Warum bist du so? von yumeky (Warum das nächste Kapi immer noch nicht da ist...siehe Kurzbeschreibung) ================================================================================ Kapitel 4: Narben ----------------- Das Gefühl glücklich zu sein durchströmte Toshiya als er aufwachte. Lächelnd sah er zu dem rothaarigen dessen Haare auch das Einzige waren was man sehen konnte. Der Rest war immer noch unter der Bettdecke. Toshiya hatte extrem gute Laune wie er gerade fest stellte. Er wunderte sich. Das er Stimmungsschwankungen hatte wusste er aber so? Das war schon recht selten. Übermütig sprang er aus seinem Bett nur um Daisuke die Bettdecke weg zu ziehen. Dieser drehte ihm murrend den Rücken zu und schaffte es die Decke wieder über sich zu ziehen. Schmollend schob Toshiya die Unterlippe nach vorne. Sein kindlicher Trotz kam mal wieder zum Vorschein. Er wollte das Daisuke jetzt aufstand. Er kniete sich auf Matratze und zog die Decke erneut weg. Diesmal hinderte er Daisuke aber daran sich die Decke wieder zu holen indem er seine Handgelenke einfach fest hielt. Grummelnd drehte Daisuke sich zu Toshiya. “Warum weckst du mich?” Vor Müdigkeit waren seine Augen ganz klein. Grinsend wuschelte Toshiya ihm durch die Haare. “Du stehst jetzt auf und dann gehen wir zusammen frühstücken.” “Aber deine Freunde, willst du nicht mit den zusammen frühstücken?” “Die werden das schon überleben!” Und ehe Daisuke wusste wie ihm geschah war er auch schon von Toshiya ins Bad geschoben worden. Dort stand er dann, völlig überrumpelt von dem gut gelaunten braunhaarigen. Dann machte er sich fertig. Es wäre wohl sinnlos sich im Moment gegen Toshiya zu wehren. Er merkte, dass er ihm gegenüber immer schwächer wurde. Als er aus dem Bad kam durchwühlte Toshiya mal wieder total planlos seinen Schrank auf der Suche nach passender Kleidung. Plötzlich drehte er sich schwungvoll um und kam auf Daisuke zu. “Du,” er zupfte an dem weißen Longsleeve den Daisuke trug. “Warum trägst du immer so was? Ist dir das peinlich ohne?” Toshiyas Hand wurde beiseite geschoben. “Ich will es einfach.” Dann drehte er sich um, ging zu seinem Schrank und zog eine Jeans und einen weiteren Longsleeve raus. Skeptisch musterte Toshiya ihn als er die Hose und den schwarzen über den weißen Longsleeve anzog. Als Daisuke das bemerkte sah er zu Toshiya. “Du spinnst doch. Das ist doch viel zu warm!” “Mich stört es nicht,” meinte er nur. “Ich dachte du wolltest mit mir frühstücken, dann solltest du dich langsam mal anziehen.” “Ich kann mich nicht entscheiden.” Schnell stürmte Toshiya ins Bad und kam ein paar Minuten später wieder raus. Gerade sah er wie Daisuke seine Zigarette ausdrückte. Seufzend stellte Toshiya sich vor seinen Schrank. Er nahm zwei Hosen in die Hand und sah verzweifelt zu dem rothaarigen. “Die oder die?” Abwechselnd hielt er beide hoch. Daisuke zeigte auf die blaue. Schnell zog Toshiya sie an. “Jetzt brauch ich noch was für oben” sagte er mehr zu sich als zu Daisuke. Dieser ging zu ihm und stellte sich neben ihn um in den Schrank zu schauen. “Darf ich,” fragte er leise. Begeistert nickte Toshiya. Zögerlich ging der rothaarige näher an den Schrank und schaute langsam durch die T-Shirts und Hemden. Nach einer Weile drückte er ihm ein buntes Hemd in die Hand. Fröhlich zog Toshiya es über. “So, wir können los!” Er schloss seinen Schrank. Überschwänglich griff er nach Daisukes rechter Hand und zog ihn mit. Gerade wollte er aus der Tür stürmen als ein Ruck durch seinen Körper ging. Er taumelte zurück und sah Daisuke verwirrt an. Dieser starrte auf seinen Hand die immer noch von Toshiyas umschlossen wurde. Er biss sich auf die Unterlippe. Erst jetzt wurde ihm klar was er da tat. Schnell ließ er die angenehm warme Hand los. Bei Daisuke konnte er nicht so locker sein wie bei Shinya, Kaoru und Kyo. Keiner von ihnen hätte ihn deswegen so angeguckt. “Sorry,” murmelte er und senkte seinen Blick. “Ist doch egal.” Es klang weniger beherrscht als sonst. Trotzdem lächelte Toshiya. “Komm!” Zusammen gingen sie dann in die