Destiny of World von Tenjoin-Asuka (AlexisxJaden) ================================================================================ Kapitel 1: Das Spiel beginnt ---------------------------- Hi Leute!! Also, das ist eine Gemeinschaftsff mit gwinty zusammen. Also beachtet das bitte und lobt ihn auch immer schön, ja?^^ Ich hoffe, euch gefällt diese FF so gut wie meine beiden anderen. Wir freuen uns auf jedes Kommi^^ hel Eure Asuka Das Spiel beginnt Ein einzelner Blitz zuckte über den wolkenverhangenen, grauen Himmel. Jeden Moment würde es anfangen zu regnen. Die Stadt lag in einem unheimlichen Licht da. Durch die verlassenen Straßen wehte ein kalter Wind. Eine einzige Gestalt schlich durch die verlassenen Gassen. Sie versuchte, sich möglichst immer im Schatten zu halten, um nicht vielleicht doch gesehen zu werden. Mit beiden Händen hielt sie einen Gegenstand umklammert, der im ersten Moment nicht richtig zu erkennen war. Dann zuckte der zweite Blitz über der Stadt, begleitet durch ein grollendes Donnern. Die ersten Tropfen fielen auf die Erde. Im grellen Licht des Blitzes funkelte der Gegenstand eigenartig. Noch als wieder völlige Dunkelheit herrschte, schien von ihm ein eigenartiges Leuchten auszugehen. Die Gestalt trat aus dem Schatten eines Gebäudes hinaus und stand nun mitten auf einer verlassenen Kreuzung. Funken sprühten aus der futuristisch anmutenden Ampelanlage, die sich freischwebend neben den Hauswänden bewegte. Ein weiterer Blitz erhellte das Gebiet und nun konnte man die Gestalt etwas besser erkennen. Es handelte sich um einen jungen Mann mit blonden Haaren und grünen Augen. Konzentriert blickte er nach Norden, als würde er auf etwas – oder jemanden - warten. Er trug einen langen, schwarzen Umhang, der im Wind flatterte. Seine Hände umklammerten ein Laserschwert, das er nun anhob, so dass die Klinge in die Richtung zeigte, in die er so konzentriert geschaut hatte. Eine weitere Gestalt erschien aus dem grauen Nebel, der die Stadt in seinem eisigen Griff hatte. Langsam trat sie vor. „Bereit?“ Die schwarzen Haare des zweiten Mannes bewegten sich sachte im Wind. Er wirkte locker, doch sein Blick verriet seine Anspannung. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Ich war nie so bereit wie jetzt.“ Der Blondhaarige verstärkte seinen Griff um das Schwert noch und sprintete auf einmal los. Seinem Gegenüber blieb kaum genug Zeit, zu reagieren, bis der Schwertkämpfer ihn erreicht hatte. Instinktiv riss er die Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen und murmelte etwas unverständliches. Die Klinge raste auf ihn hinab und hätte ihn gewiss zerteil, wäre sie nicht im letzten Moment an einer bläulich schimmernden Barriere abgeprallt. „Nicht schlecht. Du bist besser geworden.“ Der Schwertkämpfer grinste, machte einen kleinen Schritt zurück und wirbelte das Schwert in der gleichen Bewegung herum, so dass es seinen Gegner nun von der Seite treffen musste. Doch bevor etwas derartiges passieren konnte, verschwand der andere plötzlich spurlos. „Jetzt bin ich dran!“, rief er und während sich der Schwertkämpfer noch suchend umsah, tauchte er hinter ihm auf, einen Feuerball in der Hand haltend. „Unterschätze mich bloß nicht!