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Grenzgänger - Traumfänger

Echo aus dem Märchenwald
von

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Dunkelforst

Disclaimer : Diese Fic ist eine Huldigung am Elsteryns 'Märchenwald'.

Er ist zum Niederknien schön.
 

Dunkelforst beruht auf ihrem Kapitel 8, das zu lesen ich

nur dringend empfehlen kann.
 

Widmung : Märchen-Queen Elsteryn
 


 

Dunkelforst
 

‚Wie Du befiehlst. Es geschehe.’

Ich senke den Kopf, erweise meinen Gehorsam.

Sein Wille. Alles, was zählt. Alles, was entscheidet.

Sein Wille. Der Unterschied zwischen Leben und Tod.

Unserem Leben - und dem Tod der Wanderer.
 

Noch immer kommen sie, den unheimlichen Forst herausfordernd.

Ihn bezwingen wollend. Ihn… und ihre Angst.

Getrieben von Gier. Gelockt von den Wenigen, die er hat ziehen lassen.

Reich beschenkt mit Gold und Geschmeide – und ihrem Leben.
 

Ahnungslos sind sie, aber nicht unschuldig.

Sie wollen tauschen. Kurze Momente des Schreckens gegen unermesslichen Reichtum immerdar. Geopfert haben sie die Reinheit ihrer Seelen.

Feilgeboten auf dem hohlen Altarstein der Habsucht.
 

Und so mag ich sie nicht schützen.

Mag mich nicht erheben für sie - gegen ihn.

Gegen den dunklen Herrscher des dunklen Waldes.

Gegen das schwarze Herz, dessen Pochen meine Schritte treibt.

Mich treibt, sie zu suchen. Mich ihnen zu zeigen.

Ihnen zuzuraunen. Sie zu reizen. Zu foppen. Zu necken.

Durch nichts als mich.

Was sie daraus machen… ist mein Ansinnen nicht.

Fata Morgana, Verheißung in der Not, Erleuchtung der Nacht… bin ich nicht.
 

Ich bin Sein. Seit Ewigkeiten.

Stark wie eine Löwin, treibe ich doch wie ein Segel.

Seine Launen bestimmen die Richtung. Sein Blick das Ausmaß.

Das Heben einer Augenbraue den Moment.

Mein Wille ist der seine geworden. Immer tiefer eingesunken ist er in mich.

Durchdrungen bin ich vom Odem seiner Allmacht.

Gefangen, verstrickt, verwoben. So untrennbar. So unbarmherzig.

Und so willfährig. Denn ich bin das Segel und der Sturm.
 

‚Meine Schönste’ nennt er mich.

Und so sehen sie mich nahen, wollen vertrauen, wollen nicht glauben, dass ich komme, ihnen das Leben zu nehmen.

Flehentlich werden Hände erhoben, seufzend um Gnade gefleht, leise hauchend zu meinen Füßen gebettelt.

Lächelnd, sehe ich sie nicht.

Denn wir leben durch sie. Der dunkle Herrscher und ich.
 

Und käme dereinst der Held, reinen Herzens und im flammenden Licht, wäre der Dunkle nur umso dunkler. Der Starke noch stärker, der Grausame noch grausamer.

Und ich würde weiter treiben. In der gleißenden Helle des flammenden Lichts –

und angezogen vom samtig glänzenden Schwarz.

Du bist mein Gebieter, Dunkelforst.

Menschen. Wesen.

Menschen. Wesen.
 

-für kissos-
 


 

Und so ziehen wir in die Stadt, der dunkle Herrscher und ich.

Strahlender Glanz umgibt ihn und seinen Schimmel. Die zierlichen Hufe klappern einen auffordernden Rhythmus auf das Pflaster.

Wie die Klänge eines Schlangenbeschwörers alarmieren sie auch die Geschäftigen, lassen sie aufschauen zu ihm.

Anbetungswürdige Schönheit lässt den Menschen den Atem stocken.

Und so fällt auch der Letzte in seinen Bann, gelockt vom Tänzeln des Schimmels.
 

Und die Satanskreatur, die unter dem weißen Fell unvorstellbare Boshaftigkeit verbirgt, scheint den Genuss des Herrschers zu teilen.

Mir mal das eine, dann wieder das andere Auge zeigend, beim koketten Tun…

unverhüllte Vorfreude blitzt aus ihnen.

Und ich weiß, dass das wunderhübsche Pferdchen nichts lieber tut, als Finger abzubeißen. Arglose Streichelhände zu zerfleischen, wenn der Herrscher es duldet.

Mit den kleinen, steinharten Hufen Knochen zu brechen, kaum dass keine Täuschung mehr nötig. Um sich dann auf den Leibern zu wälzen, alle Viere in wildem Entzücken hochgereckt strampelnd, triumphierend wiehernd. So schrill im Klang, dass alles Schöne auf einmal zerfällt.
 

Der Graue und ich, wir bleiben auf unserem Platz. Die linke Flanke deckend, aber doch etwas hinter ihm. Denn wir würden den Glanz trüben. Sind wir auch edel von Gestalt, so sind wir doch Todesbringer auf den ersten Blick.

