denn??“, rief ich, als ich kurz über etwas stolperte und auf den Boden fiel. „ Nur eine Wurzel.. aber gerade eben war an der Stelle von keine Wurzel gewesen..“ dachte ich und stand langsam wieder auf. Nachdem ich mir den Dreck von der Hose geklopft hatte, gingen Philipp und ich weiter:“ Du weißt, dass da eben noch keine Wurzel war, oder?“, fragte mich Philipp.. ohne einen Ton zu verlieren stimmte ich ihm mit einem kurzen Nicken zu. Wenn dort eben keine Wurzel war.. wie konnte es dann dazu kommen, dass ich nur Sekunden später über eine Wurzel stolpern würde? Wurzeln wachsen nicht in so einem Tempo, auch bewegen sich Wurzeln nicht einfach von Jetzt auf Gleich von einer Stelle zur nächsten. Umso weiter Philipp und ich in den Wald eindrangen, umso lauter wurde es.. immer lauter wurde das Rascheln um uns herum.. das Heulen des Windes wurde stärker und umso stärker der Wind wurde, umso schwieriger wurde es für uns zu gehen. „ Wind und Wurzeln.. du weißt was das im Normalfall bedeutet, oder?“ fragte mich Philipp, woraufhin ich nur scherzhaft und trotzdem trocken antwortete:“ Gartenarbeit im ganz ganz großen Stil.. ja, ich weiß..“. Es schien mir fast so, als würden wir dem Tempel gar nicht näher kommen.. so gigantisch war der Wald nicht, als ich von Jins Tempel auf ihn herab gesehen habe. Der Waldtempel wurde zwar fast am Ende des Waldes erbaut, aber so weit hätte ich es mir nicht vorgestellt. Hinter uns wurde das Rascheln immer und immer lauter.. es schien uns sogar zu verfolgen.. es war wirklich unangenehm so etwas im Rücken zu haben:“ Wie wäre es mit umdrehen?“ fragte ich Philipp, der abrupt stehen blieb:“ Wann immer du willst..“. Ich holte tief Luft und drehte mich zusammen mit Philipp um, sofort lief es mir kalt den Rücken runter, als ich sah, was uns die ganze Zeit über verfolgte. Aber nur der erste Moment war erschreckend.. vor uns bäumte sich eine seltsam aussehende Kreatur auf. Auf den ersten Blick sah es aus, wie ein riesiger Pilz, um den hunderte von Wurzeln ragten:“ Soso.. ein überdimensionaler Fliegenpilz also?“ ärgerte sich Philipp und ging ein paar Schritte auf die Kreatur zu. Aus seiner Mundöffnung ragte etwas, was einer Zunge ähnelte.. aber nur wenige Momente später wurde aus der einen Zunge gleich mehrere. Hinter dem Pilz erschienen immer mehr Ranken, die sich auf uns zu bewegten, allerdings viel zu langsam, als dass sie uns hätten gefährlich werden können. Als Philipp weiter auf den Pilz zuging, machte er jedoch keinerlei Anstalten zurück zu weichen:“ Darf ich unserem Freund, Mister Pilz und uns eine Freude machen, indem ich ihn fertig mache?“. „ Mach was du willst.. aber mach es schnell..“ antwortete ich Philipp, der sofort darauf auf den Pilz zu rannte und zu einem Schlag ausholte, der nicht anders zu erwarten sein Ziel perfekt traf. Doch als Philipp seinen Arm aus dem Leib des Pilzes zog, stieß dieser seltsamen grünen Dampf aus, der Philipp völlig einnebelte:“ Was ist das für ein Zeug!?“ rief er und sprang zurück. Während er sich die Augen rieb und versuchte aufzustehen, sah ich das unzählige Wurzeln sich um seine Beine schlangen:“ Was ist jetzt los?“ wie aus dem Nichts schlangen sich auch Wurzeln um meine Beine, die mich am Boden hielten. Im ersten Moment war das noch alles kein Problem.. mir ein paar gezielten Energiestrahlen konnte ich die Wurzeln, die sich um unsere Beine schlangen verbrennen. „ Was ist los? Was war das für ein komisches Zeug?“ hustend rieb sich Philipp immer noch die Augen und stand langsam auf:“ Was weiß ich denn was das war? Ich sehe nur noch verschwommen..“. Damit nicht genug, wurden es immer mehr Wurzeln und auch Ranken von den Bäumen um uns herum.. eindeutig kein gutes Zeichen für uns! Der Pilz selber wurde zwar von Philipp erledigt, aber die Wurzeln und Ranken wurden immer mehr.. in dem Moment, als ich meinen Arm ausstrecken wollte, um weitere Wurzeln zu verbrennen, schlangen sich unzählige Ranken um meine Arme, meine Beine wurden von Wurzeln festgehalten und ich war völlig unfähig mich zu bewegen. Um meine Energie freizusetzen musste ich mich bewegen.. nicht einmal meine Hände konnte ich mehr rühren, um die Ranken zu verbrennen, die meine Arme festhielten. Jeder versuch mich zu bewegen wurde sofort zunichte gemacht, auch Philipp schien es in diesem Moment nicht besser zu ergehen. Das letzte was ich spürte war ein heftiger Druck gegen meinen Rücken und das Knacken innerhalb meiner Arme. Als auch mein Gesicht zum größten Teil von Ranken bedeckt war, schoss mir nur der Gedanke durch den Kopf, dass wir besser hätten aufpassen sollen.. ein unnützer letzter Gedanke in einer Situation wie dieser. Dich wie aus dem Nichts tauchte eine Person auf, von der ich nur Umrisse erkennen konnte.. die Ranken und Wurzeln um uns herum wichen und wir fielen zu Boden:“ Wer.. ist das..“, dachte ich mir und wollte aufstehen, doch schien mein Körper wie gelähmt zu sein. Nach einem kurzen Blick auf meine Hand, die direkt neben meinem Kopf lag, erkannte ich kleine Nadeln, die in meiner Haut steckten. Höchstwahrscheinlich wurde dadurch ein lähmendes Gift durch Philipp’s und meinen Körper geschickt um uns bewegungsunfähig zu machen. Aber wer war diese Person, und warum zogen sich die Pflanzen so plötzlich zurück? Den Geräuschen zu urteilen kam die Person auf mich zu.. und zog mir langsam die Nadeln aus meinen Armen:“ Ihr werdet jeden Moment durch das Gift einschlafen.. macht euch keine Sorgen, ich werde mich um euch und euren Freund kümmern, bis ihr wieder aufwacht..“,.. ich wusste nicht wer das sagte.. auch erkannte ich die Stimme nicht.. doch kam sie mir sehr bekannt vor. Die Stimme einer mir sehr bekannten Person.. genau wie sie sagte, schließ ich nur Sekunden später ein..
 

„ Ich lebe noch.. ich habe also wirklich nur geschlafen..“, waren die ersten Dinge die ich dachte, als ich die Augen langsam öffnete. Es war ein beruhigender Schlaf gewesen:“ Halt! Wo ist sie…?“, gerade als ich aufstehen wollte, zuckte ich zusammen und merkte, dass ich mich wohl besser noch nicht bewegen sollte. „ Ihr müsst viel trinken.. schlaft noch und trinkt danach.. ihr werdet euch besser fühlen..“, wieder diese Stimme, wieder war es die Person aus der letzten Nacht! Es schien noch ein recht Junges Mädchen zu sein, wenn man nach der Stimme ging. So fern es mir möglich war, drehte ich meinen Kopf und sah mich um.. tatsächlich erkannte ich sie. Ein bezauberndes junges Mädchen.. sie blickte verlegen auf den Boden vor sich und begann zögerlich zu lächeln. Ihre blauen Haare, die einen leicht lila Schimmer in sich trugen, wehten durch den Wind. Als sie mich ansah wusste ich irgendwie, dass ich sie kannte.. warum wusste ich nicht, aber mein Herz sagte mir, dass ich sie kannte. Doch bevor ich sie etwas fragen konnte, drehte sie sich um und verschwand plötzlich..
 

