Bitte schenke ihm Flügel... von Miyu-sama (..lass ihn davon fliegen..hoch ins Licht.. in eine bessere Welt..denn er hat es verdient.. bitte rette ihn vor der Dunkelheit..) ================================================================================ Kapitel 4: Vergangenheit und Gegenwart -------------------------------------- Es war eher Zufall das Chiyo die beiden im Erholungsraum antraf. Umso überraschter war er. Er ging zu den beiden und kniete sich vor sie. „Na schau mal an…“ er musste leicht grinsen, als Aimiki zusammenfuhr und schnell die Augen aufmachte. „Entschuldige..ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er lächelte entschuldigend und musterte dann Kigoichi etwas. „Wenn du nichts dagegen hast, dann leihe ich ihn mir mal aus, ja? Er musste es mal wieder übertreiben..“ ein sorgenvoller Seufzer folgte seinen Worten, bevor er das Mädchen ansah. „Du kannst ja noch hier bleiben, oder in dein Zimmer gehen, aber lauf hier bitte nicht mehr alleine rum, okay?“ Sie nickte nur etwas, während der Arzt Kigoichi vorsichtig hochhob und wegtrug. Er sah den Kleineren an und musste erneut seufzen. `Wieso kann er nicht einmal im Bett bleiben? Aber dieses Mädchen scheint ihm ganz schön den Kopf zu verdrehen..schade eigentlich..sie ist süß..aber wenn er sie will, dann werde ich mich nicht dazwischen stellen…` Kigoichi lag ganz still in seinen Armen, während er sich auf den Weg zur Krankenstation machte, als er sich plötzlich etwas regte und langsam die Augen öffnete. Zuerst wusste er nicht genau wo er war, er sah einfach nur Chiyo, der auf ihn herab sah. Es dauerte einige Sekunden, bis er realisierte, dass er getragen wurde. „Wieso trägst du mich..?“ fragte Kigo leise und schloss die Augen wieder, er war müde, und sein Arm schmerzte höllisch. „Ich bringe dich ins Bett, dort wo du hingehörst. Du solltest endlich aufhören, vor dem Mädchen einen auf stark zu machen, kapiert?“ entgegnete Chiyo und sah ihn streng an. “Das..das mache ich doch gar nicht..“ „Ach nein?“ Ein lächeln trat auf das Gesicht des Arztes. „Du magst sie oder? Und versuch es gar nicht zu leugnen, dafür kenne ich dich zu gut. Ich habe Recht, stimmts?“ Kigoichi wurde rot, öffnete die Augen jedoch und sah zu seinem Freund hoch. „Ich weiß nicht was es ist…ich meine…ich kenne sie erst..erst so kurz..aber ich habe das Gefühl…ich würde sie schon....ewig....kennen...mein leben lang…“ Irgendwie war es ihm peinlich das zu sagen, und er wurde noch etwas röter im Gesicht. Chiyo schwieg, denn sie waren gerade in dem Krankenzimmer angekommen, wo er den jüngeren vorsichtig ablegte. Während er den verband an dem Arm löste, sprach er dann weiter. „Weißt du was ich glaube? Das ihr für einander bestimmt seid…Sie…die Auserwählte, und du.....ihr Beschützer.. so war es früher schon, und so ist auch zu dieser zeit. Deswegen wohl auch das Gefühl, das du sie schon so lange kennst. Wenn die Lage sich etwas verbessert hat, dann frag sie doch einfach ob sie mit dir ausgeht, sie sagt sicher nicht nein. Ich bin sicher, das sie dich mindestens genauso mag!“ Er grinste und warf den verdreckten Verband weg, um die Wunde noch einmal zu reinigen. Kigo verzog etwas das Gesicht. „Hey pass doch etwas auf.. sonst bist du auch vorsichtiger!“ „Tja..du aber auch. Das kommt also davon! Liebe kann auch wehtun.“ Das Grinsen des Arztes wurde breiter. Während sein Arm neu verbundne wurde, schwieg Kigoichi. Erst als sein Freund ihm noch eine Spritze gegen die Schmerzen gegeben hatte, fand der Schwarzhaarige das Wort wieder. „Was meintest du mit..so war es früher schon und so ist es auch zu dieser Zeit. Das verstehe ich nicht.