Bittersüß II von Merida (ein bittersüßes Leben) ================================================================================ Kapitel 9: Verrat ----------------- Verrat (Edit: ah mir ist ein böser Fehler unterlaufen) Clockwork schwebte vor dem Tribunal der antiken Geister. Mit zunehmend wütender redete er auf diese ein. Er hatte nicht gedacht das sie nach all der Zeit die vergangen war, immer noch so nachtra-gend und stur waren. Aber genau das wurde ihn gerade klar. Erschwerend kam hin zu das seine Wunden höllisch brannten. Er hatte zwar nicht nachgesehen aber er war sich fast sicher, dass der Grind auf-gerissen war und die Wundmale wieder angefangen hatten zu bluten. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sich dunkle Flecken auf seinen Umhang zeigen. Persephone hatte ihn zwar wieder zurück ins Leben gerufen, aber solange sie nicht im be-sitzt ihrer vollen Kräfte war, konnte sie nur „notdürftig“ wieder beleben aber ihn nicht gleich-zeitig regenerieren. Aber genau ihre Kräfte wären in der jetzt hilfreich, wenn sie gegen Dan Phantom und den Ghostwriter effektiv etwas ausrichten wollten. Ihn fröstelte es, wenn er durch an sein letztes Zusammentreffen mit den beiden dachte. Ein mörderisches Duo was sich gesucht und gefunden hatten. Ohne Mitgefühl oder sonstige Gefühlsregungen die sie davon abhielten ihre diabolischen Pläne in die Tat umzusetzen. Er war ihnen das letzte Mal mit sehr viel Glück entkommen, aber auch nur weil sich Dan einer anderen Aufgabe gewidmet hatte und somit von ihm abließ. Genau das versuchte er den anderen antiken Geistern gerade klar zu machen, das es eine solche Situation das letzte mal gegeben hatte als der Geisterkönig zum verheerenden Schlag ausgeholt hatte. Aber das war auch nicht mit der jetzigen Bedrohung vergleichbar gewesen. Immerhin wussten sie damals auf was es König Pariah abgesehen hatte und jetzt hatte er nicht mal einen Schimmer von Ahnung warum der Ghostwriter überhaupt Krieg ge-gen die gesamte Geisterwelt zu führen schien. Es machte einfach keinen Sinn, egal wie lange er über seinen Motiven grübelte. Er kam im-mer wieder an dem selbem Punkt an. Nämlich das sie so schnell wie möglich etwas unter-nehmen mussten. Er selbst war geschwächt, er hatte nicht nur seinen Zeitstab verloren sondern damit auch einen Teil seiner Kräfte. Seine völlige Unangreifbarkeit war ausgeschaltet, wenn es zum Kampf käme könnte er getötet werden. Aber darüber machte er sich wenig Gedanken, er würde zwar sterben aber in der Minute in der sein Körper ihn den Dienst verwehrte würde er wiedergeboren. Doch es würde Zeit kosten, den jetzigen Stand seiner Kräfte wieder zu er-langen. Zeit die sie eindeutig nicht hatten. Aber das wollten sie einfach nicht einsehen, innerlich schäumte er bei dieser Sturheit vor Wut. Entnervt knirschte er mit den Zähnen und holte tief Luft um sich zu beruhigen aber auch um zu einen erneuten Redeschwall anzusetzen. Aber er wurde unterbrochen. „Gerade du musst es doch am besten wissen das sie und damals verraten hat. Sie war der Judas unter uns und jetzt forderst du wir sollen ihr so einfach ihre Kräfte wiedergeben. Mäch-te mit denen sie alle Dimensionen ins Chaos stürzen kann. Clockwork wir haben damals richtig gehandelt als wir ihre unheiligen Kräfte weggesperrt haben. Niemand in diesen Raum wünscht sich eine Wiederholung des Ganzen!