And you touched me... von Torao (Chap 49 on!) ================================================================================ Kapitel 46: Everyday life ------------------------- Schon seit geraumer Zeit waren Kai und Naomi nun im Park. Inzwischen hatten sie sich allerdings von der Bank erhoben um etwas spazieren zu gehen. Immer noch schallten Kinderstimmen durch die Luft, während ein sanfter Wind aufgekommen war und das Sonnenlicht, das durch die Baumkronen fiel, auf dem Gehweg zum Tanzen brachte. Dabei kam Kai nochmals auf das leidige Thema zu sprechen, weil es nun ihm keine Ruhe mehr ließ. „Mich wundert es trotzdem, wie scheu du auf einmal geworden bist“, meinte er und sah dabei emotionslos geradeaus, während sie langsam weiterliefen. Sie sah fragend zu ihm hoch: „Warum das?“ „Na“, nun blickte er sie aus dem Augenwinkel an, „vor einigen Wochen hast du morgens noch im BH vor mir gestanden und es hat dir nichts ausgemacht. Und jetzt versinkst du in Situationen wie letzte Nacht vor Scham in Grund und Boden.“ „So ein Kleid ist ja auch was ganz Anderes“, antwortete sie leise, wobei sie den Blick wieder gen Boden richtete. „Ja, nur hattest du trotzdem mehr an. Und ich habe dich schon fast ganz nackt gesehen, falls du dich erinnerst.“ Er blieb weiterhin ruhig. Sie hingegen machte es wieder verlegen, als sie sich wieder an den Abend nach Kennys Geburtstag erinnerte: „Ich weiß.“ Wieder sah er neutral geradeaus: „Dann verstehe ich nicht, warum du dich jetzt so schämst.“ „Na ja, es ist nicht so, dass ich mich deswegen schäme. Ich habe doch gesagt, dass ich Angst habe, irgendetwas falsch zu machen“, innerlich fluchend, dieses Thema nicht endlich abhaken zu können, biss sie sich kurz auf die Unterlippe, „und mich verunsichern einfach diese dauernden Anspielungen.“ Etwas überrascht sah er sie nun an: „Meine?“ „Mhm“, bestätigte sie dies knapp. Er blieb stehen, zog eine Hand aus seiner Hosentasche und fasste sie am Arm, sodass auch sie Halt machen musste. Verwundert blickte sie ihn an. „Tut mir leid“, entschuldigte er sich mit gewissenhaftem Blick, „das wollte ich nicht.“ Wieder wich sie diesem aus: „Ist schon okay. Selbst wenn du es nicht tust, dann tun es die Anderen.“ Kai legte die Stirn in Falten: „Was soll das heißen? Macht das sonst noch wer außer mir?“ Seine Freundin seufzte: „Ja, Ray hat einen Narren dran gefressen, mich damit aufzuziehen. Und Sachiko jetzt scheinbar seit gestern auch. Mao hat auch schon ein oder zwei Andeutungen gemacht.“ „Und das sagst du mir nicht?“ Er konnte nicht fassen, was er da hörte, während es in ihm zu brodeln begann und ihm nur eins durch den Kopf schoss: Wie konnten sie es wagen? Sie sah zu ihm hoch: „Wie hätte ich? Außerdem mache ich mich ja selber lächerlich, schließlich bin ich hier der Angsthase.“ „Ich finde das nicht okay“, antwortete er grimmig. „Es ist die eine Sache, wenn ich versuche dich aus der Reserve zu locken, aber wenn das Dritte tun, die das eigentlich gar nichts angeht, geht das wirklich zu weit. Mir hat das heute Mittag von Mariah schon nicht gepasst.“ Naomi blickte zur Seite, während er sie wieder los gelassen hatte: „Kann ich mir vorstellen, es ist ja schließlich auch ein Teil deines Lebens. Und du hasst es, wenn andere sich darin einmischen.“ „Das auch“, seufzte er, „aber ich will vor allem nicht, dass sie dich damit ärgern.“ Doch sie schien sich damit abgefunden zu haben: „Na ja, da ich muss wohl durch.“ „Musst du gar nicht. Sag ihnen, sie sollen es lassen. Und wenn du es nicht machst, dann tu ich es.“ Als Naomi erneut zu ihm aufsah, lösten die Entschlossenheit und Selbstsicherheit in seinen Augen bei ihr wieder mal ein Kribbeln aus, das sie nicht in Worte fassen konnte. Dennoch wandte sie ihren Blick wenig später wieder ab: „Ich habe keine Lust auf Streit deswegen. Das ist es nicht wert.“ „Sie sind deine Freunde. Eigentlich sollten sie deine Gefühle respektieren“, war sein Einwand. Sein erster Satz hallte noch mal in ihrem Kopf wider, bevor sie lächelte: „Sie sind UNSERE Freunde, Kai.