Narzissa Black - die graue Welt in mir von Edera ================================================================================ Prolog: die letzte Nacht vor Schulbeginn ---------------------------------------- Narzissa lag auf ihrem Bett, sah aus dem Fenster hoch zu den Sternen. Ihr war übel, weil sie zu viel zu Abend gegessen hatte… nein, eigentlich war ihr übel, weil sie überhaupt etwas gegessen hatte und ihre dumme Schwester Andromeda das Badezimmer besetzt hatte. Daher hatte sie sich deswegen nicht übergeben können… //Magersucht, so ein Unsinn, ich bin nicht magersüchtig, ich achte auf meine Figur!!// Sie freute sich schon auf die Schule, wo wenigstens niemand mehr nachprüfen würde, ob sie auch genug aß, außer vielleicht Bellatrix und die konnte man ja anlügen. Sie legte sich auf den Rücken, bei dem Gedanken an die Schule kam auch die Angst zurück, die Angst, dass alle sie auslachen würden, weil ihre letzte Beziehung so kläglich gescheitert war. Tränen stiegen ihr in die Augen, aber sie wollte nicht weinen, nicht schon wieder. Sie wollte nicht immer die kleine Heulsuse sein. „Warum kann ich nicht mehr wie Bella sein..“, flüsterte sie vor sich hin in die Dunkelheit. Bella war die starke, die mutige, die die immer ein Gegenargument hatte. Ziss wäre sogar lieber wie Andromeda gewesen, so lebenslustig und immer gut gelaunt, doch auch das konnte sie einfach nicht… Ihre Welt war tiefgrau, kein Glück, keine Liebe, keine Freunde, zumindest keine Richtigen, nicht so wie bei Andromeda, oder bei Bella… Sie seufzte traurig und versuchte einzuschlafen, morgen um diese Zeit würde sie schon wieder in der Schule sein, das letzte Jahr mit Bella zusammen. Sie kuschelte sich in ihre Bett und versuchte zu schlafen //Aber was mach ich dann nur im nächsten Jahr……// Recht verzweifelt weinte sie sich in dieser Nacht in den Schlaf und wünschte sich mehr als nur einmal nie, nie wieder auszuwachen, doch der Wunsch wurde ihr nicht wirklich erfüllt. Kapitel 1: Ein neuer Tag, ein neues Schuljahr, der alte Trübsinn ---------------------------------------------------------------- Der Wecker klingelte wieder viel zu früh, unten hörte sie schon die Hauselfen fleißig das Frühstück herrichten und Andromeda, die sich mit Mutter stritt. Sie legte die Hände aufs Gesicht //Ich hätte einfach weiterschlafen sollen…//. „Zissy, beweg deinen Hintern!“, dröhnte Bellas stimme ins Zimmer, begleitet von heftigem Klopfen an der Tür. „Ja…. ja, ich steh gleich auf“, murmelte sie recht kraftlos und verließ langsam ihr Bett. Wie jeden Morgen war ihr nach dem Aufstehen leicht schwindlig, aber das kannte sie ja schon. Im Krankenflügel hatte man ihr gesagt, das würde an ihrer Ernährung liegen. //Totaler Blödsinn, mir geht es wunderbar!!//, beruhigte sie sich in Gedanken und ging ins Bad. Vor dem Spiegel blieb sie stehen. „Oh Gott, ich sehe schrecklich aus. Ich hab mindestens ein halbes Pfund zugenommen“, stellte sie entsetzt fest. Ihr war zum Heulen zumute, doch sie schluckte die Tränen hinunter und begann sich zu waschen. Erst nach einer knappen Stunde verlies sie das Badezimmer wieder, halbwegs zufrieden mit ihrem Aussehen. Bella wartete schon auf sie „Na endlich, ich dachte schon du hättest dich in dem Labyrinth deiner 1000 Pflegemittel verlaufen oder so!“ Zissy warf ihr einen bösen Blick zu „Haha, sehr lustig ich lach mich wirklich gleich tot! Lass uns lieber zum Frühstück gehen!“ Die ältere Schwester zuckte mit den Schultern. „Und wozu? Damit du wieder vor dem vollen Teller verhungern kannst??“ „Bellatrix, du... du… nur, weil du jetzt volljährig bist, ist das kein Grund, mich so zu bemuttern!!