Zwei verschiedene Welten, eine wahre Liebe von Yuusei-chan (Vampirstory Yami x Yugi und ?x? (Findet es selber raus)) ================================================================================ Kapitel 2: Glaubst du, dass du siehst, was du siehst? ----------------------------------------------------- Glaubst du, dass du siehst, was du siehst? Kaum war Yami am Schloss angekommen, trommelte er seine Meute im großen Saal des Schlosses zusammen. Dieser war vollständig mit weißem Marmor verkleidet und wurde, im Gegensatz zu den Gängen, in denen nur Fackeln brannten, von großen Kerzen erhellt. Yami schritt durch den bereits halb gefüllten Saal zu der Erhöhung am Ende des Saales. Dort wartete er darauf, dass sich alle hier einfanden. Langsam kamen immer mehr Vampire hinzu und füllten den Saal fast komplett aus. Unter ihnen fand sich auch eine kleine Gruppe, die von einem weißhaarigen Vampir angeführt wurde. Dieser war in ein aufgeregtes Gespräch mit seiner Bande verwickelt. "Ich hab gehört, dass es in dem Bauernhaus wieder Frischblut gibt...ist mir doch egal, was dieser Joey gesagt hat. Ich werd mir das auch mal ansehen gehen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.", meinte er begeistert. Einige seiner Leute schienen davon auch begeistert zu sein und nickten nur zustimmend. Als dann endlich alle Vampire versammelt waren, begann Yami seine Rede. "Einige von euch werden es schon mitbekommen haben, aber ich sage es jetzt noch einmal für alle. Im Bauernhaus nebenan sind 2 Leute eingezogen, ein älterer Herr und ein Junge von bestenfalls 17 Jahren. Ich war vorhin drüben um mir ein Bild von der Sache zu machen. Und ich bin der Meinung, dass wir sie noch eine Weile in Ruhe lassen werden. Wenn wir sie zu früh angreifen, erregt das nur Aufmerksamkeit und dann werden die Menschen uns nur noch mehr verfolgen. Geben wir ihnen die Zeit sich an die Neuen zu gewöhnen. Aber eines noch: Wenn es soweit ist, dann werdet ihr den Jungen MIR überlassen! Haben wir uns verstanden? In allen Punkten????" Mit diesen Worten sah er streng in die Runde. Besonders auf den weißhaarigen Vampir, der mit seiner Gruppe in einer der hinteren Ecken stand. "Und das gilt auch und ganz besonders für dich, Kura!" Der Angesprochene schaute kurz in die ernsten Augen seines Lords, dann wandte er seinen Kopf wieder seinen Freunden zu. "Jetzt fängt das wieder an. Ist mir doch egal. Yami ist genauso wie seine Eltern...mit den Menschen einfach zu rücksichtsvoll. Dabei sind sie nur für eines gut. Um für uns zu sterben!", sagte er bestimmt zu seinen Leuten, die daraufhin zustimmend nickten. Yami hatte diese Worte durchaus verstanden. "Ich rate dir, mir zu gehorchen, Kura. Du weißt, was darauf steht, meinen Befehlen zuwider zu handeln! Für deine Leute gilt das Gleiche!", streng sah er dabei den älteren Vampir an. "Jaja!", kam es gelangweilt zurück. /Er kann mir ja schlecht verbieten mich umzusehen/. "Ich mein es ernst!" drohte Yami. Er wusste genau, wie Kura über die Menschen dachte und es war ihm ein Dorn im Auge. Aber dieses Mal meinte Yami es wirklich ernst. Wenn er sich an den beiden vergreifen sollte, wäre es um ihn geschehen! "Nun denn, ich hoffe ihr habt mich verstanden.", mit diesen Worten verließ Yami die Halle und ging in sein Zimmer, wo er den Rest der Nacht genießen wollte. Keine Sekunde später klopfte es abermals an der Tür zu Yamis Zimmer und wieder war es derselbe Vampir. "Darf ich eintreten mein Lord?", fragte er respektvoll. Yami seufzte, als er schon wieder gestört wurde. "Ja, komm rein. Was gibt's?", kam die Gegenfrage. Schon während der Vampir die Tür öffnete und sie hinter sich schloss, fing er an zu reden. "Euch scheint der Junge gefallen zu haben, wenn Ihr ihn schon unter euren Schutz stellt?" Yami zuckte mit den Schultern. "Er ist ganz niedlich.", meinte er. "Aber ich will nicht zu viel Aufmerksamkeit haben.", begründete er sein Tun. Dass dies nicht der wahre Grund war, verschwieg er. Das brauchte sein Gegenüber nicht zu wissen. Doch dieser konnte sich schon denken was in Yami vorging. "Ihr glaubt, der Junge könnte euch von Eurer Einsamkeit befreien. Ihr habt euch wohl auf den ersten Blick in ihn verliebt? Stimmt's?", fragte er, wohl wissend, dass er recht hatte. Yami sah den Vampir scharf an. "Was gehen dich meine Gefühle an?", fragte er scharf. "Verzeiht meine Neugierde. Es ist nur ungewöhnlich, dass Ihr den Jungen am Leben gelassen habt. Normalerweise, wäre er doch längst eure Mahlzeit geworden, aber so wie es aussieht wollt ihr ihn gar nicht beißen?!", bemerkte er noch zusätzlich. "Dass ich ihn nicht beißen will habe ich nie gesagt.", meinte Yami. "Im Gegenteil, ich gedenke es zu tun. Aber er soll keine Angst haben in dem Moment. Das macht das Blut nur ungenießbar." Abermals entschuldigte sich der Vampir bei seinem Lord. Er wusste ganz genau, was Yami mit ungenießbar meinte. Je nach Gefühlslage eines Menschen verändert sich der Geschmack des