Mensa. Daisuke beim Essen zuzusehen war echt deprimierend. Minutenlang kaute er auf einem winzigen Stück Brötchen. Dann dauerte es wieder ewig bis er den nächsten Bissen nahm. Toshiya seufzte: ”Isst du immer so langsam?” “Ja,” antwortete er als wenn es selbstverständlich wäre. “Kein Wunder das du so dünn bist. Das Frühstück wird ja schon vorbei sein wenn du die Hälfte aufhast.” “Eigentlich esse ich ja auch nicht mehr.” “Was?” Toshiya war geschockt. Noch nicht mal Shinya aß so wenig. Obwohl er kleiner und schmaler als Daisuke gebaut war. “Das ist doch viel zu wenig! Wenn du mehr isst kann das nur gut für dich sein! Außerdem wärst du dann bestimmt auch nicht so dünn und blass. Man Dai!” Dai, so nannte Toshiya ihn nur ganz heimlich. In seinen Gedanken oder in seinem Tagebuch. “Dai?” Fragend zog der Angesprochenen seine Augenbrauen hoch. “Tut mir leid. Daisuke war mir irgendwann einfach zu lang. Da hab ich deinen Namen halt abgekürzt.” “Mhh... Ach so.” “Kann ich dich den so nennen?” Unsicher sah er ihn an. Das “Dai” war ihm eigentlich nur so rausgerutscht. “Du würdest es doch eh machen.” “Nein!” Toshiya war empört. “Wenn du das nicht willst mach ich das auch nicht!” “Ist mir egal. Mach es oder lass es.” Toshiya lächelte. Er hatte sein volles Selbstbewusstsein schnell wieder gewonnen. “Ok Dai. Klingt irgendwie süß!” Plötzlich fing Dai an zu husten. Er hatte sich an seinem Wasser verschluckt. “Geht‘ s?” Sein Hustenanfall verebbte. “Ja,” brachte er mit kratziger Stimme hervor. Auf die Idee, dass Dai sich wegen seiner Aussage so verschluckt hatte kam Toshiya nicht. So machte er fröhlich weiter. Heute hatte er einfach zu gute Laune. “Wenn du jetzt noch ein bisschen lächeln würdest und nicht immer so desinteressiert gucken würdest, wärst du der süßeste Dai den ich kenne!” Toshiya merkte nicht das Daisuke mittlerweile völlig verwirrt da saß. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Warum sagte Toshiya solche Dinge? Merkte er nicht, wie sehr er ihn damit verletzte? Er verstand es ja noch nicht einmal. Stumm kaute er weiter auf seinem Brötchen. “Oh Dai,” jammerte Toshiya “Was ist bloß los mit dir? Jetzt sag doch mal was, du bist immer so komisch.” Als der rothaarige dann Anstalten machte aufzustehen reagierte Toshiya schnell und umschloss fest Dais Handgelenk. “Lauf doch nicht immer weg! Das macht es auch nicht besser.” Er versuchte einfühlsam zu klingen. “Es ist aber einfacher,” sagte Dai leise. “Vielleicht, aber es ist nicht gut alles in sich rein zu fressen. Sprich mit jemanden darüber, wenn nicht mit mir, dann geh zu Kobayashi oder zu irgend jemand anderes. Aber mach nicht so was!” “Mhh,” machte Dai nur und zog seine Hand aus Toshiyas, blieb aber sitzen. Toshiya lächelte und wieder schwiegen sie sich an. “Toshiya?” Der Angesprochene sah freudig auf. “Kann man hier irgendwo hingehen? Irgendwo wo man CD's, Mangas und Kleidung kaufen kann?” “Klar kann man das! Du musst dich nur bei einem der Hausmeister abmelden. Einer sitzt ja immer in dem Büro.” “Gut. Und wie komm ich dann hier weg? Gibt es einen Bus oder sowas?” “Also, du musst einfach den Hauptweg runter laufen bis vor dem Tor. Dann gehst du links und siehst die Bushaltestelle schon. Nach 20 Minuten fährt steigst du an der Haltestelle “Einkaufsstraße” aus. Dann bist du da. Wenn du willst kann ich ja mitkommen, dir ein paar Läden zeigen und so.” “Nein, ich möchte alleine gehen.” Und schon war er aufgestanden und verschwunden. Von Toshiyas überschwänglicher guten Laune war nichts mehr übrig geblieben. Er stütze seinen Kopf auf die Hände. Dai war so kompliziert. Seine Reaktionen so merkwürdig. Mittlerweile war Toshiya verdammt neugierig geworden. Er wollte unbedingt wissen wieso Dai so war. Aber nicht nur wegen dem alleinigen Wissen, er wollte ihm helfen. Bei was auch immer, er würde helfen. Er wollte dass Dai fröhlich und glücklich ist, dass er mal lacht. Warum hatte er diese Eigenschaften nicht? Oder was hinderte ihn daran diese Eigenschaften auszuleben? Dai war nach Toshiyas Meinung kein schlechter Mensch. Er