Was bist du? von Tabbi (Wahre Liebe ist kostbar) ================================================================================ Kapitel 0: Mitleid ------------------ Mitleid Die Musik endete langsam und mit der Musik klang auch Uzukis Tanz langsam aus und er schlug die Augen wieder auf. Sofort sah er zu Drake und hätte ihn so gern gefragt wie ers gefunden hat aber sein Chef stand hinter der Bühne und winkte ihn ran. Uzuki zwinkerte Drake kurz zu und ging dann. Er winkte schüchtern wie er war zurück und blieb sitzen, vielleicht durfte er ja gleich gehen dann könnten sie zusammen nach Hause gehen. Er rutschte etwas auf dem für seine Anatomie unbequemen Stuhl hin und her und sah auf die Bühne in der Hoffnung er würde gleich wieder kommen. Sein Chef stellte ihm einen wie er sagte Talentsucher vor und schickte ihn mit ihm in sein Büro. Was an der Sache komisch war dass das Büro abgeschlossen wurde als der Chef draußen war. Sofort machte sich der "Talentsucher" daran Uzuki anzutatschen und auch dass der Junge sich wehrte störte ihn nicht. Uzuki hatte Angst und wusste nicht recht was ihm jetzt bevorstand. War das der zusätzliche Job? Das Büro lag im Keller des Gebäudes und da die Musik im Club nicht gerade leise war hörte man ihn oben auch nicht. Der Kerl der bei ihm im Büro war nahm sich was er wollte und tat Uzuki nicht nur körperlich weh. Als der fertig war ließ er den Jungen zitternd auf dem Boden liegen und klopfte drei mal dann öffnete der Chef die Tür und ließ ihn gehn. Der große Mann ging zu seinem Angestellten und warf ihm etwas Geld hin "Das hast du gut gemacht. Wenn alle Kunden so zufrieden mit dir sind erhöhe ich vielleicht dein Gehalt" dann beugte er sich zu ihm runter und sah ihn drohend an "Wenn du quatscht bist du tot klar und jetzt mach dich wieder an deine Arbeit die Leute bedienen sich nicht selbst!" Uzuki schluckte und hatte echt Schwierigkeiten die Tränen zurückzuhalten er zog sich an und ging sich waschen bevor er wieder an die Bar ging. Das Lächeln dass er immer auf den Lippen hatte war wie weggewischt und sein Gang war auch ziemlich unbeholfen aber da musste er durch schließlich brauchte er das Geld. Drake hibbelte aufgeregter als Uzuki länger nicht zurückkam. Aber dann war er endlich da auch wenn Drake sofort spürte das etwas nicht in Ordnung war. Er sprang regelrecht auf und lief zu ihm. "Alles o.k.?"Uzuki sah wirklich nicht so besonders aus und der kleine sorgte sich sichtlich um seinen Mitbewohner, den er wirklich mochte auch wenn sie sich gerade mal einen Tag lang kannten. "Du siehst nicht sonderlich gut aus" Uzuki sah Drake an und setzte ein lächeln auf "Es ist alles okay, mir geht’s gut!^^" Dann ging er an ihm vorbei um einem Gast etwas zu trinken zu bringen. "Das glaub ich dir aber nicht," murrte er nur und hielt ihm am Arm fest "wenn’s dir nicht gut geht solltest du Heim gehen!" In der Beziehung war er ein Sturkopf und ein nein würde er sicher nicht dulden. Er riss ihm den Arm weg und sah ihn an. "Mir geht’s gut! Ich muss arbeiten." Er ging weiter schließlich wartete der Gast schon auf sein Getränk. Und Drake stand bedröppelt da wie ein nasser Pudel, aber er beschloss zu warten und setzte sich wieder hin. Man sah ihm die Sorge deutlich an aber zwingen konnte er ihn ja schlecht, dann musste er eben aufpassen das Uzuki nichts passierte. Uzuki arbeitete bis sein Chef ihn gehen ließ dann zog er seinen Mantel über die knappen Klamotten und ging ohne großartig auf Drake zu achten raus und machte sich auf den Weg nach Hause. Sofort lief Drake ihm nach "Uzuki warte doch mal" Rief er ihm hinterher und rannte bis er ihn eingeholt hatte "Was ist denn los? Du wirkst so bedrückt" "Es ist nichts" sagte er leise und hielt den Blick auf den Boden gerichtet er wollte ihn nicht ansehen er fühlte sich schmutzig und wertlos wenn er drake ansehen würde; würde er sicher gleich anfangen zu heulen und das wollte er auf keinen Fall. "Aber...aber du bist so anders...nachdem du so toll getanzt hast und nun siehst du aus als würdest du morgen sterben" murmelte