Snowflake von Yumielle ================================================================================ Kapitel 1: Whisper ------------------ *Umpfh* So hörte sich ungefähr das Geräusch an mit dem Shaolan, Sakura, Fye und Kurogane in der neuen Welt landeten. Mokona segelte fröhlich auf Fyes Schulter und verkündete Stolz das sie angekommen seien. Die Vier Reisenden erhoben sich langsam aus dem meterhohen Schnee und sahen sich um. "Also meine Welt scheint es nicht zu sein" verkündete Kurogane. "Hmmm" kam es von Mokona. "Spürst du schon etwas Moko-chan?" fragte die Prinzessin, während sie sich den Schnee vom Kleid klopfte. Mokona dachte kurz nach und sagte dann: "Ganz leicht, aber so als währe eine Barriere um die Feder errichtet worden." Fye war ein paar Schritte von den anderen weg gegangen und sah sich um. Der Schnee rieselte leise vom dunklen Himmel, er hatte die Bäume, die rings um sie herum standen schon längst mit Schnee bedeckt so das alles weiss aussah. Kurogane schaute zu dem Magier rüber und stapfte dann zu ihm. "Es ist doch nicht etwa deine Welt?" fragte er leise und sah Fye ins Gesicht. Für einen Augenblick erhaschte er den Blick auf ein melancholisches Lächeln. Doch blitzschnell lachte Fye wieder und verneinte. Fye bückte sich und hob etwas Schnee hoch. Der Schwertkämpfer sah ihm verwundert zu und registrierte das dieses Lachen 'falsch' war. Er seufzte, oft war der kleine Magier gut drauf. Wenn sie sich wieder jagten hatte er sogar richtig Spaß. Doch ab und an versteckte er seine Gefühle hinter einer kalten Maske, die dem Schnee sehr ähnelte. Kurogane bereitete es unheimliches Vergnügen den blonden dann so zu erschrecken, dass die Maske abfiel und dieser dann sein wahres Gesicht zeigte. Danach lachte Fye meistens fröhlich. Prompt wurde Kurogane in seinen Gedankengängen unterbrochen als Fye ihm einen Schneeball ins Gesicht schmiss und lachend weg rannte. "Na warte, duuu~ !!" brüllte Kurogane und flitze ihm hinterher. Shaolan ignorierte die beiden und betrachtete die Sterne, die inzwischen hinter den Wolken hervorblitzten. "Lass uns hier entlang, Prinzessin" meinte er sanft zu Sakura und deutete in eine Richtung. "Okay" antwortete diese. "Mokona holt die beiden Streithähne" rief Mokona fröhlich und hüpfte zu Fye, der Kurogane mit Schneebällen zuschmiss. "Shaolan und Sakura gehen" sagte er zu Fye, so das dieser aufblickte. "Ohh Kuro-pi! Wir sollten schnell hinterher" rief Fye dem Schwertkämpfer zu und stand auf. Er klopfte sich den Schnee vom Mantel, der diesen schon sehr aufgeweicht hatte. Kurogane brummte nur und ignorierte sogar, dass der Magier ihn 'Kuro-pi' genannt hatte. Er stapfte nun mit schweren Schritten den anderen hinterher, die schon auf ihn warteten. Sie gingen schon eine ganze Weile, als sich der Wald langsam lichtete. Doch nicht etwa um aufzuhören, Nein. Sie kamen an einen großen See, der teils zugefroren war. "Wow" kam es von Sakura. Der See glitzerten im Mondschein und kleine Glühwürmchen schwirrten umher. "Seht mal da vorne." sagte Shaolan, er deutete auf einen undeutlichen Schemen an der anderen Seite vom See. "Vielleicht können wir da unterkommen" meinte Fye und schritt etwas näher an den See um besser sehen zu können. Doch das hätte er besser nicht tun sollen, denn plötzlich gab es ein knackendes Geräusch und der Schnee unter Fye's Füssen rutsche weg. Darunter war der zugefrorene See zu sehen. Es ging alles so schnell, das keiner reagieren konnte, Fye entwich ein überraschtes keuchen und seine Augen weiteten sich als er ausrutschte und hintenüber in den See fiel. "Fye-san" rief Sakura und wollte ihm hinterher hechten. "Nein" kam es von Shaolan, er hielt Sakura fest. "Du brichst auch noch ein! Der See kann viel größer sein als es aussieht" erklärte er ihr während er mit Schrecken sah wie Fye entgültig von den leichten Wellen die das brechende Eis verursacht hatte verschluckt wurde. "Ich hoffe er kann schwimmen" kam es scheinbar unbeteiligt von Kurogane, doch er sah sehr besorgt aus. Wenige Sekunden später hörten sie ein Luftschnappen und Fyes Kopf tauchte wieder auf. Er atmete schwer und sein lächeln war verschwunden. Kurogane stürmte zu Fye, ohne das Shaolan ihn aufhalten konnte. "Nimm mein Schwert" rief er und hielt es Fye so hin, dass dieser sich rausziehen konnte ohne das Kurogane selbst auf dem brüchigen Eis stand. Fye ergriff mit zitternden Händen das Schwert und ließ sich rausziehen. "Mensch was machst du nur" murmelte Kurogane und half dem Magier auf, was diesen erstaunte. Hasste der Schwertkämpfer ihn nicht? Jedenfalls hatte er das mal vor langer Zeit, in einer anderen Welt gesagt. "Danke" kam es leise von dem blonden. Kurogane sah ihn erstaunt an, sonst hätte Fye albern in die Hände geklatscht, aber er hatte sich bedankt. Wohl ging es ihm nicht so gut, wie Kurogane es dachte. Der Magier stand nun zitternt vor Kurogane und wusste nicht recht was er sagen sollte. "Oh Fye-san" sagte Sakura und lächelte ihn an. "Wir müssen schnell eine Unterkunft finden, Fye-san ist ganz nass und wenn er hier weiter rum steht wird er noch krank!" erklärte Shaolan. "Mokona ist auch schon ganz kalt!" rief das kleine Tierchen. Also steuerten sie alle die Richtung des Schemens an. Fye stapfte schnell hinter ihnen her und Kurogane schüttelte nur den Kopf. Manchmal waren die Kinder echt vernünftiger als er. Der Magier kam nur schwer voran, da sein nasser Mantel ihn erheblich behinderte. Kurzerhand blieb Kurogane stehen um auf ihn zu warten. Als Fye auf gleicher Höhe mit ihm war, nahm er dem blonden den nassen Mantel ab, was diesen erstaunt aufsehen ließ. Er zitterte. "Eh Kuro-san, ohne Mantel friere ich aber" sagte Fye und versuchte Kurogane den Mantel abzunehmen. Doch der Schwertkämpfer hielt den Mantel gerade so, dass Fye ihn nicht erreichen konnte. Fye sah zu Boden. Hatte er sich in dem Schwertkämpfer geirrt? Plötzlich spürte er, wie Kurogane ihm den Mantel wieder umlegte, doch er war nicht nass oder schwer, sonst warm und trocken. Erstaunt sah der kleine auf. Kurogane hatte ihm seinen Mantel gegeben und trug Fyes nun unter dem Arm. "Komm, sonst verlieren wir die anderen" meinte er nur und schritt voran. Dankbar lächelnd folgte Fye ihm. "Ohhh, da können wir uns aufwärmen!" rief Mokona. Sie hatten eine kleine Hütte erreicht. Shaolan klopfte, doch niemand antwortete. Also drückte er leicht gegen die Tür, welche auch schon aufschwang. Man merkte sofort, dass schon lange niemand mehr in dieser Hütte war, überall lag eine Zentimeter dicke Staubschicht. Shaolan betratt den einzigen Raum. In einer Ecke war eine Feuerstelle, in der anderen lag ziemlich viel Stroh. "Na für diese Nacht wirds reichen" murmelte Shaolan und tratt ganz ein. Die anderen folgten ihm. Vorerst waren sie dem Schnee entkommen. Wenig später prasselte ein kleines Feuer in der Feuerstelle. Kurogane hatte etwas Brennholz hinter der Hütte gefunden und es natürlich sofort rein geschafft. Sakura hatte das Stroh ordentlich verteilt, so das alle einen Platz zum liegen hatten. Nun sassen sie da. Fyes zittern lies langsam nach, da seine Kleidung am trocknen war. Sakura schlief schnell ein, ebenso wie Shaolan. Es war eben doch zu anstrengend für die Kinder. Mokona kroch neben Sakura unter das dichte Stroh und bald hörte man ihn leise und gleichmäßig atmen. "Warum hast du mir geholfen?" fragte Fye. Er sah Kurogane nicht an, sondern starrte nur ins Feuer. "Wir sind ... Verbündete" meinte Kurogane nur. "Hyuu~" kam es leise von Fye, doch ohne die übliche lebensfreude. "Ich halte zuerst Wache, du kannst ruhig schlafen" fügte Kurogane hinzu. Fye nickte. Er legte sich hin. Ein wenig später, als Fyes zittern nachgelassen hatte flüsterte Kurogane: "Und weil wir Freunde sind.". Fye schmiegte sich enger in Kuroganes Mantel. "Ich dachte du hasst mich" wisperte er leise. Der Schwertkämpfer sah überrascht auf Fye hinunter, doch dieser hatte die Augen geschlossen. Kurz sah er zu Shaolan und der Prinzessin, doch die hatten sich völlig im Stroh vergraben und man sah nichts von ihnen. "Das dachte ich auch" antwortete Kurogane nur. Fye schwieg. Das Feuer warf lange Schatten an die Wände und es knackte leicht wenn ein Ast sich verschob. Fye genoss diese friedliche Stille, die Wärme. Er lächelte. Kurogane bemerkte es und um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. Dummer, kleiner Magier, ich weiss längst wie es hinter deiner Maske aussieht, dachte er und schloss die Augen. Er dachte an ihre erste Begegnung. Ihm kam es vor, als läge diese Jahre zurück. Die Hexe der