Sie hatte gesagt, dass wir noch schlafen sollten, danach sollten wir viel trinken. Wenn sie uns bereits gerettet hatte, würde sie mir bestimmt nichts falsches diesbezüglich erzählen. Der kühle Wind fuhr leicht über das Land, durch meine Haare und über meine Haut. Auch wenn ich wusste, dass Philipp und ich eine Aufgabe zu erfüllen hatten, blieb ich weiterhin liegen und versuchte einzuschlafen. Meine Arme und Beine waren absolut nicht zu bewegen, auch wenn ich es bereits versucht hatte um aufzustehen:“ Liegt wohl der der Wirkung des Giftes..“. Ich schloss meine Augen und atmete ruhig. Zuerst tief einatmen und langsam wieder ausatmen. Im Grunde wollte ich gar nicht auf diesem grün bewachsenen Fleckchen Erde liegen bleiben.. ich wollte den Tempel finden, von dem die Rede war, die beiden Schwerter mit Philipp finden und sie zurückbringen. Wenn ich gewusst hätte, dass noch so viel passieren würde, nur weil ich diese Schwerter holen wollte, hätte ich es mir vielleicht doch anders überlegt. Als ich meinen Kopf nach links fallen lies, spürte ich kleine Wassertropfen, die in mein Gesicht vom Bach aus spritzten. Vögel zwitscherten aus dem Wald hinaus.. völlig unverständlich war für mich, wie ein Wald sich so ändern konnte. Jetzt schien er einer der schönsten und friedlichsten Wälder überhaupt zu sein, und sobald die Sonne untergegangen war, würde man sich wohl lieber mit einem ganzen Hornissennest anlegen. Langsam aber sicher wurde mein Körper wieder warm, seltsam.. das Gift hatte ihn nicht nur taub sondern auch unglaublich kalt gemacht. Und umso wärmer mir wurde, desto schläfriger wurde ich auch. Doch von einem ruhigen, friedlichen Traum konnte absolut nicht die Rede sein. Natürlich nicht.. nicht bei mir..

Ich befand mich in meinem Traum auf einem kargen Berg. Überall Schnee und Eis, nicht viel mehr. Ich kannte diese Umgebung kein Stück. Alleine wanderte ich über den Gipfel des Berges.. keine Menschenseele war zu sehen. Geschweige denn zu hören. Überall nichts weiter als Schnee, wenn dieser Traum mir etwas sagen wollte.. was wollte er mir mit einem großen Haufen Schnee sagen? Unbeirrt ging ich weiter und sah mich um, vielleicht würde ich ja etwas erkennen, was mir hätte weiterhelfen können. Aber erkannte ich nichts, der ganze Schnee bildete die einzige Ausnahme. „Na klasse..“ stöhnte ich vor mich hin, als ich mich fallen lies und mir jetzt sogar Schnee in der Nase steckte. Kurz nachdem ich mich auf den Rücken gedreht hatte, mir den Schnee aus der Nase rieb und in den blauen Himmel sah, wurde ich einige Meter von einer Druckwelle zur Seite geworfen. „Jetzt steckt er mir nicht nur in der Nase, das kann echt nicht wahr sein..“, zuerst Schnee in der Nase und jetzt an Stellen wo ich früher gedacht hätte, dass ich sie nicht einmal hatte. „Erstmal raus hier und nachsehen wer das ganze Unheil angestellt hat..“, lies ich genervt von mir, als ich mich aus einem Haufen Schnee aufrichtete und versuchte den Schnee aus meinen Haaren zu bekommen:“ So und jetzt will ich wissen, was das mit der Druckwelle gewesen sein sollte!“, rief ich, noch ohne zu wissen, mit wem.. oder was ich es zu tun hatte. Aber da ich sowieso nie wirklich mit Glück gesegnet war, hörte ich nur ein lautes, tiefes Knurren. Auch fiel mir auf, dass es dunkler geworden war:“ Eben war doch noch alles hell, keine Wolke war am Himmel! Das bedeutet wohl.. ich habe Probleme..“, ganz zurecht nahm ich das an. Wer hätte auch gedacht, dass nur wenige Meter vor mir ein gigantischer Drache stand??
 