“, rief er und schleuderte die Flamme in die Richtung des anderen. Entsetzt riss der Blondhaarige die Augen auf. Die Flamme raste mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf ihn zu. Im letzten Augenblick machte er einen Ausfallschritt zur Seite und entkam so dem tödlichen Geschoss. Er konnte gerade noch den nächsten Angriff des Schwarzhaarigen erkennen und sich noch einmal herumwerfen. Er rollte geschickt über den Boden ab und kam nahe seines Gegners wieder auf die Beine. Blitzschnell hatte er sein Schwert wieder fester gepackt und einen präzisen Schlag ausgeführt. Überrascht riss sein Gegner die Augen auf. Er hatte seine Hand ausgestreckt, um wieder ein Schutzschild zu errichten, aber er war zu langsam gewesen. Die Klinge durchbohrte ihn und kaum einen Herzschlag später löste er sich in tausend kleine Lichtkugeln auf, die langsam verblassten. „Yeah! Schon wieder gewonnen!“ Judai war aufgesprungen und wedelte mit dem Controller in der Luft herum. „Ha! So spielt man, Sho!“ Er grinste seinen kleinen türkishaarigen Freund an, der neben ihm auf dem Boden ihres Zimmers hockte. „Das ist unfair! Wie machst du das?“ Beleidigt schaute der Angesprochene erst auf den Bildschirm des Fernsehers, dann auf seinen braunhaarigen Freund und dann wieder zurück. Bevor Judai antworten konnte, wurde die Tür aufgerissen. „Mann, was macht ihr Loser denn hier? Könnt ihr nicht mal etwas leiser sein! Volltrottel!“, schimpfte Jun, während er Judai mit zornigen Blicken bedachte und ein paar Schritte auf ihn zu machte. „Ja, dir auch einen schönen guten Morgen!“, erwiderte der Braunhaarige ruhig und grinste den Schwarzhaarigen an, was diesen noch wütender machte. „Sag mal, spreche ich chinesisch oder was? Ihr sollt gefälligst leiser sein! Es gibt hier auch noch andere Leute, die vielleicht schlafen möchten!“ „Na Schönheitsschlaf bringt bei dir nichts, Jun!“ Judai grinste noch breiter und auch Sho fing an zu grinsen. „Ich mach dich kalt!“, rief der Schwarzhaarige und machte noch einen weiteren Schritt auf Judai zu, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. „Entschuldigt, Jungs. Stören wir? Dann kommen wir später wieder“, ertönte plötzlich eine bekannte Stimme. „Oh, hi Asuka! Nein, du störst doch ganz bestimmt nicht!” Jun war rot angelaufen und schenkte dem blondhaarigen Mädchen, das in der Tür stand, sein schönstes Lächeln, während er unbewusst seinen Griff um Judais Kehle verstärkte, so dass dieser keine Luft mehr bekam. Einige Sekunden herrschte Stille im Zimmer. „Äh Jun?“ „Was kann ich für dich tun, Asuka?“ „Könntest du Judai eventuell loslassen?“ „Judai?“ Der Schwarzhaarige sah für den ersten Moment ernsthaft verwirrt aus, bis ihm wieder einfiel, dass er gerade dabei war, den Braunhaarigen zu erwürgen. Widerstrebend ließ er ihn los, woraufhin Judai anfing, heftig zu husten. „Mann, Kumpel, nun bleib doch mal locker!“, presste er zwischen zwei Hustenanfällen mühsam hervor. „Ich bin nicht...!“, wollte Jun auffahren, wurde aber von Asuka unterbrochen. „Das reicht jetzt wirklich! Worum geht es hier eigentlich?“ „Diese Idioten hier brüllen schon früh morgens hier rum und wecken das ganzen Haus auf!“ „Wir haben nur ein bisschen gespielt!“, verteidigte Sho sich und deutete auf den Fernseher. „Und deswegen regst du dich so auf, Jun?“ Asuka sah ihn verwundert an und musterte dann das Videospiel, das auf dem Boden lag, genauer. Er ballte zornig eine Hand zur Faust und warf Sho einen vernichtenden Blick zu, der diesen zusammenzucken ließ. „Und wegen so einem blöden Spiel macht ihr hier so einen Aufstand?“ Die vier fuhren herum und erblickten Ryo, der lässig im Türrahmen lehnte. „Dieses Spiel ist nicht blöd! Das ist seit Jahren das genialste Spiel, das ich gesehen habe- gleich nach Duelmosters versteht sich.