“ Damit hatte er nun nicht gerechnet, wie man aus seinem überraschten Gesichtsausdruck ablesen konnte. Doch sie blieb unbeirrt: „Oder siehst du sie etwa nicht als deine Freunde an?“ Eigentlich hatte sie nicht gezielt vom Thema ablenken wollen, allerdings wollte sie, dass er aufhörte von „ihren“ Freunden zu sprechen und sich selbst auszugrenzen. Schließlich war sie sich mehr als sicher, dass sie Recht hatte, denn warum sonst sollte er beispielsweise so etwas wie den gestrigen Abend über sich ergehen lassen? Kai antwortete nicht sondern sah wieder mit ernster Miene geradeaus. „Weißt du, ich bewundere dich für deine Selbstsicherheit und dafür, dass du immer so beherrscht und zielstrebig bist“, fuhr sie fort, „nein, ich bewundere dich nicht nur dafür. Ich liebe dich deswegen.“ Er hatte sich schon öfter gefragt, was sie eigentlich an ihm mochte, da es ihm bisher doch etwas unerklärlich schien, was sie überhaupt an ihm fand. Nun hatte er eine Antwort, ganz ohne danach gefragt zu haben, wobei er von diesen Worten nun doch etwas überrannt war und sie dementsprechend ansah: „Deswegen liebst du mich?“ „Klar. Was dachtest du denn? Bestimmt nicht, weil du uns am Wochenende zwingst, früh aufzustehen, oder weil ich deinen zeitweise sehr finsteren Blick so mag“, sie musste grinsen, „wobei doch, manchmal finde ich den ganz süß.“ Er hob skeptisch eine Augenbraue: „Süß?“ Naomi musste lachen: „Ja ich hab dich gerade mit „süß“ in Verbindung gebracht. Hass mich dafür jetzt bitte nicht.“ „Das muss ich mir erst noch überlegen“, sagte er mit sarkastischem Unterton. Aus ihrem Grinsen wurde wieder ein sanftes Lächeln: „Aber noch mehr würde ich dich bewundern und wohl auch lieben, wenn du wenigstens mir gegenüber einfach mal dazu stehen würdest, dass wir Freunde sind. Und mit „wir“ meine ich jetzt nicht uns beide sondern dich und das gesamte Team.“ Wieder wurde seine Miene ernst: Was sie sagte stimmte - und das wusste er. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, sah er die Anderen nach so langer Zeit wirklich als seine Freunde an. Aber trotzdem fiel es ihm schwer dies zuzugeben. Als könnte sie Gedanken lesen, sprach sie genau dies aus: „Und ich weiß, dass du uns alle als deine Freunde längst akzeptierst. Sonst würdest du dich nicht dauernd beim Training mit uns rumärgern. Und solche Gefallen, wie den gestern für Max, würdest du uns noch viel weniger tun.“ Allmählich formten sich die Mundwinkel des Russen zu einem dezenten Lächeln: „Dann sollten eben UNSERE Freunde deine Gefühle akzeptieren.“ Naomi antwortete darauf lediglich, indem sie zurück lächelte: Auch wenn es nur ein kleiner Schritt gewesen war, aber zumindest hatte er nun ein wenig eingestanden, dass ihm die Anderen mehr bedeuteten als er nach außen hin zeigte. Vielleicht würde er irgendwann wirklich dazu stehen und merken, dass es nichts Verkehrtes war, anderen zu zeigen, dass sie einem wichtig waren. Schließlich hatte er es bei ihr auch geschafft. Glücklich darüber fasste sie ihn an der Hand: „Komm, lass uns irgendwo was zu trinken kaufen. Ich habe Durst.“ Und so schritt der Nachmittag weiter fort, bis in den frühen Abend hinein. Kai hatte ihr neben einem Getränk auch noch ein Eis spendiert, bevor beide sich auf den Weg zu ihr nach Hause gemacht hatten. „Willst du noch mit reinkommen? Du kannst sicher auch wieder zum Essen bleiben“, fragte sie ihn, während sie vor dem Hauseingang standen und er im Begriff war, sich zu verabschieden. „Meinetwegen, aber nur wenn es keine Umstände macht“, antwortete er und folgte ihr ins Haus. Bereits im Hausflur wurden sie freundlich von Mrs. Tawakuya empfangen: „Ach da seid ihr ja beide wieder.“ Er begrüßte sie wie gewohnt, während ihre Tochter antwortete: „Tut mir leid, dass es so spät geworden ist.“ „Macht ja nichts, aber es gibt gleich Abendessen. Holst du bitte Ray und Mariah runter? Papa ist zwar auch wieder da, aber er hat sich wieder in seinem Arbeitszimmer eingesperrt und will nicht gestört werden.“ Den letzten Teil ihrer Aussage hatte Mrs. Tawakuya etwas wehleidig ausgesprochen, denn offensichtlich schien der übermäßige Arbeitseifer ihres Mannes sie zu besorgen, trotzdem lächelte sie im nächsten Moment wieder: „Jetzt bleibst du aber bitte zum Essen, Kai.