„Ein Drache? Seit wann gibt es Drachen?“, weder hatte ich je daran geglaubt, dass es mythische Wesen wie Drachen gab, noch dass ich jetzt einen zu Gesicht bekomme. Seine grau blauen Schuppen glänzten leicht in der Sonne, ein wirklich unglaublicher Anblick. Seine beiden Flügel waren noch immer gespreizt, als sich sein Blick langsam vom Himmel auf mich richtete. „Du bist also dieser Junge..“, knurrte er mir zu:“ Du.. du kannst sprechen?“, fragte ich ihn völlig aufgeregt. „Das sollte dich nicht wundern. Immerhin ist das nur ein Traum in dem du dich befindest. Aber ganz zu schweigen davon.. was findest du ist wundersamer? Ein sprechender Drache, wie ich es bin.. oder ein Junge, dessen Inneres mehr Ähnlichkeit mit einem Dämonen hat?“. Irgendwie hatte er ja Recht.. nichts war mehr wirklich normal, seitdem ich den ersten Schritt auf Zack Island gesetzt hatte. Alles hatte dort begonnen. „Als erstes möchte ich dir sagen, mit wem du es zu tun hast..“, noch immer aufgeregt sah ich in seine riesigen grauen Augen und versuchte die Aufregung runterzuschlucken:“ Einst wurde ich ein Schutzpatron genannt.. der Schutzpatron dieses Berges und des kleinen Dorfes am Fuße dieses Berges. Du wirst es nicht kennen, dennoch möchte ich dir seinen Namen verraten. Es wird von seinen Bewohnern nur das Drachendorf genannt, auch wenn seit Jahrhunderten keine Drachen mehr existieren – weder in diesem Dorf, auf diesem Berg, noch irgendwo anders auf der Erde..“. Gerade als ich mich leicht verbeugte und mich vorstellen wollte, erklärte er mir, dass ich mich nicht vorzustellen bräuchte:“ Ich kenne dich sehr wohl. Nein.. ich kenne nicht dich, aber ich weiß sehr gut darüber Bescheid, was möglicherweise mit dir einmal passieren könnte!“, seufzend blickte ich zu Boden und trat gegen einen kleinen Haufen Schnee:“ Wissen sie.. jeder auf diesem Planeten scheint etwas über mich zu wissen. Nur ich.. ich bin der einzige, der nichts weiß. Das einzige, was mir gesagt wird ist, dass ich wichtig bin. Wichtig für das Schicksal dieses Planeten, aber..“, er unterbrach mich mit den Worten „Aber du weißt nicht, warum gerade du es bist?“. Er hatte völlig Recht. Immer wieder war ich die Person, um die sich zwar alles drehte, aber wurde ich auch ausgelassen, wenn es um das Wissen über mich ging. Doch mehr und mehr begann ich zu verstehen, was in mir vorging. „Es ist nicht leicht so eine wichtige Rolle zu spielen, das wirst du bereits gemerkt haben. Aber es ist wichtig, dass du diese Bürde trägst..“, verwirrt sah ich ihn an, bis er fortsetze:“ Eine Bürde kann einem Wesen nur auferlegt werden, wenn man weiß.. oder viel mehr spürt, dass es die ihm auferlegten Dinge auch meistern kann. Denn was für einen Sinn würde es machen, einem normalen Menschen dein Schicksal in die Hände zu legen, mit der Gewissheit.. dass er es absolut nicht schaffen kann?“. Irgendwie machte es Sinn, was mir dieser Drache erklärte. Und genau so machte es keinen Sinn, wenn man einem kleinen Kind die Aufgaben eines Soldaten auferlegte, um es drastisch zu erklären. Das Kind wäre völlig überfordert und würde nicht wissen, was es zu tun hat. „Alles im Leben hat seinen Platz und seinen Grund..“ kam sowohl aus meinem Mund, als aus dem des Drachen. Das ganze sollte also bedeuten, dass nur ich mit all dem klar kommen konnte. Aber so etwas Besonderes war ich überhaupt nicht. Sicherlich.. ich besaß diese enorme Kraft.. und ich wusste auch in etwa wie ich mit ihr umgehen musste, aber könnte das denn nicht jeder mindestens genau so gut wie ich? „Nein, nicht jeder könnte es wie du..“, unterbrach der Drache meinen Gedanken – wusste er was ich in diesem Moment gedacht hatte? „Glaube nicht, dass ich umsonst ein Schutzpatron bin und zu meiner Zeit mit den Menschen des Dorfes gesprochen habe. Genau wie dich könnte man auch mich als etwas ‚Besonderes’ bezeichnen. Aber um wieder auf deinen Gedanken zurückzukommen..“, langsam legte er seine Flügel an seinem Rücken an und legte sich auf alle Viere zu Boden, nur den Hals lies er weiterhin leicht gebeugt:“ Es würde nicht jeder so gut können wie du. Und ich denke, dass gerade deswegen du auserwählt wurdest. Nur du kannst mit dieser Kraft umgehen. Dein Körper und dein Geist besitzt die Kraft diese Macht in dir zu bändigen, sie aber auch mehr oder weniger nach deinem Willen freizusetzen, denk doch mal nach, wie es die letzten Male passierte..“, zuerst setzte ich mich im Schneidersitz vor ihn, richtete meinen Blick von seinen Augen auf den Boden und dachte darüber nach, wie es die letzten Male geschehen war. Gegen Regoumaru.. ich wollte die anderen vor ihm beschützen.. ich wollte diese Kraft aus mir herausholen, um ihn zu besiegen, doch selbst wenn ich ihn nicht besiegen konnte, hatte es funktioniert. Auch gegen Yoshiko.. sogar mehrere Male. Es gab nicht wirklich etwas, was ich getan hatte, um meine Kraft freizusetzen, als wenn es etwas körpereigenes wäre. „ Kaum hatte ich daran gedacht, dass ich diese Kraft brauchte, stand sie mir innerhalb von nur einem Augenblick zu Verfügung. Aber das war alles nicht bewusst..“, doch kaum hatte ich das ausgesprochen, erhielt ich schon eine passende Antwort:“ Das braucht es auch nicht zu sein. Diese Kraft passt sich mehr und mehr an deinen Körper an. Das Freisetzen regelt dein Unterbewusstsein. Wenn du spürst, dass du diese kraft in einer Situation brauchst, wirst du sie erhalten.. aber wenn du sie nicht mehr brauchst, so regelst du es mit deinem Willen..“. Es gab jedoch etwas wichtigeres, als das was er mir gerade erklärt hatte. Er wies mich noch einmal darauf hinaus, dass er wusste, was möglicherweise mit mir passieren würde:“ Aber warum willst du es mir sagen? Ist es so wichtig, dass ich bereits jetzt vorbereitet werde? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es alles so schnell passieren wird.. was immer es auch ist..“. „ Nun ja.. auf deiner weiteren Reise wirst du auf dieses kleine friedliche Dorf am Fuße meines Berges stoßen. Dort wirst du Jemanden treffen, der dir sowohl gefährlich werden kann, aber auch sehr sehr nützlich. Aber wie das ganze ausgehen wird, welchen Weg sie gehen wird, das liegt in deiner Hand. Vertraue darauf, was dein Herz dir sagt.. du wirst schon wissen, was du tust..“. die Bemerkung, dass es weitere Menschen gab, die mir gefährlich werden könnten, gefiel mir ganz und gar nicht. „ Und bemerken wirst du sie auch recht schnell. Sie ist ein bezauberndes junges Mädchen, etwa in deinem Alter. Sie ist nur ein Jahr älter als du und lebt in diesem Dorf. Sobald du sie siehst.. denke ich wirst du wissen, wem du gegenüber stehst..“. Das war eigentlich alles, was ich wissen wollte.. ich wollte nicht noch mehr Dinge erfahren, die noch in der Zukunft lagen, ich musste zuerst mit der Gegenwart fertig werden, um mich der Zukunft zu widmen:“ Wenn ich eine Frage stellen dürfte..“, aber nicht einmal ausgesprochen, wartete die antwort bereits auf mich:“ Nein, es ist nicht das Mädchen, das dich und deinen Freund aus dem Wald geschafft hat. Aber auf sie musst du Acht geben.. wir werden uns vielleicht ein Mal wieder sehen..“, ihn wieder sehen? Er sagte doch wenige Minuten vorher „zu seiner Zeit“, was doch darauf schließen lies, dass er.. nun ja.. nicht mehr unter den Lebenden verweilte. Aber wie das leben nun mal lief, musste ich mich wohl oder übel darauf verlassen was er sagte.

Seltsame Kreaturen. Unnatürliche Kräfte - der Waldtempel!

„ Hey, aufwachen! Wir haben nicht die Zeit um auf der faulen Haut zu liegen!“, rief mir Jemand zu. Ich kannte diese Stimmt in- und auswendig, das konnte nur Philipp gewesen sein. Schwer rappelte ich mich auf und machte nur ganz langsam die Augen auf:“ Was ist denn los, warum die Hektik?“, er schien doch ein wenig verwirrt darüber zu sein, wie wir es aus dem Wald geschafft hatten:“ Na ja, so komisch es klingt, aber wir beide haben das einem jungen Mädchen zu verdanken!“. Philipp staunte nicht schlecht, als ich ihm weiter erklärte, was in der Nacht passiert war und wie wir von diesem Mädchen gerettet wurden:“ Aber irgendwie musste es ja so sein. Du und deine Mädchengeschichten, es musste ja so kommen!“, mit verengtem Blick sah er mich an:“ Was soll das wieder heißen? Es musste ja so kommen!?“. Daraufhin kam ein trockenes „Du weißt schon was ich meine!“. Als ich zum Bach robbte, mir mit dem klaren, kalten Wasser das Gesicht wusch und ein wenig trank, versuchte ich ihm verständlich zu machen, dass mir etwas im Bauch lag, was sie anging. „Zwar kenne ich weder ihren Namen, noch weiß ich wo sie her kommt.. aber ich spüre, dass ich sie schon mal irgendwo gesehen habe. Auch scheint sie mich zu kennen..“ und wieder diese typische Antwort:“ Da haben wir es doch wieder! Du kennst Niemanden, aber die Mädchen kennen dich. Und das rein zufällig, richtig?“. Natürlich war es zufällig, was sonst? Nun gut, es stimmte schon.. viel mehr Menschen kannten mich, als dass ich sie kannte. „ Wir werden schon sehen. Ich bin kurz aufgewacht, da erklärte sie mir, dass ich weiter schlafen soll. Wir sollen trinken, wenn wir aufwachen.. wir scheinen doch eine Menge Gift abbekommen zu haben!“, auch er rutschte noch leicht benommen über den Boden und trank etwas Wasser. Ich fühlte mich schon wesentlich besser als wie vor wenigen Augenblicken. „ Und ich habe schon wieder Dinge erfahren, die ich noch nicht recht einordnen kann. Uns stehen da noch einige Sachen bevor..“, darauf schien Philipp ziemlich gelassen zu wirken. Ruhig trank er weiter und blickte auf das Wasser:“ Denkst du, dass es ewig so weiter gehen wird? Dass wir immer wieder gesagt bekommen, was mit uns passieren wird?“, ich wusste nicht so recht, was ich darauf sagen sollte.. ich hoffte zumindest, dass es nicht so sein würde. Ich wollte meine Zukunft so wie jeder andere Mensch selber planen. „ Ich denke wir sollten uns erstmal um die Schwerter kümmern, wenn wir dann zurück in das Dorf kommen, werden wir sehen!“, mit leichten Schmerzen richtete ich mich auf und dehnte meine Beine ein wenig. Es tat ungemein gut sich wieder richtig bewegen zu können..
 