Blutes. Doch wie wollte es Yami bewerkstelligen das sein Opfer keine Angst zeigte? "Mein Lord, es wird sicher nicht leicht dieses Ziel zu erreichen, da euer Opfer noch recht jung ist. Es kann sein, dass er euch durchschaut." Damit meinte er natürlich Yamis Fähigkeit sich als Mensch tarnen zu können. Nur er war dazu in der Lage, was ihm auch einen entscheidenden Vorteil brachte. Denn wer könnte schon besser an Menschen heran kommen, als ein Mensch? Dennoch machte sich sein Diener Sorgen um ihn. Yami lachte leise. "Mach dir keine Gedanken.", meinte er und wandte seinen Blick von seinem Diener ab um noch etwas nachzudenken und in die Nacht hinauszusehen. "Wie ihr meint.", sagte er daraufhin und verließ mit einer Verbeugung den Raum. Sein Lord sollte sich ruhig noch etwas den nächtlichen Himmel ansehen dürfen, ohne, dass ihn jemand dabei störte. Yami war froh, dass man seinen Wunsch, allein zu sein, verstand. Über den Jungen, der ihm so ähnlich sah, nachdenkend, genoss er die letzten Nachtstunden. So saß er auch noch am Fenster, als die Morgensonne ihre Strahlen über den Horizont schickte. Er betrachtete das beginnende Farbenspiel. Wie gerne hätte er es einmal bis ganz zum Ende gesehen...doch es war ihm verwehrt. Als ihm das Licht zu grell wurde stand er auf, schloss das Fenster und legte sich, nachdem er die Vorhänge geschlossen hatte, in seinen Sarg, um zu schlafen. Zur gleichen Zeit streichelten die ersten Sonnenstrahlen zärtlich über einen schlafenden Jungen, der daraufhin wach wurde und sich erst einmal streckte. Dann öffnete er das Fenster wieder, welches er ja in der Nacht geschlossen hatte und schaute kurz hinaus. In dem Moment betrat sein Großvater den Raum. "Guten Morgen, Yugi." begrüßte er seinen Enkel. "Hast du gut geschlafen? Kein Vampir aufgetaucht?" fragte er amüsiert lächelnd. "Nein, leider nicht und du?", fragte er einfach mal, obwohl er sich die Antwort schon ausmalen konnte. "Nein. Kein einziger Blutsauger weit und breit." antwortete Sugoroku lächelnd und zerwuschelte seinem Enkel, die ohnehin schon strubbelige Frisur. "Hätte ja sein können.", sagte Yugi etwas enttäuscht. "Ich denke, wir machen Frühstück. Dafür müsste unser Essen noch ausreichen. Danach kannst du ja einkaufen gehen und ich mache derzeit weiter. Was hältst du davon?" "Wie du meinst.", meinte der Großvater. "Aber ich kann hier auch weiterräumen." "Und was essen wir dann zu Mittag?", meinte Yugi entsetzt. "Von Luft und dem Staub hier der immer noch hier und da rum liegt, werden wir nicht satt. Außerdem weißt du genau was wir brauchen und was nicht. Ich kauf sonst wieder irgendwas.", setzte Yugi noch hinzu und begann den Frühstückstisch zu decken. "Jaja... scheuch mich alten Mann nur durch die Gegend.", grinste Sugoroku. Er verließ ebenfalls das Zimmer und folgte Yugi in die Küche, wo er sich an den Tisch setzte. Kurze Zeit später setzte sich Yugi auch an den Tisch und wünschte seinem Großvater noch einen guten Appetit, bevor er sich hungrig über das Essen hermachte. Bei dem Anblick hätte man meinen können, Yugi würde kurz vor dem Hungertod stehen. Doch wer ihn kannte wusste, dass das durchaus normal war. Zumindest ab und zu. Und darum sagte Sugoroku auch gar nichts zu Yugis Essgewohnheiten und aß langsamer. "Was möchtest du denn heute zum Mittag essen?", fragte er seinen Enkel dann irgendwann, damit er wusste, was er einkaufen sollte, dem auch zugleich das Passende einfiel. "Hamburger! Die würde ich gerne mal wieder essen!", und die Begeisterung in seiner Stimme schien den ganzen Raum ausfüllen zu wollen. Denn Hamburger waren Yugis absolutes Lieblingsessen. Da ging fast nichts drüber. "Was frag ich noch?", fragte der ältere Herr kopfschüttelnd. "Gut, dann gibt es heute Hamburger. Aber ich kaufe nur die Zutaten. Belegen tun wir sie selbst." entschied er. "Ist gesünder und wir wissen was drin ist." "Stimmt! Aber kannst du die machen? Wenn du nachher wieder kommst, würde ich mir gerne mal die Gegend hier ansehen, wenn es dir recht ist?!", hakte Yugi noch nach, während er seinen Teller wegräumte. Auch sein Großvater machte sich ans Aufräumen des Frühstückstisches. "Wenn du es willst, bau ich sie zusammen. Sieh dich hier ruhig um.", lächelte er. "Danke, dann räum ich jetzt noch die Schränke ein und du kannst einkaufen gehen." Noch bevor sein Großvater etwas dazu sagen konnte, war Yugi schon im Nachbarraum verschwunden. Sugoroku nickte, schnappte sich die Einkaufstasche und ging zum Dorf, wo er einen Laden suchte um alles für die nächsten Tage zu kaufen. Sein Großvater kam gerade wieder nach Hause, als Yugi mit dem Einräumen der Schränke fertig geworden war. Schließlich hatten sie zu zweit nicht viel und dennoch war es genug um locker ein Stunde beschäftigt zu sein. Als Yugi seinen Großvater bemerkte, half er ihm noch die Einkaufstasche auf den Tisch zu stellen. "So, ich geh mich dann jetzt ein bisschen in der Gegend umschauen. Wann gibt es denn Essen damit