“ Der Angesprochene nickte: „Gerne. Danke.“ Während sie wiedermal in der Küche verschwand, grinste Naomi ihn an: „Meine Mutter mag dich wirklich gerne.“ „Zum Glück.“ Er folgte ihr die Treppe hinauf. Oben angekommen machte die Blonde kurz einen Abstecher in ihr eigenes Zimmer, um die Tüte mit dem Kleid, das Mariah sich gekauft hatte, zu holen, ehe sie an Rays Zimmertür klopfte. „Herein“, hörte man die Stimme des Chinesen von der anderen Seite, woraufhin das Mädchen die Tür öffnete. Sie wollte gerade etwas sagen, als sie erstarrte: Ray lag auf dem Bauch auf seinem Bett und trug nur seine Boxershorts, während Mariah breitbeinig auf seinem Becken saß und ihm ganz offensichtlich den Rücken massierte. „Ähm, ich wollte nicht stören“, stammelte Naomi und stellte die Tasche ab, „hier ist nur dein Kleid. Und das Essen ist gleich fertig.“ Sie wollte gerade auf dem Absatz umkehren, als sie mit Kai zusammenstieß, der ihr gefolgt war, dicht hinter ihr stand und die Situation nicht im Geringsten schockierte: „Oh das ist ja ein Service. Kann man sich dafür irgendwo in einer Warteliste eintragen?“ „Tut mir leid, aber das ist exklusiv“, witzelte Ray, dem es inzwischen wieder relativ gut ging, „da musst du wohl Nao bequatschen.“ „Apropos, was bist du eigentlich schon wieder so verlegen?“, wunderte sich nun Mariah angesichts ihres beschämten Blicks zur Seite. Naomi sah auf: „Bin ich gar nicht!“ Ihre Freundin stritt dies ab: „Doch, bist du.“ Der Schwarzhaarige lachte: „Sie dachte wohl, wir tun hier sonst was. Kai, du solltest sie wohl langsam mal noch zu ganz anderen Dingen als nur Massagen überreden.“ Dass er mit diesem Satz zu weit gegangen war, konnte man augenblicklich an der finsteren Miene des Anderen erkennen. Kai schloss die Zimmertür hinter sich, um zu vermeiden, dass Naomis Eltern ihn hören konnten, und legte dann einen Arm schützend um seine überraschte Freundin, die, wie er bemerkt hatte, wieder rot geworden war, bevor er bedrohlich zischte: „Noch so ein Kommentar und ich werde ungemütlich.“ „Beruhige dich. Das war doch nur ein Spaß.“ Mariah stand auf, um ihren Freund zu verteidigen, denn es gefiel ihr gar nicht, wie der Teamleader nun mit ihm sprach. Doch nun war sie diejenige, die Kais Wut über Rays und auch ihr eigenes Verhalten zu spüren bekam: „Das gilt auch für dich. Lasst sie in Ruhe! Alle beide!“ Naomi wusste nicht so recht, wie ihr geschah, während Kai sie fest an sich drückte und über sie hinweg die anderen Beiden böse ansah. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er so reagieren und sie vor den erneuten, für sie unangenehmen Anspielungen beschützen würde. Offensichtlich nahm er ihre Gefühlslage sehr ernst, was ihr wieder bewies, wie wichtig sie ihm war. Andererseits ging sie jedoch auch davon aus, dass es ihn erneut wurmte, wie Ray indirekt auch in sein Leben eingriff, so wie Mariah es schon am Mittag getan hatte. Mit beiden Vermutungen hatte sie absolut Recht. Nun erhob auch der Chinese sich und sah grimmig zu ihm hinüber, während er seine Jogginghose vom Schreibtischstuhl nahm und anzog, bevor er sich schützend vor seine Freundin stellte: „Fahr Mariah nicht so an, sonst werde ICH ungemütlich.“ „Dann verkneift euch alle beide in Zukunft eure blöden Sticheleien. Sonst raste ich aus.“ Dass Kai wirklich wütend war, war nicht zu überhören. Der Chinese verschränkte die Arme: „Du verstehst wohl wirklich keinen Spaß, was?“ „Doch, aber nicht wenn ihr damit Nao in die Enge treibt und sie sich unwohl fühlt“, antwortete der Andere. Ray wollte gerade wieder kontern, als Naomi, die innerlich immer noch gerührt war, weil Kai sich nun so für sie einsetzte, sich etwas von ihm löste und dazwischen ging: „Hört auf zu streiten. Bitte.“ Der Schwarzhaarige wandte seinen zornigen Blick von Kai ab und sah sie weniger finster an: „Hast du das denn jetzt so schlimm gefunden?“ „Na ja“, wieder mal druckste sie herum, wobei sie erneut schüchtern zu Boden sah, „ihr wisst inzwischen alle Drei, was ich für ein Problem mit diesem gewissen Thema habe. Ein paar Anspielungen weniger wären manchmal schon ganz nett.