konnte toll malen und zeichnen, spielte wunderbar Gitarre und war intelligent. Er hatte keine Probleme mit dem Unterrichtsstoff gehabt, obwohl er mitten im Schuljahr hierher gekommen war. Seine mündliche Beteiligung und die Klassenarbeiten hatten das gezeigt. Er war sogar besser als Shinya der eigentlich dauerklassenbester war. Wortlos, ohne ein Lächeln hatte er seine Arbeiten entgegen genommen. Mittlerweile hatten Toshiyas Klassenkameraden aufgegeben zu versuchen mit ihm zu sprechen. Er antwortete nie sondern ging einfach nur weg oder weiter. Er schien jedes Mal zu flüchten. Nachdem Toshiya seine Sachen weggebracht hatte ging er in sein Zimmer. Dai zog sich gerade eine Sweatshirtjacke über und hängte sich eine Tasche über die Schulter. Wortlos ging er an Toshiya vorbei. Traurig sah er ihm nach. Den Rest des Tages verbrachte er mit seinen Freunden. Er sprach mit ihnen auch ein wenig über Dai. Aufgeben oder weiter machen war ihre Meinung dazu. Aber schon vorher war für Toshiya klar das er sich für letzteres entschied. Abends saß er dann über seinen restlichen Hausaufgaben gebeugt als er hörte wie sich die Zimmertür leise öffnete. “Hey!” Lächelnd begrüßte Toshiya Dai. Dieser nickte nur, stellte seine Tasche ab, zog die Jacke aus, ging zu seinem Schrank, kramte kurz darin rum und verschwand dann im Bad. Als er nach 20 Minuten immer noch nicht raus gekommen war, machte Toshiya sich schon ziemliche Sorgen. Die ganze Zeit hatte er das Geräusch der Dusche vermisst. Vorsichtig klopfte er an die Tür des Badezimmers. “Dai? Alles ok?” Erleichterung breitete sich in Toshiya aus als er Dais Stimmer hörte. “Ja, ich beeil mich, du kannst gleich rein.” “Ok.” Hastig räumte Dai alle Sachen weg die verraten könnten was er solange im Bad gemacht hatte. Niemand sollte es wissen. Niemand durfte es wissen. Wie oft hatten sie ihn deswegen schon geärgert, ihn beleidigt und sich über ihn lustig gemacht! Und alles hatte es nur noch schlimmer gemacht. Noch einmal drehte er sich um, um zu gucken ob er nicht doch noch irgendwelche Spuren hinterlassen hatte. Nichts. Dann verließ er das Bad. Sich an dem rothaarigen vorbeischiebend betrat Toshiya den Raum. Hastig packte Dai seine Tasche aus. Er wusste gar nicht mehr genau was er alles gekauft hatte. Als er diesen kleinen, bis oben hin mit Mangas voll gestopften Laden entdeckt hatte, konnte er sich kaum noch bremsen. Fast den ganzen Tag hatte er in diesem Laden verbracht. Am liebsten wäre er noch länger da geblieben. Seine neu erworbenen Schätze legte er unter sein Kopfkissen. Dann setzte er sich im Schneidersitz auf sein Bett und holte die kleine Schachtel mit Frühlingsrollen, die er sich auf dem Rückweg gekauft hatte, aus seiner Tasche. Sie waren sogar noch warm. Dann zog er einen der Mangas wieder unter dem Kissen hervor, begann zu lesen und aß nebenbei. Toshiya musste grinsen als er sah wie Dai vertieft in seinem Manga lesend und Frühlingsrollen kauend auf seinem Bett saß. “Wo hast du die denn her?” Dai sah auf. “Was jetzt? Die Frühlingsrollen oder die Mangas?” “Wo du den Manga her hast kann ich mir schon denken.” “Hab ich vorhin bei einem Schnellimbiss geholt.” Er griff nach der Schachtel und hielt sie Toshiya hin. “Nimm dir was!” Unsicher sah Toshiya zwischen Dai und der Schachtel hin und her. “Nein danke. Ich bin froh das du überhaupt was isst. Das will ich dir jetzt nicht noch wegfuttern.” “Das ist ok. Jetzt nimm schon!” Zögerlich tat Toshiya es dann. “Danke.” Dai antwortete nicht. Er war schon wieder total in seinen Manga vertieft. Toshiya lag noch eine Weile in seinem Bett und beobachtete den rothaarigen. “Gute Nacht,” murmelte er dann gähnend ehe er sich der Wand zu drehte und einschlief. Und Dai saß da, an der Wand gelehnt und lass und lass und lass. Ablenkung. Sein Leben bestand fast nur aus Ablenkung. Ablenkung von Dingen die er verdrängen oder vergessen will. Lesen, lernen, malen, zeichnen und Gitarre spielen. Alles war Ablenkung die er schon jahrelang machte. Schon damals als er ein kleiner Junge war hatte er stundenlang