Gelassen schauen wir geradeaus, wohl wissend, dass unsere Stunde noch kommt.

Der Stahl auf meinem Rücken ist kühl wie unser Blut.

Wir treiben kein falsches Spiel. Wir täuschen nicht.

Der Graue lockt keine Streichelhände. Er schreckt die Menschlein allein durch seine Größe, die Metalldornen auf seiner Stirn und an seinen Fesseln.

So ist er ein fast lichtloser Schatten hinter der Alptraummähre in ihrer weißen Pracht.
 

Und wie die Herrlichkeit des dunklen Herrschers irreführend blendet, wie sein Haar wie mit Feuer übergossen scheint, seine Kleider seidig schimmern…

so dunkel bin ich in schwarzem Leder hinter ihm.

Das Jagdwams bedeckt die Brust nur halb, aber die Verheißung ist nicht augenfällig.

Zu hart sind die Muskeln meiner Arme und Beine. Zu dräuend die Dornen an meinen Armbändern. Und zu abgenutzt das Leder, das die Waffen hält.
 

Es scheint ihm nicht genug, so allein als Rattenfänger. Ohne sich im Sattel zu drehen, raunt er mir zu.

‚Öffne Dein Haar, meine Schönste und löse den Schleier. Sie sollen sich an uns berauschen. Ihre Gier soll sich entfachen, auf dass unsere Beute reichlich sei.’
 

Ich tue, wie er mir befiehlt. Die silbrigen Flechten fallen schwer auf meinen Rücken.

Und ich sehe, was er bezweckte, geschieht.

Die Menschenwesen sind entzückt. Sie verfolgen uns mit ihren Blicken, sehen uns langsam zum Nordtor hinaus reiten. Sehen, wie die Sonne den Horizont berührt, alles in Kupfer explodiert und sie vergessen alle alten Sagen und Mythen.

Sie wissen nichts mehr von Gefahr. Sie gieren nur nach verbotenen Früchten.
 

Und später, in der Nacht, da kommen sie aus dem Schutz der Stadt heraus geschlichen. Kommen zu uns, Ekstase suchend. Der Reiz der Heimlichkeit macht sie trunken wie Wein.

Und dann, wenn die Mähre befreit wiehert, wenn der Herrscher seine Opfer fordert, werden sie die Augen nüchtern aufreißen. Werden sich umschauen, nach Fluchtwegen suchen. Sich gegenseitig umstoßend davon hasten… aber es nützt nun nichts mehr.

Denn ich bin die Jägerin des dunklen Herrschers.

Jeder Weg ist verstellt durch den Grauen und mich.

Die Treibjagd beginnt.
 

Und am Morgen ziehen wir weiter, der dunkle Herrscher und ich.

In die nächste Stadt. Zu den nächsten Menschenwesen.

Heldentum.

Heldentum.
 

-für kissos-
 

Er schaut auf die Weite. Sirrend entlädt sich die Hitze. Legt Wellen über die sanften Hügel aus Sand. Wieder und wieder. Legt sich ermüdend auf die Seelen.

Auch auf seine? Hat er denn eine? Ich weiß es nicht.

Ich stehe und warte.
 

„Geh los und hole mir… was ich begehre. Eil Dich.“

Matt klingt seine Stimme. Lange schon hat er verzichtet. War es wohl müde… irgendwie. Übersättigt, bei all dem steten Hunger.

Seine Kraft ist unermesslich. Jahrhunderte könnte er so überdauern. Aber warum sollte er warten? Seine Wünsche sind mir bekannt… und so eile ich, sie zu erfüllen.
 

Die Hufe des Grauen klingen seltsam dumpf auf dem Mosaik des Vorhofs. Berühren sie die vielen kleinen Steine überhaupt? Oder werden sie abgestoßen von dem allgegenwärtigen Weiß? Dem trügerischen Zuviel der reinen Farbe. Dem falschen Symbolismus. Perlweiß, schneeweiß, strahlendes Weiß… so grell, dass es mit Silber konkurriert. So prachtvoll, aber ohne jede Wärme. Wie der ganze Palast.
 

Vor uns liegt das zeitlose Sandmeer. Ungezählte Wellenberge. Und Tal um Tal.

Heißes Grab für Verirrte. Brennender Vorgeschmack auf die Hölle.

Und doch so schön in seiner belanglosen Gleichheit.

Weit ausgreifend die Sprünge des Grauen, ohne eine Spur im Sand zu hinterlassen.

Ohne unziemliche Hast. Genau zur rechten Zeit die Stadt erreichend.
 

Die Abendröte ist zögerlich dem intensiven Blau der aufkommenden Nacht gewichen.

Langsam werden die schweren Tore geschlossen. Gewähren vermeintliche Sicherheit für die Einwohner. Und für ihre Gäste, die durchreisenden Karawanen, die fahrenden Händler. Welch ein Irrtum, denn heute bin ich hier bei ihnen. Geschickt, um ein Opfer zu erwählen.