er und bohrte weiter nach: er war nicht der Typ dafür, der sich mit so einer Antwort abfand. Er sah ihn gereizt an, "Es ist alles okay mir geht’s gut und jetzt lass mich in ruhe!" fauchte er und rannte los. er wollte nur noch allein sein. So schnell er konnte rannte er nach Hause, schnappte sich seine Geige und kletterte auf den Dachboden wo er die Tür verschloss. Er sah ihm gekränkt nach, war es denn ein Wunder, dass er sich sorgte? Im Gegensatz zu Uzuki schlurfte Drake langsam in die gemeinsame Wohnung, wo er sich sogleich auszog und in seinem Bett verkroch. Dann eben nicht, dann war ihm eben egal was mit Uzuki los war. Was scherte er sich auch darum er hatte selber genug Probleme Eine ganze Weile sass er nur so da und weinte. Warum musste ihm immer son Mist passieren? Dann sah er auf seine Geige und beruhigte sich langsam. Er schnappte sie sich und stand auf, dann begann er zu spielen. Die Verzweiflung und Wut die ihn im Moment beherrschte war den Klängen deutlich zu entnehmen. Irgendwie musste er es raus lassen, auch wenn die Nachbarn sich wieder lautstark beschwerten. Die Musik stimmte ihn trauriger, als er sowieso schon war. Vielleicht hatte er ja Ärger bekommen weil Drake in so einem Outfit aufgetaucht war, woher sollte er auch die Wahrheit kennen? Hellsehen konnte er ja nicht. Er brauchte eine Dusche das würde ihn sicher auf andere Gedanken bringen also schlich er sich wieder ins Bad. Hier stand er schon wieder vor einem neuen Problem. Heute morgen waren sie noch klein aber jetzt gingen sie schon fast auf dem Boden wenn das so weiterging würde er bald wieder verschwinden müssen. Er seufzte, quetschte sich mit den Flügeln in die Kabine, drehte das warme Wasser auf und genoss es einfach nur. Als Uzuki während des Spielens fast die Augen zufielen beschloss er dann doch runter zu gehn, außerdem schnitt seine Hose ziemlich ein. Der Kerl der ihn vergewaltigt hat, hatte seine Unterhose als Andenken für die Entjungferung mitgenommen und die Naht der Hose die er trug scheuerte an der eh schon schmerzenden Stelle. Auch blutete er ein wenig, aber da der Mantel bis zu den Knien ging und er vorher eine Schürze umgebunden hatte war ihm das nicht aufgefallen. Er schlich in die Wohnung und hoffte Drake würde schon schlafen, doch als er die Dusche hörte war das ja wohl nicht der Fall. Drake hatte die Beine angezogen und sass in der Duschwanne. Es beschäftigte ihn einfach, wieso Uzuki so neben der Spur wahr und er merkte gar nicht wie lange er da schon sass. Erst als die Musik aufhörte schreckte er hoch und sprang schon fast panisch aus der Dusche um seinen Mantel zu suchen der leider noch in seinem Zimmer war. Er warf sich notdürftig ein großes Handtuch über den Rücken, das ihn nicht halbwegs bedeckte und rauschte so schnell er konnte an Uzuki vorbei in sein Zimmer. Das Wasser in der Dusche lief noch und er hatte mal wieder ein paar Federchen verloren. Da Uzukis Blick nach wie vor auf den Boden gerichtet war, bemerkte er Drakes Flügel nicht, er war irgendwie nicht ganz bei sich und teilweise abwesend. Wie in Trance ging er ins Bad und schloss die Tür die allerdings wieder aufsprang, was Uzuki nicht bemerkte. Er sah die Federn und freute sich ein wenig darüber. Die waren einfach zu schön und er hob alle auf die er fand. Wieder legte er sie zur Seite und begann sich auszuziehen. Den Mantel warf er in die Ecke und die Hose gleich hinterher auch sein Top flog in die Ecke und viel mehr hatte er ja nicht angehabt. Er stützte sich aufs Waschbecken und sah in den Spiegel. Uzuki war sowas von angeekelt von sich selbst, dass ihm übel wurde und er sich übergeben musste. Drake hörte das Würgen und sorgte sich gleich noch mehr. Schnell hatte er sich den Mantel angeworfen und zumindest eine Boxershorts an, bevor er wieder zu ihm kam und ins Bad schielte. "Kann ich dir helfen?" fragte er ein wenig verunsichert, Drake hatte keine Lust wieder so angemacht zu werden wegen seiner Frage. Keuchend hockte er neben der Kloschüssel und hatte Tränen in den Augen. Er konnte ihn