ich richtig wieder hier bin? , fügte er noch hinzu. "Ich denke gegen halb 1 bin ich fertig.", antwortete Sugoroku lächelnd, als die Tasche auf dem Tisch stand. "Ich hab mich übrigens etwas im Dorf umgehört, aber nichts wirklich Verwertbares über deine Blutsauger aufgeschnappt. Nur die üblichen Gerüchte." erklärte er noch, bevor Yugi sich absetzen konnte. "Aber mach’s gut. Und viel Spaß.", wünschte er noch. "Was?", kam es erstaunt zurück. "Danke, dass du dich etwas für mich umgehört hast. Ich wusste nicht, dass du dich doch für mein Hobby interessierst!", sagte Yugi mit einem Gesichtausdruck der eindeutig verriet, dass er ganz genau wusste, dass es nicht so war. Sein Großvater wollte ihm einfach nur zeigen, dass er ihm sehr am Herzen lag. Allein die Tatsache machte Yugi schon glücklich. "Ich geh dann jetzt!" Und noch bevor Herr Muto noch etwas dazu sagen konnte, war Yugi auch schon durch die Haustür verschwunden. Sugoroku lächelte seinem Enkel nach. Er wollte einfach Yugis Hobby unterstützen. Immerhin hatte der Junge all seine Freunde zurücklassen müssen vor dem Umzug. Da sollte es schon etwas geben, woran er festhalten konnte, bis er hier jemanden fand. Dieser war zu dem Zeitpunkt schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Das ganze Dorf traute sich nicht hierher und das nur wegen dem Schloss das hier stand. Er wollte sich ein wenig darin umschauen. Es musste doch etwas dran sein an der Geschichte, wenn ein ganzes Dorf darüber sprach. Schon nach 5 Minuten hatte er das große Holztor erreicht. Die Außenfassade sagte einem bereits, dass dieses Gemäuer schon sehr alt sein musste. Moos und unzählige andere Pflanzen rankten sich mal hier mal da die Steinmauer empor. Und die Holztür würde auch nicht mehr lange ihren Dienst tun. Teilweise war sie schon morsch. Vorsichtig und so leise wie möglich öffnete Yugi die Tür. Man wusste ja nie wer einen in der nächsten Ecke anspringen konnte. Während sein Enkel die Gegend erkundete, räumte Sugoroku erst einmal die Einkäufe für den Abend weg und begann damit, die Hamburger vorzubereiten. Zum Glück gab es in diesem Haus bereits Strom. Dabei muss es lange her gewesen sein, dass hier zuletzt jemand gewohnt hatte. Yami regte sich unruhig im Schlaf. Irgendwer war in sein Revier eingedrungen, doch war derjenige noch zu weit weg, als dass er erkennen konnte wer so mutig (oder vielleicht auch dumm?) war, hier her zu kommen. Nachdem Yugi die Tür wieder leise zugemacht hatte staunte er nicht schlecht. Dafür, dass hier nie einer herkam, brannten überall Fackeln an der Wand und erleuchteten das Schloss fast taghell. Langsam ging Yugi durch die verlassenen Gänge. Von außen machte das Schloss vielleicht einen alten Eindruck, aber von innen... Hier schien eindeutig jemand zu wohnen. Vielleicht schürte dieser jemand nur die Vampirgerüchte damit er ungestört bliebe. Nach einer Weile kam Yugi zu einer weiteren Tür. Auch diese öffnete er so leise wie möglich. Hier brannte nur eine Fackel, die den Raum nur schwach beleuchtete. Neugierig schaute er sich um. Erst als Yugi den Sarg bemerkte, der dort hinten stand, erstarrte er. Sollte er vielleicht einen Blick riskieren? Als der Eindringling sein Zimmer betrat wachte Yami ganz auf. /Diesen Geruch kenne ich doch.../, dachte er überrascht. /Das ist doch der Kleine aus dem Bauernhaus! Was macht er hier? Und was mache ich, wenn er zu neugierig wird?/ dachte er, hoffte aber inständig, der Sarg in dem er lag, würde den Jungen vom nachschauen abhalten. Yugi schien es einen kurzen Moment die Sprache verschlagen zu haben, bevor er sich vorsichtig dem Sarg näherte. Als er direkt davor stand, strich er andächtig darüber. Auch der Sarg war nicht von Staub bedeckt, also konnte er noch nicht sehr lange hier stehen. Oder machte ihn vielleicht regelmäßig jemand sauber?! Noch einmal ließ Yugi seine Finger über das Holz gleiten, während er leise zu sich sprach: " Wer hat dich nur hier eingesperrt, statt dich draußen beizusetzen. Grausam, dass du selbst die Ewigkeit in diesen Mauern verbringen musst...so ganz allein." Dann drehte sich Yugi um und ging. Bevor er den Raum ganz verließ schaute er noch einmal auf den Sarg. Yami zuckte zusammen, als der Junge näher kam und über den Sarg strich. Doch bei den Worten des Jüngeren, die er ganz genau verstand, schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. /Ich bin lebendig, Süßer, keine Sorge. Und so allein bin ich auch nicht... Wobei es einen Unterschied zwischen allein sein und sich einsam fühlen gibt./ Bei diesem Gedanken wurde das Lächeln bitter. Er hatte sich nicht gerührt und war froh, dass dieser Junge, den eine wahre Unschuldsaura umgab, den Sarg nicht öffnete. Er hätte ihn nur ungern durch ein plötzliches Lebenszeichen erschreckt. Draußen angekommen schien Yugi etwas enttäuscht. Insgeheim hatte er schon gehofft einen Vampir anzutreffen. Doch der Sarg hatte ihn ganz mitgenommen. Nein er hätte sich nicht getraut ihn