One Shots von Tomopi (One Shots zum Pairing SasuHina) ================================================================================ Kettei ------ Eine kleine Songfiction: http://www.youtube.com/watch?v=HNJf6ZduoTg&feature=related (Video ignorieren, ich hab es mir auch nicht angesehen^^" Ist nur, falls es jemand hören möchte^^) Das Lied ist übrigens '30 minutes' von TATU^^ Und jetzt viel Spaß~ Bäume… Felder… Flüsse… Städte… Wie in Trance beobachtete die junge Frau die vorüberziehende Landschaft, nahm sie jedoch kaum wahr. Viel zu schnell huschten die Bilder am Fenster vorbei, hinterließen nur verschwommene Erinnerungen… Erinnerungen… Waren die nicht immer unklar? Für den Moment mochten sie präsent wirken, fast schon greifbar. Aber wie schnell änderte sich das? Wie schnell vergaß man Dinge? Wovon hing es eigentlich ab, ob man etwas vergaß, oder nicht? Warum sie in diesem Zug saß, wusste sie noch zu gut. Wie auf Kommando wanderte der Blick der Blauhaarigen zu der Tasche, die neben ihr auf der Sitzfläche lag. Die Geschenke für ihre Freunde hatten das Fassungsvermögen zwar fast gesprengt, aber mit ganz viel betteln und flehen hatten die Sachen doch noch hinein gepasst – trotz ihrer Klamotten, die auch noch hatten Platz finden müssen. Weihnachten… An sich ja ein schönes Fest… Nur dummerweise ein familiäres Fest. Und ihre Familie war nun einmal keine Bilder-Buch Gemeinschaft… Wie es ihnen wohl ging? Seit fast zwei Jahren war sie nicht mehr daheim gewesen, hatte ihre Schwester nicht mehr gesehen – und auch nichts von ihr gehört. Ob sie ihren Abschluss inzwischen gemacht hatte? Theoretisch müsste Hanabi seit einem halben Jahr mit der Schule fertig sein – aber wer sagte denn, dass ihr Vater nicht auch hier versucht hatte, seine Töchter zu guten Hausfrauen und Müttern zu erziehen? Hanabi war stärker als sie… Aber sie verstand sich auch besser mit ihrem Vater, war kein Schandfleck der Familie… Wobei es an sich auch Vorteile hatte, der ‚Schandfleck’ zu sein – zumindest, wenn man sich dafür entschied, diesem Titel alle Ehre zu machen und zu studieren. Und dann auch noch so etwas ‚Sinnloses’ wie Sprachen… Es gab inzwischen schließlich Maschinen, die als Übersetzer fungieren konnten… Warum also, sollte die ältere Tochter des Vorsitzenden eines riesigen Unternehmens so etwas wählen? Vielleicht, weil es sie faszinierte? Die Idee, sich mit jedem verständigen zu können? Anderen dabei helfen zu können? Oder schlicht und einfach die Sprachen selbst? Es war nicht zu beschreiben… Fakt war nun einmal, dass sie seit 18 Monaten studierte und glücklich war – auch wenn sie weder Familie noch Freunde hatte mitnehmen können. Aber all das war unwichtig… Das einzige, was zählte, war der Ruf von Hyuuga Hyashi – und den hatte sie mit ihrer Entscheidung beschädigt… Out of sight Out of mind Out of time To decide So viel also zum Familienfest. Letztes Jahr war schon schlimm genug gewesen – noch ein Weihnachten allein und mit lernen verbringen würde sie mit Sicherheit nicht! Außerdem würde Naruto das nicht zulassen. Als er letztes Jahr davon erfahren hatte, war er wütend geworden, hatte sie dazu ‚verdonnert’, dieses Jahr mit ihm und seinen besten Freunden zu feiern. Zugegeben, dass er mehr oder weniger am anderen Ende Japans wohnte, war ein wenig hinderlich, aber auch kein allzu großes Problem… Sein bester Freund hatte ihr die Zugverbindungen rausgesucht und geschickt – eigentlich hatte der Uzumaki das machen wollen, aber der schien mal wieder zu verpeilt gewesen zu sein… Wie so oft… Aber mochte sie ihn nicht gerade deshalb so sehr? War sie nicht deshalb auch nach zwei Jahren Fernbeziehung noch mit ihm zusammen? Schon in der Mittelstufe – wenn nicht sogar noch früher – hatte sie sich in ihn verguckt, ihm dies jedoch erst in ihrem letzten gemeinsamen Jahr gestanden. Spät, aber letztlich doch. Und wie durch ein Wunder hatte der blonde Chaot … positiv reagiert. Seltsam, dass jener Moment in ihrem Gedächtnis haften geblieben war… Der verdutzte Gesichtsausdruck, mit dem er sie angesehen hatte, die verstrubbelte Mähne, die ihm teilweise in die Augen fiel, der Wind, der theatralisch an ihr vorbeiwehte, mit ihren Haaren spielte. Selbst an den Drang, die nervigen Strähnen aus ihrem Blick zu wischen, konnte Hinata sich noch erinnern. Es war verhältnismäßig kalt gewesen an jenem Tag… Deshalb waren sie wohl auch die einzigen, die ihre Freistunde hier verbrachten, draußen. Ihre Knie hatten gezittert wie verrückt – völlig unabhängig von der Temperatur. Aber es tat trotzdem gut, es auf diese zu schieben… Unsicher hatte sie damals den Blick ihres Mitschülers erwidert, verzweifelt versucht nicht ohnmächtig zu werden. Ruhig bleiben… Das hatte sie sich damals immer und immer wieder runtergebetet – und war sich im Nachhinein gar nicht mehr so sicher, ob sie es nicht auch ein oder zweimal ausgesprochen hatte… Fakt war jedoch, dass ihr Gegenüber irgendwann zu grinsen begonnen hatte, nickte. „Ich … mag dich auch – und es spricht doch nichts dagegen, es mal zu versuchen, oder?