Suchend gleitet mein Blick über die hastenden Wesen. Rasch eilen sie umher, noch

eine gute Mahlzeit, eine Unterkunft erheischend… oder eine vergnüglichen Unterhaltung für die lange Nacht.
 

Ein Platz gesäumt von Säulengängen und kleinen Tavernen. Licht und muntere Weisen laden zur Einkehr. Eine kleine Gruppe junger Burschen um einen Brunnen. Müßiggänger, noch unentschlossen, wie das Vermögen der Väter zum eigenen Vergnügen dienen soll in dieser Nacht. Sie ahnen nicht, dass diese Nacht alles ändert. Einer von ihnen ist zum Helden erkoren. Die Jagd ist eröffnet.

Und der Graue gibt das Zeichen.
 

Ein Laut wie ein Trompetenstoß. Seine Nüstern noch gebläht, bleibt er stehen wie ein Denkmal. Unbewegt, bietet er mich ihren neugierigen Blicken dar.

Meine Arme haben die Zügel längst sinken lassen. In einer stummen Bitte hebe ich sie leicht an, unbestimmt der Gruppe entgegen. Wer wird eilen, mir vom Pferd zu helfen?
 

Einen Herzschlag lang zögern sie. Spüren sie die große Gefahr? Oder sind sie nur irritiert durch den ungewohnten Anblick?

Die tugendhaften Mädchen der Stadt zeigen nicht so viel Haut. Und nie wären sie allein geritten. Selbst die Dirnen geben sich nicht so selbstbewusst.

Ihre Augen irren zwischen den Waffen und den Perlen umher. Das Leder oder der leichte Schleier, was fesselt sie mehr?

Der Mutigste fasst sich ein Herz. Entschlossen, es den anderen Burschen zu beweisen, tritt er heran und fasst meine Taille. Sanft hebt er mich herab, hält mich eine Wenigkeit länger als erforderlich. Schaut in meine Augen, murmelt eine oft geübte Artigkeit über ihre Schönheit. Und geleitet mich dann zu einer der Tavernen.

Bietet mir schwellende Polster als Ruhestatt und nimmt selbst mit dem Boden neben mir vorlieb. Verbringt die nächsten Stunden wie im Rausch. Wähnt sich als der Erwählte. Prahlt vor seinen Freunden.
 

Einen Kelch dunkelroten Weins in der Hand, schaue ich auf ihn hinab.

Wiederum erstaunt, wie leicht doch die dunklen Stricke zum Netz sich verweben.

Unsichtbare Fesseln sich um seine jungen, kraftstrotzenden Glieder legen.

Ahnungslos balzt er noch, dabei ist er längst verfallen.

Gehauchte Komplimente. Schon atemlos vor Gier. Wein herunterstürzend. Durst unstillbar wie sein Verlangen. Seine Finger haschen jedes Fleckchen Haut, das sich bietet. Über den Stiefelchen, die Kniekehle, ein Stück des Oberschenkels….

Immer noch Zeit für Seitenblicke. Seine Kameraden, neidvoll sein Treiben betrachtend. Ihr Zuschauen beflügelt sein Bestreben. Alles ist ihm nun egal.

Er will. Er muss ans Ziel. Er kann es nicht mehr verhindern.
 

Fasst meine Finger, zieht mich ein kleines Stück. Und wispert verführerisch.

‚Lass es geschehen, Du Schöne. Lass mich Dir ein Lager aus Rosenblüten bereiten. Bist Du die Meine heute Nacht?’

Und zum ersten Mal öffne ich meinen Mund. Dunkel klingt meine Stimme. Rau und ungeübt. Aber sie lockt ihn. Weiter und weiter.

‚Zu spät. Durch einen Bann gebunden muss ich fort. Noch vor der Morgenröte.’
 

Entflammt ist er. Und alle seine Freunde lauschen.

‚Wohin zieht Dich der Bann? Wo kann ich Dich finden?’

‚In den weißen Palast des Südens. Er… ist mein Schicksal.’
 

‚Wie kann ich Dich erlösen, um Dich für mich zu gewinnen?’

‚Bist Du reinen, aufrichtigen Herzens? Dann magst Du Deinen Mut beweisen.’
 

Er nimmt mein Lächeln als Versprechen. Ahnt nicht im Geringsten, dass ich ihm nichts versprach. Nur lächele über seine Verführbarkeit. Die Leichtigkeit, ihn weiter brennen zu lassen.

Und so bin ich aus der Stadt, noch ehe diffuses Grau von der Sonne gefärbt wird.
 

Wieder legt sich flammendes Rot über die Wüste. Und pünktlich nähert sich der Held.

Müde klappern die Hufe seines Rosses über das Mosaik.

Er ist am Ziel, weiß es nur noch nicht.

Bewegung fängt seinen Blick. Der dunkle Herrscher schlendert näher.

Prachtvoll gekleidet. Das schönste Antlitz der Welt. Huldvoll lächelnd deutet er auf einen übervollen Tisch.

‚Nehmt Euch Wein und Obst. Bestimmt seid Ihr erschöpft. Und so mag ich Euch nicht….’

