Wer die Zeit überdauert... von trixi_82 ================================================================================ Kapitel 6: Das Lächeln des Verlierers... ---------------------------------------- -Das Lächeln des Verlierers...- „Ähm...“ Blinzelnd sah der Prüfer von Saya zu Naruto und zurück. Für den erfahrenen Jounin war deutlich zu spüren, dass die beiden, viel Chakra verbraucht hatten, aber noch nicht am Ende ihrer Kraft waren. Außerdem war es das erste Mal seit Beginn der Chuuninprüfungen, dass während eines Kampfes, beide Kämpfer exakt zur selben Zeit aufgaben. Ein lautes Raunen und Gemurmel stieg von den Zuschauerrängen auf, als Naruto und Saya sich erschöpft, gegenseitig Halt gaben und laut lachten. „Wir könnten diesen sinnlosen Kampf noch Stunden fortsetzen...“, begann Saya. „Und er würde immer noch kein Ende gefunden haben!“, setzte Naruto fort. Ihnen war klar, dass niemand so wirklich begriff, was sie dort taten. „Wir sind gleichstark, in jeglicher Hinsicht. Die einzige Möglichkeit einen Sieg zu erlangen...“, berichtete Naruto weiter. „...wäre, wenn jemand von euch einen Fehler begeht, was bis jetzt noch nicht geschehen ist!“, beendete jetzt Tsunade seinen Satz. Binnen kürzester Zeit stand sie auf dem Kampfplatz. „Ich möchte nicht zwischen die Fronten geraden, wenn ihr euch mal als Feinde gegenüber stehen solltet.“ Die Hokage war stolz auf die beiden Genin, sie hatten sich einen hervorragenden Kampf geliefert und ihn würdig beendet. Sie wusste ja, das Naruto sich weiterentwickelt hatte, aber das er so jung schon so stark werden würde, das hatte selbst sie überrascht. Genau so, dass ein so junges Mädchen wie Saya bereits so gut ausgebildet war. Aber diesbezüglich würde sie sich mit Saya noch genauer unterhalten. Sich weiterhin gegenseitig stützend, da beide Genin doch sehr ausgepowert waren, lächelten sie. „Möglich...“ Jetzt stand auch Kakashi neben Tsunade. „Dein Training bei Saya war wohl prägender, als wir alle dachten. Ihr redet ja schon andauernd im Chor.“ Er deutete nicht nur die gleichen Aussagen der Jugendlichen an, sondern auch, dass Naruto anfing ebensolche wagen Angaben wie Saya zu machen. „Ich wurde nicht von ihr trainiert!!! Ich habe sie trainiert!!!!!!!!!“, warf der Blonde daraufhin motzend ein und er war wieder ganz der Alte, wie vor seinem Training mit Saya. Unmerklich schüttelte die Elfjährige ihren Kopf und begann sich zurück zu ziehen. „Du hast mich also trainiert...“, dachte sie ironisch, als sie lächelnd die Arena verließ. Der Ausgang der Prüfung und ob sie wirklich ein Chuunin wurde, war ihr egal. Mit einem grandiosem Fest wurde das Ende der Chuuninprüfung gefeiert. Zu seinem Höhepunkt verkündete Tsunade, dass Naruto es endlich geschafft hatte den nächsten Ninjarang zu erreichen, außerdem sei auch Saya nun ein Chuunin. Sie waren nicht nur hervorragend im Kampf und Taktik wie man gesehen hatte. Auch ihre Art Informationen zu sammeln um den nächsten Angriff ihres Gegners vorher zu sehen war überaus gut, so das sie in späteren Missionen in denen es möglicher Weise um Informationen ging auch entsprechend vorbereitet waren. Und zu letzt war es von Beiden eine richtige Entscheidung gewesen, diesen Kampf zu beenden, wenn sie später einmal in eine ähnliche Mission gerieten, galt es nämlich nicht nur zu überleben oder die Mission wie beauftragt zu beenden, sondern, sie bräuchten am Schluss immer noch genügend Kraft um zurück zu kehren. Die Nacht brach bereits herein. Sakura saß mit Naruto und Kakashi an einem Tisch. Sie redeten irgendwie über alles und doch nichts. Immer wieder lachten sie auch von ganzem Herzen gemeinsam, bis unbemerkt Saya hinter ihnen stand. „Naruto?!“ Der Angesprochene drehte sich zu ihr um. Das Mädchen hatte sich wohl noch keine Erholung seit dem Kampf gegönnt, denn sie sah noch immer erschöpft aus. „Saya, setzt dich zu uns und iss was!“ Sie schüttelte ihren Kopf und zog Naruto auf die Beine. Ihre ganze Erscheinung wirkte wieder so feindselig und kühl, wie vor einigen Wochen. „Die Zeit ist um! Es wird bald beginnen, du solltest deine Entscheidung treffen!