“ Nur zu genau erinnerte sie sich daran, wie schnell ihr Herz geschlagen hatte als der Blondschopf endlich antwortete – und kurz darauf zaghaft nach ihrer Hand griff. Zu schön um wahr zu sein… Do we run? Should I hide? For the rest Of my life Irgendwie hätte sie es in jenem Moment doch schon wissen sollen… Sich ungefragt in einen ‚normalen’ Jungen zu verlieben… Und ihm ohne Erlaubnis ihre Gefühle zu gestehen… Das hatte doch nur schief gehen können… Viel zu schnell hatte ihr Vater damals Wind von der Sache bekommen – aber wem hatte sie etwas vormachen wollen? Sie war mit Uzumaki Naruto zusammen – der größten männlichen Plaudertasche der Welt… Also hatte ihr Vater es herausgefunden. Und seine Reaktion? Genau. Wut. Nahezu Grenzenlose Wut. Nur zu gut erinnerte Hinata sich noch an jenen Abend, als er es herausfand, sie zu sich rief. Er hatte sie wieder so angesehen. Bereits als sie den Raum betrat, hatte sie gewusst, dass er informiert war. Der Ausdruck in seinen Augen hatte ihn verraten – wobei er ohnehin keinen Hehl daraus gemacht hatte… Voller Verachtung hatte er sie gemustert, dann ganz ruhig angefangen zu sprechen. Gefährlich ruhig. Naruto war nicht gut genug für sie – beziehungsweise für eine Hyuuga. Um sie als Mensch war es doch ohnehin nie gegangen… Der Name der Familie – und des Unternehmens stand auf dem Spiel. Aber sie hatte doch schon so oft zurückgesteckt… Nur dieses eine Mal nicht – nicht wenn es um ihn ging. Sie hatte ihn nicht verlieren wollen – nicht wegen ihrem Vater. Also hatte sie Widerworte geleistet. Zum ersten Mal. Jedoch nicht zum letzten Mal. An jenem Abend hatte er sie gehen lassen, sich vielleicht erhofft, dass er sein Ziel trotzdem erreichen würde. Was er aber recht schnell verwarf – und ihr eine neue Dimension des Psychoterrors eröffnete. Hinata war mit den Beleidigungen groß geworden – eine Stichelei hier, eine harsche Bemerkung dort. Aber das war etwas anderes gewesen. Die Dienstboten waren angewiesen worden, ihr nicht mehr zu helfen. An sich keine große Sache – weniger Zeit zum lernen, aber kein Beinbruch. Ihrer Schwester war verboten worden, mehr als das Nötigste mit ihr zu besprechen. Kein schöner Gedanke – immerhin war Hanabi die Person, die ihr hier am nächsten stand, seit ihre Mutter vor einigen Jahren verstorben war… Einmal mehr wurden die Maßstäbe, an denen ihre Leistungen gemessen wurden hinaufgesetzt, stiegen dadurch nahezu ins Unerreichbare. Aber wen kümmerte das schon? Dann musste sie halt mehr lernen – und weniger Zeit mit ihren ‚Freundinnen’ verbringen. Nahezu völlige Isolation also. Der einzige Ort, den ihr Vater nicht antasten konnte, war die Schule – aber selbst da hatte er sie unter Kontrolle, wusste sie doch, dass sie sich keine Unaufmerksamkeit, oder gar Fehler leisten konnte… Innerhalb weniger Wochen fiel sie von Wolke sieben, auf der sie mit Naruto geschwebt war, in die Hölle. Aber wem hätte sie das erzählen sollen? Wen zuheulen? Naruto? Der bekam davon doch gar nichts mit… Weder von ihrem Stress, noch von den blauen Flecken und Schürfwunden. Damals wie heute war Hinata sich nicht sicher, ob sie froh darüber sein sollte oder nicht. Ändern hätte der Blonde daran ohnehin nichts– höchstens sich selbst… Und genau das wollte sie nicht… Aber es tat weh, nicht offen mit ihm sprechen zu können… Nie mit jemandem sprechen zu können… Bis zu jener Nacht. Jener einen Nacht mit Sasuke, an die sie sich mindestens genauso gut erinnern konnte, wie an den Anfang ihrer Beziehung zu Naruto. Seine warmen Hände, sein Atem, die Geborgenheit, die sie am nächsten Morgen gespürt hatte, als sie in seinen Armen aufgewacht war. Can we fly? Do I stay? We could lose We could fail Wieder einmal war sie mit ihrem Vater aneinander geraten, wieder einmal wegen Naruto, wieder einmal war er handgreiflich geworden – und wieder einmal war sie weggelaufen. Ganz Klischee-mäßig natürlich im Regen und ohne Jacke. Immerhin war es bereits April gewesen – da war es doch schon besonders