“ Jaden deutete auf den Fernseher und dann auf das Spiel, das Asuka inzwischen in den Händen hielt. „Worum geht es denn?“, fragte die Obelsik-Studentin, während sie die Zeilen überflog. „Hm. Das lässt sich schwer kurz fassen. Es geht um das Schicksal der Welt! Man kann sich aussuchen, auf welcher Seite man spielt. Die einen wollen die Menschheit auslöschen, weil sie die Natur zerstört, die anderen wollen sie aufhalten. Man kann auch zusammen im Multiplayermodus spielen. Jeder Charakter des Spiels hat seine eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das ist voll cool!“, beendete Judai seinen Vortrag. Asuka legte das Spiel beiseite und sah ihn lächelnd an. „Wir können ja nachher eine Runde spielen. Du hast mich jetzt echt neugierig gemacht.“ „Warum denn erst nachher?“ Judai sah sie fragend an, während er schon wieder seinen Controller genommen hatte und das Menü aufrief. „Weil wir nicht zum Spaß, sondern wegen der Planung der Abschiedsfeier für die Absolventen hier sind.“ Ryo machte zwei Schritte vorwärts und sah sich missbilligend in dem unordentlichen Zimmer um. „Ach komm schon, Ryo. Ein bisschen Zeit haben wir doch noch!“ Judai steckte drei weitere Controller ein und startete das Spiel. Ryo seufzte resignierend, während Asuka lächelte und interessiert der Einleitung lauschte. Jun dagegen schien sich richtig darauf zu freuen, gegen Judai antreten zu können, sei es auch nur virtuell. Ein Blitz zuckte über den Himmel über der Slyferunterkunft und schlug in die Antenne ein. Gerade in diesem Moment gaben alle ihre Daten ein und bestätigten diese. Einige Funken sprühten aus dem Monitor des Fernsehers und plötzlich gab es einen lauten Knall. Der Fernseher explodierte und eine gewaltige Druckwelle entstand, die die Gruppe an die Wände des Zimmers schleuderte. Alles um Judai herum wurde schwarz und er verlor das Bewusstsein, während noch weitere Explosionen folgten. Professor Daitokuji schreckte aus dem Schlaf hoch. Hatte er sich das eingebildet, oder hatte es eben eine Explosion gegeben? Und vor allem: War der Lärm wirklich aus Judais Zimmer gekommen? Er sprang aus dem Bett und eilte die Treppen hinauf. Er wollte gerade die Tür des Zimmers aufreißen, aber seine Hand griff ins leere. Die Tür lag eine Etage tiefer auf dem Boden, während dicke Rauchschwaden aus dem Zimmer quollen. Der Professor hustete und presste sich die Hand auf den Mund, während er die Augen zusammenkniff und vorsichtig den Raum betrat. Er war auf das Schlimmste gefasst. Kein Mensch konnte diese Explosionen überlebt haben. Nur langsam lichtete sich die Staubwolke und gab die Sicht auf das völlig verwüstete Zimmer frei. Die Sachen waren völlig verrußt und lagen wild durcheinander auf dem Zimmerfußboden. Der Professor war sich allerdings nicht sicher, ob das an der Explosion lag, oder ob das auch schon vorher der Fall gewesen war. Er öffnete das Fenster und schnappte nach Luft, während er darauf wartete, dass sich die Sicht klärte. Erschrocken keuchte er auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Vor ihm auf dem Fußboden lagen die Sachen einiger Studenten und so weit er erkennen konnte, gehörten sie zu Asuka, Ryo, Jun, Sho und Judai. Aber wo waren ihre Leichen? So, das war es erstmal^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr hinterlasst uns ein Kommi^^ Bis demnächst! hel Eure Asuka Kapitel 2: Erwachen ------------------- Erwachen Als Judai wieder zu sich kam, war das erste, was er wahrnahm, dass er mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag, genauer, auf Gras. Auch der