“ Während sie sprach, war Sayas Stimme tonlos und sie spreizte die Finger ihrer Hände kurz und schnell so, als ob sie zwei Fächer ausbreiten würde. Danach sah man ihr Chakra auf ihren Fingerspitzen. Kakashi und Sakura wollten dazwischen gehen. Vielleicht wollte Saya doch im Finalkampf unbedingt gewinnen, schaffte dies aber nicht und war nun dabei sich zu rächen. Verwirrt sah Naruto das Mädchen an. Doch er wollte sich aus irgend einem Grund nicht wehren. So ließ er über sich ergehen, was nun geschah. Gezielt legte Saya die fünf Finger ihr linken Hand über das Siegel auf Narutos Bauch. Die Finger der anderen Hand legte sie über sein Gesicht, drei auf die Stirn, den kleinen Finger auf die eine und den Daumen auf die andere Wange. „Du musst deine Erinnerung zurück erhalten! ... Jutsu des im Nebel versteckten Geistes!“ Beide wurden in einem Wirbel aus Chakra umkreist. Dann war der Spuk vorbei. Naruto blinzelte ein paar Mal. „War es das jetzt?“, fragte er Saya, weil er nicht wirklich spürte, dass etwas anders war. Die Gefragte lächelte. „Sobald du es zulässt, wirst du wissen, was geschehen ist!“ Nach ihrem Satz brach sie bewusstlos zusammen. Auch die Wunde aus dem Kampf mit dem Siegelträger kam wieder zum Vorschein und blutete heftig. „Setz dich, Naruto!“ Kakashi sah etwas genervt auf den seit Stunden vor dem Zimmer im Krankenhaus auf und ab gehenden Naruto. „Du solltest uns jetzt vielleicht erzählen, was vorgefallen ist! Saya hat dir anscheinend mit dem Jutsu des im Nebel versteckten Geistes fast fünf Tage deiner Erinnerungen genommen und sie dir jetzt zurück gegeben. Wer ist sie, was hat sie hier wirklich vor und was habt ihr in dieser Zeit gemacht?“ Bevor der neue Chuunin antworten konnte, trat Tsunade aus dem Krankenzimmer und Naruto sprang auf. „Wie geht es Saya?“ Die Hokage schloss kurz ihre Augen und öffnete sie dann wieder. „Wir haben ihre Wunde versorgt bekommen. Aber was sie weiter in diesem Zustand hält, wissen wir nicht. Sie kann sich augenscheinlich nicht von dem Kampf mit dir erholen, denn ihr Chakra will sich nicht regenerieren.“ Sechs Tage waren vergangen. Naruto saß Tag und Nacht an Sayas Bett und versorgte sie so gut es ihm möglich war. An jenem Nachmittag standen auch wieder Tsunade und Kakashi im Türrahmen des Krankenzimmers. „Ich kann sehen, dass sie ständig von einem Jutsu umgeben ist. Saya scheint es selbst jetzt aufrecht zu erhalten. Aber ich glaube Naruto, als er sagte, sie ist keine Gefahr.“ Kakashis Stimme war gedämpft und die Hokage nickte. „Ich habe bereits eine Nachricht an ihr Dorf geschickt. Ich verstehe nur nicht...“ „Was hier vor sich geht?“ Zum ersten mal seit Tagen, wendete Naruto sich an die ‚Außenwelt’. Er war dem Gespräch gefolgt und stand jetzt vor den älteren Shinobi. So fing er erst einmal an zu erzählen: „Wir haben während der Zeit der zweiten Prüfung hart trainiert. Sie zeigte mir nicht nur, wie ich beide Chakras in mir richtig einsetzen kann und Jutsus passend dazu verwende. Sondern auch wie ich sie kombinieren kann, also wie ich sie verwenden kann ohne auf eines von ihnen zu verzichten. Es hat begonnen als wir in kürzester Zeit den Turm erreichten und beschlossen die restliche Zeit mit Training zu nutzen, weil das Gelände so perfekt dafür geeignet war. Dann folgte ein Übungskampf, in dem ich alles gegeben habe, aber Saya mich mit einem Wimpernschlag besiegte. Nach dem Kampf wurde ich wenig später auf einem Lager aus Blättern und Gras wieder wach. Saya saß kurz daneben und bereitete bei einem kleinen Feuer etwas zu Essen zu. Sie redete, wenn überhaupt, immer nur das Nötigste und war sehr, ach ich weiß auch nicht... so ernst. Ich hatte den Eindruck, dass alles was sie bisher erlebt hatte, darauf abzielte, perfekt zu werden. Saya kannte überhaupt keine Entspannung. Aber ich hab es dann doch geschafft, wenn wir mal redeten, sie hin und wieder zum Lachen zu bewegen. In unserem Training übten wir Jutsus, die ich