Dimensionen hatte sie zusammen auf eine lange Reise geschickt, doch was wenn sie Kuroganes Heimat erreicht hatten? Dann würde er sich von den anderen trennen müssen. Der schwarzhaarige sah auf Fye hinunter. Wieso wollte Fye nicht zurück in seine Heimat? Was verheimlichte der junge Mann vor ihnen. Während Kurogane so nachdachte, hörte es auf zu schneien und Stille legte sich um das Land. Doch Kurogane bemerkte es garnichtmehr, denn er war eingeschlafen. Die Reise hatte ihn wohl auch erschöpft. So schliefen die Vier Reisenden und Mokona friedlich in der kleinen Hütte im Wald. Und merkten nicht das ein neuer Tag anbrach. "Uaahhh." Fye wachte langsam auf. Er blinzelte in die Sonne, die durch die offene Tür hereinschien. In diesem Moment ähnelte er einer verschlafenen Katze die sich zufrieden auf einer Fensterbank in der Sonne räkelt. Blitzschnell war er aufgesprungen, wieso war die Tür offen? Der Magier sah sich langsam um und konnte niemanden entdecken. Wo waren bloß alle. Mit verwirrter Miene sah er plötzlich Kurogane ein paar Meter vor dem Haus stehen beziehungsweise rumhampeln. Ja, so konnte es der blondschopf nicht anders beschreiben. Er zog sich Kuroganes Umhang über, da es nicht einen Deut wärmer war als letze Nacht und stapfte raus. "Guten Morgen" tönte er fröhlich. Kurogane schreckte zusammen. "Morgen" brummte er. Jetzt sah Fye auch genau, was der Schwertkämpfer machte. Er hackte Holz! Fye betrachtete seinen Gegenüber noch eine Weile, bis dieser sich entnervt umdrehte. "Was ist?" fragte er. Fye blinzelte ihn an und fragte dann hektisch um seine überraschung zu überspielen: "Wo sind denn die anderen?" Kurogane seufzte und stellte sein Schwert zur Seite. "Heute Morgen kam eine Frau vorbei. Sie hat die beiden und Mokona mit ins Dorf genommen, was wohl nicht weit weg ist" erklärte Kurogane ihm. "Oh, wieso bist du denn nicht mit?" fragte Fye verwundert. Kurogane zuckte mit den Schultern und machte sich weiter daran, das Holz zu zerkleinern. "Ohh wollte Kuro-sama mich nicht allein hier lassen?" überlegte Fye mit einem schelmischen lächeln. "Wir wollten dich ja wecken, doch du hast geschlafen wie ein Stein" meinte Kurogane nur dazu und verdrehte die Augen. Verdutzt sah Fye ihn an. Er bemerkte, dass Kurogane ausser seinem normalen Hemd und Hose nichts anhatte. "Ist dir nicht kalt?" fragte Fye und lachte verspielt. "Nein" knurrte der schwarzhaarige und machte weiter bei seiner Aufgabe. Fye sah ihn besorg an. Wo war eigentlich sein Mantel abgeblieben? Fye sah sich suchen um. Er stiefelte zurück in die kleine Hütte und fand ihn auch sofort. Als der Magier seinen Mantel hochhob bemerkte er das dieser noch ganz klamm und nass war. "Hmmm" machte Fye und schaute zu der Feuerstelle. "Kuro-pi?!" rief er fragend nach draussen. Als keine Antwort ertönte wollte Fye schon wieder raus, nachschauen was denn los ist. Da kam ihm Kurogane entgegen, im Arm sehr viel Feuerholz. Er legte es neben die Feuerstelle und versuchte das Feuer wieder zu entzünden. "Wie hat Shaolan das nur hinbekommen" fluchte er, als es nicht klappte. Fye sah zu und kicherte zwischendurch. "Ohh Kuro-chan kann kein Feuer machen" spottete er freundlich. "Mach du es besser" meinte dieser darauf und drehte sich um. "Eh?", Fye wedelte abwehrend mit den Händen, "ich kann das auch nicht!" Kurogane sah ihn skeptisch an. "Wieso zauberst du denn nicht?" fragte er. Fye hörte augenblicklich mit dem herumgewedel seiner Arme auf und sah Kurogane mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Aber du weisst doch, dass ich ohne das Tatoo nicht zaubern werde" beschwerte er sich. Kurogane seufzte, "aber du hast doch letztens in der Welt mit der Bibliothek auch gezaubert" meinte er. Der Magier winkte ab. "Da hab ich die Energie von den Soldaten genutzt, also meine eigene nicht beansprucht" erklärte Fye. Kurogane warf ihm einen genervten Blick zu und versuchte weiter das Feuer anzukriegen. Nach ein paar Minuten hatte er es sogar geschafft, er legte Fyes Mantel direkt vor die Feuerstelle, damit dieser schnell trocknete und setzte sich dann selbst dicht vor das Feuer. "Dir ist ja kalt" stellte Fye fest. Kurogane sagte nichts dazu. Fye zuckte mit den Schultern und schob das Stroh zusammen. Danach ließ er sich neben Kurogane plumpsen und blickte ins Feuer. "Wieso zauberst du nicht?" fragte Kurogane schließlich und blickte den Magier ernst an. "Aber Kuro-pon, ich hab dir doch erklärt..." setzte Fye an, wurde aber sogleich von Kurogane unterbrochen. "Ja ich weiss, dein Tatoo. Aber wieso?!" sagte Kurogane wütend. Fye sah wieder ins Feuer. Ein trauriges lächeln umspielte seine Lippen. "Nun das..." begann Fye, sein 'Mitreisender' beugte sich vor, "das...ist ein Geheimnis" rief Fye aus und lachte albern. Der Schwertkämpfer schüttelte den Kopf. "Kannst du nicht einmal normal sein?" fragte er. Der kleine sah ihn erstaunt an, dann blickte er zum Fenster raus. "Das ist nicht so leicht wie du vielleicht denkst" flüsterte er. Kurogane hatte diese Worte wohl gehört und sein nachdenklicher Blick blieb auf Fye abwesendem Gesicht hängen. Kapitel 2: Roadtrippin ---------------------- Roadtrippin "Kuro-pon, Fye!" rief Mokona und hüpfte in die Hütte. "Ah Mokona, seit ihr wieder da" begrüßte Fye das kleine Tierchen lächelnd. Mokona nickte. Kurz darauf kamen auch Shaolan und Sakura herein. Beide hatten große Tüten in den Armen. "Was habt ihr denn da?" fragte Kurogane die beiden. "Wir haben von den netten Leuten etwas zu Essen bekommen" antwortete Sakura lächelnd und stellte ihr Tüte ab. Dann ließ sie sich erschöpft auf den Boden sinken. "Wir dürfen die nächste Zeit in dieser Hütte übernachten" erzählte Shaolan, als er ebenfalls die Tüte abstellte. "Das Mädchen was hier gewohnt hat ist schon seit Wochen verschwunden". "Verschwunden?" fragte Fye und sah die beiden verwirrt an. Sakura nickte. "Die Dorfbewohner haben uns von Räubern und Wölfen erzählt, die in den Bergen nahe vom Wald leben sollen" erzählte sie und sah dabei besorg aus. "Vielleicht haben sie ja deine Feder, Prinzessin", meinte Shaolan zu Sakura und überlegte, "Die alte Frau meinte doch, dass die Räuber erst seit einigen Wochen so stark geworden sind." Mokona nickte bestätigend. Eine unangenehme Stille entstand, bis Fye aufstand und in die eine Tüte linste. "Na komm Sakura-chan, wir machen jetzt etwas zu essen" rief er übermütig. "Gern" erwiederte die Prinzessin. Kurogane sah Shaolan in die Augen, irgendetwas hatte dieser noch nicht erzählt. Als Shaolan sich nach draussen begab, um weiteres Feuerholz zu holen folgte Kurogane ihm. "Was verschweigst du uns?" fragte er. Shaolan sah zu Boden. "Als Sakura Essen holen war, erzählte die alte Frau auch von den Wölfen. Sie sollen auf die Räuber gehört haben und ..." er wurde am Ende so leise, das Kurogane ihn nichtmehr verstand. "Und was?" fragte Kurogane mürrisch nach. "Sie hat erzählt, das bisher nur junge Mädchen verschwunden sind!" beendete Shaolan seinen Satz. Kurogane nickte, "Jetzt machst du dir also Sorgen um Sakura?" überlegte er. Shaolan nickte. "Na du brauchst keine Angst haben, wir sind doch da" beruhigte der Schwertkämpfer ihn. Shaolan stimmte erfreut zu. "Es gibt Essen, Kuro-pon, Shaolan-kun" rief Fye und tratt aus der Hütte. "Mein Name ist Kurogane" rief der Schwertkämpfer wütend zurück. Shaolan und er stampften durch den Schnee auf die Hütte zu. Fye lachte nur und verschwand wieder ins innere vom Haus. Er und Sakura teilten gerade Holzteller aus, als plötzlich eine Ladung Schnee vom Dach fiel. Fye warf erschrocken einen Blick nach draussen, konnte jedoch nichts entdecken. Kurogane nickte Richtung Dach und bezog direkt neben der Tür Stellung. Shaolan erhob sich ebenfalls. Verwirrt sah Sakura zu den beiden. Sie warteten, die Minuten zogen dahin und langsam entspannten sich die Reisenden wieder. Langsam brach die Dämmerung herein. Nach ein paar Augenblicken machten sie sich schließlich über das Essen her. Keiner hatte bemerkt, dass ein dunkler Schatten kurz zum Fenster herein sah und dann Richtung Wald eilte. Satt und zufrieden lehnte sich Shaolan gegen die Wand und blinzelte schläfrig. Sakura zündete einige Kerzen an, die sie gefunden hatte, so das der ganze Raum in düstere Schatten getaucht war. "Wollen wir noch nach der Feder suchen?" fragte die Prinzessin leise. "Ja" kam es nur von Shaolan und er richtete sich wieder auf. "Bleib du mal sitzen" meinte Kurogane zu ihm. "Der Magier und ich machen das" beschloss er. Fye sah ihn erstaunt an. "Jaaa, Mokona will mit Kuro-pon gehen" rief Mokona freudig