Bittersüß II von Merida (ein bittersüßes Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Gerettet? -------------------- Sehr kurz, die nächsten Kapitel sind wesentlich länger, aber irgendwie muss ich anfangen. 1.Gerettet Tsch-sch-tsch… das monotone Geräusch wiederholte sic unaufhörlich. Der Kolben des Beatmungsgerätes zog sich zusammen und streckte sich. Während dieser Bewegungen wurde Atemluft durch einen dünnen durchsichtigen Schlauch geschickt. Das Ende war mit Heftpflastern an den Mundwinkeln eines Jungen befestigt. Aber nicht nur mit dem Schlauch war er verbunden, um ihn herum standen eine große Anzahl medizinischer Geräte, die alle die merkwürdigsten Geräusche von sich gaben. Den Jungen schien das nicht im Geringsten zu stören, auch die gedämpften Stimmen vermochten ihn nicht auf zu wecken. „… Miss Fenton, Mr. Fenton, ich bin der behandelnde Arzt ihres Sohnes“ Hier machte der Spreche reine Pause, so als ob er durch die einen Spalt offene Tür auf den Jungen zeigte. Dann wurde seine Stimme leiser und man verstand nur noch Wortfetzen. „… schweres Schädel Trauma… innere Verletzungen… Komma. Die Stille die nach dem letzten Wort entstanden war, konnte förmlich mit Händen greifen. Erst ein unterdrücktes Schluchzen durchbrach es. Maddie Fenton lehnte sich an die Wand, vor ihren Mund hatte sie eine Hand gepresst. Unentwegt liefen ihr Tränen über die Wangen. Jack stand neben ihr und hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt und kämpfte selbst mit den Tränen. Der Arzt verließ den Raum mit den Worten:“ Ich denke sie wollen jetzt allein sein.“ Der Himmel brannte rot und schwarze Wolken voller Asche zogen unter ihm entlang. Sich endlos verwirbelnd verdeckten sie die Sonne und nahmen nahezu alles licht. Unter dem Himmel brannte ein Meer aus Flammen und nährte die Wolken. Immer wieder fegte eine feurige Brandung über das Land. Und dann war da diese Stille, kein Geräusch, nicht mal das Brausen des Feuers. Einfach nichts. So als hätte man einfach den Ton abgestellt. Er stand ein Stück oberhalb und betrachtete das schaurige Szenario. Seine schwarzen Haare waren an den Spitzen weiß geworden und der Wind, der den Brandt vorantrieb, spiele mit ihnen. Bevor er nachließ, weil eine erneute Feuerwalze heran rollte und gegen den Hügel brandete, auf dem er stand. Er versuchte den Horizont auszumachen, aber es war gar nicht so einfach diese Trennlinie zu finden. Da Himmel und Erde nahezu in einander übergingen. „Das ist also die Hölle…“ „Nicht ganz, es ist eher eine Grenzzone zischen den Welten.“ Er drehte sich zur Seite. Er hatte das Erste nur gedacht, doch jemand hatte ihm geantwortete. Es war irgendwie komisch ein Geräusch zu hören, wobei sich sie Stimme so in die Stille einfügte, als wäre sie ein Teil davon. Neben ihm auf dem Boden saß eine Person und hatte ebenfalls den Blick auf den Horizont gerichtet. Kapitel 2: Fragen, Antworten und noch mehr Fragen ------------------------------------------------- Das zweite Kapitel, Danke an king für den kommi. *schnief* Viel Spaß damit Fragen, Antworten und noch mehr Fragen Er stand vor der Zimmertür und überlegte schon seit fast 5 Minuten ob oder besser wie er reingehen sollte. Im Kopf hatte er schon fast alle Szenarien durch gespielt. Vom Tür aufreißen und rein rennen, über warten ob sich das Ding aus Holz von alleine öffnete, zu einfach von hier verschwinden. Er hob die Hand und klopfte sachte, als keine Antwort kam öffnete er die Tür vorsichtig. Das Zimmer war voll gestellt mit Geräten, die sich alle um ein einzelnes Bett gruppierten. Hinter allen dem, direkt im Sichtfeld wenn man den Raum betrat, befand sich ein Fenster. Die gelblichen Vorhänge und die freundlichen Farben, strafen die Funktion dies Zimmers Lügen. Tucker blickte suchend umher. Sein Blick fiel auf Jazz, Dannys Schwester, die vorne übergebeugt auf einen Stuhl vor dem Bett ihres Bruders saß. Ihre blonden Haare waren durch einander geraten und ihr Haarband herunter gerutscht. Sie hatte die eine Hand von Danny umfasst, an der nicht so viele Schläuche und Kabel befestigt waren. Tucker trat neben sie, er hatte schon beim eintreten gemerkt das die sie schlief. Leise flüsterte er:“ Jazz, gönn dir ne Pause, hol dir was zu essen und zu trinken.“ Das blonde Mädchen schlug langsam die Augen auf. Als müsste sie sich in Erinnerung rufen wo sie war, schaute sie auf. Als ihr Blick auf ihren Bruder fiel nahm ihr Gesicht einen Ausdruck der Traurigkeit und Sorge an. Heiser erwiderte sie: „ Nein, was ist wenn er aufwacht und ich nicht da bin? Ich will nicht das er dann alleine ist.“ „Er wird nicht allein sein.“ Tucker versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nicht. Jazz war der weilen aufgestanden und fuhr sich nun mit den Fingern durch die Haare. Als sie ihr Haarband wieder befestigte, erhaschte Tucker einen Blick auf ihre Augen. Sie waren rot unterlaufen und völlig leer. „Es wird nicht lange dauern.“ Versprach Dannys Schwester und schon war sie zur Tür raus. Tucker setzte ich auf Jazz`s Platz, um ihn herum brummten die Apparaturen. „Ich hätt dir Blumen mitgebracht, aber leider sind hier keine erlaubt. Na ja wir wissen ja beide, dass du nicht so auf die stehst.“ Tucker wischte sich mit der einen Hand übers Gesicht und rückte seine Brille gerade. Er hasste Krankenhäuser, den sterilen Geruch, die pastellenen Farben, aber am meisten die Vorstellung jemanden hier besuchen zu müssen, der vielleicht dieses Haus nicht lebend verließ. Aber das es Danny getroffenen hatte, war ein harter Schlag für ihn gewesen. „Kumpel was machst du nur für Sachen…, Komm bloß nicht auf die Idee, auch noch abzuhauen.“ Obwohl die letzten Worte sehr harsch waren, blickte Tucker seinen besten Freund sorgenvoll an. Leise flüsterte er.“ Ich hoffe das du es nicht miterleben musstest… ich wünschte hätte euch helfen können, Dir und Sam.“ Tucker senkte den Kopf und kämpfte mit den Tränen. „Sam“ leise drang das Wort an sein Ohr. Er schaute sich um, doch der Sprecher war nicht zu sehen. Sein Blick blieb wieder auf der Person haften, die neben ihn auf dem Boden saß. „Ist sie auch hier?“ Keine Antwort, nur Stille. „Weißt du wo Sam ist?“ Sein Tonfall wurde gereizter. Wieder nichts, die sitzende Person schien nicht mal Kenntnis davon zu nehmen. „Verdammt noch mal, wo ist sie, wo bin ich und wer oder was bist du?“ Danny machte einen wütenden Schritt auf die andere Person zu. Diese blickte auf, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen und antwortete, wieder in dieser unheimlichen, der Stille so ähnlichen Art. „Nicht hier.“ Dannys Blick schweifte trotzig und suchend über die mit Feuer und Verwüstung übersäte Landschaft, um seinen Standort näher zu bestimmen. Aber nichts, das Land war eigentlich nur eine homogene Feuersbrunst. „Wenn ich also irgendwo „dazwischen“ bin, warum sieht es dann aber so aus wie in der Hölle?!“ Dannys Gedanken rasten und drehten sich dabei aber immer wieder im Kreis. „Bei jedem sieht es anders aus, es kommt darauf an was er noch vorhat.“ Seine Gedanken waren wieder beantwortet wurden, von der seltsamen Person. „Aber was…“ Danny wollte gerade noch etwas hinzufügen da bemerkte er, dass sie andere Person verschwunden war. Hektisch blickte er sich um. Dann fasste er einen Entschluss. Egal was der letzte Satz bedeutete hatte, er war schon viel zu lange hier. … Kapitel 3: Hoffnung und Niederlagen ----------------------------------- Wie immer an dieser Stelle, möchte ich mich bei den Kommischreibern bedanken *schnief*.Ihr seid toll! 3. Hoffnung und Niederlagen Tucker saß immer noch an Dannys Bett und erzählte Belanglosigkeiten. Die mit piepsen und brummen gespickte Stille hatte er einfach nicht ertragen. Da nahm er aus den Augenwinkeln etwas wahr. Der durch den Tubus kontrollierte Atem von Danny, begann seinen Rhythmus zu verändern. Tuckers Augen weiteten sich und er schob den Stuhl hektisch zurück. In diesen Augenblick ging die Tür auf. Tucker ließ für einen Moment seine Augen zur Tür gleite, um dann wieder bei seinem besten Freund zu sein. „Schnell, Jazz, Mrs. und Mr. Fenton, ich glaube Danny beginnt wieder zu atmen!“ Seine Stimme war angespannt aber auch gleichzeitig erleichtert. So schnell sie konnten durchquerten die anderen den Raum. Jetzt war es auch deutlich auf dem Monitor zu sehen. Danny versuchte allein Luft zu holen und kämpfte gegen den ihm aufgezwungenen Rhythmus an. Seine EKG-Linie machte auf einmal einen gefährlichen Sprung nach oben und ein schriller Pfeifton ertönte. Sofort waren schritte mehrerer Personen auf dem Flur zu hören. Ein paar Schwestern und ein Arzt stürmen hinein. Jeder Handgriff saß jetzt. Die eine überprüfte die lebenswichtigen Funktionen auf dem Bildschirm, während die anderen den Tubus aus Dannys Luftröhre entnahmen. Als sie fertig waren, hatten sie auch die Pflaster vorsichtig entfernt, die die Atemhilfe fixiert hatten und stattdessen ihm nur einen kleinen Schlauch umgelegt. Die Fentons und Tucker waren immer weiter den geschäftigen Treiben in die Ecke des Zimmers ausgewichen. Als jetzt die letzte noch im Zimmer befindliche Schwester einen Infusionsbeutel anhängte und ging, gruppierten sie sich um Dannys Bett. Seine Augen waren immer noch geschlossen aber er hatte den willen gezeigt dass er sich nicht so leicht geschlagen gab. Maddie umfasste seine Hand uns streichelte sie zärtlich. „Hab keine Angst, Danny wir sind da und warten auf dich. Lass dir Zeit.“ Ganz leise hatte sie es zu ihren Sohn gesagt und ihn dabei ein wenig angelächelt. So saß sie auf der Kante seines Bettes auf der Intensiv-Station des Krankenhauses in Amity Park und strich ihn immer wieder über den Handrücken. Jazz stieß Tucker an und deutete mit dem Kopf in Richtung Tür. Er verstand sofort was sie ihm damit sagen wollte. Nahezu lautlos verließen sie das Zimmer, während sie die Tür schlossen hatte Jack neben Maddie Platz genommen. Seine tiefe Stimme war sogar durch die geschlossene Tür zu hören. „ Er ist ein Fenton, Maddie, die geben nicht auf! Du wirst schon sehen Danny ist stärker als wir denken.“ Jazz lehnte sich an die Wand gegenüber der Tür. Dadurch das Dannys Zimmer das letzte im Gang war, herrschte hier nicht sehr viel Betrieb. Man sah ihr an das es ihr ein wenig besser ging, nachdem sie etwas gegessen und getrunken hatte. Tucker blieb ein paar Meter von ihr entfernt stehen und blickte Gedanken verloren aus den bis zum Boden reichenden Fenstern. „Was ist passiert?“ Jazz sah Dannys besten Freund an. Tucker schaute immer noch aus dem Fenster, so als würde sich dort die Antwort befinden. „Ich weiß es nicht.“ Er hatte sich langsam umgedreht und fixierte Dannys Schwester. „Valerie hat die beiden gefunden, sie hat sofort den Krankenwagen gerufen. Doch für Sam kam jede Hilfe zu spät.“ Tucker senkte den Kopf. Durch sein Gehirn tobten noch einmal die schrecklichen Bilder. Den Val hatte nicht nur den Notarzt geholt sondern auch in angerufen. Er war geraden eingetroffen als der Krankenwagen ankam. Zuerst dachte er jemand hätte rote Farbe ausgeschüttet, dann war ihm erst klar geworden was Valerie gemeinte als sie sagte. Es wäre etwas Furchtbares geschehen. Ihm war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar gewesen das der Mensch so viel Blut besaß. Er schüttelte den Kopf um die Bilder zu vertreiben und starrte wie damals einfach nur auf den Boden. Dann sprach er langsam und mit belegter Stimme weiter. „So wie sie aussah, muss es ein Geist gewesen sein…“ Mit Absicht hatte er nicht noch einmal Sams Namen ausgesprochen. Als könnte er so verhindern, das er die furchtbaren Bilder sah. In ihm krampfte sich etwas zusammen, er hatte verloren, die Erinnerungen nahmen wieder Gestalt an. Sam sah damals auf den ersten Blick so aus, als würde sie schlafen. Ihr Gesicht war völlig entspannt und abgesehen von ein paar Kratzern auch unverletzt. Dafür hatte es aber ihren Oberkörper getroffen. Dort wo eigentlich der Brustkorb sein sollte, war eine große offene Wunde, in der an manchen Stellen etwas Weißes hervor schimmerte. An den Rändern sah es so aus als wäre das Gewebe regelrecht verdampft. Tucker schüttelte sich und schaute Jazz wieder an. Diese hatte die ganze Zeit still an der Wand gelehnt und überlegt. Mit einem Mal ging ein Ruck durch ihren Körper und sie bekam einen entschlossenen Gesichtsausdruck. „ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich halte es hier nicht mehr aus. Danny ist über den Berg und Mom und Dad werden sowieso nicht von seiner Seite weichen. Wir können hier nichts mehr tun.“ Dannys bester Freund sah Jazz an, er wusste was sie gleich zur Sprache bringen würde und dann kam ihn ein Gedanke… Kapitel 4: Splitten ------------------- Ein neues Kapitel, neue Fragen und alte Bekannte. Aber ich will nicht zu viel verraten, lest selbst wie es weiter geht... Splitten Etwas hatte sich verändert, die Stille war verschwunden und auch dieser mit Feuer übersäte Ort. Stattdessen waren gedämpfte Stimmen zu hören. Danny kam es vor als würden sie flüstern oder von ganz weit weg zu ihm kommen. Aber eigentlich wollte er darüber gar nicht nachdenken. Den selbst Gedanken zu formulieren, war ein anstrengender Akt, der ihn unglaublich viel Kraft kostete. Kraft die er brauchen würde. Maddie hatte immer noch den Blick auf ihren Sohn gerichtet. Seitdem Dannys bester Freund und Jazz das Zimmer, vor 2 Stunden verließen, hatte sie in dieser Position verharrt. Jack saß gegenüber und hatte den Kopf an die Wand hinter sich gelehnt und schlief. Seine Hände umklammerten trotzdem die Lehnen des Holzstuhles. Entspannung würde er auch nicht finden. Jazz warf mit Schwung die hintere Klappe des Geisterflitzers zu, mit einen lauten knacken rastete das Schloss ein. „Also hier hinten wäre alles soweit.“ Rief sie als sie das Fahrzeug umrundete. Suchend blickte sie sich um. „Tucker!?“ Fragte sie in das spärlich beleuchtete Labor. Aus einer Ecke ertöne als Antwort ein Rumpeln, und etwas Metallisches schlug auf den Boden auf. „Mist!“ Jazz zog die Augenbraun hoch und machte ein ratloses Gesicht. Seit Dannys Freund ihr den Vorschlag im Krankenhaus gemacht unterbreitet hatte, war er wie ausgewechselt. Früher hatte sie immer gedacht Tucker wäre einfach ein Technik-Freak mit einen extrem losen Mundwerk. Der die unglaubliche Begabung besaß immer das falsche zu sagen. Aber ihre Meinung hatte sich geändert, jetzt war er hoch Konzentriert und Ernst. Seit ihrer Ankunft im Labor hatte er den Geisterflitzer umprogrammiert und arbeitete jetzt schon seit geraumer Zeit am Portal. Jazz durchquerte den Raum und ging in die Richtung aus der das „Mist“ gekommen war. Sie brauchte etwas, bis sie Tucker unter einen Haufen voll umgefallenem Labor-Material entdeckte. Er war gerade dabei sich aus den Haufen frei zu kämpfen und den Staub zu entfernen. „Was machst du eigentlich? Das mit den Geisterflitzer verstehe ich aber…“ Tucker machte einen großen Schritt aus dem Gerümpel auf den freien Laborboden. Natürlich nicht ohne ungefähr die Hälfte des Berges zum Einsturz zu bringen. Das Scheppern übertönte den zweiten Teil des Satzes, von Dannys Schwester. „Ich versuche das Portal umzuprogrammieren oder besser noch es mit einen Passwort zu schützen. Da-„ „Warum?“ Jazz unterbrach ihn. Tucker stöhnte “wenn du mich ausreden lässt, könnte ich es dir erklären. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahmen, ich habe keine Lust in der Zeit wo wir in der Geisterwelt sind und Danny noch nicht aufgewacht ist Besuch zu bekommen.“ Bei den Wort besuch hatte er die Hände zu Hilfe genommen und Anführungszeichen in die Luft gemacht. „Außerdem will ich schlimmeres verhindern. Ich kenne Danny. Wenn er wach ist wird er alles daran setzten den oder das auszuschalten, der ihnen das angetan hat. Ich will nicht noch einen Freund verlieren Jazz!“ Tucker senkte seinen Blick und starrte den Fußboden an. Mit einem Ruck richtete er sich wieder auf. „Trauern hat keinen Sinn, es macht weder Danny gesund noch bringt Sam zurück!“ Er blickte entschlossen und wandte sich an Jazz. „Ist alles soweit fertig?“ Sie nickte und er fuhr fort. „Gut, ich werde noch in etwa 5 Minuten brauchen um alles neu abzustimmen. Aber dann geht es los! Kannst du solange in Dannys Zimmer gehen und die Karte der Geisterwelt aus seinen Nachttischschrank holen? Gleich die erste Schublade.“ Abermals nickte Dannys Schwester und verschwand. Tucker schloss noch mal den PDA an die Konsole des Portals an und überprüfte alle Einstellungen. Kurz bevor Jazz mit der Karte zurück kehrte zog er das USB-Kabel ab und steckte es zurück in seine Hosentasche. Er war fertig, das Portal war gesichert. Jazz hatte schon im Geisterflitzer Platz genommen und lass die Karte mit Hilfe des Scanners ein. Einen Moment später erschien eine grüne Dreidimensionale Kopie des Plans, der in die Mitte des Armaturenbretts projiziert wurde. „Klick.“ Das blonde Mädchen drehte den Kopf zur Seite. Tucker hatte sich angeschnallt und saß nun neben ihr. In einer Hand hielt er den PDA, in den er Befehle eingab. Mit einen schabenden Geräusch öffnete sich das Tor und gab den Blick frei auf grüne Wirbel und Spiralen, die Geisterwelt. Das war das Zeichen, Jazz schob den Hebel in der Mittelkonsole nach oben und das Fahrzeug starte durch. Als sie einen Blick zurück warf, sah sie gerade noch wie das Portal sich hinter ihnen schloss. „Ok, Tucker was nun?“ Sie hatte den Flitzer abgebremst und warte auf weitere Informationen. „wir machen es wie wir es besprochen haben. Der Einzige der uns helfen kann ist Clockwork. Er kann uns sagen was passiert ist, aber das wichtigste ist, er kann es ungeschehen machen. Ihn ist schließlich auch viel daran gelegen das die Geister- und Menschenwelt sich im Gleichgewicht befindet. Dafür braucht er aber Danny, das ist unser größter Trumpf.“ Jazz nickte, sie hatte den Zeitgeist nie kennen gelernt, aber sie wusste das er eine entscheidende Rolle gespielt hatte und das genügte. Tucker tippte etwas in seinen PDA und auf den Hologramm der Karte erschein noch ein anderer Ort mit vielen Zähnrädern. „Der Saal der Zeit, genau dahin müssen wir.“ Sein Finger zeigte auf einen sehr außerhalb gelegenen Ort, in dessen Umgebung sich rein gar nichts befand. Jazz startet das Fahrzeug wieder und flüsterte leise: “Für Danny…“ Und schon waren sie unterwegs. Maddie starrte in Richtung Fenster während sie sanft Dannys Hand streichelte. Die Sonne malte helle freundliche Flecken auf die Wand, die sich mit den Wolken mitbewegten, so als würden sie tanzen. Dieses freudige Schauspiel stimmte Maddie nur noch trauriger. Der Gedanke, dass ihr Sohn das vielleicht nie wieder sehen konnte, belastete sie. Aber anderer Sets weckte es auch ihren Zorn. Die Sonne schien als ob nichts passiert war. Leise murmelte sie: „… traurig sein hat keinen Sinn, die Sonne scheint auch weiterhin, das macht den schmerz ja so brutal, die Sonne scheint als wäre es ihr egal….“ Mit einem Kopfschütteln vertrieb sie die Gedanken. Doch sie stoppte mitten in der Bewegung. Die blickte auf Danny, seine Lider bewegten sich leicht. „Bist du dir sicher das wir hier richtig sind?!“ Jazz warf einen prüfenden Blick auf die Karte und dann auf Tucker. Aber beide bestätigten sie. „Sehr einladend…“Gab sie zurück als sie den Geisterflitzer nähr an die halbverfallene Ruine heran steuerte. Mit einen „Flop“ durchdrangen sie die Wand und Jazz stoppte. Der Saal der Zeit war spärlich mit grünem Licht erhellt und die riesigen Zahnräder bewegten sich gespenstisch jeweils mit einem anderen knackenden Ton weiter. „Mhm, ich hatte es irgendwie freundlicher in Erinnerung. Vielleicht hat Clockwork auch umdekoriert….“ Mit einem Schulterzucken schnallte sich Tucker ab und betrat den Saal der Zeit. Fast zeitgleich hatte Jazz auch die Tür geöffnet und war ausgestiegen. Suchend blickte sich in den großen Raum um, doch ihre Augen konnten die Schatten nicht durchdringen. „Clockwork?!“ Tucker horchte auf eine Antwort. Nichts, nur das Knacken der Zahnräder. „Clockwork, es ist dringend!“ Abermals rief in den Raum. Ein hämisches Lachen und ein raschelndes Geräusch waren die Antwort. Und dann sahen sie ihn. Auf einer der Querstreben, schräg über ihnen, saß eine in weiße Tücher gehüllte Gestalt. Neben ihr lag ein Buch, sie hatte den einen Arm aufgestützt und beobachtete die beiden interessiert. „Wer bist du?“ Tucker war verärgert. Er hatte jetzt nicht unbedingt Lust auf Versteckspiele oder sonstiges. „Komm runter!“ Er wurde immer ungehaltener, irgendetwas an dieser Person schien ihn aufzuregen. Und wieder das Kichern, Die Gestalt erhob sich langsam und machte einfach einen Schritt nach Vorne. Wie nicht anders von einem Geist zu erwarten schwebe er bedächtig zu Boden. „Tucker, ist das Clockwork?“ Jazz stieß Dannys besten Freund an deutete auf die Gestalt. Der kniff die Augen zusammen, um im Zwielicht des Saals besser sehen zu können und schüttelte dann den Kopf. „Sehr richtig, ich bin nicht der Zeitgeist, obwohl ein Teil von ihm auch in mir ist.“ Jazz und Tucker zuckten zusammen die verhüllte Person hatte selbst die Frage beantwortet. „Wenn ihr Glück habt, findet ihr noch ein paar Teile von ihm hier…“ Mit einer Hand deutete er auf die Umgebung und mit der anderen streifte er die Kaputte ab. Sein weißes Haar hob sich deutlich von der dunklen Umgebung ab und die roten Augen, hinter der Brille, funkelten bösartig. „Jazz weg hier!!!!“ Tuckers Stimmer verriet Panik. „aber warum denn es ist doch gerade so schön, vor allen seit er sein neues „Spielzeug“ hat“. Der Ghostwriter grinste schief und bleckte seine spitzen Zähne. „Bleibt doch noch ein bisschen, ich kann euch sogar ein Wiedersehen der besonderen Art bieten…“ Der Writer hob den Arm und im, bis zu diesen Zeitpunkt leeren Zeitglas erschienen zwei Personen. Tuckers Gesicht wurde Ausdruckslos und er starrte den Geist vor sich an. „Was hast du getan du Teufel?!“ Er atmete schwer den der Anblick, der sich ihm bot, sprengte sogar noch seine schlimmsten Befürchtungen. Jazz versuchte den Blick abzuwenden aber ihr gelang es nicht. Diese flammenden fahl blauen Haare würde sie wohl nie vergessen. Dark Phantom, das böse Ego ihres Bruders aus der Zukunft stand hinter einer anderen Person und hielt sie sanft an den Schultern fest. Seinen Kopf hatte er schief gelegt und mit seiner Zunge fuhr er über ihren Wangenknochen und grinste dabei genießerisch. „Sam…“ flüsterte Jazz leise, aber es ging im höhnischen Lachen des Ghostwriters unter. Kapitel 5: Blut der Dichter --------------------------- So das obligatorische zu Anfang. Es geht weiter, auch sehr schwer zu erraten, wenn ich ein neues Kapitel hochlade. Aber erstmal ist feiern angesagt unser DP Forum wird heute ein Jahrt alt. *mit Phantomboard Fähnchen wedel* OK genug davon, viel Spaß damit und über Kommentare wäre ich im wahrsten Sinne des Wortes begeistert. Das fahle Licht des Zeitglases gab dem Raum ein noch gespenstigeres Aussehen. Hier im Saal der Zeit floss alles zusammen. Zukunft und Vergangenheit wurden zur Gegenwart, die auch keiner Veränderung unterlag. Der Ort an dem jetzt ist und es kein nachher oder vorhin gibt. Weder Frühling und Herbst, noch Sommer und Winter halten hier Einzug. Ein Platz an dem die Zeit still steht, obwohl doch hier die Uhrräder der Welt laufen. Und den Saal mit ihren Klängen füllen. Für die meisten nur ein ungeheurer lauter Ort aber für den Herrn der Zeit, eine Oper mit eigenen Orchester. Die Musik der Zeit, die er zu überwachen hatte, um Missklänge zu vermeiden und verstimmte Instrumente zu richten. So wie ein Dirigent, der alles leitet, zusammen hält und proportioniert. Aber das war vorbei, die Zahnräder ticken Rhythmus los und laut, so als wollte jedes dass andere übertrumpfen. Etwas war in Bewegung geraten. Tuckers Stimme übertöne das Knacken der Räder, sein Zorn war beinahe mit Händen zu greifen. „Aber wie ist das möglich? Sam ist tot!“ Hier stockte er auf einmal und seine Augen fixierten etwas in der Ferne. In seinem Kopf hallte Dannys Stimme wieder, eine Erinnerung aus einer glücklicheren Zeit. Es musste kurz nach Weihnachten gewesen sein. „… Ok Tuck, noch ein letztes Mal, ich war in der Geisterwelt um Festtagsfrust abzubauen und dabei das Buch dieses verrückten Dichters verlegt. Als Strafe hat er mich in ein Gedicht gesperrt und euch alle glauben lassen, das ich das Fest stehlen will.“ Dann hörte er seine eigene Stimme fragen. „Aber wie sollte er das schon machen? Ich bitte dich Danny, ein Geisterdichter kann nicht gefährlicher sein als Lancer, im Shakespeare-Rausch.“ Prompt hatte Danny darauf geantwortet. „Unterschätze ihn nicht, solange er seine Kräfte im Gebrauch hat, kann er die Wirklichkeit verändern und sehr glaubhafte Trugbilder erschaffen. Aber eigentlich ach egal, der sitzt sicher hinter Walkers Gefängnismauern…“ „Tucker, hallo bist du noch da?“ Jazz hatte ihn leicht mit den Ellenbogen angeschupst und schaute nun besorgt. „Ist irgendwas?“ Der Angesprochene kniff die Augen zusammen und schüttelte kaum merkbar den Kopf. „Jazz wir müssen weg von hier, ich glaube ich weiß wer das ist!“ Bei seinen letzten Worten zeigte er auf den Ghostwriter, der mit dem Rücken zu ihnen, immer noch vor dem Zeitglas stand. Jazz bewegte sich kleinen Millimeter, sondern verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich werde nicht gehen, ohne wenigstens einen Anhaltspunkt auf Sam!“ Trotzig blickte Dannys Schwester Tucker in die Augen. Während dieser mit seinen Erinnerungen beschäftigt gewesen war, hatte sie ihren Schock überwunden und den Entschluss gefasst Sam zu retten. Hecktisch blickte Tucker sich um und umfasste Jazzs Unterarm, in der Annahme sie wegziehen zu können. „Au! Hör auf! Sag mir doch was los ist!?“ „Jazz, weg von hier! Ich kann mich nur wiederholen.“ „Nein! Nicht ohne Sam!“ „Sam ist tot, das ist nur eine Illusion!“ Jazz blickte Tucker bei seinen letzten Satz verwirrt an. Dieser sprach weiter, während er sie in Richtung Geisterflitzter zog. Den Abstand zwischen ihnen und den Ghostwriter möglichst schnell vergrößernd. „Danny hat mir von ihm erzählt, er hat ihn damals den Ghostwriter genannt, ein Geister der sich bestimmt super mit Lancer verstehen würde.“ Dabei schnitt er eine Grimasse. „Er hat die Fähigkeit die Realität zu verändern und andere zu beherrschen indem er sie in seine Werke einsperrt.“ Er atmete tief durch, vor dem letzten Satz. „Ich glaube er hat Danny und Sam das angetan!“ Sie waren jetzt kurz vor dem Geisterflitzer, als Jazz ruckartig stehen blieb. „Warum?“ „Warum, was?“ Tuckers Stimmer verriet Ungeduld und Unwissenheit. „Warum gehen wir und warum hat er das getan?“ Ihm war es gar nicht recht, dass sie hier standen, aber Dannys Schwester würde sich nicht eher weg bewegen, bis sie eine Erklärung bekam. Flüsternd antwortete er. „Danny hat ihn von Walker, du weißt schon diesen Meister Proper Verschnitt, einsperren lassen. Weil er wohl ein Gesetz der Geister gebrochen hat. Ich glaube deshalb kann er ihn nicht leiden, außerdem hat dein Bruder sein Erstlingswerk geschreddert. Und wir gehen, weil ich nicht will dass Danny aufwacht und feststellen muss dass er überhaupt keine Freunde mehr hat. Was auch immer dieser Autor mit Clockwork angestellt hat, er ist nicht hier und damit unsere Version hinfällig.“ In fröstelte wenn er sich an die Worte des Ghostwriters erinnerte, dass er teilweise noch anwesend war. Jazz schaute zu Boden und schluckte, dann murmelte sie heißer. „Ok, lass uns gehen. Wir können hier nichts bewirken, als Danny noch mehr Kummer zu bereiten. Ich dachte vorhin nur das vielleicht die Chance bestünde Sam-„ Da versagte ihr sie Stimme. Tucker wollte gerade etwas erwidern, doch er wurde unterbrochen. „Oh, das war ja Herz zerreißend. Hätte ich selbst nicht besser schreiben können.“ 4 Schritte von ihnen entfernt stand der Writer und klatsche an erkennend in die Hände. Doch sein Applaus war weder stürmisch noch herzlich, eher höhnisch und kalt. Er grinste diabolisch und kam langsam auf die beiden zu. Sein langer weißer weiter Umhang schwang im Rhythmus seiner Bewegungen. „Doch leider Falsch.“ Er blieb stehen, sein langer Schal griff in den Umhang und zog einen zylinderförmigen Gegenstand heraus. Tuckers und Jazzs Augen weiteten sich. Die Fenton-Termoskapsel, die Danny einst Clockwork zur Aufbewahrung von Dan gegeben hatte. Sie war offen, verkratz und mit einer undefinierbaren Flüssigkeit beschmiert. „Nein!“ Der Ghostwriter grinste unablässig und sein Schal brachte etwas anderes noch zum Vorscheinen. Ein Buch, eine Feder und ein Tintenfass. Er seufzte träumerisch, während er sie Feder in die Hand nahm. „Ah ja, das Blut der Dichter.“ Dabei betrachtete er einen Tintentropfen der zu Boden fiel und dort einen Fleck hinterließ. „Der Moment ist da den zweiten Teil zu beginnen, von nun an soll für euch die Zeit verrinnen. Schmerz und Leid, Hoffung und Glück; Ja das ist hier, mein perfektes Stück!“ Kapitel 6: Engel und Dunkelheit ------------------------------- Wieder ein sehr kurzes Kapitel, aber ich bin nicht in der Stimmung solche Romane zu schreiben. Danke an dieser Stelle an plaspoo, für den lieben Kommentar. Joho der der Writer wieder in Aktion. Engel und Dunkelheit Der Raum war hoch und die Wände mit Bücherregalen bedeckt. Viele von den Werken standen seit vielen Jahren am selben Platz, ohne ein winzigstes Stückchen bewegt worden zu sein. Staub hatte sich auf ihnen angesammelt und eine dicke Schicht gebildet. Aus der bei einen Windstoß Schneeflocken gleich der der Dreck zu Boden viel. Es war still, nur hin und wieder raschelte es leise. Was wollte man auch anderes in einer Stätte des gedruckten Wortes erwarten, vor allen wenn die Bibliothek in der Geisterwelt lag. Sie saß auf einem alten roten Sofa, das vor einer der wenigen Wände platziert war, wo kein Bücherregal stand, und lass. Neben ihr lagen ein paar ausgesuchte Werke, und auf einen der Bücher stand dazu noch eine Tasse Tee. Mit einem leisen rascheln blätterte sie die Seite um und nehmigte sich noch einen Schluck Tee. Als sie die Tasse abstellen wollte, blinzelte sie, etwas war hier. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, ihr Körper spannte sich an und aufmerksam ließ sie ihren Blick schweifen. Da war es. Bei dem Regal, was am Torbogen zum nächsten Raum stand, hatte sich etwas bewegt. „Hier bist du. Na ja war ja nicht anders zu erwarten.“ Sie blickte abschätzend auf die Person die gerade gesprochen hatte und widmete sich wieder dem Buch. Indem sie es mit einer kleinen Handbewegung auf angenehme Lesehöhe brachte und es dort schweben lies. „Was willst du Clockwork, oder sollte ich besser sagen Chronos? Buchtipps, vielleicht?“ Sie klang resigniert und schaute kein einziges Mal beim Sprechen von ihrem Buch auf. „Es ist etwas geschehen, wir…-“ Der Zeitgeist kam sehr behutsam auf sie zu. Sein Gesicht war fast vollständig im Schatten verschwunden, die seine Kapuze warf. Auch sonst bewegte er sich seltsam und ungelenkig, als wollte er vermeiden, bestimmte Teile seines Körpers zu benutzen. Sie unterbrach ihn. „Laut dir gibt es kein wir mehr und wird es nie wieder geben. Also was willst du hier?!“ Ihre Worten waren mit Bitterkeit durchdrängt gewesen, aber sie hatte den Kopf in seine Richtung gedreht. Clockwork war in der Mitte des Raumes angelangt, als sie geendet hatte. „Probleme“ Presste er noch heraus dann ging er zu Boden. Sein Umhang glitt ein Stück zur Seite und etwas Dunkles schimmerte darunter. „Daniel. Daniel wach auf.“ Eine leise Stimme flüsterte seinen Namen. Sie war nicht so wie die anderen Stimmen, die er von Zeit zu Zeit hörte. Die Panik und Verzweiflung fehlte, sie klang ruhig und gelassen und sprach langsam. Er kannte sie, hatte sie schon einmal gehört, aber sein Gehirn war noch zu träge ein Bild aus seiner Erinnerung ihr zu zuordnen. Sie war näher als die anderen, die immer wie durch einen Filter zu ihm drangen. Und da war noch etwas, ein Geräusch. „Metallisch, aber irgendwie auch warm. Ein Gong, nein etwas leiser und zarter. Ein Klingen, so als ob man ein Glöckchen anschlug.“ In Gedanken bewegte er den Kopf, doch das Echo wollte nicht verschwinden. Die Schallwellen durchdrangen ihn wie elektrische Impulse. Zuerst wollte er schreien, aber dann wurde ihm bewusst dass ihm kein Leid zugefügt wurde. Der Klang schenkte ihn Wärme, der wie Wellen durch seinen Körper brandete. „Genug.“ Die Worte waren leise aber bestimmt. Aber nachdem er sie ausgesprochen hatte, dachte er ein Kopf müsste explodieren. In seinem Körper schien ein Großbrand zu herrschen, aber niemand hatte es für nötig gehalten die Feuerwehr zu rufen. Das Klingen war sofort nach Ausspruch seines Wunsches erstorben. Vorsichtig versuchte er die Augen zu öffnen. Aber es war nicht so einfach wie sonst, schwer wie Blei hafteten seine Lieder auf einander. Alles lief unglaublich langsam ab. „Verdammt.“ Danny versuchte seine ganze Kraft auf das öffnen der Augen zu konzentrieren, während ihn weiter Schmerzen durch zuckten. Nach einer Ewigkeit, so zumindest empfand er es, war es geschafft. Doch alles was sich ihm bot war Dunkelheit. Resigniert wollte er sie Augen schließen und sich wieder zurück gleiten lassen in sein Meer aus Schlaf. Da fiel es ihm auf. Seine Gedanken, sie waren klar und das Zusammenfügen von Informationen lief schnell und effizient ab. Was ihm noch vor wenigen Minuten Schwierigkeiten bereitet hatte, war jetzt die einfachste Sache der Welt. „Wo-?“ Er stockte, denn sobald er versuchte den Kiefer zu bewegen, um Worte zu formen, feuerte sein Körper sein Schmerzfeuerwerk ab. „Es reicht, wenn du es denkst. Ich höre dich auch so und versuch jetzt bloß nicht den Kopf zur Seite zu drehen, die Schmerzen wären höllisch.“ Neben ihm erklang wieder die leise Stimme von vorhin. „Es tut mir Leid, das ich dich wecken musste. Eigentlich hättest du noch mindestens 3 Wochen geschlafen. Aber er schickt mich…“ „Ich muss schon sagen euer Freund…“ Hier konnte er sich ein gemeines Grinsen einfach nicht verkneifen. „…ist sehr einfallsreich was das angeht.“ Jazz und Tucker standen immer noch wie versteinert da. Nachdem sie erfahren hatten, dass das Zeitglas ihnen kein Trugbild gezeigt hatte. Den Ghostwriter schien das in Höchststimmung zu versetzen, denn er grinste unablässig die ganze Zeit. „Wie?“ War alles was Jazz zustande brachte, bevor ihre Stimme brach. Tucker starrte einfach nur zu Boden. Seine Lippen bewegten sich, aber kein Laut fand den Weg durch seine Kehle. Mit einer theatralischen Geste, machte der Writer einen Schritt auf die Beiden zu. „Es scheint wohl so, als hätte er in der Zeit seiner Gefangenschaft…“ Dabei nickte er mit dem Kopf in Richtung der Kapsel. „… die Fähigkeit erworben Seelen aus ihren Körpern zu lösen und ihnen eine neue Hülle zu geben. Also wenn ich ehrlich bin, eine beneidenswerte Fähigkeit, aber ich bin bei der Aktion auch nicht leer ausgegangen.“ Ein diabolisches Funkeln erschien in seinen Augen, was durch die Gläser seiner Brille nur noch verstärkt wurde. „Du, Dreckskerl!“ Jazz hatte ihre Sprache wieder gefunden und schleuderte die Worte dem Ghostwriter voller Ekel an den Kopf. „Na, na. Was denkst du denn von mir?! Eure kleine Freundin habe ich nicht angefasst.“ Er schnaubte verächtlich. „Sie gehört ihm, ich habe kein Interesse an ihr, außerdem ist er völlig vernarrt in sie. Das müssen wohl die Gene eures Freundes sein, die da ein bisschen über die Stränge schlagen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Man könnte meinen es wäre vorher bestimmt gewesen. Die Dunkelheit und sein Engel. Aber wohl eher ein gefallener Engel, lieblos, freudlos, leblos. Ein todbringender Bote, der der Dunkelheit entsteigt.“ Kapitel 7: Erinnerungen und Kopfschmerzen ----------------------------------------- Es geht weiter, schwer zu erraten wenn ich ein Update mache. Ok alle die mir immer so tolle Kommis schreiben fühlte euch bitte auf diese Weise von mir ganz lieb geknuddelt. Ich glaube nur ein Wort trifft das ganze: DANKE. Erinnerungen und Kopfschmerzen Ein Rascheln gefolgt von einem leisen gestöhnten Aufschrei durchschnitt die nächtliche Dunkelheit des Krankenzimmers. Danach war es wieder still, abgesehen von den lebenserhaltenden Apparaten und ein stoßartiges durch die Zähne ziehendes Luftholen. Das Zimmer war spärlich beleuchtet, durch das kalte Licht der Geräte die sich im Stand-by-Modus befanden. Nur Schemenhaft war die Umgebung zu erkennen, weil sich nicht viel aus der Dunkelheit abhob. Da waren einmal zwei dunkle Gebilde, die nah am Bett standen und sich durch genaueres Hinsehen als Stühle identifizieren ließen. Hier hatten bis vor wenigen Stunden Jack und Maddie Fenton verharrt. Bis man sie überreden konnte, sich ein wenig Schlaf zu gönnen und nach Hause zu fahren. Aber natürlich nur unter der Bedingung, dass man sie umgehend benachrichtigte wenn irgendeine Änderung im Zustand ihres Sohnes eintrat, mochte sie auch noch so klein sein. Eigentlich hätte das Zimmer hier auf der Intensiv-Station des Krankenhauses in Amity Park noch mehr in der Dunkelheit gelegen. Aber etwas leicht weißlich Schimmerndes trug zur Beleuchtung bei. Dieses Etwas verschränkte die Arme vor der Brust, schüttelte den Kopf und murmelte in die Richtung aus der das Stöhnen gekommen war:“ Ich war eigentlich davon überzeugt, das ich nie einen größeren Dickkopf wie Clockwork treffe. Aber herzlichen Glückwunsch Danny Phantom. Du hast ihn soeben diesen Titel streitig gemacht.“ Danny hatte es trotz eindringlicher Warnung geschafft, seinen Kopf ein Stück zu drehen. Wobei die ganzen Schläuche und Kabel die an ihn befestig waren, sich nicht unbedingt als nützlich erwiesen. Nun lag er benommen da, von den vorhergesagten höllischen Schmerzen nieder gestreckt und krallen seine Finger in die Lacken des Bettes. In seine Ohren klingelte es, als hätte er ein Rockkonzert besucht und sein Gesicht war zu einer Pein verzerrten Maske seiner selbst geworden. Als es langsam wieder erträglicher wurde öffnete er seine Augen, die er bis zu diesen Zeitpunkt zusammen gekniffen hatte. Sofort beschleunigte sich seine Atmung als er die Person sah, mit der er die ganze Zeit gesprochen hatte. Neben seinem Bett schwebte ein Geist, um genauer zu eine weiblich aussehende Ekto-Plasma-Erscheinung und das konnte nichts gutes heißen. Doch zu Dannys Überraschen, um fasste der Geist mit einer Hand seinen Kopf, strich sich über die Stirn, gab einen Laut des Missfallens von sich und zischte. „Könntest du bitte aufhören meinen Kopf mit deinen Gedanken zu überschwemmen. Du wirst schon früh genug erfahren wer ich bin und was ich von dir will. Du bist nämlich gerade dabei mir ein paar Kopfschmerzen zu verpassen, die sich so anfühlen als ob eine Panzer-Division auf meinen Haupt ein fröhliches Manöver durchführt.“ Sie spreizte die Finger der Hand, die sie sich über die Augen gelegt hatte und funkelte ihn aus blutroten Pupillen an. Irgendetwas an diesen Blick löste in Dannys Unterbewusstsein eine Reaktion aus. Mit einem Mal sah er zwei von einander unabhängige Bilder vor sich. Clockwork, wie er ernst drein blickte und sich dann zu einen Lächeln durchrang. Dabei geriet die Narbe auf seiner linken Wange in Bewegung, wurde gestaucht und stach einen damit noch mehr ins Auge. Langsam verblasste dieses Bild und ein anders drängte sich in den Vordergrund. Die Begegnung mit dieser komischen Person, in dieser unwirklichen Welt aus Feuer. Was hatte sie damals gesagt, für jeden sieht es anders aus, es kommt drauf an was dieser jemand noch plant. Er war sich jetzt ganz sicher, dieser Geist der ihn vorhin geweckt hatte, war derselbe gewesen, wie der aus der verbrannten Welt. Diese seltsame Stimme, die der Stille so ähnlich war, war ihn gleich bekannt vorgekommen. So etwas vergisst man nicht so schnell, vor allen wenn sie einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Danny konnte zwar nicht sagen warum, aber irgendetwas an diesen Geist war anders als an den gewöhnlichen Ekto-Plasma-Erscheinungen. Dann fiel es ihn auf, sie hatte genau die gleiche merkwürdige türkise Hautfarbe und Narbe wie Clockwork. Doch ihre saß im Gegensatz zum Zeitgeist auf der rechten Wange, erstreckte sich aber ebenfalls von der Stirn bis zum Unterkiefer. „Ohh verdammt warum musst du so viel auf einmal denken?!