Bilder gemalt. Sie waren zufrieden gewesen. Er war still, hatte sie nicht genervt solange sie dafür gesorgt hatten das er immer Stifte, Papier und einen Anspitzer hatte. Aber was er malte, dafür hatten sie sich nicht interessiert. Sie wollten nur das Geld haben, was sie dafür bekamen das sie sich um ihn kümmerten. Jedes mal war es so gewesen. Alle wollten nur das Geld. Für ihn, den kleinen, eingeschüchterten Jungen, hatten sie kein Interesse. Damals hatte er die Fehler noch bei sich gesucht. Heute wusste er das er keine Fehler machte sondern der Fehler war. Oder besser gesagt das Problem. Und er hatte sich damit abgefunden. Was anderes wäre ihm eh nicht übrig geblieben. Und jetzt, jetzt schien sich einmal ein Mensch für ihn zu interessieren und er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte oder was er sagen sollte. Vielleicht hatte er es schon vergessen oder nur verdrängt. Dann müsste er es einfach wieder finden. Aber alleine würde er das nicht schaffen, dass war ihm klar. Als Toshiya am nächsten Morgen durch das Klingeln seines Weckers wach wurde, staunte er nicht schlecht als er Dai immer noch lesend auf seinem Bett sitzen sah. Er setzte die Füße auf den Boden und musterte den rothaarigen. “Sag mal, hast du eigentlich geschlafen?” Kopfschütteln. “Was! Langsam glaub ich du machst das alles extra!” Toshiya schluckte. Das hatte er eigentlich nicht sagen wollen. Dieser Gedanke war spontan durch seinen Kopf geschossen und ehe er es verhindern hatte können, hatte er ihn ausgesprochen. Dai sah auf. Ausdruckslos aber irgendwie kalt wirkte sein Blick. “Alles was ich tue hat Gründe.” Toshiya senkte den Kopf. Das Dais Aussage beutend ist ahnte er nicht. Kopfschüttelnd ging er ins Bad. 15 Minuten später hatte er Dai dazu überredet mit ihm zusammen zu frühstücken. Sie holten ihr Essen und als sie an Toshiyas Freunden vorbei gingen warf dieser ihnen einen entschuldigenden Blick zu. Dai bemerkte ihn, blieb stehen und drehte sich zu Toshiya um. “Du musst nicht mit mir essen. Du bist doch eh jedes mal enttäuscht.” Toshiya legte den kopf schief und sah ihn fragend an. Doch Dai hatte sich längst wieder umgedreht, war weiter gelaufen und setzte sich auf einen freien Platz. Toshiya folgte ihm und setzte sich auf den freien Platz vor Dai. “Klar bin ich enttäuscht,” sagte er “Ich wünschte, du würdest dich nicht immer so verschließen. Es tut dir nicht gut und das weißt du auch. Und ob du mir glaubst oder nicht, eigentlich müsstest du es ja bemerkt haben,” fügte er noch hinzu “Ich mag dich. Auch wenn du das wohl nicht verstehen willst. Ich weiß nicht was es für Menschen waren die das nicht bemerkt haben oder bemerken wollten aber ich merke, dass bei dir so einiges nicht stimmt und ich will nicht, dass dich das noch weiter kaputt macht. Weißt du,” er strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah Dai ernst an “Ich wäre gerne dein Freund, jemand mit dem du reden kannst und jemand dem du vertrauen kannst. Auch wenn das jetzt ein bisschen komisch klingt, das sind Dinge und Wünsche die mir in letzter Zeit ständig durch den Kopf schwirren. Ich denke viel über dich nach aber ich versteh dich immer noch nicht. Wie gesagt, ich wäre gerne für dich da aber du lässt es ja nicht zu. Ich weiß nicht was ich noch machen soll!” Toshiya war wirklich verzweifelt. “Es tut mir leid.” die sprach leise sah Toshiya aber direkt ins Gesicht. “Es tut mir leid, das ich dir Sorgen bereite, dich mit meiner Art nerve, dir deinen Schlaf raube. Das ich bin wie ich bin! Ich habe dir von Anfang an gesagt du sollst mich in Ruhe lassen. Du hättest es tun sollen.” Die sprach so emotionslos das Toshiya bei diesen Worten ein paar kleine Tränen über die Wange gelaufen waren. Stumm wischte er sie weg und starrte weiter in die dunkelbraunen Augen des rothaarigen. “Deine Fassade bröckelt,” murmelte er “So emotionslos dein Gesichtsausdruck auch ist, deine Augen verraten dich Daisuke. Und weißt du was ich in deinen Augen sehe,” schluchzte er und wischte sich wieder die Tränen weg. Die sah ihn weiter