warm und inmitten der Abschlussprüfungen mal krank werden war doch auch kein Problem… Aber das hatte Hinata damals herzlich wenig interessiert – wie sähe das denn auch aus? Ergo war die Hyuuga in Pullover und Jeans durch den Regen getalft, hatte dabei versucht ihren Kopf wieder klar zu bekommen. All die Andeutungen, Behauptungen, Beleidigungen, Drohungen ihres Vaters wieder zu verdrängen – immerhin war übermorgen wieder Schule, da musste sie Naruto gegenübertreten… Und wenn sie wieder nach Hause kam, war heulen oder unsicher wirken sowieso nur ein Freischein für die nächste Runde… Schritt für Schritt, Pfütze für Pfütze, Hinatas Zeitgefühl war schon lange den Bach runtergegangen, als sie mit jemandem zusammenstieß, so gerade noch das Gleichgewicht halten konnte – indem sie sich am Nächstbesten festhielt. Reflexartig ruckten ihr Blick zum ‚Nächstbesten’ – und dem Besitzer der Jacke. Clever… Mehrere Sekunden starrte sie mit angehaltenem Atem in ein paar schwarze Augen, machte dann einen Satz nach hinten und bemühte sich gleichzeitig eine Verbeugung hinzubekommen. „G-gomen, S-Sasuke-kun!“, nuschelte die Blauhaarige, wich dem Blick des Angesprochenen ‚unauffällig’ aus. Es regnete, also konnte er nicht sehen, dass sie weinte – zumindest hatte sie es damals gehofft. „Hinata?”, kam es lediglich zurück, während sie den durchdringenden Blick des Schwarzhaarigen auf sich spürte. „I-ich… Es tut mir leid, ich… ich habe nicht aufgepasst…“, fügte sie leise hinzu, wollte mit einer weiteren Verbeugung verschwinden. „Was machst du so spät noch hier?“ Wie gebannt hatte sie den Fußboden angestarrt, geschluckt. Was hätte sie ihm auch sagen sollen? Lügen? Etwas anderes kam wohl kaum in Frage… „I-Ich-“ „Komm!“ Verwundert hatte die Hyuuga wieder aufgeschaut, gerade noch gesehen, wie der Uchiha sich umwandte und losging. „N-nani?“, fragte sie leise, machte aber einen unsicheren Schritt hinter ihrem Mitschüler her. Mit dem bahnbrechenden Erfolg, dass jener seinen Befehl – nein, seine ‚Bitte’ – noch einmal wiederholte. Für die Bezeichnung ‚Befehl’ fehlte es der Aussage noch an Härte… Trotzdem – oder gerade deshalb? – folgte Hinata dem Uchiha, bemühte sich um Ruhe. Er war Narutos bester Freund – auch wenn sie ihn kaum kannte, er war bestimmt in Ordnung… Nur etwas unterkühlt, unberechenbar und… seltsam? Eine Weile marschierten die beiden Jugendlichen stumm durch den Regen, dann blieb Sasuke unvermittelt stehen, holte etwas aus seiner Jackentasche und wandte sich einem der Hochhäuser zu. Ehe Hinata sich versah war sie im Innern des Gebäudes, wartete auf den Aufzug. Und danach auf das Piepen, das verkündete, dass sie da waren. Elfter Stock? Na bravo… Gut, dass sie keine Höhenangst hatte – dafür aber inzwischen vor dem jungen Mann, der sich gerade mit – seiner? – Haustür beschäftigte. Naruto musste seine Gründe haben, warum er so an diesem Jungen hing… Also ruhig Blut… Mindestens ebenso vorsichtig, wie Hinata das Gebäude betreten hatte, betrat sie nun die Wohnung des Schwarzhaarigen. „Erste Tür links ist das Bad – Handtücher sind im Schrank, ich hole dir kurz was Trockenes zum Anziehen.“, kam es tonlos vom Schwarzhaarigen, während eben dieser in einem anderen Zimmer verschwand. Und jetzt? In the moment It takes To make plans Or mistakes Eine viertel Stunde später hatte die Hyuuga sich auf dem – recht bequemen – Sofa des Schwarzhaarigen niedergelassen, während dieser Tee machte. Er hatte darauf bestanden. Genauso, wie auf alles andere auch. Dass sie seine Klamotten anzog – bzw. ihre Klitschnassen auszog – dass sie noch ein ‚paar Minuten’ hier blieb, dass sie kurz Platz nahm, na ja, und die Sache mit dem Tee halt. Leise klirrte das Geschirr in der angrenzenden Küche, sonst herrschte Stille. Den trockenen Sachen und der gut laufenden Heizung zum Trotz, fröstelte Hinata, zog die Knie an ihren Körper. Und wie auf Kommando hörte sie Schritte hinter sich, blickte kurz auf. Schweigend stellte ihr Gastgeber eine Tasse auf den Tisch vor dem Sofa, platzierte sich selbst ein Stück von der Hyuuga entfernt auf letzterem. Stille. Scheinbar gedankenverloren blies der Schwarzhaarige über die dampfende Tasse in seiner Hand, fixierte die gegenüberliegende Wand. Noch jemand, der nicht mit ihr sprach… Ganz toll… Mehr oder minder ungewollt ließ Hinata sich etwas tiefer ins weiche Polster sinken, schloss die Augen und versuchte das Beste aus der ganzen Sache zu ma- „Also? Was ist los?“, riss Sasuke sie monoton aus ihren Gedanken. „W-Was meinst du?