“ Sie griff sich erneut an den Kopf, doch dieses Mal massierte sie mit Mittel- und Zeigefinger die Schläfen. Danny beobachtete sie dabei aufmerksam, denn er wusste immer noch nicht wer sie war und was sie wollte. Die Erwähnung von Clockwork hatte ihn zwar etwas beruhigt, aber das musste noch lange nichts heißen. Denn immerhin kannte fast jeder Geist den Herrn der Zeit. Wenn sie wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit Clockwork hatte, konnte das auch ihre Kräfte betreffen und es bestand die Möglichkeit sie aus ihren Äußeren zu schlussfolgern. Damit wäre er dann im Vorteil und den brauchte er dringend, weil er in seiner Bewegungsfreiheit doch sehr eingeschränkt war. Um nicht zu sagen jede Anspannung eines Muskels brachte ihn an den Rande einer Ohnmacht. Ihre schulterlangen Haare waren abgestuft, fransig und wechselten vom Haaransatz zu den Spitzen ihre Farbe. Am unteren Ende war es tiefschwarz und am Scheitel genauso schneeweiß wie seine, wenn er ein Geist war. Sie trug einen hellgrauen Pullover mit großen Ausschnitt und Kragen. An ihren Unterarmen waren schwarze Bänder in einen Kreuzmuster geschnürt und jeweils 2 sichelförmige Metall Gebilde hingen von denselben Bändern an ihren Handgelenk herunter. Ihr Oberteil war so lang das es ihre Hände bedeckte, dass nur noch die Finger raus schauten und ein Loch für den Daumen in den Stoff geschnitten wurde, um das Kleidungsstück benutzen zu können. Aber das auffälligste war ihre Kette, ein roter ca.5 cm lange stilisierter Totenkopf der sich eng an ihren Hals schmiegte. Während Danny auf den Anhänger starrte, versuchten seine Gedanken eine Interpretations-Möglichkeit für das eben gesehene zu finden. Der Geist neben ihn war immer noch damit beschäftigt ihre die Schläfen zu bearbeiten und wie es aussah war es bisher nicht besser geworden. Danny zog ein Augenbraun nach oben. „Wie machte sie das nur normaler Weise? Oder ist es nicht-„ Der Halbgeist hatte diesen Gedankengang nicht mal beendet, da wurde er schon unterbrochen. „Normaler Weise höre ich keine Gedanken. Du bist der Erste bei den ich das kann aber glaub es mir, es macht keinen Spaß. Vielleicht auch ein Grund warum ich dich unbedingt persönlich treffen wollte. Deine Gedanken haben mich ja regelrecht angeschrieen, als du in der Zwischenwelt warst. Außerdem hast du Chronos, ähh ich meinte Clockwork erwähnt, das hat mich neugierig gemacht.“ Sie sprach den Namen des Zeitgeistes mit einen bitteren Unterton aus. Nun war Danny hellwach, er war entschlossen Zeit zu schinden bis seine Informationen über diesen Geist besser waren. „Warum hast du ihn eben Chronos genannt?“ „Ganz einfach weil er so heißt, oder besser so hieß. Bevor er sich einen neuen Namen zugelegt hat.“ Sie musste wohl die Verwirrung in Danny Blick gesehen haben denn sie ergänzte noch. „Chronos, ist griechisch und heißt soviel wie Herr der Zeit. Also auch nur eine Umschreibung, genau wie Clockwork. Aber genug davon ich habe dich nicht geweckt um über Namen zu philosophieren.“ Dabei machte sie ein grimmiges Gesicht und knirsche gefährlich mit den Zähnen, bevor sie erneut zum Sprechen ansetzte. „Wir haben ein Problem, deshalb hat er mich geschic-„ Jetzt war es Danny der ihr ins Wort fiel. „Und euch, wer immer das auch ist, fällt nicht besseres ein als mich zu wecken damit ich höllische Schmerzen habe und-„ „Hör mir zu!“ Sie hatte wieder genau die gleiche grimmige Miene wie vorhin, als Danny sie etwas über Clockwork gefragt hatte. „Er hätte mich nie zu dir geschickt, wenn die Situation nicht so bedrohlich wäre, dazu verabscheut er mich viel zu sehr. Außerdem geht dieses Problem dich mit an, denn immerhin hat es dich erst hier her gebracht!“ Sie hatte den Satz noch nicht ganz beendet, da tauchten schon die Bilder vor Dannys Augen auf. Am Anfang noch unzusammenhängend, aber nach und nach zeichneten sie das Drama nach was ihn heim gesucht hatte. Kapitel 8: Geschichte --------------------- Geschichte Die Bilder zuckten durch Dannys Körper. Es war schlimmer als alle Schmerzen, die er bisher ertragen musste. Denn er wusste, dass er das Gesehne immer wieder aufs neue durch leben müsste wenn er die Augen schloss. Er lag einfach nur da, unfähig sich zu bewegen und starrte in die Ferne. Taubheit hatte be-gonnen seinen Körper zu identifizieren. Von seinen Herz beginnend strahle sie aus und be-gann die Schmerzen zu verdrängen. „Daniel es tut mir leid.“ Sie blickte den Halbgeist mit gesenkten Blick an. „… Warum wir? Kannst du mir diese Frage beantworten?“ Seine Stimme war nur ein gebro-chenes Flüstern gewesen. Er suchte den Augenkontakt und tauche in einem blutroten Meer. „Darauf gibt es keine Antwort. Aber bedenke die Geschichte ist nicht in Stein gemeißelt.“ Sie schenke ihm ein zaghaftes Lächeln und begann an ihrer Kette zu nesteln. Der letzte Satz hatte Danny verwundert. Genau dasselbe hatte Clockwork einmal zu ihn ge-sagt. „Wer war dieser komische Geist nur?“ Mit einem leisen Ratschen hatte sie indessen das Band ihrer Kette geöffnet und ließ sie in ihre Handfläche gleiten. Kritisch beäugte sie den Anhänger den sie zwischen den Fingern der linken Hand hielt und antworte den Halbgeist. „Persephone. Clockwork hat mich zu dir geschickt. Er ist davon überzeugt das du der Einzi-ge bist der ihn aufhalten kann, denn immerhin hast du es schon einmal geschafft.“ Sie blickte von ihren Anhänger zu Danny und sprach weiter. „Ich werde dir jetzt mein Amulett geben. Es wird dir übergangsweise einen Teil meiner Kräfte übertragen, damit deine Wunden heilen und sich deine Geisterkräfte regenerieren.“ Ihr Blick glitt beim Sprechen über Dannys geschundenen Körper und blieb an dem großen Verband an seinen Kopf hängen. „Freu dich, ich erspare dir gerade mindestens ein Dreiviertel Jahr REHA.“ Vorsichtig griff sie nach der bandagierten Hand des Halbgeistes und Befestige die Kette am Handgelenk. Als ihre Finger seine Haut berührten, bekam Danny unwillkürlich eine Gänsehaut. Etwas schien ihn vor diesen Geist waren zu wollen, das war die einzige Erklärung für das Verhalten seines Körpers. Denn weder waren ihre Finge kalt noch feucht, was diese krampfartige zu-sammen ziehen seiner Muskeln erklärt hätte. Sie sah ihn traurig an und zog ihre Finger so schnell es ging wieder zurück. „Na ja wenigsten hast du keine Schmerzen mehr.“ Persephones Stimme sollte fröhlich klingen aber Danny konnte einen bitteren Unterton heraus hören. Der Halbgeist wollte ihr gerade widersprechen, als es ihn bewusst wurde. Sie hatte Recht gehabt, das Anspannen seiner Muskeln schickte keinen unbändigen Schmerzen mehr durch seinen Körper. Er fühlt sich zwar immer noch matt und Kraftlos, aber die Schmerzen waren verschwunden. Sie nickte nur stumm und drehte Danny den Rücken zu. Während dessen versuchte er sich ein Stück auf zu setzten, um sich einen besseren Über-blick zu erhalten und heraus zu finden was sie tat. Persephone schwebe jeweils in die Ecken des Zimmers und legt etwas auf den Boden. Neu-gierig reckte sich der Halbgeist in seinem Bett. Aber es bleib ihn verborgen was sie in dem dunklen Zimmer so gewissenhaft verteilte. Erst als sie die Ecke erreichte, die seinem Bett am nächsten gelegt war, konnte er einen kur-zen Blick auf den Gegenstand werfen. Eine kleine Zeit-Medalie wesentlicher unauffällig und zierlicher als die, die er im Saal der Zeit kennen gelernt hatte. „Was wird das wenn du fertig bist?“ Ganz automatisch hatte er seine Stimme wieder benutzt und die Worte nicht mehr wie vorher nur in Gedanken geformt. Doch Dannys Frage blieb unbeantwortet. Persephone schwebte weiter durch den Raum und begutachtete ihre Arbeit. Erst nachdem sie das abgeschlossen hatte wandte sie sich zu Danny um. „Ich realisiere unsere Flucht, oder besser gesagt deine.“ Ein verschlagenes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. „Wie du richtig vermutet hast sind das Zeitmedalions-„ Als sie Danny verwirrtes Gesicht da-bei sah, klopfte sie sich leicht mit dem Zeigefinger an den Kopf. „Du vergisst ich hör dich, aber weiter. Clockwork wird sobald wir weg sind in diesen Raum die 3. Dimension außer Kraft setzten, sprich die Zeit. Dadurch wird dich niemand vermissen. Es würde ja auch nicht mit Rechten Dingen zugehen, wenn ein Patient einfach so ver-schwindet, der vor ein paar Tagen noch im Koma lag.“ Danny nickte und seine Fantasie plante den weiteren Verlauf. Sie würden das Krankenhaus verlassen, zur Fenton-Werkstatt, ab durch das Portal und dann -. Hier stockte er, wohin dann? Persephone hatte derweilen an Dannys Bettende Stellung bezogen, blickt ihn mit schief ge-legten Kopf und wachsenden Interesse an. „Dein toller Plan hat nur leider einen kleinen Fehler. Deine Freunde haben das Portal versie-gelt, nachdem sie es benutzt haben.“ Danny zog die Augenbraun hoch und legte die Stirn in Falten. Was sollten seine Freunde in der Geisterwelt wollen, immerhin lag er hier im Krankenhaus? Doch dann weiten sich seine Augen. „Wo?“ Persephone reagierte gar nicht darauf sondern schaute sich noch einmal im Zimmer um. Seine voran gegangen Frage ignorierend antwortet sie:“ Lass uns erstmal einen Ort aufsu-chen der nicht so auf den Präsentierteller liegt. Ich habe irgendwie ständig das Gefühl beo-bachtet zu werde.“ Bei den Worten schwebte sie schon direkt über Danny und streckte ihm ihre Hand entgegen um ihn beim Aufstehen behilflich zu sein. Dann ging alles sehr schnell, sobald er ihrer Finger berührte schien das Zimmer sich aufzu-lösen. Ein großer dunkler Schatten war hinter ihr erschienen und ein Wirbel bunter ver-schwommener Farben wogte um Danny. Im nächsten Moment wurde ihn schwarz vor Au-gen. Gedämpfte Stimmen drangen wieder an Dannys Ohren. Er war also im Krankenhaus und sein durch Schmerzmittel betäubtes Gehirn hatte ihn einen bösen gemeinen Streich gespielt. Erleichterung breitete sich in ihm aus. Doch gerade als er sich wieder zurück gleiten lassen wollte in seine Welt der Träume, hört er ein seltsame Wörter. „Il estas min Amiko, bela vidi lin denove. Ĉiui bona dizir por li!“ Gefolgt von einem Reißgeräusch, was ihn sehr bekannt vorkam. Irritiert öffnete der Halbgeist die Augen und sah gerade noch wie Lupus mit seinen Klauen eine Spalte zwischen die Welten riss und darin verschwand. Neben ihn schwebte ein ande-rer Geist, der sich jetzt zu ihm umdrehte. „Oh du bist wieder wach. Es war wohl doch ein wenig zu viel für dich.“ Persephone lächelte wieder und schwebte zu dem roten Sofa herüber, auf dem Danny lag. Dannys Blick wanderte von ihr zur Umgebung, in der er sich jetzt befand. Hohe Regale, mit vielen Büchern zierten die Wände. Doch es sah so aus als wären sie lange nicht mehr her-aus gezogen worden. Ein Blick aus einen der hohen Fenster bestätigte seine Vermutung. Er war in der Geisterwelt. Persephone war entwischen direkt vor dem Sofa und beugte sich zu ihm herunter. Eine Hand legte sie auf seine Stirn, mit der anderen fühlte sie seinen Puls. Wieder begann sich in Dannys Körper dieses unangenehme Gefühl auszubreiten. Um sich davon abzulenken musterte er abermals ihr Gesicht Da fiel ihm etwas auf. Ihr eines Auge schien starr zu sein, denn als sie ihren Blick von seiner Stirn zum Handgelenk schweifen lief, bewegte sich nur das linke Auge. Aber das Rechte, über das die Narbe verlief bleib unbewegt. Die Haare auf seinen Rücken stellten sich senkrecht, da ihn seine Fantasie gerade ein mög-liches Szenario für diese Verletzung anbot. Persephone hatte derweilen wieder Abstand von Danny genommen und beäugte mit schein-bar großem Interesse den Boden unter sich. „Du willst also wissen warum ich so eine ähnliche Narbe wie Clockwork habe und ob das Auge wirklich blind ist?“ Der Halbgeist nickte leicht zur Bestätigung nicht wissend wo das alles hin führen würde. Persephone sah ihn halb von der Seite und Dannys Atem beschleunigte sich. Ihre Augen glühten rot und ihr Grinsen gab den Blick auf ihre langen Eckzähne frei, die sie bisher ver-mieden hatte zu zeigen. Sie seufzte:“ Vielleicht ist es besser so. Du sollst ruhig wissen welche Kraft jetzt eine Zeit in dir wohnt. Außerdem haben wir noch etwas Zeit bis du wieder vollständig hergestellt bis.“ Im nächsten Moment befand sich Danny nicht mehr in der Bibliothek sondern schwebte an einen abgelegenen Ort der Geisterwelt. Um ihn herum war nicht außer die unendliche Weite der grünen Wirbel, die in einander übergingen. Panisch blickte er sich um, er hatte keine Ahnung wo er war. Innerlich verfluchte er sich er hätte ihr nicht vertrauen dürfen, bisher hatte sich Gefühl nur sehr selten geirrt. Und so ein-dringlich war es noch nie gewesen… Doch seine Anspannung war völlig umsonst gewesen, wenige Augenblicke später tauche sie an seiner Seite auf. „Was du jetzt siehst sind nur meine Erinnerungen. Sie haben sich vor längerer Zeit ereignet, es ist also unmöglich einzugreifen oder etwas daran zu ändern.“ Danny nickte und fixierte 2 Gestalten die unter ihnen aufgetaucht waren. Beide lachten und es entstand das Bild zweier guter Freunde. Danny spürte wie sich sein Herz zusammen zog, als er automatisch an seine Freunde erinnert wurde. Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die beiden Geister unter ihm. Überrascht erkannte er sie. Das eine was Persephone selbst und das andere Clockwork, der Herr der Zeit. Eine Stimme neben ihm flüsterte.“ Er war der einzige Freund den ich je hatte.“ Danny schau-te verwirrt zu Persephone die mit undefinierbarem Gesichtsausdruck ihre Erinnerungen be-trachtete. „Du hast doch bestimmt schon einmal von den 7 Antiken Geistern gehört?“ Danny nickte. „Clockwork ist einer von ihnen, wie ich auch. Wir Sieben haben unterschiedliche Aufgaben. Clockwork wacht über die Zeit, andere herrschen über die Element und ich-„ Sie stockte und blickte an sich herab, bevor sie weiter sprach. -„habe dafür Sorge zu tragen, das alles sich im Gleichgewicht befindet. Zumindest war es so gedacht zu Beginn, als sich die einzelnen Welten von einander trennten.“ Unwirsch unterbrach Danny sie. „Das erklärt aber nicht warum er der Einzige war mit dem du reden konntest!“ Persephone zog die Augenbraun hoch. „Ich dachte das wäre offensichtlich Daniel. Ich stehe überall dazwischen, und darf mich nie für eine Seite entscheiden. Die Folgen wären dramatisch, stell es dir mal vor. Es würde kei-nen Unterschied zwischen Helligkeit und Schatten geben. Keine Dunkelheit die Erlösung spendet oder das Licht definiert. Deshalb haben die Anderen mich gemieden, oder tun es besser gesagt heute sogar noch mehr. Sie können sich wohl nicht damit abfinden das ich nicht Gut bin, und somit immer eine Gefahr für sie und ihre hären Ziele darstelle. Clockwork war der einzige der sich davon nicht beeinflussen ließ. Ein Fehler wie sich heraus stellte.“ Ihre Stimme war beim letzten Satz hart geworden. Fast augenblicklich änderte sich vor Dan-nys Augen die Szenerie. Sie waren immer noch in der Geisterwelt, aber alles war verwüstet und kalte blaue Flammen brannten fahl in den Trümmern. Dann erschien er. Ein riesiges alles überragender Schatten, mit einer feurigen Krone. Danny stockte der Atem, den nicht weit unter ihm stand der Geisterkönig. Um ihn herum, im Kreis verteilt schweben 7 Gestalten in langen Umhangen mit Kapuzen. Die Sieben antiken Geister die ihn jede Minute in seinen Sarkophag sperren würden. Und dann passierte etwas womit Danny nicht gerechnet hatte. Die Sieben griffen mit verein-ten Kräften an, doch statt ihn zu versiegeln und damit in einen ewigen schlaf zu schicken, zwangen sie ihn zu Boden. Mit einem letzten hellen Lichtblitz war es vorbei. Die leblose Hülle von König Pariah sackte in sich zusammen. Danny blinzelte und schaute verwirrt zu Persephone, die das Spektakel aus den Augenwin-keln verfolgte. Als Danny seine Aufmerksamkeit wieder den Antiken Geistern zuwandte, sah er wie sie verschwanden. Unterbewusst zählte er die sich entfernenden Gestalten durch. „2, 3, 4, 5, 6“ Es war einer zu wenig. Mit wachen Augen suchte Danny die Umgebung ab und dann sah er sie. Sie nahm gerade die Kapuze ab und kniete neben den Geisterkönig. Leise wehte ihre Stim-me zu ihm herüber. Mit den selbigen durchdringende läuten von kleinen Glöckchen, was er auch schon im Krankenhaus gehört hatte. Dannys Gehirn brauchte ein paar Sekunden, bis er verstand was hier passierte. Derselbe Geist, der ihn vorhin geweckt hatte, war dabei den Geisterkönig wieder zu beleben. Klar Gegensätze, bei Danny machte es Klick. Das schloss eben auch Leben und Tod mit ein. Die jetzige Persephone hatte sich zum Halbgeist umgedreht und beobachtete seine Reakti-on. „Ich bin mir keinerlei Schuld bewusst, ich habe nur das getan was meine Aufgabe von mir verlangt, nämlich für einen gerechten Ausgleich zu sorgen.“ Danny hörte Persephone zwar, aber die Wut in seinen inneren ließ ihn die Worte nicht ver-stehen. Außerdem zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Geist hatte sich aus der Gruppe gelöst und drehte sich um. Im nächsten Moment hallte ein Schrei durch die Luft. „Nein!“ Doch Clockwork kam zu spät, der Geisterkönig war wieder am Leben. Jetzt waren auch die anderen 5 aufmerksam geworden. Unwillkürlich hielt Danny die Luft an, als eine glühende Aura um sie herum aufbaute. Doch der Zeitgeist kam ihnen zuvor. Mit ausgestreckten Armen schwebte er vor ihnen und redete sehr schnell auf sie ein. Alles konnte Danny nicht verstehen, aber Clockwork schien ihnen etwas vorzuschlagen, denn keine 2 Sekunden später schossen sie gemeinsam auf Persephone und Pariah los. Kurz bevor sie die erreichten Splitteten sie sich auf. 5 attackierten den Geisterkönig und Clockwork schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben seine alte Freundin außer Kraft zu setzten. Mit vollem Tempo ließ er sich gegen sie knallen. Persephones Kopf flog zurück und sie wur-de in die Luft geschleudert. 20 Meter weiter blieb sie schlitternd im Staub liegen. Danny verfolgte die Auseinandersetzung gespannt. Ihn war aufgefallen, dass weder der Zeitgeist noch seine Begleiterin schon ihre Narben hatten. Während dessen hatte sich Clockwork vor Persephone aufgebaut und schrie sie an. „Was machst du?! Hast du überhaupt eine Ahnung was das für Folgen hat?! Wir haben endlich auch einmal gewonnen, und du musst alles zerstören. Die anderen hatten wirklich Recht, dir kann man nicht vertrauen. Wie konnte ich nur so blind sein!?“ Dann passierte es, ihre Augen glühten auf, die Sachen unter ihren Umhang wechselten die Farbe. Aus einem neutralen Grau wurde ein strahlendes Weiß. Ihr Umhang landete auf den Boden und sie schoss auf Clockwork los. Ein gezielter Schlag in den Magen ließ den Zeitgeist schlingern. Doch das gefährliche waren nicht ihre Schläge sondern die Bänder sie an ihren Handgelenken hingen. Die sichelförmigen Anhänger waren messerscharf und hinterließen unschöne schlecht verheilende Wunden. Clockwork duckte sich gerade noch rechtzeitig, sonst hätten sich die Metall-Sicheln in sein Fleisch gefressen. Aus seiner geduckten Haltung startete er einen Gegenangriff. Danny war so fasziniert von den Geschehen das er zusammenfuhr als eine Stimme direkt neben seinem Ohr ertönte. „Ich habe völlig die Kontrolle verloren. Das ist meine Schwäche, sobald meine Emotionen eine gewisse Grenze überschreiten entscheide ich mich für eine Seite. Es kommt nur darauf an, was für Gefühle es sind.“ Danny drehte seinen Kopf zur Seite und schaute in ihre roten Augen bevor er sich den ei-gentlich Geschehen wieder zu wand. Die Beiden waren in einander verkeilt und rollten über den Boden. Danny hatte Clockwork noch nie kämpfen sehen. Er kannte den Herrn der Zeit nur als einem Geiste, der Konflikte mit Hilfe seiner Macht löste, als seine Hand selbst zu erheben. Doch auch in dieser Disziplin erwies er sich als äußerst viel versprechend. Als sich die Staubwolke gelegt hatte, die entstanden war als sie über den Boden gerollt wa-ren, hatte Clockwork Persephone festgenagelt. Sie lag auf dem Rücken fletschten die Zähne und knurrte sie an. Doch aus seinem Griff schien sie sich trotzdem nicht befreien zu können. Hinter Clockwork ertönten Stimmen, die ihn aufforderten Platz zu machen. Die anderen 5 waren zurückgekehrt. Der Zeitgeist drehte den Oberkörper, um etwas zu erwidern, doch in diesen Moment der Unachtsamkeit riss sie sich los. Mit der linken Faust traf sie sein Kinn, eine Sichel ratschte über sein Gesicht. Reflexartig wich er zurück und umfasste den Schnitt. So entging er den 2., die nun auf Persephone zu kam. Der Schwung des Schlages hatte sie zurück schwingen lassen und bohrte sich von der Stirn bis zum Kiefer in ihr Gesicht. Danny drehte sich weg, als er aufsah befand er sich wieder auf dem roten Sofa. “Er hatte Glück, sein Auge war geschlossen.“ Aus alter Gewohnheit berührte sie ihre Narbe. Der Halbgeist sah sie während dessen abschätzend ab und fragte mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme.“ Und auf welcher Seite stehst du heute?“ „Ich dachte eigentlich das du es verstehst“ Persephone legte den Kopf schien und fuhr fort. „Es ist nicht so einfach wie du es dir vorstellst, es ist nicht möglich nach Seiten oder „Gut“ und „Böse“ zu trennen. Aber ich glaube du verstehst es besser wenn du es siehst.“ Vor Danny erschienen ver-schwommene Gestalten. Als er sie genauer betrachtete fiel ihn auf das es Spiegelungen von ihn selbst waren. Doch bald fingen die Gestalten an sich zu verändern. Dan sein böses Ich lachte ihn grimmig ins Gesicht bevor er zu 2 Personen verfloss. Einer davon war wieder er selbst, der andere war ein Junge, mit einen kleine Kinnbart, der etwas älter wie er zu sein schien. Sie standen Rücken an Rücken und flüsterten sich Taktiken zu. Allem Anschein nach planten die Beiden einen Geist zu überwältigen. Persephones Stimme hallte durch den Raum. „Mike dein Cousin, eine andere Realität aber immer noch du., genau wie die anderen die du siehst.“ Danny hatte keine Ahnung was sie damit bezwecken wollte, aber er sah gespannt zu was sich noch alles daraus entwickeln würde. Zuerst wollte er seinen Augen nicht trauen, sein Spiegelbild verwandelte sich in einen Wolf der auf einer großen indianischen Pyramide mitten im Dschungel stand. Dann wieder ein Wechsel, sein flüchtiges Selbst schlich durch verlassene Straßen. Was ihn aber am meisten schockierte war die Tatsache, dass dieses Abbild dunkel unterlaufen, rote Augen hatte und spitze Zähne. So ging es noch eine ganze Weile weiter. „Urteile nicht vorschnell, den meistens ist es unmöglich alle Beweggründe zu kennen und festzulegen was gut und böse ist.“ Danny verstand und nickte. Persephone lächelte zuversichtlich und senkte ihren Kopf. „Es wird Zeit für dich zu gehen.“ Danny war sehr verblüfft und statt sich vom Fleck zu rühren fragte er:“ Hat Clockwork dir irgendwas gesagt was mir jetzt helfen könnte als er dich zu mir geschickt hat?“ Persephone hob den Kopf und überlegte, bevor sie antwortete: “Du sollst nicht die Sympto-me bekämpfen sondern die Ursache.“ Danny verdrehte die Augen, genau dasselbe hatte er auch beim Vorigen Mal gehört. Warum war es den Zeitgeist nicht möglich, sich einmal verständlich auszudrücken? Er musste jetzt das Beste draus machen, so verwandelte er sich. Danny ging leicht in die Hocke und stieß sich vom Boden ab. Luft rauschte an seinen Ohren vorbei. Er drehte sich zum Boden zurück und erspähte Persephone neben einen Bücherre-gal schwebend, bei einen der Durchgänge. Sie hob die Hand und ihre Stimme, in seinen Kopf erklärte ihn wo er wen im Moment finden konnte. Er würde nicht noch einmal verlieren, das war er Sam schuldig. Mit diesen Gedanken mach-te sich Danny auf. „Du hast ihn nichts von uns zwei erzählt.“ Eine tiefe Stimme kam aus dem Schatten, der der Türbogen warf. Persephone drehte sich um und fixierte mit gelangweilten Blick Dan Phantom, der eng um-schlungen mit Sam an der Wand lehnte. Sie zog die Schultern hoch und antwortete resigniert:“ Warum sollte ich, es läuft doch alles so wie es sein soll…“ Kapitel 9: Verrat ----------------- Verrat (Edit: ah mir ist ein böser Fehler unterlaufen) Clockwork schwebte vor dem Tribunal der antiken Geister. Mit zunehmend wütender redete er auf diese ein. Er hatte nicht gedacht das sie nach all der Zeit die vergangen war, immer noch so nachtra-gend und stur waren. Aber genau das wurde ihn gerade klar. Erschwerend kam hin zu das seine Wunden höllisch brannten. Er hatte zwar nicht nachgesehen aber er war sich fast sicher, dass der Grind auf-gerissen war und die Wundmale wieder angefangen hatten zu bluten. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sich dunkle Flecken auf seinen Umhang zeigen. Persephone hatte ihn zwar wieder zurück ins Leben gerufen, aber solange sie nicht im be-sitzt ihrer vollen Kräfte war, konnte sie nur „notdürftig“ wieder beleben aber ihn nicht gleich-zeitig regenerieren. Aber genau ihre Kräfte wären in der jetzt hilfreich, wenn sie gegen Dan Phantom und den Ghostwriter effektiv etwas ausrichten wollten. Ihn fröstelte es, wenn er durch an sein letztes Zusammentreffen mit den beiden dachte. Ein mörderisches Duo was sich gesucht und gefunden hatten. Ohne Mitgefühl oder sonstige Gefühlsregungen die sie davon abhielten ihre diabolischen Pläne in die Tat umzusetzen. Er war ihnen das letzte Mal mit sehr viel Glück entkommen, aber auch nur weil sich Dan einer anderen Aufgabe gewidmet hatte und somit von ihm abließ. Genau das versuchte er den anderen antiken Geistern gerade klar zu machen, das es eine solche Situation das letzte mal gegeben hatte als der Geisterkönig zum verheerenden Schlag ausgeholt hatte. Aber das war auch nicht mit der jetzigen Bedrohung vergleichbar gewesen. Immerhin wussten sie damals auf was es König Pariah abgesehen hatte und jetzt hatte er nicht mal einen Schimmer von Ahnung warum der Ghostwriter überhaupt Krieg ge-gen die gesamte Geisterwelt zu führen schien. Es machte einfach keinen Sinn, egal wie lange er über seinen Motiven grübelte. Er kam im-mer wieder an dem selbem Punkt an. Nämlich das sie so schnell wie möglich etwas unter-nehmen mussten. Er selbst war geschwächt, er hatte nicht nur seinen Zeitstab verloren sondern damit auch einen Teil seiner Kräfte. Seine völlige Unangreifbarkeit war ausgeschaltet, wenn es zum Kampf käme könnte er getötet werden. Aber darüber machte er sich wenig Gedanken, er würde zwar sterben aber in der Minute in der sein Körper ihn den Dienst verwehrte würde er wiedergeboren. Doch es würde Zeit kosten, den jetzigen Stand seiner Kräfte wieder zu er-langen. Zeit die sie eindeutig nicht hatten. Aber das wollten sie einfach nicht einsehen, innerlich schäumte er bei dieser Sturheit vor Wut. Entnervt knirschte er mit den Zähnen und holte tief Luft um sich zu beruhigen aber auch um zu einen erneuten Redeschwall anzusetzen. Aber er wurde unterbrochen. „Gerade du musst es doch am besten wissen das sie und damals verraten hat. Sie war der Judas unter uns und jetzt forderst du wir sollen ihr so einfach ihre Kräfte wiedergeben. Mäch-te mit denen sie alle Dimensionen ins Chaos stürzen kann. Clockwork wir haben damals richtig gehandelt als wir ihre unheiligen Kräfte weggesperrt haben. Niemand in diesen Raum wünscht sich eine Wiederholung des Ganzen!“ Bei den letzten Satz hatte die, in eine dunkle Kutte gehüllte, Gestalt mit dem Arm eine ausla-dende Handbewegung gemacht. Clockwork hatte derweilen unwillkürlich seine Narbe berührt, während vor seinem inneren Auge Bilder aus einer vergangenen Zeit vorbei tanzen. Sie waren Bruchstückhaft und ungeordnet aber alle zusammen genommen erzählte sie die Geschichte die sich vor langer Zeit abgespielt hatte. Der Herr der Zeit schüttelte den Kopf, so dass seine Kapuze weiche Falten schlug. Das alles war Vergangenheit, auch wenn es für ihn schwer nach zu vollziehen war, da er die Zeit nicht nach diesen Kriterien einteilte. Aber die Worte des anderen Geistes hatten Skepsis in ihn gesät. Konnte man ihr wirklich Vertrauen? Sie hatte sie immerhin ohne einen Wimpernschlag schon einmal hintergangen, egal wie nah sie sich damals gestanden hatten. Er hatte nie völlig herausbekommen was in ihren inneren vor sich ging. Und jetzt genoss sie die Verachtung der meisten Geister, niemand würde ihr auch nur ein Lächeln schenken, oder danken wenn sie ihnen jetzt half. Nichts ließ sich schwerer zerstören als eine vor gefasste Meinung über eine Person, egal wie viel Gutes sie tat. Die anderen sahen in ihr immer die Verräterin, deren Plan nicht aufgegangen war. Clockwork hatte lange darüber nachgedacht, ob sie es wirklich getan hatte um an der Seite des Geisterkönigs zu herrschen. Aber irgendwas in ihm hatte diesen Gedanken immer abgelehnt. Sei es weil er selbst nicht zugeben wollte sich getäuscht zu haben oder aber weil sich bestätigt hatte das sie nicht so resigniert war wie sie immer tat. Persephone hätte ihn nicht retten müssen, sie wusste ganz genau, dass er wiedergeboren würde. Also warum dann der ganze Aufwand? Das war sein bestes Argument was er nun geltend machen musste, denn langsam verrann ihre Zeit das Schicksal aus eigener Kraft zu gestalten. Jetzt hatten sie noch die Möglichkeit ihre Chancen zu verbessern, nicht viel aber vielleicht war das bisschen die Menge die reichte um die Waage zu kippen. Sie würden alle Kräfte brauchen die verfügbar waren, auch wenn das hieß das sie ein ge-fährliches Wagnis eingingen. * „Warum habe ich eigentlich nicht früher etwas von dir gehört?“ Dan Phantom bleckte seinen spitzen Eckzähne genüsslich und fixierte den Geist der Gegensätze. Persephone zuckte resigniert mit den Schultern und schwebte, in die Dan Entgegengesetzte Richtung davon. Vor einen hohen bis zur Decke reichenden Bücherregal blieb sie stehen und lass die Titel bedächtig. Ungefähr beim 15. Buch war sie fündig geworden und zog es aus dem Regal. Ein dicker, alter Wälzer mit vergilbten Seiten, den sie gleich darauf aufschlug. Mit dem Buch vor sich schwebend drehte sie sich um. Poltern fiel das Buch zu Boden und blieb aufgeklappt liegen. Keine handbreit von Persephone entfernt schwebte Dan und grinste sie hinterhältig an. Sein Kopf glitt an ihren vorbei, sodass er genau neben ihrem Gesicht war. Sie konnte die Kälte spüren die durch seine Haut nach Außen dran. Leise wisperte er: „Wenn du mir einen kleinen Gefallen tust, könnte ich dir mehr Unterhaltung bieten als so ein Buch.“ Dabei war seine Hand an ihren Rücken nach unten gewandert. Die Finger seiner nach freien Hand berühren derweilen ihre Narbe sanft und fuhren von der Stirn über die Wange, bis zum Kinn. Dort angekommen strich er über ihre Lippen. Ganz gemächlich bewegte er den Kopf wieder nach vorne. Persephones Gesichtsausdruck war end zwischen von eine Unbeteiligen zu einen bere-chenden gewechselt. Ihre Augen begannen in regelmäßigen Intervallen rot aufzuglühen und als sie den Mund öffnete um zu sprechen, fiel auf das sie ebenfalls ihre spitzen Eckzähne bleckte. Nur mit Mühe schien sie sich zu beherrschen und zischte: „Was für ein Gefallen ist das?“ „Sagen wir mal so, du gibst uns eine kleine Kostprobe deiner einzigartigen Kräfte.“ Bei diesen Worten nickte er in die Richtung wo Sam immer noch stand. Leblos wie eine Ma-rionette die auf ihren Puppenspieler wartete, um sich endlich bewegen zu können. Er grinste wissend und zog seine Hände zurück. Dafür begannen seine flammenden Sträh-nen mit ihren schwarz-weißen zu spielen. Bald schweben ihre Harre wie von einer weißen Aura umgeben in der Luft. „Und was sagst du?“ Seine Hände hatten zielsicher ihre Ausgangsposition wieder gefunden, an der Oberkante des breiten Bandes, an dem ihre Glöckchen befestigt waren. „Nimm sofort deine Finger dort weg!“ Persephones Stimme war ruhig und leise gewesen, aber es war unüberhörbar das die Worte eine Drohung darstellten. Als wollte sie ihre Absicht unterstreichen, begann ihre Kleidung die Farbe zu wechseln. Das Grau hellte sich immer weiter auf, bis das Weiß erreicht war. Sie ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Sie versuchen sich durch diese ein-fachen Bewegungen zu beruhigen und selbst wieder in einen Zustand des Gleichgewichtes zu versetzten. Dan betrachte derweilen das Schauspiel interessiert, seine Hände hatte er aber immer noch kurz oberhalb ihres Hinterns. Er sah keine Veranlassung ihrer Drohung, auch Taten folgen zu lassen, denn immerhin war sie es, die gerade mühsam um Fassung rang. Er legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. „Wenn du so bleibst, habe ich gleich 2 Engel, einen dunkeln und einen weißen. Ich hätte so einige Ideen was wir zusam-men machen könnten. Glaub mir dir würde es auch gefallen…“ Dabei huschte ein anrüchi-ges Grinsen über sein Gesicht und schnitt sich tief in seine Züge. „Du Bastard!“ Persephone knirschte mit den Zähnen, sie hatte sehr deutlich verstanden auf was er aus war. Dan schien ihre Worte gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. „Ich lasse dir noch wenig Bedenk-zeit“ Mit diesen Worten ergriff er blitzartig ihre Oberarme und stieß sie an das Bücherregal. Er hatte ihr dabei so viel Schwung mitgegeben, das Persephones Kopf an einen der Bretter anschlug. Nach dem dumpfen Aufprall, fiel ihr Kopf vorne über und ihr ganzer Körper sackte in sich zusammen. Mit dem Rücken am Regal rutsche sie zu Boden und blieb dort liegen. Dan ging vor ihr in die Hocke. Mit einen kleinen Handbewegung strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und flüster-te:“ Wie sagt man so schön, wichtige Entscheidungen sollte man überschlafen. Bittersüße Träume, Engel…“ Persephone blinzelte schwach und versuchte die Augen zu öffnen. Ihr Schädel füllte sich an, als wäre ein ganzer Wespenschwarm eingezogen und ihr Rücken schmerzte. Nur sehr lang-sam konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Im Moment waren ihre Erinnerungen noch eine homogene Masse, aus der nichts hervorstach. Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr sie ein Bild. Dan Phantom. Sein Grinsen, sein Geruch , seine Berührung. So schnell es ihr Gleichgewichtssinn erlaubte erhob sie sich. Doch nach wenigen cm ging sie wieder zu Boden. Aber trotzdem durchflutete sie ein Gefühl der Erleichterung, alle ihre Klei-dungsstücke saßen noch an den Stellen wo sie hingehörten. Nachdem sie KO gegangen war, hatte er scheinbar das Interesse an ihr verloren, so als woll-te er nur lebende Wesen, die ihn etwas entgegen zu setzen hatten. Trotzdem suchte sich vorsichtshalber den Raum mit wachsamen Augen ab. Wenn sie etwas aus der Aktion von eben gelernt hatten, war es das Dan unberechenbar war. Er verschwand nicht so einfach, da war sie sich sicher. Doch es war schwer ihn von ihren jetzigen Standpunkt auszumachen, zu klein war das Blick-feld. Erschwerend kam hinzu, dass einige Teile des hohen Raumes, in undurchdringbare Schatten getaucht waren. Ein Geräusch ließ sie auf horchen, um es besser orten zu können schloss sie die Augen und senkte den Kopf. Dann sah sie die Beiden. Er hatte sich seines Oberteils entledigt und war gerade dabei das Selbe bei Sam zu tun. Da diese Persephone aber den Rücken zudrehte konnte sie sich nicht ganz sicher sein. Dafür hatte sie aber nun Gewissheit erhalten das Dan sie entdeckt hatte. Sein Grinsen hatte sich merklich verbreitert, als er ihr irritiertes Gesicht sah. Währenddessen leckte er genüsslich an Sams Hals entlang während seine Hände ihr Kleid lösten. Mit einer fließenden Bewegung fiel das Kleidungsstück zu Boden, Dan schlang derweilen seine Arme um Sams Hüfte und presste sie an sich. Es war völlig klar was er vorhatte. Persephone war so als würde er ihr zuzwinkern, bevor er Sam mit sich zu Boden zu zog. „Schon wach, Engel?!“ Dan schaute herausfordernd, während er wieder aufstand, sich an-zog und zu ihr kam. Provokativ ließ er sein Oberteil aus und baute sich vor der immer noch am Boden befindlichen Persephone auf. „Und Lust bekommen mit zu machen?“ er lachte dreckig und streckte seine Hand aus. Es ging alles so schnell, das Dan gar keine Zeit hatte zu regieren. Persephone schlug seine Hand zur Seite, machte einen Satz nach oben, dabei kamen an jeden Unterarm jeweils 2 Sicheln zum Vorscheinen und warf ihn zu Boden. Ihren rechten Arm hielt sie gegen seine Kehle gepresst, mit den anderen und ihren Körper-gewicht drückte sie ihn zu Boden. „Verschwinde!“ Ob sie es nun zu Sam gesagt hatte oder ob es Dan gegolten hatte, war nicht aus ihren Worten erkennbar gewesen. Aber keiner von Beiden machte Anstalten ihrer Auf-forderung Folge zu leisten. Dan schloss die Augen und leckte sich über die Lippen. „Ich wusste doch dass wir uns noch näher kommen, aber wenn du meine Meinung hören willst. Wenn du noch ein Stück weiter runter rutscht wird es bequemer für uns beide-„ Er hatte das letzte Wort noch nicht ganz ausgesprochen, da surrte etwas gefährlich nah an seinen Kopf vorbei. Er verzog das Gesicht und als er es wieder entspannte, war ein feiner Schnitt auf seiner Wange sichtbar geworden. Seine Züge verfinsterten sich. „Schade, aber wie es aussieht wird es wohl leider mit uns nichts. Denk dran sobald Engel hassen stürzen sie vom Himmelszelt wie Steine. SAM!“ Wie ein Schatten schoss Sam hervor und riss Persephone von Dan herunter. Die am hinte-ren Teil, ihres Kleides angebrachten Tücher, verliehen ihr wahrhaftig das Erscheinungsbild eines Engels. Doch für solche Beobachtungen hatte Persephone keine Zeit, sie rollte mit Sam über den Boden. Ein Bücherregal gebot den beiden Einhalt, als sie mit Schwung dagegen stießen. Eine Er-schütterung lief durch das Holz, was einige Bücher ins Taumel brachte und andere wie Lemminge zu Boden stürzte. Sam hatte derweilen die Oberhand gewonnen und hieb auf den halb ohmmächtigen Geist der Gegensätze ein, als würde es kein Morgen geben. Persephone lehnte halb aufrecht am Bücherregal, gegen das sie geschleudert worden war und steckte Schlag für Schlag ein, die immer mehr Staub aufwirbelten. Nach wenigen Minuten waren die beiden in einer Wolke aus Dreck verschwunden, die sich rasend schnell im ganzen Saal aufbreitete. „Sam, hör auf.“ Dans Stimme drang durch den unwirklichen Nebel aus Schmutz. Der Tonfall den er angeschlagen hatte, war gebieterisch, so als würde man einen Jagdhund zurück pfei-fen. Keine Minute später erhob sich eine dunkle Gestalt im Nebel. Kapitel 10: Nicht wie im Märchen -------------------------------- Ganz wichtig @Taraque, du kennst das Kapitel schon, weil ich es ausversehen schon das letzte Mal mit hochgeladen haben, da war es aber noch nicht überarbeitet. Allen andern wünsche ich viel Spaß beim erstmaligen lesen und hoffe das es euch gefällt. @deyja: willkommen ich freue mich über jeden Kommi/Leser @HasiAnn: ich hoffe das ich dem gerecht werde auch im neuen Kapitel (außerdem ich find deine Schreibstil auch genial, ich liebe Master Soft) @Taraque: wie schon gesagt du kennst es schon (Asche auf mein Haupt streu)jaja unser kleiner Berufspsychopat der Dan... Nicht wie im Märchen „Manchmal läuft es wie im Märchen wo es immer gut ausgeht, wo alles seine Fügung hat und man vom Schicksal spricht. Und weil ihr gerade glücklich seid glaubt ihr ans Happy End. Es ist schön wenn ihr es sagt, auch wenn ich dabei denk: Nichts wird je vorüber ziehen! Die gute und schwere Zeit bleibt für immer stehn.“ Der Ghostwriter stockte bei den Worten und betrachte seine „Gäste“. Jazz und Tucker be-fanden sich weit oben in einen Käfig der frei im Saal der Zeit schwebte. Umgeben von Gitter-stäben, die mit ihren Schatten, gruselige Schreifenmuster auf die beiden Insassen malten. Eine Flucht war unmöglich, zu hoch hing ihr Gefängnis. Und springen würden sie nicht, da war sich der Writer sicher. Dafür hatten sie sich zuviel gewehrt als er sie eingesperrt hatte. Selbstmord schied damit also 100% aus. Aber selbst das hätte ihnen nichts genützt, seitdem er in der Lage war die Zeit mitzugestal-ten. Sollten sie doch springen, er würde zurückspulen, ein paar Süßigkeiten holen und das ganze immer wieder genießen. Das war Unterhaltung wie er sie liebte, besser als jedes Buch was er je schreiben könnte. Der Writer nahm die Brille ab, fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und stöhnte. Was dachte er da nur? Irgendwas hatte sich geändert. Hing es damit zusammen, dass er die Macht des Zeitgeistes absorbiert hatte, war es Dan gewesen der ihn unbemerkt manipulierte, wie alle die sich in seiner Nähe aufhielten? Oder hatte das ganze nicht schön viel früher be-gonnen? Damals als-. Seine Atmung beschleunigte sich, die Bilder waren wieder da. Sie hatten noch die gleiche Wirkung wie damals. Keuchend rang er nach Luft und musste sich mit einer Hand auf den Boden abstützen. „Nein, ich nicht!“ Er schrie die Worte ihn entgegen, aber er hörte sie nicht. Er hatte sie immer ignoriert und weiter gemacht. Das Licht schien ihn zu erdrücken die Wände des kleinen Zimmers kamen näher. Keine Möglichkeit zu entkommen, von diesem Ort. Seine Stimme hallte von den Wän-den wieder, ein schauriges Echo, was niemand je hören würde. Er war allein, für den Rest seines Dasein, ihm ausgeliefert. Ihm der keine Gnade kannte, seine Ziele verfolgte egal wie viele Opfer es gab. Seine Finger versuchten sich in den kalten feuchten Boden aus Stein zu krallen, aber es hat-te keinen Sinn. Er hörte seine Stimme immer noch, selbst jetzt. Er würde immer da sein egal wohin er ging. Mit letzter Kraft brachte er ein leises Wispern zu stande. „Geh weg!