zu öffnen. Schließlich wäre das Ruhestörung gewesen. Wenn derjenigen in dem Sarg noch nicht mal ein anständiges Begräbnis zuteil wurde, so würde er ihn wenigstens in Frieden lassen. Daheim angekommen, machte er sich sogleich daran den Tisch zu decken, denn sein Großvater war gerade mit dem Essen fertig geworden. "Danke, dass du mir hilfst, mein Junge.", lächelte der alte Mann. "Und hast du was Interessantes auf deinem Ausflug entdeckt?", fragte er lächelnd, während er die fertigen Hamburger auf den Tisch stellte. "Lass sie dir schmecken.", wünschte er, während er sich selbst einen nahm. "Naja, nur einen Sarg. Ich frage mich warum sie ihre Toten nicht begraben haben, statt sie so im Schloss verwesen zu lassen?!" Plötzlich fiel Yugi wieder was ein. Die brennenden Fackeln und die Tatsache, dass der Sarg nicht verstaubt war, war noch ein Rätsel. Wer hatte denn nun diese Fackeln angemacht? Das Schloss machte einen verlassen Eindruck. Yugi würde heut Abend wieder vorbeischauen um herauszufinden wer oder was dort lebte. Genüsslich ließ er sich zwei Hamburger schmecken und ging dann nach oben. Er wollte etwas in seinen Büchern rumstöbern. Vielleicht fand er dort was Nützliches. Erst als Yugi bemerkte, dass es schon dunkel war, ging er wieder nach unten. Er musste dringend aufs Klo. Doch die Toilette funktionierte noch nicht daher musste er nach draußen gehen. Dort aber schlich eine Gestalt herum. Jemand, der noch nicht gesehen werden wollte. Diese Gestalt hielt sich in den Schatten der Büsche und Bäumen versteckt. Sie hatte sich einiges vorgenommen in dieser Nacht. Sie bewegte sich ganz leise und unauffällig, ohne einen Laut zu machen. Erst als sie in der Nähe des Bauernhauses stehen blieb, machte sie einen ungeschickten Schritt, sodass ein Ast leise knackte. Zu dieser Zeit war Yugi gerade mit seinem Geschäft fertig geworden und erschrak, als er das Knacken hörte. Blitzschnell zog er seine Hose hoch und griff sich den Ast der neben ihm lag. "Wer ist da?", fragte er ängstlich. "Komm raus, ich bin bewaffnet und gefährlich!" Ein Grinsen huschte über Yamis Gesicht. Eigentlich war es ja nicht so geplant gewesen, doch sollte er das Beste draus machen. So trat er aus dem Schatten der Büsche und Bäume hervor. "Hübscher Stock.", meinte er grinsend. "Aber so gefährlich siehst du mir nicht aus." Mit diesen Worten ging er auf den Jungen, der ihm so ähnlich war, zu und musterte ihn genau. /Er ist wirklich süß…/ ,dachte er und sein Entschluss, das Vertrauen des Kleinen zu gewinnen, festigte sich. Der alles andere als begeistert war um diese Zeit noch Leute anzutreffen und noch dazu welche, die einen beim Pinkeln nachstellten. Doch als Yugi seine Taschenlampe anmachte und erkannte wer da vor ihm stand, verschlug es ihm glatt die Sprache. Der Junge der vor ihm stand, hätte fast sein Zwilling sein können. Nur ein paar feine Unterschiede hoben davon ab, dass es nicht so war. Höchst erstaunt musterte Yugi den Fremden. Er war nicht viel Älter als er, aber was machte er um diese Zeit noch hier? Kein Mensch hier in der Gegend traute sich bei Nacht raus. Doch Yugi interessierte sich eher für was anderes. "Wie lange bist schon da hinten?", fragte er vorsichtig nach. Yami lächelte den anderen lieb an. "Noch nicht lange. Ich habe dir schon nichts weggeguckt, keine Sorge Kleiner.", grinste er und zerwuschelte Yugis Frisur. "Hey lass das!", kam es automatisch zurück. Yugi mochte das gar nicht wenn einer an seinem Haaren rumspielte. "Was suchst du eigentlich hier und das noch um diese Zeit? Traut sich doch sonst keiner um diese Zeit hier raus, wegen den angeblichen Vampirgerüchten." Bei diesen Worten grinste Yami noch breiter. Wenn der Kleine wüsste, wen oder besser, was er da vor sich hatte. "Ich wollte eigentlich nur wissen, wer es gewagt hat, hier in die Nähe des Schlosses zu ziehen, auch wegen den Vampirgerüchten, welche mich im übrigen kalt lassen.", antwortete er auf die Frage des Anderen ehrlich. "So?! Und warum lässt dich das kalt. Glaubst du nicht an so was?", fragte Yugi etwas misstrauisch nach. Irgendetwas an diesem Kerl war nicht so wie bei Anderen. "Ich glaube, dass es nur wenig gibt, das unmöglich ist. Wieso sollte es keine Vampire geben?", fragte er und sah sein Gegenüber an. Ihn interessierte schon, wie der Kleine über sein Volk dachte. Diese Aussage erstaunte Yugi schon etwas, da es bis jetzt jeder vermieden hatte auf dieses Thema einzugehen. "Nur so. Mit wem hab ich eigentlich die Ehre, wenn ich fragen darf?" "Mein Name ist Yami.", antwortete der Gefragte lächelnd und verneigte sich etwas. "Und wie darf ich dich nennen, Kleiner?", erkundigte er sich höflich. "Mich ruft man Yugi. Yugi Muto. Freut mich dich kennen zu lernen", kam es höflich zurück "Die Freude ist ganz auf meiner Seite.", gab Yami zurück und verbeugte sich erneut. "Darf ich erfahren, was euch dazu bewogen hat, hier her zu ziehen, in die Nähe eines Spukschlosses?", erkundigte Yami sich