aus und stürzte sich auf Kurogane. Fye grinste und zog sich seinen inzwischen wieder trocken gewordenen Mantel an. "Dann bis später" sagte er zu der Prinzessin und Shaolan. Dann schob er den wütenden Kurogane aus der Tür, Mokona hüpfte den beiden hinterher. "Was war das denn jetzt?" fragte Shaolan verwirrt. Sakura zuckte mit den Schultern und sah den anderen besorgt nach. "Lalalala" kam es seit einigen Minuten fröhlich von Mokona. Kurogane knurrte wütend, er beherschte sich gerade noch so. "Wir hätten eine Lampe oder so mitnehmen sollen" bemerkte Fye grinsend. "Hmmm" antwortete Kurogane. Er hatte kaum Probleme im dunkeln zu sehen, was dem Magier aber umso schwerer fiel, denn Fye stolperte fast über jeden Ast der im Weg lag. Desweiteren war Fye in seinem hellen weißen Mantel weithin sichtbar. Der Schnee wurde nämlich fast von der Dunkelheit verschluckt, so das es kaum helles hier draußen gab. Doch das schien ihm nichts auszumachen, denn jedesmal grinste er weiter und brachte irgendeinen Spruch. Mokona gefiel es, auf Kuroganes Schulter zu sitzen, denn obwohl dieser mit jeder Minute genervter wurde sang er laut weiter. Plötzlich blieb Kurogane stehen und Fye, der dies nicht bemerkt hatte prallte gegen ihn und fiel zurück in den Schnee. "Uff" entfuhr es ihm und er sah überrascht aus. "Sei still" flüsterte Kurogane und lauschte. Mokona blickte sich unruhig um. Nach einigen Augenblicken hörte Fye es auch, ein leises knurren und schaben wie von vielen Pfoten. "Wölfe" keuchte er. "Es sind mindestens vier" fügte der Magier hinzu. Kurogane sah ihn verwirrt an. "Ich spüre sie ... und auch Menschen" erklärte Fye stockend, so als würde er sich auf etwas konzentrieren. "Ohhh?" machte Mokona, hüpfte zu Fye und verkroch sich unter seinen Mantel. Ängstlich lugte er daraus hervor. "Keine Angst Mokona, sie sind noch nicht nah" flüsterte Fye ihm zu und lächelte. Doch er sah sehr besorgt aus. "Vielleicht sollten wir lieber zurück" schlug er Kurogane vor. Dieser sagte nichts. "Du irrst dich, sie sind ganz nah" flüsterte Kurogane plötzlich und zog schnell sein Schwert. Fye erhob sich langsam und sah sich um, doch das nutze nicht viel, da er so gut wie nichts erkennen konnte. Wie aus dem nichts schnellte ein weisser Wolf vor, direkt auf den Magier zu. Dieser war vor Schreck wie gelähmt. Kurogane sprang vor und schlug nach dem Tier, doch der Wolf wich aus. Knurrend kamen weitere Wölfe aus der Dunkelheit auf die Drei zu. Sie umkreisten sie, griffen aber nicht wieder an. "Eine starke Magie kontrolliert sie" flüsterte Fye entsetzt. Kurogane sah ihn stirnrunzelnd an, wieso war der Magier so erschrocken? Was machte ihm so Angst, das er kaum kämpfen konnte? "Was wollt ihr?" rief Kurogane laut. Doch nichts tat sich, die Wölfe versuchten nach Kurogane zu schnappen, doch der wusste sich mit seinem Schwert zu helfen. "Mekyo!" kam es unerwartet von Mokona, doch niemand achtete darauf denn Drei Männer kamen auf Kurogane und Fye zu. "Was haben wir denn da" fragte der eine spöttisch. Fye wich einen Schritt zurück, sofort sprang ihn einer der Wölfe an und Fye wurde unter ihm begraben. Dies geschah alles so schnell, das Kurogane keine Zeit zum reagieren hatte. Die anderen Drei Wölfe schossen ebenfalls vor. Der Schwertkämpfer wehrte sich so gut es ging, doch diese Tiere waren unnatürlich stark. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Fye versuchte sich von dem Wolf zu befreien, doch der kleinere hatte keine Waffe und zaubern wollte er anscheinend auch nicht. "Wie es Fye-san und Kurogane-san wohl geht" überlegte Sakura. Shaolan sagte nichts, er sah nach draussen. Es hatte wieder angefangen zu schneien. "Hoffentlich finden sie zurück" murmelte er. Sakura sah ihn an und nickte. "Wir lassen die Kerzen brennen, den hellen Schein dürften sie sehen" meinte sie leise. Shaolan schüttelte den Kopf, "In diesem Schneesturm?", er blickte nachdenklich nach draussen. "Kurogane-san ist stark und Fye ebenso" beruhigte die Prinzessin ihn. "Mokona ist ja auch dabei" fügte Shaolan hinzu. Doch die beiden konnten sich einreden was sie wollten, sie machten sich Sorgen um ihre Gefährten. Sie rückten näher zusammen und hofften, ihre Freunde würden bald wiederkommen. Einen Wolf hatte Kurogane anscheinend erwischt, denn er lag leblos im Schnee und eine Blutlache bildete sich langsam um ihn herum. Fye hatte sich ebenfalls von 'seinem' Wolf befreit und wich diesem nun geschickt aus. Die Drei Männer standen nur an der Seite und sahen interessiert zu. "Ahhh!" schrie Mokona plötzlich, als er aus Fyes Mantel heraus purzelte. Durch den Schrei abgelenkt sprang Fye ein bisschen zu spät zur Seite und der Wolf erwischte ihn am Kopf. Fye stürzte und bewegte sich nichtmehr. "Fye" heulte Mokona und wollte zu ihm kriechen, doch einer der Wölfe versperrte ihm den Weg und knurrte. Kurogane bekam dies alles aus den Augenwinkeln mit, konnte jedoch nichts tun. Als er Fye stürzen sah wollte er zu ihm eilen, doch der größte von den Wölfen erwischte ihn am Arm. Ein keuchen entfuhr Kurogane. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und der Schnee nahm ihm langsam die Sicht. Er sprang auf den Wolf zu, der Mokona bedrohte und hieb auf ihn ein. "Hol die anderen" keuchte Kurogane und drehte sich schwankend um. Mokona hüpfte unbemerkt zwischen die Bäume, hinein in die Dunkelheit. Kapitel 3: Where is Fye ? ------------------------- Danke für die lieben Kommentare :)! Ich beeile mich mit schreiben... Where is Fye ? Sakura legte ihren Kopf schief und lauschte. "Was ist, Prinzessin?" fragte Shaolan sie. "Ach, ich dachte nur ich hör was" erwiderte diese und lächelte verlegen, doch sie lauschte erneut in die Dunkelheit der Nacht. In diesem Moment hörte Shaolan eine leise Stimme die laut seinen Namen rief. "Mokona" flüsterte er und sprang zur Tür. Er öffnete sie und spähte hinaus. "Shaolan, Sakura!" ertönte es aus dem Schnee heraus. Shaolan tat ein paar Schritte in die kälte und sah sich um. "Mokona?" rief er und lauschte. "Hier, Mokona kann nicht allein weiter" kam es panisch aus dem Schnee. Verwirrt hockte sich Shaolan hin und grub vorsichtig. Sakura lugte ebenfalls nach draussen um zu schauen was Shaolan mit dem Schnee wollte. Plötzlich tauchte Mokonas Kopf unter der leichten Schneedecke auf. "Shaolan! Danke" rief Mokona freudig aus und lies sich von dem Jungen hochheben. "Was hattest du da denn unter dem Schnee gemacht?" fragte Shaolan und trug Mokona vorsichtig ins Haus. Sakura legte dem Tierchen erstmal eine Decke um. Freudig lächelnd bedankte sich Mokona, doch dann wurde er wieder traurig als er an Kurogane und an Fye dachte. "Kuro-pon und Fye sind angegriffen worden!" tönte Mokona und wirkte ganz aufgeregt. "Was?" fragte Sakura besorgt. Mokona nickte. "Da waren Wölfe und Räuber!" berichtete er. "Wir müssen ihnen sofort helfen" rief Shaolan aus und sprang auf. "Aber Shaolan-kun, schau doch mal raus. In dem Schneesturm finden wir sie nie" meinte die Prinzessin traurig und sah zu ihm auf. "Aber wir müssen etwas tun" sagte der Junge leise und sah nach draussen. "Mokona weiss auch nicht weiter" flüsterte Mokona traurig. "Wir müssen warten bis es hell wird, dann können wir ins Dorf und vielleicht Hilfe bekommen" schlug Sakura vor. Shaolan sah sie eine Zeit lang an, dann setzte er sich wieder. Er seufzte. "Vielleicht ist es dann schon zu spät..." Erschrocken sah Sakura ihn an. "Du darfst sowas nicht sagen!" erwiederte sie heftig und schluchzte. "Verzeihung" antwortete Shaolan. Er rückte nah an die Prinzessin ran und umarmte sie. Im ersten Moment war diese völlig verblüfft, doch dann entspannte sie sich. Traurig sah Mokona nach draussen, er glaubte sich einzubilden, dass in der Ferne ein Wolf heulte. Kurogane blinzelte mit den Augen und erwachte langsam. Ihm war kalt, mehr konnte er im Moment nicht denken. Er setzte sich auf, doch das hätte er lieber nicht tun sollen, denn ihm wurde von einer Sekunde auf die andere schwindlig. Er hielt sich den schmerzenden Kopf und wartete bis er wieder klar denken konnte. Dann sah er sich vorsichtig und verwirrt um. Von Wölfen oder Räubern keine Spur, auch von dem Magier oder Mokona nicht. Er erhob sich langsam aus dem Schnee und klopfte sich die Zentimeter dicke Schicht vom Umhang. Der Schwertkämpfer stand genau dort, wo sie angegriffen worden waren. Anscheinend hatten die Räuber ihn einfach liegen gelassen, in dem glauben er würde erfrieren. Die Kampfspuren waren nichtmehr zu sehen. Der Schnee hatte alles wieder in eine weisse Landschaft verwandelt. Kurogane betastete