‚Wer seid Ihr? Und wo ist die Schöne, die Ihr hier gefangen haltet, unter Eurem Bann? Sprecht schnell, sonst zwingt Euch mein Säbel zu einer Antwort.’
 

Grausam klingt das Lachen des Prachtvollen. Der erste Schrecken überkommt den

unvorsichtigen Helden. Ahnt er, dass nichts und niemand ihm jetzt noch helfen könnte? Dass keine Macht der Welt dem dunklen Herrscher annähernd gewachsen wäre?

Ein Frösteln überzieht seinen jungen Körper. Und er lauscht mit wachsendem Entsetzen der Rede des unermesslich Bösen.

‚Wer ich bin? Das zu verstehen, bleibt Dir nicht genug Zeit, mein Tapferer. Aber sei versichert, hier wird niemand gefangen gehalten. Nein, nein, das wurde nie behauptet. Zu gut kenne ich die Rede meiner Schönsten….’

Ein wohlgeformter Zeigefinger unterstreicht die Bedeutung seiner Sätze.

Und schon fährt er fort, den Jüngling nun ganz aufmerksam gemacht.
 

‚Sie sagte, sie sei durch einen Bann gebunden. Verschwiegen hat sie, dass sie dadurch ewiglich lebt. Sie kann jederzeit gehen, wenn sie das wünscht. Allerdings um den Preis der Sterblichkeit.

Sie sagte weiter, Er sei ihr Schicksal. Und sie meinte mich. Selbst erwählt ist ihr Leben. Freiwillig hat sie sich an mich gebunden. Steht mir zu Diensten, weil sie es so will. Solange es ihr beliebt. Und solange sie Opfer findet, die schon lange vorher ihre Unschuld verloren.

Denn fragte sie nicht, ob Du reinen, aufrichtigen Herzens bist? Hat sie Dich nicht gewarnt dadurch? Gewarnt, ihr zu schmeicheln, nur um Dein Ziel zu erreichen?

Bist Du nicht ein Heuchler? War Dir Dein Ruf nicht wichtiger als die Frauenherzen, die Du schon gebrochen? Hat nicht Wollust Dein Handeln bestimmt?

Begierde Deine Schritte gelenkt? Hochmut ließ Dich allzu schnell vergessen….

Und so magst Du nun Deinen Mut beweisen. Mein Waffenmeister steht bereit. Es wird Dein letzter Kampf, drum sein tapfer, mein Hübscher.’
 

Der Geste des Herrschers folgend dreht sich der sprachlose Jüngling.

Und mit der blanken Waffe in der Hand trete ich einen Schritt auf ihn zu.

Schnee. Gefahr.

Schnee. Gefahr.
 

geschrieben für

- Elsteryn -
 


 

Es zieht mich hinaus in die weiße Kälte.

Ruft er mich? Braucht er mich? Verlangt es ihn nach meiner Gegenwart?

Ich… weiß es nicht. Werde nur getrieben, ihn zu suchen.

Hinaus, in den nahezu lautlosen Forst.
 

Die Bäume haben sich Unmengen von Weiß aufgetan. Haben ihre Form verändert.

Sind nicht mehr zu unterscheiden von den Felsen, den Büschen… oder anderen namenlosen Wesen.

Gefahr ist allgegenwärtig. Rund um mich lauert es im Verborgenen.

Ist bereit, jede Unaufmerksamkeit gnadenlos zu ahnden.

Wie der Silberwolf, dessen Fell nun meine Schultern wärmt.

Wäre mein Schwertarm damals nicht schnell genug gewesen, hätte mein Blut den Schnee befleckt.

In einer Sekunde der Erinnerung verhaftet, löse ich die Waffe in ihrer Scheide.

Bereit bin ich. Wer will sich heute messen?
 

Keine Bewegung jenseits des Pfades. Nicht einmal die wenigen Vögel zeigen sich.

Still folge ich dem schmalen Weg.

Kaum zu erkennen, glitzert er silbern an den wenigen niedergetretenen Stellen.

Seine Stiefel haben Eiskristalle geschaffen. Dabei ist sein Gang so leicht wie der einer Tänzerin.
 

Warum nur sind wir mitten im Winter in den Dunkelforst zurückgekehrt? Er liebt die Wärme doch ebenso wie ich. Wir sind wie Katzen. Liegen gern träge in der Sonne.

Und betrachten amüsiert andere Wesen beim fiebrig werden vor Hitze.
 

Zerrissene, fedrige Wolken legen sich wieder und wieder vor den vollen Mond.

Sie ändern das Licht, dunkeln es ab, schwärzen das Weiß zu Grau.

Die Stille ist unbarmherzig. Wie die letzte Minute vor einer gigantischen Schlacht.

Doch wo sind die Krieger?

Kein Angreifer zeigt sich… und doch ist die Atmosphäre geladen mit Gewalt.

Die eisige Luft scheint zu flirren. Und wirklich… ganz ohne jeden Windhauch wehen kleine Eiskristalle zwischen den Bäumen umeinander.