“ * Vlad schnaubte und verdrehte die Augen dabei, so das er zur Decke schaute. Das neue Si-cherheitssystem nervte ihn jetzt schon seit mindestens einer Woche. Immer wieder gab es Fehlalarm, ohne dass man einen ersichtlichen Grund dafür ausmachen konnte. Er versuchte schon seit geraumer Zeit das zu beheben aber es war scheinbar unmöglich und langsam hatte er mehr und mehr die Lust verloren danach zu suchen. Am aller liebsten hätte er es einfach abgeschaltet. Er schnaubte erneut und schaute auf den Monitor vor sich. Viele kleine dünne, farbige leuch-tende Linien waren über den Bildschirm verteilt. Eine von ihnen blinkte in regelmäßigen Ab-ständen auf, sie gehörte zu den Sensoren die das Umland des Anwesens absicherten. „Wenigstens mal was anderes.“ Bemerkte Vlad trocken, während er sein Jackett vom Stuhl nahm, auf dem er bisher gesessen hatte. Mit missmutigem Blick durchquerte er den kleinen Raum, der voll gestellt war mit technischem Equipment. Als er die Treppen hochstieg be-gann er leise vor sich hin zu schimpfen. Denn seiner Meinung nach lag es nicht an ihm das der Fehler im System noch nicht gefunden war. Einzig und allein waren die unfähigen Trottel, die die Bauteile herstellten daran Schuld. Sie hatten ihn erst die falschen und jetzt nicht funk-tionstüchtige Teile geliefert. Aber eigentlich war es ja sowie so Jack Fenton gewesen. Auch wenn er nicht mal in die Nähe seines Anwesens gekommen war. Jack war einfach an allem Schuld was in seinen Leben schief lief. Die Sache mit der Ekto-Akne, Maddie, Daniel und vor allen Maddie. Vlad steigerte sich wieder einmal in seinen Hass auf Jack rein, als er durch das Portal ging und quer über das Anwesen lief, zu der Stelle wo der Alarm ausgelöst wurde. Er merkte nicht einmal, dass er die Stelle schon längst erreicht hatte. Erst als sich etwas langes dünnes an seinem Bein entlang strich blieb er stehen. Erschrocken blickte er nach unten. Er stand in einer mit hohen Gräsern bewachsenen Wiese, um die sich in paar alte Bäume gruppierten. Der Inbegriff der romantischen Wildnis, wenn man auf solchen einen Quatsch stand. Vlad gehörte eindeutig zu der Gattung Leute dich sich nicht sehr viel aus einer mit Insekten und Tieren überbevölkerten Idylle machten. Wohl auch deshalb verzog er angeekelt das Gesicht und murmelte etwas, was sich anhörte wie: „Ich muss dagegen was unternehmen!“ Ob er die Wiese, Jack oder das Sicherheitssys-tem meinte bleib dabei offen. Gelangweilt ließ er seinen Blick über die Landschaft wandern. Es war wieder einmal ein Fehlalarm gewesen und mehr nicht. Aber solange es immer noch diese Fehler gab, überprüfte er es lieber jedes Mal. Nicht das er dann eine böse Überra-schung erlebte. Das war im Moment das letzte was er braucht und vor allen wollte. Aber so wie es aussah, war nichts was die Sensoren aktiviert haben könnte in der Nähe. Vlad machte kehrt und war fast außer Sichtweite der Wiese, als ihn ein Frösteln durchlief. Es war keines was man bekam wenn ein kalter Wind seinen Weg unter die Kleidung fand, es kam eher von Tief drinnen. Das bedeutete, hier irgendwo war ein Geist, den er vorhin über-sehen hatte. Vlads Gedanken rasten während er seine Schritte beschleunigte. Er würde erstmal in seiner menschlichen Form bleiben, immerhin hatte er keine Ahnung auf was oder wen er traf. In vielen Situationen hatte es sich als Vorteil erwiesen, wenn seine Gegner annahmen sie hät-ten es mit einen wehrlosen Menschen zu tun. Sie unterschätzen ihn und hatten damit schon verloren. Aber das war jetzt eigentlich nebensächlich. Viel mehr Sorgen machte er sich, wie ihn vorhin so was entgehen konnte. War er so mit Jack beschäftigt gewesen das er nichts anderes mehr wahrnahm? Wachsam checkte er nach logischen Gesichtspunkten und Auffälligkeiten die Umgebung. Bisher konnte er immer noch nicht einschätzen um was es sich hier handelte. Eine Falle, oder auch nur der Kistentölper der Mal wieder auf die tolle Idee gekommen war ihn zu ner-ven. Wer wusste das schon? Wenn es wirklich der Kistenliebhaber sein sollte, würde er sich wünschen nie gestorben zu sein. Vlad grinste bei den Gedanken daran jemanden zu haben an den er seinen ganzen Frust auslassen konnte. Er wurde aber sofort wieder Ernst, als er sich daran erinnerte dass ihn vorhin auch etwas entgangen war, weil er sich nicht mit ganzer Konzentration der Sache widmete. Dann begann er im Kopf die Dinge abzuhacken wo nichts zu finden war, oder die ganz nor-mal aussahen. Grüne Wiese, blauer wolkenloser Himmel, grüne Blätter an den Bäumen, ein grüner Baumstamm, Insekten die sich gegenseitig begatte-. Vlad stockte. Das war ungewöhnlich vor allen auf der Regen abgewandten Seite. Damit konnte er Moos schon mal ausschließen und das konnte nur eines bedeuten. Ektoplasma. Und wo das Blut der Geister war konnte auch der jenige nicht weit sein der das ganze verlo-ren hatte. Vlad bewegte sich vorsichtig durch die hohen Gräser der Wiese auf den Baum zu, der schräg von seinen Ursprungsort stand. Bei jeden Schritt wickelten sich mehr Gräser um sei-ne Beine, die wie dünne Arme nach ihn zu greifen schienen. Nach ein paar Metern schleifte er einen großen Ballen Heu hinter sich her, der im Schneeball-Prinzip mit jeder Bewegung größer wurde. Nicht nur die Wildkräuter schienen sich gegen ihn verschworen zu haben, sie hatte auch noch ihre Freunde die gemeinen Feld- und Wiesenkletten eingeladen mit zu machen. Die wieder fühlten sich nur in der Gesellschaft von allen möglichen Wildblumen wohl. Wie zu Hohn hefteten sie sich an Vlad fest und schmückten seine Hosenbeine. Bis dieser entnervt aufstöhnte: „Es reicht, dieses Unkraut ist anhänglicher wie Jack. Da gibt es nur eine Metho-de.“ Schwarze Ringe erschienen um die Talje vom Habgiergeist, die sich nach oben ausbreiten und seine Geisterhälfte zum Vorscheinen brachten. Ihn war es jetzt völlig gleich ob sein Gegner wusste mit wem er es zu tun hatte. Dieses Unkraut hielt zu lange auf, so dass er eine perfekte Zielscheibe abgab. Und wenn er ehrlich war, er mochte die Vorstellung nicht, dass jemand auf seinen Körper imaginäre Kreise malte und versuchte Schießübungen zu machen. Je näher er kam, umso unverkennbarer wurde der Geruch. Vlad wunderte sich nicht das erste Mal das menschliches und Geisterblut gleich roch. Was aber nichts daran änderte das er diesen Geruch nach Metall verabscheute und nicht unbedingt scharf drauf war denn Unrat anderer hier weg zu räumen. Denn so wie es aussah war es wohl eine ziemlich Sauerei für die sich wieder mal niemand verantwortlich fühlte. Im Umkreis von mindestens 4 Metern, war die grüne Flüssigkeit verspritzt. Die nun an Gras-halmen hing und die Blüten in völlig abwegigen Farben erstrahlen ließ. Aber am schlimmsten sah die Rinde des Baumes aus. Sie war von dem Punkt als die Wurzeln den Boden durch-brachen bis 2 Meter unter dem Blätterdach beschmiert. Obwohl schwer einzuschätzen war, ob die Rinde über die ganze Fläche getränkt worden war, weil im unteren Teil des Baumes ein kleines dunkles Häufchen lehnte. Nach Vlads Überzeugung der wahrscheinlichste Herkunftsort des Ektoplasmas, von dem aber keinerlei Gefahr mehr ausging. Selbst ein sehr mächtiger Geist, als welchen der das Häufen bestimmt nicht bezeichnen würde, hätte das nicht überlebt. Also war er mal wieder die Müllabfuhr. Vlad schnaubte und ließ sich langsam neben den Überresten des Geistes nieder. Wenigstens wollte er das We-sen identifizieren, was hier seine Anwesen verschmutze. Als er mit den Füssen den Boden berührte gab es ein schmatzendes Geräusch und der Habgiergeist verzog sein Antlitz. Noch mehr Überwindung kostete es ihn das Wesen vor ihm anzufassen um zu mindestens das Gesicht vom Blut zu befreien. Als er über den Bereich strich wo er die Wangen vermute-te, hatte er das Gefühl das sich das etwas unter ihn bewegte. Reflexartig zog er die Finger zurück und machte er einen Schritt nach hinten. Der Kopf den er eben noch in der Hand gehalten hatte, fiel zurück in seine Ausgangsposition. Zwei trübe Augen starten unter dem Blut hervor, wobei Vlad sich nicht sicher waren ob sie ihn fixieren konnten weil ein Schleier über ihnen lag. Doch bevor er sich darüber klar werden konnte waren sie schon wieder geschlossen. Vlad hatte den Kopf gesenkt und überlegte. So stand er fast 2 Minuten am Rand der Wiese, während der Wind die selbige wie ein großes grünes Meer bewegte, bis er einen Entschluss gefasst hatte. Mit ein wenig Ekel vor dem ganzen Blut hob der das den seltsamen Geist auf seine Arme und schwebte in Richtung Haus. Die kleine Gestalt schien fast rein gar nichts zu wiegen, so leicht war sie. Darüber war sich Vlad nämlich schon klar geworden. Diese Ekoplasma-erscheinung war eindeutig eine Sie. „Wach auf.“ Eine freundliche Stimme rief sie zurück. Aber wohin sollte sie zurück? Was war geschehen? Musste sie die Stimme kennen die sie weckte? Es fiel ihr erstaunlich schwer ihre Lider zu öffnen. Aber warum bloß? Mehr als ein mickriges Blinzeln brachte sie am Anfang nicht zu stande. Die Stimme war geduldig und versicherte ihr immer wieder dass sie sich Zeit lassen konnte und dass alles in bester Ordnung war. Dann hatte sie es geschafft und sie sah die eisblauen Augen die zu der Stimme gehörten. Augen die sie bestimmt nicht vergessen hätten, aber sie waren ihr unbekannt. Wie alles ei-gentlich, wie sie sich selbst. „Wer bin ich?“ Die Augen sahen sie überrascht an bevor sie von einen Lächeln angesteckt worden, das vom Mund ausstrahlte. Besser konnte es gar nicht laufen. Vlad strahlte nicht nur weil er ganz genau wusste wen er hier vor sich hatte, sondern auch weil sie sich nicht daran erinnern konnte. Das eröffnete ihm ungeahnte Möglichkeiten. Denn er hatte etwas in Erfahrung gebracht was ihn nicht unbedingt glücklich stimmte. Aber nun hatte er einen Trumpf in der Hand. Kapitel 11: Ende aller Tage --------------------------- Dieses Update sollte es schon viel viel eher geben, aber ich habe es schlicht und einfach vergessen. Das passiert eben wenn man an mehreren Sachen gleichzeitig arbeitet. Also bitte entschuldigt *sich demütig verbeug* Dank gilt wie immer an dieser Stelle den Kommi-schreibern Das Ende aller Tage „Wo ist sie, Ghostwriter?!“ Dan konnte man zwar noch nicht in den schummrigen Licht, des Saals der Zeit sehen, dafür aber sehr gut hören. Und noch etwas ließ sich aus seinen lautstarken Auftritt schlussfolgern. Er war verstimmt und das konnte nichts Gutes heißen. Dieser Dämon intrigierte und wütete im Normalzustand ohne Sinn und Verstand aber wenn er außer sich war, wie jetzt, wurde es gefährlich. Langsam kamen seine feurigen fahl blauen Haare in Sicht die wie Irrlichter in dem Dämmer-licht schimmerten. Die Flammen tanzen umher, verzweigten sich und gaben so ein schauriges Licht ab, was nur bestimmte Partien seines Gesichts beleuchtete. Das verlieh seiner Gestalt etwas noch gruseliges und hob seine rot glühenden Augen ab. Wie ein glimmender Brand stachen sie hervor und untermalten seinen Zorn. Wenn man sich einen Teufel vorstellte hätte Dan in seiner jetzigen Verfassung das Klischee des Höllenwesens sogar noch um Längen übererfüllt. Etwas schien gewaltig schief gelaufen zu sein. „Wo ist sie?!“ Abermals brüllte er durch den Raum und stampfte bei jedem Schritt übertrieben auf, so wie ein übellauniger kleiner Junge. Doch was ihn von dem bockigen Kind abhob wa-ren seine Fußspuren. Überall wo seine Füße den Boden berührten leuchteten fahl blaue mit züngelnden Flammen versehne Spuren, auf den steinernen Boden. Der Writer derweilen zeigte sich wenig beeindruckt, sei es um keine Schwäche vor Dan zu zeigen oder weil ihn dessen Belange wirklich nichts angingen. Gehässig und ohne jede Hektik antworte er auf die ihn entgegen gebrüllte Frage. „Du hast doch nicht etwa dein Spielzeug kaputt gemacht oder verloren?“ Als Antwort knurrte Dan etwas Unverständliches und knirschte gefährlich mit den Zähnen. Doch bevor er weiter auf den Writer zu kam schleuderte er ein undefiniertes Bündel über den Boden. Scheinbar hatte er es die ganze Zeit hinter sich her geschleift und war es nun Leid diese überflüssige Last zu behalten. Als das Etwas über den Boden rutschte entstand ein widerwärtiges Geräusch, das sich als Mischung zwischen verreißen und schaben identifizieren ließ. Die Bewegung des Objektes wurde erst vom ehemaligen Zeitglas gestoppt, wo es hart dagegen schlug und in dessen Schatten liegen blieb. Angeekelt verzog der Ghostwriter das Gesicht, das Geräusch sagte ihn schon alles. Er kannte es gut genug um zu wissen dass es daher rührte, das nackte Haut mit hoher Geschwindigkeit über unebenen Boden schlief. In seinen Inneren begann sich mal wieder etwas zu rühren. Erinnerungen versuchten durch den dicken Schleier des Vergessens und der Bosheit zu dringen. Dan stand jetzt direkt vor ihn und schnaubte wütend. „Ich habe dich was gefragt, Writer! Wo ist sie?“ bei den letzten Worten deutete er auf das Zeitglas wo immer noch das unförmige Bündel lag. Der Ghostwriter zog die Augenbraun hoch und legte den Kopf schief. Wie es aussah hatte Dan es geschafft den Körper den er für Sam erschaffen hatte unbrauchbar zu machen. Er wollte gar nicht wissen wie es dazu gekommen war. Nun lag die leblose Hülle auf den Boden und wartete darauf dass der Writer ihre Seele fand, damit Dan sie sie erneut versklaven konnte. „Pass das nächste Mal besser auf. Ich verspüre nicht das Bedürfnis für dich dein Spielzeug zu reparieren.“ Der Ghostwriter hatte sich umgedreht und schwebte in Richtung Zeitglas. Seine perfide Neugier wollte wissen, wie Dan Sam kaputt gespielt hatte außerdem brauchte er das das Zeitportal um ihre verlorene Seele zu finden. Aber er kam nicht weit etwas hatte ihn an der Schulter gepackt und hielt ihn fest. Die Finger gruben sich durch den weichen Stoff seines Umhangs und krallten sich in seinen Nacken. Der Dichter knurrte genervt und blickte über die Schulter. In diesem Moment traf ihn eine Faust völlig unvorbereitet im Gesicht. Das widerwärtige Geräusch von brechenden Knochen halte durch den Saal der Zeit und noch bevor das Echo zeit hatte zurück geworfen hatte das Reißen von Stoff es überlagert. Dan hatte den Writer brutal ins Gesicht geschlagen und zerrte ihn jetzt an seinen Umhang vom Boden hoch. Aber nur so weit das sein eigenes Gesicht wenige von den des Geister-dichters entfernt war. Seine Augen hatten wieder diesen gefährlichen unberechenbaren Ausdruck bekommen. In ihnen glimmte die Wut und alle schlechte Emotionen die je das Ant-litz der Welt sahen. „Es ist deine Verfluchte Idee. Sieh zu das du es jetzt wieder hin biegst. Sonst könnte es sein das du deiner kleinen Freundin bald Gesellschaft leistest!“ Dabei zeigte er zu dem unförmigen Bündel was im Schatten es Zeitglases lag. Nach einen wütenden Schnauben ließ er den Writer wieder zu Boden fallen. Doch statt ihn jetzt aufzuhelfen holte er noch einmal aus und schlug zu. Der Dichter schlitterte über den Bo-den und kam neben dem Zeitglas zu liegen. Sein Umhang war an einigen stellen zerrissen, die Brille im rechten Glas gesprungen und auch sein Gesicht hatte einiges abbekommen. Über seinem Auge befand sich eine Platzwunde und auch seine rechte Schläfe sah nicht mehr gesund aus. Seine jetzt weißen Haare hingen ihn wirr in Gesicht und einigen hatten einen Überzug aus einer grünen Flüssigkeit erhalten. Mit der linken Hand wischt sich der Writer durch über diese Stellen und begutachtet den Schade den Dan angerichtet hatte. Dabei zischte er etwas un-verständliches was mit großer Wahrscheinlichkeit einige Flüche auf diesen rot äugigen Dä-mon erhielt. Bevor er wieder aufstand, nahm er seine Brille ab und fasste zur Seite, um etwas Stoff seines Umhangs zum putzen zu benutzen. Dabei blickte er neben sich um nicht ins Leere zu greifen. Auf seinem Gesicht erschien ein entsetzter Ausdruck. Statt die Brille zu reinigen, schob er sie sich wieder auf die Nase und beugte sich zur Seite. Ihn starrt ein mit einer Narbe entstelltes, rotes, blindes Auge entgegen. Das hier war nicht die kleine Freundin von Dan. Die Hand mit der sich der Writer abgestützt hatte, begann sich zu verkrampfen bis sich die Fingerknöchel weiß abhoben. Mit der anderen berührte er vorsichtig die Narbe. Es gab kei-nen Zweifel mehr. Ein Strudel von Erinnerungen löschte langsam seinen Sinn für die Realität. Sein Blick war starr auf eine Stelle gerichtet ohne etwas zu sehen. Jeder Muskel seines Körpers hatte sich ange-spannt um ihn die größt mögliche Kraft zur Verfügung zu stellen. Aber das würde keinen Un-terschied machen. Er war wieder da und auch dieses Mal würde es kein Entkommen geben. Der Writer schaute sich gehetzt um, aber alles um ihn herum war wieder einmal in Dunkelheit gehüllt. Es war nur noch eine Frage von Sekunden bis seine persönliche Hölle über ihn herein brach. Er blickte auf seine Hände die übersät waren mit Narben, Abschürfungen und eigentlich nur noch aus Knochen und Sehnen bestanden, wie der Rest seines Körpers auch. Selbst bei dieser absoluten Dunkelheit die hier immer herrschte konnte er das erkennen. Seine Augen hatte zwar einige Zeit gebracht bis sie es fertig brachten, aber nun war ihm die Finsternis vertraut. Sie war zu einem Teil von ihm geworden. Hatte sich tief in seine Seele ge-fressen und Besitzt von ihm genommen. Immer öfter ertappte er sich dabei, dass er darüber nach dachte wie er es den Halbgeist heimzahlen konnte. Am Anfang hatte er die Gedanken immer zurück gedrängt aber mit der Zeit wurden sie immer verlockender. Ein Teil in ihn schrie förmlich nach ihnen und wünschte sich nichts sehnlicher als sie in die Tat umzusetzen. Das Schloss knackte und ein Lichtstrahl fiel in den winzigen Raum. In der Türöffnung standen mehrere Gestallten und betraten nacheinander die Zelle. Zu Anfang hatte der Writer sich noch gewehrt wenn sie ihn in den hell erleuchteten Raum schleppten, wo er schon auf ihn wartete. Aber umso mehr er sich sträubte, umso härtet schlugen sie zu. Sie waren immer mindestens zu 3. wenn sie ihn holten. Zwei hielten fest während der andere ihn auf brutale weise einbläute mitzukommen. Die Schläge saßen und waren gezielt ausgeführt. Sie wussten welche Stellen sie treffen mussten, damit der Gefangne keine Gegenwehr leistete. Aber das würden sie heu-te nicht brauchen. Willig senkte der Writer seinen Kopf, lief sich an den Oberarmen packen und abführen. Mit Absicht hielt er die Augen geschlossen. Er wollte nicht wissen wer noch hier war, denn helfen würde ihn sowie keiner. Sie duckten sich doch wenn er an ihren Zellen vorbei geführt wurde Tag täglich. Ja sie konnten sich vorstellen was dieser Teufel immer mit ihm anstellte. Denn wenn er ein paar Stunden später mehr tot als lebendig zurück geschleift wurde, be-gann das Tuscheln um ihn herum. So viel hatte er immer mitbekommen, wenn er in seine Zelle zurück geschleudert wurde und auf den kalten Boden liegen blieb. Seine Gedanken wurden jäh abgeschnitten, als er den steril ausgeleuchtet Raum betrat. Selbst mit geschlossenen Augen wusste er dass er wieder da war. Hier lag immer der abartige Geruch von Reinigungsmitteln und Alkohol in der Luft, außerdem konnte er seine Anwesend-heit fühlen die das ganze Zimmer auszufüllen schien. „Ich habe dir doch gesagt ich werde bis ans Ende aller Tage hier auf die warten. Also wenn du deine Meinung heute ändern willst, Writer, lass es mich einfach wissen.“ Seinen Worten war ein hässliches Grinsen gefolgt, welches seinen weißen Schädel noch mehr entstellte. Walker ging mit langsamen Schritten um ihn herum und beobachtet interessiert wie ihn die Wachen an den Stuhl fesselten. Zuerst sichersten sie seine Füße mit einen auf Hochglanz po-lierten Metallband, dann waren seine Handgelenke an der Reihe. Als das letzte metallne Kli-cken sich im Raum verloren hatte waren sie fertig und entfernten sich ohne ein weiteres Ge-räusch von den Beiden. Der Wächtergeist hatte derweilen in einer der hell ausgeleuchteten Ecken des Zimmers platz genommen und schien ganz versunken zu sein in die Betrachtung von einigen bizarr Ausse-henden Gegenständen die auf dem Tisch neben ihm lagen. Mit einer Hand nahm er vorsich-tig eines dieser Gerätschaften auf und strich leicht mit der Vorderseite über den Daumen der anderen Hand. Kaum hatte das Instrument seine weiße fahle Haut berührt, zeigte sich an die-ser Stelle ein Millimeter feiner Riss durch den etwas Grünes sickerte. Noch während er es wie-der an seinen Platz auf den Tisch legte, hatte er sich zum Writer gewandt der stur an die e-benfalls weiße sterile Decke starrte. „Erkläre es mir Ghostwriter, wie kann jemand mit deinen Talenten so stur sein zu erkennen wo sein Platz ist? Ich biete dir die Change Rache zu nehmen an den der dich hier her gebracht hat und du verweigerst es. Und alles nur aus Gründen deiner Überflüssigen Moral und deines Nichtsnutzigen Gewissens?“ Walker stand neben den Writer und beugte sich zu ihm herab. Sein fauler Atem schlug den schwarz Haarigen Geist ins Gesicht und nahm ihm die Luft. In seinen Kopf begann sich die Dunkelheit auszubreiten, Stück für Stück robbte sie voran immer direkt auf den Weg zu seiner Seele. Mit seiner inneren Stimme wollte er sie zurück treiben, in die Ecke wo sie sonst immer so verlockend lauerte. Ihn lockte, ihn schmeichelte und ihn ein gutes Ende von alle dem hier versprach. Aber dieses mal war er einfach zu leise, seine Stimme hatte die Gewalt verloren, sie war nicht mehr als ein wispern. Und so kehrten sich die Verhältnisse um. Sein einst so starker Wille saß nun in der Ecke und musste beobachten was geschah. Unfähig einzugreifen oder ihn aufzuhalten. Er hatte sich selbst verloren, oder zu mindestens einen Teil von ihm. Walker fiel die Veränderung erst auf als er eines seiner bizarren Spielzeuge mal wieder einen Test unterzog. Chirurgisch präzise fraß sich die hauchfeine Klinge in die pergament-farbenen Haut des Writers. Der Wächtergeist leckte sich genießerisch über die Lippen und schloss die Augen. Das Brechen des Widerstands zwischen Haut und Klinge versetzten ihn immer wieder auf neue in Ekstase. Erst als ich die schwarze Flüssigkeit über die Hände ran blickte er auf. Die Augen des Writers funkelten ihn dunkelrot an und mit düsterer rauer Stimme flüsterte er den Wächtergeist zu. „Wir machen es aber auf meine Weise…“ * Langsam lösten sich die Trugbilder der Vergangenheit wieder auf und die ebenso grausame Realität blickte ihn mit leerem rotem Auge an. Er hatte seine Position nicht verändert während die Erinnerungen durch ihn hindurch gerauscht waren. Er lag immer noch halb aufrecht auf den Rücken neben den dem was vom Geist der Gegensätze übrig geblieben war. Mit einem Ruck setzte er sich auf und lehnte sich vorsichtig zur Seite. Abermals strich er sacht über die Narbe, die sich vom Scheitel bis zu Kiefer zog. Dabei murmelte er leise ihren Namen. Dann lug er sie auf seine Arme und erhob sich schwankend. Mit ihr zusammen bewegte er sich durch den Saal der Zeit in Richtung einer der großen grünlich-blauen Säulen die das gan-ze Gewölbe hielten und den nun verstimmten Zahnrädern als Verankerung dienten. Auf den Weg dort hin blickte er nach Oben, in dem Käfig über ihn waren immer noch Dannys Freunde gefangen. Er hatte sie dort eingekerkert als seine höchst eigene Versicherung, falls irgendetwas schief gehen sollte, denn so hatte er immer noch etwas in der Hinterhand, mit dem sich verhandeln ließ. Aber um die beiden da in ihren Käfig machte er sich keine Sorgen, seine Gedanken waren eher auf die Person vor sich gerichtet. An der steinernen Säule angekommen, ging er in die Hocke, setzte Persephone ab und lehnte sie mit den Rücken an das kalte Mauerwerk. Dann stand er geräuschlos auf. Seine Augen glühten rot und sein weiter weißer Umhang flatterte als wäre ein gewaltiger Windstoß darunter gefahren. Vor ihn verschien ein altes großes Buch mit vergilbten gelblichen Seiten, sein Schal umfasste ein Tintenfass und in der Hand hielt er eine große verzauste Feder. Licht und Schatten, Sühne und Schuld Zum Leben gebracht, nun abhängig von meiner Huld. Kaum hatte er die Worte geschrieben und leise dabei ausgesprochen, schwirrten verwobene Nebelschleier durch den Raum die sich mit gespenstigender Geschwindigkeit auf die Beiden zu bewegten. Kurz bevor sie den Dichter erreichten machten sie einen scharfen knick und flossen um ich herum auf Persephone zu. Bei ihr angekommen wirbelten sie um den Geist der Gegensätze herum und streiften sie sanft mit ihren weißen kalten Schimmer, bis sie ganz von ihnen eingehüllt war. Sie hoben sie vom Boden und richteten sie wieder auf. An den verletzten Stellen legte der Nebel feine glimmend weiße Tröpfchen über die Wunden und verschloss sie wieder. Zum Schluss drangen der verbleibende Dunst in sie ein, so das ihre Haut von innen heraus ein kaltes Leuchten erhielt. Es war nicht solch eins was den meistens Geistern sowie schon gegeben war, sondern kalt und unnatürlich. Mit diesem Glimmen schwebte sie langsam zu Boden, einen halben Meter über den Boden beschleunigte sich ihr Fall so als könnte sie es noch nicht steuern. Doch sie fiel nicht wie zu erwarten auf den harten Boden, sondern wurde aufgefangen. Die hellen weichen Tücher schmiegten sich an sie und verhinderten weitere Verletzungen, die der Aufprall nach sich gezogen hätte. Dan beobachte das ganze Schauspiel der Weilen aus den Schatte einer Säule. Anzüglich verzog er das Gesicht. Er hatte ja geahnt dass der Writer nicht ohne Grund ihn zu Persephone geschickt hatte. Aber darauf wäre er nicht so schnell gekommen. Immer noch grinsend trat er aus den Schatten hervor. „Ich fände es nun gerecht wenn du dich jetzt wieder meinen Angelegenheiten widmen könntest.“ Seine tiefe dunkle stimme halte durch den Raum und ließ den Writer den Kopf dre-hen. „Warum sollte ich das jetzt tun, du hast sie so zugerichtet.“ Seine Augen waren zu kleinen Schlitzen geworden die Dan feindselig anstarten. „Ganz einfach du verhindertet Dichter, weil ich auch meinen Spaß haben will!“ Dan seiner-seits war nicht minder geladen wie der Ghostwriter und knirschte gefährlich mit den Zähnen. Man konnte förmlich spüren das nur noch ein kleiner Funke reichte um die Luft zum explodie-ren zu bringen. „Ich will euch ja nicht stören, aber ich hätte etwas was eure Diskussion auf eine neue Ebene bringen könnte.“ Eine Dritte Stimme hatte sich in die Auseinandersetzung eingemischt. Dan und der Ghostwriter drehten sich nahezu synchron in die Richtung aus der die Stimme kam. Während der Writer seine Arme verschränkte stellte sich Dan heraus fordernd hin und bleckte seine spitzen Eckzähne. Er war es auch der als erstes sprach. „Was hast du uns denn anzubieten Habgiergeist? Was unsere kleine Meinungsverschiedenheit verändern könnte?“ Vlad seiner seits hatte wieder einmal sein undurchschauliches Pokerface aufgesetzt und be-trachte voller Interesse seinen Fingernägel, bevor er sich nach einer sehr großzügig bemesse-nen Dramatik Pause bequemte zu antworten. „Einen kleinen Handel, mit einer Person die zumindest einer von euch sehr zu schätzen weiß.“ Mit einer Bewegung seines Capes lies er die Umrisse eines Menschen erscheinen. „Sagen wir mal jemand hätte da etwas gefunden, was einen anderen wichtig ist. Und dieser überaus bescheidene Finder gibt das wertvolle Stück ganz selbstlos den Besitzer zurück. Er könnte doch bestimmt erwarten das dieser ehrenwerte und nun überglückliche sich bereit erklärt, dem Finder sprich mir einen kleinen Gefallen zu erweisen?“ Bei seiner Rede hatte Vlad immer wieder seine Finger gespreizt und wieder geschlossen. Zum Ende hin fixierte er Dan und grins-te ihn an. „Was willst du als Gegenleistung, Habgiergeist?“ Dan grinste Vlad ebenso an und kam ein wenig auf ihn zu geschlendert. Der Ghostwriter betrachtete beide aufmerksam aber auch resigniert. Ihn ging es schließlich nichts an, außerdem hielt er ja immer noch die ziemlich schwache Persephone, die sich noch nicht ganz erholt hatte. Also war er seiner Meinung mehr als ausgelastet mit den zuhören. Während dessen ging das Gespräch der Beiden weiter. Vlad war jetzt wieder am Zug, er er-läuterte gerade mit Nachdruck seine Forderungen. „Du bekommst Dannys kleine Freundin und ich dafür die Zusicherung dass du Maddie kein Jahr krümmst.“ Der Habgiergeist verzog das Gesicht und fügte hinzu. „Sind wir und einig?“ „Mhm Maddie“ Dan genoss den Namen regelrecht auf dem Zuge als er ihn noch mal wie-derholte, dann sah er Vlad und erwiderte. „Ich denke wir sind uns einig, wenn du sie dann hier her holen könntest wäre ich dir zu Dank verpflichtet, oh großmütiger Finder.“ Vlad ließ abermals den spiralförmigen Wirbel erscheinen und wenige Sekunden später tauch-te Sam an derselben Stelle auf. „So ich habe meinen Teil erfüllt, hier so gut wie neu und sogar gereinigt.“ Anerkennend hob Vlad die Hand und deutete auf Sam. In diesen Moment schnell-te Dan vor und packte Vlads Arm. „Du solltest doch als ein Teil von mir wissen das wir nicht viel von Vereinbarungen halten?“ Mit diesen Worten versetzte er ihn einen gezielten Schlag so dass der Habgiergeist zu Boden ging und dort auch liegen blieb. „Dan!“ Eine weitere Stimme halte durch den Raum. Doch diese war geprägt von Wut und zorniger Erregung. Dan schnaubte verächtlich und knirschte mit den Zähnen. Ihn war es heu-te wirklich nicht vergönnt ein wenig zur Ruhe zu kommen. An einen der Fensteröffnung stand eine Siluette die sich dunkel vor der grünen Geisterwelt abhob. Kapitel 12: Wendepunkte ----------------------- Was gibt es vorher noch zusagen? Vielleicht nur das ich mit den Kapitel nicht wirklich zufrieden bin, ich weiß nicht woran es liegt aber ich finde es könnte besser sein. Mein Dank gilt Semiramis-Audron (ich hoffe ich habe das jetzt richtig geschrieben) für den netten Kommentar. *grins* Ich hoffe ihr schreibt schnell an euer RPG weiter, ich kann kaum noch warten. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen Ok halt ich habe was vergessen, wer schon mal einen kleine Vorabversion der nächsten 2 Kapitel lesen will, www.phantomboard.de dort stehen sie in der Fangallerie unter unfertiger Fanfictions. „Ach schau mal an wen haben wir denn da, den großen Helden, den einsamen Bezwinger des Bösen und Verteidiger der Tugend“ Dans Stimme hatte einen höhnischen und überhebli-chen Tonfall angenommen als er sich so an Danny wandte. Seine Augen blitzen herausfor-dernd und sein Mund hatte sich zu seiner ewig gleichen Grinsekatze Grinsen verzogen. Es war ganz offensichtlich dass er Danny reizen wollte, damit dieser die Beherrschung verlor. Und was bot sich da in seinen Augen besser an als der ausgewachsenen Heldenkomplex, seines jüngeren Ichs? Denn wenn er Danny aus der Reserve lockte, würde dieser als erster seine Karten offen legen und es war immer gut sich einen Vorteil zu sichern. Dunkel lachte er in sich hinein, diesen Teil seine Persönlichkeit hatte er eindeutig von Vlad. Das taktische Planen und die Skrupellosigkeit jeder Schwäche seines Gegners zu seinen Vorteil auszunutzen. Dan warf einen kurzen Blick über die Schulter aber vom Writer war nichts mehr zu sehen. Das konnte nur heißen dass dieser sich in die totale Finsternis zurückgezogen hatte und dort wie ein Raubtier geduldig auf seine nichts wissendes Beute wartete. In ihn jubilierte es allein bei der immensen Auswahl an Möglichkeiten, um Danny unermessli-ches Leid zu zufügen. Ja er war Böse und er genoss diesen Zustand in vollen Zügen. Immer noch in seiner Boshaftigkeit schwelgend richtete Dan seine Augen wieder in Richtung Fensteröffnung. Fast rechnete er damit, dass ein schwarz weißes Schemen auf ihn zu geschos-sen kam. Aber im Zwielicht der Hereinfallenden Geisterwelt stand immer noch sein jüngeres Ebenbild. Dans Verhöhnungen schienen ihn nicht einmal erreicht zu haben, denn sein sonst so hitziges Gemüt hatte keinen Anstallten gemacht, sich ohne Plan und Sinn auf Dan zu stürzen. Der unten Stehende knirschte mit den Zähnen. „Ich weiß wie du ihn von dort oben runter bekommst.“ Die dunkle Stimme des Ghostwriters war genau neben seinem Ohr aufgetaucht. Dan musste sich nicht umdrehen um zu sehen das der Writer eine spitzen Zähne zeigte und ein Grinsen aufgesetzt hatte was seinen beina-hen ebenbürtig war. Zur Andeutung dass er gewillt war sich einen Vorschlag unterbreiten zu lassen, nickte er lang-sam mit dem Kopf. Darauf hin wisperte ihn der Dichter seinen Plan in Ohr. Dans Gesicht verzog sich zu einen ebenfalls zu einen Grinsen, doch war seins noch eine gan-ze Ecke psychopatischer. Das Aussehen konnte eben doch täuschen. Wer hatte erwartet dass eine so schwarze Seele in diesen Körper wohnte. * Clockwork schoss an den ewig grünen Wirbel der Geisterwelt vorbei. Hier und da einer Tür zu den einzelnen Refugien und Rückzugsgebiete der Geister ausweichend. Er war es nicht ge-wöhnt sich in dieser Weise fortzubewegen und seine aufgerissene Wunde machte es auch nicht unbedingt angenehmer. Er kniff die Augen zusammen so dass vor seinen geschlossenen Liedern Sternchen einen wil-den Reigen tanzten. Während sein Bauch zur Untermahlung eine Welle der Übelkeit und Schwindels durch ihn hindurch schickte. Der Geist der Zeit sackte mit einem Mal ein ganzes Stück nach unten, bevor er sich wieder abfangen konnte. Gerade noch rechtzeitig um nicht mit einen großen Gesteinbrocken zu kollidieren. Das Adrenalin pulsierte durch seine Adern und seine Atmung war unregelmäßig. Stöße von Luft peitschen durch seine Lunge, brannten in der Luftröhre und brachen aus seinen Mund. Er schüttelte den Kopf und gab sich einen Ruck. Er musste so schnell wie möglich sie erreichen. Am Besten noch bevor die anderen ihre Kräfte wieder freigesetzt hatten und diese ihren Weg zu ihr zurück fanden. * Danny stand ganz still da und suchte den Saal der Zeit mit seinen Augen ab. Aber zurzeit konnte er nur Dan ausmachen der am Rand der Schatten stand, die nun den größten Teil des Raumes verschluckten. Vom Ghostwriter war nicht zu sehen. Er wusste nicht ob er darüber erleichtert sein sollte, denn immerhin hieß das ein potenzieller Gegner weniger. Anderseits konnte das bedeuten dass dieser wieder eine neue Teufelei vorbereitete. Seine Augen schweiften immer noch umher, als er über die offensichtliche Abwesenheit des Writers nachdachte. Als sie in der Höhe des Raumes etwas Rotes streifen schlug etwas in sei-nen Unterbewusstsein Alarm. Wenn eine Farbe hier nicht hingehörte dann war es der Komplimentärkontrast zu den sonst alles so beherrschenden Grün. Aber der Farbpunkt war zu weit entfernt um eine konkrete Aus-sage über ihn treffen zu können. Danny war hin und her gerissen. Innerlich tobte immer noch die Wut und die Trauer aber auch eine Stimme die ihn Achtung gebot mischte sich darunter. Sie mahnte ihn nicht einfach kopflos zuzuschlagen. Das es die Stimme von Sam war die Danny zur Vernunft aufrief machte es nicht unbedingt einfacher abzuwägen was das Richtige in dieser Situation war. Aber einfach hier stehen würde ihn auch nicht weiter bringen. Danny stieß sich mit den Füßen ab und war nur Sekundenbruchteile später in der Luft. Er würde sich diesen Punkt ansehen und dabei Dan und seine Umgebung genau im Auge behalten. Da sich Dan als der Überlegen fühlte würde er wohl nicht sehr viel gegen einen Standort-wechsel von ihm einzuwenden haben. Wenn man sich bei diesen Berufspsychopaten auf etwas verlassen konnte, war es seine grenzenlose Selbgefälligkeit und Überschätzung, das er wohl ganz und gar von Vlads Hälfte übernommen hatte. Trotzdem achtet Danny immer penibel drauf den größt möglichen Abstand zwischen Dan und sich zu halten und ihn nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. So dauerte es natürlich länger den Farbpunkt zu erreichen, denn er wollte sein älteres Ego nicht den Rücken zu drehen. Als er nun näher kam, zeigte sich das noch andere Farben sich bei den Rot befanden. Das ungute Gefühl nahm immer mehr Platz in Dannys Bauch ein und sein Atem beschleunigte sich als er eine der vielen massiven Säulen umrandete die den finalen Blick ihn noch verwehr-te. Er schaute sich überwachend nach Dan um, aber etwas anders trat in sein Blickfeld. Sofort stoppte er. Sein angespanntes Gesicht lockerte sich als er das leise klirren der Glöckchen hör-te, die jede Bewegung untermalten. Direkt unter ihn bewegte sich Persephone wie ein Sche-men durch die Dunkelheit zielstrebig auf etwas zu. Danny blieb in der Luft stehen, immerhin wollte er Dans Aufmerksamkeit nicht unbedingt auf seine so plötzlich aufgetauchte und zurzeit einzige Verbündete lenken. Persephone streckte ihre Hand nach etwas oder jemanden aus, den Danny von seinen jetzi-gen Standpunkt nicht sehen konnte. Irritiert beobachte er sie. In seinen Kopf tobte ein wahrer Orkan an Gedanken. Als sie zu ihm schaute dachte Danny zuerst dass sie ihn damit bitten wollte sich ein wenig in der Fülle seiner Gedanken zu mäßigen. Aber ihr Gesichtsausdruck verwirrte ihn jetzt vollstän-dig. Persephone blickte eher belustigt. Danny schwebte noch ein paar Zentimeter nach links, sodass sein Blickfeld nicht mehr von der vor sich befindlichen Säule verdeckt wurde. Persephones Finger hatten inzwischen Zeit das erreicht nachdem sie sich gestreckt hatten. Sanft malte sie mit den Fingerspitzen der rechten Hand Spirale und Kreise auf den Oberarm von Sam. Ihre Bewegungen waren ruhig und wanderten so den Arm von Dannys Freundin empor. An ihrem Schlüsselbein hielt sie inne und fuhr den herausstehenden Knochen ab. Als ihre Hand direkt in der kleinen Kuhle unter ihrer Kehle für einen Moment zur Ruhe kam, griff sie mit dem linken Arm um Sams Hüfte um sie näher an sich zu ziehen. Dann schob sie ihre ande-re Hand an Sams Nacken entlang und beugte ihren Kopf ein Stück zu sich. Danny war nicht fähig einen klaren Gedanken zufassen. Sam war tot das hatte Persephone ihm im Krankenhaus mehr als nur bildlich vor Augen geführt. Nicht in der Lage das gesehene zu verarbeiten oder in einen logischen Zusammenhang zu setzten, beobachtete die beiden wie hypnotisiert. Persephone beugte sich zu Sam um die letzte Distanz zu überwinden, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Ihre rechte Hand hielt immer noch den Kopf ihrer Gegenüber, aber ihre Finger hatten begonnen in Sams Haaren zu wühlen. Sie legte den Kopf leicht schräg und lächelte während sie begann Sam zu küssen. Sanft trafen ihre Lippen aufeinander. Der Geist der Gegensätze zog ihren Kopf danach ein winziges Stück zurück, so dass ihre Zunge mehr Spielraum bekam um Einlass in den Mund ihrer Gegenüber zu bitten. Aber sehr lange musste sich nicht betteln, denn Sam lächelte sie ver-führerisch an und ließ keinen Zweifel daran was sie mehr wollte. Persephone fuhr noch einmal ihre Lippen ab bevor sie sich daran machte mit der Zunge Sams Mund zu erkunden und klei-ne Machtkämpfe über die Vorherrscht auszutragen. Einmal war sie stärker und sie umkreiste die Zunge der Schwarzhaarigen und drängte immer tiefer in sie. Das andere Mal gebot Sam ihr Halt und trieb sie zurück, dass sie wohl oder übel sich das Spiel in ihren Mund gefallen las-sen musste. Und wenn es Unentschieden stand und keiner die andere überlisten konnte, lieb-kosten sich ihre Zungenspitzen solange außerhalb ihrer Lippen bis eine nachgab. „Ladies“ Dan war aus dem Hintergrund aufgetaucht und kam ganz selbstverständlich auf Sam und Persephone zu, die sich bei seinem Auftreten von einander getrennt hatten. Er legte seinen Arm um Sams Hüfte und grinste genießerisch als seine Finger fanden, was er begehrte. So belohnt wandte er sich zu Persephone. „Ich wusste doch dass wir ein klasse Team sind.“ Dabei zog er eines seiner Augenbraun hoch, bevor er weiter sprach. „Aber unseren Kleinen scheint es nicht gefallen zu haben.“ Dan blickte sein jüngeres Ebenbild mit einen abschät-zenden Blick an, bevor seine ganze Aufmerksamkeit auf Sam, neben ihn wanderte. Die kalte Wut stieg in Danny auf. Wie eisiger Dunst suchte sie sich den Weg zu seinen Herzen. Sie war die ganze Zeit da gewesen und hatte gewartet. Versteckt und Verborgen aber immer präsent. Jetzt witterte sie ihre Chance und kam wie ein ausgehungertes Tier heran geschli-chen. Genährt einzig und allein von der Trauer. Sie hatte die Wut zwar nicht sättigen aber am Leben halten. Sein Herzschlag beschleunigte sich, ebenso seine Atmung. Gedanken drehte sich in seinen Kopf und flüsterten ihn viele Möglichkeiten zu wie er sich in Vergeltung üben könnte. Seine Finger zuckten nervös, als suchten sie nach einem Grund sich zur Faust ballen zu können und dann zuzuschlagen. Danny schloss die Augen und zählte langsam von 10 herunter. 10, 9, 8 ,7, 6. Normalerweise hat er an dieser Stelle immer seine Beherrschung zurück gewonnen, aber die Wut brannte weiter mit heller Flamme. 5, 4, 3, 2. Seine Faust schoss vorwärts. Dan lachte schallend als er Danny mit einer grazilen Bewegung auswich. „Ich wusste doch dass dich das nicht kalt lässt. Und wie fühlt es sich an Verraten zu werden? Einmal von deiner süßen kleinen Freundin, die sich so selbstlos geopfert hat und dann von dem Geist der dem du leichtsinnig dein Vertrauen geschenkt hast. Ich glaube du hast es einfach nicht drauf. Schade Danny, aus dir hätte mal etwas werden können.