Geschmack, der seinen Mund dadurch durchströmte, war nicht gerade berauschend, was ihn, fast ohne das er dabei etwas dachte, dazu bracht sich um zudrehen und spätestens jetzt wurden seine grauen Zelle richtig wach. Normalerweise schlief er nicht draußen, sondern entweder in seinem Bett oder im Unterricht, aber definitiv nicht irgendwo im Wald. ‚Moment, Wald, wir waren doch in der Unterkunft!’, Erschrak der Osiris. Doch es war so. ‚Meine Freunde, was ist mit...’, war sofort sein nächster Gedanke danach und er setzte sich auf. Erst jetzt, sah er überhaut an sich hinunter. Er trug nicht mehr seine gewöhnliche rote Weste, irgendjemand, oder irgendetwas, setzte er in Gedanken hinzu, hatte ihn offenbar in ein Outfit gesteckt, wie es die Schwertkämpfer in Destiny of World trugen. ‚Moment, wir wollten das doch spielen, ist das hier jetzt irgend so ein irrer Traum, wegen dieser Druckwelle? !’ Um sich zu vergewissern, dass dies nur ein Traum wahr kniff er sich selber in den Arm. Es tat weh, sogar ziemlich, da er nicht grade zimperlich gewesen war. ‚Also, kein Traum, währe ja auch einfach gewesen...’, doch schnell hatte er sich wieder beisammen und lenkte seine Gedanken aufs wesentliche zurück, seine Freunde. ‚Wenn das kein Traum ist, dann müssten hier doch eigentlich auch die anderen sein...’, überlegte er weiter und so war es auch, keine paar Meter weiter von ihm lagen Asuka, Ryu, Jun und Sho auf dem Boden, alle, wie er realisierte, in Kleidern, als währen sie auf einer Convention, von Destiny of World und, wie er festellen musste, alle bewusstlos. Immer noch leicht benommen, weil er festgestellt hatte, dass es kein Traum war ging er zu Asuka hinüber. Es fiel ihm noch schwer, seine Beine am Versagen zu hindern und die ungewohnten Kleider taten das übrige dazu, doch schließlich schaffte er es doch, sich zu stehen und zu dem Mädchen rüber zu gehen. Schnell griff er nach ihrer Hand, das leicht komische Gefühl, dass er dabei hatte, auf seinen Zustand schiebend und fühlte ihren Puls. Erleichtert stellte er fest, dass sie nur bewusstlos war. Wieder wollten ihm seine Beine nicht mehr gehorchen und machten ihn darauf aufmerksam, dass er sich gefälligst setzen sollte. Feststellend, dass er fast nicht mehr stehen konnte, gab Judai nach und setzte sich neben Asuka ins Gras und sah zu den anderen hinüber. Wenige Minuten später begannen auch diese sich zu regen und aufzuwachen, als erster Ryu. Doch keiner konnte, soweit das möglich wahr, schon erkennen, wo sie gelandet waren und das sie definitiv etliche Probleme am Hals hatten, von ihrer Kleidung und dem einen Beobachter, den sie schon hatten, mal abgesehen... So, das war es auch schon wieder von uns^^ Wir hoffen, es hat euch gefallen und ihr schreibt uns was nettes^^ hel Eure Asuka Kapitel 3: Fremde Welt ---------------------- So, nach so langer Zeit kommt jetzt endlich das nächste Kapitel. Das tut mir furchtbar Leid, dass ihr so lange warten musstet. Alles meine Schuld! Trotzdem hoffe ich, dass euch das Kappi gefällt! Ich hoffe, ihr hinterlasst uns ein Kommi^^ Heal Eure Asuka Fremde Welt Als Asuka die Augen aufschlug, dachte sie zuerst, sie hätte schlecht geträumt. Alles um sie herum war dunkel und sie hätte wetten können, dass das, woran sie sich zu erinnern glaubte, nur ein böser Traum gewesen war. Wie könnte auch plötzlich eine gewaltige Druckwelle von einer Explosion eines Fernsehgeräts… Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu ende zu bringen, da sie sich in Erwartung des Anblicks ihres