Heldentat von tough (- Ken kills) ================================================================================ Kapitel 8: 7 ------------ „Was zur Hölle…?“ Halb hatte es sie hoch gerissen. Mitten im Zorn versagte ihre Stimme. Siegte die Müdigkeit. Oder war es schon Resignation? Und in derselben Sekunde erkannte er die Gefahr. Sprang auf. Hier, in der Sicherheit ihrer eigenen kleinen Wohnung… hier würde sie keine Zudringlichkeit dulden. Distanzlosigkeit, Penetranz, Belästigung… ihre täglichen Berufsrisiken… hier strengstens verboten. Und wieder einmal schimpfte er sich einen Riesenidioten. Merkte, dass ihm das Blut aus dem Kopf sackte, wie im Schock. Schluckte trocken. Hielt hilflos, tonlos, in stummer Geste eine Hand in ihre Richtung. Stand dort wie ein armer Sünder an der Himmelspforte. Um Einlass bittend, trotz begangener Sünden. Stand, auf ihren Entscheid wartend. Im vollen Wissen um seine Machtlosigkeit. Ausgeliefert ihrer Gnade, ihrem Verzeihen. Unfähig zu erklären, dass es einem Mann wie ihm nicht in den Sinn käme, einen Klasse-Jungen wie Stevie allein zu lassen. Sich nicht zu kümmern. Wahrscheinlich nicht mal wissen zu wollen, ob es ihm gut ginge. Ihm… und seiner Mum. Und gerade seine Sprachlosigkeit, sein Verzicht auf wortgewandte Ausreden, machten seinen Fehler wieder wett. „Setz Dich wieder hin, Ken.“ Und so sprach sie von dem amerikanischen Süden, von den malerischen Bayous. Erzählte brutal knapp von den ständigen Übergriffen auf die Mädels. Wie viele schwanger wurden, kaum dass sie einen BH trugen. Und dass sie nicht abwarten wollte, eventuell ihren eigenen Bruder zur Welt zu bringen. Keine Seltenheit in der Gegend. Sie lief davon, trampte, ging mit den Truckern in die Koje… tat alles, um von Zuhause wegzukommen und rannte doch ihrem Schicksal entgegen. In Las Vegas hatte sie eine kurze Zeit lang Glück. Groß und langbeinig, bekam sie einen der hinteren Plätze in einer drittklassigen Show. Verliebte sich in einen jungen Artisten… und wurde dann doch schwanger. Der Artist verschwand über Nacht, wie fast immer in solchen Stories und so wurde sie, der Not gehorchend, die Mätresse eines reichen Japaners. Den sie nach ein paar Wochen nach Tokyo begleitete. In der Hoffnung, er würde weiter für sie sorgen. Aber als ihr Bauch dicker wurde, sagte auch der reiche Japaner Sayonara. Und wieder bleiben ihr nur Jobs, die behütete Mädels nicht machen… schon gar nicht für Geld. Ihre Stimme war so hart wie ihre Geschichte. Bis sie von Stevies Geburt erzählte. „Weißt Du Ken, ich bin keine anständige Frau, aber ich tue alles, um Stevie ein gutes Zuhause zu geben. Und so etwas wie eine Zukunftsperpektive.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)