„Du wirst wohl Recht haben.. und weißt du was ich entdeckt habe, als du noch geschlafen hast?“, erstaunt sah ich ihn an und schüttelte mit dem Kopf:“ Na dann sieh mal dort rüber. Du dürftest den Tempel sofort erkennen, er ist nicht mehr so weit weg, wie ich ihn gestern in Erinnerung hatte!“. Philipp hatte vollkommen Recht, wir waren viel näher an ihm dran als gestern. Dabei hatten wir uns nicht mehr bewegt. Ich konnte bereits jetzt den Eingang auf der Spitze des Tempels sehen.. wir mussten wohl ziemlich viele Treppen steigen um dort hoch zu gelangen:“ Jetzt kann’s dann endlich richtig losgehen..“…
 

Mit ein paar doch noch sehr ungleichmäßigen Bewegungen richteten wir uns auf, streckten und dehnten uns. „ Gestern Nacht war völlig verrückt sage ich dir!“ seufzte ich regelrecht vor mich hin, während wir – wenn auch noch mich weichen Knien – unsere ersten Meter auf den Waldtempel zurückgelegt hatten. „ Dieser verdammte Pilz, oder besser gesagt dieses abartige Zeug, was er von sich gegeben hatte, war echt übel. Ich habe fast nichts mehr gesehen und bewegen konnte ich mich auch nicht mehr als einen Zentimeter weit“ alles in diesem Wald hatte uns bei Einbruch der Nacht angegriffen. Ich verstand absolut, warum die anderen Menschen diesen Wald mieden, aber auch uns aussuchten ihn zu durchqueren. Mein rechter Arm schmerzte noch immer wegen der letzten Nacht:“ Was ich ganz vergessen habe dich zu fragen.. was ist das eigentlich für eine Kleidung? Da muss doch irgendwas Besonderes dran sein. Als ich zu Boden fiel, landete ich mit der Brust auf einer dieser seltsamen Wurzeln, aber ich habe vom Aufprall selber absolut nichts gespürt“, Philipp schmunzelte daraufhin nur kurz. „Natürlich ist diese Kleidung etwas Besonderes. Ich weiß nicht genau was es ist, woraus sie gemacht wurde.. aber ich weiß von Jin-sensei, dass sie funktioniert!“, aber nicht nur er wusste es, nach dem Vorfall der letzten Nacht wusste ich es auch. Mit meiner linken Hand streichelte ich leicht über meinen rechten Unterarm um den Schmerz etwas abzuschwächen – mehr Reflex als wirklich gewollt. Um nicht unbedingt wieder durch den Wald zu gehen, gingen Philipp und ich sachte den Bach entlang und konzentrierten uns auf anderweitige Sachen. Wir beide waren nicht der Typ von Mensch, der sich unbedingt unterhalten musste um sich zu verstehen. Auch war es sinnlos Dinge zu besprechen, die nicht besprochen werden mussten. Ein guter Moment um seine Gedanken zu ordnen, oder weitere zu schmieden. „ Alles was bis jetzt passiert ist stellt mich auf eine gewisse Art in den Mittelpunkt. Vor jeder Herausforderung werde ich von Irgendjemandem darauf vorbereitet.. mein Körper scheint darauf zu reagieren. Vor jeder Prüfung vermischt sich meine innere Kraft mehr und mehr mit meiner normalen Kraft. Schon viel mehr unbewusst..“, ich machte mir unnütze Gedanken.. Gedanken über dinge, die nicht wirklich von Inhalt geprägt waren. Das was ich wohl damit versuchte war.. Beispiele und Parallelen zwischen mir und anderen Dingen zu finden. Der Wind war das erste mit dem ich mich identifizierte. Unbeständig, rau und kalt zum einen.. aber auch sanft und warm zum anderen, mit einer eindeutigen, nicht veränderbaren Richtung, in die er weht. Mit meinem Blick, der auf den Bach gerichtet war versuchte ich Verbindungen zwischen mir und dem Wasser herzustellen, doch taten sich da kaum ersichtliche Dinge auf. Wasser.. Wasser fließt immer in eine Richtung, Wasser ist in seiner Natur unaufhaltsam.. alles was sich ihm in den Weg stellt wird mitgerissen.
 

Ich musste mich an das junge Mädchen erinnern, welches sich wie von etwas besessen verhielt. Ihren starren, leeren Blick behielt ich besonders gut in Erinnerung. Sie redete davon, dass die Personen, die dieses verfluchten Wald betraten ihre Seele verlieren würden. Aber sollten Pflanzen, Bäume und ähnliches Gestrüpp in der Lage sein einem Menschen seiner Seele zu berauben? Wirklich konnte ich mich damit nicht anfreunden und glauben erst recht nicht. Es war unmissverständlich klar, dass es Dinge gab, die kein Mensch glauben konnte.. die meisten Menschen würden es nicht einmal glauben wollen, selbst wenn sie es mit eigenen Augen sahen. Also musste ich auch davon ausgehen, dass es tatsächlich möglich war einem Menschen, einem Tier oder allem, was Geist und Seele besaß diese auch zu stehlen. Nur war die Frage, wie dies von Statten ging. Durch verschieden Dinge, die ich einmal gelesen hatte, gab es eine Art Siegel, die Menschen gegeben wurde, welches etwas in ihnen unterdrückte. Etwas ‚Böses’ wie es immer genannt wurde. Kreuze dienten, wenn man es grob betrachtete, auch als Siegel. Ein Kreuz sollte einem haus Glück bescheren und Unheil abwenden. Es wäre also dasselbe wie ein Siegel, was das Gute im Menschen von allem Bösen reinigt und dieses aussperrt. Die Grundfrage blieb aber nach wie vor das „wie“. Wie ging diese Versiegelung von statten, wie konnte man ein Siegel erschaffen und wie konnte man sicher gehen, dass es nicht gebrochen würde. Es taten sich unzählige Möglichkeiten auf ein Siegel zu brechen.. eine enorm hohe Konzentration an Bösem, welches auf das Siegel einwirkte.. eine böse Kraft, die zu mächtig war, um aufgehalten zu werden. Also war wohl mit das einzige, was einem Siegel schaden konnte etwas.. was stärker war als das Siegel selber. Die Kraft eines Siegels hängt jedoch immer von der Kraft des Anwenders ab.. wie viel Energie er in dieses Siegel setzt und wie viel Schutz es bietet. Das praktische an den meisten Siegeln war jedoch nach wie vor, dass sie sich nicht auflösen, wenn die Person, die es geschaffen hat stirbt.
 