“ Kigoichi sah den Blonden an, welcher leicht lächelte. „Du weißt es also wirklich nicht. Interessant.. Du kennst ja die Legende, dass es eine Frau gab, die die Kraft hatte, die Menschen zu reinigen. Aber sie war nicht allein. Sie hatte einen Beschützer, der immer auf sie aufpasste, und der sie geliebt hatte. Beide waren ein Liebespaar.. bis zum Schluss. Doch dieser teil wurde dir wohl enthalten, was?“ Der Kleine nickte schweigend, und man konnte ihm ansehen, dass er nachdachte. „Morgen wollen sie ihre Kräfte testen, also ruhe dich schön aus, ich bin mir sicher das du dabei sein willst, oder?“ Kigoichi nickte und schloss dann die Augen. Es dauerte nicht lange bis er eingeschlafen war… Überraschender Weise hatte sie verdammt gut geschlafen in ihrem neuem Bett. Die Sonne stand schon am Himmel als sie aufwachte. Aimiki streckte sich leicht und sah dann aus dem Fenster. „Was für ein schönes Wetter!“ Sie stand auf und schlüpfte schnell unter die Dusche. Nachdem sie erstmal ausgiebig geduscht hatte, zog sie sich an und setzte sich dann an ihren kleinen Tisch. Chiyo hatte ihr gestern noch gesagt, das er sie morgen um 11 Uhr abholen würde, der Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie noch zehn Minuten zeit hatte. Als es dann endlich 11 Uhr war, klopfte es wie auf die Sekunde genau an der Tür. Das musste Chiyo sein. Sie ging zur Tür und öffnete diese. Doch zu ihrer Überraschung stand nicht der Arzt vor ihrer , sondern Kigoichi. Sie starrte ihn ganz verwundert an. Erst als ein „Guten Morgen“ von dem Schwarzhaarigen kam, hörte sie auf zu starren und wünschte ihm ebenfalls einen. „Sag…sag mal, was machst du denn hier? Du gehörst doch ins Bett. Wo ist Chiyo?“ Kigo grinste leicht. „Mach dir mal keine Sorgen. Mir geht es gut. Er hat mich sogar zu dir geschickt. Er erwartet uns bereits, wenn ich also bitten darf?“ Aimiki nickte leicht und verließ das Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und folgte ihm dann. Beide gingen einen langen Gang entlang, bis sie bei einer großen, weißen Tür stehen blieben. Kigoichi drückte einen Knopf an der Seite, und die Tür öffnete sich. Zusammen trat er mit ihr ein. „wir sind in einem weiteren Labor. Heute wollen wir etwas deine Fähigkeiten testen, aber habe keine Angst. Wenn es zu viel werden sollte, dann hören wir sofort auf. Dir wird nichts geschehen, das kann ich dir versichern.“ Sie nickte ein wenig, war jedoch jetzt schon ziemlich nervös. Ihre Kräfte sollten also getestet werden. Wie hatten sie sich das vorgestellt? Was würde sie wohl tun müssen? Sie schluckte leicht und spielte ein wenig mit der Kette, die sie um den Hals trug. „Hey…du brauchst nicht so nervös zu sein.“ Sie zuckte ein wenig zusammen, als Kigo ihre Hand ergriff, mit der sie gerade noch mit der Halskette gespielt hatte. Sie wurde ein wenig rot und sah zur Seite. „Entschuldige…“ „Nun hör schon auf, du brauchst dich nicht zu entschuldigen!“ Er lachte leise, winkte dann aber plötzlich, denn er hatte seinen Freund entdeckt. „Komm, lass uns zu Chiyo gehen, er wird dir noch mal alles in Ruhe erklären!“ Er ging weiter und zog sie leicht hinter sich mit. Bei dem Blonden angekommen, wurde sie herzlich von ihm, und noch einpaar anderen Mitarbeitern begrüßt. „Okay, bevor es richtig losgeht, werde ich dir noch mal alles erklären.