Zimmers aufgesetzt hatte. Doch was sie um sich herum erkannte, war ganz gewiss nicht ihr Zimmer an der Akademie. Es war ein Wald. Sie riss erschrocken die Augen auf und versuchte, aufzustehen. Das konnte doch nicht wahr sein. Sollte das etwa alles Realität gewesen sein? Schwankend kam sie auf die Füße, wurde jedoch mit einem Schwindelanfall belohnt, der es ihr schwarz vor Augen werden ließ. Sie kämpfte um ihr Gleichgewicht und hätte diesen Kampf sicher verloren, wenn ihr nicht jemand im letzten Moment geholfen hätte. „Hey, immer langsam, Asuka!“, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. „Hm?“ Sie wandte sich um und blickte in Judais grinsendes Gesicht. „Judai? Wo … wo sind wir hier?“ „Setz dich erst mal wieder“, empfahl der Braunhaarige und sah sie besorgt an. Immerhin hatte er selbst erfahren, dass es nicht sonderlich klug war, sich zu überanstrengen. Was auch immer mit ihnen geschehen sein mochte… „Ich hab leider auch keine Ahnung, wo wir sind“, antwortete Judai nach einer Weile, nachdem sie sich gesetzt hatten. Erst jetzt fielen der blondhaarigen Studentin die Sachen auf, die er trug. Judai war ganz in grau gekleidet. Er trug ein hellgraues Shirt mit Dreiviertelärmeln und darüber eine dunkelgraue Weste. Um seine Hüfte war ein zweiter Gürtel geschlungen, an dem eine Art kurzer Stab befestigt war. Auch die Hosen waren grau und der etwas dunklere Farbton wiederholte sich an den Turnschuhen. Um den Hals trug er ein Halstuch, welches auch dunkelgrau gefärbt war. An den Händen hatte er, wie sie selbst normalerweise auch, Handschuhe, die allerdings nur die Hälfte der Finger bedeckten. Erst jetzt fiel ihr auf, dass auch sie gar nicht ihre gewöhnliche Kleidung trug. Ihre Füße steckten ihn Stiefeln, die ihr bis zur Wade gingen, allerdings keine Absätze hatten und sehr weich waren. Ansonsten trug sie ein schwarze, eng anliegende kurze Hosen und einen kurzen blauen Rock darüber. Ihr T-Shirt war genauso zweigeteilt. Zuerst ein enganliegendes schwarzes Shirt und darüber ein luftiges blaues Top, das an den Armen jeweils noch einen Riemen aufwies, der über ihren Oberarm verlief. Sie trug, ähnlich wie Judai, Handschuhe, aber ihre waren dunkelblau. Um ihre Hüfte verlief ein weiterer, diesmal hellblauer Riemen, an dem eine Tasche befestigt war. Bevor sie jedoch hineinsehen konnte, hörte sie hinter sich ein Rascheln. Erschrocken fuhr sie herum, auf alles gefasst in dieser fremdartigen Umgebung. „Ah, du bist wach“, kam es von der Gestalt, die durch die Büsche getreten war. „Ryo?! Musst du uns so einen Schrecken einjagen?“ Der Grünhaarige lächelte flüchtig. „Keine Sorge, nächstes Mal werde ich anklopfen.“ Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht und machte der Sorge Platz. „Sind die anderen noch nicht zurück?“ Judai schüttelte stumm den Kopf, während Asuka Ryo neugierig musterte. Auch seine Kleidung hatte sich erheblich geändert. Er trug einen langen, dunkelgrünen Umhang und eine dunkelgrüne Hose, sowie ein schwarzes T-Shirt. Was sollte das ganze? Sie warteten zu dritt eine Weile, bis der Rest der Truppe eintraf. Jun und Sho hatten, wie Asuka inzwischen erfahren hatte, den Auftrag erhalten, Feuerholz zu suchen. Dabei hatten sich die beiden aber in die Haare bekommen und so waren sie etwas später, als erwartet zurückgekehrt, was ihnen einen strafenden Blick von Ryo einbrachte. „Wir wissen nicht, wo wir hier sind und deshalb ist es wichtig, dass wir uns hundertprozentig aufeinander verlassen können.