“ Ihr Gegenüber hatte nun wohl doch Mitleid: „Das tut mir leid. Ich wollte dich damit nicht verletzen oder so.“ „Nein, schon okay“, lächelte sie zögerlich, „übertreibe es nur bitte nicht mehr.“ „Hört am besten ganz damit auf!“, schnaufte Kai hinter ihr und ging aus dem Zimmer, um sich wieder zu beruhigen. Seine Freunde sahen ihm kurz nach, während man hörte, wie er die Treppe hinunter ging. Naomi wandte sich wieder an die anderen Beiden: „Du weißt doch, wie sehr er es hasst, wenn man sich in sein Leben einmischt. Das Thema hatten wir neulich schon mal.“ Ray erinnerte sich: „Ja, stimmt.“ „Dann tu ihm und mir den Gefallen und lasse die Kommentare wirklich. Zumindest in seinem Beisein“, bat sie ihn. Er seufzte: „Ja, ich versuche es mir zu verkneifen. Aber mehr wegen dir, als wegen ihm.“ „Er ist aber auch wirklich empfindlich was das angeht. Das habe ich vorhin schon gemerkt“, stellte Mariah fest, „aber das klang ein bisschen so, als hättest du mit ihm über dieses Thema gesprochen.“ Naomi lächelte zögerlich: „Ja.“ „Na das ist doch schon mal viel wert“, freute die Andere sich. Ihre Freundin nickte, bevor ihr Blick nun erstmals auf den dunklen Fleck oberhalb von Rays rechtem Schlüsselbein fiel und sie etwas verlegen auf die Stelle deutete: „Ist das das, was ich denke das es ist?“ Nun war er derjenige, der sich peinlich berührt ein T-Shirt schnappte und es überzog: „Ja, verdammt. Aber das behältst du für dich! Sonst ziehen die Anderen mich damit nur auf.“ Da sie offensichtlich jetzt bei ihm einen wunden Punkt erwischt hatte, grinste sie: „Würde dir Recht geschehen.“ Während sein Blick entgleiste, schaltete sich Mariah wieder ein: „Ach übrigens, ich konnte klären, dass ich länger bleiben kann.“ Freudig richtete Naomi ihren Blick wieder auf sie: „Wirklich? Das ist toll.“ „Ja“, die Rosarothaarige nickte, „allerdings war Lee nicht ganz so begeistert, weil ich so das Training versäume.“ Dass das nur die halbe Wahrheit war, behielt sie natürlich auch jetzt für sich. „Dann trainierst du halt einfach mit uns. Ich rede mal mit Kai deswegen“, schlug Naomi vor. „Oh, der wird bestimmt absolut nichts dagegen haben. Schon gar nicht nach gerade.“ Der ironische Unterton in Rays Stimme war unüberhörbar. „Ach, der kriegt sich wieder ein“, war Naomi sich sicher, „also kommt, lasst uns essen gehen.“ Damit verließ auch sie das Zimmer und die Zwei folgten ihr, wobei der Schwarzhaarige jedoch kurz an der Tasche innehielt. „Was ist das eigentlich?“ Neugierig wollte er einen Blick riskieren, wurde aber von seiner Freundin abgehalten. „Später, Schatz.“ Zwar hatte er das Kleid in der Nacht schon gesehen, als Naomi es getragen hatte, allerdings wollte Mariah, dass er es das nächste Mal an ihr sah, schließlich wusste er nicht, dass es eigentlich ihr gehörte und als Überraschung für ihn bestimmt war. Daher schob sie ihn nun ganz aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. In Hilary brodelte es immer noch. Was fiel Tyson bloß ein, sie als bösartig zu bezeichnen? „Und um den macht man sich Sorgen!“, zischte sie zum wiederholten Male. „Ach, du kennst ihn doch.“ Kenny wusste nicht, was er ansonsten dazu sagen sollte. Direkt nach ihrem Besuch bei Tyson war sie zu ihm gegangen. Zum einen, um zu sehen, wie er sich nach dem Vorabend fühlte und zum anderen, um sich irgendwo über Tyson zu beschweren. Und da es dem Braunhaarigen im Gegensatz zu jenem beachtlich gut ging, hatte er keine andere Wahl, als sich anzuhören, wie seine Freundin vor sich her schimpfte, während sie wütend auf seinem Zimmerboden saß und er selbst auf seinen Computertastaturen herum tippte. Ab und zu warf Dizzy etwas in den Raum: „Ihr Menschen macht es euch aber auch schwer.“ „Was willst du damit sagen?“, zischte das Mädchen. „Na, dass ihr beide netter zu einander sein solltet. Dann wärt ihr längst...“, doch Kenny unterbrach sie. „Lass gut sein, Dizzy“, versuchte er sein Bitbeast zu bremsen. Doch Hilary stand auf und sah finster auf das Notebook auf dem Schreibtisch: „Dann wären wir längst was? Ein Paar? Wolltest du das sagen?