Der kalte Wind einer Sommernacht von Tetsu (Kao x Die) ================================================================================ Kapitel 7: miwakeru ------------------- Kommentar: Ich mag dieses Kapitel nur stellenweise.... Kommis wären lieb *anblinzel* Musik: Dir en grey- Namamekashiki Ansoku, Tamerai no Hohoemi (acoustic version) miwakeru- erkennen Widmung: Yuuutsu Kapitel 7: miwakeru Letztendlich hatten wir die restliche Stunde, die uns blieb bevor Yomi zurückkehrte im Bett liegend verbracht. Wirklich etwas über Kaoru erfahren hatte ich nicht mehr. Schade... aber es war ja noch viel Zeit, das aufzuholen. Schweren Herzens tapste ich nun über die Straße zurück zu mir nach Hause. Blickte kurz zum Horizont. Es würde gewiss nicht mehr lange dauern, bis die Sonne aufging... Ob mein Eltern bemerkt hatten, dass ich die nacht über nicht zu Hause war? Ob sie sich etwas dabei denken würden, wenn ich heute schon wieder so lange schlief? Was spielte das schon für eine Rolle.. ich würde einfach sagen, ich sei bei Kyo gewesen... Kyo... erst jetzt fiel mir wieder ein, wie er Kaoru angesehen hatte. Vielleicht sollte ich mit ihm reden? Es konnte ja durchaus sein, dass ich seine Blicke falsch wahrgenommen hatte. Ich sah kurz zum Haus, in dem er wohnte. Hoffte tatsächlich, dass ich um diese Zeit Licht in seinem Fenster sehen würde. Aber alles war schwarz, wie ich es auch hätte erwarten sollen. Ich drehte mich also wieder um und schloss die Tür auf- besser gesagt ich wollte es... Ich Blödmann hatte Kaorus Hose am... meine lag noch im Keller im Bad, mit meinem Schlüssel in der Tasche. Gerade, als ich anfangen wollte zu fluchen breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Gab es denn einen besseren Vorwand um noch mal zurückzugehen und somit Kaoru sofort wieder zu sehen? Sicher nicht. Stolz wegen des tollen Einfalls machte ich kehrt und tapste leise summend auf die große weiße Haustür zu. Nachdem ich geklingelt hatte wiederholte sich die Szene von vorhin erneut. Kaoru öffnete die Tür wieder mit dem Satz: “Yomi-san, ich habe sie nicht so früh-” Wieder stoppte er. Nur, dass er mich diesmal anlächelte. “So schnell sieht man sich wieder...”, grinste ich und betrat den Flur. “Ich merke es...” Schmollend blinzelte ich den 'Traumprinzen' an. “Etwas mehr Begeisterung bitte...” Das hübsche Wesen legte den Kopf leicht schief. Schien nicht wirklich zu verstehen, was ich meinte. “Sowas wie: Daisuke! Was hab ich dich vermisst! Lass dich drücken, küssen, ficken und-” Ich brach ab. WHA! Ich redete einfach zu viel...und da rutschten dann auch mal solche Dinge raus. Sollte ich mich dafür schämen? Kurzfristig entschied ich mich für 'Nein'. Aber eigentlich nur um den Gedankengang abzubrechen, um mich endlich wieder auf Kaoru konzentrieren zu können. Der Gute sah mich derart verlegen an, dass ich meine Meinung in 'Ja' umänderte. Zumindest Offiziell. Inoffiziell blieb ich bei 'Nein'. Stopp. Ich war schon wieder dabei in sinnlosen Gedanken zu versinken. “Äh...” Oh, sehr geistreich von mir. Peinlicherweise erhoffte ich tatsächlich mit dem 'Äh...' alles erklärt zu haben. “Ist es okay, wenn ich dich drücke und den Rest vorerst... ignoriere?” Ich blinzelte Kaoru einen Augenblick an. Nickte dann lächelnd. Immer noch mit diesem verlegenen Blick trat der 'Traumprinz' auf mich zu und umarmte mich. Leider nur sehr kurz... aber immerhin. Erst als er sich von mir löste kam mir die Bedeutung seiner Worte in den Sinn. VORERST! Er hatte “vorerst” gesagt... Das bedeutete doch theoretisch, dass er das Küssen und Ficken nicht ausschloss. Ein Gedanke, der mich irre grinsen ließ. Das gab ich aber wenige Sekunden später wieder auf, da ich Kaoru mit dem Ausdruck Angst zu machen schien. Also... moment.... warum war ich hier? “Mein Schlüssel.”, erklärte ich nickend. Als könne Kaoru mit dem Ausdruck alleine irgendwas anfangen. Oh Man... schaltete