Winzige Flocken tänzeln auf der Stelle. Künden ungeduldig von ihrer unbändigen Lust loszuschlagen, hervorzubrechen, ein Schneeinferno zu entfachen.
 

Unheimlich ist es nun... und wäre ich nicht so kalt, so bar aller Gefühle, so könnte ich der Menschen Angst nachempfinden.

Nur seltsam ist es, den Forst in Aufruhr zu sehen. Sein dunkles Herz pochen zu spüren. In einem pulsierenden Rhythmus, Kriegstrommeln gleich.

Der Herrscher wird wissen warum.
 

So eile ich weiter den Pfad entlang, meine Sinne doppelt geschärft.

Und noch vor der nächsten Biegung erreicht mich die Gewissheit.

Gleich. Gleich werde ich sehen, was mit dieser ungeheuerlichen Bosheit den Wald durchstreift.

Meine Schritte stocken für einen kleinen Augenblick.

Die Wolken sind verweht. Der Mond ist unverhangen. Silbriges Blau erhellt die Lichtung vor mir.

Mitten in dem Rund steht der Herrscher.

Prachtvoll in weißem Pelz. Doch warum mit gezückter Klinge?

Kein Feind bietet sich meinem Blick dar.

Umgeben ist mein Gebieter nur von Felsen, übermannshoch und breit.

Mit Schnee bedeckt und reglos.

Zu seinen Füßen sind dunkle Schatten im niedergetretenen Weiß.

Und schon will ich zu ihm eilen… da spricht er.

Gut gelaunt klingt seine Stimme. Gelassen und kraftvoller denn je.

„Schönste, da bist du ja. Dein Anblick freut mich. Aber sei gewarnt. Betritt nicht das Innere des Kreises, oder du wirst einen grausamen Kampf führen müssen.

Für mich oder gegen mich. Vernichtend wird die Schlacht gewiss.“
 

Was meint er nur? Hilflos schaue ich in seine Augen, versuche zu lesen.

Da höre ich eine weitere Stimme. Dumpf dröhnt es aus den Felsen.

„Der Waffenmeister des Herrschers ist da. Sei uns willkommen.

Tritt ein in unseren Kreis und triff deine Wahl. Hilf uns, den Despoten zu stürzen und sei frei für immerdar. Oder stirb an seiner Seite und genieße deine wohlverdiente Ruhe, Schönste.

Oft sahen wir dich, seine Aufträge versehen. Sahen dich Blut vergießen, in seinem Namen. Und doch hegen wir keinen Groll gegen dich. Nur er muss vernichtet werden.

Er muss sich dem Kampf stellen. Alle fünfzig Menschenjahre. Das ist die ewig gültige Regel.

Wir werden das dunkle Herz des Forstes am Schlagen halten, ohne seine Tücke, ohne seinen Drang, Grausamkeit ins Unermessliche zu steigern. Wir töten, was sterben muss… und dann ist es gut.“
 

So sprach es… und nun konnten meine Augen erkennen.

Die Flecken im Schnee waren Blut, bereits reichlich vergossen. Die Klinge des Herrschers war dunkel. Viele der lebenden Felsen tief gefurcht.

Und doch waren es so viele, waren sie so riesig… und er so allein.
 

Ich schaue ihm ruhig ins schöne Gesicht, während ich meine Wahl treffe.

Sein schmaler Mund bewegt sich nur eine Winzigkeit. Sein sardonisches Lächeln freut mich. Er hat verstanden.

So ziehe ich meine Klinge, hebe sie zu einem stummen Gruß.

Und mit wenigen Sätzen bin ich im Kreis und führe den ersten, gewaltigen Schlag.



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von: abgemeldet
2008-03-24T18:26:03+00:00 24.03.2008 19:26
Trifft sie ihn? Oder die Felsen?
Ich glaube, sie trifft bei jedem Schlag sich selbst, seit der Zeit, die sie bei ihm ist. Jeder Blick seiner Augen, jedes sardonische Lächeln heilt in seiner dunklen Weise die Hiebe, die sie sich um ihm zu folgen selbst zufügt, obwohl sie stets die Opfer trifft.
Puh .. hab ich gesagt, ich wollte weniger wirr schreiben als in der Ens?
Hm, dafür bin ich wohl zu sehr die Elster ... also weiter ...
Das dunkle Herz des Forstes ist er, ich sags noch mal, Gut kann ohne Böse nicht sein, eines braucht das andere, um sich einen Sinn zu geben.
Dass er sich dem Kampf stellen muss, ist klar. Jeder Hirsch wird herausgefordert im Wald (welcher Wald auch immer), und der dunkle König auf alle Fälle. Und jeder König hat Streiter, die an seiner Seite stehen und sich in jedem Kampf selbst entscheiden müssen, wie weit die Loyalität geht.
Die Eiskristalle finden sich zum Schluß noch mal in dem kurzen Zucken seines Mundes, beides kalt, beides tödlich und beides wunderschön.
Ich könnt mich verlieren.
Von:  kissos
2008-03-20T13:01:58+00:00 20.03.2008 14:01
Ein Einbklich in ein schön schreckliches/schrecklich schönes Wintermärchen.