“ Immerhin hatte er sie doch zu sich geschliffen! Oder hatte sie das ‚Komm!’ doch falsch verstanden? „Du weißt genau was ich meine.“, murrte ihr Nachbar genervt, fügte dann noch ein ‚leicht’ ironisches ‚Oder läufst du nachts öfters weinend durch den Regen?’ hinzu. Womit er sie für die folgenden Minuten erst einmal aus der Bahn warf. „A- ano… Ich… Ich habe ü- überreagiert und…“ „Und was? Dir versehentlich selbst eine gescheuert? Erzähl das Naruto.“ „Aber… das-“ „Vergiss es einfach – es geht mich ohnehin nichts an.“, unterbracht Sasuke sie ein weiteres Mal, stand auf ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. War er jetzt wütend? Wäre ja nur zu verständlich… „S-Sasuke-kun? G-gomen…“ “Tse. Ich hab’ kein Problem damit – hätte ja nur sein können, dass du mal reden willst.”, sagte der Schwarzhaarige kalt, stellte seine Tasse auf den Tisch und umrundete die Couch um zum Flur zu gelangen. Reden? Wortlos rauschte Sasuke an ihr vorbei – oder hatte das zumindest vorgehabt. Wie von selbst war die Hand der Hyuuga emporgeschossen, hielt sein T-Shirt nun fest. „Was noch?“ „W-was w-wäre, wenn ich reden wollte?“ „Dann solltest du aufhören zu lügen.“ „H-hai…“ Für einen Moment regte sich keiner der Beiden, dann löste Hinata ihren Griff langsam, gab das Oberteil des Uchihas wieder frei. „Warte kurz.“ Die Hyuuga nickt lediglich, spürte wie sie nervös wurde. Was sollte sie ihm denn jetzt sagen? Wirklich die Wahrheit? Aber wie? Unvermittelt landete etwas auf den Schultern der Blauhaarigen, ließ sie zusammenfahren – und vor Scharm knallrot anlaufen, als sie ‚etwas’ als eine blaue Wolldecke identifizierte, die Sasuke ihr gerade ‚gereicht’ hatte, bevor er sich wieder neben ihr auf das Sofa setzte. „Also noch mal von vorne… Ich gehe mal davon aus, dass du Zuhause Stress hast?“ Unsicher blickte Hinata zum Sprecher, traf auf dessen schwarze Seelenspiegel – und nickte zaghaft. „Dein Vater?“ Wieder ein Nicken. „Worum ging es?“ “Um… N-Naruto-kun…”, nuschelte Hinata leise, sah aus dem Augenwinkel, wie ihr Gegenüber nickte – sie aufforderte weiterzusprechen. Und damit irgendetwas in ihr auslöste. Wieder kamen die Tränen – brachten die Worte mit sich. All die Wut und Verzweiflung bahnte sich ihren Weg, all die Angst. Wider erwarten schwieg der Uchiha, beobachtete sie ohne jegliche Gefühlsregung – zumindest bis sie anfing sich im Kreis zu drehen, immer wieder dieselben Sätze schluchzte, immer wieder beteuerte, dass sie nicht mehr weiterwusste, Naruto aber nicht verlieren wolle. Sanfter als Hinata es ihm zugetraut hätte, legten sich starke Arme um sie, zogen sie an den Körper des Schwarzhaarigen. Wie versteinert hatte sie dagesessen, nicht gewusst, was sie tun sollte. Sie war mit Naruto zusammen, also … Also ging das hier nicht! Trotzdem war die Nähe Sasukes damals beruhigend gewesen, die Wärme, die er ausgestrahlt hatte, sein Geruch, seine immer wieder beruhigend über ihren Rücken streichenden Finger, sein Atem, der auf ihrer Haut kitzelte – und seine leise Stimme wann immer er versuchte etwas beruhigendes oder gar aufbauendes zu sagen. Wahrscheinlich war es das Zusammenspiel – also ER selbst gewesen, was sie dazu gebracht hatte, sich zu entspannen und an ihn zu lehnen, ihren Vater und Naruto für eine Weile zu vergessen – und den Moment zu genießen, sich endlich wieder wohl und geborgen zu fühlen… 30 minutes, a blink of an eye 30 minutes, to alter our lives 30 minutes, to make up my mind 30 minutes, to finally decide Ein leises Seufzen entfloh den Lippen der Hyuuga als sie sich zwang, wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. Mehr war in jener Nacht schließlich auch nicht geschehen, da sie ja hatte einschlafen müssen – leider. Oder war das gut so? Sie war schließlich mit Naruto zusammen gewesen – war es noch immer… Wie hätte sie dem Uzumaki noch einmal in die Augen sehen sollen, wenn damals mehr gelaufen wäre? Gar nicht… Sie hätte ihn für immer verloren… Und doch wünschte sich ein Teil ihr kaum etwas sehnlicher, als von ihm berührt zu werden… Das war alles so falsch… Aus Gewohnheit warf Hinata einen Blick auf ihre Uhr, stellte fest, dass sie bereits in einer halben Stunde ankommen würde. Sie würde Naruto wiedersehen… Endlich… Wie er sie wohl begrüßen würde? Am Telefon hatte er genauso munter geklungen, wie früher – also durfte sie sich wohl auf ein sehr stürmisches Willkommen freuen… Gerade, wenn Naruto sie nur halb so sehr vermisst hatte, wie sie ihn. Sein breites Grinsen, seine ausgelassene Art, sein Lachen… Ob