Meine Gedanken wurden jedoch von zwei lachenden Personen gestört. Das Lachen tauchte ganz plötzlich von Jetzt auf Gleich auf.. als wären sie aus dem Nichts aufgetaucht. Natürlich.. ein Lachen ist lauter, als wenn man normal spricht, doch hätte ich redende Personen bei dieser Ruhe hören müssen. Philipp rannte vor und rief mir:“ Ich sehe mir das genauer an!“ zu. Ich konnte zwei Personen in diesem Bach spielen sehen. Es war kein reißender Fluss, daher bezeichnete ich es nur als Bach.. aber er reichte völlig aus um darin zu schwimmen. Philipp blieb stehen und sah sich die beiden Personen an. Er winkte mir stark zu als Zeichen, dass ich mich beeilen sollte. Jedoch lies ich mir meine Ruhe nicht nehmen und sah den beiden weiter zu. Umso näher ich kam, desto eindeutiger wurde es, dass es junge Damen waren.. ich tippte sie selber nicht wirklich älter als mich. Vielleicht auf sechzehn oder siebzehn Jahre. Beide hatten hellbraunes Haare das ihnen fast zum Po reichte. „ Was ist denn los?“ rief ich ihm zu. Ruckartig drehte er sich um und machte klar, dass ich nicht so laut sein sollte, was ich ausnahmsweise auch einhielt. „Also was ist los? Haben sie etwas Besonderes an sich, was sich lohnt zu sehen? Wenn nicht, lass uns weiter gehen, der Tempel ist vielleicht nur noch fünf Minuten entfernt..“, doch gerade als ich an ihm vorbei gehen wollte, hielt er meinen linken Arm fest. Sein Blick war ernst und doch etwas verwirrt. „ Sieh sie dir doch an. Ich sage dir.. die sind nicht normal!“, natürlich nicht.. viele waren nicht normal, wenn sie sich auszogen:“ Mich interessiert nicht, wie gut sie aussehen mögen. Wir haben hier wichtigeres zu erledigen, das weißt du selber gut genug!“, doch durchzuckte mich ein leichter Schock, als ich sie mir dann doch ansah. Nein, es betraf nicht ihr Aussehen, was mich schockierte.. es waren ihre nicht vorhandenen Gesichter!! „Philipp.. das.. das ist ein Grund, dass wir weiter gehen. Ich lege mich nicht gerne mit halbnackten, gesichtlosen Badenixen an, musste du wissen..!“ schnell versuchten wir weiter zu gehen, unsere Blicke waren noch für wenige Augenblicke auf die nun wie erstarrten, nicht mehr lachenden Personen gerichtet. „Gut.. wir haben mal wieder Probleme!“ musste ich von mir geben, als wie aus dem Nichts weitere dieser Kreaturen vor uns auftauchten. Jedoch trugen diese einen weiten schwarzen Mantel. Man konnte erkennen, dass dies das einzige war, was sie trugen.. das was uns aber wirklich beunruhigte war, dass sie Laute von sich gaben, ohne ein Gesicht zu besitzen. Es waren raue, ja fast kratzende Geräusche. „Was soll das.. zwar blockieren sie uns den Weg.. aber sollten wir uns wirklich davon aufhalten lassen?“ kicherte Philipp und ging auf diese ‚Dinger’ zu. Ich folgte ihm und beobachtete die Bewegungen der drei, die vor uns standen. Sie rührten sich nicht, standen nur vor uns und gaben ihre laute von sich:“ Du hast keine Ahnung, was diese Dinger drauf haben, oder was sie wollen, oder? Hat Jin dir etwas über diesen Wald erzählt? Irgendwas muss doch über diese Dinger bekannt sein..“ mit sehr ernstem Blick sah er vor sich und nickte bestätigend:“ Ja, ich weiß was sie sind. Und das ist auch der Grund, warum ich nicht unbedingt mit diesen ‚Todeshexen’ etwas zu tun haben möchte..“. Sie hatten also Namen.. Todeshexen. Weiter erklärte mir Philipp, welche Angst einflößenden Fähigkeiten sie hatten. Sie konnten alles, was auf ihren Körper traf in sich aufnehmen. Sei es Energie, Gegenstände oder ganze Körper.. alles würde mit der Zeit aufgenommen, sobald es sie einmal berührt hatte. „Ihre haut ist der reinste Klebstoff. Wenn du sie schlagen solltest, zieh deine Hand augenblicklich wieder raus, ich habe keine Ahnung, wie und ob man es schafft aus ihren Körpern zu kommen, wenn man einmal drin steckt!“ erklärte Philipp weiter. Keine guten Aussichten für uns beide.. das musste ich mir eingestehen. Und um die ganze Situation noch aussichtsloser zu machen, konnte ich auch noch Geräusche hinter uns wahrnehmen. Dieses Mal waren es nur zwei.. anscheinend die beiden, die dort unten im Wasser gespielt hatten. Alles nur eine hinterlistige Art und so lange aufzuhalten, bis die anderen eintreffen konnten. „Uns bleiben nur zwei Möglichkeiten. Die erste ist, dass wir darauf vertrauen, dass sie uns vorbei lassen und nicht angreifen.. oder das wir schnell genug sind um ihnen zu entkommen, falls sie uns doch angreifen..“ gäbe es einen Weg, wie wir sie hätten besiegen können, hätte Philipp mir erklärt wie. Doch auch wenn ich darüber nachdachte, fiel mir nichts ein. Ein Körper, der nicht zu zerstören war und alles, was auf ihn traf in sich aufsaugte.
 