als nächstes. Bei dieser Frage verfinsterte sich Yugis Gesicht. "Weil wir aus unser anderen Wohnung fristlos rausgeschmissen worden sind. Da haben wir auch nur zur Miete gewohnt. Und dieses Haus hier konnten wir uns sofort leisten. Von den Vampirgerüchten haben wir erst hier erfahren. So sind wir hierher gekommen und wo wohnst du?", warf nun auch Yugi ein. Yami nickte verstehend. "Ist ja fies, den Vertrag einfach so zu kündigen.", stellte er fest. "Ich? Ich wohne da." Mit diesen Worten deutete er grinsend auf das Schloss. "Was du wohnst im Schloss? Aber als ich heute Mittag da war, hab ich niemanden gesehen!" Yami grinste. /Fast hättest du mich gesehen./ dachte er, sagte aber: "Das Schloss ist riesig. Da passiert es oft, dass man jemanden nicht sofort findet." "Das stimmt.", bestätigte Yugi. Dabei fielen ihm wieder die Fackeln ein, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass Yami dort allein in diesem großen Schloss lebte und auch wenn, warum dann die Angst vor angeblichen Vampiren? "Du wohnst also im Schloss. Dann kannst du mich ja jetzt dorthin begleiten. Ich wollte noch was untersuchen." Bei diesen Worten sah Yami den Kleinen fragend an. "Woher dein Interesse für das Schloss?", fragte er überrascht. Bislang hatte jeder sein Zuhause gemieden. Gut, dass seine Leute im Moment fast alle unterwegs waren. "Weil ich heute Mittag einen Sarg gesehen habe. Hast du den noch nicht gesehen?", fragte Yugi nebenbei. Yami seufzte und fragte sich, wieso der Kleine ihn darauf ansprechen musste. Natürlich wusste er von dem Sarg... "Irgendwann gewöhnt man sich an alles, auch an Särge, die in Räumen herumstehen.", antwortete er ausweichend. Diese Aussage erstaunte Yugi zwar etwas, doch er ließ es dabei und ging stattdessen seinem Großvater bescheid sagen, dass es etwas länger dauern würde bis er zurück kommen würde. Dann ging er wieder zu seinem neuen Freund und machte sich mit ihm zusammen zum Schloss auf. Yami wartete geduldig auf Yugis Rückkehr. Zwar fand er es merkwürdig, dass Yugi unbedingt zum Schloss wollte, doch irgendwie konnte er dem Kleinen den Wunsch nicht abschlagen. Außerdem... wenn er Yugis Vertrauen gewinnen wollte und er wirklich bereit war, ihm aus der Finsternis herauszuhelfen, dann musste er früher oder später eh die Wahrheit erfahren. Wieso sollte er ihn dann nicht jetzt schon ins Schloss führen? Als sie dann dort ankamen, öffnete Yami wie selbstverständlich das große Tor und betrat den Hof. "Was willst du denn genau sehen, Yugi?", erkundigte er sich dann. "Ach weißt du...", begann Yugi etwas zögerlich. "Ich würde dir erst gerne mal den Raum zeigen wo ich den Sarg gesehen habe." Daraufhin sah Yami Yugi etwas skeptisch an, doch nickte er. Er duldete nur wenige Leute in seinen Gemächern... Auf einmal fuhr ihm ein Schreck durch die Knochen. Hatte er nach dem Aufstehen den Sargdeckel wieder geschlossen? Er wusste es beim besten Willen nicht mehr...Was sollte er tun? Yugi allein lassen und nachsehen? Das konnte er nicht. Dazu waren noch zu viele seiner Leute hier... Also konnte er nur hoffen, dass er den Deckel geschlossen hatte. Yugi hatte nicht auf Yamis besorgtes Gesicht geachtet, sondern sich ganz darauf konzentriert den Weg in das Zimmer wieder zu finden, dass sie beobachtet wurden, bemerkte er nicht. Hinter einer Säule stand noch jemand, dem es ziemlich komisch vorkam, dass Yami seine Opfer seit neustem mit ins Schloss brachte. Yami indes bemerkte den Beobachter, war aber froh, dass dieser sich nicht zeigte. Ein Blick genügte und er wusste, dass dieser Beobachter sich Yugi nicht zeigen wollte. So grübelte er weiter darüber nach, ob er nun den Deckel geschlossen hatte oder nicht und ging neben Yugi her zu seinem Zimmer. Kurze Zeit später standen sie in der Tür seines Zimmers und Yugi erstarrte sogleich, als er zum Sarg sah. Der Deckel war halb abgehoben und schräg auf den Sarg gedreht worden. "Was?! Seit wann laufen Tote durch die Gegend?!", kam es augenblicklich von Yugi, der sich sogleich ängstlich an seinen neuen Freund klammerte. Yami verfluchte seine Unordentlichkeit, als er den offenen Sargdeckel sah. /Seit sie nicht tot sind, sondern nur nicht fähig Tageslicht zu ertragen/, antwortete Yami in seinen Gedanken. Was er Yugi sagen sollte, wusste er nicht, der sich immer noch ängstlich an Yami drückte. "Der Deckel war zu. Ich schwöre. Schließlich war ich heute Mittag schon hier und hab den Toten bemitleidet, dass er nicht draußen bestattet wurde und jetzt...rennt er hier rum?!" "Seit wann rennen Tote durch die Gegend?", fragte Yami amüsiert. "Aber selbst wenn, ich verspreche dir, dass er dir nichts tun wird." Er legte seinen Arm um Yugi um ihn zu ermutigen. Er sollte hier keine Angst haben. Weder er noch sonst ein Vampir würde Yugi anfallen, solange er hier das Sagen hatte. Plötzlich fiel Yugi etwas ein: "Du vielleicht stehen wir im Zimmer eines Vampirs. Allein die Vorstellung macht mir schon Angst!" /Dabei wollte