“ Kenny befürchtete, dass sie jeden Moment den Rechner packen und auf den Boden schleudern würde, weshalb er ihn panisch festhielt: „Beruhige dich!“ „Ich kann es einfach nicht mehr hören“, fluchte sie, „manchmal denke ich mir, dass er ein echt lieber Kerl ist. Aber wenn er dann wieder solche Dinge sagt, will ich am liebsten seine hohle Birne nehmen und gegen die nächste Wand werfen. Und das betrifft den Großteil der Zeit. Deswegen geht mir das so auf den Wecker, wenn dauernd solche Sprüche kommen.“ Kenny seufzte. Er war sich mehr als sicher, dass sie nach außen hin zwar diese Wut zeigte und so tat, als würde sie Tyson nicht für voll nehmen, innerlich jedoch zutiefst verletzt durch seine Worte war, da sie ganz andere Gefühle für ihn hegte. Allerdings wusste er nur zu gut, dass sie nur noch mehr in Rage verfallen würde, wenn er dies jetzt angesprochen hätte, weshalb er schwieg. Letztlich war es Hilary selbst, die, immer noch sichtlich verärgert war, schnaufte: „Egal mit wem ich darüber rede, dauernd bekomme ich den gleichen Mist zu hören. Es nervt. Ich geh nach Hause. Es ist eh schon spät. Bis morgen.“ „Okay, bis morgen“, verabschiedete er sich, als sie auch schon sein Zimmer immer noch sichtlich aufgebracht verließ. Kaum dass man die Wohnungstür zufallen hörte, wandte er sich seufzend an Dizzy: „An dem Tag, an dem sie mal ehrlich zu sich selbst ist und zugibt, dass sie in Tyson verliebt ist, formatiere ich deine Festplatte ohne vorher ein Backup zu ziehen.“ „Spinnst du?“, reagierte sein Bitbeast panisch. „Als würde dieser Tag je kommen.“ Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Na warte es mal ab. Außerdem stehst du ja auch nicht zu Emily“, zog Dizzy ihn nun auf. „Was?“, er wurde verlegen, „Wieso zu Emily stehen? Wir sind nur Freunde!“ „Ja natürlich...“ Dizzy wurde von einem „Pling“, das von einem der anderen Rechner ausging, unterbrochen. Kenny wirbelte hastig herum und sah auf den Bildschirm, bevor er freudig „Emily!“ ausrief und anfing euphorisch zu tippen. Sein Notebook ließ er dabei völlig außer Acht, während Dizzy in dessen Innerem sein Verhalten belächelte: „...nur Freunde.“ „Da erpresst der mich einfach“, schimpfte Ray, während er mit verschränkten Armen auf dem Bett in seinem Zimmer saß und die Zeiger der Uhr bereits kurz vor zweiundzwanzig Uhr zeigten. Auch dem Teamleader war der Knutschfleck zu Rays Bedauern nicht entgangen, genauso wenig wie die Tatsache, dass der Chinese immer wieder beim Essen prüfend an seinen Kragen gefasst hatte, um sicher zu gehen, dass das T-Shirt ihn nach wie vor verdeckte. Kai hatte daraus seine eigenen Schlüsse gezogen, sodass er, als sie kurz unter vier Augen gewesen waren, mit ihm gesprochen hatte: „Ich warne dich, wenn du Nao noch einmal aufziehst, erzähle ich Max und Tyson von dem Fleck an deinem Hals. Denn dir scheint es ja sehr wichtig zu sein, dass den niemand sieht. Und ich kann mir schon denken, dass die beiden ihre größte Freude daran hätten, DICH damit zu ärgern, was DIR sicher unangenehm wäre.“ Über diese Worte grummelte der Schwarzhaarige nun immer noch, während seine Freundin, der er davon berichtet hatte, hinter ihm saß und seine Haare kämmte. „Meinst du wirklich, er würde es erzählen?“, wollte sie wissen. „Keine Ahnung.“ Ray war sich selber nicht sicher, wie er Kai diesbezüglich einschätzen sollte. „Hmm“, sie wurde ernst, „aber er hat wohl irgendwie Recht. Wir sollten Nao wirklich in Ruhe lassen. Es ist ziemlich gemein, sie dauernd so unter Druck zu setzen und zu sticheln.“ „Ja, das stimmt“, gab er schuldbewusst zu, „allerdings hätte sie doch auch einfach sagen können, dass es ihr zu viel wird.“ „Na ja, das ist bei dem Thema vielleicht so eine Sache“, Mariah legte die Bürste bei Seite und band seine Haare wieder zusammen, damit sie nicht direkt wieder verknoteten, „so fertig.“ Er lehnte sich nach hinten an ihre Brust und legte den Kopf in den Nacken, um sie anzusehen: „Danke, mein Schatz.“ Die Rosarothaarige lächelte und gab ihm einen Kuss, bevor sie aufstand: „Und jetzt habe ich noch eine Überraschung für dich. Du dürftest ja wieder fit genug sein.