“ Sie verdrehte die Augen und ging nach unten. Natürlich würde sie nichts essen, aber was ging das Bella an? Es war schließlich ihr Körper und sie fand sich eindeutig zu dick! Allein der Geruch des Frühstücks bereitete ihr Übelkeit und so konnte sie ihre Mutter überzeugen, dass ihr zu schlecht war um etwas zu essen. Ihre beiden Schwestern verdrehten hinter Mutters Rücken die Augen und waren sich ausnahmsweise mal einig, Narzissa war unmöglich wenn es um Essen und Aussehen ging. „Beeilt euch Mädchen, Regulus und Sirius werden bald da sein und dann wird Vater euch zum Bahnhof bringen.“ Zissy sah zu ihren beiden Schwestern, deren Reaktionen nicht unterschiedlicher hätten sein können. Andromeda strahlte und freute sich schon darauf, ihren Cousin Sirius zu sehen, Bella tat als müsse sie sich übergeben als sein Name fiel. Gerade als die Hauselfe den Tisch abräumte und Narzissa so endlich von dem grauenvollen Essensgeruch befreiten, klingelte es und ihre Mutter ging in die Eingangshalle, um die Gäste zu empfangen. Sirius lehnte lässig am Türrahmen, die schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden, eine Sonnenbrille auf der Nase und kaute Kaugummi. Als Bella ihn sah verdrehte sie mal wieder die Augen. „Mach bloß die Tür wieder zu Regulus, dein Bruder ist mal wieder sooo cool, das es schon hinter ihm schneit!“, meinte sie zu ihrem anderen Cousin der gerade zur Tür hereinkam und bei Bellas Kommentar hämisch grinste. Sirius zog die Brille mit dem Zeigefinger weiter runter und sah Bella über den Brillenrand hinweg an. „ja Bellatrix ich hab dich auch lieb!“ Andromeda kicherte und lief zu Sirius, um ihn zu umarmen. „Schön dich zu sehen Tatze!“ Zissy seufzte, niemand beachtete sie, so wie immer. Andromeda war bei Sirius, lachte, war fröhlich, Bella lästerte mit Regulus über die Beiden und sie stand daneben und… und nichts. //Ich könnte ebenso gut tot umfallen.. würde wohl eh kein Mensch merken..// Seufzend nahm sie ihren Koffer und schob sich an den vier anderen vorbei ins Freie. Sie stand vor der Tür, atmete erstmal tief durch. //Auf in die Schule, um von allen ignoriert zu werden... Nein, so gnädig werden sie nicht sein, lästern werden sie, dass die Sache mit Barty vorbei ist. Warum hab ich auch nur nicht bemerkt, dass er mich seit fast einem Monat betrogen hat…// Schon wieder kamen die Tränen hoch und sie musste stark kämpfen um nicht zu weinen. Sie hatte sich gerade wieder soweit im Griff, als die anderen an ihr vorbeiwuselten. Andromeda hatte Regulus die Mütze vom Kopf geklaut und rannte damit lachend weg, Bella und der Beklaute ihr hinterher und Sirius hinter den Beiden, um Bella davon abzuhalten ihren Zauberstab zu ziehen. //Nur ich stehe hier rum wie eine Statue, vielleicht bin ich ja zu Stein erstarrt und hab es nur nicht gemerkt?// Sie seufzte und folgte den Anderen, die lachten und stritten und lebten, während sie selbst sich innerlich so unendlich tot fühlte… so gefühllos, so leer. Auch als sie alle schon im Wagen saßen und Richtung Bahnhof unterwegs waren verschwand das Gefühl nicht, es begleitete sie wie ein böser Geist und lies sich einfach nicht abschütteln. Mit dem Koffer in der Hand stand sie am Gleis 9 ¾ und sah all den Menschen zu, die sich begrüßten oder sich verabschiedeten, während sie wie ein Gespenst daneben stand. Wenn jemand durch sie hindurch gerannt wäre, hätte sie das noch nicht einmal gewundert. Sie stieg in den Zug ein, was mit dem riesigen Koffer nicht gerade einfach war. Alles kam ihr so unreal vor, sie wusste auch nicht so ganz warum… „Soll ich dir mit dem Koffer helfen?“, fragte eine Stimme und riss sie aus ihren Träumen. „Wie? Was?