ich doch unbedingt mal einen treffen und jetzt mach ich mir fast ins Hemd/ "Du Yami was ist wenn er zurückkommt? Ich will dann nicht hier sein und seinen Zorn auf mich ziehen.", bemerkte Yugi noch recht gefasst. "Mach dir darüber mal keine Gedanken, Kleiner.", lächelte Yami und zog Yugi näher an sich. "Ich sagte doch, dass ich auf dich aufpassen werde. Und ich verspreche dir, dass der eventuelle Bewohner dieses Raumes ganz sicher nicht hinter uns auftauchen und dir den Kopf abreißen wird. Aber wenn du willst, können wir gehen." Zwei unschuldige Augen schauten zu ihm auf. "Ja wäre mir lieber." Daraufhin verließ Yami mit Yugi den Raum wieder und schloss die Tür hinter sich, nicht dass sich irgendjemand unbemerkt in seine Privatgemächer schlich... Leise verließen sie das Schloss wieder und streiften etwas durch die Gegend. Nach einer Weile kamen sie an eine friedliche Lichtung. "Wow, ist das schön hier. Ich wusste gar nicht, dass es hier eine Lichtung gibt.", sagte Yugi begeistert und sein Gesicht strahlte mit den Sternen um die Wette. Sanft lächelnd sah Yami zu dem Kleinen. "Hier gibt es einige schöne Orte. Dieser hier ist nur einer davon.", erklärte er und ließ sich ins Gras sinken. Yugi setzte sich nach einer Weile hinzu und beobachtete die Sterne. "Bin ich froh, dass wir da raus sind. Ich hatte richtig Angst bekommen. Wie hältst du es eigentlich da drinnen aus?" "Keiner der Schlossbewohner kommt mir zu Nahe. Und man kann sich an alles gewöhnen.", meinte er mit leicht bitterem Unterton. "Wie meinst du das, man gewöhnt sich an alles? Heißt das du lebst alleine...mit...mit echten Vampiren?!" Yami seufze. "Wir haben uns arrangiert. Sie lassen mich in Ruhe.", antwortete er wahrheitsgemäß. Den Grund dafür nannte er aber noch nicht. "Was!?", kam es erstaunt und geschockt zugleich zurück. "Du…du lebst also wirklich mit echten Vampiren zusammen? Hast du da keine Angst, dass sie dich doch mal anfallen könnten?", fragte Yugi nach, da ihm die Sache doch etwas zu denken gab. Schließlich hatte man noch nie von Vampiren gehört, die Menschen bei sich wohnen ließen ohne sie für ihren Zweck zu halten. Yami lächelte, doch arbeitete es in seinem Gehirn. Wie könnte er es erklären ohne sich verraten zu müssen. "Wie gesagt, wir haben uns arrangiert.", meinte er. "Ich vertraue dem Lord da. Ich denke lebend nütze ich den Vampiren eher als tot.", setzte er hinzu. Auf diese Antwort bekam Yami nur einen verwirrten Gesichtsausdruck. "Wie das, wenn sie dich nicht anrühren?" Yugi war das alles andere als geheuer. Unhörbar seufzte Yami. Konnte der Kleine sich nicht einfach mit seinen Erklärungen zufrieden geben? "Auch wenn sie mich nicht beißen, kann ich ihnen doch bei einigen Sachen behilflich sein oder?", fragte Yami und hoffte dabei, Yugi würde nicht weiter nachfragen. "Achso.", war seine knappe Antwort. Weiter wollte Yugi nicht auf seinen neuen Freund einreden, da dieser irgendwie nicht mehr dazu sagen wollte. Das musste Yugi einfach akzeptieren. Er konnte ja nicht erwarten, dass man einem direkt blind vertrauen konnte. Deshalb wechselte Yugi gekonnt das Thema. "Ich beneide dich dafür. Du lebst mit echten Vampiren zusammen. Kannst du mich nicht mal mit dem Lord bekannt machen? Vielleicht kann ich ihm auch helfen?!" Überrascht über den Themenwechsel sah Yami den Kleinen an. "Was? Du willst wirklich Bekanntschaft mit dem Lord machen????" Okay, er wusste von Anfang an, dass dieser Junge anders war als gewöhnliche Menschen, aber das er SO Positiv auf sein Volk reagierte, hätte er nun wirklich nicht gedacht. "Ich kann ja mal mit ihm reden.", meinte er, wobei er dann bei dieser Begegnung wohl kaum dabei sein konnte... "Aber woher kommt es, dass du so ... positiv auf mei... die Vampire reagierst?", fragte er dann noch. "Naja also...", begann Yugi zögerlich. Bis jetzt hatte sich jeder nie mehr bei ihm blicken lassen, wenn er seinen wahren Grund für seine Begeisterung für Vampire preisgab. "Willst du das wirklich wissen?", fragte Yugi vorsichtshalber nach und hoffte, dass dem nicht so war. Yami lächelte. "Es interessiert mich, ja.", antwortete er. "Nur keine Angst. Ich werde dich nicht auslachen, ganz sicher. Bislang hat jeder nur abwertend auf sie reagiert. Wieso nicht auch du?", fragte er. "Es ist das erste Mal dass ich jemanden treffe, der nicht schreiend davonrennt." Verlegen kratzte sich Yugi am Kopf. "Stimmt, ich aber nicht.", bemerkte er mit leicht geröteten Wangen. "Na gut, ich erzähle es dir. Weißt du ich will es einfach nicht glauben, dass Vampire herzlose Tötungsmaschinen sind, die uns Menschen nur all zu gern töten. Wir Menschen sind da ja auch nicht besser. Wir töten doch auch. Wir essen Tierfleisch und nicht nur das, wir töten auch uns selbst. Doch die Menschen waren immer so. Alles was ihnen gefährlich werden könnte oder ist, wird gleich als Kind des Teufels angesehen und gejagt und getötet. Ich will nicht wissen wie die Vampire über uns denken. Ich