“ Dan glitt zurück an die Grenze zwischen Licht und Schatten und tauchte in diesen ein. Unsichtbar aber umso gefährlicher. Danny kam schnaubend zum stehen und sah sich um. Aber viel Zeit zum Überlegen blieb ihn nicht, denn etwas surrte gefährlich nahe an seinem Gesicht vorbei. Persephone hielt die Bänder mit den mondförmigen Sicheln fest zwischen ihren Fingern und wirbelte sie mit tödli-cher Perfektion um sich. Eben hatte sie ihn fast erwischt, nur um Haaresbreite war er ihr entgangen. Die Sicheln be-wegten sich so schnell, das sie nur noch als bronzefarbene Schleier wahr zu nehmen waren. Danny konzentrierte sich, denn jeder Kontakt mit diesen Instrumenten hatte wie er nur zu gut wusste schwer verheilende Folgen. Aber ein Vorteil war auf seiner Seite, Persephone musste immer im Rhythmus der Schwünge bleiben damit sie selbst nicht ihre Waffen zu spüren be-kam. Dieser Umstand macht sie im Gegensatz zu ihm ein wenig träge was die Reaktionsbe-reitschaft betraf. „Ah“ Ein Schlag traf Danny unvorbereitet kurz unterhalb des Solarplexus. Mit einem klagenden Laut entwich die Luft aus seinen Lungen. Reflexartig krümmte er sich und schirmte sich mit einer Hand gegen neue Angriffe ab. In diesen Moment surrte ein Sichel auf seinen Kopf zu. Er konnte sich gerade noch nach vorne werfen, bevor die Klinge die Hälfte seines Schädels ab-getrennt hätte. Stattdessen segelten jetzt etwas von seinem weißen Haar zu Boden. Nur we-nige Zentimeter neben ihm kamen diese auf den Boden zu liegen. Er stemmte sich so schnell er konnte wieder hoch. Denn so auf den Boden liegend gab er ein allzu leichtes Ziel ab. Doch daran wurde er gehindert. Ein gezielter Tritt zwischen die Schulterblätter, machte seine Anstrengung vergebens. Ganz zu schweigen von den Schmerzen die durch diese Berührung durch ihn jagten. Trotzdem rollte sich Danny nach links und das Gewicht auf seine Rücken löste sich. So mit den Bauch nach oben liegend ergriff er den Fuß der ihn zu Boden gedrückt hatte und nahm erneut Schwung. Er verlagerte sein ganzes Gewicht und rollte sich abermals nach links und brachte damit sei-nen Angreifer aus dem Gleichgewicht. Mit einen ekelhaft knirschenden Geräusch kam dieser auf. Danny ließ keine Zeit verstreichen, denn solange er in Bewegung war würde es Persephone schwerer fallen ihn Schaden zuzufügen. Er drückte sich nach oben und brachte sich so über seinen Angreifer. Er stockte, ein Deja vu hielt seinen Körper in eisiger Erstarrung. „Sam“ flüsterte er als er seinen am Boden liegenden Gegner betrachtete. „Schsss“ Danny zuckte zusammen. Eine der Sicheln hatte ihn am Schulterblatt erwischt. Durch den Riss suchte sich sein Geisterblut feurig brennend einen Weg nach draußen. Sam hatte die Zeit genutzt um sich wieder aufzurichten. Wie ein tödlicher Engel stand sie da. Dunkel, schön und tückisch. Dann ging sie zum Angriff über. Während sie frontal auf Danny zu schoss hielt sie ihre Arme hinter dem Rücken verborgen. Erst kurz bevor sie ihn erreichte zog sie diese mit einer sich vor der Brust kreuzenden schnellen Be-wegung hervor. In ihren Händen glänzten jeweils 15 Zentimeter lange Kegelförmige Messer, die spitz zusammen liefen. Die rund verlaufenden Klingen waren geschwärzt und matt. Sam drehte die Messer in ihrer Hand, das sie zwischen Zeige- und Mittelfinger herausschauten und auf den Handteller auflagen, so dass die möglichst viel Schaden anrichten konnten. Mit einer gleichsam kraftvollen wie auch grazilen Bewegung holte sie mit den rechten Arm aus, um den immer noch am Boden knienden Danny zu attackieren. Ihre linke Hand bildete den Antagonisten dazu, dieselbe Bewegung von untern ausführend. Danny blickte von ei-nem Luftstoß gerade noch rechtzeitig gewarnt auf, um sich nach hinten abzustoßen. Mit der linken Hand stütze er sich ab und drückte sich nach oben. Mit seinen Geisterkräften half er etwas nach, so dass er einen umgekehrten Flipp-Flop vollführen konnte und wieder auf den Füßen landete. Doch die Bedrohung, die wie ein Damokles Schwert über ihn schwebte war noch lange nicht gebannt. Denn Sam hatte als sie Danny verfehlte nur für Sekunden gestoppt um sich neu zu orientieren, mit einer schnellen Bewegung positionierte sie die Messer neu. Dieses Mal so das die Klingen von ihren Körper weg zeigte und mit der ganzen Faust umschlossen waren. Abermals hieb sie nach ihren ehemaligen besten Freund, immer die Schwachstellen des menschlichen Körpers attackierend. Danny wich ihr aus indem er ein paar Schritte nach hinten machte. Ein verräterisches Surren ließ ihn mitten in der Bewegung stoppen und er tauchte nach vorne unter einer von Sam`s präzise geführten Schlägen hinweg. Ein leicht ziehendes Gefühl an der Wange, zeugte von Geschick mit den Sam ihre Waffen führte. Ein feiner Kratzer zog sich über seinen Wangenknochen. Das sogleich hervor quellende Blut lief warm an seinem Gesicht herunter. Hinter Danny war Persephone aufgetaucht, die sich ihn von der Gegenüberliegenden Seite näherte. Der Halbgeist saß in der Falle, entweder würde er es mit Sam aufnehmen müssen oder dem Geist der Gegensätze. Er musste sich entschei-den. Seine Gedanken raßen und wogen das für und wieder ab. Eine von Beiden musste er kampfunfähig machen, damit er überhaupt eine Chance hatte. Und da war ja auch immer noch Dan. Das Surren der Sicheln würde immer lauter in seinen Ohren, und auch Sams Schritte auf den Boden, als sie auf ihn zu breschte waren gefährlich nah. Er musste sich entscheiden, jetzt so-fort. Instinktiv ließ er sich nach vorne überkippen, fing sich mit den Händen ab und kam auf den Rücken vor Sam zum Liegen. Mit einem gezielten Tritt gegen ihre Hände, entwaffnete er sie. Die kleinen kegelförmigen Messer flogen in einer parabelförmigen Kurve bis sie mit einen Klir-ren, auf den kalten Steinboden des Saals der Zeit, aufkamen. Sam wirbelte herum, die beiden Tücher gaben ihr abermals das aussehen eines Engels, so dass sich Dannys Herz schmerzhaft zusammen zog. Schwerfällig gab er sich einen Ruck und holte Schwung um besser wieder auf die Beine zu kommen. Keinen Moment zu spät, denn an der Stelle wo er eben noch gelegen hatte steckten Perse-phones Sicheln im Stein. Mit einem starken Zug an den Bändern hatte der Geist der Gegensätze seine Waffen wieder befreit. Doch statt erneut anzugreifen erstarrte sie. Ihr Kopf sank auf die Brust und ihre Arme hingen kraftlos herab. So schwebte sie immer höher. Aber auch Danny war ein seltsames Gefühl überkommen. Selbst Sam stand ganz ruhig, als würde dieser jetzt kommende Augenblick über den Weiterverlauf des Kampfes, wie auch der gesamten Welt entscheiden. Kapitel 13: Erwachen -------------------- Ich habe das mit der Silbentrennung in Ordnung gebracht (danke für den Hinweis)Ok das Kapitel ist sehr kurz dafür ist das nächste umso länger ... Persephone hatte inne gehalten und schwebte jetzt auf der Stelle. Ihre Arme hingen schlaff herab und die Bänder an denen die mondförmigen Sicheln befestigt waren bewegten sich um keinen Millimeter. Dann begann es. Aus weiter Ferne trug ein unspürbarer Wind die ersten Geräusche heran. Schlagen von Glocken, über die Entfernung verzerrt aber überirdisch schön. Immer mehr unterschiedliche Töne mischten sich darunter, jeder mit einem ganz eigenen Charakter. Helles Klingeln, angenehmes Leuten und tiefen Dröhnen, was in der Lage war die Festen der Erde zu erschüttern. Langsam schwoll das Wirrwarr der einzelnen Schläge zu einer riesigen Welle an, die alles unter sich begrub. Als letztes setze die große Glocke im Turm des Zeitsaales mit ein. Seit vielen Jahrhunderten hatte sie darauf gewartet wieder erklingen zu dürfen jetzt war es so weit. Mit ihren Schlägen vervollständigte sie den Ruf. Der Ton war so gewaltig dass die Erde vibrierte und auch die Säulen anfingen zu zittern. Selbst die Luft nahm die Schwingen auf und trug sie weiter. Persephone schwebte bewegungslos mit gesenktem Kopf in der Luft. Als die riesige Glocke schlug, wirbelte die Luft um sie herum in Spiralen auf und ihre kleinen Glöckchen bewegten sich. Diese setzten in den Singsang ein und vervollständigten ihn. Der Ruf war angekommen und beantwortet. Als Antwort darauf begannen die jeweils paarweise herab hängende mondförmigen Sicheln zu zittern und schmolzen zusammen. Das Metall glänzte wie bronzefarbenes, sich ständig umwälzendes Quecksilber. Persephone strecke ihre Hände nach den neu entstandenen Sicheln und das flüssige Metall floss jeder Schwerkraft strotzend nach oben ihren Fingern entgegen. Sobald es ihre Haut berührt hatte, erstarrte es und nahm eine feste Form an, die sich perfekt ihren Fingern anpasste. Langsam hob sie die Arme, die nun als vollständige Sicheln ausgebildete Anhänger in den Händen. Behäbig und ohne Hast kreuzt sie die Arme vor der Brust, so dass die Rundungen ihrer Waffen nach innen zeigten. Als dies abgeschlossen war hob sie den Kopf, ihre Augen glühten in einem purpurnen Rot. Auch an Danny war das plötzliche Leuten der Glocken nicht spurlos vorbei gegangen. Als der erste Ton sie erreichte, hat er zwar nicht so abrupt gestoppt, aber auch sein Körper hatte reagiert. Ein kalter Schauer kroch seinen Rücken hinunter und in seinem Inneren fing es an zu brennen. Doch von einem Moment zum Anderen wurde die Wärme aus seinen Körper gezogen und sammelte sich an den festgeschnürten Anhänger an seinem linken Handgelenk. Immer mehr und mehr Hitze sog der rote Totenkopf auf, es dauerte nicht lange bis er sich durch den Anzug gefressen hatte und begann die kleinen Haare auf den Armen zu versengen und seine Haut zu verbrennen. Danny versuchte verzweifelt das Band abzureißen, aber Persephone hatte es so verknotete das es ihm unmöglich schien. Derweilen heizte sich der Anhänger weiter auf, so dass er anfing weiß zu glühen und Danny es nicht mehr aushielt. Ein lauter Aufschrei durchschnitt das andächtige Echo der Glocken im Saal der Zeit, gefolgt von einen Druckwelle welche die Luft vom Halbgeist wegschleuderte und gegen die Wände branden ließen. Das Brennen hatte aufgehört, anstellen dessen durchdrang ihn einen angenehme Wärme, die seinen beanspruchten und verspannten Muskeln entspannten. Seine Wunden begannen sich unten einen angenehmen leichten Kribbeln zu schließen, was sich auf seinen ganzen Körper ausbreitete. Danny schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Er spürte wie die Fähigkeiten seiner Sinne sich zu bisher ungeahnten Empfindlichkeiten steigerten. Selbst die kleinste Luftbewegung nahm er jetzt als scheidenden Luftzug war. Er blinzelte und sein Blick fiel auf seine linke Hand. Der Anhänger war verschwunden, an seiner Stelle kreuzen sich über seinen nun schwarzen Handschuhen 2 weiße Bänder. Irritiert schaute er auf seine Hand und drehte und wendete diese, bis sein Blick weiter an ihn herab wanderte. Statt seines einfachen Anzuges mit den weißen Ausschnitt, Logo und Gürtel, trug er etwas was ihn in beunruhigender Weise an sein böses Ebenbild erinnerte. Sein Oberteil bestand aus einen weißen Sweatshirt, über den er genau wie Dan ein schwarzes Shirt trug, was an den Oberarm-Saum zerrissen war. Über dem Shirt prangte ein Kragen, der sich weich und wesentlich legerer als der alte an seinen Hals schmiegte, in geschwungenen Zacken nach unten Auslief und in einer spitzen Raute endete. Dein Logo hatte ebenfalls eine Veränderung hinter sich, einmal verlief sein Kragen durch seine Mitte hindurch und verdeckte einen 2cm großen Teil, des oberen Bogens. Es war außerdem schmaler und spitzer und die Zacken wurden nach unten jeweils kleiner. Das weiße Band was an seiner Hüfte entlang lief, war zu einen richtigen Gürtel geworden, an dem in linker Richtung, nochmals 2 stabile Bänder angebracht die seinen Körper in einer ellipseartigen Form umschlossen. Seine ehemals sehr fein ausgeprägten Schuhe hatten die Metamorphose zu stabilen Stiefeln mit dicken Sohlen durch gemacht. Der Schaft setzte kurz unterhalb seines Knies an und bildete somit den Abschluss zur Hose die nun aus derbem schwarzem Stoff gearbeitet war. Danny schüttelte ungläubig den Kopf als er sich so betrachtete, da fiel ihn noch etwas anders auf. Seine schneeweißen Haare, hatten schwarze Spitzen erhalten. Ruckartig drehte er den Kopf und sah gerade noch wie Persephone die Sicheln vor der Brust kreuzte und die Augen öffnete. Noch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Persephone ihre Stimme erhoben. Ihre glimmenden Augen fixierten ihn und ihr Mund verzog sich zu einen gehässigen Grinsen. „Du hast einen Teil deines Schicksals schon mal gesehen. Die Welt um dich herum wird brennen!“ Bei den letzten Worten hob sie die beiden Sicheln über den Kopf und ließ sie mit einer schnellen Bewegung wieder sinken. Die Luft gab keinen Laut von sich, als sie von den Sicheln durchschnitten wurde, aber begann vor Hitze zu flimmern. Schnell breitet sich die Wärme aus und wurde bald unerträglich. Als dieser Punkt erreicht war fing die Luft hinter Danny auf einmal Feuer. Eine riesige Walze aus Flammen und Glut raste durch den Saal der Zeit. Das unnatürliche Feuer brauchte kein Material was es aufzehren musste, es brannte aus sich heraus, heller uns heißes als es jedes Feuer konnte. Reflexartig riss Danny seine Arme hoch, schüttend vors Gesicht. Als er sie wieder runter nahm brannte die ungewohnte Helligkeit der Flammen in seinen Augen. Er kniff die Lider zusammen um wenigstens ein wenig sehen zu können. Denn er war sich bewusst dass der Kampf noch lange nicht vorbei war. Dort draußen waren immer noch Sam, der Geist der Gegensätze und Dan. Er hatte keine Ahnung wie lange diese Pause dauern würde und noch weniger was hier gespielt wurde. Während er nachdachte und versuchte alles in einen logischen Zusammenhang zu setzten sondierte er wachsam den Raum. Das Feuer hatte einen einzigen Vorteil, viele Stellen die zuvor von den Schatten verschlungen gewesen waren zeigen nun ihr wahres Gesicht. Seine Augen blieben an einen komischen quadratischen Schatten schräg über ihn haften, eigentlich sollte die züngelnde Helligkeit diesen Bereich ausleuchten. Irritiert und immer noch geblendet betrachtete er den Gegenstand, so genau wie es sein Standort zuließ. Er war so versunken das er nicht bemerkte wie sich ein Schemen von hinten ihn näherte. Geräuschlos und gefährlich bewegte er sich durch die Flammen. Kurz bevor er Danny erreichte blitze etwas auf. Aus den Augenwinkeln sah der Halbgeist gerade noch rechtzeitig die Reflektion der Flammen auf den schwarzen kleinen keilförmigen Messern. Er drehte sich um und stieß sich nach hinten ab. Überrascht blickte er unter sich. Er hatte sich mit diesen kleinen Satz mindestens 4 Meter über den Boden katapultiert und sah nun unter sich wie Sam ihre Attacke abbrach und zum Stehen kam. Aber viel Zeit zum Überlegen hatte er auch dies Mal nicht. Sam warf ihre beiden Messer nach Danny. Dieser kreuzte die Arme vor dem Gesicht und erschuf ein grünes Schild, was die Geschoße abwehren sollte. Auch hier erlebte er eine Überraschung, das sonst einfach nur grüne glasartige Gebilde, wurde von strahlendweißen Blitzen durchzuckt. Und von der Effektivität übertraf es seine alte Version um Längen. Der Halbgeist betrachtete seine Hände nachdenklich, indem er diese wendete und drehte. Dann ballte er eine Faust beidseitig, und sofort erschienen weiße Flammen die seine Finger kalt umzüngelten. Doch damit nicht genug um seine Hände hatte sich ebenfalls ein kreisförmiger Wind gebildet, der die Flammen immer weiter anheizte und so zu ungeahnten Intensität führte. Kapitel 14: Supernova --------------------- So das wesentlich längere Kapitel Supernove. Eigentlich wollte ich es noch ein wenig überarbeiten, weil man doch merkt da ich es in 2 Teilen geschrieben habe. Mein Dank gilt dieses mal auch wieder Semi für den Kommi. (hehe der Writer darf wieder mitspielen) Die eisigen Flammen umzüngelten Dannys Hand und die Luft, die sie umfloss kühlte sie immer stärker runter. „Kaltes Feuer“ Danny murmelte die Worte während er wie gebannt auf seine Faust starrte. Als die uralten Kräfte die Persephone gehörten ihn durchströmten, hatten sie eine neue Fähigkeit geweckt. Für den Halbgeist war es nichts unbedingt Neues das er Eis und alles was mit Kälte zusammenhing beherrschen konnte aber die Verbindung mit seine ehemaligen heißen Geisterstrahl und der Luft stellte eine Veränderung dar. Danny konnte sich zwar keinen Reim drauf machen warum ihn Persephone diese Kräfte überlassen hatte. Denn tief im Inneren wollte er einfach nicht hinnehmen dass er von ihr schamlos und berechnend verraten wurde. Er hatte ihr nie etwas getan, bis vor wenigen Stunde wusste er noch nicht mal das sie überhaupt existierte. Er hatte doch sogar an ihren Schicksal Anteil genommen. War das alles nur ein krankes Spiel gewesen, das sie zusammen mit Dan und dem Writer spielte? War er und Sam, hier versagte ihn sogar in Gedanken die Stimme, nur eine Figur gewesen die man nach belieben opfern konnte? Aber warum verdammt noch mal sollte sie ihn dann einen Teil ihrer Kräfte leihen, was ihn doch nur zu einem gefährlicheren Gegner machte. Sie hätte ihn doch im Krankenhaus erledigen können? Einfach den richtigen Stecker ziehen und mehr wäre nicht gewesen. Niemand hätte je etwas mitbekommen. Danny lief ein Schauer über den Rücken, als er sich das im Nachhinein noch mal durch den Kopf gehen ließ. Mit Gewalt riss er sich von den Gedanken los und blickte sich hastig um. Er hatte eben ein allzu gutes Ziel abgegeben, frei in der Luft schwebend, von allen Seiten erreichbar und dann auch noch von einer giftgrünen nebligen Aura umgeben. Dagegen war eine Ziel Scheibe doch überhaupt nichts. Fast rechnete er damit dass sich die Fingerlangen Messer in seine Haut bohrten und die Sicheln mit ihren surrenden Tönen nährten. Aber da war nichts kein einziger Laut, nicht mal das Knirschen des Geisterfeuers. Danny strecke einer Intuition folgend eine Hand aus und tatsächlich stießen sie einen halben Armlänge später auf Widerstand. Seine Finger fuhren sacht an einer kalten kristallnen konkav gewölbten Oberfläche entlang. Das Eis war so klar das es unsichtbar wurde. Die Finger des Halbgeistes flammten wieder grün auf und sofort zerbarst die Kugel die sich um ihn herum gebildet hatte, in tausende feiner Splitter die wie ein funkelten Nebel gen Boden schwebte. Millionenfach brachen sich die Geisterflammen in den Scherbennebel und tauchten den Saal der Zeit in ein Licht, was dem eines Dämmerns glich. Zwei Farben beherrschten nun den Raum. Einmal das Purpurne der Flammen die wild hin und her tanzen sich verzweigten nie still stehend immer auf der Suche nach neuen. Dann wieder die kalten bläulich-grünen Wirbel die Danny in Ellipsen umkreisten. Stetig in ihrer Bewegung immer wiederkehrend. Danny atmete tief ein und betrachtet den Kampf den sein Eis gegen das Feuer zu führen begann. Er lächelte halbherzig und um seine Hände begann ein grüner Feuersturm zu toben. In einer geschmeidigen Bewegung ließ er sich, mit den gestreckten Armen voran, nach hinten kippen. „Entschuldige Persephone aber du hättest mir einfach nicht einen Teil deiner Kräfte geben dürfen!“ Mit diesen Worten feuerte er noch in der Überschlagsbewegung auf den Geist der Gegensätze der sich mit erhobenen Sicheln geräuschlos rücklings an ihn heran geschlichen hatte. Sie kreuzte blitzschnell die Sicheln vor dem Gesicht, um den kommenden Angriff des Halbgeistes anzuwehren. Während dessen hatte Danny sich auf einer Höhe von 5 Metern abgefangen und konzentrierte erneut Energie in seinen geballten Fäusten. Ohne unnötig darauf zu warten dass Persephone wieder Angriffsbereitschaft erlangte, schickte Danny eine erneute Salve seines kalten Feuers in ihre Richtung. Er wollte sie damit nicht kampfunfähig machten, dazu waren seine Attacken zu unkoordiniert und schwach gewesen. Aber das war ja auch nicht sein primäres Ziel gewesen. Er wollte sie eher beschäftigen damit er sich wichtigeren Sachen widmen konnte. Als er seine eisige Kugel berührte war ein Bild aus den Tiefen seines Gedächtnisses wieder aufgetaucht was ihn auf einen Idee brachte. Es musste letzten Winter in Amity Park gewesen sein. Tucker, Sam und er hatten sich Schneeebenbilder vor dem Haus der Fentons gebaut. Wirkliche Kopien waren es nicht, eigentlich nur 2 oder 3 Kugeln übereinander die eines ihrer Kleidungsstücke trug. Aber es reichte in diesem Moment um Danny eine Möglichkeit zu eröffnen Sam auf sanfte Weise aus den Kampf heraus zuhalten. Gehetzt blickte sich der Halbgeist um, denn lange würde seine Ablenkung nicht halten. Wie ein Raubvogel auf freiem Feld versucht er Sam aus der Luft zu finden und auch schon nach wenigen Sekunden hatte er sie erfasst. Mit den Kopf voraus schoss er auf sie los, während seine Hände abermals begannen in einen eisig grünen Licht zu glühen. Der Boden kam gefährlich schnell immer näher, aber Danny störte sich nicht daran. Er hatte schließlich nur eine Chance und die musste er nutzen auch wenn das hieß, dass er ein paar Schrammen abbekam. Er war nur noch 1 Meter vom Boden entfernt. Danny konzentrierte sich aufs höchste und überließ seinen Reflexen den Rest. Kurz bevor er mit den Kopf voran auf den Steinboden direkt vor Sams Füßen aufschlug, machte er einen Rolle in der Luft und rutsche mit den Beinen voran an seiner Freundin vorbei. Die scharfkantigen Steine schliffen sich durch seine Kleidung und hinterließen unschöne Kennzeichen auf seiner Haut darunter. In diesem Moment spürte aber Danny weder die Hitze der Reibung noch die Schmerzen der Kratzer. Sein Körper war so drauf konzentriert den richtigen Moment abzupassen. Und da war er. Dannys eisiger Geisterstrahl durchschnitt die durch das Feuer aufgeheizte Luft und traf genau sein Ziel. Er hatte es geschaffte. Erleichterung durchflutete ihn als er weniger Meter später hinter ihr zum Liegen kam. Sein Blick ruhte auf der Eisskulptur als er sich aufrichtete. Mit einem leichten Ruck stieß er sich in die Luft ab, denn selbst jetzt war es noch gefährlich sich zu lange an einen Platz aufzuhalten. So umrundete er Sam und stellte fest das das Eis genau an den Stellen war wo es sein sollte. Das hieß dass der Bereich um ihr Herz verschont geblieben war, aber ihre äußeren Gliedmaßen in einen festen eisigen kristallenen Panzer stecken. Auf seinen Gesicht erschien ein grimmiger Ausdruck als er Persephone entdeckte die lässig ihm gegenüber an einer Säule gelehnt stand und ihn höhnisch applaudierte. Seine Finger ballten sich automatisch zu Fäusten und er begann gefährlich mit den Zähnen zu knirschen. Jetzt war er so weit ihr es heimzuzahlen ohne Gefahr zu laufen Sam damit zu gefährden. Danny s Augen glühten für einen Moment rot auf und dann stürzte er los. * „Tucker“ Jazz rüttelte an der Schulter von Dannys besten Freund um ihn zu wecken. Der Junge mit dem viel zu großen Mundwerk lehnte an den Gitterstäben des Käfigs. Sein Kopf war ihn auf die Brust gefallen und er befand sich in einem abwesenden Zustand. In folge des Geschüttels schlug sein Kopf gehen einen der metallnen Stäbe. Mit einen stöhnenden Geräusch öffnete Tucker die Augen und sogleich wanderte sein einer Arm in Richtung des Kopfes um den Schaden zu begutachten. Noch schlaftrunken fixierte er Jazz und knurrte sie an. „Du kannst mich auch sanfter Wecken, hast du verstanden Sam. So ein kleines Unterrichtsschläfchen hat noch nie je-…“ An dieser Stelle blieben ihn auf einmal die Worte im Hals stecken. Er schluckte heftig um den Albtraum vor seinen Augen zu vertreiben aber er blieb hartnäckig. Währenddessen tasteten seine Finger sich nach hinten bis sie an den kühlen Gitterstäben angekommen waren. Mit festen Griff umfasste er die Stangen zog aber seine Hände schnell wieder zurück, weil eine krümelige scharfkantige Masse die Stäbe überzog. Angewidert betrachtete Tucker, so gut es eben im dämmerigen Licht möglich war, seine Finger die mit etwas rotbraunen besudelt waren. „Wenn es dich ein wenig beruhigt es ist wirklich nur Rost. Bisher jedenfalls…“ Tucker und Jazz schnellten gleichzeitig auf um die Stimme, oder besser ihren Besitzer auszumachen. Dabei geriet der Käfig ins Schlingern und schneller als es den beiden lieb war saßen sie auch schon wieder auf dem Boden, überlistet von der Schwerkraft. „Was hast du mit uns vor?“ Noch bevor Jazz wieder ganz auf den Beinen war hat sie das Wort an die Person gewandt die auf den Käfig saß. Doch anstatt einer Antwort folgte nur eine leises gehässiges unterdrückter Gelächter. Jazz verstummte und blicke zu Boden. Ihre Lage war aussichtslos, sie hätte Tucker auch nicht wecken brauchen denn was konnten sie zu zweit denn auch ausrichten? Eingesperrt in einen Käfig, mindestens 10 Meter über den Boden beaufsichtigt von einem Rache zerfressenen Dichter. Da nütze auch die Erkenntnis nichts das noch einer seine Finger mit im Spiel hatte. Jemand mächtiges der den Writer erst zu den gemacht hatte was er jetzt war. Seit einer Weile loderten nun schon Flammen unter ihnen aber Jazz hatte keine Ahnung was es damit auf sich hatte. Sie wurde das Gefühl nicht los das der Ghostwriter nicht nur aus puren Vergnügen auf ihren Käfig saß. Vielmehr beschlich sie der Verdacht, dass der Autor ganz gezielt Geräusche und andere Sinneseindrücke ihnen vorenthielt. Jazz atmete hörbar aus und sank an Tuckers Seite mit den Stäben im Rücken zu Boden. Dieser blickte kurz auf, senkte aber sofort wieder den Blick als er das ernste Gesicht von Dannys Schwester sah. * Danny knallte mit den Rücken auf den Steinboden des Zeitsaales. Im Moment des Aufpralls entwich die gesamte Luft aus seinen Lungen und vor seinen Augen zog sich ein schwarzer Vorhang zu. Um nicht wie ein umgedrehter Käfer dazuliegen, hob er unter großen Anstrengungen seine Arme und kreuzte sie schützend vor dem Brustkorb. Als er damit begann pfiff ein schriller immer lauter werdender Ton durch seine Ohren und legte somit einen weiteren seiner Sinne lahm. Danny war noch damit beschäftigt das Pfeifen und Fiepen aus seinen Ohren zu vertreiben als ein warmer Hauch ein Gesicht berührte. Wie sich heraus stellte hatte Persephone nicht viel Zeit vergoldet als Danny aus ca. 5 Metern abstürzte, sondern war ihm gefolgt. Hätte der Halbgeist nicht seinen Instinkt folgend seine Arme Schützend auf die Brust gelegt, wären diese seinen Körper jetzt nicht mehr zugehörig. Stattdessen hatten sich die Sicheln unter sprühen von Funken und einen furchtbar kratzenden Geräusch in den Stein geschnitten. Persephone kniende nun ganz nah über Danny so dass ihr Atem sein Gesicht streifte. Doch bevor sie diese überaus vorteilhafte Position ausnutzen konnte hatte das Adrenalin bei Danny seine volle Wirkung entfaltet. Das Gesichtsfeld des Halbgeistes klarte sofort wieder auf und auch das nervige Fiepen legte sich, während das Stresshormon durch seinen Körper jagte. Nur Zehntelsekunden nach der Ausschüttung vom Nebennierenmark in den Körper war Danny wieder voll da. Ohne zu zögern spannte er seine Armmuskeln an und schubste Persephone von sich weg. Je mehr Freiheit seine Arme gewonnen umso schneller wurde die Bewegung die wieder von einen gewaltigen Luftstrom begleitete wurde. Persephones Hände rutschen von ihren Sicheln ab, die immer noch im Boden neben Dannys Oberkörper steckten und sie schlitterte durch den Raum. Der Halbgeist hingegen hatte sich mit Hilfe dieser Böe aufgerichtet und stand nun mehre Meter von der Stelle entfernt, an der er beinahe seine beiden Arme verloren hatte. Eins war ihm klar. Lange würde er das hier nicht mehr aushalten können. Alleine seine schmerzenden Muskeln waren ein unverkennbares Zeichen dafür. Er hatte Sam zwar vorhin angefroren aber Persephone war zu schnell, außerdem machte ihre Fähigkeit Feuer zu säen es völlig sinnlos. Sobald der das Eis auf sie losließ hatte er einen kleinen Schmelzwassersee in der Hälfte der Strecke zwischen sich und dem Geist der Gegensätze. Wobei seine Versuche auch eine positive Nebenwirkung hatten, das Geisterfeuer was sich in seiner Intensität immer weiter steigerte, wurde durch das Wasser was entstand an manchen Stellen gebremst oder gar gelöscht. Danny musste eine andere Möglichkeit finden das ganze Schauspiel hier zu wenden. Aus alter Gewohnheit wanderten seinen Augen im Raum umher. Als erwartete er das der Saal der Zeit selbst die Antwort war, die er jetzt so dringend brauchte. Aber dort war nichts außer verkohlter Stein und ein Feuer was an den Stellen weiter loderte, die nicht durch seine Attacken erstickt wurden war. Dannys Augen weiteten sich als sein Blick die Fensteröffnung schräg oberhalb von ihm streifte. Ein Schemen war eben im Zwielicht der Geisterwelt erschienen. Hektische warf der Halbgeist den Blick auf Persephone. Sie war gerade damit beschäftigt ihre Sicheln wieder aus den harten und unnachgiebigen Fußboden des Zeitsaals zu ziehen. Im Kopf schätze er die Zeit die sie dafür noch brauchen würde und kam zu den Schluss dass er hier keine Wurzeln schlagen sollte, aber es auch nicht nötig wie von der Geistermücke gestochen durch den Raum zu schießen und letzten Ende noch Dan in die Hände. Der Blick des weißhaarigen Jungen erfasste erneut die Gestalt die nun aus dem Schatten heraus trat. Das grüne Licht der Geisterwelt fiel auf violette Kleidung. Danny stockte der Atem und ein hoffnungsvolles Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Leise murmelte er: „Clockwork“. * Der Zeitgeist hatte Danny sofort entdeckt als er seine ehemaligen Rückzugsstädte, von seinem Platz in der Fensteröffnung, absuchte. Aber das Szenario was sich vor ihn abspielte war ein ganz anderes als er vorzufinden geglaubt hatte. Verständnislos verfolgte er wie der junge Halbgeistes zu Boden geschleudert wurde und ihm Persephone, die ihm eigentlich gegen Dan und den Writer unterstützen sollte, beinahe seine Arme abtrennte. „Ein kleines Deja-vu Clockwork?“ Die Stimme des Writers erklang gehässig hinter dem Zeitgeist. Der Autor grinste dreckig und breit als er Clockwork einen Arm in einer vertrauten Geste über die Schulter legte. Clockwork entwand sich, indem er den Arm des Ghostwriters angeekelt abschüttelte und ihn Ernst und voller Unverständnis anstarrte. „Du hast keine Ahnung was du hier angerichtet hast. Bei allen was diese Welt noch hält und schützt hör auf damit!“ Der Zeitgeist hatte auf seinen Rückweg viel Zeit zum Nachdenken gehabt und war zu der Einsicht gekommen. Das er den Writer vielleicht mit Worten überzeugen konnte. Denn immerhin war er der vernünftigere dieses mörderischen Duos. Denn mit Dan vernünftig reden zu wollen kam einen Sprung in heißer Lava gleich um heraus zu finden ob sie noch warm war. Der weißhaarige Autor hatte sein Haupt theatralisch schief gelegt und gab nun so vor sich die Worte des Herrn der Zeit noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Bevor er nach seiner üppig bemessenen Pause antwortete. „Ich denke schon dass ich weiß was ich hier tue. Außerdem wer behauptet denn das ich es bin der die Fäden immer noch in der Hand hält?“ Noch bevor die letzten Worte ganz verklungen waren schnellte Clockwork vor, packte den Writer am Hals und hob ihn so mehrere cm vom steinernen Untergrund mit dem der Fenstersims verkleidet war. „Sag das noch mal!“ Clockwork zischte die Worte dem Autor entgegen. Dieser grinste aber nur herablassend und konterte beängstigend ruhig:“ Ach da hat der Herr allwissende Zeitgeist wohl mal etwas nicht ganz so verstanden. Oder hast du es das alles nicht bemerkt? Wenn das der Fall ist, kann ich nur sagen sehr schwach, für einen der Sieben Antiken Geister. Aber mach dir deshalb keine Gedanken, ich erkläre es so das selbst du es verstehst, Clocki.“ Sein Grinsen verbreiterte sich merklich als sich die Farbe aus dem Gesicht des Zeitgeistes stahl. „Falls du mir misstraust, - was ich dir nicht ganz verübeln kann- denk mal daran darüber nach was ihr und eure hehren Ziele ihr angetan habt. Wie eine alte Tüte weggeworfen, die ihre Aufgabe erfüllt hat und nun nicht mehr gebraucht wird. Weil man ein besseres Behältnis gefunden hat. Einsamkeit macht sehr nachdenklich und irgendwann sind diese Gedanken einfach da. Was einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden. Das müsstest du doch am Besten wissen Clockwork, wenn du dir den Lauf der Geschichte ansiehst. Das Ergebnis euers alles umschließenden Mitgefühls und Weitsicht kannst du da unten selbst bewundern.“ Der Writer nickte so gut es eben die Hand um seinen Hals zuließ nach unten. Noch bevor der Zeitgeist sich äußern konnte fuhr der Writer fort. „Als ihr das zurückgegeben hat, was von vornherein ihr gehörte, hat meine völlige Kontrolle geendet. Aber das sind nicht die Sachen um die dich Sorgen musst.“ In den roten Augen des Autors funkelte es verheißungsvoll. * Danny schnellte herum und versuchte immer wieder Blickkontakt zum Zeitgeist herzustellen aber ihn gelang es einfach nicht. Immer wenn er einen Blick auf ihn erhaschen wollte, kam Persephone ihn in die Quere. So das ihn nichts anderes übrig blieb als sich in die entgegengesetzte Richtung so schnell wie möglich zu entfernen, wollte er nicht unbedingt Bekanntschaft mit ihren scharfen Sicheln schließen. Langsam und sicher reifte bei diesen Haschespiel aber immer weiter die Erkenntnis, dass sie ihn versuchte mit aller Macht von Clockwork fern zu halten. Aber was konnte sich über ihn nur abspielen? Für einen winzigen Augenblick war Danny unaufmerksam gewesen, als er diesen Gedanken verfolgte und er bezahlte es sofort mit einem Kratzer auf seinen rechten Unterarm. Als er vom ziehenden Schmerz überrascht sich nach hinten abstieß und so durch die Luft schoss, blickte er abermals in Richtung Fenster. Das was sich in der Fensteröffnung abspielte ließ ihn zwinkern und dann kopfschütteln. Er erkannte deutlich den lilanen Umhang des Zeitgeistes. Aber was machte er da oben? Er hatte seinen rechten Arm ausgestreckt als wollte er etwas hinter sich an der Wand festhalten. Aber vor den kühlen Gemäuer des Zeitsaales befand sich nichts, das konnte er sogar aus dieser Position erkennen. Danny blickte erneut zu Clockwork empor aber innerhalb seiner Überlegungen hatte sich nicht das Geringste geändert. Irgendetwas war hier mehr als faul. Dann weiterten sich auf einmal seine Augen vor Schrecken der Erkenntnis die ihn gerade getroffen hatte. Der Ghostwriter würde sich doch nicht freiwillig so ein Schauspiel entgehen lassen. Außer natürlich er war die ganze Zeit da, hatte es aber aus irgendeinen hinterhältigen Grund vorgezogen sich nicht zu zeigen. Danny schwante Böses. Wenn dieser Geist sich nicht zeigte hatte das seine Gründe und die würden für ihn bestimmt nicht also rosig ausfallen. Dan mochte sich aus Überheblichkeit zurück gezogen haben und Persephone und Sam das Feld überlassen, um dann wenn er vermeintlich am Boden lag heraus zukommen und ihn den Gnadenstoß zu versetzten. Aber der Writer agierte eindeutig geplanter und somit viel Gefährlicher. Eine leichte Panik stieg in ihm auf, von seinen Magen beginnend griff sie um sich und veranlasste ihn sich gehetzt umzusehen. Die Irrfahrt seines Blickes endete auf seinen rechten Oberarm an der Stelle wo der Stoff durch die Sicheln vorhin aufgerissen wurde und nun der Kratzer sichtbar war. Es beschlichtete seine Panik nicht im Geringsten als er sah das sich die Stellen an der das Metal seine Haut aufgerissen hatte, nun einen leichten schwarz lila Schimmer bekamen der sich unaufhörlich über die Wunde ausbreitet und immer mehr an Intensität gewann. Danny Atem beschleunigte als er mit der linken Hand leicht die Wunde befühlte und nun noch entsetzter feststellen musste das sie taub war. Am liebsten hätte er sich in dieser Minute einfach in eine dunkle Ecke gekauert und geheult. So wie eben jeder Junge in seinen Alter, der sich in einer schier ausweglosen Situation befand. Was konnte er auch schon tun? Er hatte es mit einen Geist zu tun der beliebig die Realität mit seinen Worten gestalten konnte, von dem er im Moment noch nicht mal wusste wo er war. Hinzu kam außerdem noch Dan, sein psychopatisches und grausames Ich was bestimmt so eine Situation nicht auslassen würde um sich für die Gefangenschaft in der Kapsel zu bedanken. Und zu allen Überfluss waren da auch noch Sam, die aus irgendeinen Grund doch noch oder wieder lebte aber scheinbar nicht ganz bei Sinnen war und dann natürlich noch die Verräterin die nicht lieber tun würde als ihn in kleine mundgerechte Häppchen zu schneiden. Und selbst wenn sie das nicht ganz schaffte, die sich immer weiter schwarz verfärbende und taube Wunde war nicht gerade ein Ölzweig in dieser Situation. Danny senkte den Kopf und starrte auf den 4 Meter entfernten Boden unter sich. Es hatte doch eh keinen Sinn mehr zu kämpfen, warum sollte er dann nicht hier einfach warten? Ruhig seinen und dem Ende von eigentlich allen Dingen entgegensehen und sich damit abfinden. Er hatte eine der wichtigsten Personen in seinen Leben verloren und hatte es nicht geschafft sie zu retten. Er hatte die Sache nur viel Schlimmer durch sein Eingreifen gemacht. Hätte er damals akzeptiert dass Sam tot war, dann wäre es gar nicht so weit gekommen. Es war verdammt noch mal seine Schuld dass sie kurz vor der absoluten Apokalypse standen. Eine wahrhafte Supernova hatte er angerichtet, aus der es wie bei solch einem echten Phänomen kein Entkommen gab. Er wusste zwar nicht was passieren würde wenn er ihnen nicht mehr im Weg stand, aber besser als das gleißende Licht was alles mit sich nahm und nichts als tote Leere hinterließ war es bestimmt nicht. Er war in jederlei Hinsicht nutzlos. Heiß stieg etwas aus seinen Inneren auf und fand zielsicher den Weg zu seinen Augen. Die Tränen der Verzweiflung liefen ihn über die staubigen Wangen und hinterließen ihre Spuren. Noch einmal blickte er sich um. Er suchte nicht nach einer Hoffung die es hier nicht mehr gab, sondern er besah sich ganz neutral noch mal die Szene. Um ihn herum loderte immer noch an manchen Stellen das purpurne Feuer, sonst sah er nur verkohlten Stein. Es war nicht ganz das was er gesehen hatte als er im Koma lag, aber es kam dem sehr nahe. Das war es also gewesen was er noch vorhatte. Er sollte dafür sorgen dass sich alles einen Ende zu neigte. Sein Blick war wieder auf den Boden geheftet und verfolgte die fallenden Tränen. Die Tropfen waren zu klein als das er ihr Auftreffen auf den Stein sehen konnte aber es war besser als alles andere was sich ihm sonst anbot. Er hatte jetzt jegliches Zeitgefühl verloren, er wusste nicht ob sich diese Erkenntnis in Sekunden schnelle ausgebreitet hatte oder ob es mehrer endlos lange Minuten waren. Er warte einfach nur noch auf das Geräusch was entstand wenn die Sicheln durch die Luft auf ihn zukamen. Und lange musste er darauf wirklich nicht warten. * „Jazz bitte hör auf damit! Am Ende fällt das ganze Ding noch runter und damit ist niemanden geholfen!“ Tucker blicke ärgerlich aber auch panisch auf Dannys Schwester dich sich ihm Gegenüber an die Gitter des Käfigs stemmte, um dann sofort zu anderen Seite zu laufen und dort selbiges zu tun. Langsam begann ihr rostiges Gefängnis zu schaukeln. Und das war ein Umstand den Danny bester Freund nicht wirklich gut hieß. Es war schon klar dass sie nicht rumsitzen und auf Rettung hoffen sollten, aber diese Aktion hatte seiner Meinung nach keinerlei Effekt. Außer vielleicht das er das Innenleben des Käfigs mit seinen Mageninhalt ausdekorierte und sie zu guter Letzt noch in die Tiefe stürzten. Ihr metallenes Gefängnis schaukelte sich immer weiter auf und Tucker krallte sich verängstigt an den Stäben hinter sich fest. Als er kleiner war hatte er zwar immer Schiffsschaukeln auf den Rummel geliebt, das diese waren auch nur maximal 50 cm in ihrer Ausgangslagen vom Boden entfernt. Und befanden sich nicht wie hier in einer Höhe die einen schon so Schweiß auf die Stirn trieb. Auf einmal ertönte ein schabendes Geräusch auf der Seite des Pendelausschwungs. Sie kratzen an irgendwas, was man weder sehen noch fühlen oder sonst wie erfühlen könnte. Beim nächsten Schwung wurde der Ton schriller und lauter. So ging es ungefähr noch 2-mal dann knackte es beängstigend um sie herum und der Käfig schien wie durch ein Loch hindurch zu schwingen. Tucker robbte nach vorne um zu erkenne was sich dahinter befand. Er konnte zwar nur einen kurzen Blick erhaschen aber es reichte aus um seine schlimmsten Albträume um Längen zu übertreffen. Der Käfig schwang wieder zurück in die andere Richtung und auch dort ertönte das gleiche Knirschen wie eben. Tucker hatte nicht viel Zeit, wenn es nicht gar wieder zu spät war wenn er das Loch auf seiner Seite wieder erreichte. In diesem Moment schickte er nicht nur ein Stoßgebet gen Himmel. Viel Zeit zum Überlegen blieb ihn nicht, fast instinktiv griff er nach seiner roten Mütze und schleuderte sie mit aller Kraft auf dem Höhepunkt der Pendelbewegung durch das vermeintliche Loch. Bleich krallte er sich an der den rostigen Stäben des Käfigs fest. * Eigentlich wurde ja immer behauptet dass man im Angesicht des Todes noch mal sein Leben vor sich ablaufen sieht aber Danny sah nichts außer dem durch Ruß geschwärzten Stein unter ihn. Er spürte schon den nahenden Luftzug am Rücken als etwas Rotes durch die Luft an ihn vorbei Richtung Boden taumelte. Es schien wie aus den Nicht zu kommen, aber irgendwie sah es nicht aus wie in Gegenstand der einfach ohne Grund irgendwo auftauchte. Er kam Danny schmerzhaft bekannt vor, aber er hatte hier nichts zu suche, außer …. Ruckartig riss der Halbgeist den Kopf nach oben und sah gerade noch wie ein dunkler Fleck schräg über ihn verschwand. „Nein!