“, verwundert sah sie den Sprecher, einen Jungen... nein, den Mann an, der ihr da freundlich lächelnd seine Hilfe anbot. „Ähm.. ja, danke das wäre wirklich... nett“ Sie musterte ihn. Er kam ihr bekannt vor, war in Bellas Jahrgang, also wohl zwei Jahre älter wie sie, hatte blonde längere Haare, die er zu einem seidigen Pferdeschwanz zusammengefasst hatte. Sie versank fast in den hellblauen strahlenden Augen. //Er… er hat mich tatsächlich bemerkt.. ich war nicht Luft// Er nahm ihren Koffer und wuchtete ihn in den Zug „Oh man, was hast du da bloß drinnen? Ziegelsteine?“, fragte er immer noch lächelnd. Sie wurde leicht rosa und murmelte unverständliche Sachen vor sich hin. „Ist schon gut, ich trag ihn dir schon!“, meinte er und zwinkerte Zissy zu „Zu deiner Schwester ins Abteil, oder?“ Zissy nickte nur, denn eigentlich war es ihr recht egal, wo sie saß. „Lucius!“, rief Bellatrix schon von Weitem, als sie die Beiden sah. „Wen bringst du uns denn da? Oh, Zissy, schön dich zu sehen. Wo warst du vorhin so plötzlich?“ Sie sah zu Zissy, die nur kurz mit den Schultern zuckte. //Lucius? Dann ist das Lucius Malfoy, der Frauenheld?...// Sie setzte sich ans Fenster und starrte hinaus. Lucius, ihr Retter in der Not lachte und unterhielt sich mit Bella und ein paar anderen aus ihrem Jahrgang, als der Zug endlich losfuhr. Narzissa schloss die Augen //Los geht es in ein neues Schuljahr….//, dachte sie und seufzte. Kapitel 2: Weihnachtstrübsinn ----------------------------- Jetzt war es schon fast Weihnachten, dicke Flocken segelten vom Himmel und färbe die Erde weiß, doch meine Welt bleibt grau und düster. Bella ist immer noch wütend weil Mutter ihr nichts von der festgelegten Verlobung mit den Lestranges erzählt hat, aber sie ist schon wieder etwas ruhiger geworden. Zumindest hat sie diesmal alles in ihrer Umgebung befindliche ganz gelassen und nichts zerschlagen, verbrannt oder anderweitig zerstört. Zissa legte den Stift beiseite und besah sich ihren Tagebucheintrag. Seufzend wand sie den Blick zum Fenster. Draußen erfreuten sich eine menge Schüler an dem frisch gefallenen Schnee, bauten Schneemänner oder verzauberten Schneebälle. //sie haben es so gut, sind so unbeschwert..// Sie stand auf legte Stift und Buch sorgsam in ihre Schultasche, wo sie hoffentlich keiner fand und setzte sich aufs Fensterbrett um das bunte treiben dort draußen zu beobachten. Ein Schneeball klatschte neben ihr ans Fenster und von unten hörte man Stimmen fröhlich rufen „Moony bist du das? Hast dich wieder mal in der Bibliothek verkrochen? Komm raus hier warten ein paar Schneebälle auf dich“. Ihre Augen verengten sich. Ausgerechnet James Potter dieser arrogante, widerliche, selbstverliebte.. .. .. oh ihr würden noch viel mehr Ausdrücke für ihn einfallen, aber immerhin war sie eine wohlerzogene Dame und als solche nahm man so etwas nicht in den Mund. Dieser Kerl, wie sie ihn doch hasste. Er war an allem schuld! An absolut allem!!! Erst hatte er Sirius mit deinen tollen reden und seine ach so von sich überzeugten Art immer weiter von der Familie entfernt und jetzt, was noch viel schlimmer war, trieb sich auch noch Andromeda mit ihm und seinen seltsamen Freunden herum. //wenn ich mehr mut hätte würde ich ihm sagen das er verschwinden soll, würde jetzt und hier das Fenster aufreißen und ihm sagen, dass er meine Schwester in ruhe lassen soll!