Anno 1096 von ToterKeks (Sichelmond) ================================================================================ Kapitel 2: Loreley ------------------ Schandmaul - Seemannsgrab Kapitel 2 - Loreley Pairing: Tendershipping (BakuraxRyou) ~*~*~*~ Am ersten Tag, es graut der Morgen der Jüngling holt die Netze ein Es ist bitterkalt, die Briese steif, der Nebel hüllt das Boot ganz ein, ~*~*~*~ Zitternd ruderte Ryou hinaus auf den Fluss, zu der Stelle wo er die Netze vortags ausgeworfen hatte. Immer noch frierend zog er die Netze ein. Es war kaum was darin. Wenn nur der eiskalte Wind nicht wäre! Oder der Nebel! Seine Hände waren nass und wegen des schneidenen Windes hatte er das Gefühl, sie würden erfrieren. Warum könnte er nicht wieder in seinem Bett liegen?! Warum musste er hinaus?! Plötzlich hörte er jemanden singen. Die Stimme klang schön, so lieblich. Gespannt lauschte er ihr. Er konnte keine Worte verstehen, doch das war egal. Hauptsache, er hörte diesen wundervollen Gesang! Doch aprupt erstarb der Singsang. Ryou blickte auf. Was war das gewesen? Dann hörte er wieder die Stimme, diesmal näher. "Frierst du?", fragte sie. Ryou blickte sich um. ~*~*~*~ Er träumt von warmer Stube noch als die lieblich Stimme ihn heilt: "Dich friert wohl? Weißt du niemand friert, wenn er in meinem Reich verweilt." ~*~*~*~ Er brachte nur ein Nicken zustande und die Stimme sprach weiter. Es war die eines Mädchen. Aber wo war sie? Nirgendwo konnte er jemanden entdecken, erstrecht kein Mädchen. "Komm zu mir, Junge", hörte er sie wieder. "Niemand friert, solange er in meinem Reich verweilt. Und ich kann dich dorthin führen." Wieder blickte er sich um. Wo war sie? Wer war sie? Was meinte sie damit? ~*~*~*~ Was staunt der Fischer, als er erblickt, ein Mädchen auf den nahen Klippen wunderschön ists anzusehen, das wallend Haar, die vollen Lippen ~*~*~*~ Endlich sah er sie! Da, auf den nahen Klippen saß sie. Ein wunderschönes Mädchen, mit goldenen Locken. Wie ein Engel saß sie da und blickte ihn an. In ihren Augen war ein Ausdruck, den Ryou nicht deuten konnte. Er wollte es auch gar nicht. Zusehr war er von dem Anblick dieser wunderschönen Augen gefesselt. Schließlich betrachtete er auch den Rest des Körpers und ihn durchfuhr es eiskalt. Sie hatte einen Fischleib! Sie war ein Wesen des Teufels! Ein Fischweib! So schnell er konnte ruderte er von ihr fort, auf das Ufer zu. Die Netze hatte er vollkommen vergessen. Und nun lagen sie nutztlos auf dem Grund des Rheines. ~*~*~*~ Doch ohje den Fischer fröstelt als er den Unterleib gewahrt nicht Beine, einen Fischleib sieht er und flieht zum Hafen seiner Heimat. ~*~*~*~ Erschöpft kam er zuhause an. Erst als er dort war, fiel ihm ein, dass er die Netze vergessen hatte. Warum war er nur geflohen? Und wovor? Er wusste es nicht mehr. Aber irgendwas war doch da... So sehr er sich versuchte zu erinnern, er schaffte es nicht. Was war nur los mit ihm? ~*~*~*~ Man hört Geschichten, Mythen, Sagen, engelsgleich im goldnen Haar, wüsst ich nur wohin, ich würd es wagen zu lauschen dem Gesang fürwahr für einen Kuss von ihren Lippen alles geben was ich hab, mein Hab und Gut und meine Seele ~*~*~*~ Unruhig wälzte er sich im Bett hin und her, bis er endlich ganz aufwachte. Was hatte er da eben geträumt? Von einem wunderschönen Mädchen, welches ihm irgendwie bekannt vorkam. Gerne würde er sie wirklich berühren und küssen, wie eben in seinem Traum. Er drehte sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen, was ihm jedoch nicht gelang. ~*~*~*~ Am zweiten Tag die gleiche Stelle die ganze Nacht an sie gedacht die Schönheit auf der Klippe gestern hat ihn um den Schlaf gebracht Seine Augen suchen noch als Gesänge ihm sein Herz erweichen: "In meinem Reich, am Grund der See nie Schmerz und Sorgen dich erreichen" ~*~*~*~ Morgens war er wieder an der gleichen Stelle, wo er hoffte, seine Netze wiederzufinden. Außerdem wollte er die Stimme wiederhören. Er wusste immer noch nicht genau, was am Tag zuvor geschehen war, er wusste nur, dass er eine wunderschöne Stimme gehört hatte. Und er meinte zu wissen, dass sie dem Mädchen gehörte, von dem er geträumt hatte. Lange hatte er in der Nacht wegen ihr wachgelegen. Suchend blickte er sich um. Sah er sie? Hörte er sie? Weder noch. Doch! - Ganz leise, ganz entfehrnt hörte er sie wieder singen. Die liebliche Stimme kam immer näher. Noch bevor Ryou sie sehen konnte,hörte er sie sagen: "Willst du nicht zu mir kommen? Weißt du, in meinem Reich, am Grund der See werden dich nie Scherz oder Sorge erreichen!" Dann sah er sie wieder! Diesmal saß sie nicht auf einer Klippe sondern schwamm im Wasser auf ihn zu. Was sollte Ryou tun? Plötzlich tauchte das Mädchen unvermittelt unter. Er war enttäuscht. Warum war sie gegangen? ~*~*~*~ Am dritten Tag, die gleiche Stelle die ganze Nacht lang hielt er Wacht nicht aus dem Ort die süßen Klänge, tiefe Sehnsucht ist entfacht ~*~*~*~ Im Morgengrauen brach Ryou wieder mit seinem Boot auf. Eigentlich hätte er neue Netze machen müssen, doch er wollte das Mädchen wiedersehen! Er wusste, dass sie nicht von hier stammte, eine Kreatur des Teufels war. Aber wer war sie? Trug sie einen Namen? An diesem Morgen war es nicht so kalt wie die letzten Tage, doch Nebel lag immer noch über dem Fluss. ~*~*~*~ Er lehnt sich weit über die Reling zu erblicken diese Frau das ist sie ganz nah bei ihm und streckt ihre Hände nach ihm aus ~*~*~*~ Er lehnte sich über die Reling. Vielleicht sah er sie im Wasser? Das Wasser lag dunkel da, doch in der Tiefe meinte er ein Gesicht schimmern zu sehen. Er sah sie immer näher kommen. Nach einer für ihn unendlich langen Zeit tauchte sie ganz aus dem Wasser auf und strckte die Hände nach ihm aus. Was sollte Ryou machen? Sollte er zu ihr gehen? Er wünschte es sich so sehr... ~*~*~*~ Man hört Geschichten, engelsgleich im goldnen Haar, wüsst ich nur wohin, ich würd es wagen zu lauschen dem Gesang fürwahr für einen Kuss von ihren Lippen alles geben was ich hab, mein Hab und Gut und meine Seele ~*~*~*~ Bakura schwebte in der Nähe, ohne dass die Loreley ihn bemerkte. Er wartete auf den richtigen Moment. Gestern hatte er sie vertrieben doch nun war sie wieder da und betöhrte den Jungen - SEINEN Jungen! Allerdings wusste er schon, wie er ihn aus ihren Griff befreite. Er hätte ihr gestern gerne den Gar aus gemacht, doch sie war zu schnell gewesen, war abgetaucht. Sie war eben schlau und legte sich nicht mit Vampiren an. Und Bakura? Er hätte ihr hinterhertauchen können, doch er hatte keine Lust, sich mit dem Fischvolk anzulegen. Immerhin war er ein Vampir, ein Geschöpf des Windes. Wasser war nicht sein Element. Und außerdem konnte er nicht schwimmen. Jetzt wartete er darauf, dass dieser sich der Loreley hingab und er ihn endlich zu sich holen konnte. ~*~*~*~ "So komm doch", lockt sie und er streckt sich, greift behutsam ihre Hand sie zieht sanft und er lässt sich gleiten über den Bootsrand Sie umarmt ihn, küsst ihn innig gerne lässt er es geschehen sie nimmt ihn mit sich immer tiefer und er ward nie mehr gesehn ~*~*~*~ "So komm doch!", lockte sie ihn. Ohne zu zögern ergriff Ryou ihre Hand. Eigentlich dachte er, sie würde zu ihm auf das Boot kommen, doch er hatte sich geirrt. Das Mädchen zog sanft an seiner Hand, zog ihn immer mehr zu sich herab. Und er ließ es geschehen. Ließ sich hinabziehen. Mehr und mehr glitt er in Richtung Wasser, bis er mit einem Platsch! darin landete. Das Wasser war eiskalt, er fing sofort an zu frieren. Doch als das Mädchen ihn in die Arme nahm, ihn küsste, fror er nicht mehr. Er war einfach nur glücklich in den Armen des Mädchens zu liegen. Er spürte gar nicht, wie er immer tiefer von ihr in den kalten Rhein gezogen wurde. Bakura konnte nicht länger warten. Die Loreley begann mit dem Jungen, der ihr vollkommen verfallen war, abzutauchen. Und sie konnte schnell tauchen, das wusste Bakura. Sie war eben ein Fischweib. Er flog zu der Stelle, wo sie langsam mit ihm abtauchte. In diesem Moment tauchte sie vollständig ab. Bakura fluchte. Er würde wohl oder übel tauchen müssen. Er tauchte in das kalte Wasser ein, sah den Jungen in Griffnähe und immer noch in den Armen der Loreley. Er griff zu, packte ihn am Kragen, entriss ihn ihr. Erschrocken riss der Junge die Augen auf, und öffnete den Mund, wodurch er eine Ladung Wasser schluckte. Scheinbar registrierte er jetzt erst, was überhaupt geschehen war. Bakura flog wieder in die Luft, zog den Jungen mit sich. Erleichtert atmete er auf. Er war aus dem Wasser draußen. Den Jungen nahm er in die Arme, obwohl dieser sich wehrte, und flog mit ihm zum Ufer. Dort legte er ihn in das Gras. Der Junge drehte sich auf die Seite und hustete das ganze Wasser aus, was nicht wenig war. Dann drehte er sich zurück auf den Rücken und stierte in den Himmel. Scheinbar verstand er nicht wirklich, warum er zuerst in den Armen einer wunderschönen Frau gelegen hatte und keine drei Sekunden später halberstickt im Gras. Erst nach gut einer Minute blickte er sich genauer um und entdeckte auch Bakura. "W... wer bist du?", fragte er ängstlich. Bakura grinste. "Ich bin Bakura und habe dich gerade aus den Fängen der Loreley befreit!" Sein Gesicht wurde kreidebleich. "Loreley...", flüsterte er geschockt. "Und ich wollte ihr tatsächlich folgen..." Dazu sagte Bakura nichts. Musste er auch gar nicht. Sein Blick allein zeigte schon, dass er den Jungen deswegen für einen ziemlichen Idioten hielt. Und gleichzeitig liebte er ihn auch. Das brauchte der Junge allerdings vorerst noch gar nicht erfahren. ~*~*~*~ Man hört Geschichten, engelsgleich im goldnen Haar, wüsst ich nur wohin, ich würd es wagen zu lauschen dem Gesang fürwahr für einen Kuss von ihren Lippen alles geben was ich hab, mein Hab und Gut und meine Seele Würd folgen in ihr Seemannsgrab... ~*~*~*~ Ryou starrte geschockt in die Luft. Wie hatte er so blind sein können?! Jeder kannte die Geschichten der Loreley. Man sagte von ihr, dass sie Seefahrer und Fischer verführte und jeder sei ihr bisher verfallen gewesen. Früher hatte Ryou nie geglaubt, dass die Männer ihr einfach so verfielen, obwohl sie doch alle schonmal von ihr gehört hatten. Doch nun wusste er es. Er hatte es immer hin selbst erlebt. Er war ja selbst kurz davor gewesen, ihr in ihr Seemannsgrab zu folgen... Nachdenklich blickte er über den Rhein. Dort, auf der anderen Seite sah er einen hohen, steilen Felsen, eine Klippe. Es war der Loreleyfelsen. Im Geiste schwor er sich, diesem Felsen nie mehr zu nahe zu kommen. Fortsetzung folgt... ... Lied 3 - Sichelmond Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)