„Ich werde das ganze nicht dem Zufall überlassen..“ schon während ich das sagte, sammelte ich eine größere Menge an Energie in mir um sie schlagartig freizusetzen. Ich wollte sie in dem Moment abstoßen, in dem wir direkt vor ihnen standen und sich entschied, ob sie uns angreifen würden oder nicht. So oder so.. wir mussten rennen. „Bist du wahnsinnig geworden? Diese Kreaturen sind laut Jin wahnsinnig schnell.. wir werden kaum eine Chance haben vor ihnen am Tempel anzukommen!“ bemerkte Philipp und versuchte mich davon abzuhalten. „Was denn? Wenn wir nicht rennen, haben sie uns, bevor wir überhaupt anfangen können zu rennen. Wenn wir sie angreifen und dann rennen, haben wir nur bessere Chancen! Und jetzt mach dich auf eine starke Druckwelle gefasst..“. Die Luft um mich herum wurde immer wärmer.. langsam stiegen auch Fetzen von roter, materialisierter Energie um mich herum auf. Alles war bereit um diese Todeshexen durch die Gegend zu pusten. Und dann, als wir direkt vor ihnen standen war es soweit: Mit einem lauten Schrei setzte ich die gesammelte Energie frei und stieß mit dieser Energie alles um mich herum – außer Philipp, der sich vorbereitet hatte – mit gehörigem Druck zur Seite. Zwei der drei Todeshexen vor uns wurden durch den Druck in den Wald katapultiert, man hörte Bäume bersten und fallen. Die dritte wurde auf der Gegenüber liegenden Seite in den Boden geschossen. Was mit den beiden hinter uns passiert war, interessierte mich nicht:“ Und jetzt los, wir haben absolut keine Zeit mehr um hier herumzustehen!“. Mit diesen Worten rannten Philipp und ich los, so schnell wie es im Moment nur möglich war. Unsere Körper waren noch nicht ganz die alten, doch erreichten wir immerhin unsere normale Geschwindigkeit, ohne wirkliche Anstrengung. Mit Schrecken musste ich erkennen, dass alle fünf der Todeshexen und schon auf den Versen waren:“ Als wäre nichts passiert, das kann nicht sein!“ rief ich und versuchte noch einmal das Tempo zu erhöhen. Der Tempel war nur noch knappe dreihundert Meter entfernt. „Wir haben es fast geschafft, die bekommen uns nicht mehr!“ sagte ich optimistisch, aber wusste ich noch nicht, wie falsch ich damit lag. Schon im folgenden Moment standen alle fünf, mit einigen Metern abstand um uns herum. Philipp und ich kamen abrupt zum stehen. „Na toll..“ begann Philipp und sah sich kurz um:“ Wenn sie uns jetzt zusammen angreifen haben wir mächtige Probleme!“, aber das war schon von Anfang an klar gewesen. Weder die Verwendung von Energie war angebracht, noch von simplem Nahkampf.. alles wäre schlecht für uns gewesen. Wir hatten in diesem Moment absolut keine Optionen mehr. Wir hätten sie hirnlos angreifen können und dann hoffen, dass sie einen Fehler machen würden, aber auf so etwas konnte man sich nicht verlassen. „Was mir einfällt.. absorbieren sie wirklich alles? Auch wenn man ihnen einen Arm oder ein Bein abtrennt?“, Philipp sah mich an und dachte nach:“ Das hatte Jin-sensei nicht erwähnt.. jedoch habe ich keine Waffen bei mir, du etwa?“.. nein, ich trug auch keine Waffen bei mir. Wer hätte auch gedacht, dass wir auf Gegner dieser Art treffen würden? Plötzlich kam mir eine Idee! Ich besaß eine Technik, mit der ich mich ohne Anstrengung über eine gewisse Entfernung blitzschnell bewegen konnte! „Philipp, leg deine Hand auf meine Schulter!“, aufgeregt fragte er warum er das tun sollte, doch ich antwortete nur hektisch mit:“ Nun machen schon!“. Er legte seine Hand auf meine Schulter und ich begann mich zu konzentrieren. Es würde komplizierter werden mehrere Personen mit dieser Technik zu transportieren, wenn dies überhaupt möglich war – ich musste es probieren! „Konzentration..“ flüsterte ich vor mich hin und schloss meine Augen. Die Klänge der Todeshexen wurden lauter und in ihrem Rhythmus schneller.. sie könnten jeden Moment angreifen Doch solange sie sich nicht bewegten, konnte ich mich weiter konzentrieren. Das Ziel war die Spitze und somit der Eingang des Tempels. Es war eine weite Strecke.. aber ich musste es versuchen, es blieb uns nichts anderes. „Jetzt!“ war der einzige Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich spürte, dass eine der Todeshexen zum Angriff ansetzte. Staub wurde im Philipp und mich aufgewirbelt…
 

„Verdammt!“.. stark atmend saßen Philipp und ich auf der Spitze des Tempels, direkt vor dem Eingang:“ Lass uns schnell reingehen..“ schlug Philipp vor, was wir auch sofort taten. Ich hatte Glück gehabt.. nein, wir beide hatten Glück gehabt, dass es funktioniert hatte und wir den Angriffen entgehen konnten. Hätten wir es nicht geschafft.. wäre es wohl völlig anders ausgegangen. Wir wussten allerdings noch nicht, wie anders unser nächstes Auftreffen mit diesen Wesen enden sollte..

Wir betraten eine große Halle.. an den Wänden waren Muster zu erkennen.. Kreise.. Zeichen die Ähnlichkeit mit Menschen hatten.. und noch weitere, die sich auf keine Weise hätten beschreiben lassen können. Wie es das Schicksal wollte, hatten Philipp und ich wieder ein Problem – drei Treppen, die in verschiedene Richtung zu führen schienen. Eine ging links, eine weitere rechts und die dritte uns gegenüber hinab. Welche sollten wir hinab gehen? „Wir regeln wir das? Sollen wir versuchen etwas aus diesen Symbolen herauszufinden? Es ist zu dunkel um irgendetwas genaues zu sehen.. das einzige, was diese Halle erhellt sind ein paar Sonnenstrahlen, die aber nicht ausreichen, um—„ doch wurde ich durch Schreie plötzlich unterbrochen. „Hörst du das!?“, leise, jedoch angsterfüllte Schreie.. sie mussten aus einem Raum kommen, der sich unter uns befand. Philipp hatte sich an den steinernen Rahmen des rechten Weges gestellt und versuchte etwas zu hören, doch verschwanden die Schreie. „Wenn diese Schreie wieder zu hören sind, und wir uns an zwei der drei Wege stellen, wissen wir, wo wir lang müssen um die Person zu finden. Umso lauter und deutlicher die Stimme zu hören ist, desto besser!“. Und wieder! Schnell rannte ich gerade aus und horchte, wie laut die Stimme zu hören war – nicht lauter als zuvor. „Links hinunter!“ rief Philipp, die Stimme war wohl rechts genau so laut zu hören gewesen, wie in der Mitte des Raumes.. blieb uns nur noch der Weg links der Halle, hinunter, tief in den Waldtempel hinein…

Drei Rätsel, nur eine Lösung!

Was uns noch nicht richtig aufgefallen war, als wir so stürmisch in dem Tempel aufgetaucht waren, war dieser belästigende Geruch. Es roch wie in einem alten Moor. Atmete man mit dem Mund ein, lag die Luft regelrecht auf den Schleimhäuten. Sie war warm, feucht und ätzend. Um in dem dunklen Gang nicht Gefahr zu laufen auszurutschen und dann die vielen Treppen hinabzustürzen, fuhren wir mit der rechten Hand an der Wand entlang. Allein durch das auflegen meiner Hand auf der rauen, teils mit Moos bewachsenen Wand, war es mir möglich des Öfteren aus der Wand herausstehende Zeichnungen zu ertasten. Zwar konnte ich mich nicht darauf konzentrieren, was sie bedeuteten.. doch war es interessant zu erfahren, was sich in diesem alten Gemäuer alles hat abspielen können. „Ich höre sie nicht mehr“, hörte ich Philipp direkt hinter mir keuchen. Die markerschütternden Schreie waren nicht mehr zu vernehmen. Es war kein Wunder, dass wir sie vernehmen konnten. Die vielen Gänge und das erzeugte Echo leiteten jedes Geräusch nahezu durch den gesamten Tempel, durch den wir gingen. „Ich kann mir zwei Dinge vorstellen..“, ich stoppte um meine Gedanken für mich selber klarer zu machen. Immer noch kein weiterer Gang zu sehen. Nur mehr Treppen. „Es ist nicht ungewöhnlich für solche Tempel, dass versteckte Fallen in ihnen existieren. Aber wenn man von einer dieser Fallen zum Opfer fällt, bleibt nicht die Zeit um so intensiv, laut und doch ängstlich zu schreien. Dann bist du tot..“, natürlich gab es auch die ein oder anderen Fallen, die mit Gift arbeiteten. Winzige Pfeile mit einer starken Menge an Gift. Auf dem Weg hinunter dachte ich über die zweite Möglichkeit genauer nach. Neben Fallen, gab es Tiere, die mir einfielen. Tiere können Angst einjagen, daran konnte man nicht zweifeln. Aber die Art von Schreien schlug mir auf den Magen. Es waren keine Schreie, die man ausstieß, wenn man sich vor etwas fürchtete. Sie waren dann hysterisch und enorm laut, diese, die Philipp und ich gehört hatten waren schwieriger zu beschreiben. So waren zwar laut, und drückten Angst aus.. aber lag in ihnen auch Kummer und Schmerz. Die Person schluchzte auch, ohne dass ihre Stimme dabei leiser wurde, wie wenn man kurz vor seinem Ableben stand und die Kräfte schwanden. „Es waren keine Tiere..“, ich war mir zwar gedanklich nicht zu hundert Prozent sicher, dass es so war.. mein Gefühl sagte es mir. Ein Gefühl, dass ausdrückte, dass diese Schreie von einem menschlichen Wesen verursacht wurden. Ich glaubte noch nie so viele Treppen hinab gegangen zu sein. Und umso tiefer sie Philipp und mich in das Innere dieses Tempels führten, desto stickiger wurde die Luft.
 