möchte beweisen das Vampire auch Gefühle haben. Hoffe ich zumindest. Dann könnte ich etwas tun damit die Menschen sie nicht mehr jagen und so. Naja zumindest kann ich es dann versuchen. Verstehst du?", fragte Yugi und hoffte auf Verständnis. Aufmerksam lauschte Yami den Worten des Anderen. Sein Interesse an dem Kleinen wuchs. Mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht meinte er: "Du bist wirklich einzigartig. Und ich teile deine Ansicht über dieses Volk." Erstaunt schaute Yugi seinen neuen Freund an. "Ich hätte nicht gedacht, das jetzt von dir zu hören. Du bist der Erste der sich da nicht über mich lustig gemacht hat.", kam es bewundernd zurück. "Wieso sollte ich mich über dich lustig machen?", fragte Yami. "Wie du siehst leben wir beide noch. Wirklich bösartige Vampire hätten dich und deinen Großvater schon letzte Nacht umgebracht." Er ließ sich ins Gras sinken und sah zu den Sternen hoch. Yugi ließ sich ebenfalls ins Gras fallen und betrachtete den Sternenhimmel. "Hoffentlich klappt es, dass du mich mit dem Lord bekannt machen kannst. Dann lern ich endlich einen richtigen Vampir kennen. Das ist mein größter Traum!" Yami schmunzelte in sich hinein. Wenn Yugi wüsste, dass er sich gerade mit ebenjenem Lord unterhielt... "Du wirst ihn ganz sicher kennen lernen.", versprach er. Der Kleine gefiel ihm und seine Hoffnung, der Einsamkeit und Finsternis zu entfliehen wuchsen. Obwohl es Yugi ziemlich komisch vorkam, nickte er einfach. "Ok, dann bis morgen!", verabschiedete sich Yugi. "Mach’s gut, Kleiner. Bis morgen.", verabschiedete Yami sich ebenfalls und hauchte ihm ein Küsschen auf, von dem man nicht sagen konnte, ob es nun Yugis Wange oder die Lippen treffen sollte. Dann drehte Yami sich um und verschwand in Richtung Schloss. Yugi blieb ziemlich perplex zurück und ging dann rein und lehnte sich an die geschlossene Tür. Mit einem Finger strich er über den Teil seines Mundes den Yami mit seinen Lippen berührt hatte. / Wollte er mich küssen?! ... Sicher nicht...er ist sicher nur ausgerutscht und wollte mich sicher nur auf die Wange küssen./ Mit zufriedenem Lächeln kehrte Yami ins Schloss und sein Zimmer zurück. Erneut nahm er sich vor ordentlicher zu werden und setzte sich ans Fenster, um dort den Anbruch des neuen Tages zu erwarten und über Yugi nachzudenken. Erst als die Sonne am Aufgehen war, legte er sich schlafen. Yugi indes war nach einer Weile auch in sein Zimmer gegangen um sich bettfertig zu machen. Immer noch fühlte er Yamis Lippen wie sie flüchtig seine berührten. Das ganze beschäftigte ihn doch mehr als er dachte. Erst nach zwei Stunden war er eingeschlafen. Es war kurz nach Sonnenaufgang. Sugoroku Muto räkelte sich in seinem Bett und setzte sich auf. Er ging runter in die Küche um das Frühstück zu machen. Yugi war recht lange weggeblieben letzte Nacht, also wollte er ihn noch nicht wecken, da er ja auch seinen Schlaf benötigte. So aß er allein Frühstück und machte sich dann weiter im Garten zu schaffen. Erst gegen Mittag wachte Yugi auf und bemerkte wie spät es war. Wie vom Blitz getroffen sprang er aus dem Bett und zog sich an. Nach einem Schnellfrühstück ging er sofort nach draußen um seinem Großvater zu helfen. "Morgen oder guten Tag trifft es wohl eher. Warum hast du mich denn nicht geweckt?", meinte Yugi etwas verstört. "Morgen.", begrüßte der alte Mann seinen Enkel lächelnd. "Ich dachte, du wolltest lieber ausschlafen, nachdem du dich die ganze Nacht rumgetrieben hast." Dann reichte er Yugi den vollen Unkrauteimer. "Das kannst du mal auf den Haufen da hinten bringen.", meinte er dann. "Klar mach ich sofort.", entgegnete er. "Stell dir vor, Großvater, ich hab einen Jungen kennen gelernt der sieht mir zum Verwechseln ähnlich. Heute Abend treff ich ihn wieder und werde ihm noch ein Bild malen, darüber freut er sich bestimmt." „Ja, das wird er bestimmt.", meinte er und widmete sich weiter den Flächen, die in Zukunft zu Beeten werden würden, indem er die ganzen Wildkräuter herausriss. "Warte, ich helf dir bei den Wildkräutern!" Mit diesen Worten machte sich Yugi an die Arbeit. Nach zwei Stunden verabschiedete er sich dann wieder um sein Bild zu malen. Gegen Abend hatte er es dann endlich fertig und reichte es feierlich beim Abendbrot seinem Großvater. "Siehst du, das ist Yami, mein neuer Freund." Interessiert sah Sugoroku das Bild an. "Wow! Man könnte meinen, ihr seid Zwillinge.", stellte er fest, als er das Bild genauer in Augenschein nahm. „Sag ich doch. Aber ich muss jetzt los. Es ist schon dunkel und er wollte schon zur Dämmerung da sein. Also kommt er sicher jeden Augenblick. Ich nehme meinen Rucksack mit!", sagte Yugi noch, bevor er durch die Tür verschwand. Die frische Nachtluft versprach ein schönes Wetter für morgen. Vielleicht hatte da Yami etwas mehr Zeit. Sugoroku nickte und ließ seinen Enkel ziehen. "Viel Spaß und bis morgen." Yami war pünklich mit der einsetzenden Dämmerung aufgewacht. Sobald