“ Danny keuchte und wich in letzter Sekunde den Sicheln aus die ihn einmal wieder um Haaresbreite verfehlten. Als er sich der Quelle der Gefahr wieder zuwandte erschrak er. Er hatte bei den letzten Angriffen nicht die Zeit gehabt Persephone zu betrachten, deshalb war es jetzt noch schockierender. Aus ihren Augen lief eine metallen spiegelnden dickflüssige Masse, die sich in entstellenden Rinnsalen über ihre Wangen ausbreiteten. Genau dieselbe Flüssigkeit, die ihn irgendwie an flüssig gewordenen Spiegel erinnerte quoll auch aus ihren Mundwinkeln und noch einigen anderen Stellen ihres Körpers wo ihre türkise Geisterhaut sichtbar war. Danny schluckte hörbar und versuchte sich darauf einen Reim zu machen als seine Augen den roten Stofffetzen unter ihn streiften. Ohne weiter zu überlegen schoss er in die Richtung wo er den schwarzen Fleck gesehen hatte. Und jetzt dämmerte ihn auch ein Sinneseindruck den sein viel beschäftigtes Hirn nahezu verdrängt hatte. * „Tucker was soll das?“ Total entgeistert starrte Jazz Dannys Freund an als er seine Mütze durch die Öffnung warf. Als er sich zu ihr umdrehte um zu antworten war er Leichen blass. „Ich hoffe dass ich eben Danny das Leben gerettet habe!“ Irritiert starrte das dunkelblonde Mädchen Tucker an. Das ergab keinen Sinn was er sagte. Ihr kleiner Bruder lag im Koma, selbst wenn er erwacht wäre, er hätte sich nicht bewegen können bei seinen Verletzungen. Und noch weniger hätte er den Weg hier her gefunden. Sie hatten ja schließlich das Portal umprogrammiert. „Wie?“ War das einzige was sie so perplex wie sie war noch rausbekam. In diesen Moment schoss ein grüner Schatten an dem Loch vorbei was ihr am nächsten war. Jazz stockte der Atem. „Sollte es wirklich Danny sein?“ Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich aber eine Antwort fand sie trotzdem nicht. Bis ein hinterhältiger Gedanke sich seinen Weg suchte. Wie bei einem Bitterling der einen ganzen Topf voll Pilze verdirbt, wusch er die anfängliche Freude weg. „Was war nun wenn das mal wieder ein Trick des Writers war? Er war ja schließlich in der Lage die Realität zu ändern. Außerdem war sie schon einmal auf das Täuschungsmanöver von Dan herein gefallen. Was sagte ihnen das es wirklich Danny war? Denn so verlockend der Gedanke auch war, die Chancen standen nahezu so schlecht wie ein Sechser im Lotto, dass ihr kleiner Bruder hier war.“ Mit einem Finger an den Lippen mahnte sie Tucker zur absoluten Ruhe. Wenn sie Glück hatten würde diese Gestalt einfach verschwinden ohne sie weiter zur Kenntnis zu nehmen. Angespannt horchte Jazz auf die Geräusche die verzerrt zu ihnen halten und sich und vom Inneren ihrer „Schutzschicht“ zurück geworfen wurden. Zuerst konnte sie es nicht richtig einordnen wie es sich anhörte aber umso näher die Geräusche kamen umso sichere war sie. Es handelte sich um ein nach Luftschnappen, so als hätte man gerade einen 50m Sprint hinter sich. Die Lungern fordern das ein was ihnen zusteht. Das Geräusch war nur noch wenige Meter entfernt und wurde nun von den schnell schlagenden Herzen Jazz`s übertönt. Ihr Atem ging stoßweise, wie auch der von Tucker. Beiden wussten das es nahezu ihr Ende bedeuten konnte wenn Dan es war der sich ihnen näherte. Denn im Gegensatz vom Ghostwriter hatte Dan einfach nur sadistische Freude daran andere zu quälen und tat es auch wo er nur konnte. So eine Gelegenheit würde er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Standen sie ihn doch hier auf dem Silbertablett präsentiert. Das Sprichwörtliche Schwein mit dem Apfel im Maul was nur noch darauf wartete verspeist zu werden. Fast zeitgleich schlossen Tucker und Jazz die Augen. Zu groß war die Anspannung, dass sie es ausgehalten hätten hinzusehen wer nun ihr Schicksal besiegeln würde. „Was macht ihr hier?“ Die Frage einer ihnen wohlbekannten Stimme rief sie zurück in die Realität. Vor ihrem vergitterten Gefängnis schwebte Danny und schaute sie genauso groß an wie sie ihn. Jazz runzelte die Stirn und Tucker nahm seine Brille ab und putze sie erstmal am Ärmel damit er sich auch wirklich klar sein konnte das dies hier der Realität entsprach. Während dessen unterzog Dannys Schwester der nicht weit von ihr schwebenden Person eines äußerlichen Checks. Er sah aus wie Danny auch wenn dich so einiges Verändert hatte, alleine schon sein Anzug sah anders aus, nachdenklich betrachtete sie auch die Haare. In ihren inneren tobte ein Kampf zwischen den Thesen, es ist Danny alleine das er anders aussieht spricht dafür. Denn wenn es Dan wäre hätte er sich bestimmt in ein Ebenbild des „normalen“ Danny Phantom verwandelt um sicher zu gehen. Auf der anderen Seite wenn diese Illusion vom Writer erschaffen wurde konnte sie sich da nicht so sicher sein. Er war viel zu intelligent nicht auch auf solch einen Idee zu kommen. Jazz war voll und ganz in ihrer gedanklichen Argumentation gefangen das sie gar nicht merkte das die Person zu der Seite schwebte wo Tucker seine Brille bearbeite und ihn etwas durch die Gitterstäbe zureichte. Als sie aufblickte trafen sich ihre Blicke und jetzt war sie sich sicher das hier konnte nur ihr kleiner Bruder sein. Egal wie er es auch geschafft hatte er war hier. Diese schmerzvollen Augen und die hellen Spuren auf seinen Wangen sagten ihr es. Das letzte was sie raus brachte bevor ihre Stimme versagte war: „Danny?!“. Der Halbgeist schwebte nun zu ihr rüber und legte an den Gitterstäben vorbei greifend ihr eine Hand auf die Wange. Er sah sie gequält an und flüsterte: „Es tut mir so leid das ist alles meine Schuld… ich hätte nicht … Sam… .“ Zwischendurch brach ihn immer wieder die Stimme weg so dass sein Satz eigentlich nur aus Wortfetzen bestand. Danny hatte dabei den Kopf gesenkt, zu tief saß bei ihm die Schuld als das er Jazz in die Augen sehen konnte. Und so blickte er auch erst auf als etwas Warmes auf seine Hand tropfte. Jazz liefen die Tränen über die Wangen. Als sich ihre Blicke erneut trafen schluckte sie und nahm nun ihre Hände um die ihrer Bruders nach unter zu ziehen und zu umschließen. „Hör mir zu Danny, das hier ist nicht deine Schuld, egal was passiert ist oder passieren wird das ist nicht deine Schuld. …“ Doch bevor sie weiter sprechen konnte war ihr ihr Bruder schon ins Wort gefallen. „Nein, Jazz diesmal nicht es ist so. Hätte ich nicht versucht ohne Rücksicht auf Verluste Sam zu retten, dann wäre das alle nie soweit gekommen. Ich hätte den Ghostwriter seinen huldvollen Triumph gönnen sollen, als mich dagegen aufzulehnen und es damit nur schlimmer zu machen und jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit bis das Ende naht für uns alle. Es ist schön das sich euch wenigstens noch einmal wieder sehen kann …“ „Knall!“ Jazz hatte ihre Hand erhoben und auf der Wange des Halbgeistes prangte ein roter Abdruck. Mit zusammen gezogenen Brauen fixierte sie ihren Bruder. „Danny hör auf damit. Ich weiß nicht wie du es überhaupt geschafft hast so schnell wieder auf die Beine zukommen aber das beweißt doch das es noch Hoffnung gibt. Es Hilft nichts wenn du dich jetzt im Selbstmitleid ertränkst, das bringt weder Sam zurück noch Hilft es uns!“ An dieser Stelle lockerte sich ihre Miene wieder auf. „Danny ich weiß wer hinter diesen ganzen Sache steckt, wenn du sie Ursache eliminierst kannst du auch die Symthome kurieren.“ Sich die Wange haltend taumelte Jazz Bruder leicht zurück. „Richtig das hatte ja auch Clockwork damals gesagt, wie auch Persephone. Wenn er nur an diesen Geist dachte ballte sich die Wut in ihn zusammen. Danny zog die Augen zu Schlitzen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß das es der Writer war, ich habe ihn gesehen …“ Hier fiel ihn Jazz ins Wort: „Falsch, Walker steckt hinter der ganzen Sache, er hat den Ghostwriter eine regelrechte Gehirnwäsche verpasst, so das er nach seinen Willen handelt um dir Schaden zuzufügen.“ Als Danny verwirrt das Gesicht verzog fügte sie hinzu: „Glaub mir einfach, eine andere Chance haben wir nicht. Jetzt ist nicht die Zeit für lange Erklärungen, wenn es wirklich so schlecht aussieht sieht wie du es beschreibst.“ „Dann bringe ich euch aber erstmal von hier oben weg. Ich will nicht noch mal Menschen verlieren die mir sehr viel bedeuten!“ Danny hatte einen ernsten Blick aufgesetzt aber das schien seine Schwester nicht zu beeindrucken. „Nein. Du wirst dich erst um Walker kümmern. Was soll uns hier oben schon groß passieren, hier sind wir immer noch am sichersten. Außerdem wir sind dir eh nur Last wenn du uns jetzt befreist. Geh, wir warten solange hier auf dich.“ Dabei lächelte sie Danny an und Tucker der bis zu diesen Zeitpunkt still in der Ecke des Käfigs gesessen und zugehört hatte, hob seine Hand mit den Daumen nach oben. „Mach dir um uns keine Sorgen, wir habe es bisher ausgehalten und schaffen das noch. Du hast jetzt wichtigeres zu tun!“ Mit einem letzten Blick auf seine Freunde schoss Danny aus der „Schutzschicht“ heraus. Er hatte wieder ein Ziel und die Lage schien doch nicht so hoffnungslos wie er es bis vor kurze noch gedacht hatte. Danny drehte sich in einen schnellen Flug langsam um die eigene Achse um den Saal der Zeit vollkommen im Blick zu haben. Fast rechnete er damit dass Persephone oder jemand anders auf ihn wartete aber da war niemand. Er drehte sich noch einmal zurück und erkannte die Sam-Eisfigur, in Gedanken gab er ihr dasselbe versprechen wie zuvor. * Als er sich der Fensteröffnung nährte sah er warum er nicht mit einer tödlichen Herzlichkeit begrüßt wurde. Clockwork hatte sich in seine 3 Egos aufgespalten, eine Fähigkeit von der Danny bisher noch nichts gewusst hatte, und musste sich des Geistes der Gegensätze und des Writers erwehren. Danny beschleunigte noch mal sein Tempo und zischte eng an einen der Zeitgeister vorbei. „Ich weißt was die Ursache ist!“ war alles was er in der Schnelle Clockwork zurufen konnte. Er würde schon wissen was er meinte. Und dann war er auch schon zum Fenster hinaus in die Geisterwelt verschwunden. * Clockwork sah den Halbgeist noch einen Sekundenbruchteil hinterher und sein Gesicht hellte ich merklich auf. Doch lange blieb sein Ausdruck nicht so von Hoffnung geprägt im nächsten Augenblick verdrehte er die Augen nach Oben und der Kopf fiel ihm schwer auf die Brust. Sein Körper, eh nicht ganz geheilt, sank in sich zusammen. Hinter ihn stand Dan und begutachtete seine Finger mit großem Interesse, zwischen denen ein feiner grüner Nebel aufstieg. Den anderen 2 verbliebenen Egos des Zeitgeistes erging es auch nicht besser. Überrascht von dem Angriff starrten sie zu ihrem dritten Teilstück, was getroffen am Boden lag und wurde vom Ghostwriter und Persephone in diesem Moment überwältigt. Mit einen diabolischen Grinsen auf dem Gesicht wandte sich Dan in die Richtung aus der Danny vorhin gekommen war. „Mal sehen was unser Kleiner so da oben gemacht hat. Vielleicht hat er da was zum spielen für uns versteckt, er will doch bestimmt nicht das wir uns hier langweilen…“ Kapitel 15: Eiszeit ------------------- (ich sollte das Kapitel eigentlich nochmal überarbeiten aber ich glaube ich brauche dazu einfach ein bisschen Abstand zum Text) Dank an die liebe Semi für die Tipps und Kommentare, ich werde sie noch mit einarbeiten aber wie schon gesagt ich brauche Abstand. Fragen, Wünsche, Visionen? Einfach bei mir nachfragen... über einen kleinen Kommi würde ich mich freuen Meri Eiszeit Die feuchten kalten Mauern der Festung schluckten jedes Geräusch. Es war unmöglich von außen eine Aussage treffen zu wollen was sich dahinter befand. Aber es war nicht nötig eine Ahnung davon zu haben. Alleine die Stille die diesen Ort einzuhüllen schien, war Antwort genug auf die Frage was sich hinter den glatten sauber verfugten Wänden abspielte. Dannys Atmung beschleunigte sich merklich als genau diese grauen nicht sagenden sterilen Mauern in Sichtweite kamen. Er selbst hatte keine sehr guten Erinnerungen an diesen Ort. Und er war dort nur sehr kurz „Gast“. Dann hatte er Walkers Schikanen nicht mehr ertragen und mit seinen schlimmsten Feinden einen Pack geschlossen um dem Richter-Henker zu entgehen. Erst jetzt wurde ihn klar, das Skulker und die anderen nahezu keine Bedenkzeit gebraucht hatten um auf diesen Handel einzugehen. Und sie saßen wie er auch nur kurze Zeit in dieser Zwingburg. Wie musste es nur Lupus ergangen sein? Vor Dannys inneren Augen tauchte der Wolfsartige Geist auf, der ohne zu Zucken Walker hintergangen hatte um endlich frei zu sein. Als er an seinen Freund dachte breite sich in seinen Bauch ein wohliges Gefühl aus, aber es währte nicht lange. Zwei dunkel grüne Augen starrten ihn an. Sofort krampfte sich sein Magen zusammen und sein Kopf war nicht gewillt dieses Bild zu löschen. Er vergrößerte eher den Bild-Ausschnitt. Zerzauste schwarze Haare kamen hinzu und ein ausgemergeltes Gesicht. Die unnatürlich leuchtenden Augen wurden von tiefen schwarzen Furchen umrandet. Wäre er sich nicht sicher gewesen das er ein Geist war, hätte man ihn auch für eine Leiche halten könne, die man über den ruppigen Boden geschleift hatte um sie irgendwo an einen abgelegenen Ort abzulegen. Er erinnerte sich noch genau, die Hände, das Werkzeug des Writers waren übersät mit Narben. Manchen groß und schnurr gerade, anderer ausgefranst ohne genaue Richtung. Einige hatten sich an ihren Rändern verfärbt oder hatten ganz und gar einen seltsamen Farbton. Auffallend viele befanden sich an der rechten Hand im Bereich des Zeige- und Mittelfingers. Hier hatte jemand mit System gequält. Warum sollte man auch sonst genau die Finger verletzten die unerlässlich beim Schreiben waren? Bei jeden Wort was er niederschrieb würde er an seinen Peiniger denken, denn waren die Narben nur tief genug, würde sie noch lange nach dem oberflächlichen verheilen schmerzen. Walker war ihn noch nie sympathisch gewesen, aber bisher hatte er ihn einfach nur für jemanden gehalten der gerne Weltpolizei spielt und ein bisschen mit den Säbeln rasselt. Aber das er soweit ging… Danny schüttelte leicht den Kopf. Er konnte nun schon die Fugen zwischen den Steinen sehen aus dem die Mauern bestanden. Aus Gewohnheit schaute er sich noch einmal um und landete auf den kleinen Absatz von rauem Stein, vor der Außenwand der Festung. Vorsichtig legte der Halbgeist eine Hand auf den kalten Stein vor sich. Als seine Finger die unnatürlich glatte Oberfläche berührten begann der rote Anhänger aufzuglühen. Zu Beginn nur ganz schwach und kaum merklich, aber mit der Zeit steigerte er seine Intensität. Irritiert starrte Danny ihn an, in der Zwischenzeit hatte der kleine Totenkopf ein vollmundiges dunkles Rot angenommen. Bedächtig führte er die andere Hand zum Amulett und als er mit dieser das Schmuckstück gerührte war es als würde ein Stromkreislauf geschlossen. Irgendetwas entlud sich in seinen Körper, was von diesem Anhänger ausging. Zu Anfang kribbelte es nur leicht aber es wurde immer unangenehmer. Dannys Lider zuckten und er versuchte seine Hände zu fokussieren, aber seine Augen waren nicht mehr in der Lage seine Finger, die sich nur wenige cm von ihnen befanden, scharf zu stellen. Mit der Hand, mit der er den Anhänger berührt hatte, stützte er sich an der Wand ab, weil seine Beine dabei waren ihm den Dienst zu quittieren. Mit der anderen griff er sich an die Brust. In deren Mitte breitete sich ein Schmerz aus der ihn mehr und mehr den Atem nahm. Mit tiefen Zügen versuchte er seine Lunge mit genügend Sauerstoff zu füllen. Aber je verzweifelter er versuchte langsam Luft zu holen, umso mehr glitt seine Atmung in ein Hyperventilieren ab. Das Letzte was er sah bevor ihn die Finsternis einhüllte, war sein verletzter Arm. Der Kratzer der ihn zuvor noch Sorgen gemacht hatte, sah wieder ganz normal aus. Die schwarz-lila Verfärbungen auf seiner Haut hatten sich zurückgezogen. Eine feine rote Linie kennzeichnete nur noch die Stelle wo Persephones Sicheln ihn verletzt hatten. Im Moment als Danny Ohnmächtig wurde gab die Wand vor ihn nach und er fiel durch den massiven Stein hindurch in das Innere von Walkers Festung. Es war bestimmt nicht sehr angenehm auf kalten glatten Stein aufzuschlagen, vor allen wenn man sich nicht in der Lage sah irgendeinen Muskel anzuspannen. Aber da der Halbgeist sowie schon abgestützt an der Mauer gestanden hatte, war ihn nicht viel passiert. Die gleißenden Lichter um ihn herum schienen ihn gierig anzustarren. Jeden cm seines Körpers wollten sie kennen und ließen keinen Platz für einen möglichen Schatten, der etwas verbergen konnte. Sie waren an der Decke so postiert das ihre Lichtkegel sich überlagerten und damit reines, in den Augen beinahe schon schmerzendes, weißes Licht produzierten. Ganz unerwartet krochen dunkle sich ständig wandelnde Schemen über Dannys Körper, vereinigen sich an manchen Stellen und strebten an anderen wieder auseinander. Als sie endlich in der ihrer Endposition angekommen waren, war kaum noch etwas von dem vorher so überrepräsentierten Licht zu sehen. Ein tiefer Schatten bedeckte den Halbgeist, geworfen von mindestens 2 Wesen, deren Umrisse sich dunkel gegen die Lampen an der Decke abzeichneten und so ihr Wesen unkenntlich machten. Kräftige Arme wurden ausgestreckt und umfassten den am Boden liegenden unsanft an den Handgelenken. Zuerst versuchte sie ihn auf die Beine zu ziehen, aber als dies nicht gelang ließen sie einfach los und der schlappe Körper sackte in sich zusammen auf den harten Boden zurück. Dort blieb er aber auch nicht lange liegen, ein Fuß umschlossen von einen derben Schuh schoss vor und versetzte den wehrlosen einen Tritt in die Seite so das dieser sich durch den Schwung auf den Rücken drehte. Erneut griffen die Hände nach seinen Armen, ohne Rücksicht zu nehmen das sie damit die Schulter auskugeln könnten, zogen sie an ihnen. So setzten sie sich in Bewegung, den ohnmächtigen Körpers des Halbgeistes hinter sich herziehend. Die Fasern seiner Kleidung rieben über den Boden und an Stellen die ständig beansprucht wurden entstanden nach und nach Löcher, die die Haut freigaben. Sobald das geschehen war änderte sich das Geräusch, der ehemals kratzige schabende Ton wurde weich und organischer. Der weiße auf Hochglanz polierte Stein erhielt eine feine rote Zeichnung an den Stellen über den der Körper schliff. Der Weg schien endlos zu sein, an unzähligen Reihen von Türen zogen an ihnen vorbei. Alle gleich, sodass es unmöglich war zu sagen ob man schon mal an einer vorbei gekommen war und somit im Kreis lief oder ob es eine Fremde war. Die dunklen Scheiben im oberen Teil gab auch keine Auskunft über ihre Identität oder den Insassen dahinter. Selbst wenn Danny bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er sich unmöglich den Weg einzuprägen können. Noch einige Minuten vergingen, dann wurde plötzlich vor einer ebenso nichts sagenden Tür, wie den Anderen an denen sie vorbei gekommen waren, gestoppt. Ohne Anzuklopfen oder sonst wie ihr kommen anzukündigen betraten sie den Raum. Er war genauso hell ausgeleuchtet und mit der gefühlten Helligkeit mehrer Sonnen bestückt. Der Schnitt des Raumes war nicht sonderlich interessant, alles im allen bestand er aus einen lang gezogenen Rechteck, deren kürzere Seiten zur Tür und der gegenüber liegenden Mauer zeigten. Der beißende Geruch von Reinigungsmitteln lag in der Luft. Es war einen Mischung zwischen hochprozentigen Alkohol und der brennend unnatürlichen Note einer Lauge die mit künstlichen Aromen versetzt wurde, um einen metallnen Geruch zu übertünchen, der sich aber trotzdem im Raum gehalten hatte. Die Wände waren bis kurz unterhalb der Decke mit einer lackartigen Farbe gestrichen, die so aussah als könnte man sie leicht abwaschen und so alle Spuren entfernen. Hier und da hab es trotzdem dunkle Flecken die einen leichten grünen Schimmer aufwiesen. Die gesamten Wandflächen waren mit halbhohen Tischen und Schränken zugestellt, die allesamt eine hochpolierte Aluminium Verkleidung hatten. Durch die reflektierenden Oberflächen der Ausstattung und der Wände wirke der Raum noch unnatürlich heller als er sowie so schon durch die Lampen war. Beinahe mittig im Zimmer stand eine Liege die sich in verschiedene Positionen bringen ließ, sodass der jenige der sich auf ihr befand sitzen, liegen wie auch stehen konnte. Das wurde möglich durch verschiedene Gelenke die sich unabhängig von einander bewegen ließen. Die gesamte Konstruktion war mit sehr stabilen und globig anmutenden Stahlträgern im Boden verankert. Dieser bestand wie im gesamten Gebäude aus hellem geschliffenem Stein. Sehr abriebarm, leicht zu pflegen und nahezu unzerstörbar. Dies alles durfte Danny zurzeit wenig interessieren, der Halbgeist war immer noch der gnädigen Ohnmacht verfallen und wurde nun zur Liege geschleift. Dort angekommen zog man ihn, über das heruntergeklappte Fußteil nach oben, so dass er aufrecht zu sitzen kam. Seine Begleiter sicherten seine Hand- und Fußgelenke mit glänzenden Alubändern und fixierten seinen Hals indem sie auch über ihn ein vor geformten Metallhalbbogen legten. Mit einen kurzen Nicken verständigten sie sich untereinander bevor sie ihn wortlos den Rücken zuwandten und verharrten. „Gut gemacht, lasst mich jetzt mit ihm allein.“ Mit einen abermaligen Nicken quittierten sie den Befehl und verschwanden. Ein selbstgefälliges Grinsen spannte sich über die weiße Haut des Schädels die so eng anlag das es den Anschein hatte das sein Gesicht ein Totenschädel war. Mit gemächlichen Schritten, nahezu schlendern bewegte sich Walker auf den Halbgeist in der Mitte des Raumes zu. Es war genau so wie er es sich vorgestellt hatte. Der Schreiberling war doch zu etwas nütze gewesen auch wenn es sehr langwierig war seinen Willen zu brechen. So etwas Eigensinniges hatte er selten erlebt. Aber die Mühen hatten sich völlig gelohnt, vor ihn lag das Objekt seiner Begierde. Sein persönlicher Nemesis der ihn vorgeführt, lächerlich gemacht und verspottet hatte. Wenn er ganz ehrlich war, er hatte es genossen und sich fast gewünscht dass es noch etwas länger gegangen wäre. Wie der Dunkelhaarige immer versucht hatte den Schmerz zu unterdrücken und vor ihn zu verbergen. Bei den Gedanken daran leckte er sich genießerisch über die Lippen. Es hatte ihn immer noch dazu angetrieben weiter zu machen. Er wollte ihn schreien hören vor schmerzen die kein Ende nahmen. Jede Faser seines Körpers sollte sich ihn nach Erlösung sehnen, die er ihn aber nie gewährt hätte. Seine so wundervolle volle Stimme sollte winseln und ihn anflehen. Bei den Gedanken daran grinste er in sich hinein. Der kleine Dichter war schon was Besonderes gewesen, so lange hatte sich keiner gegen ihn gewehrt, aber es hatte ihn bisher auch noch niemand so lange beschäftigen können. Vor seinen inneren Augen sah er nochmals das Gesicht des Writers. Die spitzen Zähne aufeinander gebissen um zu verhindern dass ein Laut seinem Mund entwich. Seine rabenschwarzen eigensinnigen Haare klebten ihn im Gesicht. Eins seiner Augen zuckte in unregelmäßigen Abständen um die Chemikalie zu vertreiben die er zuvor hinein geträufelt hatte. Aus den anderen lief eine grüne Flüssigkeit, die Schlieren über seine kalte Geisterhaut zog. Die noch feuchten Spuren reflektierten an einigen Stellen das Licht und glänzten träumerisch. Walker hatte den Kopf schief gelegt und die Augen geschlossen um dieses Bild noch einmal voll auszukosten. Mit einen genießerischen seufzen öffnete er die Augen und fixierte den Halbgeist vor sich. „Nun zu dir Daniel, ich will hoffen das du annährend so zäh bist wie der Writer.“ Bei den letzten Worten hatte er sich über ihn gebeugt und fuhrt mit einer Hand über die jugendlich makellose Haut des Gesichts. Am Kinn hielt er kurz und inne bevor er seine Hand wieder zurück zog und darauf hin in seine Hosentasche verschwinden ließ. Als er sie wieder herauszog hatte er eine 10 cm lange Spritze in den Händen. Die Kanüle wie auch die Halterung für die Flüssigkeit waren aus polierten Metal. Die Ampulle bestand aus fein geschliffenem Kristall, in der schwabte eine klare, farblose Flüssigkeit. Mit routinemäßigen Handgriffen, nahm er den Arm von Danny zog ihn den Handschuh aus, krempelte den Ärmel hoch und betastete die Haut. Mit einem triumphalen Ausdruck auf dem Gesicht setzte er intravenös die Injektion. Mit ruhigen und völlig selbstzufriedenen Schritten ging er zur Konsole an einer der Längsseiten des Raumes zurück. Dort angekommen nahm er das grüne Tuch, was bisher die Ablagefläche bedeckte und betrachtete seine kleinen Schätze. Um Danny musste er sich keine Sorgen machen, er würde dank seiner Injektion erst innerhalb der nächsten 5 Minuten erwachen. Also noch genügend Zeit seine Schmuckstücke anzusehen und sich für ein paar davon zu entscheiden, denen er heute besonders viel Beachtung schenken wollte. Liebevoll strich er hier und da über ihre größtenteils metallenen Körper. Auf den ersten Blick könnte man denken es handelte sich hier um ein sehr umfangreiches Ausrüstung eines Chirurgen. Bestehend aus verschiedenen Pinzetten, Klemmen, Kanülen, winzig kleinen Nadel, Sägen, Spatel, Klemmen zum offen halten er Wunden, wie auch in allen möglichen Winkel gebogene Wundhacken. Einige andere Gerätschaften vermittelten dagegen eher dem Eindruck eines fröhlichen Heimwerkermark, der gerade alle möglichen Werkzeuge und Arbeitsmaterialien im Sonderangebot hatte. Da waren einmal die Zangen, angefangen bei einer für Rohre über einen kleinen Seitenschneider wie auch die unterschiedlichsten Spitzzangen und als krönender Abschluss seiner Sammlung die Lochzange. Wenn man sie genau betrachtete war es eigentlich keine wirkliches Gerät zum zusammendrücken oder greifen, eher etwas mit den man in nahezu alle Gegenstände und Materialen Löcher von einen Durchmesser von 5mm stanzen konnte. Bei diesem Gerät handelte es sich um eine seiner ganz persönlichen Favoriten. Außerdem kamen kleine abgeschrägter Tischlerbeitel und kunstvoll geschwungene Schnitzeisen hinzu. Klebeband, Bindfaden in vielen Stärken und Beschaffenheiten, Draht und Schraubzwingen lagen nach der Größe und Farbigkeit sortiert nebeneinander sowie verschiede Nägel und Schrauben. Den Abschluss des Ganzen bildeten ein handelsüblicher Elektro-Tacker, ein Handhobel und ein Lötkolben. Unter all seinen geliebten Schätzen lag ein Aluminium Tablett, damit sie vor Beschmutzung und unnötigen Kratzern geschützt waren. Nicht das Walker sehr viel Wert darauf gelegt hätte das sie steril waren um eine Infektion der Wunden verhindern. Er hasste einfach Flecken und Dreck, genauso wie die Verstöße gegen seine Gesetze. Alles musste bei ihm sauber sein und innerhalb der Norm liegen. Er warf einen überwachenden Blick über die Schulter. Beim Halbgeist begann sich langsam wieder Leben zu rühren. Bemerkbar daran das in unregelmäßigen Abständen seine Augenlieder zitterten und damit sein baldiges Erwachen ankündigten. Mit spitzen Fingern stellte Walker würdevoll aus den 3 Tabletts vor ihm, seine heute Auswahl zusammen. Es sollte von allen etwas sein. Behutsam trug er seine Augensterne hinüber zu dem schwenkbaren Arm, der an der Liege neben seinen „Patienten“ angebracht war. Mit einen leisen pling, stellte er das metallne Tablett auf der Keramikoberfläche ab und bedeckte sie mit einen grünen Op-Tuch. Seine Haut spannte sich über seine hervortretenden Wangenknochen, als er sich breit grinsend über Danny beugte. „Guten Morgen, Dornröschen du verzeihst das ich heute nicht die Zeit für keinen Kuss habe, aber wir beide haben eine Menge vor!“ Das Licht stach Danny in den Augen und seine Lider fühlten sich an als wären sie Zentner schwer. Er wollte weiterschlafen, nicht erwachen, wieder hinab gleiten in diesen dumpfen Zustand. Der nichts kannte als Ruhe und Dunkelheit, kein Schmerz, keine Ängste, kein Nachdenken sich einfach nur treiben lassen. An einen Ort wo Zeit, Raum und Körper keine Rolle spielten. Dannys Körper wehrte sich gegen das unnatürlich aufgezwungene Erwachen. Er ließ sich schwer werden. Befahl den Lidern unten keinen Umständen sich zu öffnen, denn wenn das passierte schaltete sich auch das Gehirn vollständig ein. Dann war es mit dem Schlaf vorbei, Informationen wurden dann von den Sinnen zu sammeln verlangt, die beim alles beherrschenden Gehirn abzugeben waren. Die Lider sträubten sich noch erfolgreich, aber die Ohren, als Petze aller Sinne, meldeten schon fleißig Aktivität und sammelten Wortfetzen. „Dornröschen, verzeihst, einen Kuss, Menge vor“ Da sie eben erst ihren Dienst aufgenommen hatten waren sie noch nicht zu 100% zuverlässig. Aber sollte sich doch das Gehirn des Halbgeistes damit auseinander setzen. Von seinem schon höchst aktiven Schaltzentrum dazu gebracht blinzelte Danny gegen die beißende Helligkeit seiner Umgebung an. Zu Beginn konnte er überhaupt nichts sehen geschweige denn unterscheiden. Überall brannte ein betäubendes Licht. Komischerweise hatte er aber nicht das Gefühl das es um ihn herum sonderlich warm war, eher kühl. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt als ihn bewusst wurde, dass die kältesten Stellen an seinen Hand- bzw. Fußgelenken lagen. Es war ihn fast als wäre Eis an diesen Stellen an ihn entlang gekrochen, so fröstelten ihn diese Bereiche. Als seine Augen sich langsam an die Helligkeit zu gewönnen begannen, war Danny ein wenig enttäuscht. Hatte er sich doch mental auf eine glitzernde Eis gespickte Wüste eingestellt. Das einzige was in dieses Bild stimmte, war so etwas das ihn an einen weißen Schneemann mit einem komischen Hut. Der Halbgeist runzelte die Stirn, wie konnte dieser unförmige Kollos nur den hellen Lichtern standhalten? Auch wenn sie nicht sonderlich wärmte, einen gewissen Energieausstoß in Form von Wärme besaßen auch diese Lichter. Eigentlich müsste der Schnee geschmolzen sein, nichts mehr als eine kleine Wasserlache dürfte existieren. Sein Blick schweifte ziellos umher bevor er eine Zimmerecke fixierte. Er war also in einen Raum, soviel stand schon mal fest. Aber warum stellte jemand so einen unwirklichen Eisklotz mit skelettartigen Gesichtszügen nach drinnen? Vor allen wenn dieses Etwas extreme Ähnlichkeit mit Walker hatte. So was wollte man nicht wirklich haben. Der Schneemann der vorher leicht schräg zu ihm gestanden hatte, drehte sich zu ihm. Danny war perplex. Seit wann konnten sich Schneemänner bewegen? Sein noch leicht benebeltes Gehirn war überfordert. Entweder konnten es solche die besonders gruselig aussahen immer oder … Ja was oder? Es handelte sich hier um das Original und keine eisige skurille Kopie. Mit wachsenden Entsetzten musste er zur Kenntnis nehmen wo er sich befand und das seine Chancen zur Flucht gleich Null standen. Er war in Walkers Gefängnis in einen seltsamen Raum, in denen alles darauf getrimmt war leicht sauber gehalten zu werden. Selbst die Wände schienen abwaschbar zu sein. Was seine Flucht betraf sah es düster aus. Das was sein reizüberflutetes Gehirn für Eis gehalten hatte, waren in Wirklichkeit mindestens 5 cm dicke Alubänder, die sich an ihn schmiegten. Aus irgendeinem Grund wurde er die Vermutung nicht los, das er nicht einfach sich zurück verwandeln konnte und fröhlich pfeifend hier rausspazieren. Aber warum war er überhaupt hier und wie war er an diesen Ort gelangt? Alles an was er sich erinnern konnte war die kühle Außenmauer des Gebäudes und dann brach auch schon seine Erinnerung ab. Danach war nur noch gähnende Leere und dann irgendwann diese grellen Lichter die jetzt unbarmherzig auf ihn herabstarrten. Ein auf einmal einsetzender stechender Schmerz an Knien und Teilen des Schienbeines klärte die Frage wie er hier her gekommen war. So wie es aussah wurde er sehr unsanft über rauen Boden hier her geschleift. Bisher hatte Danny keinen Mucks von sich gegeben und hoffe dass der Richter-Henker ihn weiterhin für Schlafend hielt. Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war, der weiße Geist drehte sich zu ihn um. Er kniff so schnell es ihn möglich war die Augen wieder zu, aber irgendetwas stimmte mit seinen Reflexen noch nicht ganz. Sie waren träge und langsam, wie zeitverzögert führten sie all seine Befehle aus. Walker grinste als der Halbgeist vor ihn sich ziemlich schlecht schlafend stellte. Er kannte das Zeug was er Danny injiziert hatte zu gut, schließlich hatte er es selbst entwickelt. Es war sogar in der Lage die Untoten zu wecken, also war es rein logisch schon mal völlig ausgeschlossen dass er nicht bei Bewusstsein war. Der Wächtergeist trat an Danny heran und zog unter seiner Liege einen kleinen 3-beinigen Hocker hervor. Die metallnen Stuhlbeine kratzen hässlich über den Boden, ein Geräusch was Fingernägeln die an einer Tafel entlang fuhren sehr nahe kam. Walker gluckste und zog den schwenkbaren Arm auf den er vorher seine Schätze platziert hatte zu sich heran. Mit einer routinierten Handbewegung lüftete er das grüne Tuch von seinen Gerätschaften. Als er das abgeschlossen hatte stütze er sich mit den Ellenbogen auf der Lehne ab, auf der Dannys Arme befestigt waren. „Du hast ja keine Ahnung was ich alles tun musste um an diesen Punkt zu gelangen. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen und konzentrieren uns auf eine glorreiche Zukunft.“ Bei den letzten Worten griff er neben sich und nahm einen gebogenen Hacken mit einer scharf angeschliffenen Spitze vom Tablett. „Wenn du schreien willst tu dir keinen Zwang an. Aber sei versichert keiner wird kommen und dir helfen.“ * Das tote Gewebe was sich von der Außenseite seines Armes nach innen zurückgezogen hatte wanderte in Richtung des Herzens. Angetrieben von den Schmerz und der Verzweiflung, aber auch durch den starken Adrenalinausstoß des Körpers, welcher den Kreislauf des Halbgeistes in ungeahnte Höhen trieb. Entlang der Blutbahn reiste es durch seinen Körper passierte die Schulter und gelangte so in Richtung des Herzens. Unbemerkt hatten sich die Partikel heran geschlichen, keinen Laut von sich gebend keine Aufregung im Körper erweckend, bis sie an ihren Zielort ankamen. Noch nicht mal eine Sekunde nachdem das geschehen war, begannen sie den ständig arbeitenden Muskel zu infizieren. Zielstrebig wie die Pauschalurlauber am allabendlichen Buffet, fanden sie ihre Bestimmung: totale Zerstörung. Als dies komplett vollbracht war setzte auch das erste Symptom ein. Der Herzmuskel beendete seine Kontraktionen und stand still. An seiner Stelle begannen die Doppelhelixstränge von Dannys DNS zu pulsieren. Zu Beginn nur Schwache aber dann immer Stärkere, bis sich einzelne Teile von ihr lösten. Im Raum schwebend wurden sie nun von einer plötzlich aufgetauchten schimmernden grünen Flüssigkeit umschlossen. Als dieser Prozess abgeschlossen war, kehrten sie an ihre Plätze zurück. Nachdem die Säuren sich wieder vollständig eingeordnet hatten, lief eine elektrische Welle durch die einzelnen Stränge die alle kleinen biochemischen Baustoffe noch mal hintereinander erzittern ließ. Dann war es vorbei und Dannys Herz begann wieder zu schlagen. Der Rhythmus war zwar sehr verlangsamt, fast so wäre er in einen Winterschlaf gefallen, aber immerhin vorhanden. Danny öffnete seine Augen, die er bisher auf Grund der starken Schmerzen zusammengepresst hatte. Aber anstatt sie vollkommen aufzuschlagen, blieben sie nur halbgeöffnet. Was seinem Gesicht das Antlitz eines Schlafwandlers verlieh. Mit diesen leicht entrückten Ausdruck sah er Walker an der immer noch neben ihn saß und begann vor sich hin zu grinsen. Seine Mundwinkel bewegten sich auch dann nicht einen Millimeter nach unten, als Walker das Skalpell, mit dem er gerade Danny traktierte, tiefer in dessen Muskel am Oberarm drückte. Wie zum Hohn gegenüber seinen Peiniger spannte Danny seinen Oberarm weiter an und drückte sich selbst in die hauchfeine Klinge. Der Wächtergeist sah ihn verwundert an, grinste dann aber schließlich auch. Was auch immer der Halbgeist vorhätte, er war darauf vorbereitet. Wenn er sich nun selbst verletzten wollte sollte ihn das nur Recht sein… Ein gläsernes Knirschen und dann ein Knacken rissen Walker aus seinen Gedanken. Irritiert ließ er seinen Blick im Raum schweifen. Woher kam diese Unterbrechung und vor allen was hatte sie verursacht? Seine Augen konnten aber nichts finden, alles war so wie es sein sollte. Die grellen Lampen leuchteten das Zimmer perfekt aus, die beschichteten Wände reflektierten ihren Schein genauso wie die metallne Ausstattung. Dieses Geräusch macht ihn nun langsam nervös, weil es immer mehr anschwoll, er aber sich nicht in der Lage sah es zu orten. Bis zu den Moment in dem seine Augen durch Zufall die Fesseln des Halbgeistes streiften. Die auf Hochglanz polierten Bänder waren matt geworden, als wäre sie mit einer hauchfeinen Schicht überzogen die das ankommende Licht auf deren Oberfläche brach und es somit trübte. Was ihn aber noch mehr beunruhigte war die Tatsache das man durch diese Schicht kleine Risse im Metal sehen konnte die sich vergrößerten und damit dieses klirrende Geräusch produzierten. Für einen kurzen Moment weiteten sich die grünen Pupillen losen Augen des Gefängnisdirektors und seine Skelett artigen Gesichtszüge entgleisten. Das hielt nicht lange vor, schon wenige Minuten später war er wieder gefasst. Aber das half ihn auch nicht, denn gerade als er sich leicht wegdrehte, rissen die Fesseln mit einen ratschenden Ton auseinander. Nicht nur an den Armen sondern auch an den Beinen wurden sie regelrecht aufgesprengt und zersplitterten an den Rissstellen wie sprödes Glas. Klappernd fiel das Skalpell zu Boden was sich bisher in Dannys Arm gegraben hatte. Der Halbgeist hatte sich nach vorne gebeugt und hinderte Walker daran sich wegzudrehen oder aufzustehen indem er ihn am Revers seines Jacketts gepackt hatte und nun langsam näher an sich heran zog. Als er diesen in die Augen sehen konnte zischte in einen absolut ruhigen Ton. „Löse es!“ Walkers Ausdruck glitt in dem Moment in panische ab als der Halbgeist ihn an seiner Jacke packte und zu sich runter zog. In seinen Kopf halten halblaut die verschiedensten seiner eigenen Verhaltensregeln für den Umgang mit Gefangenen wieder, auf der Suche nach einer Maxime die er auf diese Situation anwenden konnte. Sein Gehirn arbeite schnell und sagte ihn als erstes, bloß nicht die Fassung verlieren, er war hier die Autoritätsperson und niemand sonst. Da hatte der kleine Wurm sich eben befreit na und? Was sollte er schon tun? Das gesamte Gefängnis war besetzt von seinen Leuten die alle in weniger als einer Minute hier sein würden. Selbst wenn er an ihn vorbei durch diese Tür käme, was so wahrscheinlich war wie ein Schneeregen in der Wüste Gobi, hätte er immer noch mehr als genug Problem die ihn hier festhalten würden. Die Anspannung die sich über die weise Haut des geisterhaften Richters gelegt hatten wich wieder vollkommen und fast spöttisch antworte er. „Niemals!