“ Sho blickte schuldbewusst zu Boden, während Jun Ryo angriffslustig anfunkelte. „Wer hat dir denn eigentlich das Recht gegeben, hier einen auf Anführer zu machen, hm? Wenn hier jemand für den Posten geeignet ist, dann bin ich das ja wohl!“ Ryo machte sich gar nicht erst die mühe, auf diese Provokation zu reagieren. Er wandte sich ab und setzte sich zu Judai und Asuka ans Lagerfeuer. Sho gesellte sich zu ihnen und schließlich setzte sich auch Jun in einigem Abstand auf den Boden. „Wir müssen unbedingt herausfinden, wo wir hier sind. Ich glaube nicht, dass das hier die Akademieinsel ist!“, begann Ryo. Die anderen nickten zustimmend. Wo auch immer sie waren, die Gegend war zu fremd, als das sie noch auf der Insel sein konnten. „Ich schlage vor, dass wir hier erst einmal übernachten und uns dann morgen zusammen umschauen. Irgendwo muss es ja einen Anhaltspunkt geben, der uns darüber Auskunft geben könnte, wo wir sind. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Also steht es fest. Dann sollten wir uns jetzt ausruhen, damit…“ Weiter kam Ryo nicht, da ein Schrei durch den Wald hallte. Sofort sprangen die Studenten auf und lauschten angestrengt. Woher war der Ruf gekommen? „Uah! NEIN!“ „Da war es wieder! Es kommt von dort drüben!“, rief Judai und sprintete auch schon los, tiefer in den Wald hinein. Die anderen folgten ihm. Judai kämpfte sich tapfer durch das Gestrüpp. Irgendwo war jemand in ernsten Schwierigkeiten und er musste diesem jemand einfach helfen. Er rannte weiter, ohne auf die Zweige zu achten, die ihm ins Gesicht schlugen. Endlich lichtete sich der Wald etwas und er stolperte auf eine Lichtung. Das Bild, was sich ihm bot, machte ihm endgültig und mit einer erschütternden Logik bewusst, dass er nicht mehr auf der Akademieinsel war, denn vor ihm stand ein riesiger Roboter. Er war bestimmt fünf Meter hoch. An seinen Armen und Beinen, die dick wie Säulen waren, verliefen Kabel, die ihn wohl mit Energie versorgten. Der ganze Körper war mit schweren Metallplatten verkleidet, so dass es wirkte, als würde er eine Rüstung tragen. Der Kopf wirkte für den riesigen Körper viel zu klein und dort, wo normalerweise die Augen sitzen würden, befanden sich zwei rote Linsen, die anscheinend verstellbar waren, denn als Judai aus dem Wald trat, drehte der Roboter den Kopf und sah in seine Richtung. Es war, als scannte er die Umgebung, um eine mögliche Gefahr zu erkennen. Der Braunhaarige stand da, wie gelähmt und starrte den Riesen an. Erst ein wiederholter Schrei ließ ihn aus seiner Lähmung erwachen. Er bemerkte, dass der Roboter etwas mit der linken Hand auf den Boden drückte, als wollte er es zerquetschen. Dann erkannte er auch, was es war: ein kleines Mädchen. Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er los und versuchte, die Kleine aus dem Griff des Roboters zu befreien, doch es war sinnlos. Der Griff war eisern und presste das Kind immer weiter auf den Boden. „B-bitte…hilf mir…“ Das Gesicht der Kleinen war schmerzverzerrt und es fiel ihr sichtbar schwer, überhaupt etwas zu sagen. „Keine Sorge, ich schaffe das schon irgendwie!“ Judai packte einen der riesigen Finger und zerrte mit aller Kraft daran, doch es nützte nichts. Dafür wurde der Roboter nun endgültig auf ihn aufmerksam, holte mit der anderen Hand aus und fegten ihn einfach zur Seite. Der Osiris-Red überschlug sich ein paar Mal und blieb in einigen Metern Entfernung liegen. Auch die anderen waren inzwischen aus dem Wald gekommen. „Nein! Judai!