Guilt von abgemeldet (Keika x Teiou) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Vorwort: Jetzt sind wir schon beim Abschluss der Geschichte (das alternative Ende folgt irgendwann auch nochmal, sobald ich mal wieder Lust hab, was deprimierendes zu schreiben)^^ Ich wollte mich nochmal bei allen bedanken, die Kommentare geschrieben haben und nochmal besonders bei kiyahotep, die nicht nur häufig Betaleserin war, sondern auch noch ein Bild zu "Guilt" gemalt hat *__* Beta: kiyahotep^^ Epilog Nachdenklich lag er neben Teiou und beobachtete die blassen Züge seines Geliebten. Jetzt war Keika schon sieben Wochen aus dem Kerker heraus und noch immer hatte sich nichts am Zustand des Prinzen verändert. Trotzdem war es leichter bei ihm zu sein, als ihn ewig nicht sehen zu dürfen, sehr viel leichter. Die ganze Zeit kümmerte er sich aufopferungsvoll um ihn, eine weitere Hilfe war gar nicht nötig. Nachdem er sich halbwegs von seinem Kerkeraufenthalt erholt hatte, hatte er Teiou mit nach Hause genommen, dahin, wo sie beide so lange glücklich miteinander gewesen waren. Soryuou und Tia hatten nichts dagegen gehabt, im Gegenteil, sie hatten dieses Vorhaben sogar unterstützt. Der Tenno allerdings hatte Keika mehrmals vorgeschlagen, ihm eine Bedienstete zur Verfügung zu stellen, um ihm die Arbeit zu erleichtern, der Dämon allerdings hatte jedes Mal abgelehnt. Wie konnte es ihm zu viel Arbeit sein, sich um Teiou zu kümmern? Nein, das hatten lange genug fremde Personen übernommen, das wollte er ihm jetzt ersparen. Zum Dienst erschien er zur Zeit nicht, niemals hätte er seinen Freund so lange allein lassen können. Stattdessen ließ er sich täglich Schreibtischarbeit zum Haus bringen, womit er den Shugo-Shuten ein wenig entlastete und selbst auch etwas zu tun hatte, wenn Teiou ihn gerade nicht brauchte. So war er wirklich den ganzen Tag beschäftigt: Er kochte für sich und Teiou, flößte seinem Freund geduldig die Flüssignahrung oder den Tee ein, wusch ihn täglich, kämmte ihm das Haar, hielt das Haus sauber und alle paar Tage ging er einkaufen - die einzige Gelegenheit, bei der er Teiou mal etwas länger allein ließ. Außerdem saß er oft stundenlang am Bett und hielt ihn im Arm, streichelte ihn oder las ihm Bücher vor - und wenn es auch nur dem Zweck diente, ihn seine Stimme hören zu lassen und ihm das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. Wenn es draußen warm war, brachte er Teiou in den Garten, machte es ihm dort auf einem Liegestuhl bequem und hoffte, dass er genug von seiner Umwelt wahrnahm um die frische Luft und die Sonne genießen zu können. Natürlich war es auch belastend, den einstigen Generalfeldmarschall so zu sehen. Teiou hatte immer so vor Lebenslust gestrotzt, hatte keine Gelegenheit ausgelassen Spaß zu haben und fast immer hatte er es geschafft die, die ihm nahe standen, mit dieser guten Laune anzustecken. Nun war er nur noch ein Schatten seiner Selbst ... Und doch fand Keika, dass er es einfach verdient hatte, dass er sich um ihn kümmerte, ob er es jetzt mitbekam oder nicht. Allerdings zog der Dämon vor, daran zu glauben, dass Teiou zumindest einen Teil von dem, was um ihn herum passierte, wahrnahm; irgendwie war der Gedanke tröstend. Wie jeden Abend, wenn er ins Bett kam, legte Keika einen Arm um Teiou und kuschelte sich leicht an ihn. Auch wenn er diese Zärtlichkeiten nicht erwidern konnte, war es für Keika selbst wichtig, ab und zu seine Nähe zu spüren. "Gute Nacht", flüsterte er, wie immer ohne eine Antwort zu bekommen. *** Das erste, was er spürte waren die schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens und eine leichte Übelkeit. Er wollte die Augen öffnen, sich aufrichten, oder zumindest irgendetwas sagen, doch es fiel ihm schon unendlich schwer, auch nur die Lider zu bewegen, sodass er mehrere Minuten und viele Anläufe brauchte um seine Augen auch nur einen Spalt weit aufzubekommen. Nur leider musste Teiou feststellen, dass diese Bemühung zumindest im ersten Moment nicht allzu viel gebracht hatte, denn um ihn herum war es stockdunkel. Wieder dauerte es seine Zeit, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann erkannte er zumindest, dass er zu Hause war. Nur ... warum fühlte er sich nur so mies? Was war passiert? Krampfhaft versuchte er, sich daran zu erinnern, jedoch fing sein Kopf bei diesen Bemühungen noch mehr an zu schmerzen und so gab er es zwangsläufig erst einmal auf. Erst jetzt fiel ihm das leichte Gewicht auf seiner Schulter und Brust auf und als er den Kopf ein wenig drehte - wobei er das Gefühl hatte, dass ein Gewitter in seinem Kopf tobte - erkannte er die schlanken Umrisse, die er immer und überall hätte zuordnen können, völlig egal unter welchen Umständen. Keika. Der Dämon lag friedlich schlafend neben ihm, den Kopf hatte er an seine Schulter gelegt und sein Arm lag in sanfter Umarmung auf seiner Brust. Trotz seiner Schmerzen lächelte Teiou ein wenig. Wie immer war Keika im Schlaf wunderschön - das erkannte er selbst jetzt, wo die einzige Lichtquelle der Vollmond war, der zum Fenster hereinschien. Er versuchte sich bemerkbar zu machen, den Namen seines Geliebten zu sagen, aber es kam ihm fast vor, als hätte er seine Stimme seit Ewigkeiten nicht benutzt, sie war ganz rau und er brachte erst nur ein kaum hörbares Krächzen hervor, woraufhin Keika sich zwar kurz im Schlaf bewegte, aber nicht aufwachte. Daraufhin hob Teiou seine Hand - warum fiel ihm das alles nur so verdammt schwer? - und strich Keika durch das lange weiche Haar, das ihn von Anfang an so fasziniert hatte. *** Wie so oft träumte Keika davon, wie es einmal gewesen war, vor scheinbar unendlich langer Zeit. Er stand am Herd und kochte das Abendessen, hörte die Tür und brauchte sich nicht einmal umzudrehen um zu wissen, wer da gerade das Haus betreten hatte. Nur wenige Sekunden später spürte er eine zärtliche Umarmung von hinten, Teiou schmiegte sich an ihn und küsste seine Wange. "Ich hoffe doch, du hast mich vermisst?!" Sie beide lachten leise und Teiou strich ihm wie so oft durch sein Haar, sanft und hauchzart. Doch irgendetwas stimmte nicht. Diese Berührung wirkte so ... echt, so wirklich. Langsam öffnete Keika die Augen und das erste, was er sah, war Teious Blick, der verwirrt auf ihm ruhte. *** Langsam, fast wie in Trance hob der Dämon den Kopf - alles was er tun konnte, war Teious geöffnete Augen anzustarren. "T ... Teiou?" Seine Stimme war nur ein Flüstern, das lediglich aufgrund der Stille um sie herum gut zu hören war. Noch immer unfähig klare Worte zu formen, nickte Teiou leicht, wobei er seinen Geliebten noch immer fragend ansah, in der Hoffnung, dass er ihm die ganze Situation erklären würde. Noch schien Keika allerdings gar nicht daran zu denken. Statt zu einer Erklärung anzusetzen sammelten sich - zu Teious Bestürzung - in seinen Augen Tränen an, die er jedoch tapfer zurückhielt, wahrscheinlich um ihn nicht vollends zu beunruhigen. Noch immer etwas mühsam streckte der junge Prinz schließlich seine Hand nach Keikas aus, fand sie auch und drückte sie leicht. Seine Lippen formten fast ganz stumm, nur von einem leichten und unverständlichen Krächzen begleitet, eine Frage, die ihn auf einmal mehr beschäftigte als sein eigener Zustand: "Was hast du?" Besorgt strich er mit dem Daumen über den Handrücken des Dämons. *** Als er erkannte, dass Teiou sich jetzt schon wieder um ihn sorgte, musste er kurz und leise lachen, obwohl es sich fast schon wieder wie ein Schluchzen anhörte. Langsam hob er die Hand, die von der seines Geliebten gehalten wurde, ein wenig an und hauchte einen Kuss darauf. "Keine Angst, es ist alles in Ordnung." *** Wenige Tage später. Ungläubig hatte Teiou zugehört, wie sein Vater und Keika ihm alles, was in den letzten Monaten passiert war, erklärt hatten. Die beiden hatten absichtlich mit den Details gewartet, bis er sich ein wenig erholte hatte; zwar lag er noch immer im Bett, saß aber schon aus eigener Kraft aufrecht darin und die Nachwirkungen des Gifts - wie zum Beispiel die Kopfschmerzen - hatten auch endlich nachgelassen. Jetzt sah er in seinen Freund betroffen an. Drei Monate hatte er im Kerker verbracht, weil er ihn angeblich angegriffen hatte. So etwas Absurdes hatte Teiou noch nie gehört! Keika konnte ihm doch kein Haar krümmen ... Er war nur annähernd in der Lage, sich vorzustellen, was der Dämon in dieser Zeit durchgemacht hatte, eingesperrt in ein kaltes Verließ, die meiste Zeit alleine. "Komm mal her", sagte Teiou mit leiser Stimme und hielt ihm die Hand hin. Nach einem kurzen, fragenden Blick kam sein Geliebter dieser Bitte nach, stand von seinem Stuhl auf und kam die zwei Schritte zum Bett. Sofort ergriff Teiou seine Hand, zog den überrumpelten Keika zu sich herunter und drückte ihn sanft an sich. "Es tut mir leid. Dabei hab ich dir doch versprochen, immer auf dich aufzupassen." "Rede doch keinen Unsinn", erwiderte Keika, wehrte sich jedoch nicht gegen die Umarmung, nichts lag ihm ferner als das. Langsam legte auch er seine Arme um seinen Freund. "Es war doch nicht deine Schuld, dass Kyros dich niedergestochen hat." "Hmm ... Stimmt schon. Ich hätte zwar ein wenig vorsichtiger sein können, aber ich hab ja keinerlei Verdacht geschöpft als auf einmal einer der Wachen vor mir stand, auch wenn ich wusste, dass er nicht im Garten eingeteilt war." Jetzt mischte Soryuou, der bisher stumm auf seinem Stuhl neben dem von Keika gesessen hatte, sich ein. "Jetzt hört schon auf damit, außer Kyros trägt niemand die Schuld daran. Wir sollten lieber froh sein, dass alles so glimpflich ausgegangen ist." Er durfte gar nicht daran denken, dass sie beide hätten sterben können. Wenn er sie jetzt so zusammensitzen sah, beide lächelnd, einander umarmend, wurde ihm erst richtig klar, wie viel Glück sie im Grunde gehabt hatten und er hoffte inständig, dass sie so etwas nie wieder durchmachen mussten ~ Owari ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)