seinen Kopf und zuckte zusammen, als ihm plötzlich stechender Schmerz heimsuchte. Er hatte eine ziemlich große Wunde an der Kopfseite und etliche Kratzer, so wie Schürfwunden am Körper. Aber er konnte noch stehen und war weder tot noch entführt. Er sah in den Himmel, es war noch leicht dunkel, doch der Himmel wurde langsam heller und der Schnee wurde immer weniger. Kurogane hob sein Schwert auf, was neben ihm gelegen hatte. Er hoffte, nein er wünschte sich, dass es Fye gut ginge. Die Zähne zusammen gebissen, schweigend auf den Boden starrend machte sich der Schwertkämpfer also auf den Weg, Schritt für Schritt. Schläfrig schlug Shaolan seine Augen auf. "Ohh nein! Ich bin eingeschlafen" entfuhr es ihm und er setzte sich auf. "Guten Morgen, Shaolan-kun" begrüßte ihn die Prinzessin lieb. "Guten Morgen, Prinzessin" erwiederte Shaolan verlegen. "Sakura hat Frühstück gemacht" rief Mokona und sprang zu Shaolan auf die Decke. "Aber wir dürfen keine Sekunde verlieren, die beiden zu suchen" warf Shaolan ein. "Wir müssen uns aber vorher stärken, sonst sind wir den beiden nichts nütze" widersprach Sakura sanft. "Ja, da hast du recht" willigte Shaolan ein und lächelte die Prinzessin, so wie Mokona an. Zusammen begannen die Drei ihr Frühstück zu essen. "Wir brauchen jemand, der sich in den Bergen auskennt" schlug Shaolan vor. Sakura und Mokona nickten beide ernst. So machten sie sich auf, den kurzen Weg ins Dorf runter zu gehen. Plötzlich fiel Shaolan etwas ein und er eilte zurück zu der Hütte. Dann malte er etwas in den Schnee und rannte zurück zu Sakura und Mokona. Er lächelte den beiden aufmunternt zu und sie setzen ihren Weg fort. Die Stimmung war gedrückt und keiner hatte richtig Freude an der aufgehenden Sonne, daran das es nicht mehr schneite oder am Gesang der Vögel. Nach kurzer Zeit kam das kleine Dorf in Sicht. "Hallo" rief eine Stimme, und kurz darauf sah Shaolan ein kleines Mädchen am Dorfrand stehen und ihnen zu winken. "Chun-yan?" fragte Sakura verwirrt. Das kleine Mädchen mit den langen schwarzen Haaren lächelte sie freundlich an. "Ihr seit die Fremden, die gestern Essen bei uns bekommen haben" stellte sie freundlich fest. "Mein Name ist Chun-yan" stellte sie sich höflich vor. "Oh", entfuhrt es Sakura, "Hallo, ich bin Sakura." Shaolan nickte dem Mädchen zu. "Ich bin Shaolan und das ist Mokona" sagte er und deutete auf Mokona. "Kennst du vielleicht jemand, der uns durch den Wald und die Berge führen kann?" fragte er die kleine. Chun-yan nickte. "Ich kenn mich bestens dort aus!" grinste sie und zwinkerte. Sakura lächelte. "Wir suchen jemanden der kämpfen kann, die Räuber haben vielleicht unsere Freunde entführt" sagte Shaolan. Chun-yan blickte sie ärgerlich an. "Ich kann auch kämpfen!" rief sie aus. "Das stimmt, Chun-yan ist unsere beste Magierin" flüsterte es plötzlich neben Shaolans Ohr und er schrak zurück. "Ryuuoh!" entfuhr es Shaolan erstaunt. "Eh? Du kennst meinen Namen?" fragte der Junge mit den verwuschelten braunen Haaren erstaunt und blickte Shaolan fragend an. Sakura kicherte. Sie konnten Ryuuoh ja schlecht sagen, dass sie 'ihn' in einer anderen Welt schon getroffen hatten. "Wir haben von dir gehört" erklärte die Prinzessin grinsend. "Oh, äh, ja" bestätigte Shaolan verlegen. "Was ist, nehmt ihr mich nun oder nicht?" fragte Chun-yan dazwischen bevor Ryuuoh etwas sagen konnte und funkelte ihn böse an. "Wenn ihr Chun-yan mitnehmt, müsst ihr mich auch mitnehmen!" tönte Ryuuoh dazwischen. "Ich bin der beste Schwertkämpfer des Dorfes" fügte er erklärend hinzu. "Na dann kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen?" fragte Sakura, Shaolan lächelnd. Dieser nickte grimmig. Erschöpft kam Kurogane an der Hütte an. Die Sonne war schon längst aufgegangen, doch das störte ihn nicht besonders. Kurogane betratt die Hütte und stellte dann enttäuscht fest, dass sie vollkommen leer war! "Was zum Teufel" fluchte er und stapfte wütend wieder raus. Sich überlegend, was er jetzt tun sollte suchte er die Gegend mit den Augen ab. Wo waren die Kinder? Da fiel ihm eine unregelmäßigkeit im Schnee auf. Jemand hatte einen Pfeil rein gemalt. Da es aufgehört hatte zu schneien blieb dieser auch für längere Zeit sichtbar. "Diese Kinder" lächelnd schüttelte Kurogane den Kopf und begann Richtung Dorf zu laufen. Nach kurzer Zeit sah er die ersten Rauchwolken, die aus den Feuerstellen kamen. Schon aus der ferne erkannte er, dass sich vor dem Dorf Leute angesammelt hatten. Sich wundernd ging er auf die Menge zu. "Was ist denn hier los?" fragte er niemand bestimmtes. "Vier Kinder wollen zu den Räubern" kam die entsetzte Antwort von einem älteren Mann. Der Schwertkämpfer nickte und bahnte sich seinen Weg durch die Menge. "Kurogane!" rief Mokona und stürmte auf ihn zu. "Gut, du hast es also geschafft" stellte dieser schlicht fest und nickte dann Shaolan zu. "Kurogane-san!" rief auch Sakura erleichtert aus. Doch dann veränderte sich ihre Miene wieder, als sie merkte das Fye nicht da war. "Wo ist Fye-san?" fragte sie ängstlich. Kurogane schwieg. Man sah ihm an, dass er sich schrecklige Sorgen machte. "Haben sie ihn mitgenommen?" fragte Shaolan ernst. "Ich denke schon, ich bin dort aufgewacht wo wir gekämpft hatten" berichtete Kurogane. "Dann müssen wir ihn suchen!" rief Mokona. Shaolan stimmte ihm entschlossen zu und deutete auf Ryuuoh und Chun-yan: "Die beiden werden uns begleiten" erklärte er Kurogane. Dieser nickte zufrieden, jetzt würden sie dem Magier helfen könne. Zuversicht breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ihr könnte doch nicht alleine in die Berge!" rief ein älterer Mann aus, der sich die Szene ruhig angeschaut hatte. Langsam drehte sich Kurogane zu ihm um. "Wir müssen" sagte er ruhig. "Einer unserer Freunde ist bei ihnen gefangen." "Dann müsst ihr auch das Mädchen aus der Hütte retten" sagte der Mann und nickte vor sich hin. "Wir geben euch auch Decken und Nahrung mit. So helfen wir" sagte eine junge Frau. Dankend nahmen sie das Angebot an. Ein paar Minuten später, ausgerüstet für mehrere Tage, standen Shaolan, die Prinzessin, Kurogane, Mokona, Ryuuoh und Chun-yan vor dem Waldrand. "Auf gehts" sagte Shaolan. "Wir kommen Fye..." flüsterte Kurogane. Kapitel 4: Escape ? ------------------- Escape ? Langsam schlug Fye seine Augen auf. Sein Kopf schmerzte höllisch und er sah leicht verschwommen. Eine Zeit lang starrte er die Decke an, bis er sich aufraffen konnte sich aufzusetzen. Er stöhnte leise und sah sich um. Er befand sich in einer kleinen Höhle und saß in einem Bett. Zwar kein wirklich bequemes, aber ein Bett. Fye schloss die Augen und ließ seine letzten Erinnerungen nochmal review passieren ... Eine unbekannte Macht. Erschrocken riss ich die Augen auf. Dann sah ich sie auch schon zwischen den Bäumen stehen. Wölfe. Nur schwer konnte ich meine Angst in Zaum halten, denn es war eindeutig starke Zauberkraft am Werk. Als die Räuber zwischen den Bäumen hervor traten wich ich etwas zurück, doch schon spürte ich, wie etwas schweres mich traff. Ich taumelte und fiel in den Schnee. Alle Luft wurde mir aus der Lunge gepresst, denn ein Wolf lag geifernt auf mir. Ich versuchte so gut es ging mich gegen ihn zu währen, doch er war zu stark. Sein stinkender Atem blies mir ins Gesicht und seine Krallen ritzten mir die Haut auf, doch ernstlich griff mich der Wolf nicht an. Aus den Augenwinkel sah ich, wie Kurogane verbissen mit den restlichen kämpfte. Mokona war verschwunden. Durch einen heftigen Tritt konnte ich mich kurze Zeit von dem Wolf befreien und wich ihm elegant aus. Da schrie plötzlich etwas und Mokona purzelte aus meiner Manteltasche. Erschrocken sah ich zu ihm und wurde sogleich von dem grossen Wolf am Kopf erwischt und fiel. Hart stürzte ich auf den Boden auf, ich konnte nichtmehr klar denken. In weiter ferne hörte ich noch Mokona nach mir rufen, doch dann wurde alles schwarz... Fye schüttelte den Kopf. "Hyuuu~ Wo bin ich nur?" fragte er laut in den Raum rein, bekam allerdings keine Antwort. Unsicher sah sich der Magier erneut um. In der Höhle war es relativ warm, was von einer kleinen Feuerstelle rürrte, die an der Wand aufgebaut war. Ein Fell hing vor einem Durchgang, sonst war nichts zu sehen. Langsam erhob sich Fye, plötzlich wurde ihm schwindelig und er ließ sich wieder auf das Bett plumpsen. "Endlich wach?" fragte jemand und Fye blickte erschrocken auf. Kurz darauf breitete sich sein alltägliches lächeln auf seinem Gesicht aus. "Natürlich" antwortete er. Der Mann, er war wohl etwas grösser als Fye und hatte