“ Mit fragendem Blick beobachtete er sie, während sie aufstand und zur Tüte ging. „Ach erfahre ich endlich, was das ist?“ Neugierig lehnte er sich nach vorne. Sie zwinkerte ihm verführerisch zu: „Moment.“ Damit verschwand sie samt Einkaufstasche im Badezimmer. Er blieb ungeduldig sitzen und sah gebannt auf die Zimmertür, bevor diese nach einigen Minuten wieder aufging und Mariah wiederkam. Sie stellte die Tüte, in die sie nun ihre Alltagskleidung gelegt hatte, ab und schloss die Tür wieder, bevor sie sich an ihren Freund wandte und ihn mit zuckersüßem Blick ansah. Mit großen Augen musterte er sie von Kopf bis Fuß: Da stand seine Freundin plötzlich als Dienstmädchen in einem kurzen Kleidchen vor ihm. Bis auf die langen schwarzen Strümpfe und das Spitzenhäubchen kam ihm dieser Anblick bekannt vor, soweit er sich noch dunkel erinnern konnte: „Ist das nicht das Kleid, was Nao gestern an hatte?“ „Ja, ich wollte wissen wie es ihr steht und sie vielleicht überreden, sich auch eins zu kaufen. Aber davon dürfte sie weit entfernt sein“, antwortete sie. „Hätte mich auch gewundert, wenn sie sich so was gekauft hätte“, musste er eingestehen. „Und? Gefällt es dir?“ Wieder dieser Blick, bei dem er am liebsten dahin geschmolzen wäre. „Allerdings“, er stand auf, ging auf sie zu und hob sie grinsend hoch, „jetzt habe ich meine eigene Maid. Finde ich super.“ Während er sie zum Bett trug, rümpfte sie die Nase: „Du willst es mir doch jetzt nicht gleich wieder ausziehen, oder?“ „Ich würde schon gerne. Aber das wäre wirklich doof irgendwie“, gab er zu, weshalb er sie auf dem Bett absetzte und sich dann wieder bäuchlings auf eben jenes legte, nachdem er sich wieder seines T-Shirts entledigt hatte und breit grinste, „mach am besten erst mal da weiter, wo du vorhin aufgehört hast.“ Mariah grinste ebenfalls und ließ sich erneut auf seinem Becken nieder: „Sehr gerne.“ Auch am nächsten Tag war Hilary nicht besser auf Tyson zu sprechen. Entgegen seiner Aussagen gegenüber Max hatte er auch nicht die Schüssel zu ihr zurückgebracht, weil er schlicht und ergreifend zu faul gewesen war. Stattdessen giftete er sich weiter mit ihr an. Zumindest soweit das möglich war, da Kai ihn wie gewohnt zum Trainieren anhielt. Und auch Mariah trainierte mit ihnen, da Naomi es tatsächlich geschafft hatte, ihren Freund zu überreden, auch wenn er zunächst alles andere als dafür gewesen war. Aber immerhin hatte er Ray nun in gewisser Weise in der Hand, da er zum einen seine Freundin mit trainieren ließ und zum anderen wegen der Sache mit dem Knutschfleck. Wobei Ray sich immer noch nicht ganz sicher war, ob Kai nicht doch nur geblufft hatte, da es ihm nicht ähnlich sah, sich über so etwas lustig zu machen und Andere damit reinzureiten, aber ein Risiko wollte der Chinese lieber nicht eingehen. Dazu war ihm die Sache zu unangenehm und abgesehen davon sah er ein, dass er sich Naomi zur Liebe wirklich etwas zurücknehmen sollte. Dementsprechend verliefen auch die nächsten Tage: Ray und Mariah machten keine Anmerkungen mehr was Kais und Naomis Liebesleben anging, genauso Sachiko, die von Mariah beim nächsten Aufeinandertreffen darauf angesprochen worden war und ebenfalls eingestand, dass es besser war, sie in Ruhe zu lassen. Naomi war darüber innerlich mehr als erleichtert. Ray schaffte es außerdem erfolgreich, seinen Knutschfleck vor seinen Freunden zu verbergen, bis dieser endlich verschwunden war, während seine Freundin weiterhin schwieg, was die Wahrheit über ihre Telefonate nach China betraf. Kai schikanierte das Team wie gewohnt mit seinem Training. Max gelang es, immer weniger an Kyko zu denken oder sie gar zu erwähnen und Hilary und Tyson beleidigten sich wieder mal gegenseitig und ernteten dafür ständig bemitleidende Blicke ihrer Freunde. Kenny hingegen schrieb nach wie vor heimlich E-Mails mit Emily und chattete bis spät in die Nacht mit ihr, ohne dass die Anderen auch nur die leiseste Ahnung davon hatten. Und so verging die letzte Woche der Sommerferien relativ ruhig und unspektakulär. Am