an. “Ich sehe Traurigkeit, Angst, Schmerz, Wut. Warum sehe ich nur negative Sachen? Warum sieht man in deinen Augen keine Hoffnung, Glück, Freude? Warum? Warum verdammt noch mal nicht?” Toshiyas Stimme war unbeabsichtigt lauter geworden. Wortlos stand der rothaarige auf, verließ die Mensa ohne sein Frühstück auch nur in irgendeiner Weise zu sich genommen zu haben. Heulend schlug Toshiya die Hände vor sein Gesicht und stütze seine Ellenbogen auf die Tischkante. Ein Arm legte sich um seine Schulter und streichelte ihn sanft. “Toshi beruhig dich.” Shinya drehte ihn zu sich, zog die Hände aus Toshiyas Gesicht und strich ihm die Tränen weg. “Ist gut ja.” “Nichts ist gut,” murmelte Toshiya leise. “Jetzt beruhig dich erstmal!” Shinya zog den Stuhl auf dem Die gerade noch gesessen hatte zu sich und setzte sich hin. “Toshiya sieh mich an und rede mit mir!” Shinya nahm die Hände seines Freundes in seine und sah ihn auffordernd an. Und dann erzählte Toshiya ihm alles, alles was er bis jetzt über Die wusste und mit ihm erlebt hatte. Es tat gut, jemandem seine Sorgen um Die mitzuteilen. Shinya war schon immer ein geduldiger Zuhörer gewesen. Er unterbrach nicht einmal. Als Toshiya geendet hatte sah er Shinya an, in der Hoffnung er könnte ihm vielleicht helfen. Der blondhaarige schien nachzudenken. “Toshiya, manchmal machst du dir echt zu viel Sorgen um die Menschen in deinem Umfeld. Vielleicht machst du dir ja nur unbegründete Sorgen um ihn. Vielleicht ist er ja wirklich normal, so komisch.” “Willst du damit sagen ich soll das alles ignorieren? So tun als wäre nichts! Shinya das kann ich nicht. Du hast das alles nicht mitbekommen und gesehen!” “Aber wenn er gesagt hat du brauchst dir keine Sor...” “Ja natürlich hat er das gesagt,” keifte Toshiya “So was sagt jeder der was verbergen will! Der ist nicht normal! Er hat keine Ahnung wie man mit Menschen vernünftig umgeht. Manchmal ist er total abwesend und ignorant und dann geht er auf einen zu wie gestern Morgen. Da steigt doch keiner mehr durch!” Seufzend schüttelte Shinya den Kopf. “Was willst du denn jetzt von mir hören?” “Ich weiß es doch auch nicht,” schluchzte Toshiya und lehnte seinen Kopf an Shinya Schulter. “Ich weiß im Moment gar nichts mehr. Sein ganzen Verhalten mir gegenüber verunsichert mich. Warum kann er nicht einfach ganz normal sein? Weißt du, ich mag ihn und ich wäre gerne mit ihm befreundet aber...” der Rest ging in Shinyas Bluse unter. “Woher weißt du das du mit ihm befreundet sein willst, wenn du ihn doch gar nicht kennst?” “Schon, aber ich glaube irgendwo in ihm ist ein netter, freundlicher Mensch. Ein normaler Teenager so wie wir! Nur irgendwie scheint er das nicht zeigen zu wollen.” “Und was ist wenn du ihm das alles mal erzählst?” “Hab ich doch schon! Mehr oder weniger jedenfalls.” Eine Weile saßen sie dann noch da. Shinya strich weiter über Toshiyas Kopf und dieser beruhigte sich langsam. “Na komm Toshi, wir haben gleich Unterricht.” “Ich hasse es ihn so alleine da sitzen zu sehen,” murmelte Toshiya beim Mittagessen. “Dann frag ihn ob er sich zu uns setzten will,” meinte Kyo und verdrehte seine Augen. Langsam ging ihm das Thema Daisuke auf die Nerven. Wäre er an Toshiyas Stelle, hätte er dem rothaarigen schon lange klare Ansagen gegeben. Aber nein, Toshiya wollte ja niemanden verletzten. “Kyo!” Ein tadelnder blick von Kaoru lag auf ihm. Ignorierend drehte Kyo seinen Kopf weg. “Nun lass Toshiya doch,” meint er. “Du musst seinen Meinung ja nicht unterstützen aber wenigstens akzeptieren und ihr nicht so abfällig gegenüber stehen!” “Jaja, ist ja gut.” “Man, was hast du denn heute für ne Laune?” “Mhhh... Lass mich doch.” “Ach Kyo,” seufzte Kaoru und wuschelte dem blonden durch die Haare. “Komm schon, lächeln!” Übertrieben zog Kyo seine Mundwinkel hoch. Lautes Lachen am Tisch. Kaoru war glücklich. Die Stimmung war wieder etwas aufgelockert. Nach 30 Minuten Mittagspause ging es dann mit dem Unterricht weiter. “Lasst uns noch ein bisschen zusammen rumhängen,” schlug Shinya nach Unterrichtsschluss vor. Ein