Ich riss die Augen auf, als wieder Geräusche zu hören waren. Es war einfach sie zu erkennen, denn alles war bis jetzt sehr still gewesen. Fast wie tot. „Bitte..“, kurz blieb ich stehen und konzentrierte mich um besser die leiser gewordenen Worte zu verstehen:“ Bitte.. bitte helft mir..“, ein leiser Hilferuf drang durch den uns endlos vorkommenden Gang. Die Person war also noch am Leben. Fragte sich allerdings für wie lang sie das noch war, ihre Worte klangen aus sich herausgedrückt, voller Schmerzen. Wir mussten einen Schritt zulegen um noch rechzeitig zu kommen, falls wir diese Person retten wollten:“ Wir haben doch keine Ahnung wo sie sich befindet! Was wenn wir sie gar nicht finden?“, still schweigend ging ich weiter, ohne auf Philipps Frage zu antworten. „Er hat allerdings Recht was das angeht. Wir werden bestimmt nicht das Glück haben und plötzlich vor ihr stehen..“ der Gedanke fütterte meine Nervosität, die von jedem Hilferuf mehr in mir wuchs. Die Nervosität, dass ich es nicht schaffen könnte, dass ich zu spät kommen würde und einen unschuldigen Menschen tot vor mir liegen hätte. Es musste eindeutig schneller gehen. Wir durften jetzt nicht mehr darauf achten, ob wir uns irgendwie ein wenig verletzen würden, nur aufgrund dessen, dass wir die Stufen hinab fallen würden. Sofort drückte ich mich vom Boden ab und sprintete den Gang hinab. Es musst verdammt schnell gehen, Niemand wusste, wie viel Zeit uns noch übrig blieb. Durch das tief ausfallende Echo wussten wir noch nicht, ob es sich um Mann oder Frau handelte, doch war es nicht von Belang. Was zählte war die Rettung an sich. Ich nahm nun vier bis fünf der flachen Stufen auf einmal, ich konnte ganz einfach nicht mehr Schritt für Schritt auf mein Ziel zugehen. Und so wie es sich in meinen Gedanken anhörte, sollte ich es auch weiterhin so tun. Ich konnte mich nicht einfach darauf verlassen, dass alles mit der Zeit seine Richtigkeit fand. Ich konnte mich ganz einfach nicht auf dem ausruhen, was bereits war. Neue Dinge mussten geschaffen werden, meine Kraft musste ich zu kontrollieren wissen und sie wenn möglich weiter ausbauen. „… Ein Junge, dessen Herz mehr Ähnlichkeit mit einem Dämonen hat als mit einem Menschen“ dies war das erste, woran ich mich in den vergangenen Sekunden erinnerte. Meine Art zu fühlen war tatsächlich anders als die eines einfachen Menschen.. das war das, was ich mir selber immer eingeredet hatte. Ich empfand mehr, empfand intensiver, aber kontrollierter. Jedoch.. verlor ich diese Kontrolle.. könnte es sich verheerend auf die Person ausüben. Sollte es in dem Moment Hass gewesen sein, den ich empfand. Nein. Es wäre nicht verheerend gewesen. Es hätte seinen Tod bedeutet!
 

Das Schluchzen wurde eindeutig lauter, das bedeutete, wir kamen näher. Wir mussten ganz einfach näher kommen! Ich hätte es mir einfach nicht verzeihen können diesen Menschen sterben zu lassen. Meine Teleportation war dieses Mal absolut keine Option, ich wusste nicht wo sich die Person befand, noch konnte ich mein Ziel mit Augen erkennen. Eines von beiden bildete jeweils eine Voraussetzung um diese Technik zu verwenden. „Endlich, wir sind draußen!“, rief Philipp, als wir direkt nebeneinander aus dem Gang herausschossen. Doch war das Gefühl von Erleichterung nicht von Dauer, da wir uns weiteren Gängen gegenüber sahen. Schnell lief ich in die Mitte des kleinen Raumes und hörte auf die von Mal zu Mal leiser werdende Stimme. „Wir haben ein ganz großes Problem!“, jedes der Geräusche klang genau wie das andere. Es gab absolut keine Möglichkeit um nur durch das Geräusch an sich herauszufinden, wo wir nun lang mussten. „Lass dir was einfallen, du hast doch sonst immer irgendwas vorzuschlagen!“, das war jetzt das einzige, was ich absolut nicht gebrauchen konnte – Hektik. Ich selber war hektisch genug, da mir nichts einfiel, außer durch jeden dieser Gänge zu sprinten. Wie lang es dauern würde und ob sie uns dann schon an unser Ziel führen wurde, wusste keiner. Vielleicht würden wir uns auch verlaufen und die ganze Zeit im Kreis laufen. „Um sicher zu gehen, dass wir wissen, wo wir wieder raus müssen, werde ich diesen gang markieren!“, sagte ich mit zusammengekniffenen Augen und ging schnell zu dem Punkt, aus dem wir heraus gekommen waren. Direkt rechts neben dem Ausgang, drückte ich stark mit meiner Hand gegen die Wand und hinterließ einen eindeutigen Abdruck. Gerade dann, als ich mich zu Philipp herumdrehen wollte, fiel mein Blick auf eine Steintafel. Sie war links von einem der Gänge an die Wand angebracht. Schnell schweifte mein Blick von Gang zu Gang. Überall eine steinerne Tafel in der Wand. „Jetzt ist wohl logisches Denken gefragt..“, mit diesen Worten im Hinterkopf, stellte ich mich vor die Tafel des Ganges, aus dem wir gekommen waren. „Logisch, dass wir hier anfangen müssen. Wir kamen von dort in diesen Gang.. vielleicht steht dort etwas lesbares..“, von der Seite konnte ich nur wenig erkennen.. die Tafeln warn leicht mit Moos bewachsen, so wie die gesamten Wände, wenn nicht gerade die Schlingpflanzen, die sich fast über die gesamten Wände wunden dies übernahmen. Kurz hockte ich mich hin, griff nach einem Stein und kratzte mit einer flachen Stelle dieses Steines das Moos der ersten Tafel ab. Und tatsächlich.. auf ihr stand etwas verständliches niedergeschrieben.
 

