Die Hüter der Zeit von Melodya (eine Fortsetzung zu dem Roman von Marianne Curley) ================================================================================ Kapitel 2: Besuch in der Nacht ------------------------------ Am Abend kommt mein Vater in mein Zimmer. Das macht er normalerweise nie... "Ethan, ich wollte dir nur gute Nacht sagen...!" Es ist eine Ausrede. Das merke ich sofort. Leise erwidere ich:"Gute Nacht!" rolle mich auf die Seite, sodass mein Vater unser Gespräch als beendet sieht. Er sieht zu Boden. Seine Augen zeigen pure Seelenqual. Aber er geht ohne ein weiteres Wort hinaus und schließt die Tür. Nun bin ich allein. Die Finsternis macht sich in meinen Zimmer breit. Ich versuche, die Augen zu schließen. Ich möchte nur noch schlafen, schlafen um meine Schmerzen zu vergessen... Das ist aber leichter gesagt, als getan. Ich wälze mich von einer Seite zur nächsten. Von draußen höre ich die gedämpften Stimmen meiner Eltern. Meine Mutter kommt herein. Schnell schließe ich meine Augen. Ich habe keine Lust zu reden. Ich höre ihre Schritte. Sie muss nun genau vor meinem Bett stehen. Jemand anderes kommt in mein Zimmer, wahrscheinlich mein Vater. "Schläft er, Laura?" "Ich denke schon..." antwortet meine Mutter leise. Dann gehen sie wieder hinaus und gehen ins Bett. Ich bin wieder allein. Wieder kreisen meine Gedanken um den Tag, den Tag der alles verändert hat. Rochelle. Sie war da, um mich zu beschützen. Ich sehe wieder vor mir wie ich sie geküsst habe, und sie dann lange im Arm gehalten habe. Noch nie, habe ich mich so glücklich gefühlt wie in diesem Moment. Dann sehe ich wieder Rochelle, wie sie vor mir hin und her rennt, wie sie plötzlich zusammensackt, wie ich sie auffange und den Pfeil in ihrer Brust sehe. Sie streicht mir wieder übers Gesicht und sagt:"Du bist jetzt sicher. Du bist nicht mehr in Gefahr." Dann spüre ich, wie sie schwächer wird und ihr Körper erkaltet... Tränen rennen mir übers Gesicht. Warum? Warum, habe ich Rochelle nicht eher gesagt, dass ich sie liebe? Ich kannte doch die Prophezeiung, ich kannte sie. Warum habe ich sie dann nicht beschützt? Marduke hatte Recht, ich bin schwach. Ich drücke mein Gesicht in ein Kissen, als ich eine sanfte Hand auf meinen Schultern spüre. "Weine nicht, Ethan." Langsam hebe ich meinen Kopf von dem Kissen. Was ich sehe, raubt mir den Atem. Neben mir sitzt Rochelle. "Rochelle, du lebst?" Sie schüttelt den Kopf:"Nein Ethan, ich bin ein Geist. Ich habe nur wenige Minuten und durfte einen Menschen besuchen..... bevor ich gehe." Ich bin so froh, ich bin so froh sie vor mir zu sehen. "Ethan, hör mir zu! Ich wollte dir nicht wehtun! Im Gegenteil ich wollte dich beschützen..." "Ja, aber...." "Nein hör mir zu! Ich liebe dich, Ethan. Ich habe dich immer geliebt. Das ich dir damals wehgetan habe, tut mir Leid! Aber Marduke hat mir gedroht, dich sonst noch mehr zu quälen.... und das wollte ich nicht! Ethan, egal was passiert. Ich werde immer bei dir sein und eines Tages werden wir uns wieder sehen.... versprochen!" "Rochelle, bitte geh nicht. Es tut mir Leid, dass ich dich nicht beschützt habe, obwohl ich es gekonnt hätte..." sanft legt sie mir ihre Geisterhand auf die Wange."Es war nicht deine Schuld. Denn es war meine Entscheidung.... du trägst keine Schuld." Sanft drückt sie ihre Lippen auf meinen Mund und küsst mich. "Ethan ich werde dich immer lieben... und ich werde auf dich warten, bis wir uns wiedersehen..." Mit diesen Worten löst sei sich auf. Ich rufe ihr noch hinterher: "ich liebe dich auch...." Sie möchte, dass ich weiterlebe. Umbringen werde ich mich nicht.. nein, dann wäre ich noch weiter von ihr entfernt als vorher. Nein, ich werde warten, und wenn es hundert Jahre dauert. Ich weiß aber dann, dass ich Rochelle dann wiedersehe, und dann kann uns nichts und niemand mehr trennen. Nie wieder.... ENDE das wars. ich wollte euch mit dieser FF zeigen, dass die Menschen die uns lieben uns nie verlassen... sie sind immer bei uns... und zwar in unserern Herzen.... grüssle angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)