paar Minuten später hatten sie sich zusammen an einer Tischfußballplatte im Keller eingefunden. Sie lachten viel und hatten ihren Spaß. Für eine Weile schaffte Toshiya es sogar seine Gedanken an Daisuke zu verbannen. Nachdem sie ein weiteres Spiel beendet hatten ging Shinya ein Stück von dem Tisch weg. “Ich gehe jetzt hoch und fange mit den Hausaufgaben an,” sagte er etwas beschämt. “Gut, wir kommen mit.” Kaoru griff Kyos Hand und zog ihn Richtung Tür. Lächelnd folgte Toshiya ihnen. An der Treppe verabschiedeten sie sich und gingen die Wege zu ihren Zimmern. Toshiya betrat den Raum. Die war nicht da. Bevor er mit den Hausaufgaben anfangen würde wollte er sich noch kurz die Hände waschen. Sie klebten irgendwie so seltsam und das fand er ekelig. Er öffnete die Tür und betrat das Bad. Erschrocken zuckte er zusammen. Er war nicht alleine im Bad. Stille. Er starrte Die ihn und Die starrte ihn an. Toshiya spürte wie sein Herz fest gegen seine Rippen schlug. Es tat weh. Ein leise Geräusch durchbrach die Stille. Die Rasierklinge war aus der Hand des rothaarigen gerutscht. Panisch stürzte er auf Die zu. Dieser saß mit blutüberströmten Unterarmen an die Wand gelehnt. “Spinnst du!” Er zog Dies Arme zu sich. Sie waren mit tiefen Schnitten übersehen. Hastig angelte er ein Handtuch von der Heizung und wischte das Blut weg. Viel brachte es nicht. Die Schnitte waren zu tief. Regungslos saß Die an der Wand, ließ alles über sich ergehen. Toshiya wurde immer hektischer. Es hörte einfach nicht auf! Das ehemals weiße Handtuch war rot. Er warf es in die Ecke und wollte sich ein neues nehmen als sein Handgelenk fest umschlossen wurde. “Hör auf,” leise drang Dies Stimme an seine Ohren, es klang so als würde er ganz weit weg sein. “Das bringt nichts. Es dauert etwas, dann wird es weniger.” Toshiyas Lippen zitterten. Er war total fassungslos. “Wie kannst du nur so was sagen,” flüsterte er und funkelte Die an. “Weißt du überhaupt was du da tust?” Seine Stimme wurde lauter. “Merkst du eigentlich noch was?” Er zerrte an Dies rechtem Arm. “Guck dir das mal an!” Langsam nahm der Blutfluss ab. Dies Arme waren von unzähligen Narben übersäht. Einige waren schon recht alt, andere waren frisch oder wieder aufgerissen. Sie überkreuzten sich unzählige Male. Es sah grausam aus. Das Ergebnis jahrelanger Selbstverstümmelung. Es machte Toshiya traurig das zu sehen und teilweise zu verstehen. “Ich weiß was ich da tue und ich weiß auch wie es aussieht.” Er drehte seinen Kopf weg. Eine Weile schwiegen sie sich an. “Ach Die,” sagte Toshiya und umarmte ihn sanft. Dies Stirn lag nun auf seiner Schulter. “Du bist mir eine Erklärung schuldig,” flüsterte er dem rothaarigen ins Ohr. “Man, ich dreh bald durch vor lauter Sorgen um dich. Verstehst du das Die? Du verstehst das nicht oder?” Toshiya schloss die Augen und legte seinen Kopf auf Dies Schulter. Hielt ihn weiterhin fest um ihm Sicherheit zu geben. Die sollte keine Angst haben. Toshiya war total durcheinander. Dieser Anblick von Die, wie er da gesessen hatte, die Rasierklinge tief in seinem Arm und das Blut was aus seinen Wunden geflossen war, mit einem Gesichtsausdruck der so zufrieden wirkte. So, als würde es ihm gefallen sein eigenes Blut zu sehen. Wie er Toshiya angeschaut hatte, so als würde er sagen wollen “Jetzt weißt du was los ist.” Dann war die Klinge aus seiner Hand gerutscht. “Lass mich los, du tust mir weh.” Seine Stimme wirkte so kraftlos. Toshiya verstand es nicht, er war doch ganz sanft! Trotzdem ließ er Die los. Sah ihn aber an und strich ihm sanft durchs Gesicht. Wieder drehte er seinen Kopf weg. “Die hör auf damit! Es hat keinen Sinn vor mir zu flüchten.” “Lass mich einfach in Ruhe.” Toshiya war so wütend, am liebsten würde er ihm jetzt eine knallen. Seine Hand hatte er auch schon gehoben, ließ sie dann aber wieder sinken. //Gewalt ist keine Lösung. So wird er mir nie vertrauen!