so noch nie gesehen habe. Sie beherrscht alle Elemente und sie hat nie ihr körperlichen Grenzen erreicht. Sie kombiniert auch problemlos Gen-, Tai- und Ninjutsu und doch hatte ich den Eindruck, dass sie mir ihre wahre Stärke nicht zeigte und mir etwas verschwieg. Denn auch wenn wir ein Team bildeten und wussten, dass nach der Prüfung alles vorbei war, hatte sie sich nicht damit zufrieden gegeben, wenn ich wieder eine ihrer Techniken konnte. Saya wollte und versuchte es mir förmlich einzutrichtern, dass ich die selbe Perfektion wie sie erreichte. Sie sagte dann, es würde mich nicht weiter bringen, wenn ich es jetzt kann und nach der Prüfung dann erst mit der Intensivierung und Verstärkung der Jutsus beginnen würde. Sie trieb mich damit fast in den Wahnsinn, schaffte es aber auch mich weiter aufzupuschen. Am letzten Tag hab ich sie dann darauf angesprochen, dass ich davon überzeugt bin, dass sie mir etwas verschweigt und glaube, dass sie mir das nicht alles ohne Grund zeigt. Zuerst wollte Saya nichts davon wissen, aber als ich nicht nachgab, zeigte ihr Gesicht das erste Mal eine wirkliche Gefühlsregung, denn sie wurde traurig...“ Während Naruto sprach, hatte er sich wieder dem im Bett liegenden, bewusstlosen Mädchen zugewandt und betrachtete sie. „Sie hatte mich für einen winzigen Moment, in ihre verletzliche Seele blicken lassen und ich konnte all ihre Gefühle sehen...“ Jetzt sah Naruto wieder zu der Hokage und dem Jounin. „Was danach geschah, weiß ich noch immer nicht alles. Es ist irgendwie ... bruchstückhaft. Saya hat mich vor einer großen Gefahr gewarnt, die alles vernichten würde... dass sie mir all das beigebracht hat, weil sie diese Gefahr ohne mich nicht besiegen würde und dann wollte sie mir ein letztes Jutsu beibringen...“ Konzentriert schloss Naruto seine Augen. Er versuchte sich besser zu erinnern. Doch das Jutsu des im Nebel versteckten Geistes, hatte nicht ohne Grund diese Bezeichnung. Während sein Geist durch seine Erinnerung reiste, wurden die Umgebung in der er sich befand immer nebeliger und er blickte schließlich in einen Irrgarten in der man fast die Hand vor Augen nicht sah. So und nicht anders würde Naruto es beschreiben, wenn er sich zu erinnern versuchte. Dann raufte er sich die Haare. „Ach, verflucht. Ich weiß nicht mehr was das für ein Jutsu war und wie es funktionierte. Ich weiß nur noch, dass sie mich das Jutsu des Vertrauten Geistes rufen ließ und dann ist das letzte Training noch immer wie weg geblasen... Außerdem, dass ich sie gebeten habe, mir diese Erinnerungen zu nehmen und wenn es an der Zeit ist, sie mir zurück zu geben.“ Inzwischen erstrahlte der Himmel in den wundervoll warmen Farben eines Sonnenunterganges. Kakashi und Tsunade hatten Naruto ruhig zugehört und sie vermuteten, dass es schwer für ihn war sich zu erinnern. Zwar hatte noch niemand von ihnen dieses Jutsu anwenden müssen oder über sich ergehen lassen. Aber sie hatten davon gehört und das es nur funktionieren würde, wenn derjenige bei dem es angewendet würde, es auch wirklich wollen müsste. Außerdem würden die Erinnerungen auch nicht immer auf einen Schlag zurück kommen, sondern, bei bedarf erst wieder in Situationen bei denen sie von Nöten waren. Kakashi betrachtete Naruto ruhig, während dieser zum Fenster ging und in den wunderschönen Abendhimmel sah. Saya hatte Naruto wohl sehr tief berührt, denn dessen Blick schien genau so besorgt, als ob es um Sasuke ging. „Ich hab das Gefühl, als ob sie ganz genau versteht, was ich bin und wie ich mich fühle. Denn auch, wenn sie sich so abweisend gibt, scheint ihr Schicksal dem Unseren gar nicht so unähnlich zu sein!“ Naruto lächelte Kakashi an, als dieser ihm eine Hand freundschaftlich auf die Schulter legte, denn auch der Jounin hatte für einen Moment gefühlt, wovon sein Teamkollege gesprochen hatte. „Dann solltest du dir jetzt keine Sorgen um sie machen. Du hast selbst erzählt, dass Saya sagte, ohne dich würde sie es nicht schaffen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)