ersten Schultag meinte das Wetter es weiterhin gut und so schien die Sonne, wie schon in den letzten Wochen, munter vom blauen Himmel hinab, während Vögel ihre Lieder vor sich hin zwitscherten. „Guten Morgen“, trällerte Max fröhlich, als er um zehn vor acht auf den Schulhof kam, wo er bereits aus der Ferne Kenny, Kai und Sachiko gesichtet hatte, die zusammen in der Nähe einiger Bäume standen, wo sich die Gruppe oft in den Pausen aufhielt. „Hey, guten Morgen, Max“, grüßte das Mädchen ihn freudig. Auch Kenny begrüßte ihn, während der Teamleader immerhin ein knappes „Hi“ hervorbrachte. „Sind die Anderen noch nicht da?“, erkundigte er sich. Kenny runzelte die Stirn, während er seine Schultasche von der einen in die andere Hand nahm: „Was erwartest du? Dass Tyson und Nao plötzlich freudig aus ihren Betten springen, nur weil die Schule wieder anfängt? Ich wette Ray und Hilary haben gerade ihre lieben Mühen mit den beiden. Ich weiß jedenfalls, warum ich Tyson nicht mehr zur Schule abhole.“ Max, der dies vor geraumer Zeit ebenfalls aufgegeben hatte, lachte: „Dito.“ Auch Sachiko kannte dieses Problem und nickte: „Aus demselben Grund tue ich das bei Nao schon seit zwei Jahren nicht mehr. Die kann mal schön alleine zu spät kommen.“ „Ach, solange sie unsere gute Seele Ray hat, schafft sie es ja in der Regel rechtzeitig. Hilary hat es da schon schwerer“, grinste Max, „aber sie tut sich das ja freiwillig an, was nur wieder zeigt, wie gerne sie ihn hat, wenn ihr mich fragt.“ „Allerdings.“ Auch die Grünhaarige musste breit grinsen, bis zwei Schülerinnen aus der Unterstufe an ihnen vorbeigingen. Freudig lächelten sie den Amerikaner an: „Hi, Max.“ Er reagierte ebenso freundlich: „Hallo.“ Kurz darauf kam ein weiteres Mädchen vorbei und blieb kurz stehen: „Guten Morgen, Max. Hattest du schöne Ferien?“ Der Angesprochene nickte: „Ja, danke. Du auch?“ Sie freute sich sichtlich über sein Interesse: „Ja.“ Im selben Moment stießen zwei Jungen dazu, die genau wie das Mädchen mit Max, Tyson, Kenny und Hilary in einer Klasse waren. Einer von ihnen grinste: „Hey, Miharu, du kannst ihn gleich im Unterricht noch genug anhimmeln.“ Sie wurde rot, während der zweite Junge die Runde lässig begrüßte: „Hi Leute. Alles fit?“ „Immer“, antworte der Blonde lachend. „Super. Wie freuen uns schon auf das Turnier im Oktober. Macht uns da bloß keine Schande. Bis später.“ Damit gingen die Drei weiter in Richtung Schulgebäude. „Ihr und eure Fans“, kam es beiläufig von Sachiko, als sie außer Hörweite waren. Inzwischen war es zur Gewohnheit geworden, dass das Team oder zumindest einzelne Mitglieder ständig von irgendwelchen Mitschülern angehimmelt wurden. Besonders unmittelbar nach den Ferien erregten sie ein besonders starkes Aufsehen. Allen voran Ray, der sich zeitweise vor Verehrerinnen kaum retten konnte. Und so war es kaum verwunderlich, als wenig später Naomi alleine zu der Gruppe stieß. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihre Freunde fröhlich, wobei sie Kai einen besonders liebevollen Blick zuwarf, welchen dieser, wenn auch wesentlich unscheinbarer, erwiderte. Da die Schulregeln sowohl Händchenhalten als auch Küssen strikt untersagten und zumindest in diesem Punkt auf strengste Einhaltung geachtet wurden, verzichteten sie auf einen Begrüßungskuss, auch wenn besonders ihr dies schwer fiel. „Wo ist Ray?“, lenkte Sachiko sie nun ab. „Wo wohl?“ Sie deutete über ihre Schulter hinweg in Richtung Schultor, wo man eine Ansammlung von Schülerinnen sehen konnte. Es waren sogar einige zu sehen, die keinen dunkelblauen Rock mit einem weißen Oberteil und ebenfalls dunklem Matrosenkragen trugen, sondern andere Uniformen an hatten, was davon zeugte, dass sie von den umliegenden Mittel- und Oberschulen kamen und nur hier waren, um vor Unterrichtsbeginn noch schnell ihren Schwarm anzuhimmeln. In Mitten der teilweise quietschenden Meute konnte man Ray erkennen, der Mühe hatte, überhaupt ein paar Schritte vorwärts zu kommen. Und so beobachteten seine Freunde wieder einmal das Schauspiel, welches sich nach jeden Ferien in besonders ausgeprägter Form bot, während an ihnen selbst angenehmerweise nur vereinzelt Schüler vorbeigingen, die sie freundlich grüßten. „Vielleicht sollte er einfach mal Mariah mit zur Schule bringen. Die würde dem gesamten Haufen sicher die Augen auskratzen“, merkte Kai spöttisch an, bevor er drei Jungen, die Naomi im Vorbeigehen freundlich begrüßten, ihn jedoch respektvoll ansahen, tödliche Blicke zuwarf. Naomi bemerkte dies genauso wenig wie die Anderen und grinste stattdessen: „Gut denkbar.