Du bist das Licht der Sonne und die Dunkelheit,

bist das Salz des Meeres und der kalte Wind.

Du bist dies alles und du bist nichts.

Jeder Mensch hat es, es ist bei jedem gleich,

doch ist es anders auf vielerlei Art und Weisen.

Es entscheidet über Leben und Tod,

gibt dir Kraft die du brauchst und macht dich schwach.

Wenn du mich suchst bin ich nicht da,

wenn du mich brauchst, so bin ich immer bei dir.

Wenn du weißt wo ich bin, wo befinde ich mich?
 

Ein Rätsel. Es konnte ganz einfach nicht anders sein. In einer solchen Situation kam etwas, was ich absolut nicht gebrauchen konnte und das war ein Rätsel. Das was mir beim ersten Lesen klar wurde war, dass der größte Teil nur darauf hinaus wollte um abzulenken. Nichts was mit einer Richtung zu tun haben könnte, war für mich irrelevant. „Es entscheidet über Leben und Tod.. gibt dir Kraft wenn du sie brauchst und macht dich schwach. Es ist in jedem Mensch vorhanden.. ist bei jedem gleich, aber unterscheidet es sich auf viele Arten“, ausgerechnet ein Rätsel, was auf so unglaublich viele Dinge deuten könnte. Etwas was jeder Mensch besaß, war der Körper an sich. Das heißt ich konnte mich auf den menschlichen Körper beschränken. Aber es unterschied sich alles, nur der Aufbau nicht. Ich brauchte etwas, was den Menschen stark und trotzdem schwach machte. Etwas, was man nicht fand, wenn man es sucht, aber immer fand, wenn es wirklich gebraucht wurde. Der Kopf.. seine Gedanken konnten stark und schwach machen, doch gab er mir keine Richtung an. Und warum genau mussten mir jetzt die Bilder des vergangenen Tages durch den Kopf fliegen? Alles um was sich die Gespräche handelten, waren mein Reife, meine Einstellung und mein Herz.. mein Herz! Jeder Mensch besitzt ein Herz, es ist bei jedem Menschen gleich, doch unterscheidet es sich durch die Gefühle, die man empfindet. Die Gefühle wiederum.. Gefühle wie Liebe und Freude machen uns unmenschlich stark, aber Gefühle wie Trauer und Schmerz können und gleichzeitig enorm schwach machen. Wenn man Gefühle sucht und sie erzwingt, werden sie niemals auftauchen, als wäre das Herz und die Gefühle nie vorhanden. Aber lässt man alles auf sich zukommen und ist in Not, so spürt man sein Herz stärker.. die Gefühle sind stärker und weisen einem den richtigen Weg. Und wo es liegt.. es liegt in der Brust – links. Schnell sprang ich mit dem Stein in der Hand zur linken Tür und kratzte das dieses Mal nur wenige Moos von der Tafel.
 

Nun da du weißt wo ich bin, verflüchtige ich mich.

Ich liege in den Händen einer Person, doch sind es nicht die deinen.

Du gibst mich freiwillig her, doch warte, ich dich lehr’.

Wo siehst du hin, wenn deine Schmerzen zu groß sind,

wenn dir durch dein Haar streicht der sanfte Wind

und du dir weiter deinen Schmerz vorstellst,

der dich auffrisst von innen und dich macht fast blind?
 

Auch in diesem Rätsel ging es um das Herz. Wenn es nicht in meinen Händen liegt, muss es in den Händen der Person liegen, die man liebt. Unbewusst hatte ich das Rätsel schon gelöst, ohne es auch nur angefangen zu haben, als ich meinen Blick genau in diese Richtung wandte. Ich musste an den Menschen denken, den ich mehr liebte als alles andere auf der Welt, den ich beschützen wollte. Auch sie hielt mein Herz in Händen. Es kam ganz auf die Richtung an, in die man sehen würde, wenn man sich einen Schmerz vorstellte, der noch nicht eingetreten war. Aber welche Art von Schmerz war das? Mir kamen die Gedanken unfassbar stark vor.. als würde jede Faser meines Herzens langsam reißen. Ich musste mir an das Herz fassen und zudrücken, um den Schmerz ein wenig zu unterdrücken. Und dann kam mir die Lösung ein weiteres mal. Dieses Mal erschien es mir völlig klar, immerhin hatte ich es nun selber erlebt und konnte es nachvollziehen. So logisch mir dies vorkam, wusste ich doch nicht, ob es stimmte. Ich musste mich ganz einfach auf mein Gefühl verlassen. Es war der Blick nach rechts unten. Aber da dieser nicht einfach nur nach rechts führte, war es der Gang hinter mir, der mich das nächste Rätsel auferlegen würde. Wieder eine Tafel, wieder ein Rätsel.
 

Doch nun habe ich dieser Person das Leben genommen.

Deine Liebe zu ihr hat sie vernichtet, obgleich du es wolltest oder nicht.

Am Grab stehst du nun und wünschst sie dir zurück.

Was tust du in dem Moment nachdem du deinen Hass in den Boden gestarrt hast?

Was tust du mit den übrig gebliebenen und unausgesprochenen Gedanken?

Die Richtung in die sie deinen Blick führen wird dich an dein Ziel führen!
 

Die Richtung in die man sehen würde wäre gen Himmel. Nach oben. Man denkt an die Menschen, die verstorben sind und blickt in den Himmel. Hofft, dass sie dort oben auf einen herab sehen. Dass sie ein ‚weiteres’ Leben führen können, ohne Sorgen, Kummer, Leid und Schmerz. Nur war es keine Richtung, die mir mein Ziel näher brachte. ‚Oben’ konnte nicht die Richtung sein, in die ich laufen konnte. Mit verengtem Blick sah ich nach oben.. leicht nach links.. und leicht nach rechts. Und mit viel Glück erkannte ich etwas, was mit alles klar machte. Unterseite des Türrahmens erkennte ich ein kleines, eingraviertes Herz. Es konnte nicht anders sein. Wir mussten dort entlang laufen. Wer sich das ausgedacht hatte, musste wirklich viel daran liegen, die Menschen nicht ohne das nötige „Gefühl“ zu diesem Ort kommen zu lassen. Ich rief Philipp schon im Laufen zu, in welche Richtung es ging. Es würde nicht mehr lange dauern, bis wir an unserem Ziel angelangt waren. Jedoch abgelenkt durch die Rätsel bemerkte ich nicht, dass die Seufzer und Hilferufe verstummt waren. War es wirklich zu spät für gewesen? Jetzt, da die Rätsel endlich gelöst waren und wir den richtigen Weg entlang rannten..?



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  CaptainCalvinCat
2009-08-15T19:57:11+00:00 15.08.2009 21:57
Ein paar Absätze hätten dem Kapitel ganz gut getan - ansonsten ... es liest sich sehr interessant, sagen wir es mal so. Es ist nett - auch wenn der Volksmund sagt, das "Nett" die kleine Schwester von "Scheiße" ist, meine ich, wenn ich "nett" sage, wirklich "Nett" also im großen und ganzen Okay.
Nur - was es ist, es ist sehr viel Text. ^^ Und es ist eine gewisse Art der Mary Sue, bzw. des Gary Stu - ABER einigermaßen gut geschrieben, der Schreibstil ist okay, weswegen ich die Story nicht weggeklickt habe - der Schreibstil hat was. ^^ Also... durchaus ganz akzeptabel. Ich würde ne zwei geben. ^^


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