sie ihn wohl wiedererkennen würde? Nach so langer Zeit? Sie selbst hatte sich kaum verändert, etwas längere Haare vielleicht, aber sonst? Vielleicht hatte sie sich ja auch so stark verändert, dass … nun ja, dass auch ihre Gefühle sich gewandelt hatten – oder seine? Was wäre dann? Warum hatte sie es überhaupt so weit kommen lassen? Jede Woche ein Telefonat – war es falsch gewesen sich so auf ihr Studium zu konzentrieren? Aber sie hatte doch nebenbei auch noch gekellnert um die Studiengebühren zu bezahlen… Und wenn sie nicht alles gab, würde sie ihre Familie noch mehr entehren… Sie musste sich da reinhängen… Auch wenn sie dadurch so viel Zeit ‚verbrauchte’ – jetzt war schließlich auch Weihnachten, Semesterferien also! Kein lernen und arbeiten, stattdessen mit Naruto feiern – und seinen Freunden, ihren Freunden… Weihnachten… Das Fest der Liebe… Irgendwie kitschig – aber sie lebte jetzt zwei Jahre ohne Kitsch, da durften ihre Gedanken doch zumindest an Weihnachten etwas an Niveau verlieren… Naruto hatte angedeutet, dass Sasuke und Sakura mit ihnen feiern würden… Hieß das, dass Sakura ihr Ziel endlich erreicht hatte? Während ihrer Schulzeit war sie bis über beide Ohren in den Uchiha verliebt gewesen… Aber dann würden die Beiden doch allein feiern – oder? Nicht, dass Hinata etwas dagegen hätte – im Gegenteil, sie freute sich darauf Sakura wiederzusehen! Aber Sasuke… Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Nach der Sache damals hatte er sie nicht anders behandelt, genauso abweisend wie Sakura und Naruto… Aber irgendwie… war es doch anders gewesen – oder hatte sie sich das nur eingebildet? Und warum zur Hölle dachte sie darüber nach? Er war ein Freund – mehr nicht! 30 minutes, to whisper your name 30 minutes, to shoulder the blame 30 minutes, of bliss, thirty lies 30 minutes, to finally decide Ein Freund… Was heißt das eigentlich? Jemand, dem man vertraut? Mit dem man über alles reden kann? Bei dem man sich wohlfühlt? Das war doch alles doppeldeutig… Aber eines sollte doch klar sein: Ein Freund ist niemand, von dem man sich heimlich wünscht, geküsst zu werden. Oder noch von ganz anderen Dingen träumt… Nicht, dass sie das getan hätte – oder immer noch tat… Genauso wenig, wie sie sich ausgemalt hatte, dass Sasuke an Narutos Stelle gewesen wäre, dass es seine Finger gewesen wären, die sie gestreichelt hätten, seine Haut, die auf ihrer lag, seine Stimme, die ihr leise Dinge oder ihren Namen zuflüsterte, seine Lippen, die ihr fast den Verstand raubten – schlicht gesagt also, dass sie ihr erstes Mal mit ihm gehabt hätte statt mit Naruto… Nichts gegen Naruto – es war umwerfend gewesen und sie dachte gerne daran zurück, aber… Die Idee war doch da. Egal, wie sehr er sich um sie bemüht hatte – mit der Zeit war trotzdem der Wunsch entstanden, sein bester Freund wäre es gewesen… Was aber völliger Mist und damit irrelevant war. Wieso sollte Sasuke denn auch bitte mit ihr schlafen? Sie war mit Naruto zusammen – vermutlich eine der wenigen Personen, die dem Schwarzhaarigen wichtig waren… Und man sollte auch im Hinterkopf behalten: Es ging hier um sie, Hyuuga Hinata – nicht um irgendeinen wunderschönen Jungenschwarm… Er hatte doch gar keinen Grund dafür, so etwas zu tun – und sie auch nicht. Sie hatte einen Freund, der sie liebte und mit Sicherheit einiges für sie tun würde – warum also nach etwas Unerreichbaren langen? Der Reitz des Unbekannten? Das war doch lächerlich… Sie hatte noch genug unbekannte Grammatik und Vokabeln vor sich… Mehr als genug zu entdecken, verstehen und lernen – auch ohne andere mit reinzuziehen… Wie Sasuke das wohl sah? Carousels In the sky That we shape With our eyes Wieso hatte er sie damals mit zu sich nach Hause genommen? Es ging ihn doch gar nichts an… Und Sasuke machte recht deutlich, was er davon hielt, sich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen… Es passte so gar nicht zu ihm… Viel miteinander zu tun gehabt, hatten sie auch nie – im Gegenteil… Die größten Gemeinsamkeiten waren wohl, dass sie einige Kurse zusammen gehabt hatten, beide mit Naruto befreundet waren, Sasuke sich gut mit Neji verstand und an sich auch aus der ‚höheren Schicht’ kam. Zumindest, wenn man mal davon absah, dass seine Eltern vor einigen Jahren gestorben waren… Ob er von Neji über ihre Probleme gehört hatte? Das würde vielleicht erklären, warum er sich eingeschaltet hatte - wenn man es lang genug drehte und wendete… Aber es war ja auch nicht nur jener Abend gewesen, der ihr ‚Hoffnungen’ gemacht