// aber sie war es nicht und so blieb das Fenster verschlossen, wie es war und Andromeda Black lieferte sich dort unten mit den anderen Gryffindors eine Schneeballschlacht. Wie glücklich sie aussah mit den roten Wangen und den schneebedeckten Haaren. Ein wenig neidisch sah sie ihnen weiter zu und wünschte sich aus ihrer Rolle ausbrechen zu können, frei sein zu können, aber sie war die wohlerzogene, die die den Eltern nie Schande machte, immer höflich und freundlich, lächelnd und gut aussehend. Aber innerlich war alles grau, alles zerstört, keine Träume mehr, denn Träume brachten nur Schmerzen wenn sie unerfüllt blieben. Jetzt gab es nur noch winzige Funken von Hoffnung in ihr, Hoffnungen die erfüllbar waren mit etwas Glück. Die Hoffnung das ihre Eltern keinen alten Mann für sie auswählten, die Hoffnung das er halbwegs nett sein würde und vielleicht sogar gut aussehend damit man sich nicht ekeln musste wenn man ihn küsste. Den Traum von einem Mann der sie liebte hatte sie aufgegeben. Liebeshochzeiten waren eine so große Ausnahme in ihren Kreisen das man nicht damit rechnen sollte. Dieser Traum war mit Barthy geplatzt, auch wenn sie ihn geliebt hatte.. irgendwie. Wahrscheinlich wäre sie sogar immer noch mit ihm zusammen, denn sogar als sie es erfahren hatte das er sie betrog war sie mit ihm zusammen geblieben. Er hatte sie fallen lassen wie einen alten Umhang und jetzt war sie allein in ihrer Einsamkeit, hatte sich noch mehr verkrochen und beschlossen ihre Gefühle für immer weg zu sperren. Und sie hatten hinter ihrem Rücken getuschelt, sie hatte es alles mitbekommen. Eine kalte Träne rann ihr über die Wange und wurde schnell weggewischt. //nein denk nicht daran, wein nicht! Du musst nicht weinen, du DARFST nicht weinen, du musst stark sein// Ein paar Schüler kamen in die Bibliothek, Slytherins, aber keiner nahm Notiz von ihr, warum auch? Nie beachtete sie jemand, denn sie war unsichtbar und ihre falschen Freundinnen, die immer nur bei ihr waren wenn es ihnen einen Vorteil brachte, die selbst wenn sie bei ihr waren nur über belangloses plauderten, ignorierten sie seit der Sache mit Barthy auch. Wieder seufzte sie und strich sich eine der blonden Haarsträhnen hinters Ohr, stand dann aber auf und ging zu ihren Sachen zurück, besser gesagt sie wollte es, blieb aber wie festgefroren stehen als sie sah wer dort an dem Tisch saß an dem sie grade noch in ihrem Tagebuch geschrieben hatte. //OMG Lucius Malfoy.. ausgerechnet// und er schien zu lesen, ab und an kritzelte er auf der Pergamentrolle vor sich herum. Manchmal war es doch gut unsichtbar zu sein und so hoffte sie unbemerkt zu entkommen, denn mit ihm zu sprechen machte sie nervös. „oh Narzissa ich hab dich gar nicht bemerkt^^“ dieses umwerfende Lächeln das war unglaublich und es zwang sie einfach dazu auch zu Lächeln und das nicht auf die übliche künstliche Art und Weise sondern wirklich. //was sag ich jetzt? OMG was tu ich jetzt?// „hallo Lucius“ recht viel mehr viel ihr dazu einfach nicht ein, schnell packte sie ihre Sachen zusammen und überlegte sich wie sie aus dieser Situation rauskommen könnte, doch das nahm er ihr ab. „du bist oft alleine hier oder?“ sie nickte schnell, natürlich war sie gerne hier und sehr oft auch alleine. Hier bei den Büchern konnte man sich gut verstecken, sich verkriechen und lesen. „hm..“ er musterte sie, Ziss konnte seine Blicke auf der Haut fühlen, es kribbelte und war unangenehm. „ja?“ flüsterte sie leise und unsicher. „Narzissa du isst zu wenig.. du bist ganz abgemagert, so geht das einfach nicht. Du musst mehr essen.“ Entgeistert starrte sie ihn an //was hat er da gerade gesagt? Ist das sein ernst? Was denkt er sich wer er ist??// sie wich ein stück zurück, als er nach ihrer Hand griff. „ich also.. ich esse genug.“ //lass mich los, geh weg lass mich in Ruhe, ignorier mich wie alle anderen.. GEH WEG!