sich mein Hirn in seiner Gegenwart denn jetzt vollständig ab? “Der ist noch in meiner Hosentasche... und die liegt noch unten...”, fügte ich hinzu. “Achso...” Mit einem lieben Lächeln auf den Lippen tapste Kaoru voraus in Richtung Keller und ich folgte ihm brav. Er hatte es verdient hier rauszukommen... immerzu eingesperrt zu sein... da konnte man doch überhaupt nicht glücklich werden... ich würde ihn hier rausholen... und sei es nur immer wieder mal kurz... Vielleicht würde ich ja wirklich mal mit ihm ans Meer fahren? Auch wenn er gesagt hatte, dass Unternehmungen nicht möglich waren... ich war mir sicher, dass das ausschließlich an dem Wunsch seiner Eltern lag. Damals hatte ich ja noch keine Ahnung, was wirklich war... Wir erreichten im Keller das Bad und Kaoru legte meine Sachen zusammen, die ich über die Heizung gehängt hatte. Er reichte sie mir rüber und ich bedankte mich. Wieder lächelte er nur... und ich konnte einfach nicht anders... ich ließ die Sachen fallen und umarmte ihn. Drückte seinen zierlichen Körper fest an mich. Wie konnte einem ein Mensch, den man im Grunde überhaupt nicht kannte derart wichtig werden? Soviel wichtiger als die Menschen, mit denen man schon ewig Zeit verbrachte? Es tat fast schon weh... ich sollte mich schämen, dass ich Kyo überhaupt noch in die Augen sehen konnte... Denn... wenn ich zwischen den beiden stehen würde... würde ich zu Kaoru gehen. Was war nur passiert? Wie hatte Kaoru alles innerhalb von 3 Tagen so durcheinander gebracht? Zaghaft legte er seine Arme ebenso um mich. Ich schloss die Augen. Fühlte als wäre ich mein Leben lang nach etwas auf der Suche gewesen... und hätte es nun gefunden... ein seltsamer Gedanke... Es fiel mir schwer, mich wieder von Kaoru zu lösen... aber Yomi sollte bald zurückkommen... Zwar löste ich die Umarmung, aber ich blieb dennoch nah bei ihm. Hob meine Hand etwas und strich über seine Wange. “Ist wohl besser wenn ich jetzt gehe...” “Hai...” Etwas verlegen senkte Kaoru den Blick. Bückte sich und hob meine Sachen hoch, um sie mir erneut zu reichen. Schweigend verließ er das Zimmer und ich folgte ihm erneut. “Wann... können wir uns wieder sehen?” Kaoru ließ die Frage unbeantwortet, bis wir die Tür erreichten. “Morgen dürfte es schwierig werden... aber ich werde Yomi-san überreden übermorgen einkaufen zu fahren... dann können wir uns am Nachmittag treffen...” “Das klingt toll...” “Ich werfe einen Zettel in euren Briefkasten... damit du weißt, wann genau...” Ich nickte zufrieden lächelnd. Hätte auch nicht gewusst, ob ich gegangen wäre wenn er mir 'Ich weiß nicht wann wir uns wiedersehen' geantwortet hätte... “Dann bis übermorgen...” Den Weg bis zur Straße lief ich rückwärts, um Kaoru noch so lange wie möglich anzusehen. Als er die Tür schloss drehte ich mich um. Legte die letzten Meter bis zu meinem zu Hause zurück und schloss die Tür auf, nachdem ich den Schlüssel aus der inzwischen getrockneten Hose gefischt hatte. So leise, wie es mir möglich war betrat ich das Haus und ging die Treppen hoch. Ich warf meine sachen samt Schlüssel auf den Boden und ohne mich umzuziehen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Schloss lächelnd die Augen und genoss den leichten Duft Kaorus, der von seiner Kleidung ausging. Es vergingen nur wenige Sekunden, bis ich ins Land der Träume sickerte. Der nächste Morgen... bzw. Mittag verlief ruhig. Ich frühstückte entspannt und entschied dabei, dass ich zu Kyo gehen würde. Ich wollte ihn auf die Blicke, die er Kaoru zugeworfen hatte ansprechen. Auch wenn ich mir fast sicher war, dass sie nichts zu bedeuten hatten. Frisch geduscht und in einer Jeans und einem weiten T-Shirt machte ich mich auf den Weg. Ich klingelte bei Kyo und wartete darauf, dass seine Mutter mir öffnete, da ich annahm er würde noch schlafen. Tatsächlich öffnete sie die Tür. Schenkte mir das gewohnte mütterliche Lächeln. “Du