nicht ansehen, nicht so. Er schüttelte einfach nur den Kopf, dass er nackt war störte ihn auch nicht und dass er noch immer leicht blutete hatte er auch nicht bemerkt. Aber er bemerkte es, seine auf Blut ausgerichtete Nase nahm den Geruch fast augenblicklich war. War ihm doch egal was er jetzt von ihm dachte. Drake ging einfach zu ihm und legte die Arme um ihn. Da er genau dort blutete konnte er sich denken was geschehen war. Er war so ein Idiot, was hatte er sich nicht alles für Vorwürfe gemacht und dabei nicht an Uzuki gedacht. "Geh da nicht mehr hin...ich will nicht das man dir wehtut." Uzuki zuckte zusammen und begann zu zittern als er die Arme des anderen spürte. Fast augenblicklich begann er zu weinen und drehte sich zu Drake. Er schloss die Arme um seinen Hals und verbarg das Gesicht an seiner Schulter. "Ich brauch das Geld" jammerte er und weinte weiter "Du findest einen anderen Job ganz bestimmt und ich hab ein wenig gespart davon kann ich deinen Teil der Miete erstmal mit zahlen." Er strich ihm so behutsam wie nur möglich über den Rücken. "Du darfst da nicht mehr hin nie wieder!” "Es ist nicht nur die Miete oder sonst was." schluchzte er "Ich hab Schulden und wenn ich die nicht zahl nimmt man mir die Geige weg.”Das war das schlimmste was man ihm antun konnte, die Geige war alles für ihn, sie war aber auch einen ganzen Batzen wert, es war ein Geschenk von einer sehr guten Freundin. "Dann arbeite ich eben noch ein wenig mehr, das wird nie passieren das verspreche ich dir aber bitte such dir einen anderen Job...bitte" "Ich will aber nicht auf deine Kosten leben und mit meiner Vorgeschichte nimmt mich doch kein anderer. Wer stellt schon einen ehemaligen Häftling ein?" "Ein Häftling? Wieso warst du denn einer? Und komm aus dem Bad hier ist es kalt du erkältest dich noch." Er zog ihn mit sanfter Gewalt in das kleine Wohnzimmer und drückte ihn auf die Couch, wo er sich an ihn schmiegte. "Ich würde es tun" Bevor er sich mitziehen ließ schnappte er sich noch die Federn, die er gefunden hatte und schmiegte sich dann im Wohnzimmer an Drake. Verträumt betrachtete er die Federn und strich sanft darüber. "Ich habe einen Bekannten die Treppe runter geschubst. Er hat sich das Genick gebrochen. Da es im Affekt war, hab ich nur ein Jahr gekriegt aber das musste ich absitzen." Er redete als wäre er abwesend. Den Blick starr auf die Federn gerichtet sprach er weiter. "Ich bin ein Mörder ich hab einen Menschen umgebracht und das ist nun die Strafe dafür." Er schluckte erstmal als er die Federn sah. Drake musste wirklich besser aufpassen aber kuschelte sich weiter an ihn. "Bist du nicht! Ein Mörder ist jemand der es mit Vorsatz tut sonst nichts. Wahrscheinlich hattest du auch einen Grund dazu oder? Du bist kein Mörder niemals!" "Er hat versucht ein Mädchen zu vergewaltigen, das ich mochte. Ich hab ihn gehasst dafür!" sagte er leise und kuschelte sich enger an ihn. Erst jetzt bemerkte er, dass Drake schon wieder den Mantel trug. "Ist dir so kalt?" er zupfte leicht daran und sah ihn dann an. "Das ist ein Grund und du bist eben kein Mörder ich meine das ernst." dann wurde er spürbar nervös und nickte panisch. "Mir ist immer kalt!" "Du hast Schweißperlen auf der Stirn" sagte Uzuki, er verstand nicht warum er sich auf einmal so komisch benahm. "Zieh das Ding aus, hier ist warm genug. Oder schämst du dich vor mir?" Drake zog den Mantel zu und rückte von ihm weg. "Nein mir ist wirklich nicht warm." Auch wenn das eine Lüge war und das sah man ihm an. "Mir ist einfach nur kalt und ich schäme mich nicht." Uzuki sah ihn neugierig und verständnislos an. Wie er so drüber nachdachte hatte er ihn noch nie ohne Mantel gesehen zumindestens nicht bewusst. Er musterte ihn ausgiebig und sah eine Feder unten herauslugen "Ist mir die runtergefallen?" Uzuki griff danach und zog leicht dran. Drake zuckte zusammen und fiepte. "Aua..." Das war eher unbewusst aber als er merkte, was er da gerade getan hatte starrte er ihn nur noch ängstlich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)