“ Wenn es überhaupt möglich war zog Danny den anderen Geist noch ein Stück zu sich heran und wiederholte seiner Forderung in der Selben gefährlichen Ruhe. Walker quittierte das Verhalten des Halbgeistes damit, dass er versuchte sich aus dessen Griff zu befreien. Doch Danny kam ihn zuvor für einen winzigen Moment lockerte er seine Hand und ließ sein Gegenüber los. Ihn in der trügerischen Sicherheit schwelgen lassen er würde ihn gehen lassen. Innerlich lachte er bei diesen Gedanken kalt auf. Äußerlich aber zeigte sich keine Veränderung an seinem immer noch beständigen kalten Grinsen. Während er Walker aus seinen eisernen Griff entließ schwang er die Beine auf den Boden und erhob sich langsam. Kaum stand er hatte er auch schon wieder die Hand an der Stelle wo er den Wächtergeist vorher losgelassen hatte. Ohne Ansprengungen hob er den wesentlich größeren und schwereren Geist vor sich hoch, so dass dieser nur noch mit dem Mittelfuß die Bodenhaftung behielt. Ohne ein weitere Aufforderung oder Warnung stieß er ihn mit voller Kraft von sich weg. In Folge dessen taumelte Walker rückwärts durch den Raum, nicht in der Lage zu stoppen oder sonst wie seinen Fall zu Bremsen. Erst einer seiner mit Aluminium beschlagenen Schränkte fing ihn ab. Beim Versuch sich an ihm festzuhalten, damit er nicht auf den Boden glitt, griff der Richter-Henker nach einem Halt auf deren Oberfläche. Das einzige was er zufassen bekam war ein grünes Tuch und ein darunter verborgenes Tablett was er laut scheppernd mit sich riss als er dann doch den unsanften Kontakt mit den Boden aufnahm. Giftig sah sich der selbst erklärte Ordnungshüter um. Alle seine Schätze lagen auf den Boden verstreut. Unordentlich, besudelt und bar jeglichen Systems. Etwas was er nicht einfach so akzeptieren konnte. Dies hier sollte Konsequenzen haben. Bisher war er noch äußerst nett zum Halbgeist gewesen, immer darauf aus möglichst viel Zeit heraus zu schinden um ihn langsam zu Grunde zu richten. Das war nun vorbei. Er sollte dafür büßen was er seinen Schätzen angetan hatte. Als Walker vom Boden vor sich aufblicke sah er wie sein ehemaliger Gefangener langsam ohne jede Hast auf ihn zukam. Und noch etwas bemerkte er. Seine Umgebung hatte begonnen sich abzukühlen, in einen Umfang der eindeutig nicht normal war. An der Wand die sich gegenüber von ihm und nun hinter dem Halbgeist befand, begannen sich kleine glitzernde Eiskristalle zu bilden, die schnell heran wuchsen. Noch bevor ihn Danny erreicht hatte ranken die ersten filigranen arktisch Blumen im Raum. Mit einen knurrenden Geräusch wischte sich Walker über den Mund und stand unter zur Hilfenahme seiner Arme auf. Als er sich aufgerichtet hatte nahm er eine überlegene Haltung ein. „Eine tolle Vorstellung ziehst du hier ab, aber damit machst du mir keine Angst. Falls du das damit geplant haben solltest. Ich bin nicht so ein Angst-Geist wie die anderen mit denen du es sonst so zu tun hast. Und merke dir noch was. Ich nehme keine Befehle entgegen, ich mache sie! Egal ob du denken magst, dass du gerade der Überlegener bist. Ich muss dich enttäuschen, dass warst du nie und wirst du nie sein. „ Nach dem letzten Worten lachte Walker grimmig und unnatürlich laut auf. Der Raum begann sich zu verändern, es fing damit an das ein elektrisches Rauschen einsetzte, so als hätte man einen Fernsehen angeschaltet aber noch kein Programm gewählt. Dann flackerte es, ohne das die grellen Lampen etwas an ihren Betrieb geändert hatten und auf den reflektierenden Flächen im Zimmer erschienen Bilder. Zu Anfang waren es nur wilde Wirbel von Farben ohne Kontur aber nach und nach schärften sich die Umrisse und gaben ihre Identität preis. Die Abbildungen bewegten sich und dann setzte auch der Ton ein. Zwar etwas verzerrt durch die Distanz zum eigentlichen Geschehen, aber immer noch äußerst gut verständlich. Rund um Danny spiegelte sich schaurig der Zeitsaal in seiner ganzen Größe und makabren Schönheit. Das ganze eigene Licht was darin herrschte, strahlte nun von den Wänden und blank polierten Oberflachen und tauchte den kleinen Raum in ein unwirkliches Licht. Es verlieh ihn beinahe die Atmosphäre eines Spiegelkabinetts. Denn diesen sehr ähnlich, war das Zimmer durch dieses Schauspiel in der Größe erweitert ohne seine eigentliche Formate verloren zu haben. Als die Bilder erschienen blieb Danny wie hypnotisiert stehen und betrachtete sie. Durch seinen immer noch müden und lethargischen Blick wirke es fast als würde er durch sie hindurch sehen. Ohne eigentlich zu merken was sie abbildeten und für sich bedeuteten. Walker nutze diesen Moment, bückte sich, hob eines seiner Instrumente auf und versteckte es hinter seinem Rücken. Zur Ablenkung begann er wieder zu sprechen, seine Worte tropften regelrecht vor Hohn. „Denkst du das war Zufall, das ich dich hier erwartet habe?! Ich sehe und höre alles. Es gibt nicht was mir verborgen bleibt. Ich habe von Beginn an zugesehen. Als du versucht hast deine kleine Freundin zu retten, wie du den Zeitgeist aufgesucht hast. Und dann natürlich zu meiner aller größten Freunde den Ghostwriter. Man kann über ihn sagen was er will. Aber er hat wirklich sehr viel Talent was das planen und durchführen von Racheplänen angeht. Es wäre doch wirklich jammerschade gewesen wenn ich so was nicht zu meinen Vorteil genutzt hätte. Auch wenn es mich einiges an Überzeugungsarbeit gekostet hat.“ Der Richter grinste ins ich hinein bei der Erinnerung an seinen so überhaupt nicht gefügigen Dichter, bevor er wieder zum sprechen ansetzte. „Es war eigentlich schon wieder zu einfach.“ Hierbei betrachtete er Danny eingehend der ganz in die Bilder zu seiner rechten versunken war und damit die perfekte Zielscheibe abgab. „Eigentlich wollte ich dir noch ein wenig mehr Zeit gönnen, aber wer so eklatant gegen die Regeln verstößt muss schnellst möglich eliminiert werden, zum Wohl aller.“ Bei seiner Ansprache spielte er hinter seinen Rücken mit dem Gegenstand den er zuvor aufgehoben hatte. Kurz bevor er endete umfasster er ihn fest mit den Finger. Noch bevor Danny überhaupt Zeit gehabt hätte zu reagieren schnellte seine Hand vor, sein Arm streckte sich und seine Finger ließen das kleine Messer mit der spitz zulaufenden Klinge los. Dannys Blick war immer noch auf die Geschehnisse fern von ihm gerichtet als die Klinge ihn erreichte. Erst als es in ihn eindrang sah er auf und fixierte Walker ausdruckslos. Kein Schmerz, kein Erstaunen oder Vorwurf, einfach nichts lag in seiner Miene. In dem Moment als das kalte Metal sein Herz durchbohrte hörten die Eisblumen auf zu wachsen, die immer mehr des Raumes in Beschlag genommen hatten. Einige der spiegelnden Metalloberflächen hatten sie schon so überwuchert das die Bilder nicht mehr durch kamen und unter den Eis erstarben. Der Halbgeist schaute an sich herunter, und erkannte das zwischen den Fingern seiner Hand, die er reflexartig nach der Verletzung an die Wunde gelegt hatte, etwas Silbernes steckte. Walker keuchte auf und starrte verwirrt. „Warum? Wieso? Was zum -?!“ Danny umfasste mit der Hand, die auf seiner Brust lag, den Griff des Messers und zog mit einem Ruck daran, sodass es aus seinen Körper glitt. Völlig unbeteiligt ließ er das Instrument was ihn töten sollte neben sich fallen. Mit einen klappernden Geräusch schlug es auf den Boden auf während der Halbgeist sich auf seinen Peinigen zu bewegte. Einer seiner Mundwinkel zog sich dabei nach hoch und entblößte einen Teil seiner Zähne, bevor er mit Sprechen begann. „Ich. Ich bin tot. Hingerichtet von einen Richter-Henker der keine Gnade kennt. Mir alle genommen hat was ich liebe und mich am Leben erhalten hat. Aber das existiert jetzt nicht mehr…“ Während Danny durch den Raum schritt war Walker immer weiter in die Ecke gerutscht, auf den Schrank zu vor dem er vorhin geprallt war. Als er im Rücken die kalte Platte der Ablagefläche spürte musste er notgedrungen stoppen und krallte seine Hände an der Kannte fest. Das war ihm alles absolut nicht geheuer. So sollte es nicht laufen, überhaupt nicht! Sein Gesicht hatte wieder den panischen Ausdruck bekommen, welches es vorhin schon einmal angenommen, als sein Gegenüber so unerwartet die Fesseln zerbrochen hatte. Hektisch griff Walker hinter sich auf die Ablage. Hier musste etwas sein was ihm helfen könnte. Unbeeindruckt schritt der Hybrid weiter bis er eine Hand breit nur noch entfernt war. „Ich habe dir die Chance gelassen das was du angerichtet hast zu lösen und in Ordnung zu bringen. Nun ist es zu spät!“ Bei den Worten legte er Walker die nun grün glimmende Hand auf die Brust. „Sag mir, hat so ein Wesen wie du eigentlich ein Herz was man zerstören kann, damit es aufhört zu existieren?“ Der ehemals so von sich selbst überzeugte Richter der Geisterwelt erzitterte als seinem Gefangenen ihn die Hand auf die Brust legte. Ein Schauer jagte durch seinen Körper, bestehend aus Angst, Kälte und Panik. Er konnte seinen Atem sehen der sich als kleine weiße Wölkchen manifestierten und das obwohl er ein Geist war. In der Zeit die vergangen war, seitdem Danny das Messer wieder aus sich gezogen hatte, waren die Eisblumen langsam und sicher weiter gewachsen. Sie hatten ihre Ausbreitung nur für einen kurzen Moment unterbrochen um dann schneller und effektiver den ganzen Raum zu übernehmen. Nur noch eine einzige Stelle war von ihnen verschont, aber auch schon an ihr glitzernden die ersten Kristalle. Die spiegelnde Fläche zeigte noch immer den Zeitsaal, bis eine wohl bekannte Figur den Blick versperrte mit seinem flammenden Haar. Eine schaurige Lache, durch die Übertragung noch etwas mehr verzerrt, hallte im Raum wieder. Genauso wie seine Worte danach die wohl an eine Person gerichtet waren die sich außerhalb des Sichtfeldes befanden. „Mach mit ihnen was du willst… aber der Kleine gehört mir!“ Dann fror auch dieses Fenster zu und totale Stille beherrschte den Raum, welcher nur hin und wieder unterbrochen wurde durch das leise Knirschen der Eiskristalle, die sich übereinander schoben. Walker starrte Danny bei diesen Worten an und dann begann er zu grinsen. Nicht weil er voller Zuversicht war das es heil hier raus kommen würde, sondern weil er trotzt seiner jetzigen Lage in gewisser Hinsicht sein Ziel erreicht hatte. „Egal was du jetzt mit mir tust, du wirst mich doch nicht töten Phantom. Dazu bist du noch nicht bereit. Du kannst nicht über Leichen gehen so wie ich, andere manipulieren um seine Ziele zu erreichen. Ich habe kein Gewissen was mir Reue einredet. Was für mich zählt ist die Rache und die habe ich zweifellos gekommen. Der Enderfolg …“ Ein schauriges Lachen, ein grünes durchscheinendes Leuchten und ein drauf folgendes Zischen unterbrachen den Satz des selbst ernannten Richter-Henkers für immer. Dannys grausames Lachen erstarb und zog seine Hand von Walker zurück, der daraufhin mit ausdruckslosem Gesicht an seinen Schrank herunter rutsche und schräg davor sitzen blieb. An der Front des Sideboards hatte der Richter einen grüne Spur hinterlassen und um ihn herum begann sich ein See in gleicher Farbe auszubreiten. Die Oberfläche dessen begann sich fast zeitgleich mit einer dünnen immer nachwachsenden Eisschicht zu bedecken. Der Halbgeist drehte sich um und ging Richtung Tür. Ein grüner Strahl ließ den Raum noch einmal in einem anderen Licht erstrahlen. Die vielen winzigen Million Eiskristalle die sich in florale Formen zusammen gelagert hatten leuchteten wie Smaragde auf. Wie ironisch war es doch das der ganze Raum in die Farbe der Hoffung getaucht war. Denn hier hatte alle Hoffnung aufgehört zu existieren und die Eiszeit eingesetzt. Als er durch die Überreste der Tür stieg flüsterte er vor sich hin. Das einzige was man klar und deutlich verstehen konnte war das Wort „Rache“ was immer wieder in neunen Varianten auftauchte. * „Das ist meine ganz persönliche Absicherung und die bleibt dort wo sie ist!“ Der Ghostwriter zeigte über sich auf die an 2 Stellen gebrochene Kugel, die Tucker und Jazz einschloss. Dabei fixierte er grimmig Dan vor sich, wissend was in dessen Kopf gerade für Gedankengänge vor umher tobten. Dieser nun wieder rollte theatralisch mit den Augen, bevor er etwas erwiderte. „Deine also. Ich sehe nicht dass dort irgendwo dein Name dran steht. Ach nein, warte ich sehe ihn. Softi-Dichter der zu feige ist sich noch mal mit den Kleinen anzulegen. Pass auf die Kleine könnte dich beißen wenn du zu nah kommst.“ Dan lachte höhnisch auf und betrachtete den Writer der während seiner kleinen Ansprache mit seinen ungewöhnlich spitzen Zähnen geknirscht hatte. Wütend antworte dieser. „Ja, meine! Das hat einfach etwas mit Voraussicht zu tun. Aber was sage ich dir das, so etwas „schweres“ –an dieser Stelle machte er Anführungszeichen in die Luft- versteht du eh nicht. Du löst anfallende Probleme lieber auf die simple Art. Nach dem Motto: Wenn es sich nicht mehr bewegt, macht es auch keinen Ärger mehr.“ Noch während der Writer sprach lehnte sich Dan zu ihn hinüber. Es war unübersehbar das er äußerst gereizt war. Seine flammenden Haare loderten in einem Maß das die Funken wild umher flogen. „Im Gegensatz zu dir, bin ich wenigstens in der Lage etwas zu tun. Ich brauche keine komischen Hilfsmittel und wenn wir mal ehrlich sind. Meine bloße Anwesendheit ist so Furcht erregend dass sich viele Sachen auf diese Weise von selbst lösen. Du verhinderter Horrordichter hingegen besitzt den Gruseligkeitsfaktor eines plüschig rosa eingeschlagenen Schnulzenromans.“ Die Haare des rotäugigen Geistes hatten sich beruhigt und waren in ihre normale Form zurückgegangen. Als Dan geendet hatte grinste er den Writer überheblich an, darauf wartend was sein Gegenüber nun als nächstes tun würde. Das kleine Dichterlein könnte sich ausnahmsweise Mal kämpferisch zeigen und diese Disskusion fortführen oder sich in seiner gewohnten Art einfach umdrehen und Flüche und Beschimpfungen ausstoßend abziehen. Seine Antwort erhielt er als der Writer Persephone zur Seite schob die die ganze Zeit zwischen ihnen gestanden hatte. Der Geist der Gegensätze entfernte sich daraufhin von den beiden, natürlich nicht ohne sie mit einen „jetzt-geht-das-schon-wieder-los-Blick“ zu bedenken. Kurze Zeit später war sie in den Schatten des Zeitsaales verschwunden, als das geschehen war holte der Ghostwriter noch einmal Luft bevor er sich vor Dan aufbaute und giftig begann. „Das hat dir aber nicht viel genützt, als du in der netten Kapsel eingesperrt warst. Wenn du vorher deinen Kopf mal bemüht hättest und obendrein nicht so ein selbgefälliger Narzisst wärst, hatte ich- hier machte er eine kurze dramatische Pause- dich nicht wieder rauslassen müssen.“ Nun war es an Dan mit den Zähnen zu knirschen und den Writer an dessen weißen Umhang zu sich heran zu ziehen. „Wen nennst du hier einen Narzissten?! Ich war wenigstens nicht so dämlich mich mit allen nur verfügbaren Geistern an Weihnachten anzulegen. Um mich dann zu guter Letzt in Gefängnis sperren zu lassen.“ Hinterhältig fügte er hinzu:“ Erzähl mal war es schön?!“ Bei den letzten Worten verlor der Writer komplett die Kontrolle. Seine Faust schnellte vor und traf Dan genau mittig auf das Nasenbein. Der Körper des rotäugigen Geistes bekundete diese Kollision mit einen Knacken und den reflexartigen loslassen des Schreibers. Der Dichter, nun befreit vom Griff, presste ein giftiges „du weißt nichts!“ heraus. Sein Schal schwebte hinter ihn in Angriffsposition, bereit sich jeden Moment um das böse Ego zu kümmern, falls er vorhatte sich in irgendeiner physischen Weise zu revanchieren. Das ganze Schauspiel wurde untermalt von rot glühenden Augen, die Dan zusammen gekniffen fixierten und ihn wünschten er möge in den tiefsten Kreisen der Hölle dafür schmoren. Unbeeindruckt von dieser Vorstellung griff sich Dannys alter Ego mit der flachen Hand an die Nasenwände und richtete sie unter Druck, einen widerlichen Knacken und einen verzerrten Gesicht. Als er damit fertig war, grinste er den Writer an und gluckste:“ Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen. Ich dachte du hast dir mit Walker eine schöne Zeit gemacht. Ich kann mir vorstellen das er dich richtig in sein Herz geschlossen hat.“ Erneut flog nach dieser Äußerung die Faust des Dichters auf seinen gegenüber zu, doch dieses Mal war er vorbereitet. Noch bevor der geisterhafte Poet ihn erreichte, hatte Dan ihn einen sehr gezielten Schlag in den Magen versetzt. Unter stöhnen ging der Writer auf die Knie und musste sich mit den Armen abstützen. Auf allen Vieren, mit gesenkten Kopf und zusammen gebissenen Zähnen würgte er „Bastard“ in die ungefähre Richtung seines Peinigers heraus. * Persephone entfernte sich von ihren beiden Begleitern die gerade miteinander und ihren verschiedenen Auffassungen beschäftig waren. Gelangweilt sah sie sich im Zeitsaal um. Seit dem Beginn der Auseinandersetzung hatte er eine starke Veränderung erfahren. Zwar stand sein steinernes Grundskelett wie eh und je aber sein Inneres war beinahe völlig mit einer dicker schwarzen Rußschicht bedeckt, die alles hineinfallende Licht hungrig aufsog. Er war nie sehr hell gewesen, auch nicht zu Zeiten als Clockwork hier noch herrschte aber mit den schwarzen Kohlenstoffpartilkeln die überall klebten wirke er noch trostlos und düsterer. Nicht nur die Wände sondern auch die Ausstattung hatte ziemlich gelitten. Denn was nicht von den purpurneren Flammen gefressen war der der mechanischen Zerstörung zum Opfer gefallen. Ein beinahe post-apokalyptisches Bild bot nun die ehemals stolze Heimstätte des Meisters der Zeit. An vereinzelten Stellen flimmerten immer noch die Reste des Feuersturmes und erhellten mit ihrem ersterbenden Licht wenige Bereiche. Aber gegen die Übermacht des klebrigen Rußes der sich erstickend über die kühlen Steine und Zahnräder gelegt hatte kam auch nicht die erlöschende Glut an. Der Geist der Gegensätze drehte sich gerade wieder um, als sie aus den Augenwinkeln etwas Lilianes wahrnahm was sich soeben bewegt hatte. Ihr einer Mundwinkel wanderte nach oben und sie flüsterte „Chronos“ in den Raum. Weiterhin so schief grinsend schwebte sie in seine Richtung. Auf den Boden unter ihr eine tropfenförmige Spur aus spiegelnder Masse hinterlassen, die schaurig den Raum in ihren konvexen Formen reflektierten. Persephone hatte sich nicht getäuscht Clockworks Brustkorb hob und senkte sich unter leisen Stöhnen. Der Herrscher der Zeit lag wieder als ein Ego vereinigt auf den Rücken und kämpfte mit der Ohnmacht, die ihn immer wieder in ein schwarzer Nichts schicken wollte. Er stemmte sich dagegen, kämpfe, fluchte und bettete das er das Bewusstsein behielt. Denn nur so hatte er die utopische Einbildung noch die Situation zum Besseren wenden zu können. Eine leichte Berührung an seiner linken Seite ließ das Gehirn des Zeitgeistes nun endgültig aus dem Dämmerzustand zurückkehren. Es gab augenblicklich den geschundenen Körper den Befehl herauszufinden was das zu bedeuten hatte, egal zu welchem Preis. Mit blinzelnden Lidern und schmerzverzerrter Miene kam dieser dem auch letzt endlich nach. Aber bevor seine Augen das oder den fokussieren konnten, wusste Clockwork es schon. Seine Ohren waren um einiges schneller gewesen und meldeten eine gelangweilte Stimme mit einem schwermütigen Unterton, die er zu kennen hatte. „Versuch dich nicht Bewusstlos zu stellen Chronos, du weißt das funktioniert bei mir nicht.“ Als Bestätigung seiner akustischen Identifizierung klirrten charakteristisch neben ihn ein paar Glöckchen kalt. Selbst wenn Clockwork sich nun im den Status der psychischen und physischen Abwesenheit befand, diese Geräusche hatte ihn sofort aus den Reich des Hypnos zurückgeführt. Seine Augen waren nun auch endlich in Lage Persephone zu erkenne die sich auf den Steinen vor ihn niedergelassen hatte. Ihr türkiser Geisterschweif ruhte neben ihr und an einige Stellen sickerte eine seltsam Flüssigkeit über ihn zu Boden. Je nach Lichteinfall war sie matt-schwarz oder spiegelnd hell wie flüssiges Quecksilber. Da sich die Tropfen genau im Sichtfeld des Zeitgeistes befanden starrte er sie an, verfolgte sich mit dem Blick wie sie über die türkise Haut liefen, zu Boden tropften und sich dort zu einer Lache vereinigten. Zuerst nahm er es gar nicht wahr aber diese schimmernde Masse floss unwillkürlich auf seinen Körper zu. Wie eine eigene kleine Lebensform sammelte sie sich kurz vor der Haut des Zeitgeistes und schienen ungeduldig auf ein Zeichen zu warten. Aber wie es aussah bekamen sie es nicht, denn eine nervöse Umwälzung in der Lache setzte ein. Vergleichbar mit den gespannten ungeduldigen Warten kleiner Kinder vor der Weihnachtlichen Bescherung. Der Zeitgeist war zu seinen eigenen Glück noch nicht in der Lage diese zusammenhänge herzustellen und eine Vorstellung zu entwickeln was diese Masse mit ihn anstellen wollte. Denn sollten die kleinen Tröpfchen wirklich so agieren wie Kinder die hektisch das Papier von den Geschenken rissen um an das ersehnte Innere zu gelangen, würde das bestimmt sehr unschön für den Herrn der Zeit enden. Mühsam löste Clockwork seine Augen von dem Schauspiel vor sich und ließ sie zu Persephones Gesicht wandern. Nicht viel erinnerte mehr an die einst so stolze und Achtung heischende Stimme des Zeitgeistes, als er sich mehr keuchend wie sprechend artikulierte. „Ist es das was du immer wolltest?“ Kurz nachdem er geendet hatte schüttelte ein Hustenanfall erbarmungswürdig den in Violett gewanden Körper. Eine grüne Flüssigkeit tropfte auf den Stein vor Clockwork. Die Masse hatte sich in dem Moment als der Herr der Zeit begann zu sprechen begann ein wenig zurück gezogen. So als hätte sie beinahe ein wenig Angst vor dem grünen Ektoplasma vor sich bildete sich erst eine dünne fingerförmige Lache die sich langsam und vorsichtig heran zu tasten. Sacht berührte es das Blut der Geister und stocke in den Bewegungen, einen Moment schien die Zeit wie eingefroren, dann sog es das grüne auf den Steinen gierig auf. Als es damit geendet hatte wabbelte es weiter auf Clockwork zu in der wachsenden Erwartung auf mehr. Trotz des Augenscheinlichen Verlangens wagte es die Masse aber trotzdem nicht den Zeitgeist direkt zu berühren. Persephone hatte sich die ganze Zeit an derselben Stelle geruht, sie saß unbewegt mit ausdrucksloser Miene vor dem Zeitgeist. Beobachte einfach nur die Szene wie ihre Essenz, Ebbe und Flut an einer Küste gleich, immer wieder sich näherte und zurück wich. Total unerwartet und ohne Vorwarnung löste sie sich aus ihrer Starre, indem sie den am Boden Liegenden harsch anfuhr. „Als ob ich das gewollt hätte! Ihr habt mich dazu gemacht! Ich hatte keine Wahl!“ Clockwork schluckte hörbar bei den Worten und versuchte seinen Kopf noch ein wenig weiter zu ihr zu drehen damit er in ihre roten Augen sehen konnte. Unter einigem Schmerzbekunden gelang ihn es auch schließlich und schaute seine alte Verbündete und gute Freundin Ernst an. „Wir haben wohl einige Fehler gemacht. Aber ist es nicht zu einfach uns alle Schuld zu geben?!“ Als er sprach hatte Persephone ihren Arm ausgestreckt, legte ihn ihre rechte Hand sacht auf die linke Wange. Als er geendet hatte begann sie vorsichtig die Narbe mit den Fingern nachzuziehen die sie ihn einst zugefügt hatte. Dabei löste sich ein Seufzer von ihren Lippen, welcher in einen wehmütigen „Ach Chronos“ auslief. Clockworks Ernst in seinem Gesicht schmolz und wurde verlieh ihn ein trauriges Aussehen. Auch in seiner sich langsam wieder festigende Stimme schwang es mit. „Wo sind wir hier nur hinein gera-„ Doch er kam nicht dazu seinen Satz zu beenden. Die Hand die so sanft an seiner Wange geruht hatte war blitzschnell an seinen Hals gewandert. Die spitzen Fingernägel gruben sich beinahe im 90 ° Winkel in die Haut, während der würgende Griff sein übriges tat. Persephone starrte ihn kalt an bevor sie mit einer Stimme zu sprechen begann die voll vor Hass, Zorn und Bitternis war. „Ich bin es leid. Ihr redet euch immer raus! Ihr habt nie Schuld! Ihr seid vollkommen, unfehlbar in euren Beschlüssen! Egal was ihr damit anrichtet! Eure Ansichten sind Gesetz und wer abweicht von euren hehren Zielen wird beseitigt. Ihr habt keine Ahnung wie sich Einsamkeit anfühlt, wie Hilflosigkeit dich immer mehr reduziert und das ständige Misstrauen dich zerfrisst! Du dich jeden Moment deines Daseins fragst ob es überhaupt noch Sinn macht? Für dich? Für euch? Für alle?!“ Bei den letzten Worten quoll ein ganzer Schwall neuer spiegelnder Flüssigkeit aus ihren Augen und lief ihr Tränengleich das Gesicht entlang. Dasselbe passierte auch an den anderen offenen Stellen ihrer Körpers. Die Lache am Boden geriet in Wallung und bäumte sich auf um den Nachschub zu empfangen. Dabei begann sie langsam sich auf die Arme des Zeitgeistes zu schieben. Zur selben Zeit lösten sich die Konturen einiger Sachen mit Zeitsaal auf als wären sie von dickem undurchdringlichem Nebel verhangen. Die immergleichen spiralförmigen Wirbel begannen sich als Rechtecke ineinander zu winden. Persephone presste die Zähne zusammen und einige der Tragestützen materialisierten sich wieder vollständig. Die sowie so schon unregelmäßige Atmung des Zeitgeistes wurde noch stockender. Einmal durch den immer noch vorhandene Würgegriff um seinen Hals aber auch die Tatsache das dem Geist der Gegensätze gerade dabei war ihrer Macht freien Lauf zu lassen. Unter kratzenden Schmerzen im Hals presste er hervor: „Komm zu dir! Niemand weiß was du gerade hier herauf beschwörst aber Eins ist sicher. Das was dich danach begleitet ist entweder der Lärm des Chaos oder Stille des Nichts! Aber auf jeden Fall wirst du allein sein, für immer allein…!“ Die Worte erstarben als Persephone fester zudrückte und Clockwork nun doch in den Zustand der Bewusstlosigkeit sank. Mit einem hasserfüllten Blick musterte sie ihn noch mal bevor sie den Zeitgeist auf den steinigen Boden zurück schleuderte. So gleich fiel die schwarze hungrige Masse über ihn her. Der weißhaarige Geist wand sich ab und mit einer kleinen Bewegung ihrer Finger ließ die Lache von den Bewusstlosen ab und folgte ihr, benahe unverrichteter Dinge. Während sie sich wieder Richtung Ghostwriter und Dan entfernte zischte sie: „Ich brauche niemanden, ich habe mich…“. * Die Brille des Ghostwriters war stark angeknackt. Das Glas hatte einen Sprung, der sich wie ein Spinnennetz durch alle Silicatschichten ausbreitete. Auch das Gestell hatte wohl einen gezielten Hieb abbekommen, denn an der linken Seite war es zum Kopf hin gebogen. Aber auch Dan hatte sichtbare Kratzer und Schrammen. Der Dichte hatte also nicht nur eingesteckt sondern auch kräftig ausgeteilt. Dans Nase blutete unaufhörlich, um diesen Herr zu werden wischte sich der Geist mit dem fahl blauen Haar in regelmäßigen Abständen mit den Handrücken über das Gesicht. Zwischen einen dieser Bewegungen knurrte Dan in Richtung Writer: “elender Wortverdreher“. Der geisterhafte Schriftstelle kontere indem er zurück zischte: „necrophiler Philantroph!“ Innerlich grinste der Ghostwriter, da er sich ziemlich sicher war das Dan nicht wusste was er gerade an den Kopf geschmissen bekommen hatte. Eindeutig eins zu null für die Intelligenz. Er konnte einfach nicht anders und ein fieses Grinsen schnitt sich tief ins sein Gesicht. „Grins gefälligst nicht so blöde!“ Dannys böses Ego war außer sich vor Wut. Wie konnte dieser pseudo- Dichter eigentlich denken dass er ihm gewachsen war. Und jetzt lachte er ihn auch noch aus. Seine Faust schoss in Richtung des immer noch grienenden Writers. Er würde ihm schon dieses Grinsen austreiben. Dieser wieder rum sah Dan natürlich kommen, wenn es um Provokationen ging war er schließlich so vorhersehbar wie eine schlechte südamerikanische Soap und holte seiner seits aus. Doch mitten in ihren Bewegungen stoppten die Beiden plötzlich. Auf deren beiden Kehlen war jeweils die scharfe Spitze einer Sichel gerichtet. Persephone stand zwischen den ihnen und sah sie kalt und abschätzend an. „Ich finde eure Kindergartenvorstellung sehr unterhaltsam. Aber ich habe noch eine Rechnung offen und es wäre schön wenn ihr euch einigen könntet. Auf mich warten nämlich 5 weitere Antike Geister. Also was ist nun?“ Bei den letzten Satz hatte sie ihre Sicheln langsam sinken lassen und ihr Blick schweifte zwischen dem Ghostwriter und seinen Kontrahenten. Noch bevor ein weiteres Wort fiel schleuderte Dan als Antwort einen Ektoplast auf den immer noch im Raum schwebenden Käfig ab. Getroffen von der gewaltigen Geisterenergie geriet die Kugel mit Dannys Freunden ins schlingern. Gefährlich taumelte das Gefängnis in luftiger Höhe von einer Seite auf die andere, indem es verworrene ellipsenförmige Bewegungen beschrieb. Lange würde es sich bestimmt nicht mehr in der Luft halten können. „Verdammt! Welchen Teil von wir lassen sie da oben hast du nicht verstanden?!“ Der Ghostwriter war außer sich vor Wut, als er nach einer Schrecksekunde realisiert hatte was Dan soeben getan hatte. So schnell es eben ging ließ er sein Buch und die Feder erscheinen und ohne groß nachzudenken kritzelte er über das Papier. Wobei er immer noch äußerst zornig die Worte vor sich her murmelte und versuchte die panischen Schreie auszublenden die aus den Inneren des Käfigs kamen und erheblich seine Konzentration beeinflussten. „Die Anweisung des Autor umgangen, doch durch seine Kräfte abgefangen. Ganz ohne Verletzungen kann es nimmer gehen, aber nichts ernstes soll ihnen dabei geschehen.“ Als Bestätigung des niedergeschrieben Vorgangs glühten die Augen des Dichters noch einmal Rot auf. Mit zusammen gebissenen Zähnen beobachte er, aus den Augenwinkeln, wie der nun schon im freien Fall befindliche Käfig abgefangen wurde und mit weniger Wucht auf den Boden auftraf. Beim dumpfen Aufprall auf den steinernen Bodes des Zeitsaales zerbrach die kristallene Hülle des Gefängnisses wie auch die metallnen Stäbe und gab nun Vollendens den Blick frei. Die beiden ehemaligen Insassen lagen verkneult zwischen den Trümmern, wie es aussah hatten sie sich bei dem verhängnisvollen Sturz panisch aneinander gekrallt. Besonders in Auge stach das linke Bein von Dannys Freund, es stand in einen absurden unnatürlichen Winkel ab. Ohne großartige medizinische Kenntnisse konnte man sagen, dass es mindestens einmal gebrochen war und das auf eine äußert schmerzhafte Weise, die das Laufen so gut wie unmöglich machen sollte. Sonst schienen die beiden relativ gut auf zu sein, wenn man von oberflächlichen Abschürfungen, Schnitten und kleinen Quetschungen absah. Durch die Wucht des Aufpralls noch ein wenig betäubt regte sich sogar schon wieder Leben. Jazz, durch ihr helles Haar sehr gut zu erkennen im dämmrigen Zeitsaal, befreite sich ein wenig aus Tuckers Umarmung und blickte sich irritiert um. Als ihr Blick das Bein von Dannys Freund streifte, bahnte sich ein spitzer Schrei seinen Weg durch ihre Kehle. Sie robbte langsam nach unten, da sie sich zum Aufstehen noch nicht fähig fühlte und besah sich den Bruch näher. Als sie ihn vorsichtig berührte um die ungefähre schwere der Verletzung festzustellen, hörte sie ein leises schmerzerfülltes Stöhnen. Sofort zog sie ihre Finger zurück und blickte zu Tucker. Dieser schlug langsam die Augen auf und keuchte erneut, als er sich versucht ein wenig aufzusetzen. Jazz wollte ihn gerade darauf hinweisen das es wohl besser wäre wenn er sich nicht bewegte, aber sie wurde schon im Ansatz unterbrochen. Die laute, tobende Stimme des Ghostwriters hielt sie zurück. Suchend drehte sich das Mädchen mit dem blonden Haar um und dann sah sie ihn. Der in weiß gewandte Dichter hatte sich in der zwischen Zeit zu Dan umgedreht und brüllte ihn nun Ohrenbetäubend an. „Bist du debil oder tust du nur so?! Das sind mindestens 10 Meter, da wäre wohl nicht mehr viel übrig geblieben, was wir hätten als Ausweichplan verwenden können!“ Dan stand während dessen sehr ruhig da und betrachtete den zornig gestikulierenden Ghostwriter nahe zu schon belustigt. Er wusste dass der Dichter ausrasten würde aber, das es so spaßig sein könnte, hätte er nicht gedacht. Denn sonst hätte er das schon viel früher über diesen Punkt hinaus getrieben. Mit diesem erhabenen Gefühl wand er sich an den vor Wut sprühenden Writer. „Er muss es doch nicht erfahren, also wa- “ Noch bevor er fortfahren konnte unterbrach ihn der Ghostwriter. „Leider kann man schlecht mit den Leben einer Person handeln, wenn sie tot ist!“ Dan schaute gelangweilt an und erwiderte: „Warum sollte es dich daran hindern?!“ „Vielleicht ganz einfach die Tatsache das die Menschen oder Geister meine Stimme hören müssen?! Was wohl bei Leichen weniger der Fall, wie dir vielleicht noch nicht aufgefallen ist!“ Dan grinste jetzt war sein lieber Dichter nicht nur stocksauer sondern auch noch Sarkastisch dazu. Mal sehen wo dieses kleine Gespräch noch hin führt. Mit diesen Gedanken im Kopf, polierte er demonstrativ seine Fingernägel an seiner Kleidung und schaute den Writer wieder grinsend an. „Hast du nicht etwas vergessen?“ Die Wut und auch der Sarkasmus wichen für einen Moment einer irritierten Tonlage als der Writer die Stirn runzelte und Dan mit immer noch bösen Blick fixierte. „Was denn?“ Nun seine Nägel eingehend betrachtend setze Dan in seiner ihm eigenen überheblichen Weise an. „Ich will dir es nicht direkt auf die Nase binden. Aber immerhin hast du kleiner Bücherwurm es geschafft Clockworks Platz einzunehmen…“ Nachdem er den Satz halb beendet im Raum stehen gelassen hatte blickte Dan den Writer über deine Nägel hinweg schräg von unten an und grinste. Er warte auf den hoffentlich kommenden erneuten Ausbruch der Wut seines Gegenübers. Aber zu seiner großen Enttäuschung kam es ganz anders. Der Dichter grinste ebenfalls breit und ließ nur ein Wort verlauten. „Neid?!“ „Auf dich? Oh bitte das ist fast eine Beleidigung. Aber da du es nicht verstehst, lass es mich so erklären wie für ein 5 jähriges Kind. Du besitzt Macht über die Zeit. Aber wenn dir so ein Haufen toter Knochen lieber sind – an dieser Stelle zog er theatralisch die Schultern nach oben- wenn nicht dreh die Zeit zurück und lass mir ein wenig meinen Spaß.“ Während Dan sprach zog der Ghostwriter seine Augen immer mehr zu Schlitzen. Das behielt er auch bei als er darauf antwortete mit belehrender Stimme. „Ich habe einen Teil von Clockworks Kräften bin aber nicht er, falls dir das auch entgangen sein sollte. Oder denkst du die Zeit unterwirft sich einen so einfach? Ich habe für die Episode mit dem Armreif über ein halbes Jahr Vorbereitung gebraucht. Ganz abgesehen von den ganzen Reimen die dafür nötig waren, damit die Zeit mich vorüber gehend als ihren Herrn und Meister anerkennt und nach meinen Willen wirkt. Hältst du mich wirklich für so beschränkt das ich auf so was simples nicht selbst komme?!“ Wegwerfend fügte er zu Dan gewandt hinzu:“ Was will ich auch Großartiges von dir erwarten…!“ Der Geist mit dem flammenden Haar hatte während der, wie er fand doch sehr ermüdenden Ansprache, des Autors ab einen gewissen Punkt einfach aufgehört zuzuhören. Hui er war also nicht Clockwork, das stellte wirklich eine gewisse Überraschung da. Darauf wäre er wirklich nicht alleine gekommen. Im Geiste danke er den Ghostwriter und warte bis das Rauschen, was eigentlich die Stimme seines Gegenübers war, verklungen war. „Nicht das es dir so geht wie zu Weihnachten. Einen kleinen Brauch nicht beachtete und dann von einer Zitrusfrucht platt gemacht. Ja so kann es gehen.“ Dan grinste, es machte ihn einfach zuviel Spaß den Dichter zu ärgern. Vor allen da er genau wusste wie er auf die alle Sachen reagierte die entfernt etwas mit diesen Erlebnis zu tun hatten. Und prompt bekam er was er wollte. Die Stimme des Writers überschlug sich als Dannys böses Ego anzubrüllen begann. Unbewusst, in seiner Zorn hatte dieser mehre Schritte auf Dan zugemacht und stand nun genau frontal vor ihm. „Erstens hör mir gefälligst zu wenn ich dir etwas sage! Zweitens die Sache mit der Orange war bloßer Zufall nicht mehr. Hätten ihn die anderen nicht unterstützt wäre er gar nicht so weit gekommen. Pah, Waffenstillstandsabkommen, was für ein Schwachsinn. Wäre das nicht gewesen hätte ich ihn die Hölle auf Erden bereitet!“ Dan war höchst erfreut über den jetzigen Verlauf des Gespräches und so ließ er sich es nicht nehmen noch ein wenig Öl ins Feuer zu gießen indem er frech antwortet:“ Lass mich raten die Hölle ist voller Bücher. Oh ich glaube da hätte ich noch mehr Angst vor einer Staubfussel, als vor deinem Weltengericht.“ Mit dem Anflug eines Gähnens drehte sich Dan um. Er hatte sich vorgenommen die hier rauf folgende Szene aus einer gewissen Entfernung zu genießen. Noch einen Satz zum krönenden Abschluss und er wäre weg. „Aber dafür hast du nun mich.“ Eine Hand packte Dan unsanft am Kragen und hielt ihn zurück. Der Writer schäumte vor Wut und wie es aussah war er drauf und dran die ganze Sache non verbal aus der Welt zu schaffen. Schriftsteller hin oder her, niemand beleidigte ihn auf diese Art und Weise. Er zog Dans Gesicht näher an sich heran so dass es nur noch wenige cm von seinen eigenen entfernt war. In seinen Brillengläsern reflektierte sich das rote Licht seiner Augen und unterstrich seinen außerordentlichen Zorn noch zusätzlich. Leise zischte er den Geist vor sich zu: „Sag das noch mal…!“ Dan grinste. „Dann was? Willst du mir Schmerzen zufügen?“ Hier lachte er belustigt auf, alleine die Vorstellung war lächerlich. Er hatte zwar vorhin auch etwas einstecken müssen. Aber das war lachhaft und nicht der Rede wert gewesen. „Weißt du eigentlich stehe ich da drauf. Aber dann hast du niemanden mehr der dein ach so schönes Gesicht vor der bösen, bösen Faust meines jüngeren Ichs beschützt. Also nimm deine dreckigen Griffel von mir oder du wirst dir wünschen wieder bei Walker zu sein!“ Bei den letzten Worten hatte er den Writer von sich weggestoßen. Er war es schließlich der dieses Spiel begonnen hatte und er war es auch der bestimmte wann es beendet war. Die Aktion des Dichters war eindeutig ein Verstoß gegen seine Spielregeln, die ihn jetzt die Lust nahm es weiter zu betreiben. „Mach mit ihnen was du willst… aber der Kleine gehört mir!“ Mit diesen Worten verschwand Dan in den Schatten des Zeitsaales. Der Ghostwriter blinzelte und schüttelte den Kopf. Er hätte sich nicht von Dan so provozieren lassen sollen. Er wusste, dass er etwas sensibel auf das Thema Weihnachten reagierte, aber diese Reaktion war nicht nötig gewesen. Er hatte schlicht und einfach die Kontrolle verloren und sich wirklich Bilderbuch mäßig von dem Geist vorführen lassen. Ein wenig sauer auf sich selbst blickte er sich um. Schräg links von ihm befand sich der herunter gefallene Käfig, in den Trümmern konnte er das helle Haar von Dannys Schwester erkennen. Mit beschwingten Schritten ging er auf sie zu. Unterwegs sah er sich um und entdeckte Persephone die an einer Säule ganz in der Nähe der beiden „Versicherungen“ lehnte. Der Writer erreichte die Säule und stellte sich neben Persephone. Mit einer Kopfbewegung deutet er auf die 2 Personen, die sich in ein paar Metern Entfernung vor ihnen befanden. „Was ist mit ihnen?“ Der Geist der Gegensätze zuckte als Antwort mit den Schultern und ließ mit einer spielerischen ballen der Faust, die metallnen Überreste des Käfigs zu Pflanzen werden. Nach dem öffnen ihrer Finger glitten diese aber wieder in ihren anorganischen Zustand zurück. Ein monotones schrilles Wimmern schwebte der Weilen im Raum. Wie das an Land schlagende Meer schwoll es an und nahm wieder ab, war aber beständig vorhanden. Der Ghostwriter fasste sich an den Kopf und wand sich giftig zu Jazz. „Ahhhh. Hat dir noch niemand gesagt, dass du Kopfschmerzen verursachst!? Ein Tipp Prinzessin, lass es oder es könnte dir schlecht ergehen!“ Jazz zuckte bei den Worten des Geisterdichters regelrecht zusammen, sie nickte leicht mit den Kopf das sie verstanden hatte und drehte sich zitternd zu Tucker zurück. In der Zeit als der Writer und Dan mit ihren Streit beschäftig gewesen waren hatte sie eigentlich gehofft Tucker und sich in Sicherheit bringen zu können. Oder zumindest aus der Gefahrenlinie, denn es war nicht wirklich abzusehen gewesen wie diese Meinungsverschiedenheit zwischen dem Dichter und dem Dämon endete. Ein wenig überrascht war sie schon von dem Ausgang, hatte sie doch erwartet das nach der Ansage zum Thema Walker, sich der Autor auf seinen Gegenüber stürzen würde um nach dem Salamander-Schuh Prinzip sein Gesicht zu restaurieren- sprich rein treten, wohl fühlen. Diese benahe Teilnahmslosigkeit machte ihr zurzeit aber mehr Angst, sprach es doch dafür dass nun auch aus ihm jegliche menschliche Regung verschwunden war. Innerlich hatte sie immer noch gehoffte, den Writer ein wenig überzeugen zu können oder auch nur ablenken bis Danny wieder da war und sich die Ganze Sache hier klärte. Als ihr Bruder in ihren Gedanken auftauchte unterdrückte sie ein reflexartiges schluchzen. Mit einen leicht gequälten Lächeln blickte sie Tucker an der vor ihr auf den Boden lag und drückte seine Hand. „Keine Angst Danny ist bald zurück, alles wird Gut. Du wirst sehen…“ Bei den letzten Worten brach einfach ihre Stimme weg und sie konnte nicht andern als wieder leise aufzuwimmern. Sie hatte vorhin versucht Tucker wegzuschaffen aber es war unmöglich. Sie waren so weit gekommen das er sich aufsetzten konnte aber zum Stehen war die Verletzung einfach zu groß. Jazz weitere Idee den Geisterflitzer, der immer noch irgendwo hier im Zeitsaal sein müsste, zu nehmen und dann Tucker direkt einzuladen, war daran gescheitert das dieser komische Geist auftauchte. Dannys Schwester hatte keine Ahnung wer oder was sie war, aber eins stand fest sie stand bestimmt nicht auf ihrer Seite. Und eine offene Konfrontation mit einem unbekannten Geist und dazu noch unbewaffnet wollte sie in ihrer jetzigen Situation nicht wagen. Ihre ganzen Hoffnungen lagen auf Danny der hoffentlich bald zurück sein würde und den ganzen Spuk beendete. Denn so Jazzs Rechnung, wenn ihr Bruder es schaffte – und hieran hatte sie keine Zweifel – Walker auszuschalten würde der Ghostwriter wieder zur Vernunft kommen. Da dieser die Sache im wahrsten Sinne des Wortes inszeniert hatte, würde er auch einen Weg kennen den Vorhang für diese Horrorshow zu schließen. Ein kehliges Knurren riss sie aus ihren Gedanken und unterband das Schluchzen was ihr Körper die ganze Zeit unbewusst fortgeführt hatte. Jazz Augen wanderten vom Writer vom dem das Geräusch kam, zu dem Geist an der Säule. Dieser lächelte in dem Moment hämisch zu Dannys Schwester herüber, bevor sie sich an den Dichter wand. „Ich kenne da eine gute Methode, deine Kopfschmerzen mit einem Mal zu beenden.