“ Bei den letzten Satz hatte die, in eine dunkle Kutte gehüllte, Gestalt mit dem Arm eine ausla-dende Handbewegung gemacht. Clockwork hatte derweilen unwillkürlich seine Narbe berührt, während vor seinem inneren Auge Bilder aus einer vergangenen Zeit vorbei tanzen. Sie waren Bruchstückhaft und ungeordnet aber alle zusammen genommen erzählte sie die Geschichte die sich vor langer Zeit abgespielt hatte. Der Herr der Zeit schüttelte den Kopf, so dass seine Kapuze weiche Falten schlug. Das alles war Vergangenheit, auch wenn es für ihn schwer nach zu vollziehen war, da er die Zeit nicht nach diesen Kriterien einteilte. Aber die Worte des anderen Geistes hatten Skepsis in ihn gesät. Konnte man ihr wirklich Vertrauen? Sie hatte sie immerhin ohne einen Wimpernschlag schon einmal hintergangen, egal wie nah sie sich damals gestanden hatten. Er hatte nie völlig herausbekommen was in ihren inneren vor sich ging. Und jetzt genoss sie die Verachtung der meisten Geister, niemand würde ihr auch nur ein Lächeln schenken, oder danken wenn sie ihnen jetzt half. Nichts ließ sich schwerer zerstören als eine vor gefasste Meinung über eine Person, egal wie viel Gutes sie tat. Die anderen sahen in ihr immer die Verräterin, deren Plan nicht aufgegangen war. Clockwork hatte lange darüber nachgedacht, ob sie es wirklich getan hatte um an der Seite des Geisterkönigs zu herrschen. Aber irgendwas in ihm hatte diesen Gedanken immer abgelehnt. Sei es weil er selbst nicht zugeben wollte sich getäuscht zu haben oder aber weil sich bestätigt hatte das sie nicht so resigniert war wie sie immer tat. Persephone hätte ihn nicht retten müssen, sie wusste ganz genau, dass er wiedergeboren würde. Also warum dann der ganze Aufwand? Das war sein bestes Argument was er nun geltend machen musste, denn langsam verrann ihre Zeit das Schicksal aus eigener Kraft zu gestalten. Jetzt hatten sie noch die Möglichkeit ihre Chancen zu verbessern, nicht viel aber vielleicht war das bisschen die Menge die reichte um die Waage zu kippen. Sie würden alle Kräfte brauchen die verfügbar waren, auch wenn das hieß das sie ein ge-fährliches Wagnis eingingen. * „Warum habe ich eigentlich nicht früher etwas von dir gehört?“ Dan Phantom bleckte seinen spitzen Eckzähne genüsslich und fixierte den Geist der Gegensätze. Persephone zuckte resigniert mit den Schultern und schwebte, in die Dan Entgegengesetzte Richtung davon. Vor einen hohen bis zur Decke reichenden Bücherregal blieb sie stehen und lass die Titel bedächtig. Ungefähr beim 15. Buch war sie fündig geworden und zog es aus dem Regal. Ein dicker, alter Wälzer mit vergilbten Seiten, den sie gleich darauf aufschlug. Mit dem Buch vor sich schwebend drehte sie sich um. Poltern fiel das Buch zu Boden und blieb aufgeklappt liegen. Keine handbreit von Persephone entfernt schwebte Dan und grinste sie hinterhältig an. Sein Kopf glitt an ihren vorbei, sodass er genau neben ihrem Gesicht war. Sie konnte die Kälte spüren die durch seine Haut nach Außen dran. Leise wisperte er: „Wenn du mir einen kleinen Gefallen tust, könnte ich dir mehr Unterhaltung bieten als so ein Buch.“ Dabei war seine Hand an ihren Rücken nach unten gewandert. Die Finger seiner nach freien Hand berühren derweilen ihre Narbe sanft und fuhren von der Stirn über die Wange, bis zum Kinn. Dort angekommen strich er über ihre Lippen. Ganz gemächlich bewegte er den Kopf wieder nach vorne. Persephones Gesichtsausdruck war end zwischen von eine Unbeteiligen zu einen bere-chenden gewechselt. Ihre Augen begannen in regelmäßigen Intervallen rot aufzuglühen und als sie den Mund öffnete um zu sprechen, fiel auf das sie ebenfalls ihre spitzen Eckzähne bleckte. Nur mit Mühe schien sie sich zu beherrschen und zischte: „Was für ein Gefallen ist das?“ „Sagen wir mal so, du gibst uns eine kleine Kostprobe deiner einzigartigen Kräfte.