braune, lange Haare runzelte die Stirn. "Eh ... Wo bin ich denn?" fragte der Blondschopf und legte den Kopf schief. "Du bist in unserem Versteck" antwortete der Mann. "Achso..." meinte Fye lächelnd und sah sich unauffällig nach der Tür um. "Denk erst garnicht dran!" sagte der Räuber und positionierte sich direkt davor. "Wo dran denn?" fragte Fye in gespielter naivität. Der Mann brummte nur etwas und verschränkte die Arme. Nach einigen Minuten war Fyes Geduld vorbei. "Und was wollen sie nun hier?" fragte er. Sein lächeln war verblasst, als er daran dachte wie Kurogane und Mokona allein gegen die anderen Wölfe kämpfen mussten. "Ich soll auf dich aufpassen" entgegnete der Räuber und blickte Fye grinsend an. "Ah~ha!" kam es von diesem. Er lehnte sich an die Wand und schloss kurz die Augen. "Ich weiss ja nicht, was Ashura-sama an dir findet, du siehst nicht sonderlich stark aus" sagte der Räuber plötzlich und musterte Fye. Dieser riss erschrocken die Augen auf. "Ashura-sama?!" wiederholte er erschrocken. Tausende Gedanken gingen dem jungen Magier durch den Kopf. "Wie ist dein Name?" fragte eine tiefe volltönende Stimme. "...Fye" flüsterte ich, sah denn Mann aber nicht an der gesprochen hatte. "Fye, ein schöner Name" sagte der Mann und ich spürte wie er sich über mich beugte. Ich vergrub mein Gesicht tiefer im Hemd meiner Mutter. "Magst du mit mir kommen, kleiner Magier?" fragte er. Langsam hob ich meinen Kopf. Ich sah all das Blut, meine Mutter, die überreste unserer Hütte und schließlich sein Gesicht. Ich hatte Angst. Schrecklige Angst. "Aber..." ich fing an etwas zu sagen, doch der Mann unterbrach mich. "Du kannst mich mit deiner Magie nicht töten, kleiner" sagte er und ich hielt die Luft an. Seine langen, blauen Haare waren zerzaust und seine dunklen Augen sahen mich unverwandt an. Der Mann streckte die Hand aus und hielt sie mir hin. "Ich werde dir helfen ... Fye". Fye atmete tief durch. Der Räuber sah ihn verwirrt an. "Kennst du ihn?" fragte er den Magier. Fye sagte nichts, er sah auf den Boden. "Ich weiss nicht" kam es schließlich von ihm und er sah grinsend auf. "Du bist vielleicht komisch" knurrte der Räuber und wendete sich ab. "Wielang soll ich eigentlich noch hier bleiben?" fragte Fye nach einigen Minuten des schweigens. Der Räuber zuckte mit den Schultern und sagte: "Bis Ashura-sama dich holen lässt." Es verging einige Zeit, wielange Fye schon da saß hätte er nicht sagen können. Zwischendurch legte der Mann einige Scheite ins Feuer, sagte aber sonst weiter nichts. Fye verbrachte die Zeit damit, Löcher in die Luft zu starren, nachzudenken und den Räuber zu beobachten. Einer inneren Eingebung folgend sagte der Mann plötzlich: "Ich hol was zu essen, du bleibst hier." Und schon war er aus der provisorischen Tür getreten und ließ einen verwirrten Fye zurück. "Natürlich bleib ich hier" flüsterte Fye und erhob sich. Sein selbstsicheres grinsend kam zurück und er schlich zu dem Fell, was vor der Öffnung hing. Er lugte hinaus und sah einen langen Gang der sich in der Dunkelheit verlor. An den Wänden steckten Fackeln, doch nicht alle brannten, weswegen dunkle Schatten entstanden waren. Nochmals blickte sich der Magier um und als er keinen entdeckte trat er in den Gang. Schritt für Schritt schlich sich der Blondschopf weiter. Er kam an einige Abzweigungen und nahm auf gut Glück eine. Fye kam es wie Stunden vor, in dennen er in den Gängen umher irrte und doch keinen Ausgang fand. "So ein Mist!" fluchte er leise und ging gerade um eine Biegung. Da bemerkte er vorne eine Bewegung und hielt inne. "Die Späher haben berichtet, dass sich eine Gruppe Reisender der Bergkette nähert" sagte jemand. "Schick ihnen die Wölfe" antwortete jemand anderes darauf. Erschrocken sog Fye die Luft ein. Waren das vielleicht seine Freunde? Ganz sicher! Fyes Hoffnung war geweckt, er musste nur aus diesem verdammten Labyrint raus... "Hab ich dich endlich!" brüllte jemand hinter Fye und dieser zuckte erschrocken zusammen. Er drehte sich um und wich einer Faust aus, die sein Gesicht nur um Haaresbreite verfehlte. "Ups" meinte Fye und grinste. Geschickt wich er dem Räuber aus, als dieser erneut ausholte. "Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht fliehen sollst" knurrte er. "Sorry" sagte Fye lachte, drehte sich um und rannte. Er hatte seine Selbstsicherheit längst zurück gewonnen und rannte nun, so schnell er konnte. Der Magier wähnte sich schon in Sicherheit, als er den Bär, wie er den Räuber innerlich getauft hatte, nichtmehr hinter sich sah. Doch weil Fye zu lange nach hinten geschaut hatte, sah er nichtmehr wo hin er genau rannte und prallte genau in etwas rein. Er fiel nach hinten. "Outsch" entfuhr es ihm und er kniff die Augen zusammen. Dann hörte er jemand lachen. "Du müsstest dich mal sehen" sagte der Bär . Und grinste Fye an. "Eh?" machte dieser verwirrt. Da hatte ihn der Räuber schon gepackt und hochgezogen. "Und nun kommst du mal schön wieder mit" sagte er und zog Fye hinter sich her. Der Magier versuchte sich zu befreien, doch Bär war viel zu stark für ihn und umklammerte Fyes Arm mit festem Griff. Unbehaglich sah Fye sich um. "Wie hast du mich so schnell eingeholt?" fragte er neugierig. "Abkürzung" sagte Bär nur. Fye grinste, er fühlte sich im Moment garnicht richtig in Gefahr. Vielleicht weil er spürte das Bär eigentlich nicht wirklich böse war. Sie waren vor dem Zimmer angekommen, in dem Fye aufgewacht war und gingen hinein. Drinnen stand, auf einem kleinen Tablett, ein Teller Suppe mit etwas Brot. "Da, iss" meinte Bär nur und setzte sich vor die Tür. Fye sah ihn verwirrt an, zuckte dann mit den Schultern und machte sich über die Suppe her. "Lecker, du kannst ja richtig kochen" grinste Fye nach einigen Minuten. "Bedank dich bei Chi, ich würde dir garnichts geben" brummte der Räuber nur mürrisch. "Chi?" fragte Fye. "Unsere Köchin" erzählte Bär. Dann hob er drohend die Hand. "Und denk nicht mal dran, abzuhauen" fügte er hinzu. Fye nickte, war in Gedanken aber schon bei Chi. Sollten es so viele Zufälle sein, Ashura, Chi ... Nicht weit von den Bergen entfernt kämpfte sich eine Gruppe von den unterschiedlichsten Personen durch das dichte Schneetreinben. "Selbst das Wetter ist gegen uns" murrte Kurogane und zog seinen Umhang enger um sich. "Das ist hier immer so" erklärte Chun-yan fröhlich. Sie genoss den Ausflug richtig. "Wir sind ja bald da" beruhigte Shaolan den Schwertkämpfer. "Sieh, man kann schon die Ausläufe der Berge sehen" sagte er und zeigte nach vorne. "Ich seh nur Schnee" brummte Kurogane, doch auch er sah die grossen Berge in der ferne. "Hoffentlich kommen wir rechtzeitig!" meinte die Prinzessin besorgt. "Fye ist zäh" rief Mokona. "Na wenn du meinst" antwortete Sakura und strich sich etwas Schnee aus den Haaren. "Und wenn wir ihn gefunden haben, kriegen die Räuber es erstmal faustdick!" grinste Ryuuoh und schlug mit der Faust in die Luft. "Warum seit ihr Kinder nur so optimistisch" knurrte Kurogane und musterte die untergehende Sonne. Sie waren den ganzen Tag marschiert, Sakura hatte es überraschender Weise ausgehalten, was Kurogane freute. "Wir sollten einen Unterschlupf für die Nacht suchen" meinte Chun-yan nachdenklich. "Stimmt, Nachts wird der Sturm noch schlimmer" fügte Ryuuoh hinzu. Shaolan nickte. Kapitel 5: Old Friend --------------------- Minimaler Rückblick: Die alt bekannte Gruppe ist auf einer neuen Welt gelandet, der Fyes garnichtmal so unähnlich ist. Sie suchen vor dem Schnee unterschlupf in einer kleinen Hütte. Auf der suche nach Sakuras Feder werden Kurogane, Fye und Mokona angegriffen. Kurogane wird verletzt und Fye von den Räubern mitgenommen. Mokona kann zur Hütte zurück fliehen und die anderen Warnen. Diese suchen nun Hilfe im nahe gelegenen Dorf. Sie bauen eine Gruppe zur Rettung Fyes auf, zu der später auch Kurogane stößt. Nun sitzt Fye gefangen bei den Räubern und die anderen suchen ihn ... "Mach bitte einmal Feuer Chun-yan" bat Ryuuoh das Mädchen was neben ihm saß. Die Magierin nickte, schloss die Augen und murmelte leise etwas. Ein paar Sekunden später hatte die Gruppe ein prasselndes warmes Feuer an dem sie sich wärmen konnten. Beeindruckt zog Kurogane eine Augenbraue hoch. "Gut das wir diese Baumhöhle gefunden haben" seufzte Sakura und lehnte sich an die raue Rinde. Shaolan lächelte ihr zu. "Ja, da hatten wir nochmal Glück..." murmelte er. "Seid froh das ihr mich mitgenommen habt" prahlte Chun-yan mit ihren Fähigkeiten und grinste. "Ach" machte Ryuuoh nur und schaute ins Feuer. Shaolan lachte