“ Bei den Worten vollführte sie eine köpfende Bewegung mit einer ihrer Sicheln an ihren eigenen Hals. Durch die zusammen gebissenen Zähne knurrte der Writer seine Antwort, auf ihren Vorschlag zu. „Muss ich denn hier alles 3-mal sagen, bevor es zur Kenntnis genommen wird?! Solange wir sie haben kann uns der selbsternannte Retter der Menschheit nichts anhaben.“ Persephone legte in ihrer typischen Art den Kopf schief und betrachtete noch mal eingehend Dannys Freunde, bevor sie kühl erwiderte. „Aber wofür brauchen wir dann Beide? Auf einen lässt sich leichter Acht geben und es steigert den Wert der Sache.“ Die Kopfschmerzen des Autors schienen nachgelassen zu haben denn er entfernte seine Hand wieder von seiner Schläfe. Ein diabolisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht, was seine spitzen Zähne offenbarte. Ein Glucksen entwich seiner Kehle, es bedurfte keinerlei zusage im Worten, das der Writer sich mit der Idee soeben angefreundet hatte und ihre Vorteile klar erkannte. Etwas schien in ihn losgetreten wurden, was gerade immer mehr an Macht gewann. Mochte es die Aufgestaute Wut von der Auseinandersetzung mit Dan sein, oder etwas tiefer Sitzendes. Als wäre ihn gerade wieder bewusst geworden das er dieses ganze Szenario erst geschaffen hatte um seine bittersüße Rache voll auszukosten. In einer geschmeidigen Bewegung hob er den Arm und zeigte auf Dannys Freunde vor sich, dabei drehte er den Kopf zu Persephone und flüsterte:“ Was hältst du davon die Sache ein wenig spannender zu gestalten?“ Seine Stimme hatte dabei eine bösen Unterton, der durch das wispern nur noch verstärkt wurde. „Was meinst du genau damit?“ Der Geist der Gegensätze lehnte wieder äußerst entspannt an der steinernen Säule. „Mach wir es doch unerträglich spannend für die beiden Guten und lasse das Schicksal über sie entscheiden? Man könnte auch sagen wir hängen ein Damokles Schwert über sie und genießen ein wenig. Gut?“ „Nicht gut, sondern diabolisch böse.“ Persephone grinste bei ihren Worten fies bevor sie mit unverändertem Gesichtsausdruck fortfuhr. „ Ich lasse dir da völlig freie Hand.“ „Der Künstler dankt.“ Damit verbeugte deute der Ghostwriter eine Verbeugung vor ihr an. Nachdem er sich wieder aufgerichtete hatte fixierte er Jazz und Tucker, die das Gespräch mit wachsender Panik mitgekommen hatten. Die Angst und die Verzweiflung auf den Gesichtern der beiden ließen den Writer noch intensiver Grinsen. Er sog sie regelrecht ein und berauschte sich daran. Rache, bittersüße Rache- diese Gedanken bewegten sich gerade in seinen Kopf und davon inspiriert begann sein Finger zwischen Dannys Schwester und den besten Freund des Halbgeistes hin und her zu wandern. Zu diesem Auszählvorgang der über Leben und Tod entscheiden sollte, sprach er mit nahezu liebevoller und sanfter Stimme einen alten Kinderreim. „ Schlaf“ – er begann bei Tucker- „Kindle“ – sein Finger wanderte zu Jazz, „schlaf“ – und er wanderte wieder zurück. Diesen Vorgang wiederholte er bei jedem Wort, während er dazwischen noch Pausen einlegte um alles noch ein wenig in die Länge zu ziehen und sich daran zu ergötzten wie furchtbar die Situation war. „der Tod liegt auf der Lauer, er hat einen weißen Mantel an, er will die bösen Kinder fang. Schlaf Kindle, schlaf.“ Jazz hatte jeglichen Sinn für die Realität verloren ihr Körper fühlte sich taub an und ihr Blick war total entrückt. Es war aus. Sie konnten nicht fliehen, sich verstecken oder sonst etwas tun um ihren Schicksal zu entkommen. Die sanfte warme Stimme des Autors tat fast gut, wenn sie ausblenden könnte das er gerade über ihr Leben entschied. Sie beugte sich zu Tucker runter und umarmte ihn. Über ihre Wangen liefen unentwegt Tränen, die in ihrer Kleidung versickerten. Eine Stimme aus weiter Ferne ertönte in ihren Kopf, sie sah wie Tucker und sie selbst im Zeitsaal vor dem Ghostwriter standen und sie ihre Chance zur Flucht vertan hatte. „.. weil ich nicht will, dass Danny aufwacht und feststellen muss das er überhaupt keine Freunde mehr hat.“ Die Worte ließen sie schwer schlucken und ein schluchzen wand sich wieder aus ihrer Kehle. „Es tut mir so leid, wenn ich nicht…“ Sie hustete weil Tränen ihr sie Stimme nahmen. Tucker der die ganze Zeit die Augen geschlossen hatte öffnete diese nun und sah Jazz an. Er schüttelte leicht den Kopf und legte ihr den Finger auf die Lippen als Zeichen dafür, dass sie nicht weiter reden sollte. Hinter ihnen hatte der Writer zu einer neunen Strophe angesetzt. „Ninne, Ninne sause, der Tod steht hinterm Hause. Er hat ein kleines Körbe-lein, da steckt er böse Kinder rein.“ Während der die Worte im Saal der Zeit verhalten, hatte Tucker sich ein Stück zu Dannys Schwester gebeugt und flüsterte „ Du hast alles richtig gemacht, es gibt nichts zu verzeihen außer“ – an diese Stelle überwand er den Raum der sich noch zwischen ihren beiden Gesichtern befand und küsste Jazz sanft- „das“. Als er sich wieder von ihr trennte standen auch ihm die Tränen in den Augen. Irgendeiner von beiden hatte die schwere Bürde zu tragen der oder die jenige zu sein der Überlebte. Diesen Moment immer vor Augen und verfressen von den Fragen nach dem Warum. „die Guten lässt er stehen, wird heut an ihnen vorüber gehen.“ Der Finger des Ghostwriters ruhte auf Tucker. Damit war die Entscheidung gefallen, Dannys Schwester war dem teuflischen Spiel der beiden zum Opfer gefallen. Mit einen selbstgefälligen Grinsen im Gesicht philosophierte der Writer ein wenig vor sich hin. „… umso besser, Freunde kann man ersetzten oder Neue finden, aber Schwestern – an dieser Stelle gluckste er belustig- das ist doch ein µ (My) schwerer. Außerdem wird unser „Gast“ wohl kaum weglaufen, das macht die ganze Sache doch gleich bequemer.“ Gut gelaunt wendete er sich an Persephone. „Würdest du?“ Eine kleine Frage aus nur 2 Worten bestehend sollte das also alles besiegeln. Jazz klammerte sich an Tucker und schluckte schwer. „Ich werde Sam von euch grüßen, Ok?! Ich sag ihr dass ihr in Ordnung seid, damit sie sich keine Sorgen macht und –„ „Oh, wie melodramatisch.“ Der geisterhafte Schriftsteller fiel ihr ins Wort aber bevor er noch ein paar Gehässigkeiten loswerden konnte kniff er irritiert die Augen zusammen und begann ein wenig zu taumeln. Vor seinen Augen verschwamm gerade alles und sein Gleichgewichtssinn, Geist hin oder her, fand das nicht gerade sehr förderlich. Mit einen Geräusch des Missfallens versuchte er seine Augen auf seine rechte Hand zu fixieren, damit sie sich wieder scharf stellten. Dabei erkannte er, dass aus seinen Fingerkuppen etwas Schwarzes zu laufen schien was nun, da er die Hand nah an sein Gesicht hielt, auf den Boden tropfte. „Was zur-„ war alles was er in diesen Moment zu stande brachte. Vorsichtig führte er einen Finger zu seinen Lippen und lecke daran. Seine Augenbraun zogen sich noch ein Stück mehr zusammen und die Verwirrung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Dies spiegelte sich auch in seiner Stimme wieder, als er seine Finger anfixierend „Tinte?“ fragte. Während dessen erschienen auf seiner Haut, die nicht von dem Stoff seines Umhangs überdeckt wurde, Wörter die sich zu einem kompakten Text formatierten. Ausgehend von seinen Kopf wanderten sie über das Gesicht weiter den Körper des Writers hinab gen Boden. Dort angekommen breiteten sie sich ringförmig um ihn aus und verstreuten sich dann sternförmig mit großer Geschwindigkeit. Sobald der Text die Augen des Autors berührt hatte schloss er sich reflexartig. Bei der ganzen Aktion pumpten seine Lungen immense Summen an Luft durch sich hindurch und hoben seinen Brustkorb in schnellen Abständen. Die immer weiter aus seinen Finger laufende Tinte färbte in der Zwischenzeit seinen Umhang schwarz ein. Als die Worte im Schatten des Zeitsaales verschwunden waren öffnete der Dichter unter leichten keuchen wieder die Lider und versuchte den Boden unter sich zu fokussieren. Sein Blick fiel genau auf einen Tintentropfen unter sich indem sich etwas komisches weiß-grünes spiegelte. Immer noch nicht in der Lage ganz klar zu sehen, schüttelte er den Kopf und blickte auf. Etwas sehr helles kam schnell auf ihn zu. Bevor er noch irgendeinen Gedanken fassen konnte hüllte ein brennend heller Schein ihn ein. Kapitel 16: Dämmerung --------------------- Dämmerung (das letzte Kapitel von Akt 2, es gibt noch 2 kleine Epiloge und dann war es das. Ich möchte mich schon mal für die ganzen lieben Kommentare bedanken die ich erhalten habe. ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte euh mit meinen kranken kleinen Fantasie etwas unterhalten) Das Licht kam so schnell auf ihn zu das er gar nicht mehr reagieren konnte. Er starrte einfach nur in den gleißenden Ball der ihn jede Sekunde zu verschlingen drohte. Er spürte die Hitze auf seiner Haut, die ersten kleinen Häarchen wurden schon versenkt. Er konnte den ganz eigenen süßlichen Geruch von verbrannten Horn war nehmen. Aber er war trotzdem nicht fähig auszuweichen, er harrte der Dinge die da kamen. Auch wenn sie wie in diesen Fall seinen Untergang bedeuteten. Eigentlich war das gar nicht so eine schlechte Art von der Oberfläche der Erde getilgt zu werden. Sie ging schnell und man war nicht dem langsamen Dahinsiechen ausgeliefert. Innerlich hatte er sich damit abgefunden und war erschrocken als sein Körper durch einen Ruck zur Seite gestoßen wurde. Eine angenehme kühlende Frisch breite sich um ihn herum aus, als er das Gleichgewicht verlor und auf den Steinen hinter sich landete. Irgendetwas oder Irgendjemand hatte ihn zur Seite gestoßen. Noch ein wenig benommen vom unerwarteten Sturz rappelte sich der weißhaarige Geist auf und starrte auf die Stelle wo er bis eben noch gestanden hatte. Der alte Stein der den Bodes des Zeitsaales bildete war mit einer seltsamen dunklen aber doch schimmernden Schicht überzeugen. Ihn war so als hätten sich aus der ehemaligen Ruß, der ja überall im Raum verteilt war, kleine glitzernden durchsichtige Kristalle gebildet. Aber auch nur in dem Bereich der von dem heißen Lichtschein gestreift wurde. Direkt vor ihm war eine Lücke in dieser bemerkenswerten Schicht, so als hätte dort etwas gestanden was die Umwandlung aufgehalten hatte. Der Blick des Writers wanderte von diesen Punkt aus, weiter nach oben in Richtung des Deckengewölbes. Knapp einen Meter über den Boden bekam er seine Antworten. Persephone schwebte mit fassungslosem Blick in der Luft und betrachtete voller Unglauben ihre Hände. Die Sicheln die sie sonst immer in diesen gehalten hatte, waren wieder als halbmondförmige Anhänger an ihren Handgelenken befestigt. Mit einen zwinkern versuchte sie sich über das eben Geschehe klar zu werden, um es dann mit einen nervösen Kopfschütten wieder zu verwerfen. „Warum hast du das getan“ Die wohlklingende Stimme des Geister-Dichters ließ sie aufsehen. Da sie mit dem Gesicht zu ihm schwebte war es kein Kunststück aus diesem zu lesen, das diese Situation bestimmt nicht so geplant war, wie sie eben gekommen war. Ihre Worte festigen diesen Eindruck, ebenfalls noch mal. Unter stockenden Atmen gab sie zurück: “Ich weiß es nicht.“ Wie durch einen stechenden Schmerz überwältigt griff sie sich an die Brust und krallte ihre linke Hand in den Stoff ihrer Kleidung. Die Fingerknöchel zeichneten sich heller durch die türkise Haut des Geistes ab und die spiegelnde Flüssigkeit fand ihre Bahn zwischen den Fingern hindurch. Der Ghostwriter blickte sie ein wenig mitleidig an. Irgendwas schien ihr gerade mächtig zu schaffen zu machen. Er hatte keine Ahnung warum er auf einmal so etwas wie Mitgefühl empfand, aber dieser Geist vor ihm weckte eindeutig diese Empfindung in ihm. Er überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit nur wenigen Schritten. Er strecke langsam eine Hand nach ihr aus, um ihr unter die Arme zu greifen und sie zu stützten. Denn er hatte die Befürchtung, dass sie nicht mehr sehr lange diesen schwebenden Zustand aufrechterhalten konnte. Die schlingernden Bewegungen die sie jetzt vollführte gaben ihm Recht. „Komm nicht näher!“ Völlig verstört wich Persephone vor der Hand des Writers zurück, als hätte dieser sie mit einen tödlichen Gift beträufelt. In der Bewegung wurden ihre Anhänger wieder zu Sicheln, die sie nun in den fest umklammerte. Mit weit aufgerissenen blutroten Augen starrte sie den weißhaarigen Dichter vor sich an bevor sie zischte. „Du und deine miesen kleinen Reime waren das doch?! Selbst nicht in der Lage sein etwas zu regeln und deshalb andere manipulieren damit sie deine Drecksarbeit machen. Das passt zu einem unfähigen Schmierfinken wie dir!“ Noch bevor ihr Gegenüber sich dazu äußern konnte schoss sie wie von Sinnen auf ihn los. Die Sicheln angriffsbereit vor sich in den Händen um möglichst viel Schaden anzurichten. Der erste Schlag verfehlte den Writer nur knapp und gab diesen die Zeit sich durch ein paar Schritte nach hinten aus ihren Angriffsradius zu bringen. Fürs erste wohl gemerkt, denn der Poet hatte die schlimme Vermutung das sie es nicht bei diesen einen Angriff belassen würde. Ein kurzer Blick über die Schulter sagte ihm das nur wenige Meter hinter ihn einer der massiven Stützpfeiler war. Wenn er dahin ausweichen würde, waren seine Fluchtchancen nicht sehr gut. Und um ehrlich zu sein, mochte er es ganz und gar nicht wenn er in die Ecke getrieben wurde. Vor allen nicht von einen Geist der gerade total den Verstand zu verlieren schien. Was war heute bloß los? Zuerst ging er untypischer Weise auf Dan los, fand Spaß daran andere zu quälen, nur so aus Zeitvertreib. Dann versuchte irgendjemand ihn in seine Atome zu verlegen, Persephone kannte ihre eigenen Beweggründe nicht und ging auf ihn los als ob es kein Morgen gäbe. Wobei er die Vermutung hegte das die Attacke auf ihn wahrscheinlich von Dan ausgeführt wurde, als kleine Wiedergutmachung für seine blutende Nase von vorhin. Aber die anderen Tatsachen waren einfach nur seltsam und verwirrend zugleich. Während er noch darüber nachdachte bewegte er sich reflexartig nach Hinten, genau auf den Punkt zu den er eigentlich meiden wollte. Er musste eindeutig etwas Raum zwischen sich und den Geist der Gegensätze bringen. Seine Kraft war schließlich so konstruiert das sie aus der Ferne wirkte, also für den körperbetonten Nahkampf ungeeignet. Die Tatsache dass sein Tintennasser Umhang schwer von seinen Schultern ging machte die Situation nicht besser. Noch so eine Sache die er sich beim besten Willen nicht erklären konnte. Was in aller Welt war da vorhin vorgefallen?! Seine Augen hatten den Fokus verloren und dann-. Was war dann weiter passiert? Der Writer entsann sich nur noch wie etwas schwarzen ihn über die Hände lief und er es an Hand des vertrauten Geschmacks als Tinte identifiziert hatte. Und dann waren da nur noch ein paar Geräusch und die Erinnerung, dass eine eiskalte Welle seine Körper verlassen hatte. Ein Luftzug ließ ich aus seinen Gedanken aufschrecken und sich wieder auf das Geschehen vor ihn konzentrieren. Persephone hatte wieder einmal ausgeholt und ihn nur um Haaresbreite verfehlt. Ein kleiner Schnitt im Stoff des nun schwarzen Umhangs zeigte an das sie ihrem Ziel unangenehm Nah gekommen war. Instinktiv mache der Ghostwriter noch einen Schritt nach hinten wurde aber genau in diesem Moment vom kalten Stein des Stützpfeilers am weiter schreiten gehindert. Innerlich fluchte er in diesem Moment. Aber viel Zeit blieb ihn nicht mehr. Eine der beiden Sicheln surrte schon auf ihn zu und wie es aussah würde sie ihr Mission dieses Mal erfüllen können. Das Metall schnitt durch die Luft und traf dann auf etwas mit höherer Dichte. Sofort fraß sie sich gierig hinein als könnte sie nicht genug davon bekommen. Beim Aufprall schloss der Autor reflexartig die Augen, als er sie wieder öffnete sah er sich das vernichtende Werk an welches die Sichel angerichtet hatte. Der Stoff war komplett zerschnitten und unter ihn sah man etwas helleres, in welchen die gebogene Klinge steckte. Mit einen Ruck wurde sie befreit und sauste erneut auf die Kerbe zu, in der sie bis eben gesteckt hatte. Mit dem Rücken zur Wand konnte der weißhaarige Geist nicht sehr viel tun, außer mit seinen Keyboardersatz, Persephone abzuwehren. Die Hiebe trafen den Buchrücken immer wieder und es war nur noch eine Frage der Zeit wie lange die Bindung halten würde. Das Gehirn des Dichters arbeite auf Hochtouren. Er musste einen Weg geben dem Ganzen hier zu entfliehen. Abgesehen von dem Fluchtweg nach oben, der ihn aber auch nicht viel bringen würde, denn schließlich hatte er es mit einem Geist zu tun. Ratsch, das Metall vertrennte das Papier und das was einmal ein Buch gewesen war, hielt nun der Writer, in zwei Teilen in seinen Händen. So schnell er konnte ließ er die Reste seines Werkes zu Boden fallen und noch in der aufwärts Bewegung seiner Hände umarmte er den vor sich schwebenden Geist. Wenn er sie nur lange genug festhalten konnte würde sie vielleicht wieder zur Vernunft kommen. Außerdem konnte sie ihre Sicheln nicht benutzen wenn er ihre Unterarme an ihren Körper presste. Er war sich nicht sicher ob es klappen würde, aber es schien zurzeit die einzige Möglichkeit zu sein, größeren Schaden abzuwenden. Als der Dichter seine Arme hinter ihren Rücken verschränkte, spürte er auf einmal wie etwas warmes über seine Hände lief. Er kannte diese Art von Flüssigkeit nur zu gut, er hatte sie so oft in der Zeit bei Walker gespürt, dass er sie nicht sehen braucht um zu wissen was es war. Geschockt blickte er in die Augen vor sich. „Dein Rücken-?!“ Er schluckte, nun ergab das ganze Szenario einen Sinn. Sie hatte ihn nicht nur weggestoßen sondern verhindert, dass er ein Opfer des Energieballes wurde. Die Lücke in der Kristallschicht war von ihr geworfen wurden, als sie ihn abschirmte. Verdammt warum hatte sie das getan? Immerhin hasste sie alles und jeden in dieser Welt und sah nichts als wertvoll genug an, um weiter zu existieren. Aber dann das? Aus den Tiefen seines Gedächtnisses dämmerte ihm gerade etwas. Die Auferstehung des Geisterkönigs die nur durch ihre Kräfte möglich war und ihre Verteidigung vor dem Gericht der Antiken. Sie hatte damals auf die Frage warum sie es getan hätte, geantwortet, dass sie nur ihrer Pflicht nachgegangen sei. Und die war es nun mal für ein ausgeglichenes Verhältnis zu sorgen. Ob sie nun wollte oder nicht sie war tief im Inneren immer noch an diese Aufgabe gebunden. Sie konnte die Welt hassen, sie verdammen aber im Endeffekt war sie nicht in der Lage sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die purpurne Iris die der Writer die ganze Zeit betrachtete während er nachdachte, war stumpf geworden. So als hätte man das Feuer gelöscht was dahinter sonst unaufhörlich brannte und ihnen Lebendigkeit verlieh. Persephone schwebte ganz ruhig auf der Stelle, sie wehrte sich nicht, sondern ließ es einfach über sich ergehen. Als der Ghostwriter ihren Rücken berührte ließ sie sich nach vorne kippen, ihr Kopf lag nun auf seiner Schulter. Die Sicheln fielen ihr klappernd aus den Händen und ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern. Der hohe Adrenalinspiegel, der die Schmerzen und den Schock nach ihrer Verletzung am Rücken unterdrückte, war wieder auf ein normales Maß herab gefallen. Nun setzten die ersten Symptome ein, beginnend mit Schüttelfrost. Gleichzeitig damit begann auch einen andere Veränderung, die spiegelnde Flüssigkeit zog sich wieder zurück. Zwischen zwei keuchenden Atemzügen wisperte sie:“ Bitte mach das es aufhört. Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!“ Dabei krallte sie sich in seinen mit Tinte gedrängte Umhang und fügte dann noch hinzu: “ Und sag das du mich nicht allein lässt, wenn alles vorbei ist!“ Der Käfig in den er Jazz und Tucker zurück gelassen hatte lag zerschmettert am Boden. Die Metallstäbe waren durch den Aufprall verbogen und zusammengestaucht wurden. Danny stand in der großen Fensteröffnung des Zeitsaals und starrte af die Überreste, dessen was vor kurzer Zeit noch das Gefängnis seiner Freunde war. Der Wächtergeist hatte Recht behalten, er hatte alles verloren. Erst Sam und dann die beiden wichtigsten Menschen die in seinen Leben noch geblieben waren. Seltsamerweise empfand er keinen Schmerz. Es war alles ganz taub in ihm, als würde er das alles nur träumen. Aber selbst ein Albtraum konnte nicht so grausam sein wie dieses Szenario hier. Oder war sein Gehirn wirklich in der Lage sich diese perfiden Einzelheiten auszudenken? Was war Traum und was Realität? Wie unterschied man zwischen diesen Zuständen? Sagte man nicht, man ist dann nicht mehr real wenn man nichts mehr spürt? Keinen Schmerz, keine Trauer, kein Leid? Er schüttelte den Kopf. Diese Gedanken brachten ihn nicht weiter. Und dann sah er ihn. Er stand nicht weit von dem zerschellten Käfig entfernt. Sein weißer Umhang leuchtet im Dämmerlicht des Zeitsaales förmlich. Dannys Mundwinkel verzogen sich zu einen scheußlichen Grinsen. „Ghostwriter“ flüsterte er leise und kicherte danach leicht hysterisch. Es war fast zu schön um wahr zu sein. Da stand der Urheber dieses ganzen Dramas, wie auf dem silbernen Serviertablett. Die Chance war einfach zu gut. Ohne lange zu überlegen konzentrierte der Halbgeist eine unglaubliche Menge Energie in seiner Hand und ließ sie auf den noch nichts davon ahnenden Dichter los. Dabei flüstere er wieder halb zu sich Selbst: „Ich hoffe du brennst in der Hölle, für alle Ewigkeit!“ * Nachdem Dan seine wutentbrannten Dichter verlassen hatte, war er zuerst ein wenig ziellos im Raum umher gestreift. Natürlich nicht ohne dabei seinen kleinen Schriftsteller im Auge zu behalten. Man konnte nie wissen. Auch aus dem einfachen Grund, dass er es ein wenig auskosten wollte, was er eben angerichtete hatte. Aber mit der Zeit verlor er den Gefallen daran. So wie es aussah wollte er und Persephone sich einen kleinen Spaß daraus machen Dannys Freunde zu quälen. Die Art und Weise wie sie es aber taten begann den flammenhaarigen Geist zu langweilen. Er würde sich ihnen wieder zu wenden wenn endlich ein wenig mehr Schwung in die Sache gekommen war. Sprich wenn sie einen der beiden erledigen würden. Damit drehte er sich von ihnen weg und begab sich zu jemand der jetzt eindeutig mehr seine Aufmerksamkeit verdient hatte. Das Eis mit dem sein jüngeres Ich sie eingefroren hatte, begann langsam schon wieder zu tauen. Ein kleiner See aus Schmelzwasser, hatte sich um sie bebildet. Dans Augen verzogen sie zu kleinen Schlitzen, durch die seine roten Pupillen hindurch brannten, als er seinen dunkeln Engel in genaueren Augenschein nahm. Auf der Suche nach weißen Flecken auf ihrer glatten und makellosen Haut schien er förmlich mit dem Gesicht auf der Oberfläche des Eispanzers zu kleben. Dabei murmelte er leise vor sich hin. Äußerst häufig fiel in diesem Zusammenhang das Wort: “Gefrierbrand“ Als er seine eingehende Inspektion beendet hatte grinste er. Er musste schon zugeben mit dieser glitzernden und kalten Oberfläche wirke sie wie eine wahre Eiskönigin. Denn kaltherzig und gefährlich war sie schon vorher gewesen. Aber nun war das Bild perfekt, wenn er in diesem Zustand mit ihr etwas anfangen können, hätte er sie bestimmt noch ein bisschen so gelassen. „Dann will ich dich mal wieder befreien“ Dan leckte sich nach dem Gesagten über die Lippen, denn ihn war gerade ein wie er fand genialer Gedanke gekommen. Aber eins nach dem anderen zuerst musste er sie auftauen. Er legte seine Handinnenflächen an das Eis und ein grünes Glimmen verriet, dass er begann es zu schmelzen. Das getaute Wasser lief der Schwerkraft folgend zu Boden und bildete dort einen immer größer werdenden See. Die Flüssigkeit die nicht die Erde erreichte erstarrte wieder zu abgerundeten Graten. Wie ständig wachsende Geschwülste hingen die Eisstalaktiten an der Oberfläche. Mit jeden Tropfen schwand die schützende Hülle und Dans Grinsen wurde proportional dazu immer dreckiger. Es würde schließlich nicht mehr sehr lange dauern und er hielte sie wieder in den Händen. Er war sich ganz sicher was er mit ihr zuerst anstellen würde. Immerhin musste er ja testen ob sie wieder vollkommen funktionsfähig war, in jeder Hinsicht. So eine kleine Probe aufs Exempel konnte da nicht schaden. In seinen Kopf nahm sein Plan Gestalt an während seine Hände noch damit beschäftig waren Sams Gefängnis zu schmelzen. Dan konnte es sich einfach nicht verkneifen kurz zu kichern bei der Tatsache das er das ganze genau vor den Augen des Writers abziehen würde. So wie er ihn einschätze würde er erst einmal eine Röte im Gesicht entwickeln die jeden gekochten Hummer blass werden ließ vor Neid. Andererseits würde er ihn damit bestimmt auch eins auswischen. Denn er hatte ja schließlich ein kleines sehr fügsames Spielzeug. Dan war völlig gefesselt von seinen Gedanken das er nicht merkte wie sich hinter ihm ein Schatten vom Boden erhob. Noch bevor er überhaupt reagieren konnte traf ihn etwas präzise und sehr hart am Hinterkopf. Der flammenhaarige Geist sackte nach vorne und rutsche an der beinahe fertig aufgetauten Sam herunter. * Ein wenig perplex starrte er auf den schwarz-weißen Haarschopf der auf seiner Schulter ruhte. Ihr Körper zitterte immer noch in regelmäßigen Abständen aber die Intervalle zwischen den Schüben wurden größer. Was ihn aber eindeutig mehr Sorgen machte war die Tatsache, dass über seine Hände immer noch etwas warmes Flüssiges sickerte was einfach nicht aufhören wollte. Nicht mehr lange und das Adrenalin was ihr gerade Schmerzfreiheit gewährte wäre verbraucht und dann würden die Qualen beginnen. Der Writer verzog das Gesicht, er hatte die Wunde noch nicht gesehen aber nach den Blutverlust zu schließen musste sie recht gewaltig sein. Ein Wunder das sie überhaupt noch alleine schweben konnte und nicht schon am Boden lag. Denn egal wie Mächtig ein Geist sein konnte, wenn er zuviel Ektoplasma verlor, in der Geisterwelt, ging es ihn genauso erbärmlich wie einen Sterblichen bei einen erheblichen Blutverlust. Gedankenverloren schwirrten seine Augen im Raum umher und fixierten mal dies und das. Da war einmal das Zeitglas, eines der wenigen Sachen was bisher nicht zu Bruch gegangen war. Es strahlte immer noch sein grünes geisterhaftes Licht in den Rußgeschwärzten Raum. Oder der Käfig der zerborsten auf den Boden lag und geringfügig das grüne glimmen des Zeitglases reflektierte. Seine Augen verweilten einen Moment länger auf den nächsten beiden Objekten die in sein Sichtfeld gerieten. Hätte er nicht gewusst wo sie in etwa sich befanden, hätte er fast keine Chance gehabt sie zu entdecken. Ihr Kleidung war geschwärzt von den klebrigen Pigment, was jedes Licht schluckte. Außerdem saßen sie so unvorteilhaft, oder vorteilhaft aus welcher Sicht man es denn betrachtete, dass sie nahezu unsichtbar wurden. Der Writer seufzte als sein Blick auf ihnen ruhte. Irgendwie sah er so aus als wäre er froh das er die Beiden leben vorfand. Diese Veränderung von vorhin hatte irgendetwas wieder an die Oberfläche bei ihm gespült was in seinen tiefsten Inneren verborgen gewesen war. Er konnte es auch nicht erklären aber er fühlte sich seit langer Zeit endlich wieder wie er selbst. Ein Dichter der Romantik hätte es bestimmt blumig damit beschrieben, dass er nach einer langen finsteren Nacht wieder die Dämmerung eines neuen Tages sah. Die Hoffnung auf einen neuen Tag, einen Veränderung, die ihn Absolution für das bisher geschehe erteilte. * Danny stand steif oben in der Fensteröffnung des Zeitsaales. Er sah wie sie ihn zur Seite stieß und dafür selbst in seiner weißen unerbittlichen Energiestrahl verschwand. Es war ihn vollkommen egal ob der Dichter nun der erste war der daran glauben musste oder der Geist der Gegensätze. Alle 3 würden vom Angesicht dieser Welt getilgt werden, für das was sie ihn angetan hatten. Mit den Augen folgte er den Geschehen was sich unter ihm abspielte und er musste zugeben ein wenig überrascht war er schon. Persephone griff den Ghostwriter an und das in der Selben Intensität wie ihn zuvor. Teilnahmslos zuckte er mit den Schultern, ihn konnte es nur Recht sein wenn sie sich selbst den Rest gaben. Oder zu mindestens sich so zurichteten das es ein Leichtes für ihn war sie zu erledigen. Er schloss für einen Moment die Augen und grinste kalt in sich hinein. Mit den Ohren war er trotzdem Haut nah dabei, er hörte jedes Rascheln des Mantels wenn der Autor ihr auswich und auch die Sicheln wenn sie nach ihn hieb. Für dieses Schauspiel brauchte er nun wirklich seine Augen nicht. Doch dann wurde es auf einmal Still. Danny schlug die Lider wider auf um ein optisches Bild von der Szene zu erhalten. Sofort zog er die Augen zu schlitzen als er sie entdeckte und schnaubte leise. Dieser verdammte Ghostwriter hielt sie in den Armen und ihre Sicheln lagen neben ihn. Etwas Kaltes stieg in ihm auf und brachte sein Blut in Wallung. Bevor er sich es versah begannen seine Hände wieder weiß zu glühen, umgeben von einen grünen Schweif. Jetzt hatte er sie beide, es gab kein entkommen mehr. Auch wenn es eigentlich schade war das er es so kurz bei ihnen machte. Immerhin hatten diese Zwei Geister ihn mehr Schmerz und Leid zugefügt wie alle seine übrigen Feinde zusammen. Sie hatten schonungslos seinen Schwachpunkt ausgenutzt, ihn hintergangen und in die Verdammnis zu Walker geschickt. Noch ohne groß zu überlegen schickte er einen gewaltigen Energieball auf den Weg. * Der Writer betrachtete immer noch den Raum, aber dieses Mal ohne etwas Genaueres zu fixieren. Er starrte einfach nur in die schwarze Leere und versuchte das alles zu verstehen was hier geschehen war. Was tat er hier überhaupt? Warum war es dazu gekommen? Alles war wie hinter einen dichten Nebelschleier versteckt und er war zurzeit nicht in der Lage ihn zu durchschreiten und die Antwort zu sehen. Ihm war es zuerst gar nicht klar was seine Augen am Rande seines Sichtfeldes wahrgenommen hatten. Irgendeine Bewegung von Dan bestimmt, er hatte sein Haar gesehen was feurig in der Düsternis flackerte und nichts mehr. Noch bevor sein Kopf diesen Gedanken beenden konnte, hatte sein Reflexe schon die Arbeit übernommen. Sein Instinkt hatte seinen Muskeln Befehle erteilt und diese kamen keine Sekunde zu früh an. Der Dichter drückte Persephone von sich weg nach links während er selbst hastig nach rechts versuchte abzutauchen. Er spürte wie etwas Heißes über seine Brust streifte und sich in den Pfeiler einbrannte vor dem er eben noch gestanden hatte. „Was zur –„ War alles was er zustande brachte bevor ihn ein seltsames Gefühl überfiel, so als würde ein Teil von ihm einfach seinen Körper verlassen. Immer noch auf den kalten Steinen des Zeitsaales liegend sah er an sich herab. Die Anhäufung von Energie hatte soeben die beiden kleinen Zahnräder verstört die an seinen Umhang hingen. Als er sich nach Rechts gedreht hatte um auszuweichen, waren sie wohl hoch geschleudert wurden und darauf hin erfasst. Damit war geklärt welcher Teil seiner Kräfte gerade feige desertierte. Natürlich nicht ohne dabei wieder sein Erscheinungsbild in das zu verwandeln was es vor ihrer Einverleibung gewesen war. Die weißen Haare des Dichters wurden immer dunkler bevor sie wieder bei einen elfenbeinschwarz angelangt waren. Seine Kleidung wurde ebenfalls zurück transformiert. Anstelle des weißen Umhangs, der aber durch die Tinte vorhin sich geschwärzt hatte, trug er wieder den violetten Mantel und seine übliche graue Montur. Der Schal hing schlapp an seinen sehnigen Hals und viele der Schrammen die er von Walker hatte aber auch neue aus den Auseinandersetzungen mit Dan waren wieder aufgetaucht. Die Kräfte des Zeitgeistes hatten sie verschwinden lassen. Aber nun da er über diese nicht mehr verfügte kamen seine Wunden zurück. Der Blick des Ghostwriters wanderte von seinen alten-neuen Sachen zum tragenden Stützpfeiler des Raumes. Der Stein war an der Stelle geschmolzen wo die Energie mit ihm in Berührung gekommen war. Er musste schwer schlucken. Wenn seine Reflexe ihn nicht genötigt hätten sich zur Seite auf den Boden zu werfen, wäre nicht mehr viel von ihm übrig gewesen. Geschockt von diesem Gedanken wand er sich um, in die Richtung aus der das Geschoß gekommen sein müsste und dann sah er ihn. Im Gegenlicht des Fensters stand eine ihm sehr wohl gekannte Silhouette. Die nächsten Worte bekam er nur stammelnd heraus. „Wie? Du müsstest bei Walker sein!? Das ist nicht möglich! Man kehrt von dort nicht zurück!“ Danny machte einen Schritt aus der Fensteröffnung heraus und schwebte mit breitem Grinsen im Gesicht im Raum. Bevor er antwortet genoss er den panischen Ausdruck des Writers noch mal in vollen Zügen. Seine von Unverständnis und Furcht schwingende Stimme war einfach zu schön. Er der Ghostwriter der alles hinbiegen konnte und die Geschichte in der Hand hielt war wie es schien fast Wortlos. „Eigentlich wollte ich euch zusammen erledigen. Aber so- der Halbgeist ließ wieder einen seiner weißen Energiebälle erscheinen- ist es doch auch sehr nett, oder?!“ Als er keine Rückmeldung bekam fügte er noch hinzu: „Erst sie oder willst du den Helden spielen und dich für sie opfern?“ Sprachlos blickte der schwarzhaarige Geist, schwer atmend zu Persephone. Der Geist der Gegensätze lag auf Seite und hatte die Augen zusammen gekniffen. Ein eindeutiges Zeichen dafür dass das Adrenalin verbraucht war, was ihr den ersten Schmerz genommen hatte. Noch so eine frontale Attacke würde sie bestimmt nicht überstehen, Antiker Geist hin oder her. Auch ihr Körper bestand genau wie seiner nur aus Ektoplasma und das konnte zerstört werden. Danny betrachte den Autor genau und auch seine Veränderung nach dem letzten Angriff war ihn aufgefallen. Aber was machte das schon großartig aus, er hatte Zwei von den Personen gefunden die seine Rache verdienten. Er würde seine Genugtuung und Vergeltung bekommen. Unbewusst hatte er bei diesen Gedanken begonnen ein wenig mit den Energieball herum zu spielen. Zuerst ließ er ihn von einer Hand in die andere gleiten und dann erschuf er noch einen, den er nun mit den ersten vereinigte und damit einen Lichtbogen um sich herum erstrahlen ließ. Einen Heiligen zum Verwechseln ähnlich sehend schwebte er von einem strahlenden Schein umgeben im Raum. Gleichsam wie Michael der auf den Drachen niederfuhr um ihn mit einen Sperr und seinen Gebeten zu vernichten, schleuderte Danny einen riesigen Energieball und Worte voller Hass auf die beiden Geister. „Das ist für die Menschen die ich geliebt habe und die ihr mir genommen habt“ Noch bevor seine Stimme ganz verhalt war im Raum, teilte sich tödliche Kugel in Zwei hälften und setzten ihren Weg im selben Tempo fort. Es gab kein Entkommen mehr, nur noch wenige Millisekunden und es war aus. * „Time out“ Die Stimme des Herrn der Zeit halte durch den hohen Raum. Sie hatte an Lautstärke und Festigkeit eingebüsst aber sie war es. Clockwork schwebte keuchend zwischen der Stelle an der Dan zu Boden gegangen war und Danny. Den Zeitstab hielt er fest umklammert vor sich in den Händen. Die sich deutlich abzeichnenden Knöchel ließen darauf schließen, dass der Einsatz seiner Kraft für ihn mit großer Anstrengung verbunden war. Trotz des gewaltigen Energie Aufwandes des Zeitgeistes war die Situation nur stark verlangsamt aber nicht eingefroren. Die Kugel aus Licht und Wärme steuerte immer noch auf die am Boden befindliche Geister zu. Clockwork spannte noch einmal seinen Körper bis in die Faser seines kleinsten Muskels an um zu erreichen, dass die Zeit noch langsamer dahin floss. Während er das schwer atmend tat blickte hinüber zu Persephone und nickte mühsam in ihre Richtung. In Gegensatz zu den anderen war der Geist der Gegensätze nicht von der Kraft des Antiken Geistes beeinträchtigt. So waren die Spielregeln, untereinander konnten sie sich keinen Schaden zufügen mit Hilfe ihrer Gaben. Die Zeit nutzend, die Clockwork ihr verschafft hatte, schob sich Persephone über den Boden in Richtung ihrer Sicheln. Bei jeder Bewegung schien in ihr eine neue Explosion von unerträglichen Schmerzen stattzufinden, die sich auf ihrem Gesicht abzeichneten. Ihren Rücken spürte sie nicht mehr, die Auslastung des Gehirns mit elektrischen Reizen war zu groß das sie nur einen einzigen Bereich ihres Körpers zugeordnet werden konnten. Stück für Stück kroch sie die 2 Meter die zwischen ihr und ihren Sicheln noch waren. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit bis ihre Finger das kalte Metall erreichte und es umfasste. Ohne an die nachfolgenden Konsequenzen zu denken zog sie es mit einer ruckartigen Bewegung zu sich heran. Persephone schluckte als ihr Körper ihr die Quittung für eben geschehene präsentierte. Wenn sie vorher gedacht hätte es wäre schlimm und unerträglich gewesen wurde sie soeben eines besseren belehrt. Sie konnte sich nicht einmal mehr bewegen oder einen Ton ausstoßen der diesen Qualen gerecht wurde. Lautlos liefen ihr die Tränen über die Wangen. Der helle Schein der Energie die immer noch auf sie zukam war schon auf der Haut als leichtes prickeln zu spüren. Es wurde eng, entweder sie tat etwas oder alles war aus. Sie schluckte, formte mit ihren Lippen ein „Danke“ was sie in Clockworks Richtung schicke und mobilisierte dann alles was ihr an Kraft noch geblieben war. Mit Schwung richtete sie sich auf und schleuderte ihre Arme noch Vorne. Auf den Höhepunkt der Bewegung ließ sie die Sicheln los. Eine gleißend Helle Explosion erleuchtete den Saal der Zeit und tauchte alles für einen Moment in strahlend reines weißes Licht. Klappernd fielen die beiden Sicheln auf den steinernen Boden. Durch die Wucht der Detonation waren sie in sich selbst verdreht worden. Gleichzeitig mit dem Aufschlag begann die Zeit wieder normal zu laufen und alle erwachten aus ihrer Starre. Der Zeitgeist war noch nicht ganz zu atmen gekommen, als aus den Dunstwolken der Halbgeist auf ihn zu preschte und am Kragen packte. Mit einer spielenden Leichtigkeit hob er sein Gegenüber vom Boden und brüllte ihn direkt ins Gesicht. „Warum hast du das getan?! Ich hätte sie gehabt!“ Als Antwort darauf schlug Clockwork Dannys Hände beiseite, sodass dieser ihn loslassen musste und stützte sich auf den Zeitstab ab. „Sie sind nicht der Feind, nicht mehr.“ Sein erwachsenes Erscheinungsbild was eben gesprochen hatte, ging wieder in das eines alten Mannes über. Er hatte zwar seine Kräfte vorhin zurück erhalten aber geschwächt war er immer noch, das konnte er nicht abstreiten. Um zu sehen ob der Halbgeist es verstanden hatte sah er vom Boden auf und suchte den Blick des anderen. Aber noch bevor er seine Augen erreichen konnte wiederholte Danny einen Teil seiner Worte in einen sarkastischen Tonfall. „… nicht der Feind. Das sehe ich anders Clockwork oder sollte ich besser sagen Chronos?!“ Bei dem Klang seines alten Namens ging die Miene des Zeitgeistes von ernst zu erstaunt. Auch dieses Mal war es ihn nicht möglich Danny in die Augen zu sehen. Er bewegte sich beim sprechen einfach zu viel, sodass er diesen Kontakt nicht herstellen konnte. Das einzige was er von ihm unmissverständlich verstand waren die Worte die der Halbgeist mit gereizter Stimme von sich gab und das was er zu sagen hatte gefiel ihn nicht sonderlich. „Ich weiß das mit den Antiken Geistern und auch eure Vorgeschichte.“ Hierbei deutete er mit dem Kopf in die Richtung wo sich Persephone immer noch aufhalten müsste. Danach fuhr er unverwandt fort. „Bisher wollte ich eigentlich immer glauben, dass sie Verrat begangen hat, aber wie es aussieht liegt es euch im Blut. Auf Wieder-„ Noch bevor Danny seinen Satz beenden konnte erleuchtete ein heller Schein den Zeitsaal. Er schoss durch die Luft vorbei an Pfeilern, die er kurz in ein kaltes Licht tauchte. Die Dämmerung fand einen jähen Abbruch an den Stellen an dem er vorbei jagte, immer auf sein Ziel zu. Danny stockte der Atem als er das sah auf was das ganze zu steuerte. Der heiße Lichtball raste auf seine Schwester und seinen besten Freund zu, die er bis zu diesen Zeitpunkt für schon tot gehalten hatte. „Nein!“ Dannys Stimme vermischte sich mit der von Clockwork aber beide waren nicht in der Lage etwas zu tun. Sie standen einfach nur fassungslos dar und musste die letzten Augenblicke mit ansehen. Im Hintergrund erklang triumphierend „-sehen!“ Dan hatte sich wieder aufgerappelt und befühlte mit der einen Hand seine Hinterkopf. Die Andere hing noch von Dunstschleiern umschlungen an seinen Körper herab. Nachdem er die Worte seines jüngeren Egos beendet hatte brach er in schallendes Gelächter aus. Es gibt nichts Schnelleres als das Licht im Universum. Das musste nun auch der Halbgeist mit ansehen und doch kam ihn jede Minuten, indem der helle Schein seinen Freunden näher kam, wie eine Ewigkeit vor. Jemand sehr kluges hatte einmal gesagt das unsere Wahrnehmung der Zeit sich verändern ließe. Manchmal schleicht sie dahin wie ein müdes Tier was sich bei jedem Schritt zur Ruhe betten will und in anderen Momenten gleicht sie einen Spitzensportler der gerade auf die Zielgerade einbiegt. Im jeden Fall ist sie von der Wahrnehmung her nicht so konstant wie sie gern erscheinen mag. Danny starrte in die Richtung seiner Schwester und besten Freundes. Seine Lippen formten die Worte:“ Ihr lebt?!