“ Meinte Chiyo und deutete auf einpaar Stühle, sie sollten sich setzen. „Fangen wir noch mal ganz von vorne an. Am Besten mit dem Virus. Dieses Virus ist eine sehr komplizierte Sache. Es weckt alle negativen Gefühle der Menschen, löscht sozusagen ihren Verstand aus und macht sie unfähig zu denken. Sie werden nur noch von ihren Hass, von dem ganzen Bösen geleitet und töten und zerstören. Es ist, als hätten sie alles Menschliche vergessen. Diese Unmenschen sind leicht zu erkennen. Sie haben schwarze Striemen im Gesicht und vor ihrem Mund befindet sich ein schwarzer Dampf. Soviel erstmal dazu. Nun zu dir und Kigoichi. Ihr beiden seid was ganz besonderes. Ihr habt Fähigkeiten, die übermenschlich zu sein scheinen. Er hat die Gabe, die Aura aller Menschen, natürlich auch die der Unmenschen wahr zu nehmen. Er kann sie sozusagen sehen. Hinzu kommt, das er äußert begabt im Kampfsport ist. Du musst dir also keine Sorgen machen, das dir jemals was passieren sollte wenn er dabei ist. Er wird dich beschützen.“ Chiyo grinste seinem kleinen Freund zu, und dieser wurde ein wenig rot. Lachend fuhr der Arzt dann fort. „ Deine Kräfte sind sogar von noch viel besonderer Art. Du besitzt die Macht, diese Unmenschen zu läutern. Du kannst sie wieder zu normalen Menschen machen. Zudem müsste es dir auch möglich sein, diese negativen Energien, die sie ausstrahlen spüren zu können. Gibt es bis jetzt fragen?“ Aimiki nickte leicht. „Ja..wie genau soll ich das anstellen? Dieses läutern? Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich keine Ahnung wie ich das machen soll.“ „Das ist nicht schlimm.“ Antwortete der Arzt mit einem Lächeln. „Deswegen haben wir uns ja heute hier getroffen, um es herauszufinden. Ein Zimmer weiter, haben wir einen Unmenschen zur Verfügung, an dem du es einfach mal versuchen kannst.“ Erst als der Blonde auf eine Tür etwas weiter hinten deutete, viel ihr auf, wie groß dieses ganze Gebäude eigentlich sein musste. Neben der Tür, auf die Chiyo gerade gezeigt hatte, waren noch sieben weitere. Alle hintereinander. Zudem gab es hier ja noch weitere Korridore, die sie auch noch nicht gesehen hatte. Sie war wirklich beeindruckt. „Okay! Kann es dann losgehen? Oder sind noch Fragen?“ Aimiki schüttelte den Kopf, ihrer Meinung nach konnte es nun losgehen. Sie erhoben sich und gingen in den Raum nebenan. Dort wartete schon der Unmensch, gefesselt mit Stahlketten an einer Wand. Die Striemen im Gesicht waren deutlich zu sehen, genauso wie der schwarze Dampf vor dem Mund. Sie bekam eine Gänsehaut bei dem Anblick und verspürte auch eine gewisse Angst. Sie wollte hier wieder raus. Keiner der anderen schien diese Angst zu haben, und sie kam sich dumm deswegen vor. Sie musste sich ganz schön zusammenreißen, schließlich hatte sie Kigoichi gesagt, das sie ihr bestes geben würde, und bis jetzt hatte sie es ja noch nicht mal versucht. Sie wollte weiter auf den Unmenschen zugehen, doch ihre Beine bewegten sich nicht. Aimiki konnte diesen nur anstarren. Kigo bemerkte dies, ihr war ihre Angst nämlich anzusehen. „Aimiki? Schon gut… du brauchst keine Angst zu haben. Dir wird nichts passieren.“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie wandte den Blick von dem Unmenschen ab und klammerte sich nun an den Schwarzhaarigen. Dieser legte vorsichtig die Arme um sie. Er konnte ihre Angst gut verstehen. Als er das erste Mal so einem gegenüber gestanden hatte, war es auch ein hartes Stück für ihn gewesen. „Komm, wir gehen gemeinsam hin, okay? Habe bitte keine Angst…“ Zögerlich nickte sie, und der Junge ergriff ihre Hand. Zusammen näherten sie sich, und blieben erst direkt vor dem Unmenschen stehen. Dieser zerrte an seinen Ketten, versuchte so nach ihnen zu hieben. „Konzentriere dich, denk einfach nur daran, wie du ihn zurück verwandeln willst. Spüre das Licht in dir..