“ Bei diesen Worten nickte er in die Richtung wo Sam immer noch stand. Leblos wie eine Ma-rionette die auf ihren Puppenspieler wartete, um sich endlich bewegen zu können. Er grinste wissend und zog seine Hände zurück. Dafür begannen seine flammenden Sträh-nen mit ihren schwarz-weißen zu spielen. Bald schweben ihre Harre wie von einer weißen Aura umgeben in der Luft. „Und was sagst du?“ Seine Hände hatten zielsicher ihre Ausgangsposition wieder gefunden, an der Oberkante des breiten Bandes, an dem ihre Glöckchen befestigt waren. „Nimm sofort deine Finger dort weg!“ Persephones Stimme war ruhig und leise gewesen, aber es war unüberhörbar das die Worte eine Drohung darstellten. Als wollte sie ihre Absicht unterstreichen, begann ihre Kleidung die Farbe zu wechseln. Das Grau hellte sich immer weiter auf, bis das Weiß erreicht war. Sie ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Sie versuchen sich durch diese ein-fachen Bewegungen zu beruhigen und selbst wieder in einen Zustand des Gleichgewichtes zu versetzten. Dan betrachte derweilen das Schauspiel interessiert, seine Hände hatte er aber immer noch kurz oberhalb ihres Hinterns. Er sah keine Veranlassung ihrer Drohung, auch Taten folgen zu lassen, denn immerhin war sie es, die gerade mühsam um Fassung rang. Er legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. „Wenn du so bleibst, habe ich gleich 2 Engel, einen dunkeln und einen weißen. Ich hätte so einige Ideen was wir zusam-men machen könnten. Glaub mir dir würde es auch gefallen…“ Dabei huschte ein anrüchi-ges Grinsen über sein Gesicht und schnitt sich tief in seine Züge. „Du Bastard!“ Persephone knirschte mit den Zähnen, sie hatte sehr deutlich verstanden auf was er aus war. Dan schien ihre Worte gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. „Ich lasse dir noch wenig Bedenk-zeit“ Mit diesen Worten ergriff er blitzartig ihre Oberarme und stieß sie an das Bücherregal. Er hatte ihr dabei so viel Schwung mitgegeben, das Persephones Kopf an einen der Bretter anschlug. Nach dem dumpfen Aufprall, fiel ihr Kopf vorne über und ihr ganzer Körper sackte in sich zusammen. Mit dem Rücken am Regal rutsche sie zu Boden und blieb dort liegen. Dan ging vor ihr in die Hocke. Mit einen kleinen Handbewegung strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und flüster-te:“ Wie sagt man so schön, wichtige Entscheidungen sollte man überschlafen. Bittersüße Träume, Engel…“ Persephone blinzelte schwach und versuchte die Augen zu öffnen. Ihr Schädel füllte sich an, als wäre ein ganzer Wespenschwarm eingezogen und ihr Rücken schmerzte. Nur sehr lang-sam konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Im Moment waren ihre Erinnerungen noch eine homogene Masse, aus der nichts hervorstach. Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr sie ein Bild. Dan Phantom. Sein Grinsen, sein Geruch , seine Berührung. So schnell es ihr Gleichgewichtssinn erlaubte erhob sie sich. Doch nach wenigen cm ging sie wieder zu Boden. Aber trotzdem durchflutete sie ein Gefühl der Erleichterung, alle ihre Klei-dungsstücke saßen noch an den Stellen wo sie hingehörten. Nachdem sie KO gegangen war, hatte er scheinbar das Interesse an ihr verloren, so als woll-te er nur lebende Wesen, die ihn etwas entgegen zu setzen hatten. Trotzdem suchte sich vorsichtshalber den Raum mit wachsamen Augen ab. Wenn sie etwas aus der Aktion von eben gelernt hatten, war es das Dan unberechenbar war. Er verschwand nicht so einfach, da war sie sich sicher. Doch es war schwer ihn von ihren jetzigen Standpunkt auszumachen, zu klein war das