“ Sho und Asuka rannten zu dem Verletzten hinüber, während Ryo und Jun sich dem Roboter zuwandten. „Und großer Anführer, was machen wir jetzt?“ Jun starrte auf den Riesen, der sich nun zu ihnen umwandte und konnte sich diese bissige Bemerkung einfach nicht verkneifen. Ryo dachte jedoch auch jetzt wieder nicht daran, etwas zu erwidern. Er griff nach einem Ast, der auf dem Boden lag und holte aus. Er traf den Roboter zwar, aber dieser reagierte nicht einmal. Wieder glitt das rote Auge über die Umgebung und musterte sie. Dann holte er wieder aus. Die Faust raste mit unerbittlicher Geschwindigkeit auf sie zu. Ryo konnte nichts mehr tun. In einer letzten verzweifelten Bewegung riss er die Arme zum Schutz vors Gesicht, doch der erwartete Aufprall kam nicht Da war nur ein knackendes und knirschendes Geräusch direkt vor ihm. Er öffnete die Augen und erblickte eine Wand aus Knochen direkt vor sich. Dort standen mindestens zehn Skelette und wehrten den Angriff ab, was ihnen anscheinend jedoch nicht mehr lange gelingen würde, wie das Knacken der Knochen vermuten ließ. Dann gaben sie nach, doch Ryo konnte geistesgegenwärtig noch einen Satz zur Seite machen, um dem Faustschlag zu entgehen. Jun stand wie versteinert neben ihm. „Woher kommen die plötzlich?“ „Keine Ahnung, aber das ist mir auch egal, denn ohne die wäre ich jetzt tot!“ Ryo keuchte. Nicht nur die Anspannung machte ihm zu schaffen. Er spürte, dass ein Teil seiner Kraft abgenommen hatte, als die Skelette vernichtet worden waren. Hatte er etwa etwas mit ihnen zu tun? Judai stöhnte. Der Schlag hatte ihn hart getroffen. Als er die Augen aufschlug, sah er in Shos und Asukas besorgte Gesichter. „Alles okay?“, fragte der kleine Türkishaarige. „Ja, geht schon.“ Der Braunhaarige versuchte, sich aufzusetzen, was ihm auch mit einiger Mühe gelang. Seine Rippen schmerzten von dem Schlag, den er hatte einstecken müssen. Er sah sich um und entdeckte Ryo und Jun, die dem Roboter gegenüberstanden und entweder versuchten, seinen Schlägen auszuweichen, oder mit Stöckern auf ihn einzuschlagen, was allerdings wenige Erfolge erzielte. „Wir müssen seine Stromzufuhr lahm legen! Die Kabel! Das ist unsere einzige Chance! Wir müssen das kleine Mädchen retten!“ Mit diesen Worten versuchte er, sich auf die Beine zu stellen. Er schwankte, konnte aber alleine stehen. Asuka sah in besorgt an. „Meinst du, dass wir das schaffen können? Womit denn? Mit den Zahnstochern, die Ryo und Jun da haben? Die kommen ja nicht mal in die Nähe der Kabel!“ Sho nickte zustimmend. „Wir sollten machen, dass wir hier weg kommen! Helfen können wir eh nicht!“ „Vergiss es, Sho! Ich werde die Kleine nicht einfach so im Stich lassen!“ Judai suchte die Umgebung krampfhaft nach einer Waffe ab, aber alles, was es hier gab, war Gras, Erde und Holz- und natürlich ein Riesenroboter. Da fiel sein Blick auf einen kleinen Gegenstand, der einige Meter vor ihm auf dem Boden lag. Es war ein kleines, längliches Metallröhrchen. Er konnte sich dunkel daran erinnern, dass er es am morgen bemerkt hatte, als er aufgewacht war. Da hatte es an seinem Gürtel gesteckt. Er musste es beim Sturz verloren haben. Er bückte sich und hob den kleinen Gegenstand auf. Er drehte ihn hin und her und bemerkte schließlich einen kleinen Knopf. Als er ihn drückte, öffnete sich die eine Seite des Röhrchens und ein bläulicher Laserstrahl kam heraus, der die schließlich die Gestalt einer Klinge annahm. Er drehte das Schwert ein paar Mal in der Hand, verstärkte seinen Griff und lief dann, ohne lange zu überlegen, auf den Roboter zu. „Ha! Jetzt gebe ich dir das von eben zurück!