hatte. Auch, dass er am nächsten Morgen noch mit ihr gefrühstückt und für seine Verhältnisse sehr locker mit ihr gesprochen hatte, war eher nebensächlich. Natürlich hatte es gut getan und ein Fundament gelegt… Aber was sie immer wieder daran erinnerte, waren die Gespräche mit Naruto. Fast jedes Mal richtete er ihr Grüße vom Uchiha aus, erwähnte am Rande immer mal wieder, dass Sasuke sich nach ihr erkundigt hatte. Interessierte es ihn wirklich? Oder gab er es nur vor? Verstand Naruto ihn vielleicht falsch? Oder bildete es sich gar völlig ein? Irgendwie war es unheimlich… Der einfachste Weg wäre wohl gewesen, sich einfach direkt mit dem Uchiha in Verbindung zu setzen… Aber sie konnte ihn doch nicht einfach anrufen… Er tat es schließlich auch nicht! Dafür tat er aber etwas anderes. Vor einigen Wochen hatte Naruto sie auf ihr Auslandssemester angesprochen – etwas, wovon sie ihm nichts erzählt hatte und was er bis Dato auch mit Sicherheit nicht gekannt hatte. Das war also vermutlich auf Sasukes Mist gewachsen. Aber warum interessierte dieser sich für ihre Ausbildung? Aber die Tatsache, dass Uchiha Sasuke sich über ihr Studium informiert hatte, war natürlich noch nicht Schock genug… Nein~ Da musste noch eins drauf gesetzt werden. Zum Beispiel durch das Angebot, mit ihm zusammen ins Ausland zu gehen. Hinatas Glück, dass sie es sich gerade auf ihrer Coach gemütlich gemacht hatte, als Naruto ihr davon erzählte. Sonst wäre sie vermutlich umgekippt. Kurz hatte diese ‚Unterstellung’ – sie hatte damals noch daran geglaubt, Naruto hätte etwas falsch verstanden – ihr den Atem geraubt, bis sie sich wieder gefangen hatte und ihren Freund mehrmals fragte, ob er sich völlig sicher war, dass das wirklich der genaue Wortlaut des Uchihas gewesen war. ‚Sicher’ war Naruto sich nicht gewesen. Aber als er ihr angeboten hatte, ihr die Nummer seines Freundes zu geben, war sie recht schnell still gewesen… Sie konnte ihn doch nicht anrufen… Under shade Silhouettes Casting shade Crying rain Wodurch die aber immer noch keine Ahnung hatte, wie Sasuke auf diese Idee gekommen war. Naruto hatte zwar versucht, ihr die ‚Beweggründe’ seines Freundes beizubringen, aber so ganz glauben mochte sie es trotzdem nicht. Wo war sein Vorteil bei der Sache? Es war ja wirklich nett von ihm, dass er anbot mit ihr in eine Wohnung zu ziehen, um die Kosten geringer zu halten und weil es dann ‚lustiger’, ‚einfacher’ und ‚sicherer’ werden würde. Aber warum um alles in der Welt sollte er das tun? Naruto hatte durchblicken lassen, dass Auslandssemester an ihrer Uni zwar erlaubt, aber nicht unbedingt nötig waren. Und schon gar nicht, wenn er nicht wusste, wo sie hin wollte. Sie würde ihn doch sowieso nur nerven! Und Geldprobleme hatte er als eine Uchiha mit Sicherheit auch nicht… Aber eines war klar: Wenn sie ein halbes Jahr lang mit Uchiha Sasuke in einer Wohnung leben würde, dürfte jener Zeitraum wirklich sehr ‚interessant’ werden. Wäre es dann besser vorher oder nachher mit Naruto Schluss zu machen? Mal ganz ehrlich – sie ging ihm ja jetzt schon mehr oder weniger gedanklich fremd, wie sollte es dann erst aussehen? 24-Stunden Tagträume? Bei denen sie sich dann ganz nebenbei auch wieder angewöhnte, bei jedem zweiten Wort zu stottern und rot zu werden? Das hörte sich doch wirklich verlockend an! Etwas anderes würde sie da aber doch nicht erwarten – aus bereits aufgelisteten Gründen… Naruto würde es doch auch gar nicht zulassen, wenn er nicht sicher wäre, dass Sasuke keine Bedrohung für ihn war… Oder? Gut wir sprechen – pardon, sie dachte – hier schließlich über Naruto nach… Da war so einiges möglich… Und wenn dann auch noch der mit Abstand undurchschaubarste Mensch, den sie je getroffen hatte, im Spiel war, war doch wieder alles möglich, oder? Gut, alles nicht. Dass er etwas für sie empfand stand nach wie vor außer Frage. Auch wenn ihre Familie das wohl alles andere als missbilligen würde… Ein Uchiha war wohl mit die ‚beste Partie’, die sie finden konnte… Gerade Sasuke war ihrem Vater ja auch ein Begriff – durch Neji. Aber was spielte das schon für eine Rolle? Genau. Gar keine. Can we fly? Do I stay? We could lose We could fail Es war allein ihre Entscheidung. Leider. Wieder einmal. Das letzte Mal hatte das schließlich in einer Katastrophe geendet. Da reichten doch die Schlagworte: Abschluss. Naruto. Studium. Und jeder wusste bescheit, oder? Zumindest war damit jedem klar, dass zwischen ‚Studium’ und ‚Abschluss’ noch etwas Großes passiert war. So in Richtung ‚von Zuhause abgehauen’ – oder so… An sich vielleicht nichts Besonderes – immerhin war sie schon so manches Mal mitten im Streit davongelaufen. Nur, dass sie da eigentlich nie mit gepackter Tasche gegangen war. Aber es gab schließlich für alles ein erstes Mal – und jener Abend war für Hinata in so mancherlei Hinsicht das ‚erste Mal’ gewesen. Eine gute Woche vorher hatte sie ihr Zeugnis bekommen, erwartungsgemäß als eine der besten abgeschnitten. Lediglich gewisse Personen – wie Neji, Sakura und dem Uchiha – hatten ähnlich gute, oder gar bessere Ergebnisse vorweisen können. Kurz gesagt waren ihre Zensuren also annehmbar gewesen. Im Gegensatz zur Antwort der Uni, an der sie sich beworden hatte. Ihr Vater war ausgerastet… Unvorstellbar aber wahr: Ihre Ausbildung war ihm doch tatsächlich noch wichtiger als die Sache mit Naruto… Und was fast genauso unvorstellbar war: Trotz seines recht vorangeschrittenen Alters hatte ihr Vater doch eine hervorragende Rechte – die diesmal wirklich alles gegeben hatte. Na ja, ob Rechte oder nicht – Hyashi hatte an jenem Abend eine Grenze überschritten – endgültig. Wieder einmal weinend war Hinata die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufgestürzt, hatte schneller als sie es je für möglich gehalten hatte ihre Tasche gepackt. Glücklicherweise hatte ihr Vater damit wohl nicht gerechnet. Erst als sie bereits auf dem Weg zur Haustür war, hatte er reagiert. Gedankenverloren lehnte Hinata ihre Wange an die Fensterscheibe, genoss die Kälte, die sich augenblicklich auf ihrer Haut ausbreitete. Was hätte sie damals für etwas Kühlendes gegeben… Wieder war sie durch die Straßen geirrt, diesmal weder im Dunkeln, noch im Regen – dafür aber mit ihrer Reisetasche. Schon damals war ihr die Situation unwirklich erschienen, ihre Umgebung eher als ein Traum als der Realität. Im Nachhinein konnte man also sagen, dass sie unter Schock gestanden hatte. Aber das interessierte ja niemanden. Gut, Naruto hatte es interessiert, als sie irgendwann vor seiner Haustür gestanden hatte… Er hatte sie so geschockt angesehen… Ob sie damals wirklich so furchtbar ausgesehen hatte? Das einzige, woran sie sich noch erinnerte, war sein Gesicht – und seine Körperwärme, als sie sich ohne großes Federlesen an ihn klammerte. Naruto hatte irgendetwas gesagt, vermutlich eine Frage gestellt – und nach einigen Minuten aufgegeben, sie in die Wohnung gezogen und die Tür geschlossen. Dass das wohl das erste war, was ein normaler Mensch macht, überging Hinata damals wie heute gewissenhaft. Naruto war eben nicht normal. Und an jenem Abend war sie es auch nicht gewesen. Normalerweise sprach sie mit Naruto weder über ihre Probleme, noch beschloss sie, bei ihm zu wohnen – und mit ihm im Bett gelandet war sie zuvor auch noch nicht. Aber bereut hatte sie bisher noch nichts… Wäre da nicht die Sache mit ihrem Vater, der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gewesen, wäre es wirklich ein toller Abend gewesen… Beziehungsweise eine tolle Nacht… Wobei… Was wohl geschehen wäre, wenn sie statt zu Naruto, zu Sasuke gegangen wäre? Either way Options change Chances fail Trains derail Hätte er sie noch einmal aufgenommen? Oder einfach weggeschickt? Sie hatte damals gar nicht darüber nachgedacht, hatte er für selbstverständlich gehalten, dass sie erst die Wohnung ihres Freundes ansteuerte… Zweifel waren ihr erst später gekommen… Die ersten am nächsten Tag… Er hatte sie so seltsam angesehen… Eigentlich hatte sie kein Problem mit dem roten Fleck an ihrem Hals gehabt – Naruto hatte schließlich ganze Arbeit geleistet und ihrem Vater konnte das ja jetzt im Grunde genommen egal sein – aber als sie mit dem Uzumaki dessen Wohnung verlassen hatte, um sich mit der Haruno und Sasuke zu treffen, sie letzterem gegenüber stand, sah das Ganze plötzlich anders aus. Hinata hatte seinem Blick nicht stand halten können, waren dort doch weder Spuren von Wut oder Ähnlichem gewesen… Er hatte nicht einmal überrascht oder geschockt gewirkt… Hatte er etwa damit gerechnet? War es ihm egal? Warum war es ihr nicht egal, was er davon hielt? Ihre Gefühle für den Schwarzhaarigen? Vielleicht… Aber konnte man diesen Gedanken-Salat überhaupt als Gefühle beschreiben? Wohl kaum… Sie liebte Naruto… Niemand anderen… Hoffte sie zumindest… Sie durfte Sasuke nicht lieben… Er liebte sie nicht – Naruto aber schon. Gefühle für ihn zu haben, würde sie alle drei nur unglücklich machen… Und das hatten weder Naruto noch Sasuke verdient… Sie waren beide viel zu