leise. Kurogane bekam ihr Gespräch nicht mit, seine Gedanken kreisten um Fye. Er machte sich ziemliche Sorgen um den kleinen Magier. Kurz schüttelte er den Kopf um die lästigen Gedanken zu vertreiben und lehnte sich ebenfalls zurück. Langsam schloss er die Augen und lauschte auf das Schneefallen draussen. "Hyuuu" machte Fye gelangweilt. Er saß nun schon einige Zeit in der Höhle hier fest, Bär hatte sich seit einer Weile nichtmehr blicken lassen und von diesem Ashura hatte er auch nichts gesehen. Sein Blick wanderte durch die kleine Höhle und glitt zu dem Fell, was vor dem Ausgang hing. Was hinderte ihn daran wirklich zu fliehen? Fye schüttelte den Kopf. Wenn sie dachten das er entkommen würden, hätten die Räuber schon längst Wachen aufgestellt. Langsam erhob sich der Magier und lugte durch den Ausgang. Er schaute nach links, er schaute nach rechts, aber niemand war zu sehen. Der Blondschopf wunderte sich, was hatte das zu bedeuten? Fye drehte sich um und setzte sich wieder auf das Bett. Er fragte sich wie es den anderen wohl ging. Vorallem Kurogane. Besorgt runzelte Fye die Stirn, was wenn Kurogane ernsthaft verletzt war und nun erfror. Seine Mundwinkel zogen sich nach unten, nun sah er garnichtmehr gut gelaunt aus. "Vielleicht sollte ich es einmal probieren..." wisperte Fye in Gedanken. Dann nickte er entschlossen. Langsam schloss Fye die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Wenn dieser Ashura aus dieser Welt 'seiner' war, konnte er nun auch nichts ändern. Wenn nicht was schadete da ein klitzekleiner Zauber. Vorsichtig tastete Fye mit seinen Gedanken die nähere Umgebung ab. Er konnte kein menschliches Wesen spüren. Erleichtert suchte Fye nun gezielt die Umgebung ab um nach der Aura seiner Gefährten zu suchen. Plötzlich trafen Fye scharfe Schmerzen und er riss die Augen auf. Keuchend saß er da und wusste nicht was passiert war. "Ou verdammt" fluchte der sonst so fröhliche Magier. Er versuchte aufzustehen, doch ihm wurde schwindelig und er sank zurück auf das Bett. Eine Magiebarriere! "Ich muss hier weg" dachte Fye entschlossen, stand auf und wankte zur Tür. Er hatte in näherer Umgebung niemanden gespürt, also war er vorerst sicher. Er nahm den linken Gang und schritt zielsicher über den harten Steinboden. Im Abstand von vielleicht 10 Metern war immer eine Fackel an der Wand. Diese sorgten dafür, das man stetig im Zwielicht wanderte. Nach einiger Zeit kam Fye eine eine weitere Öffnung in der Wand. Vorsichtig schob er den schweren Umhang beiseite und prallte zurück. In diesem Raum roch es nach Essen und Rauch. "Die Küche ... Chi." Fye warf alle Vernunft über Bord und betratt den Raum. An den Wänden hingen zahlreiche Kochuntensilien und ein riesiger Topf am anderen Ende des Raumes brodelte leise vor sich hin. Verschiedene Gerüche hingen in der Luft. Erstaunt sah Fye sich um. Plötzlich ertönten Schritte und eine kleine Gestalt kam aus einem angrenzenden Gang. Sie erstarrte als sie Fye bemerkte. Ihr langes, helles Kleid war an vielen Stellen zerrissen. Ihr Haar glänzte im Dämmerlicht der Fackeln. Sie ließ den Kochlöffel, den sie in ihrer einen Hand gehalten hatte fallen. Das aufprallen zerriss die Stille und Fye atmete laut ein. Wortlos starrten Fye und Chi sich in die Augen. "Fye!!" schrie das Mädchen und rannte auf den Magier zu. "Chi..." flüsterte Fye entsetzt. Bis zur letzten Sekunde hatte er sich geweigert zu glauben, dass Chi und Ashura ihn gefunden hatten. Doch jetzt war es passiert. "Oh Chi, was ist passiert?" fragte Fye leise und strich dem nun weinenden Mädchen über den Kopf. Mit traurigen Augen sah Chi auf. "Brr ist das kalt" stöhnte Ryuuoh und stapfte durch den Schnee. "Ach sei leise" knurrte Kurogane und sah zu den Bergen hoch. Die Sonne war gerade am aufgehen und die Gruppe hatte die Berghänge erreicht. "Hier müsste es irgendwo einen Eingang geben" wisperte Chun-yan. Shaolan sah sie erstaunt an. "Woher weisst du das?!" fragte er verwundert. Sie zuckte mit den Schultern und lächelte geheimnisvoll. Mit besorgnis sah Sakura zum Himmel empor. Sie hatte das Gefühl irgendwas würde sie rufen ... zu sich ziehen. "Sakura-san"? fragte Shaolan und berührte sie leicht an der Schulter. "Ja?" fragte diese lächelnd und drehte sich zu Shaolan um. Dieser erwiederte nichts, sondern sah sie nur an. Von alledem bemerkte Kurogane nichts. Was mach ich mir eigentlich so Sorgen um den Trottel? Ich kann ihn doch nicht leiden! ... Nungut das stimmt nicht ganz, ich fühle mich wohl in seiner Gegenwart. Es macht Spaß mich mit ihm zu streiten, oder zusammen mit ihm gegen Monster zu kämpfen. Ich genieße es, wenn er lächelt. Und ich meine nicht dieses aufgesetzte, wenn er wieder an irgendwas dummes denkt, sondern dieses ehrliche. In letzter Zeit ist mir aufgefallen das meine Blicke immer wieder zu dem Blondschopf wandern. Wieso? Ohhman ich muss ganz schön blöd sein, so wie ich mich benehme. Aber wenn ich an ihn denke, wird mir ganz warm. Seine blauen Augen, der weichen Haare und verdammt dieser trottelige Ausdruck auf seinem Gesicht! Kurogane lächelte leicht als er so über seine Gefühle nachdachte. Shaolan sah ihn schief von der Seite an, doch der Schwertkämpfer bemerkte es nicht. "Ähh Kurogane-san?" fragte Shaolan besorgt. Dieser blinzelte leicht und sah Shaolan dann verlegen an. "Was ist?" grummelte er. "Du wirkst so abwesend" meinte Shaolan. Sakura sah Kurogane überrascht an und lächelte dann. "Er denkt bestimmt an Fye" grinste sie. Kurogane wand sich verlegen ab und ärgerte sich, dass sie ign so leicht durchschauen konnte. Chi drückte sich an Fye und sagte kein Wort. Beunruhigt sah Fye sich um. Er hatte Angst. "Chi, nicht weinen" versuchte er sie zu besänftigen. Chi sah auf und Fye stockte der Atem. In ihren Augen war die blanke Angst zu sehen. "Fye..." flüsterte sie. Der Magier ließ sich auf den kalten Boden sinken und hielt Chi in den Armen. "Erzähl mir was passiert ist" bat er sie eindringlich. Das Mädchen atmete einmal tief ein und sah Fye entschlossen an. "Ashura-sama ist erwacht" fing sie an und Fye erstarrte. Die ganze Flucht war umsonst gewesen! "Wie konnte er das nur schaffen" flüsterte Fye und Chi sah ihn nur ratlos an. "Chi hat aufgepasst, doch dann kam er plötzlich und meinte er müsse dich suchen" murmelte sie. "Ist er hier?" war Fye Frage darauf. Langsam nickte Chi. "Okay..." meinte Fye leise und ließ resigniert den Kopf sinken. "Nich traurig sein" rief Chi aus und schüttelte Fye leicht. "Nein, nein Chi" erwiederte der Magier. Dann runzelte Fye die Stirn. "Wie konnte er mich finden?" fragte er das Mädchen verwirrt. "Ich habe keinerlei Magie benutzt." Wieder zuckte Chi nur mit den Schultern. Dann weiteten ihre Augen sich erschrocken als sie etwas, oder jemand hinter Fye anstarrte. "Was hast du hier zu suchen?" brummte eine tiefe Stimme und der Magier schrak zusammen. "Äh" entgegnete er und sah in das mürrische Gesicht von seinem alten 'Freund' Bär. Kurze Stille schloss sich Bärs Frage an. Fye sah nach unten. "Ashura ist noch nicht lange euer Anführer oder?" fragte der Magier dann. Bär nickte leicht, doch als er merkte das Fye dies nicht sah bestätigte er ihn mit einem leisen Ja. "Bring mich zu ihm!" forderte Fye mit fester Stimme und erhob sich. "Fye...?" fragte Chi leise und sah ihn ängstlich an. "Du bleibst hier Chi" meinte Fye zu ihr und ging ungehindert in den steinernen Gang. Bär sah verwirrt von Chi zu Fye und wieder zurück. Dann ergriff er initiative, ging ebenfalls in den Gang, packte Fye am Arm und zog ihn fast brutal in eine Richtung. Chi blickte den beiden nach und beschloss irgendetwas zu tun ... was würde sie später entscheiden. Das Lächeln des Magiers war gänzlich aus seinem Gesicht gewichen und nun tratt ein verbissener Ausdruck darauf. Bär zog ihn durch einen sehr, sehr langen Gang der kein Ende nehmen wollte und Fye hatte lange Zeit um darüber nachzudenken was er denn tun sollte wenn es wirklich DER Ashura war. Seine Gedanken schienen aber immer wieder abzuschweifen. Wehmütig dachte Fye an Kurogane und die paar Stunden in einer anderen Welt wo er sich ihm wirklich einmal geöffnet hatte. Sie waren nun schon einige Zeit auf der Welt, die nur aus Strand zu bestehen schien. Shaolan, Sakura und ihr weisser Übersetzer Mokona tollten weit entfernt im Wasser rum und Fye lag mit Kurogane im Sand. Mokona war zu weit weg gewesen als das sie sich hätten verstehen können, doch in diesem Moment hatte Fye Kurogane ganz ohne lächeln angesehen. Und Kurogane begriff, dass Fye nicht immer so fröhlich und unbeschwert war