> Ruft er mich? Braucht er mich?
Es mag wohl daran liegen, dass ich dieses Echo schon kannte, aber, jetzt bei genauerem Lesen... der Eindruck, dass es Zweiteres ist, drängt sich einem auf, bzw., man/ich hofft es irgendwie.

Es ist diese Frage, die die Klammer bildet.
Der Spannungsaufbau in diesem Stück, finde ich, ist grandios gelungen. Der Winter, der Schnee, beides ist kalt und feindselig, doch im Dunkelforst ist offensichtlich, dass noch etwas viel Kälteres in ihm schlummert, etwas, das sogar das Eis, den Schnee beherrscht? Oder ihn zumindest beseelt, mit bösen Absichten. Man spürt das bei jedem Schritt, den die Schönste in Richtung Steinkreis tut.

Und der dunkle Herrscher steckt (fast?) in der Bredouille.
Mir gefällt es zu sehen, dass auch ER sich einmal wirklich in Gefahr befindet. ^^

>Nur seltsam ist es, den Forst in Aufruhr zu sehen. Sein dunkles Herz >pochen zu spüren.

Ich liebe diese zwei Sätze.

Von sämtlichen Echos - die ich, wie du weißt, ALLE sehr mag - ist das hier mein _neuer_ Liebling. Einfach toll. Ich hoffe wirklich, es zieht die Schönste und den dunklen Herrscher mal wieder in den winterlichen Forst.
*träum*

oxx kissos
Von:  Ryvius
2008-02-23T23:24:22+00:00 24.02.2008 00:24
Lyrik, mit Trivialliteratur (in welcher ich mich heimisch fühle) hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Das ist keine Wertung, nur eine Feststellung und anders kann ich mir diese Geschichte auch gar nicht vorstellen. Schade, dass ich mich in sieser Literaturgattung schlecht auskenne, ich würde zu gerne die Textart bestimmen.

Die Geschichte hat ein hohes Maß an Symbolik und Metaphorik.
"wie sein Haar wie mit Feuer übergossen scheint
- als Beispiel. Ich denke ich gehe recht in der Annahme, dass damit seine Haarfarbe, in diesem Fall ein ziemlich kräftiges Rot, gemeint ist, gekoppelt mit der Wirkung auf andere. Die ganze Person des "dunklen Herrschers" erscheint mir wie ein Schmelztiegel, in welchem sich Charisma, Anmut und eine albtraumhafte Ausstrahlung, getarnt unter dem Mantel der Anziehungskraft, zu einem Liquid der abgrundtiefen Bosheit vereinen.

Das "Ich" und der Graue wirken hingegen wie ein Schatten: Allseits präsent und doch unscheinbar, wenn nicht gar versteckt, verglichen mit dem Glanz dessen, der ihn wirft. Man spürt die Gefahr, doch man kann sie nicht sehen.

Die ganze Gruppe erinnert mich irgendwie an Sirenen, die ihre ahnungslosen Opfern mit ihrem Glanz ins Verderben locken.

Einzig der Wald kommt mir hier etwas zu kurz. Bei "Echo aus dem Märchenwald" erwarte ich, da diese Geschichte ja offensichtlich von ihrer dunklen Atmosphäre lebt, dem Titel folgend auf größtenteils in einem Wald spielt. Diesen Part habe ich hier etwas vermisst.
Von: abgemeldet
2008-01-06T12:49:06+00:00 06.01.2008 13:49
Herrje~
Wie düster, anziehend und wundervoll beängstigend zugleich.
Die Bindung zwischen Verführung und Fluch ist hier nicht sonderlich eng, aber doch unlösbar.
Die Metaphern haun mich um. Noch nie ist mir so eine dichte Atmosphäre begegnet. So kurz gehalten und doch sind es unzählige, wirre Bilder, die sich chronologisch zu einem Ganzen vereinen.
Einfach genial, tough.
Genial... mehr fällt mir dazu nicht ein.

Aber kommen wir zu dem 'Helden'. Helden sind für mich persönlich immer leichtsinnig, übermütig. Und rennen trotzdem nie in ihr Verderben, wenn man normalen Märchen Glauben schenkt.
Hier ist es ganz anders gewesen.
Im Unglauben gelassen darüber, was ihn erwartet, rennt er trotzdem los, um der Schönen zu folgen, sie zu besitzen. Kann man ihn als leichtsinnig bezeichnen? Eigentlich schon, denn er weiß eben nicht, was ihn erwartet, was bei Märchen ja sonst eigentlich so ist.
Weißt du, was ich damit sagen will?
Ich weiß es selbst grad nicht, aber vielleicht verstehst du mich ja trotzdem irgendwie~
Ähm... für mich ist es kein Heldentum, sondern ein Rennen in den sicheren od. *muha*
Aber gut... gute Helden leben kurz. *smile*

Und was den Big Boss angeht. Mächtig ist er wirklich in Vollendung. So mächtig, dass er selbst nichts mehr machen muss, sondern machen lässt, dabei aber trotzdem noch ungeheurer stark und jahrhunderte überdauernd.
ie kann man das noch toppen, eh?
Ich hab keine Ahnung.
Aber anziehend ist es. Sehr sogar, also die Fic wieder als ganzes betrachtet.
Orientalisch passend. Wirklich schön~

jenki
Von:  abranka
2007-12-20T16:07:07+00:00 20.12.2007 17:07
Er ist bequem... Er hat eine Macht, eine Kraft, die man nicht abschätzen kann – und er lässt sich dennoch bedienen. Ich schätze, das sind die wahrhaft Mächtigen, die sich alles holen können – und doch jemanden haben, den sie ausschicken können.