lieb… Jeder auf seine Weise, aber doch irgendwie… liebenswert… 30 minutes, a blink of an eye 30 minutes, to alter our lives 30 minutes, to make up my mind 30 minutes, to finally decide In Gedanken versunken, wie sie war, hatte die Hyuga kaum bemerkt, wie sich die vorüberziehende Landschaft veränderte, die Felder und Wälder immer mehr Häusern platz machte. Verwirrt sah Hinata erneut auf ihre Uhr, schluckte schwer. Wo war ihre halbe Stunde geblieben? In wenigen Minuten würde sie da sein – bei Naruto. Nicht, dass sie Angst davor hatte. Sie freute sich darauf, Weihnachten mit dem Jungen – oder Mann – zu feiern, den sie liebte… Die Frage war aber doch nur, wer das war. Zu wem wollte sie? Der Zug brachte sie zu beiden – Sasuke würde ja mit ihnen feiern… Aber sie hatte das doch entscheiden wollen, bevor sie ankam… Wenn sie Naruto – oder Sasuke – sah, würde ihre Denkfähigkeit vermutlich wieder leichte Verluste machen – was die Objektivität anging. Aber war das denn so schlecht? Es war doch für alle Beteiligten das Beste, wenn alles so bleib, wie es war… Und Naruto hatte versprochen, sie abzuholen… Also war alles gut… Langsam stand die Blauhaarige auf, zog ihr Jacke an und suchte ihre Sachen zusammen. Auch aus den anderen Abteilen kamen Menschen, drängten sich über den – viel zu schmalen – Gang. Ein Ruck ging durch den Zug, einige Leute fluchten – und Hinata klammerte sich an die nächstbeste Stange. Viel zu schnell bremste der Zug ab, bahnte sich wohl gerade seinen Weg in den Bahnhof. Ob es hier genauso kalt war, wie bei ihr ‚Zuhause’? Also da, wo sie studierte? Als Zuhause konnte man das wohl kaum betiteln… Zumal sie sich im Studentenwohnheim nie so fühlte… Aber das hatte sie sich ja sowieso erst einmal – bei ihm… 30 minutes, to whisper your name 30 minutes, to shoulder the blame 30 minutes, of bliss, thirty lies 30 minutes, to finally decide Wieder ruckte der Boden unter Hinatas Füßen, dann stand der Zug still. Und jetzt? Wenn sie jetzt den Zug verließ, würde sie ihn wiedersehen… Sich endgültig entscheiden – und sich einen Rückzieher selbst verbieten… Wie in Trance beobachtete Hinata die anderen Passagiere, sah wie einer nach dem anderen den Zug verließ. To decide Bis keiner mehr da war. Zaghaft trat sie an die Tür, blickte auf das Gleis. Eisig schlug ihr der kalte Wind entgegen, ließ sie frösteln – wie auch die noch verbliebenen Passanten auf dem Bahnsteig. Vermutlich wollten alle so schnell wie möglich ins Warme – nach Hause… To decide, to decide, to decide Wie von selbst fanden ihre Augen seine. Ausdruckslos musterte er den Zug, entdeckte sie dann. Einmal mehr merkte Hinata, wie ihr Umfeld sich von ihr entfernte, wie bei einem Radio, dessen Ton heruntergedreht wird. Ihr Herz war mit einem Mal so laut, die Atemwolken vor ihrem Gesicht so undurchdringbar. To decide Was machte er hier? Dumme Frage… Sie abholen natürlich… Unsicher erwiderte sie seinen Blick, versuchte in seinen Augen zu lesen – ohne in ihnen zu versinken. Er hatte sich kaum verändert… Unvermittelt änderte sich der Ausdruck seiner Seelenspiegel, wurde kaum merklich wärmer. Er lächelte. Zumindest ansatzweise – unsicher? Wohl kaum… Langsam hob er seine Hand, streckte sie nach ihr aus - lud sie ein. To decide, to decide, to decide Und jetzt? Was sollte sie tun? Fast ohne ihr zutun spürte Hinata, wie ihre Mundwinkel nach oben wanderten, sein Lächeln erwiderten. Zaghaft setzte sie einen Fuß vor den anderen, spürte doch, wie ihre Schritte schneller wurden, sie letztlich auf den jungen Mann zu rannte. Sie wollte wieder bei ihm sein… Ohne auf sein erstauntes Gesicht zu achten, schlang Hinata ihre Arme um seinen Oberkörper, vertraute darauf, dass er sicher genug stand um sie aufzufangen. Und wenn nicht, war es auch gut… Augenblicklich umfing sie wieder diese Wärme, die sie nur in seinen Armen zu finden vermocht hatte. „Sasuke…“, nuschelte sie kaum hörbar in seine Winterjacke, merkte wie er kurz wankte – und sich dann über sie beugte, sein Atem wieder über ihre Haut strich. Endlich… Sie hatte sich entschieden… Endgültig… „Tadaima…“ „Okaeri…“ To decide ___________ Okay~ Fangen wir mit dem letzten Teildialog an - für alle, deren Japanisch noch schlechter ist, als das der Autorin^^ Tadaima = 'Bin wieder zuhause.' Okaeri = 'Willkommen zurück.' Danach... Danke fürs lesen - ich hoffe, es hat euch gefallen^^ *kuschel* Und frohe Weihnachten~ Und einen Guten Rutsch ins neue Jahr~ Und ich glaube, das war's... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)