// “Tut mir leid Die aber jetzt kann ich es erst recht nicht mehr.” Er sah ihn an. Dann stand Die einfach auf und verließ das Zimmer. Toshiya ließ den Kopf hängen, wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Er durfte nicht weinen, jedenfalls nicht jetzt. Mit zitternden Händen hob er dein Rasierklinge auf. Betrachtet sie eine Weile ehe er sie auf den Rand des Waschbeckens legte. Wie lange Die das wohl schon machte? So wie seine Arme aus sahen schon sehr, sehr lange. Aber warum hatte er angefangen? Und warum hatte er nicht damit aufgehört? Hastig wusch er das Blut von seinen Händen. Die Handtücher ließ er erstmal liegen. Langsam ging er ins Zimmer. Die saß auf seinem Bett und umwickelte einen seiner Arme gerade mit einem Verband. Die Ruhe und Entspannung die Die dabei ausstrahlte tat Toshiya weh. Wie konnte man nachdem man so was getan hatte nur so drauf sein? Ohne zu fragen ließ er sich neben Die aufs Bett fallen. Der rothaarige bemerkte es zwar, tat aber nichts außer sich seinen anderen Arm zu verbinden. Irgendwann rutschte das Ende des Bandes immer wieder aus seiner Hand. Toshiya sah zu wie Die es mit zitternden Händen immer und immer wieder versuchte. Jedes scheitern brachte ihn noch mehr zum zittern. Daraufhin erbarmte Toshiya sich, hielt Dies Hand fest und schob sie zur Seite. Schweigend machte er dort weiter wo der rothaarige aufgehört hatte. Kurze Zeit später war er fertig, krempelte dann noch die Ärmel wieder runter. Dünne rote Linien waren auf dem Stoff, dort wo Dies Unterarme lagen. Jetzt verstand Toshiya es endlich. Deshalb trug Die immer diese weißen Longsleeves. Entweder zum schlafen oder unter den Sachen die er tagsüber anhatte. Er hatte nicht gewollt das jemand sieht was er tat. Toshiya fühlte sich immer hilfloser. Er wusste nicht was er machen sollte oder ob er überhaupt was machen sollte. Aber er musste doch was machen, so konnte das nicht weiter gehen. Plötzlich stand Die auf, ging zu seinem Schrank, zog einen weiteren weißen Longsleeve raus und verschwand im Bad. Ein paar Sekunden später kam er wieder raus. Hatte einen sauberen Longsleeve an und legte den blutigen zu seiner Wäsche die gewaschen werden musste. Dann ließ er sich neben Toshiya auf sein Bett fallen. Er war angespannt und drehte an dem Ring rum den er an seinem Finger trug. Starrte dabei unablässig auf seine Knie. Toshiya drehte seinen Kopf zu Die. Sah ihn an. Minutenlang. Wartete auf eine Reaktion. Doch Die tat nichts außer weiter an seinem Ring zu drehen. Selbst als er ihn ansprach reagierte er nicht. Irgendwann griff er einfach nach Dies Hände, umschloss sie fest. Erst jetzt sah der rothaarige ihn an. “Lass mich los,” flüsterte er. Toshiya antwortete mit fester Stimme: “Dann rede mit mir!” Die sah ihn an... und dann nickte er. Toshiyas Herz begann vor Aufregung schneller zu schlagen. “Gut,” sagte er leise, “Dann fang mal an.” Die ließ sich nach hinten auf sein Bett fallen und sah Toshiya an. Dieser zog seinen Beine aufs Bett und setzte sich im Schneidersitz auf Dies Kopfhöhe. “Ich... ich weiß gar nicht was ich überhaupt erzählen soll. Außerdem würdest du es eh lächerlich finden.” Die Gewissheit, die in Dies Stimme lag störte Toshiya. “Warum? Warum glaubst du ich würde es lächerlich finden?” “Wieso du?” Dies Stimme zitterte leicht. “Wieso sollest ausgerechnet du es nicht lächerlich finden?” “Ich weiß nicht,” sagte Toshiya verunsichert. “Du musst es mir doch erstmal erzählen!” Kurz strich Die mit der Hand durch sein Gesicht und ließ sie dann schlaf neben seinen Körper fallen. “Ich weiß trotzdem nicht wo ich anfangen soll...” “Am besten da, wo du denkst wo alles angefangen hat.” Sanft begann Toshiya durch die roten Haare zu streichen. Die rollte seine Augen nach oben, senkte seinen Blick aber schnell wieder. “Gut,” sagte er dann. “Ich will aber nicht so viel erzählen. Ich mach es kurz.” Toshiya nickte. War froh das Die überhaupt reden wollte. “Bitte, deine Hand.” Wieder klang seine Stimme unsicher. Etwas enttäuscht zog Toshiya seine Hand weg. Die fing an zu erzählen und sah dabei die ganze Zeit die Zimmerdecke an. “Meine Geburt ist mir bis heute noch ein Rätsel. Ich weiß nicht warum meine Eltern ein Kind wollten. So