// Sie war einfach weggelaufen. Warum löste er auch so eine Panik in ihr aus? Was wollte er denn von ihr? Was interessierte sie ihn? Das sollte alles einfach nicht wahr sein.. einfach nicht wahr. //ich sollte langsam anfangen meine Koffer zu packen// die drei Schwester würden Weihnachten zu Hause verbringen, bzw Bella bei ihren neuen Verlobten. Seufzend machte sie sich daran zu packen, magisch natürlich, und packte danach auch noch Bellas Koffer, da diese sicher nicht packen sondern alles in den Koffer werfen würde wie Kraut und Rüben. Bella sollte vor ihren Schwiegereltern nicht schlecht dastehen fand Ziss. //jetzt wo Bella vergeben ist bin ich wohl die nächste.. ist hoffe sie lassen sich noch etwas zeit, immerhin bin ich 2 Jahre jünger.// „Ziss? Warum sitzt du auf meinem Bett?“ Sie sah auf, war so in Gedanken gewesen das sie ihre Schwester gar nicht bemerkt hatte. „ich hab deinen Koffer gepackt“ meinte sie leise und wartete schon auf einen Wutausbruch. Doch der blieb erstaunlicherweise aus, Bella sah nur in den Koffer und bedankte sich. Abends im Bett dachte Ziss noch mal über die Situation nach, vielleicht hatte sie sich ja damit abgefunden. Wenn sie genauer darüber nachdachte dann hatte Bella Rudolpho eigentlich damals als er noch in Hogwarts war immer toll gefunden. //ihr Widerwille war wohl eher gegen Mutter gerichtet..// zu diesem Schluss kam sie und schlief ein.. zum letzten Mal vor den Ferien in ihrem Schulbett. Seit einer Woche sind wir nun zu Hause in diesem kalten Haus. Gestern ist Sirius ausgezogen, seine Mutter hat es uns gerade erzählt. Er hat seine Sachen gepackt und ist einfach gegangen. Jetzt hat Mutter natürlich Angst um Andromeda und sie mehr oder weniger in ihrem Zimmer eingesperrt. Bella scheint es gut zu gehen, sie hat geschrieben zu Weihnachten. Und ich bin jetzt ganz alleine, Bella ist weg, Droma ist weggeschlossen, ich sitze in meinem Zimmer und will streben aber der Wunsch wird mir nicht erfüllt, wie jeden Tag. Mich umzubringen dazu fehlt mir der Mut und es wäre nicht.. nicht gut ich würde meine Familie blamieren, das will ich nicht. Lieber durchlebe ich einen Tag nach dem anderen und hoffe vom Blitz erschlagen zu werden, oder einfach umzukippen. Hier meine Gedanken niederzuschreiben hilft ein wenig, wenn auch nicht viel, aber es hilft mir zu überleben. Ziss besah sich den Eintrag und strich die letzten Worte durch //nein es hilft mir stärker zu werden und einen Ausweg zu finden// Sie lies den Stift wieder sinken, als sie Stimmen von unten hörte. Seltsam, die Mutter hatte keinen Besuch erwähnt. Sie überlegte ob sie runtergehen sollte, oder ob das zu neugierig war. Allerdings wollte sie es natürlich schon wissen, darum siegte die Neugier und sie schlich ins Treppenhaus und spähte nach unten. Ein hochgewachsener, blonder Mann stand dort, sie kannte ihn von verschiedenen Anlässen.. Abraxas Malfoy. Kapitel 3: Verlobt... verliebt?... verloren!! --------------------------------------------- VERLOBT.. es tobte in ihrem Kopf, es war so schnell gegangen. Deswegen war er so nett zu ihr gewesen, deswegen hatte er sie immer wieder ermutigt mehr zu essen. Er wollte nur das seine Frau gut aussah und brav war... heulend lag Ziss auf ihrem Bett. Warum musste es auch ausgerechnet Lucius Malfoy sein? Warum nicht ein anderer, ganz egal wer. Das war unfair das war gemein das.. das nein das ging einfach nicht! Verlobt das hieß das sie diesem Mann gehören würde, das hieß das sie bei ihm Leben müsste, das hieß das sie sich nicht mehr verkriechen konnte, nicht mehr verstecken. Sie würde immer gut aussehen müssen, immer perfekt lächeln. //ich will nicht , nicht jetzt schon und doch auch nicht ihn! Warum denn nur er? Es gibt so viele Männer auf der Welt.. warum er?