“ „Was macht die jetzt eigentlich, während Ray in der Schule ist?“, fragte Kenny. „Sie wollte meiner Mutter im Haushalt helfen“, antwortete die Blonde. Sachiko lachte: „Pass bloß auf, dass sie Mariah deswegen nicht adoptiert und dich rauswirft.“ „Hey, ist ja nicht so, als würde ich nie etwas tun“, verteidigte ihre Freundin sich. „Na trotzdem. Oder Kai angelt sich Mariah, weil die eine viel bessere Hausfrau ist“, witzelte sie weiter. Naomi verzog das Gesicht: „Der hat doch jetzt schon einen Putzdienst.“ „Eben“, warf Kai kühl ein, während er im Augenwinkel weiter seine Mitschüler beobachtete, bis sie in der Schule verschwunden waren, „außerdem ist sie mir viel zu kratzbürstig.“ Sichtlich zufrieden über diese Aussage sah Naomi ihren Freund an, bis man in der Ferne einen Lehrer hören konnte: „Macht hier bitte nicht so einen Lärm und geht in eure Klassenräume. Diejenigen von euch, die nicht auf diese Schule gehen verlassen umgehend das Gelände!“ Protestgemurmel war das Nächste, was sich in der Luft mit dem Vogelgezwitscher vermischte, bevor sich der Pulk um Ray langsam auflöste und die Mädchen in verschiedene Richtung davongingen, dabei jedoch weiter scharf von dem Lehrer beobachtet wurden. Das kurzärmlige weiße Hemd seiner Uniform zurecht zupfend ging Ray seufzend auf seine Freunde zu, bis er bei ihnen ankam: „Oh Mann, ab morgen bleibe ich zu Hause.“ „Das sagst du jedes Mal“, amüsierte Sachiko sich. „Im Ernst, die sind doch nicht mehr normal.“ Er war sichtlich mitgenommen von dem Tumult um seine Person. „Ach beschwer dich nicht“, grinste Max breit, „schließlich bekommst du zum Valentinstag immer so viel Schokolade geschenkt, dass es wochenlang für uns alle reicht.“ Naomi nickte zustimmend, da auch sie es befürwortete, weiterhin etwas von den unzähligen, leckeren Pralinen abzubekommen, die Ray am besagten Tag erhielt. Dieser war jedoch nicht ganz so amüsiert darüber, da er nicht sonderlich gerne Schokolade aß und sich zudem noch an den vierzehnten Februar dieses Jahres erinnerte, als er am Morgen nur seine Straßenschuhe gegen die Schulschuhe hatte tauschen wollen und ihn dabei eine Lawine aus Geschenkschachteln überrollt hatte, nachdem er sein Schuhfach im Eingangsbereich der Schule geöffnet hatte. Am Ende des Tages waren es sogar so viele gewesen, dass er sie nicht mal alleine hatte nach Hause tragen können. „Glaubt mir, ich würde lieber euch auf Süßigkeitenentzug ertragen, als das hier“, seufzte er. „Kai hat gerade schon vorgeschlagen, dass du Mariah zur Abschreckung mitbringen solltest“, sagte Sachiko, die zumindest etwas Mitleid hatte. „Wäre eine Überlegung wert.“ So sehr er seine Fans auch mochte, Ray war es sichtlich leid, sich seinen Weg in die Schule erst freikämpfen zu müssen. „Oder mach es so wie Kai und sei einfach furchtbar unfreundlich und ignorant“, lachte Naomi. Nun musste auch der Schwarzhaarige lachen, denn auch er wusste, wie der Graublauhaarige es durch seine Art geschafft hatte, jedes Mädchen, dass ihm seine Zuneigung hatte zeigen wollen, zu vergraulen oder zumindest insofern einzuschüchtern, dass sie ihn in Ruhe ließ: „Ja das ist wohl wirklich das Effektivste.“ Kaum dass er dies ausgesprochen hatte, gesellte sich ein Mädchen mit langen, lockigen, violetten Haaren zu ihnen und stieß Naomi unsanft mit der Schulter beiseite, was sie ganz offensichtlich mit vollster Absicht tat, als sie sich nun, anstatt sich dafür zu entschuldigen, dicht vor Kai aufbaute, während die Blonde sich erst wieder fangen musste. Sie lächelte breit: „Guten Morgen, Kai, mein Liebster.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)