früh wie möglich kam ich dann zu einer Pflegefamilie. Sie adoptierten mich nicht, sie sollten sich nur um mich kümmern. Lange war ich nicht da, war ihnen zu anstrengend. So ging es einige Jahre. Ich weiß gar nicht mehr genau aber ich glaube ich war in vier oder fünf Familien. Alle wollte nur das Geld haben. Meine Eltern zahlten gut. Ihnen gehört eine große Firma, das wichtigste in ihrem Leben. Als ich dann Schulpflichtig wurde, schickten sie mich auf ein Internat. Damals war ich sechs. In diese Jahren sind viele Dinge geschehen die mich ziemlich fertig gemacht haben. Ich war noch nicht mal wirklich da und hatte schon dafür gesorgt das keiner was mit mir zu tun haben will. Kurz bevor ich dann geflogen bin hab ich wohl angefangen mich zu ritzen. Damals war ich zehn. Ich kam von dem Internat in Kobe nach Sapporo auf anderes ein Internat. Dort lief es nicht wirklich anders ab. Als ich vierzehn war haben sie mich auch da rausgeschmissen. Mit elf ist die ganze Ritzerei schlimmer geworden. Dann haben sie mich nach Morioka geschickt. Es war ein etwas anderes Internat als die anderen beiden und dieses hier. Trotzdem geschahen die gleichen Dinge wie in den Jahren vorher. Und nun, bin ich hier.” Die starrte die Decke immer noch an. Geduldig hatte Toshiya zugehört. Aus Angst, wenn er unterbrechen würde, das Die ganz aufhören würde zu erzählen. Viele Fragen schluckte er fürs erste hinunter. “Du warst vorher auf drei Internaten,” fragte er ungläubig. “Ja verdammt,” seine Stimmer klang auf einmal sehr wütend. “Ich war auf drei Internaten und hab es geschafft von jedem zu fliegen! Schafft auch nicht jeder!” Seine Stimme war voller Sarkasmus. “Und meine Eltern hat es einen Scheißdreck interessiert! Brav zahlen sie Schulgeld und Geld für die Lernmaterialien. Ich krieg sogar Taschengeld!” Aber weißt du, Geld ist das Einzige was sie haben. Die glauben wohl damit können sie gute Eltern sein. Wenn sie mir soviel Geld geben das ich gar nicht weiß was ich damit alles machen soll! Die haben keine Ahnung von mir. Die haben keine Ahnung wer ich bin , was ich bin, wie ich bin. Warum ich verdammt noch mal so bin wie ich bin!” Seine Stimme war immer lauter geworden. Toshiya hatte das Gefühl, dass das was Die ihm erzählt hatte ihn schon lange belastete. Er schien seine Eltern wirklich zu hassen. Wären seine so, würde er es wohl auch tun. Dies Brust hob und senkte sich schnell. Wieder strich er sich mit der Hand durchs Gesicht. Seine Augen waren leicht gerötet. Toshiya rechnete damit das Die gleich anfangen würde zu weinen. Er tat es aber nicht. Er selber unterdrückte seine Tränen krampfhaft. Er wollte nicht weinen. Es würde Die doch nur entmutigen wenn er es tun würde. “Beruhig dich,” sagte er leise und griff nach Dies Hand, strich über den Handrücken. Lange blieben sie einfach nur da. Unablässig hielt Toshiya Dies Hand fest und bemerkte gar nicht wie dieser erschöpft eingeschlafen war. Darüber geredet zu haben hatte ihn viel Kraft gekostet. “Die? Die!” Er reagiert nicht. Matt lächelte Toshiya. Strich über Dies Haare, sie waren so schön weich. Er faste sie gerne an. Eine Weile blieb er noch bei ihm sitzen ehe er dann aufstand und das Zimmer verließ. Ziellos lief er durch die Schule. Das war alles zu viel für ihn. Weinend lief er nach draußen. Setzte sich an die Gebäudemauer gelehnt hin und vergrub sein Gesicht in den Händen. Womit hatte Die das alles verdient? Es war so unfair. Dann beschloss er zu seinen Freunden zu gehen. Er musste jetzt über alles reden. Sonst würde er das nicht mehr aushalten. Und das tat er dann auch. I’m the problem I’m so confussed Everytime confused What should i say? What should i do? Why you are so worried about me? I don’t wanna sleep I don’t wanna dream I’m so afraid of my dreams You’re disappointed I can see It’s scary how much you know, without telling you Now you know some of my secrets Deep scars on my arms... It looks so horrible But I’m used to see it My blood, I love to see how it runs over my body Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)