“ flüsterte Kigoichi in Aimikis Ohr. Sie ließ seine Hand nicht los, im Gegenteil, sie verstärkte den Druck ein wenig und schloss dann die Augen. Sie tat, was er ihr gesagt hatte. Sie konzentrierte sich. Sie wünschte sich vom ganzen Herzen, das dieser Unmensch wieder zu einem normalen Menschen wurde. Denn sie wollte keine Angst mehr verspüren, sie wollte dieses Böse, was in dem Raum lag, und von dem Unmenschen ausging, nicht mehr spüren. Plötzlich wurde Aimiki von einem weißen Licht umhüllt. Es war sehr hell, und vollkommen rein. Es war, als würde sie sich ganz von alleine bewegen, denn schon hatte sie dem Unmenschen die Hände auf die Wangen gelegt. Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde sie ihn küssen, was Kigo einen ganz schönen Schrecken eingejagt hatte, doch ihre Lippen berührten sich nicht. Einige Zentimeter vor seinem Mund hatte sie gestoppt, und nun saugte sie den schwarzen Dampf in sich hinein. Immer und immer weiter, bis das ganze Böse aus dem Menschen verschwunden war. Es waren keine Striemen mehr zu sehen, kein Dampf. Der Mensch war zusammengebrochen, und das Licht, welches Aimiki umgeben hatte, verschwand. Sie taumelte ein wenig, wurde dann aber schon von Kigoichi gepackt. „Das hast du großartig gemacht!“ sagte er lächelnd und sah sie an. Sie nickte nur müde und lehnte sich etwas an ihn. Sie war ganz schön erschöpft. Sie wusste auch nicht genau, woher jetzt dieses Licht kam, und warum sie getan hatte, was sie getan hatte, es war alles irgendwie unbewusst gewesen. Und doch schien es richtig zu sein. „Ist er jetzt wieder normal?“ fragte sie leise. „Ja..“ sagte Kigoichi. „Du hast ihn gerettet!“ Der Mann, der früher ein Unmensch war, wurde von den Ketten gelöst und in das Krankenzimmer gebracht. Kigoichi führte Aimiki zu einem Stuhl, wo sie sich erstmal etwas ausruhen sollte. Er setzte sich neben sie und lächelte. „Das hast du wirklich gut gemacht!“ lobte er sie erneut. Sie lächelte ein wenig verlegen. „Danke.. aber woher wusstest du, was ich machen musste?“ „Ach weißt du, ich habe mir gedacht, dass es vielleicht genauso geht wie bei meiner Gabe, die Aura der Menschen zu sehen. Ich brauchte ziemlich lange um das perfekt zu können, und so hatte es bei mir auch geklappt. Es ist schön, das ich dir helfen konnte.“ „Du Kigoichi? Könntest du mit mir üben? Ich meine, erst wenn du wieder gesund bist, solange versuche ich es alleine irgendwie..aber es wäre schon denke ich ziemlich hilfreich…weil ich nicht weiß ob es das nächste Mal wieder klappt. Ich glaube, das jetzt war eher Zufall, und ich möchte meine Gabe so gut beherrschen können wie du.“ sie redete ziemlich schnell und sah zu Boden. Er jedoch lächelte sanft und nickte. „Na klar, das mache ich gerne. Konzentration kontrollieren zu können ist nicht besonders einfach.“ Er wusste von wo er sprach. Er hatte wirklich lange trainieren müssen, bis er sich auf Kommando so konzentrieren konnte, das er seine Fähigkeit einsetzen konnte. Und bei Aimiki würde es nicht anders sein. Dieses Licht immer wann man wollte aufkommen zu lassen, das würde wohl sicher dauern, doch der Schwarzhaarige war ziemlich zuversichtlich. „Lass uns später beginnen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)