“ „Nein, Judai! Warte! Das ist doch völlig verrückt! Du hast keine Chance!“, versuchte Sho ihn zurückzuhalten, der begriffen hatte, was Judai dachte. „Nur weil du so aussiehst bist du noch lange nicht der Laserschwertkämpfer aus diesem Spiel!“ „Warte es erst mal ab, Sho!“ Judai grinste und rannte weiter auf den Roboter zu, der ihn inzwischen entdeckt hatte. Wieder holte er aus, doch diesmal war der Braunhaarige vorbereitet und wich geschickt aus. Ein weiterer Angriff folgte, dem er auch ausweichen konnte, aber immer, wenn er den Abstand zwischen sich und dem Riesen vergeringern wollte startete dieser einen neuen Angriff. „Mist! Ich komme nicht nahe genug an ihn heran!“ „Warte, ich versuche dir zu helfen!“ Ryo schloss die Augen und konzentrierte sich. Er versuchte, alles andere auszublenden und sich auf die Skelette zu konzentrieren. Wenn er Recht hatte, dann müsste es funktionieren. Und tatsächlich erschienen aus dem Boden einige Krieger, die sich auch gleich auf den Roboter stürzten, um ihn abzulenken. Von allen Seiten rannten sie auf ihn zu und versuchten, ihn einzukreisen. Der Roboter drehte einmal den Kopf, bis er anfing, die Skelette eines nach dem anderen anzugreifen. Als die ersten zerstört waren, sackte Ryo auf die Knie. Er keuchte noch schwerer als zuvor. „Nun mach schon, Judai! Lange halte ich das nicht mehr durch!“, rief er dem Braunhaarigen zu, der das Ganze bisher nur erstaunt betrachtet hatte. „Alles klar! Dann bin ich jetzt dran!“ Mit diesen Worten erhob er wieder das Schwert und rannte auf den Roboter zu, der damit beschäftigt war, nach den Skeletten zu schlagen. Der Braunhaarige nutzte seine Chance, stieß sich vom Boden ab und sprang so hoch er konnte, wobei er noch einmal mit dem Schwert ausholte, um es dann auf eines der Kabel niedersausen zu lassen. Die Klinge zerteilte das Kabel, als wäre es Butter. Judai landete auf dem Boden, wobei ein heftiger Schmerz ihn durchzuckte. Vielleicht hatte er sich bei dem Sturz vorhin doch mehr verletzt, als er gedacht hatte. Trotzdem hatte er anscheinend sein Ziel erreicht. Der Roboter verharrte mitten in der Bewegung, als plötzlich ein Funkenregen entstand. Das rote Auge wanderte unruhig hin und her, bevor es stehen blieb. Dann gab es einen lauten Knall und eine Explosion, von deren Wucht Judai, Ryo und Jun einige Meter davon geschleudert wurden und auf dem Boden liegen blieben, während die verkohlten Einzelteile des Roboters auf den Boden fielen. Asuka und Sho beobachteten das Ganze mit weit aufgerissenen Augen. Asuka zitterte, als sie den Braunhaarigen leblos auf dem Boden liegen sah und stürzte sofort zu ihm, während Sho zu seinem älteren Bruder rannte, der sich inzwischen hochgestützt hatte. „Alles okay?“ „Ja, geht schon. Haben wir ihn besiegt?“ Sho wandte den Kopf, um sich noch einmal zu überzeugen und nickte zaghaft, doch dann stockte ihm der Atem. Unter den Einzelteilen bewegte sich etwas. Dann ertönte ein Husten und das kleine Mädchen krabbelte hervor. Sie war etwas schmutzig, doch sonst schien ihr nichts zu fehlen. Sho atmete erleichtert auf, während die Kleine zu ihnen herüberkam. „Danke für die Hilfe“, meinte sie lächelnd und blickte sich um. „Es tut mir Leid, dass ich euch in solche Schwierigkeiten gebracht habe, aber ohne eure Hilfe wäre ich jetzt tot. Mein Name ist übrigens Dara.“ So, das war es erstmal. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Bis dann! heal Eure Asuka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)