Mit knappen Worten beschreibst du die Umgebung und schaffst so doch ganz gezielt die Bilder in meinem Kopf. Ich kann die Szenen wie einen Film vor mir ablaufen sehen... Das graue Pferd in den weißen Mauern, auf dem bunten Boden die grauen Hufe, dann das Öffnen zu der Wüstenlandschaft hin...

Nun, der mutige Idiot ist der Erwählte, aber in einer anderen Hinsicht, als er erwarten würde... Mut oder Dummheit, das ist hier wohl die Frage.

Und dann das Spiel der Verwunschenen... Oder ist es überhaupt ein Spiel? Ist sie es nicht vielleicht doch – durch den Bann an den Herrscher und seinen weißen Palast gebunden? Offene Frage hier so mitten in dem Teil der Handlung.
Aber sicher ist, dass er ihr folgen wird, heldenhaft, um sie zu retten.

Die Worte des Herrschers... Sie lüften ein wenig das Geheimnis um das Band der beiden. Und sie lassen dennoch das Warum offen. Warum ein Opfer? Warum ein Kampf, den er noch nicht einmal selbst kämpft, sondern ihr überlässt?

...noch mehr offene Fragen.

Von:  abranka
2007-12-20T15:55:49+00:00 20.12.2007 16:55
„Und ich weiß, dass das wunderhübsche Pferdchen nichts lieber tut, als Finger abzubeißen. Arglose Streichelhände zu zerfleischen, wenn der Herrscher es duldet.
Mit den kleinen, steinharten Hufen Knochen zu brechen, kaum dass keine Täuschung mehr nötig. Um sich dann auf den Leibern zu wälzen, alle Viere in wildem Entzücken hochgereckt strampelnd, triumphierend wiehernd. So schrill im Klang, dass alles Schöne auf einmal zerfällt.“
=> Erinnert mich arg an „Nightmares“. Pferdeähnliche Kreaturen, aber fleischfressend und abgrundtief bösartig...

Okay, mein PC hasst mich heute und weigert sich, irgendwelche Abschnitte zu kopieren, um daraus Zitate zu machen. Dann geht es eben ohne. >.< *pctret*

Die beiden Begleiter sind eher unverhohlene Gestalten. Nicht verkleidet, wie der „Herrscher“ und sein Pferd, die beiden im Kern blutrünstig sind, sich nach außen hin jedoch hinter ihrer Erscheinung verbergen.

Metalldornen an den Fesseln des Pferdes? Oo Äh... Das Tier läuft Gefahr, sich damit selbst die Beine aufzuschlitzen. O_o

Anlocken der Beute... Wie eine Spinne, die ihr Netz in feinen Fäden gesponnen hat... Grausam und gruselig.

Was offen bleibt, ist das Warum... Kommt darauf noch eine Antwort? Ich bin gespannt...

Von: abgemeldet
2007-12-13T08:46:26+00:00 13.12.2007 09:46
Moin Moin.

Diesen riesigen Unterschied zwischen deinem Märchenreich und meinem Märchenreich finde ich jedesmal besonders prickelnd. Bei dir herrscht dieses Flirrende, Sinnverwirrende vor, tödliche Hitze, eine gewisse bösartige Leichtigkeit und in meinem Wald ist alles so erdschwer, dunkel und triefend (wenn du verstehst, was ich meine *lach*).

Dieses Kapitel ist wunderbar, die hübschen Glöckchen, die zur Verzückung des Jünglings immer mit dieser süßen hellen Stimme rufen: Komm in dein Verderben *trallala*. Ich hab jede Zeile sehr genossen und das macht Märchen für mich aus, hab jede Zeile so ein feines böses Grinsen nicht aus dem Mundwinkel bekommen und mich auf den Auftritt des Dunklen Herrschers gefreut. Richtig genial, seine Sätze, dass er da ja so überhaupt nichts dazu könnte, es wäre alles Jünglings Entscheidung und ach, wie tragisch, jetzt müßte er wohl doch sterben. *hrhr*

War seine Übersättigung am Beginn nur Theatralik oder ernstgemeinte Langeweile, dann würde er ja nicht nur pro Mahlzeit mächtiger, sondern auch gefährlicher werden, wie spannend.

Und so viel geschriebene Erotik, die wie ich finde, in dem Sinne auch nur in orientalischen Märchen Sinn macht. Außergewöhnlich.