die Sonne tief genug stand, öffnete er sein Fenster um auf die Jagd zu gehen. Anschließend setzte er sich auf einen Ast in der Nähe des Bauernhauses und wartete auf Yugi, der auch wenig später an dem Baum vorbeikam. Geschickt sprang er von dem Ast herunter. "Da bist du ja.", begrüßte er Yugi mit einem lieben Lächeln. Ziemlich geschockt und mit einem leichten Schreck schaute Yugi Yami an, der gerade von einem etwa zwei Meter hohen Ast gesprungen war. "Bist du verrückt mich so zu erschrecken? Und zweitens, hättest du dir was tun können bei der Höhe. Mach das nie wieder, klar!", schimpfte er. Yami lachte leise in sich hinein. Wenn der Kleine wüsste, wo er sonst so rauf und runter sprang. "Mach dir da mal keine Gedanken.", meinte er amüsiert. "Ich springe häufiger aus solchen Höhen." Lächelnd tätschelte er Yugis Kopf. "Aber dass ich dich erschreckt hab, tut mir Leid." "Du machst das öfter? Lass das lieber ok.", meinte Yugi besorgt. "Gehen wir wieder zur Lichtung? Ich will dir was geben." "Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Kleiner.", meinte Yami lächelnd. Doch dann bot er Yugi seinen Arm an. "Na komm, dann lass uns gehen, wenn dir die Lichtung so gut gefällt." Wie von selbst nahm er den dargebotenen Arm an und machte sich mit seinem Freund zur Lichtung auf. Kaum dort angekommen löste sich Yugi wieder von dem Arm und setzte sich ins Gras. "Komm setz dich zu mir, dann gebe ich dir dein Geschenk.", sagte Yugi aufgeregt. Yami setzte sich zu Yugi und sah ihn erwartungsvoll an. "Was hast du denn für mich?", fragte er neugierig. Es kam immerhin nicht so häufig vor, dass ihm jemand einfach so Geschenke machte. Schnell kramte Yugi besagtes aus seinem Rucksack. Doch in der Eile verletzte er sich am Finger. Mit einem kurzen: "Autsch!", ließ er das Bild sofort fallen. Der Schnitt war zwar nicht tief, blutete aber trotzdem ziemlich arg. "Oh nein, ich hab keine Pflaster mit. Was mach ich denn jetzt?", fragte er mehr sich selbst. Sofort nahm Yami den süßlichen Geruch von Yugis Blut wahr. /Jetzt nur nicht den Verstand verlieren!/, mahnte er sich. "Komm, ich kümmer mich drum.", meinte er und hatte schon Yugis Hand genommen und die Lippen um den kleinen blutenden Schnitt gelegt, um das Blut abzulecken, bis nichts mehr nachkam. Der süße Geschmack des Blutes raubte ihm fast den klaren Verstand. Wie gut, dass er vorhin schon seinen Hunger gestillt hatte... So konnte er sich jetzt beherrschen und dem Drang mehr von diesem köstlichen Blut zu bekommen, widerstehen. "So.", meinte er lächelnd und gab die Hand wieder frei. Man konnte den Schnitt fast nicht mehr sehen. Erstaunt und völlig perplex schaute Yugi auf seinen Freund der sich um seine kleine Wunde kümmerte. Etwas komisch fand Yugi nur das Yami es anscheinend genoss seinen Finger zu verarzten. Das bestätigte allein schon das leichte Saugen das Yami an den Tag legte um das Blut zu entfernen. "Alles in Ordnung?" fragte Yami, der Yugis perplexen Blick bemerkt hatte und sah den Jüngeren mit schief gelegtem Kopf an. Dieser schaute einfach eine Weile zurück bevor er antwortete. "Ja...danke!" Lieb lächelte Yami Yugi an. "So. Darf ich dann auch erfahren, woran du dich geschnitten hast?", erkundigte er sich und sah zu dem Rucksack der noch das Geschenk, was immer es sein mochte, beinhaltete. "Eh..natürlich!", kam es sofort von Yugi. Augenblicklich kramte er das Bild aus dem Rucksack und reichte es Yami. "Bitte. Ich hoffe es gefällt dir?", fragte er noch vorsichtig. Yami nahm das Bild genau in Augenschein. "Hey... das ist wirklich gut geworden.", meinte er. "Danke." Sanft strich er einmal über Yugis Wange und rollte dann das Bild vorsichtig zusammen, bevor er sich, wie am Vorabend, ins Gras sinken ließ. "Im Schloss findest du sicher einen Platz dafür. Du sag mal, hast du morgen Mittag mal Zeit? Ich würde mich gerne mal bei Sonnenschein mit dir hier treffen.", fragte Yugi einfach mal nach. Yami schluckte. Er hatte geahnt, dass Yugi danach fragen könnte. "Tut mir Leid, Kleiner.", meinte er. "Aber Tagsüber habe ich immer viel zu tun. Nur Abends komm ich aus dem Schloss und hab Zeit für mich zur Verfügung.", erklärte er leise. "Tut mir Leid.", setzte er nochmals hinzu. "Schade!", war Yugis knappe Antwort. "Dann sehen wir uns morgen um die selbe Zeit wieder ok?" "Tut mir ehrlich Leid, aber es geht wirklich nicht.", entschuldigte Yami sich wiedermals. "Aber morgen bin ich ganz sicher wieder bei dir in der Nähe.", meinte er und streichelte Yugis Wange. "Gut dann sehen wir uns morgen." Mit diesen Worten wandte er sich ab und wollte gehen. Schließlich war es schon recht spät geworden und Yugi hatte auch das Gefühl auf der Stelle einzuschlafen. Yami lächelte. "Ja, bis morgen, Süßer.", verabschiedete er sich und hauchte ihm genau wie am Vorabend einen Kuss auf, der sowohl Yugis Mundwinkel als auch die Wange traf. Dann machte er sich zurück auf den Heimweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)