“. Seine Stimmbänder waren aber noch zugeschockt um ihnen einen Laut zu verleihen. Dan war es nicht entgangen während er immer noch schadenfroh seinen Sieg feierte, hatte er Danny beobachtete. Man brauchte nicht viel Talent im Lippenlesen zu besitzen um heraus zu finden was seine jüngere Hälfte gesagt hatte. Man musste nur seinen vor Schrecken weit aufgerissenen Augen folgen und man hatte die Antwort. Der Geist mit den flammenden Haaren ließ noch ein letztes gemeines Lachen ertönen bevor er sich an Danny wand. „Ja sie leben, aber bald nicht mehr.“ Ein Grinsen umspielte noch einmal seine Lippen und schnitt sich tief in seine Züge. Während er sprach raste das Licht auf die beiden am Boden sitzenden Menschen zu. Nur noch wenige Meter und es hatte sie erreicht. Bei der Menge an Energie und ihren geschwächten Zustand war es unwahrscheinlich, dass sie heil aus der Sache wieder heraus kämen. Es musste schon ein Wunder geschehen um die ganze Situation zu einen guten Ende zu führen. Danny sah weder eine gute Fee noch einen weißen Ritter der zu seiner Rettung eilte. Er wollte sich abwenden und das unausweichliche nicht sehen, aber er konnte nicht. Sein Körper gehorchte nicht mehr seinen Willen und so starrte er stumm und unfähig zu Handeln auf das Licht was nun seine Freunde erreichte. Es war so vollenden weiß und hell das ihre Umrisse verschwanden als es sie umfing. Danny fühlte in diesem Moment überhaupt nichts. Keine Trauer, keine Wut, kein Verbitterung die ganze Welt um ihn herum kam ihm vor wie in einen schlechten Traum. Es konnte einfach nicht wahr sein, es war zu grausam vom Schicksal das es der Realität nicht entsprechen konnte. Genau das sagte ihm gerade sein Verstand, um sich selbst zu schützen. Denn sich einzugestehen, dass er die wichtigsten Menschen in seinen Leben im selben Atemzug gefunden und verloren hatte war Wahnsinn. Das kalte Etwas was von seinen Inneren besitz ergriffen hatte schien durch seinen Körper zu wallen. Er durchdrang auch noch die kleinste Faser und nistete sich in jeder Zelle ein. Seine Nase wartete jetzt nur noch auf dem Moment in dem sie den süßen Geruch von verbranntem Fleisch war nehmen würde, um seinen Hirn zu signalisieren das alles vorbei war. Alle Synopsen lauerten auf diesen elektrischen Impuls um ihn weiter zu leiten, aber er kam einfach nicht. Die Grelle die den Raum bisher ausgeleuchtet hatte und eine Wahrnehmung durch die Augen unmöglich machte verschwand schon wieder ohne dass sich etwas daran geändert hatte. Langsam war es Danny wieder möglich etwas zu erkennen. Zuerst war es natürlich nur Schemen die dich dunkel gegen das Licht abhoben. Die Grundstruktur des Zeitsaales an der Stelle, wo wie Energiekugel ihr Ziel gefunden hatte, wurde als erstes wieder sichtbar. Viele von dem Stützpfeiler der Wand waren an geschmolzen und der Stein hing in Stalaktiten-artigen Formen an der ihr herab. Ein sicheres Zeichen dafür, dass nicht organisches diese Feuersbrunst überlebt hätte. Danny schluckte und sein Hals gab ihn das Gefühl als hätte er Rasierklingen getrunken. In ihm schien es zu brennen. Aber es war kein warmes Brennen, was einen Hoffnung gab und dazu bringt sein äußerstes zu geben, für diese schwindend geringe Chance. Nein, das was der Halbgeist spürte war eisig Kalt. Die Sekunden dehnten sich und vermittelten Danny das Gefühl, dass er wohl ewig in dieser furchtbaren Ungewissheit bleiben würde. Nervös suchten seinen Augen nach der grausamen unausweichlichen Wissen. Sie streifen unruhig über den Bereich in dem das Licht gewütet hatte. Steine, Ruß und-. Danny stockte der Atmen, die Kälte in ihm geriet in Bewegung, etwas hatte sich am Rand seines Sichtfeldes bewegt. Es war sehr nah an dem Bereich wo alles Leben vernichtet war. War es eine Sinnestäuschung? Ein Wunsch welche sein Gehirn ihn vorgaukelte? Wie gebannt starrte er auf die sich rührenden dunklen Umrisse. Der Halbgeist war nicht der einzige der die Szene im langsam dunkler werdenden Zeitsaal gespannt mitverfolgte. Dans Augen waren eben so starr und konzentriert auf diese Stelle geheftet wie die seines Ebenbildes. In seinem Gesicht zeigte sich Überraschung aber vor allen Unverständnis. Zu spät bemerkte er, dass der Herr der Zeit diese Chance genutzt hatte, denn der Zeitstab war schon so nah das er ihn nicht mehr ausweichen konnte. Dumpf prallte Metall auf Knochen. Clockwork hatte seine zurück erhaltenen Kräfte genutzt um den Geist vor ihm, erneut auszuknocken. Noch während Dan zu Boden ging, wandte sich der Herr der Zeit um. Seine Stimme hallte kräftig und auffordernd durch den Zeitsaal. „Daniel!“ Der Zuruf verfehlte seine Wirkung nicht. Der junge Halbgeist schüttelte den Kopf und blickte Clockwork an als würde er aus einer winterlichen Starre erwachen. Seine Augen wanderten vom Zeitgeist zu Dan. Es brauchte keine Worte um das zu verstehen was Clockwork ihn hatte mitteilen wollen. Derweilen hatte sich der Zeitgeist in seine 3 Egos geteilt. Im Kreis attackierten sie den Geist der vor ihnen, der auf dem Boden lag und hinderten ihn daran aufzustehen. Immer wenn Dan den Versuch unternahm sich auf einen Arm zu stützen, traf ihn entweder eine Faust oder der kantige Stab des Herrn der Zeit. Ewig würde sie es bestimmt nicht schaffen ihn in Schach zu halten aber lange genug bis Unterstützung da war. Eben genannter Beistand war auch schon auf dem Weg. Ein eisiger Wind umgab Danny als er sich dem Geschehen näherte. Frostige Böen wehten durch den Zeitsaal und senkten die Raumtemperatur in kurzer Zeit enorm. An Stellen die sehr nah am Halbgeist waren begannen zarte Eisblumen zu ranken und sich zu verzweigen. Unaufhörlich wuchsen diese Gewächse Dan entgegen. Kurz bevor der Halbgeist sein älteres Ebenbild erreichte stoppte er. In seiner Hand begann er Energie zu konzentrieren. Die Helligkeit welches dabei von ihm ausging brach sich in den winzigen Eiskristallen und erleuchtete den nun wieder dunklen Zeitsaal in einem diffusen Licht. Mit einen mal erhielt dieser seltsame Schein eine Trübung. Danny hatte um den Energieball herum eine dünne Schicht aus Eis erschaffen, die über und über bedeckt war mit filigranen Ranken. Den dadurch entstehenden Hohlkörper füllte er unaufhörlich weiter mit weißem Licht. Durch die Eisbegrenzung war es ihn nun möglich seine Energie auf extrem kleinen Raum zu konzentrieren. Als er diesen Prozess fast abgeschlossen suchte er den Augenkontakt mir Clockwork, oder besser gesagt mit einen seiner Egos. Mit einen Nicken gab er ihn zu verstehen, dass er soweit war. Der Herr der Zeit senkte kaum merkbar die Augen als Antwort und fusionierte wieder zu einer Gestalt. Jetzt hieß es alles oder nichts. Wenn die es nicht schaffen würden Dan mit vereinten Kräften mit einen Schlag wieder dahin zu schicken wo er her gekommen war standen ihre Chancen schlecht. Clockwork war trotz seiner zurück erhaltenen Macht immer noch nicht auf den Level seiner normalen Kräfte und bestimmt nicht in der Lage noch einmal soviel Energie aufzubringen. Sie mussten ihn niederringen jetzt um jeden Preis. Mit diesem Gedanken ließen Danny und Clockwork gleichzeitig ihre geballte Macht auf Dan nieder rauschen. Mit einer ruckartigen Bewegung schleuderte der Halbgeist seine Eiskugel nach vorne, während der Zeitgeist seinen Stab bedeutungsschwer durch die Luft rauschen ließ. Auf halben Weg zu ihrem Ziel vereinigten sich die beiden Attacken zu einer unförmigen Blase die mit feinen Eisranken überzogen war. Im Inneren sah man eine schimmernde, sich ständig umwälzenden Flüssigkeit, eine Mischung zwischen Zeit und Energie. Dan rannte nicht, er fluchte nicht, er hatte keinen höhnischen Spruch auf den Lippen. Es ging in dem Moment so schnell das er gar nicht reagieren konnte. Er hatte er gerade geschafft wieder auf die Beine zu kommen als eine eisige Masse ihn berührte. Er blickte auf und da war es auch schon vorbei. Blendende Helligkeit umschloss ihn und lähmte seine Bewegungen. „Zeitgeist!“ Die Stimme des Ghostwriters erklang im Raum. Der nun wieder schwarzhaarige Autor hatte sich mühsam wieder auf die Beine gekämpft. Nachdem ihn die Macht von Clockwork verlassen hatte waren nun alle Verletzungen wieder vorhanden die er innerhalb dieser gesamten Auseinandersetzung davon getragen hatte. Seine Brille hing etwas schief, eine Schläfe blutete und viele Kratzer zeichneten sich auf seiner Haut ab. Die Augen der beiden kämpfenden klebten mit einen mal auf den Schriftsteller. An ihren verwirrten Gesichtern konnte man ablesen das sie keine Ahnung hatten was dieser plante und warum er sich zu Wort meldete. Doch noch bevor einer von Beiden eine Frage formulieren und aussprechen konnte zog der Ghostwriter einen kleinen zylindrischen Gegenstand aus seinen Mantel und warf sie mit Schwung in Richtung des Zeitgeistes. Danach wandte er sich wankenden Schrittes nach links. Immer noch ein wenig perplex fing der in lila gewandte Geist den Gegenstand und identifizierte ihn sogleich als die Zeitkapsel, in der Dan eingesessen hatte. Ohne unnötig Zeit zu verschwenden reichte er sie Danny, der neben ihm schwebt, mit den Worten:“ Tu es, gleich!“ Seinen unmissverständlichen Instruktion folgend ergriff der Halbgeist die Kapsel und richtet sie auf die Zeitblase. Sobald er sie genau ins Visier genommen hatte erschien der so charakteristische Strudel, mit den er schon so viele Ektoplasmaerscheinungen ding fest gemacht hatte. Zuerst löste sich die unförmige Hülle auf die Dan bis zu diesen Zeitpunkt umschloss, dann zog es den eigentlichen Geist erbarmungslos in sein abgestammtes Gefängnis. * Jazz und Tucker starrten auf den Boden vor sich. Sie konnten es nicht fassen was eben passiert war. Wenige Meter von ihnen entfernt lagen eine Person mit heller Haut, einen nachtschwarzen Kleid und so etwas ähnlichem wie 2 schneeweißen Flügeln, kraftlos auf den rußgeschwärzten Steinen. Dannys Schwester machte vorsichtig ein paar wacklige Schritte, nach vorne auf sie zu. Dabei hielt sie sich vor erstaunen und entsetzten die Hand vor dem Mund und flüsterte durch ihre Finger immer wieder ein Wort. “Sam?!“ Doch sie erhielt keine Reaktion. Vor ihr schien nicht mehr zu liegen als ein Haufen Knochen, und weichen Gewebe ohne jegliches Leben. Aber wie war das Möglich? Hätte sie dieser Schemen hier nicht zur Seite gestoßen und aus dem Gefahrenradius gebracht-. Jazzs wollte an dieser Stelle gar nicht weiter denken. Sie hatte immerhin den Stein gesehen als das Licht langsam wieder verschwunden war. Und eins war klar, sie waren nicht so stabil wie dieses harte Gestein. Ein eisiger Schauer jagte ihren Rücken herunter als ihr Blick das geschmolzene Material streifte. Um es aus ihren Gedanken zu verdrängen aber auch um Gewissheit zu erlangen beugte sie sich zu den Menschen herunter den sie für tot gehalten hatten. Was hatte der Writer gesagt? Sie handelte nur auf Dans Befehl und war von seinen Weißungen abhängig?! Aber das ergab keinen Sinn. Dieses scheußliche Etwas würde sie nie verschonen, oder retten, das hatte er oft genug betont und auch gezeigt. Wie war das hier möglich? Jazzs Gehirn arbeite unter Hochleistung aber sie fand einfach keine logische Erklärung für diese ganze Szenerie. Vorsichtig berührte sie Sams Schulter und rüttelte sanft an ihr. Sie war eiskalt, so als wäre schon vor langer Zeit alles Leben aus ihr gewichen. Erneut erschauderte sie. Erinnerte sie sich doch zu gut an die Anspielungen die der Schriftsteller ihnen Gegenüber gemacht hatte. Er hatte eindeutig durchblicken lassen das sich Dan mit Sam vergnügte. In diesen Zusammenhang erschien ihr dieses Wesen noch verabscheuungswürdiger. Ihr Blick kehrte aus den Sphären der Erinnerung zurück und fixierte den Körper vor sich, der sich aber auch nach den Berührungen nicht verändert hatte. Gerade wollte sie einen erneuten Versuch unternehmen als ein Klirren sie unterbrach. Die Zeitkapsel mit Dan intus, fiel unter klappern auf den Boden. Alle Blicke wandte sich sofort nach dem Epizentrum des Geräusches. Danny stand da und legte seinen Kopf erst nach links und dann nach rechts. Wenn er jeweils die größte Dehnung erreichte knackte sein Hals. Nachdem er das abgeschlossen hatte bleckte er genüsslich seine Zähne, in einer Art und Weise die deckungsgleich mit dem seines älteren Ebenbildes war. Ohne große Eile sogar nahezu beschwingt ging er auf den Ghostwriter, zu der sich neben Persephone gekniet hatte der Weile. Es hätte nur noch gefehlt das Danny ein fröhliches Liedchen pfiff, damit man ihn mit Dan verwechselte. Sein Aussehen hatte sich auf eine gruslige Art verändert. Tiefe Schatten hatten sich unter seine Augen gegraben und betonten sie dadurch unnatürlich stark. Seine Lippen umspielte ein überhebliches und misanthropisches Grinsen. „Denkst du, du hast damit deine Schuld getilgt du Tinten Kleckser?!“ Danny ließ ein paar Meter zwischen sich und den Ghostwriter platz, um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Noch bevor der dunkelhaarige Geist in antworten konnte mischte sich auch schon Clockwork ein. “Nein! Es ist vorbei!“ Ruckartig drehte sich der Halbgeist zum Herrn der Zeit um. Seine Pupillen glühten in einen feurigen unnatürlichen Rot, außerdem sah es so aus als würde ein Schleier- vergleich mit einen bei Fieber- über seinen Augen liegen. Unwillkürlich zuckte Clockwork zusammen. Er hatte so etwas nach dem Satz schon erwartet, aber, dass er schon in diesem fortgeschrittenen Stadium vorlag entsetzte ihn. Viel Zeit blieb ihm aber nicht denn Danny hatte ihn nun ins Visier genommen und starrte ihn feindselig an. Als er sprach war seine Stimme erfüllt von Hohn und Überheblichkeit. „Ist es nicht! Oder willst du mich aufhalten?!“ Hier lachte er kalt bevor er vorfuhr. „Ich glaube du kannst das nicht und das weißt du!“ Dannys Augen hatten einen seltsamen Glanz angenommen, als ob ein glühender Funken darin umher tanzte. Etwas war in ihm frei gesetzt wurden, für das er noch nicht bereit gewesen war. Mit jeder Minute die verging wurde das deutlicher. Dunklen schwarzen Ringe gruben sich immer tiefer unter seine Augen und umrahmten sie schaurig. „Daniel!“ Er blicke schräg rüber und sah Persephone die schwer atmend am Boden lag. „Zorn. Wut. Hass. Vergeltung. Rache. All diese Emotionen machen uns stark. Sie schenken uns ungeahnte Kräfte, das Unmögliche scheint auf einmal zum Greifen nahe. Sie spenden uns Selbstvertrauen und den nötigen Mut, aber sie gewinnen auch im Laufe der Zeit immer mehr Gewalt über uns, wenn wir ihnen freien Lauf lassen. Und das was uns einstmals als Geschenk mit brachten, fordern sie wie heimtückische Wucherer mit Zins und Zinseszins zurück. Erst zeigen sie uns das hellste Licht und lassen uns von den süßesten Speisen kosten und dann sollen wir zurück ins Dämmerlicht zu Wasser und Brot. Außer natürlich wir gehen auf einen Handel mit ihnen ein. Wir dürfen uns weiterhin von ihrem hellen Licht nähren, während sie im Gegenzug mehr Raum bekommen um sich zu entfalten. Bis wir ganz ihr Refugium sind, ohne es gemerkt zu haben. Ein Sklave im eigenen Körper. Glaub mir diesen Preis willst du nicht zahlen.“ Bei den letzten Worten gestattete sie Danny einen Blick. Ein blendend heller Schemen brach aus ihr heraus. Ihre Haut war wieder übersäet von blutenden Wunden, aus den etwas lief, was aussah wie flüssiger Spiegel. Ihr Körper bestand nur noch aus Sehnen und Knochen. Das Gesicht hatte jeglichen Ausdruck verloren nur noch ihre Augen negierten die Annahme das es sich hier um eine Leiche handelte. Danny war schockiert, die Wut hatte sie ausgefressen und nur noch einen leere Hülle zurück gelassen. Nicht mehr fähig etwas anders zu fühlen als die kalte Flamme des Zornes, war ihr Herz überflüssig geworden und hatte für immer verlernt zu empfinden. Die helle Flamme war so verlockend gewesen. Doch das Licht hatte sie abgestumpft und sie unfähig dafür gemacht etwas andere noch zu sehen. So klammerte sie sich letztendlich an diesen Funken fest, ihn immer wieder schürend, auf das er nie ausgeht. Denn dann war sie wieder allein. Clockwork hatte das ganze Schauspiel mitbekommen und Persephones Worten gelauscht. Während sie sprach bückte er sich und hob die Kapsel auf. Der metallne Zylinder mochte vom Gewicht her leicht in seiner Hand liegen aber das was er symbolisierte machte sie umso schwerer. Der Zeitgeist konnte die Verantwort beinahe körperlich spüren, die auf seine Schultern drückte und ihn dieses schlechte Gefühl im Magen brachte, wenn er seinen Blick zurück zum Halbgeist lenkte. Zur Kapsel gewandt flüsterte er: „ Ich kann dich zwar nicht direkt aufhalten aber ich kann dir dies hier geben.“ Die Hand die bisher den Behälter mir Dan gehalten hatte schnellte vor und ließ auf den Höhepunkt der Bewegung den Gegenstand los. Dieser flog, sich um ihre eigene längs Achse drehend, durch den Raum direkt auf Dannys Kopf zu. Noch bevor es aber zu einem schmerzhaften Zusammenstoß zwischen Metall und Haut kommen konnte fing der junge Geist die Kapsel mit einer lässigen Hand Bewegung ab. Er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht beide Hände zu benutzen. Völlig entspannt stand er da und belächelte kalt den Gegenstand den er nun an seinem Gesicht vorbei nach unten führte. Seine Augen streiften die reflektiere Oberfläche der Kapsel. Rot und eisig starrten sie ihn an und glichen doch so den Augen die er eben zusammen mit ihm eingesperrt hatte. Danny konnte seinen Blick nicht abwenden, wie hypnotisiert schaute er auf sein verzerrtes Spiegelbild. Tief in ihm erschrak sich gerade etwas zu Tode. Er hatte schon soviel Ähnlichkeit mit ihm, dass ihn benahe davon schlecht wurde. Schwer lag der zylindrische Gegenstand zwischen seinen Fingern. Das kalte Metall rief Erinnerungen wach. Das erste Mal diese Erfindung seiner Eltern benutzt hatte, die später zu seinen unerlässlichen Equipment gehören sollte, blitze vor seinen inneren Auge auf. Genau wie seine Eltern, sie waren bei ihm gewesen als er im Krankenhaus lag. Seine Mutter hatte an seinem Bett gesessen und seine Hand gestreichelt, ganz sanft um ihn zu zeigen, dass jemand da war und auf ihn wartet. Ihn vermisste und sich Sorgen machte. Dannys Augen klarten langsam wieder auf. Persephone lächelte schmerzhaft und ihre Stimme erfüllte leise den hohen Raum. „Ich wusste dass du stärker bist.“ Wobei sie hierbei offen ließ, ob sie es auf sich selbst bezog oder auf dem Halbgeist. Wie von selbst löste sich in diesem Moment der rote Totenkopf Anhänger von Dannys Handgelenk und fiel zu Boden. Noch während der Halbgeist sich bückte um ihn aufzuheben trat eine dunkle Nebelwolke aus ihm aus und zerstreute ich im Raum. Danach trug er wieder seine gewöhnlichen Sachen, mit denen er zum fliegenden Unbekannten geworden war. Mit dem Schmuckstück in der Hand durchquerte Danny den Raum, wobei er dabei Clockwork die Kapsel mit Dan in die Hand drückte bevor er seinen Weg fortsetzte. Hier und da schweiften seine Augen einen Teil der verkohlten Wände und Gegenstände bis er bei Persephone angekommen war. Diese hatte sich mit Hilfe des Ghostwriters inzwischen wieder halbwegs aufgerichtet, aber es war eindeutig zusehen das es dem Geist der Gegensätze nicht besonders gut ging. Die schwere Verletzung am Rücken ließ sie immer wieder taumeln, so das sie sich auf die Schulter des Dichters stützten musste um überhaupt schweben zu können. Danny hatte nicht geahnt, dass er soviel Energie auf sie geschleudert hatte. Überhaupt schien in diesen Zeit sein Sinn für das Maß einer Attacke völlig ausgeschaltete gewesen zu sein. Mit ausgestreckter Hand hielt er ihr den Anhänger hin. Doch Persephone schüttelte nur mit dem Kopf und krächzte heißer: „Behalt ihn, er soll dich daran erinnern das es immer 2 Seiten gibt die man aber nie wirklich trennen kann.“ Sie ließ ihren Kopf mit den weiß-schwarzen Haaren auf die Brust sinken und rutsche ein wenig in sich zusammen. Der Writer fing sie gerade noch auf bevor sie eine unschöne Begegnung mit dem Boden gehabt hätte und nahm sie nun auf die Arme. „Du brauchst Ruhe. Die Wunden mit deiner Begegnung mit Dan haben noch nicht mal angefangen zu heilen, jetzt wo meine zusätzlichen Kräfte weg sind.“ Er lächelte und drückte sie sachte an sich. Der Halbgeist besaß sich die beiden genauer. Der Dichter hatte eine Platzwunde über der Schläfe aus der sich ein grünes Rinnsal den Weg über sein Gesicht suchte. Seine Brille war verbogen und Glas auf der einen Seite mehre Male gesprungen. Hinzu kamen allerhand Kratzer, Abschürfungen, blaue Flecken und kleine Wunden. Persephone sah schon ein wenig schlimmer aus, ihre türkise Geisterhaut war über und über mit Schnitten und Prellungen bedeckt. Vieler ihrer weißen Haare waren mit grünen Geisterblut beklebt. Danny war gerade dabei sie weiter zu inspizieren als ihre Stimme ihn davon abhielt. „Ich habe noch etwas zu tun, ich muss noch etwas in Ordnung bringen.“ Der Ghostwriter nicke als Zeichen dafür, dass er wusste was sie meinte. Langsam um ihr möglichst keine Schmerzen zu bereiten trug er sie zu Sam und setzte sie vorsichtig auf dem Boden vor dem leblosen Körper von Dannys Freundin ab. Persephone nickte und lächelte noch einmal den Halbgeist an. Die Sicheln die nun wieder paarweise gebündelt an ihren Handgelenken befestigt waren, erschienen als sie eine ruckartige Bewegung machte. Kaum hatte sie die Bänder fest in die Finger genommen verwandelten sich die kleinen halbmondförmigen Gebilde, wurden wieder flüssig und bildeten ihre beiden Sicheln die sie im Kampf gegen Danny benutzt hatte. Als Zeichen dafür das sie ihre Kräfte anwendete klirrten ihre Glöckchen auf und noch bevor der Ton sich in den Weites des Zeitsaales verloren hatte zog Persephone die Sicheln durch Sams Körper. Tucker und Jazz die dem Schauspiel am nächsten waren hielten den Atem an. Gleich würde Sam zu ihnen zurückkehren. Alles würde endlich ein Ende finden, dieser ganze Albtraum würde aufhören zu existieren. Voller Vorfreude betrachteten sie den Körper der vor ihnen auf den Steinen lag. Und dann geschah es. Zuerst kaum sichtbar aber dann immer mehr. Die Haut fiel an einigen Stellen ein und grüne Flüssigkeit breitet sich rund um ihre Freundin aus. Das waren nicht unbedingt die Zeichen einer Widerauferstehung, vielmehr für den Zerfall eines Körpers. Geschockt betrachteten sie wie vor ihren Augen Sam immer mehr der Verwesung anheim fiel. Schwer atmend sank Persephone auf die Steine unter sich und wurde sogleich wieder auf die Arme des Dichters verfrachtet der sie in Richtung Clockwork trug. Danny und seine Freunde bekamen davon nichts mit, ihre ganze Aufmerksamkeit war auf ihre Freundin gerichtet. Unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen mussten sie mit ansehen wie sie sie ein zweites Mal verloren. Danny drehte sich vollkommen überwältig vom Schock zu Clockwork um. Und dann sah er sie, wie sie in den Armen des Ghostwriters lag, die Augen so friedlich geschlossen und lächelnd das es nur Hohn sein konnte. In ihn ticke etwas aus und bevor er sich versah stand er auch schon neben den Zeitgeist und den anderen Beiden. „Verdammt noch mal, du hast sie getötet!“ Danny war außer sich vor Wut. Er schrie Persephone an. „Daniel, hast du es denn nicht verstanden? Sie sorgt nur dafür das alles so ist wie es sein sollte.“ Clockwork hielt ihn an der Schulter fest. Danny riss sich mit einer ruckartigen Bewegung los. „Es ist aber nicht wie alles sein sollte!“ Mit kleinen Augen fixierte er den Zeitgeist. „Ihr habt gut reden, euch wird doch so was nie widerfahren. Wisst ihr überhaupt was es heißt jemanden für immer zu verlieren und ohne ihn weiter leben zu müssen?! Verdammt ihr sagt ja gar nichts mehr! Keine schlauen Sprüche? Keine Weisheiten?“ Zuerst hatte er noch geschrieen, dann hatten die Tränen seine Stimme erstickt. Bei den letzten Worten war er dann langsam zusammen gebrochen. Er kniete auf den kalten steinernen Boden während die Tränen ihn unkontrolliert übers Gesicht liefen. Jazz war herüber gekommen und legt ihn still eine Hand auf die Schulter. Sie wusste keine Worte des Trostes die groß genug waren um den Schmerz ihres Bruders zu lindern. Außerdem kämpfte sie selbst um Beherrschung und auch Tuckers Augen sahen verdächtig feucht aus. „Es ist nicht wie im Märchen, wo immer die Guten gewinnen. Es gibt nun mal keinen Triumph ohne Verlust. Kein Sieg ohne Leid. Keine Freiheit ohne Opfer.“ Persephones Augen schlossen sich nachdem sie Danny geantwortet hatte und ihr Kopf fiel nach hinten. Ein schwarzes Glimmen umgab sie und ihr Körper verlor die festen Konturen. In kleinen schwarzen Rauchfäden löste er sich auf und verlor sich in den Weiten des Zeitsaales. Kapitel 17: Nebel ----------------- Eigentlich ist es nur der 2. Epilog aber da es hier die Möglichkeit nicht gibt... lest bitte erst Nur zu Besuch und dann das hier Nebel Der Writer saß in seiner geliebten Bibliothek und genoss die Gesellschaft der Bücher. Wie lange hatte er darauf warten müssen? Jedes mal wenn Walker einen erneuten Versuch unternommen hatte ihn zu seinem willigen Werkzeug zu machen hatte er an diesen Ort gedacht. Damals war er immer der Vorstellung erlegen, wie er durch die Reihen der Bücher lief, die staubige Luft atmete und die Strahlen beobachtete die durch die großen Oberlichter fielen. Wie er endlich seinen Gedanken wieder freien Lauf ließ ohne Befürchten zu müssen dadurch sie letztendlich zu verlieren. Leise summte er vor sich hin als er seinen angestammt Platz an einem Tisch am Fenster einnahm. Vor ihn lag ein Stoß Papier der nur darauf zu warten schien mit Worten gefüllt zu werden und ein paar aufgeschlagene Bücher. Er lächelte aber es war ein Schatten dessen, denn jegliche Freude fehlte darin. Er streckte sich, um diese Gedanken zu verjagen bevor er sich an seine geliebte Arbeit machen wollte. Er hatte schon so viele Ideen im Kopf das ihn ganz schwindlig wurde wenn sie alle zusammen auf ihn einströmten. Da half nur eins die Gedanken mussten freigelassen werden. Während er sich gestreckt hatte war sein Mantel ins Rutschen geraten, lag nun auf dem Boden und bildete dort ein faltiges Gebirge aus violetten Stoff. Bevor er also endgültig beginnen konnte, beugte er sich zur Seite und hob ihn wieder auf. Nachdem er wieder über seinen Stuhl hing, nahm er sie Feder zur Hand und tauchte den angespitzten Kiel sorgfältig ins Tintenfass. Kein Tropfen der kostbaren Flüssigkeit sollte verloren gehen. Mit einen schwungvollen Bewegung seiner rechten Hand, schrieb er die Überschrift: Bittersüß. Die Tinte auf dem Papier glänzte noch als er die erste Zeile gleich im Anschluss darunter setzte. Doch hier stockte er, legte den Kopf in den Nacken und schloss sie Augen. Mehrere Minuten verharrte er in dieser Position, bevor er den Kopf wieder senkte und sich langsam dabei erhob. Nahezu lautlos trat er an das Fenster, lehnte sich an den breiten dunklen Rahmen aus Holz und blickte in die ewig gleichen depressiv-grünen Wirbel, die die Geisterwelt auszeichneten. Seine Gedanken waren weit entfernt von diesem Ort, an denen nicht nur seine Erinnerungen archiviert wurden. So viele Eindrücke wollten freigelassen werden, aber die richtigen Worte waren ihn ausgegangen und solange die ihm fehlten, konnte er nicht weiter zu machen. Wie ein Fischer ohne Wasser, saß er sprichwörtlich auf den Trocknen, verdammt zum abwarten. Aus alter Gewohnheit strich er sich mit dem hinteren Teil der Feder, die er immer noch in der Hand hatte, über die Wange. Er wandte seine Augen vom Fenster ab und seine Blicke irrten planlos durch den großen Raum. Vorbei an Büchern, die so alt waren wie die Welt selbst in der sie existierten und entlang von Regalen die diesen Büchern ein zuhause boten. „Denkst du er wird mir je vergeben?“ Die dunkle und wohlklingende Stimme des Ghostwriters durchdrang das Schweigen des geschriebenen Wortes und erfüllte den hohen Raum. Ein weiches Rascheln, verursacht durch einen wogenden Umhang der sich gemächlich auf den wieder am Tisch sitzenden Writer zu bewegte, gab ihn Antwort auf seine Frage. Der Umhang musste vor langer Zeit sehr prächtig gewesen sein. Davon zeugte der schwere aber doch sehr fein gewebte Stoff und die ehemals prächtigen Aufsetzte an den Außenkanten, aus weißer edler Seide. Das war Vergangenheit denn der unteren Rand war komplett ausgefranst und schleifte als rautenförmige Streifen auf den Boden. Auch so sah der Stoff schon sehr mit genommen und abgetragen aus. Man konnte gar nicht mehr genau bestimmen um welche Farbe es sich überhaupt handelte. Es mochte etwas zwischen einen dunklen Blau und Rot sein, aber auch ohne Probleme Schwarz. Wenn die Aufgabe des Umhangs darin bestand seinen Träger unkenntlich zu machen, erfüllte er diese vorbildlich. Der lange und weite Schnitt machte es unmöglich zu erahnen wer sich darunter verbarg. Und wenn die Kapuze so wie jetzt auch noch tief in die Stirn gezogen war, war eine Identifizierung ausgeschlossen. Die Schatten hatten sich ganz des Gesichtes bemächtigt und nur wenn ein Strahl Helligkeit günstig fiel, war eine geringe Spieglung des Lichts in den Augen auszumachen. „Das kann nur er selbst dir beantworten. Ich kann nicht für ihn sprechen.“ Die Worte wurden durch den Stoff des Umhanges gedämpft und waren kaum mehr als ein sanftes Flüstern in der Stille. Der Writer schaute zu der Person auf die jetzt genau neben ihm stand und seine Gesichtszüge verloren den Schmerz und Ernst die sie in den letzten Monaten nach den Geschehnissen angenommen hatten. „Sag mir war alles falsch, was ich getan habe? Ich weiß, dass er sie brauchen wird, mehr als es ihn jetzt vielleicht bewusst ist.“ Die Augen des Ghostwriters ruhten immer auf dem Gesicht was im Schatten verborgen lag, während er über das eben gesagt nachdachte und die Szene ihn noch mal durch den Kopf ging. Sie hatte den Körper der Schwarzhaarigen vor seinen Augen zerstört und ihn damit einen Grund gegeben sie zu hassen. Er hatte erst im Nachhinein verstanden dass sie es ihn damit einfacher machen wollte. Sie hätte es ihn erklären können, das das was er da vor sich gesehen hatte nicht real war. Nur ein Trugbild der Realität, entstanden aus einen Wunsch und geschaffen aus Energie. Ein Gefängnis für ihre Seele, das sie zerstören musste damit sie diese auf ihren Weg begleiten konnte. Bis zu diesen Punkt hatte er ihr Spiel durchschaut, aber was danach kam war für ihn unbegreiflich gewesen. Er wusste so gut wie jeder andere das die Antiken unsterblich waren, aber erst Clockwork hatte ihn erklärt was es wirklich hieß. Es bedeute nicht, dass ihr Körper unverwundbar war und nicht ausgelöscht werden konnte. Nein. Sie würden wiederkehren wenn sie gebraucht wurden. Aber wann das war, konnte niemand vorhersagen. Er hatte damals nicht gemerkt dass sie einfach zu wenig Kraft besaß, als sie begann den realen Körper, von Dannys Freundin auf die Ankunft vorzubereiten. Zu lange war er schon tot gewesen, zu verstört die Organe und die Zellen das sie die Seele keinen Platz in ihr gefunden hätte. Es war ihr unmöglich ihren eigenen schwer verletzten Körper zu erhalten und einen anderen heilen. Hinzukam das sie nichts aus dem Nichts erschaffen konnte. Sie musste also das Leben was sie wieder in den menschlichen Körper pflanzte irgendwoher nehmen. Aber statt es wie sonst einfach in kleinen Teilen aus ihrer Umwelt heraus zu filtern hatte sie kurzer Hand das genommen was sich noch in ihren eigenen Körper befand. Vielleicht war sie nicht mehr in der Lage gewesen es auf die ihre herkömmliche Art zu bewerkstelligen und hatte deshalb diesen Weg gewählt. Oder sie wollte damit ihre Schuld begleichen, die sie vielleicht gegenüber dem Halbgeist und seinen Freunden empfand. Aber das waren alles nur Vermutungen seiner seits über ihre Beweggründe. Unbeabsichtigt hatte er während des Nachdenkens den Kopf Richtung Fenster gewand und starrte in die fernen Wirbel der Geisterwelt, als suchte er nach einen Zeichen, was jeden Moment kommen musste. Mit einen leichten Kopfschütteln riss er sich aus seiner Trance und lenkte seinen Blick wieder zurück zu der Person die mit der Frage diese ganzen Erinnerungen erst wieder aufgewirbelt hatte. Jetzt erkannte er das es nicht der Mantel war der die undurchdringlichen Schatten verursachte. Der Körper selbst bestand aus dunklem Nebel der hin und her wogte, als könnte er sich nicht entscheiden ob er eine feste Form annehmen oder verfließen sollte. „Seltsam das gerade du mich nach Richtig und Falsch fragst, Persephone.“ Danksagungen Ohne viele liebe Menschen wäre diese Geschichte nicht möglich gewesen. Daher möchte ich ihnen an dieser Stelle meinen tiefen Dank aussprechen. für Kitty: die sich tapfer durch den ersten Teil gekämpft hat für Lunape: eine der Wenigen die mich je kritisiert hat (und ja du hattest Recht Absätze sind böse und gemein) für Mike: der mir zu mindestens am Anfang als Lektor zur Seite stand für Paulina: die das Kapitel Verrat ins Herz geschlossen hat für Daniele: die mir immer sehr ausführliche Kommentare geschrieben hat für Phantom of Kerkerer: ich fasse es nicht du hast das alles gedruckt (Entsetzten) für Lupusgirl: irgendwann sehen wir uns auf der Bittersüß-lese-tour für Phantomfanatiker: den eingefleischten Vladfan für Meshi 666: danke für die Unterstützung für $phantom$: die mich mit Nachdruck daran erinnert hat weiter zu schreiben für xxDanniPhantomxx: die wie ich das Gefühl hatte das ich nie mit dieser Geschichte fertig werde, aber wie man sieht ich habe es doch geschafft für Ghost Mel: und ja sie ist einfach lang, dafür kann ich auch nichts für Steffi Phantom: die der festen Überzeugung ist das ich kürzere Kapitel schreiben soll für Lanzer: die Größe im Hintergrund für Taraque: ich danke dir für die wundervollen Kommentare auf mexx, leider schreibst du ja nicht mehr an deiner Geschichte. Ein herber Verlust wie ich finde, aber ich kann dich ja nicht zwingen für Luna: die mich immer im ICQ angetrieben hat und mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Ich sage an der Stelle nur: Philantroph vs. Misantroph für Gothicgirl-Sam: ich hoffe du ließt es mal ganz und als Antwort ja ich plane das Ganze für Techniskulk9.9: den man immer zu einen Kommentar nötigen muss für 00-snake: ein Leser der letzten Stunde für meholin: ich glaube ich hätte nicht mal den ersten teil zu Ende gebracht wenn deine Kommentare nicht gewesen wären für kujira: bei dir gilt das Selbe, ich hätte es dann nach dem ersten Akt abgebrochen für plaspoo: Ich hoffe das Ende sagt dir mehr zu für cherryFin: ein Mitstreiter aus dem ersten Teil für king: Danny in der Zwischenwelt für HasiAnn: ach du fresse, ich kenne niemanden der so lange und ausführliche Kommentare schreibt für Kariyami: es freut mich dass du meine kleine Persephone magst für deyja: einfach nur Danke für Semiramis-Audron: wo soll ich Anfangen mit dem Bedanken? Ich weiß es echt nicht, denn eigentlich ist nur sie und Ashee daran schuld, dass ich das ganze doch noch zu Ende geschrieben habe. Danke für mit den Schäferstab pieksen, Danke für einen sadistischen Walker, Danke für Rat und Tat, Danke für mehrmaliges rausholen aus meinen kreativen Tief, Danke für viele „seriöse“ Kommentare… ich fühle mich wie Devan der gerade vor Vlad steht und tiefe Dankbarkeit empfindet. für Ashee-Chaos: die eine Logik besitzt die einfach nur zu genial ist um wahr zu sein. Ich gebe zu ich hatte nie mehr Angst das meine Charaktere nicht angemessen handeln und sie unter deinen Augen nicht bestehen können. Der dank ist derselbe wie bei Semi und er kommt von Herzen *beide knuddel* Epilog: Nur zu Besuch --------------------- Nur zu Besuch „Immer wenn ich dich besuch; fühl ich mich grenzenlos. Alles andere ist von hieraus soweit weg. Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen - als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt. Es ist ein schöner Weg der unauffällig zu dir führt. Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt.“ Danny hielt den Kopf gesenkt und schritt den ausgewaschenen Weg entlang, hin und wieder einen größeren Stein ausweichend der vorwitzig sich aus den harten Erdboden reckte. Er musste nicht darauf achten wohin er lief, seine Füße fanden schon alleine den Weg. Sie wussten wo er hin wollte, noch bevor es seinen Kopf klar geworden war. Nicht einmal das Sonnenlicht, was zwischen den Bäumen durchbrach, konnte ihn dazu bewegen den Kopf zu heben. Als wollte er diesen Ort solange nicht zur Kenntnis nehmen bis es unausweichlich wurde. Standen doch das Aussehen und seine Bestimmungen in einen schmerzlichen Gegensatz. „Ich habe Blumen mit - weiß nicht ob du sie magst. Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut. Wenn sie dir nicht gefallen, stör dich nicht weiter dran. Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt.“ In unregelmäßigen Abständen raschelte das alte Zeitungspapier was er um die Blumen geschlungen hatte, wenn er es beim Gehen mit seinen Bein gerührte. Sonst war er von vollkommener Stille umgeben. Die Blumen hatte er aus dem Garten mitgenommen, als ihn klar wurde wohin er sich aufmachte. Wie ironisch war es doch, diese zerbrechlichen Schönheiten beschützt von etwas, was das Leid und den Schmerz der ganzen Welt verkündete. „Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal. Ich bin OK, will nicht, dass du dir Sorgen machst. Und so red ich mit dir wie immer, so als ob es wie früher wär, so als hätten wir jede Menge Zeit. Ich spür` dich ganz nah hier bei mir, kann deine Stimme im Wind hören und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst- bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint.“ Eine Wolke schob sich genau in dem Moment vor die Sonne als Danny sein Ziel erreicht. Ein kühler Wind kam auf und bewegte seine Haare und raschelte an der Zeitung. Als wollte er ihn daran erinnern warum er hier her gekommen war. Langsam hob er seinen Blick und starrte auf die Buchstaben die in das Holz vor ihn eingekerbt waren. Er lass sie immer wieder, aber verstehen konnte er es bis heute nicht. Danny strich sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte sich dazu zu zwingen ein wenig zu lächeln. Aber sein Versuch endete, als er die Hände zu Fäusten ballte und die Lider aufeinander presste. „Ich soll dich grüßen von dem anderen - sie denken alle noch ganz oft an dich.“ Als er die Augen wieder öffnete lag sein Blick auf den Blumen die er immer nach umklammernd in den Händen hielt. Mit einen Seufzen vertrieb er die Bilder aus der Vergangenheit und löste das Papier von den Pflanzen. Als er die Blumen niederlegt brach die Sonne durch die Wolken und traf genau mit ihren Strahlen das Holz-Kreuz was er und seine Freunde aufgestellt hatten. Danny blinzelte und nahm die gebrochene Feder und zerschnittene Buch war, was direkt unter dem Kreuz lag. Er war also auch einmal mehr da gewesen. In Mitten seiner Gedanken spürte er etwas Warmes auf dem Rücken, als er sich langsam umwand sah er die Hand die auf seiner Schulter ruhte. „Ich dachte mir schon dass du hier bist.“ Danny richtete sich wieder auf und legte seine Hand über die der andern Person. „Komm lass uns gehen es wird langsam kalt, du kannst hier nichts mehr ausrichten. Du bist hier nur zu Besuch!“ Sie zog sachte Dannys Hand nach unten als sie sprach. Ihr Freund stand aber immer noch wie versteinert da und starrte wie in Trance auf den Namen. Dann ging ein Ruck durch ihn und er nahm etwas aus seiner Hosentasche, was er seit dem Tag damals immer noch bei sich trug. Vorsichtig nicht die Verbindung verlierend beugte er sich abermals nach Vorne und legte es auf die Oberkante des Kreuzes. Er atmete tief durch und drückte Sams Hand. „Lass uns gehen.“ Während die beiden in der Ferne immer undeutlicher wurden, stieß eine erneute herbstliche Windböe den dunkelroten Anhänger von der Kante. Als er in seinen Fall auf Höhe der Buchstaben war glühte er noch einmal Purpur auf und die ungelenk eingeschnittenen Lettern verkündetet in ersterbenden Glimmen: Persephone. Ohne das leiste Geräusch zu verursachen blieb der Anhänger auf den zerschnittenen Buch liegen und erlosch nun völlig in seiner Farbigkeit. Grau und leblos lag er über den letzten Worten die der Ghostwriter in das Buch geschrieben hatte. „Und so red` ich mit dir wie immer, und ich verspreche dir, wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit. Dann werden wir uns wieder sehen – du kannst dich ja kümmern, wenn du willst, dass die Sonne an diesen Tag auch auf mein Grab scheint- dass die Sonne scheint- dass sie wieder scheint.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)