wie er gab, sondern das er sich oft um etwas sorgte. Natürlich hatte es auch Momente gegeben in dennen Fye richtig glücklich war, doch Kurogane konnte nicht immer einschätzen ob Fye dies nur spielte und ihnen was vormachte oder ob er es ernst meinte. In diesem Moment hatte ihm Fye sein 'wahres' Ich gezeigt. Und Kurogane war ihm dankbar, dankbar dafür das er Fye nun etwas besser verstehen konnte. Kuroganes Gesichtsausdruck dabei, wechselte von erstaunen zu erkennen und zu ... ja, was eigentlich? Der Blondschopf hatte nie richtig begriffen was Kurogane damals zu ihm gesagt hatte. Mokona war nicht da, und Kuroganes Sprache hörte sich vollkommen anders an als alles was Fye je gehört hatte. Und doch gab er ihm eine Antwort, obwohl er sich selbst nichtmal sicher war was das zu bedeuten hatte... Mittlerweile war das stetige Schneetreiben wieder heftiger geworden und Kurogane hatte unglücklicherweise seine Reisegefährten verloren. Fluchend stapfte er durch den nun schon Kniehohen Schnee und dachte an eine Warme Stube, und an Fye. Plötzlich fiel ihm auf, das er schon an den Hängen der Bergkette stand und sah auf. Der Himmel war nichtmehr zu erkennen, da fiel ihm ein leichtes leuchten im Augenwinkel auf. Kurogane machte sich daran auf das Licht zuzugehen und stand prompt vor einem kleinen Höhleneingang. Langsam zog der Schwarzhaarige sein Schwert und ging langsam in den Gang hinein. Dieser wurde spärlich von Pechgetränkten Lampen erleuchtet, so das immer wieder unheimliche Schatten an der Wand tanzten. Nach einer Weile kam er an eine kleine Lücke in der Wand, zog den Fellumhang der davor hing beiseite und sah hinein. Kurogane sah einen großen Raum, in ihm standen Zwei Leute und diskutierten etwas und in der Ecke saß weinend ein Mädchen. Kurogane beschloss zu schauen, was los war. "Yo, was ist denn hier los" rief er und ging lässig betont in die Küche, wie er feststellte. Das Mädchen sah auf und die beiden Männer drehten sich erschrocken um. "Wer bist du?!" schrie der eine und zog sein Schwert. Doch schon war Kurogane heran, schlug ihm das Schwert aus der Hand und hielt dem Mann sein eigenes unter die Kehle. "Okay, ich habe ein paar simple Fragen an dich..." Inzwischen waren Fye und Bär an einer großen Flügeltür angekommen und Bär blieb stehen. "Ich hab keine Schuld, wenn er schlechte Laune wegen dir hat!" grummelte Bär wütend und stieß die Tür auf. Mit staunen betrachtete Fye wie sich die Tür langsam und mit lautem knarren öffnete. Dahinter war ein großer Raum. Fye wurde von Bär reingestoßen und stolperte unsicher in die Saalmitte. Bär bezog an die Tür posten und nickte Fye zu. Dieser sah nach vorne, dort wo ein riesiger Thron stand. Dort saß Ashura. Oder jemand, der wie Ashura aussah. Mit mulmigem Gefühl tratt Fye auf den Schwarzhaarigen Mann zu und blieb ein paar Meter vor dem Thron stehen. Stille tratt ein, unangenehme Stille in der sich Fye bewusst wurde das 'Ashura' ihn musterte. "Fye...schön das ich dich mal wieder sehe" unterbrach der Mann mit der tief klingenden Stimme die Stille und Fyes Augen weiteten sich vor Schreck und Unglauben. Bis eben hatte er noch geglaubt, nur eine 'Kopie' vor sich zu haben, nicht den wirklichen. Doch der Klang der Stimme, die Wortwahl ... all das ließ nichts anderes zu als das es der richtige Ashura-sama ist. Fye ging auf die Knie und blickte starr vor entsetzten zu Ashura hoch. "Wie habt ihr mich gefunden Ashura-sama?" fragte er tonlos und mit weit aufgerissenen Augen. Kapitel 6: The last kiss ------------------------ Rückblick: Mit staunen betrachtete Fye wie sich die Tür langsam und mit lautem knarren öffnete. Dahinter war ein großer Raum. Fye wurde von Bär reingestoßen und stolperte unsicher in die Saalmitte. Bär bezog an die Tür posten und nickte Fye zu. Dieser sah nach vorne, dort wo ein riesiger Thron stand. Dort saß Ashura. Oder jemand, der wie Ashura aussah. Mit mulmigem Gefühl tratt Fye auf den Schwarzhaarigen Mann zu und blieb ein paar Meter vor dem Thron stehen. Stille tratt ein, unangenehme Stille in der sich Fye bewusst wurde das 'Ashura' ihn musterte. "Fye...schön das ich dich mal wieder sehe" unterbrach der Mann mit der tief klingenden Stimme die Stille und Fyes Augen weiteten sich vor Schreck und Unglauben. Bis eben hatte er noch geglaubt, nur eine 'kopie' vor sich zu haben, nicht den wirklichen. Doch der Klang der Stimme, die Wortwahl ... all das ließ nichts anderes zu als das es der richtige Ashura-sama ist. Fye ging auf die Knie und blickte starr vor entsetzten zu Ashura hoch. "Wie habt ihr mich gefunden Ashura-sama?" fragte er tonlos. ~~~ Ashura erhob sich langsam und ging ein paar Schritte auf Fye zu. "Es gibt auch Sachen, die du nicht von mir weisst Fye-san" meinte er dann und blieb abwartend stehen. Fye versuche zu grinsen, Ashura mit einem flotten Spruch aus dem Konzept zu bringen, doch es ging nicht. Viel zu tief saß der Schreck, der Ashuras Anblick in dem jungen Magier die Erinnerungen wach rief. "Aber ... aber" begann Fye seinen Satz, wurde aber unterbrochen. "Aber was Fye? Die Barriere war nicht stark genug, nun bin ich hier um dich wieder in unsere alte Welt mitzunehmen." Wiederwillig schüttelte der Blondschopf seinen Kopf. Nein, er konnte da nicht zurück. Ashura tratt auf Fye zu, und hockte sich vor ihn hin. Der kalte Blick Ashuras traff Fye hart, und er erinnerte sich an früher. Blut, seine Eltern, Chi, Ashura .... Blitzartig kniff Fye seine Augen zu, nein! Er wollte nicht. Da tauchte Kuroganes Gesicht vor seinem innerem Auge auf. Fye wurde warm, er stellte sich vor wie der Schwertkämpfer hierhin kam und nicht zulies, dass er mit Ashura zurück musste. "Niemand wird kommen..." wisperte Ashura genau in diesem Moment. Doch entgegen der Erwartung des Schwarzhaarigen stand Fye auf und blickte Ashura fest in die Augen. "Ich komme nicht mit" sagte er fest und bestimmt. Ärgerlich runzelte Ashura seine hohe Stirn. "Du musst" entgegnete er und trat bedrohlich näher. "Naja, da du mich sowieso gefunden hast ..." meinte Fye und hob die Hand und beschrieb mit ihr einen Halbkreis, "kann ich ja Magie einsetzen." Ashura trat einige Schritte zurück. "Das wagst du nicht" zischte er wütend. In diesem Moment vollendete Fye seinen Zauber und Ashura spürte, wie eine enorme Druckwelle auf ihn zukam. Mit einem grimmigem lächeln zog er eine Barriere um sich rum, um sich zu schützen. Er hatte vergessen wie stark Fye in Wirklichkeit war. "Du willst kämpfen? Kannst du haben" meinte Ashura überheblich, und fing an seine eigene Magie zu kanalisieren. Shaolan blickte besorg zu dem Eingang einer großen Höhle. "Ihr seid sicher, dass sich hier Räuber verstecken?" fragte er seine Reisebegleiter zweifelnd. "Aber klar doch!" meinte Chun-yan sicher. Beunruhigt sah Sakura sich um, sie hatte das Gefühl beobachtet zu werden. "Was ist denn los?" fragte Ryuuoh sie auch schon. "Ach, ich hab nur so ein komisches Gefühl" meinte sie zögerlich. Da erstarrte Ryuuoh plötzlich, Shaolan bemerkte es und blickte Fragend zu seinem Freund. "Sie haben uns umzingelt" wisperte Ryuuoh ohne die Lippen zu bewegen. Angsterfüllt sah Sakura sich um. Sie konnte große Schemen erkennen, doch nichts genaues da der Schnee unbeiirt weiterfiel. "Wölfe" sagte Chun-yan verächtlich und zog ihren Stab aus der Halterung. Shaolan nickte und zog ebenfalls sein Schwert, was er in dem Dort erhalten hatte. Langsam schob er sich vor Sakura. Mokona seufzte ängstlich. Einer der Schemen setzte sich in Bewegung, und sprang plötzlich auf Ryuuoh zu. Dieser wurde durch den plötzlich Angriff überrumpelt und schlug der länge nach hin. Shaolan wollte ihm zu Hilfe eilen, doch schon befanden sich mehrere Wölfe unter ihnen und er hatte selbst alle Hände voll zu tun die Biester davon abzuhalten sich oder Sakura Schaden zuzufügen. Plötzlich schrie Chun-yan auf und stürzte hart. "Chun-yan!!" schrie Sakura erschrocken auf und eilte zu ihr. Shaolan schlug den Wolf nieder, der die beiden Mädchen angreifen wollte. Es waren noch ungefähr Drei Stück übrig, die anderen waren geflohen oder lagen verletzt im blutigen Schnee. Ryuuoh und Shaolan stellten sich um die beiden rum, in der Hoffnung so eine bessere Position zu haben. Ryuuoh schlug dem einen Wolf kräftig auf den Kopf, wodurch dieser aufheulend im Schnee zusammenbrach. Die anderen Wölfe hielten sich zurück, sie sahen was mit ihrem Rudel passiert war. Also begnügten sie sich damit, die Menschen anzuknurren. Missmutig stapfte Kurogane, seines Zeichens Schwertkämpfer, durch die langen Gänge in dem verfluchten Berg. "Also, einmal