Allerdings macht das Ende mich nachdenklich, ich hab es so verstanden, dass Er diejenigen, die die Unschuld bewahren, nicht nehmen würde oder angreifen ließe oder holen ließe von seiner Schönsten und ... da überleg ich mir, macht jemand so etwas??? Verwirrung und Flirrung allerorten ... ich zieh mich lieber erst mal wieder nach diesem Abstecher in die Hitze deines Reiches in das neblig-dunkle meines zurück und laß einen Gruß und eine Verbeugung
von der Elster da.

Von:  kissos
2007-12-05T10:34:19+00:00 05.12.2007 11:34
Du weißt ja, was für ein großer Fan ich von dieser Reihe bin. ^^ Die Bilder, die heraufbeschworen werden (bei mir) sind immer prachtvoll schön - und auch schrecklich schön. Eine Gradwanderung zwischen Traum und Albtraum. Ich glaube, es ist letztendlich das, was mich daran so fasziniert. Wie das Pferd des dunklen Herrschers. Der schöne Weiße, das blutrünstige Biest. Das ist der rote Faden für mich.

Meine Lieblingssätze:

>Dem trügerischen Zuviel der reinen Farbe. Dem falschen Symbolismus. >Perlweiß, schneeweiß, strahlendes Weiß… so grell, das es mit Silber >konkurriert. So prachtvoll, aber
>ohne jede Wärme. Wie der ganze Palast.

Ja, siehe oben! ^^

>Ein Laut wie ein Trompetenstoß. Seine Nüstern noch gebläht, bleibt er stehen wie ein
>Denkmal.

Einfach bombastisch. Das möchte fast gemalt werden auf 2x2m!

>Seine Finger haschen jedes Fleckchen Haut, das sich bietet. Über den >Stiefelchen, die
>Kniekehle, ein Stück des Oberschenkels….

Das macht die fast fiebrige Stimmung so gut deutlich.

>Und mit der blanken Waffe in der Hand trete ich einen Schritt auf ihn zu.

Das Ende ist für mich ein Gänsehautmoment beim Lesen gewesen.

Ich hoffe ja, dass es noch weitere Teile geben wird. Davon kann ich fast nicht genug bekommen.
Von:  Ryvius
2007-10-30T20:21:20+00:00 30.10.2007 21:21
Hm, interessant...und schwierig zu kritisieren. Aber ich lass es mir nicht nehmen, es dennoch zu versuchen.

Die Stimmung, die Atmosphäre und...Umfeld...naja, es bewegt sich leicht ab der Prosa, oder besser: weit ab, driftet schon in Poesi (was nicht mein Fachgebiet ist^^)...jedenfalls sind erstere wirklich gut eingefangen und dargestellt. Sicher ist auch Grusel drin, aber sowas nehme ich nicht wahr...jedenfalls hat das noch kein Text geschafft, vielleicht sollte ich mal Stephen King lesen o_ô

Der Beste Teil ist wirklich:
"Seine Launen bestimmen die Richtung. Sein Blick das Ausmaß.
Das Heben einer Augenbraue den Moment.
Mein Wille ist der seine geworden. Immer tiefer eingesunken ist er in mich.
Durchdrungen bin ich vom Odem seiner Allmacht. "

Was ich aber als kleinen Makel empfinde:
"Stark wie eine Löwin, treibe ich doch wie ein Segel. "

Löwe - Segel -> HÄ?
Das passt einfach nicht, der Rest stimmt, aber hier ist definitiv der Wurm drin. Wenn du ein Tier in einem Vergleich nutzt und ihm einen anderen entgegensetzt, dann musst die etwas nehmen, dass in einer Beziehung zum vorrigen steht. Nun ja, "musst" ist eigentlich falsch, denn es gibt keine Vorschrift - und selbst wenn, die ändern sich ständig, und was nicht konstant ist, das existiert nicht...im Prinzip...hä? xD

Vielleicht sollte ich von "Märchenwald" Kapitel 8 lesen, nicht, dass mir da was mit Segeln steht xD

Grüße,
Ryvius
Von: abgemeldet
2007-10-13T13:12:40+00:00 13.10.2007 15:12
Wie wunderbar du wieder beschrieben hast, welche Schönheit doch das Böse zeigt. Die 'Satanskreatur' ... ein wirklich passendes Wort. Rein weiß und blutrünstig ... erinnert mich glatt an jemanden *grins*.

Und dann das Grau, das farblose Schwarz im Hintergrund, der Schatten, der sich den Unachtsamen aufs Antlitz legt, die eigentliche Wahrheit der Grausamkeit, die nicht täuschen muß, sondern einfach ihre Tat vollbracht, weil er es so will und sie es anerkennt.
Ich glaube nicht, dass sie etwas tun würde, was sie nicht anerkennt, oder? Und in dem Sinne ist ihre dunkle Schönheit seiner gleich gesetzt ... ahnt er es?
Kann er sie aufhalten, wenn sie etwas tun würde, was nicht sein Wille ist?
Hmmm ... könnte sie ihm schaden?
Und schon gehen meine Gedanken wieder auf schwarze Wanderschaft, also vielen Dank für diese, deine Lichtung in deinem Dunkelforst!

Die Elster.


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