Blick-feld. Erschwerend kam hinzu, dass einige Teile des hohen Raumes, in undurchdringbare Schatten getaucht waren. Ein Geräusch ließ sie auf horchen, um es besser orten zu können schloss sie die Augen und senkte den Kopf. Dann sah sie die Beiden. Er hatte sich seines Oberteils entledigt und war gerade dabei das Selbe bei Sam zu tun. Da diese Persephone aber den Rücken zudrehte konnte sie sich nicht ganz sicher sein. Dafür hatte sie aber nun Gewissheit erhalten das Dan sie entdeckt hatte. Sein Grinsen hatte sich merklich verbreitert, als er ihr irritiertes Gesicht sah. Währenddessen leckte er genüsslich an Sams Hals entlang während seine Hände ihr Kleid lösten. Mit einer fließenden Bewegung fiel das Kleidungsstück zu Boden, Dan schlang derweilen seine Arme um Sams Hüfte und presste sie an sich. Es war völlig klar was er vorhatte. Persephone war so als würde er ihr zuzwinkern, bevor er Sam mit sich zu Boden zu zog. „Schon wach, Engel?!“ Dan schaute herausfordernd, während er wieder aufstand, sich an-zog und zu ihr kam. Provokativ ließ er sein Oberteil aus und baute sich vor der immer noch am Boden befindlichen Persephone auf. „Und Lust bekommen mit zu machen?“ er lachte dreckig und streckte seine Hand aus. Es ging alles so schnell, das Dan gar keine Zeit hatte zu regieren. Persephone schlug seine Hand zur Seite, machte einen Satz nach oben, dabei kamen an jeden Unterarm jeweils 2 Sicheln zum Vorscheinen und warf ihn zu Boden. Ihren rechten Arm hielt sie gegen seine Kehle gepresst, mit den anderen und ihren Körper-gewicht drückte sie ihn zu Boden. „Verschwinde!“ Ob sie es nun zu Sam gesagt hatte oder ob es Dan gegolten hatte, war nicht aus ihren Worten erkennbar gewesen. Aber keiner von Beiden machte Anstalten ihrer Auf-forderung Folge zu leisten. Dan schloss die Augen und leckte sich über die Lippen. „Ich wusste doch dass wir uns noch näher kommen, aber wenn du meine Meinung hören willst. Wenn du noch ein Stück weiter runter rutscht wird es bequemer für uns beide-„ Er hatte das letzte Wort noch nicht ganz ausgesprochen, da surrte etwas gefährlich nah an seinen Kopf vorbei. Er verzog das Gesicht und als er es wieder entspannte, war ein feiner Schnitt auf seiner Wange sichtbar geworden. Seine Züge verfinsterten sich. „Schade, aber wie es aussieht wird es wohl leider mit uns nichts. Denk dran sobald Engel hassen stürzen sie vom Himmelszelt wie Steine. SAM!“ Wie ein Schatten schoss Sam hervor und riss Persephone von Dan herunter. Die am hinte-ren Teil, ihres Kleides angebrachten Tücher, verliehen ihr wahrhaftig das Erscheinungsbild eines Engels. Doch für solche Beobachtungen hatte Persephone keine Zeit, sie rollte mit Sam über den Boden. Ein Bücherregal gebot den beiden Einhalt, als sie mit Schwung dagegen stießen. Eine Er-schütterung lief durch das Holz, was einige Bücher ins Taumel brachte und andere wie Lemminge zu Boden stürzte. Sam hatte derweilen die Oberhand gewonnen und hieb auf den halb ohmmächtigen Geist der Gegensätze ein, als würde es kein Morgen geben. Persephone lehnte halb aufrecht am Bücherregal, gegen das sie geschleudert worden war und steckte Schlag für Schlag ein, die immer mehr Staub aufwirbelten. Nach wenigen Minuten waren die beiden in einer Wolke aus Dreck verschwunden, die sich rasend schnell im ganzen Saal aufbreitete. „Sam, hör auf.“ Dans Stimme drang durch den unwirklichen Nebel aus Schmutz. Der Tonfall den er angeschlagen hatte, war gebieterisch, so als würde man einen Jagdhund zurück pfei-fen. Keine Minute später erhob sich eine dunkle Gestalt im Nebel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)