links, dann zweimal rechts und geradeaus bis zu der großen Tür..." murmelte Kurogane leise. Hinter ihm eilte, so schnell sie konnte, Chi hinterher. Als Kurogane bemerkte, dass die kleine nicht Schritt halten konnte hielt er kurz an um auf sie zu warten. Er bemühte sich ihr freundlich zu zu lächeln, doch er machte sich wahnsinnig viele Sorgen um Fye und konnte es nicht. Sie hatte ihm von einem Ashura berichtet und von den anderen gefangenen Mädchen. Doch zuallererst wollte Kurogane den immerzu fröhlichen Magier retten. Mit leerem Blick, sah er auf die große Flügeltür, die in Sichtfeld gekommen war. Wütend knirschte er mit den Zähnen. Kurogane zuckte kurz zusammen, als er etwas warmes an seiner Hand spürte, Chi hatte seine Hand fest ergriffen und starrte ebenso wie er auf die Tür. "Auf in den Kampf" murmelte Kurogane und ging mit Chi an der Hand zu der großen Tür. "Stop!" rief da plötzlich jemand laut und einer der Räuber versperrte ihnen den Weg. Er war groß, und sah sehr kräftig aus. Kurogane wusste es nicht, doch das war der Räuber, der Fye zu Ashura geführt hatte. Kurogane legte seinen Kopf schief und musterte Bär kurz. Dann zog er sein Schwert. "Du hast Zwei Möglichkeiten, entweder du lässt mich da rein oder wir kämpfen" sagte der Schwertkämpfer langsam und fixierte Bär. Dieser ließ sich von Kurogane nicht einschüchtern und zog eine große Keule aus einer Nische, die Kurogane vorher nicht bemerkt hatte hervor. Ein grinsen legte sich auf Kuroganes Gesicht, er schob Chi etwas zurück und sprang auf Bär zu. Dieser blockte den Angriff spielend ab und schwang die Keule in Richtung Kopf von Kurogane. Dieser sah sie kommen und duckte sich noch rechtzeitig. Mit der glatten Schwertseite stieß er Bär vor die beiden Schienbeine, sodas dieser ins Schwanken geriet. Dann stieß der Schwertkämpfer seinen Kopf einmal heftig in die Magengrube von dem Räuber. Bär fiel nach hinten über und schlug mit lautem Knall auf den Boden. Benommen schüttelte er den Kopf und wollte aufspringen, da hieb Kurogane ihm den Schwertknauf gegen den Kopf, so das Bär bewusstlos wurde. "Du hättest mich reinlassen sollen" murmelte Kurogane vergnügt, wurde aber sofort wieder ernst. Schnell schritt er zur Tür und riss eine Hälfte auf. Verdutzt blieb er stehen, er blickte in einen riesigen Raum. Der Boden war an manchen Stellen aufgesplittert oder verkohlt. Fye saß erschöpft an einer Wand und hielt eine Hand von sich gestreckt. Ashura ging langsam auf ihn zu. Kurogane konnte erkennen, dass Fye anscheinen eine Art Schutzmagie benutze. Langsam aber sicher flackerte diese, in Kuroganes Augen sah es wie eine Seifenblase aus, die kurz vor dem platzen stand. Mit einem wütenden knurren sprintete er los und schlug nach dem Feind. Fyes Augen weiteten sich erschrocken als er sah, dass Kurogane gekommen war. Ashura hatte ihn nicht bemerkt und konnte dem folgendem Schlag nicht ausweichen. Kurogane traf ihn schwer an der Schulter. Ashura schrie leise auf, blieb aber stehen. "Was zum...?!" knurrte er wütend und drehte sich um. In diesem Moment nahm Fye alle seine verbliebene Energie zusammen und schlug mit dieser auf Ashura ein. Dessen Augen weiteten sich, als er spürte wie sich diese Energiekugel in seinen Rücken drückte. Für Kurogane sah es so aus, als würde Ashura einen heftigen Schlag abbekommen. Fye sah, dass jegliche Energie aus dem anderen Magier wich. Langsam fiel Ashura auf den Boden, die Augen weit aufgerissen mit einem verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Kurogane war mit schnellen Schritten neben Fye und hockte sich neben ihn. "Hey kleiner, wie siehts aus" begrüßte Kurogane seinen Freund äusserlich Ruhig, doch innerlich wütete Zorn in ihm. Er sah wie erschöpft und aufgewühlt Fye aussah. "Du solltest nicht hier sein" entgegnete Fye mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht und sah zu Kurogane. "Wieso, er ist doch...tot?" fragte Kurogane und sah auf den Körper von Ashura. Doch dieser erhob sich plötzlich wie von Geisterhand. "Magier speichern immer einen Teil ihrer Energie" flüsterte Fye kraftlos. "Ahh, ein Freund von dir Fye-san?" fragte Ashura grinsend und klopfte sich den Staub vom Umhang. Der Magier bedachte Kurogane mit einem abschätzendem Blick. Langsam und bedächtig erhob sich Kurogane und stellte sich vor Fye. "Du wirst ihm nichts tun" drohte der Schwertkämpfer und hob sein Schwert demonstrativ. Ashura schüttelte den Kopf und lachte. "Was willst du gegen mich ausrichten, wenn Fye, der stärkste Magier im Lande Ceres nichts machen kann?" fragte er spöttisch und lachte erneut als er Kuroganes verwunderten Blick sah. "Ja, es gibt einiges was Fye euch nicht erzählt hat" meinte Ashura kalt. Kurogane presste die Lippen zusammen und stürmte auf Ashura zu. Doch dieser schlug ihn einfach mit einer Druckwelle zurück. "Kein Schwert kann etwas gegen Magie ausrichten!" tönte Ashura, dann zog er etwas unter seinem Mantel hervor. "Schongarnicht wenn ich das hier habe" meinte er und hielt eine kleine weisse Feder hoch. Fye Augen weiteten sich erstaunt. Ashura hatte die Kraft der Feder, deswegen hatte er sich befreien können und deswegen hatte er hier in dieser Welt auf ihn gewartet. Er hatte gewusst, dass Fye irgendwann hierher kommen würde! Doch plötzlich fing die Feder an zu leuchten. "Was ist denn nun schonwieder" zischte Ashura erbost, als die Feder anfing von alleine zu schweben. Kuroganes Blick fiel auf den Eingang des Raumes und er sah, das dort Sakura stand. Sie hatte ihre Arme ausgebreitet und die Augen geschlossen. Langsam schwebte die Feder auf sie zu. "Nein!" schrie Ashura und wollte nach dem weissen Schatz greifen, doch Chi, die unbemerkt von allen ebenfalls in den Raum gekommen war warf sich dazwischen. Sie klammerte sich mit der Kraft der verzweiflung an Ashura fest, sodas dieser nur zusehen konnte wie Sakura die Feder in sich aufnahm. Fye brachte ein erschöpftes lächeln zustande. Die benutzung seiner Magie hatte all seine Kraft aufgebraucht, doch er konnte sehen und förmlich fühlen wie Ashura schwächer wurde. Dieser sah auch, dass es schlecht um ihn stand und meinte gefährlich leise: "Vergiss mich nicht Fye ... ich komme wieder." Dann verschwand er plötzlich, er hatte wohl ein Portal zu einer anderen Welt geöffnet. Kurogane zog die Augenbrauen hoch, stürzte dann aber zu Fye. Dieser lehnte an der Wand, schloss die Augen und seufzte. Kurogane nahm ihn hoch und trug ihn aus dem Raum. Shaolan, Sakura und die anderen gingen vorraus, um entwaige Räuber auszuschalten. Fye Blick glitt an der rauen Wand, an dem bewusstlosen Bär und an den russgetränkten Fackeln vorbei. Er sah Kurogane ins Gesicht. "Was ist?" fragte dieser, wieder in seiner normalen mürrischen Art. "Danke" wisperte Fye nur leise, beugte sich nach oben und gab Kurogane einen flüchtigen Kuss. Dann schloss er die Augen, und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen als er hörte wie Kurogane erschrocken die Luft einzog. Neben ihnen ging Chi, die alles aufmerksam verfolgt hatte. Leise kicherte sie in sich hinein. Endlich war all das überstanden. Shaolan und Ryuuoh hatten die anderen gefangenen Mädchen befreit und sie in das Dort zurück geschickt. Einige Tage später, die gesamt Gruppe hatte sich erfolgreich vom dem Tripp in die Räuberhöhle erholt, verabschiedeten sich die Weltreisenden. Kurogane und Fye standen etwas ausserhalb. Der Magier hatte seine alte fröhlichkeit zurückgewonnen und lehnte sich nun entspannt an Kurogane. Dieser blickte grimmig zu der großen Menschentraube, die sich um Chi, Sakura, Shaolan und Mokona gebildet hatte. "Wieso nimmst du sie nicht mit?" fragte Kurogane. Doch der Magier zuckte nur mit den Schultern. "Hier ist sie sicher ... und Ashura wird nicht nach ihr suchen" meinte er dann leise. Sein Blick wurde wieder traurig. Der Schwertkämpfer bemerkte dies, und drehte sich um. Er stand nun direkt vor Fye. Verwundert sah Fye ihn an. Grinsend beugte sich Kurogane runter und Fye errötete leicht. Doch entgegen seiner Hoffnung flüsterte Kurogane ihm nur etwas ins Ohr. Bevor er den Kopf zurückzog hielt der Schwertkämpfer kurz inne und lauschte in sich. Ja, es war alles richtig. Doch er war es nicht, der den kurzen Abstand zwischen ihren Lippen überwand, sondern Fye. Erstaunt grinste Kurogane in den Kuss hinein. Das hatte er dem kleinen ja garnicht zugetraut. Schelmisch lächelnd kehrten beide zu ihrer Gruppe zurück, wo sie schon erwartet wurden ... "Ich werde dich schon beschützen, kleiner" Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)