kommst tatsächlich einmal zu spät...”, lachte sie in einer freundlichen, liebevollen Art und Weise, “Kyo ist nicht nur schon wach... er hat das Haus sogar schon verlassen.” Erstaunt blickte ich sie an. Untypischer ging es für Kyo ja gar nicht. “Wo wollte er denn hin?” “Er ist bei Toshiya, die beiden wollten Eis essen gehen, wenn ich sie richtig verstanden habe... und du kennst doch Kyo... für eine Portion Eis stellt er sich selbst in den Ferien einen Wecker...” Sie lachte erneut. “Dann werd ich mal gucken, ob sie inzwischen wieder da sind...” Kyos Mutter nickte lächelnd und ich machte mich auf den Weg zu Toshiya, der mit seinen Eltern im letzte Haus der Straße wohnte, direkt neben Shinya. Als ich das Haus erreichte entdeckte ich Kyo, Toshiya und Shinya, die aus der entgegen gesetzen Richtung kamen. “Hey~” Toshiya und Shinya lächelten, als sie mich entdecken... Kyos Miene hingegen schien sich zu verfinstern. “Wir wollten dich eigentlich fragen, ob du mit Eis essen kommen willst... aber Kyo hat gemeint, dass du wohl noch schläfst...”, plapperte Toshiya drauf los. “Da hatte er Recht... hab heute lange geschlafen... Hm... Kyo... kann ich kurz allein mit dir reden?” Der Blondschopf nickte. “Dann gehen wir schonmal rein... könnt ja nachkommen, wenn ihr euch ausgequatscht habt.” Mit den Worten betrat Toshiya das Haus und ließ die Tür offen stehen. Shinya folgte ihm, wie gewohnt. “Über was willst du denn reden?” Etwas abwertendes lag im Klang seiner Stimme. “Über deinen bescheuerten 'Traumprinzen'?” “Nenn ihn nicht bescheuert, du kennst ihn doch gar nicht....” Ein spöttisches Grinsen legte sich auf Kyos Lippen. “Stimmt... DU bist bescheuert...” Ich verstand absolut nichts mehr. Was redete er da? “Was zur Hölle macht er mit dir? Wie du ihn gestern Nacht angesehen hast... als sei er irgendein Gott... was erzählt er dir, dass du ihn so ansiehst? Was tut er??” Die aufgebrachte und wütende Stimme Kyos ließ mich zusammenzucken. Ich schüttelte den Kopf. Wollte wiedersprechen, aber Kyo ließ mich nicht. “Ich will, dass du ihn nicht wieder siehst! Die Art wie du ihn ansiehst... wie du über ihn redest... das du selbst dort einbrichst, um ihn zu sehen... das macht doch eindeutig, dass er dir schadet...” Eine Weile war ich einfach zu perplex um irgendein Wort über meine Lippen zu bekommen. In meinem, Kopf war alles durcheinander gewirbelt. Was war passiert...? Hatte Kyo Recht? Tat Kaoru mir nicht gut? ... seine Worte kamen mir wie die Wahrheit vor... nach 3 lächerlichen Tagen war ich so weit, dass ich mich im Ausnahmefall für Kaoru entscheiden würde... schadete er mir wirklich? Hatte er irgendeinen seltsamen Einfluss auf mich? War Kaoru sich dessen bewusst und tat es absichtlich? “Er... er schadet mir nicht...” Ich war von meinen Worten nicht überzeugt... aber von Kyos auch nicht... Ein Lachen kam von meinem Gegenüber. “Was macht er, damit du ihm so hinterher hechelst? Darfst du ihn ficken?” Ich schüttelte den Kopf. Trat ein paar Schritte zurück. Was mochte in Kyo vorgehen? Vielleicht... hatte er einfach nur Angst, dass ich ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenken würde? Das unsere Freundschaft an Kaoru zerbrach, weil ich ihn so unglaublich gern hatte... Der Gedanke ließ mich traurig Lächeln. Und was sollte ich sagen, wenn das wirklich seine Angst war? Das er Recht hatte? Das ich mich für Kaoru entscheiden würde, wenn es Streit gäbe? ... Ich war wiederlich... Das konnte doch nicht mein Ernst sein... Ich konnte doch nicht die jahrelange Freundschaft von Kyo und mir... von drei Tagen mit Kaoru verdrängen lassen... ... und dennoch... tat ich es... Was auch immer Kaoru tat... ob mit Absicht, oder nicht... wenn es das Ziel war, mich und Kyo dadurch zu trennen... würde er sein Ziel erreichen... Ich konnte es nicht erklären, aber ich war ihm verfallen... ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)