// warum hatte er nichts gesagt, ganz sicher hatte er es schon gewusst… hatte er sie am ende vielleicht sogar ausgesucht? Wer wusste das schon, fest stand auf jeden Fall das sie musste, das sie gar keine Chance hatte zu entkommen, das sie ihn heiraten würde wenn sie die Schule erst fertig hatte. Wenn sie Pech hatte sogar schon früher, immerhin war er nach diesem Jahr fertig und so wichtig war die Schulbildung einer Frau ja nicht. Mein Leben ist zu Ende, ich fühle mich wie lebendig begraben, ich hasse es einfach, ich will sterben ich will nicht mehr leben, ich will ihn nicht heiraten, nein ich will einfach nicht, ist das so schwer zu verstehen? Bei Bella hab ich mir noch gedacht sie soll sich nicht so soll sich nicht so haben, aber jetzt wo ich selber dran bin, da versteh ich es wirklich. Aber sie ist auch zwei Jahre älter, ach das ist alles so unfair. Ich kenne kaum ein anderes Mädchen das jetzt schon heiraten muss…. Gut verlobt sind schon ein paar, aber deswegen will ich trotzdem nicht -.- ich will nicht, ich mag nicht, ich hasse es, ich hasse ihn! Nein tu ich eigentlich nicht, er ist ja sogar nett. Nur ich bin ganz sicher, dass er zu allen Mädchen so nett ist. Nicht nur sicher, ich weiß doch, dass er jeder weiblichen, gut aussehenden Slytherin nachsteigt! Ich weiß, dass er mir nicht treu sein wird, ich weiß es einfach. Warum sollte er auch? Wer bin ich denn schon? Ich bin nichts.. ..gar nichts nicht mal gut aussehend. Ich bin zu mager, das hat er selber gesagt, ich… Sie konnte nicht weiter schreiben, da sie vor lauter Tränen die ihr die Sicht nahmen und das Papier durchweichten. „Lucius Malfoy.. ausgerechnet...“ Ja ausgerechnet Lucius... jetzt stand er vor ihr und lächelte „soll ich mich um dein Gepäck kümmern?“ warum war er jetzt noch freundlich zu ihr? Er hatte doch was er wollte! Er hatte seine schöne Verlobte... sie hatte brav zugenommen, so wie er es gewollt hatte. Man sah es, sie sah nicht mehr so dürr aus, gut proportioniert und weiblich. Und man sah es Lucius an das er sehr erfreut über ihr Aussehen war. „Das wäre sehr nett danke“ meinte sie lächelnd und gab ihm die Koffer die er hinter sich her in den Zug schweben lies. Die Zugfahrt schien ewig zu dauern. Ewig und noch länger, so kam es Zissa zumindest vor. Sie saß Lucius gegenüber und schwieg, stickte an ihrem Stickrahmen herum und langweilte sich, weil sie viel lieber gelesen hätte. Nun doch das wäre nicht angemessen gewesen, also lies sie es bleiben und stickte, lächelte brav ab und zu hinüber zu Lucius, der den Tagespropheten las. Sie kam sich vor, als wären sie ein altes Ehepaar. Sie sehnte sich nach ihrem Tagebuch und einer Packung Taschentücher, doch alles was sie hatte war ein Lucius der sich jetzt in den Kopf gesetzt hatte mit ihr zu Reden.. REDEN! Ausgerechnet mit ihm. Das ganze ähnelte eher ein wenig seichter Konversation und nicht einem Gespräch, es war oberflächlich und langweilig. Er wollte doch eh nichts von ihr wissen, warum sprach er denn dann überhaupt mit ihr? So redeten sie also übers Wetter und die Schule und andere uninteressante Dinge bis der Zug endlich zum stehen kam und Narzissa sich verabschiedete und mit ihren Koffern fluchtartig verschwand. Seit einem Monat haben wir schon wieder Schule, ich bin oft in Lucius Nähe, mehr oder weniger freiwillig. In erster Linie wohl weil es meine Pflicht als seine Verlobte ist. Aber es wird alles anders, zumindest ein wenig. Ich habe nicht mehr das Gefühl nur ein nettes Anhängsel für ihn zu sein. Sein Lächeln ist freundlich und seine Gesten sind liebevoller als erwartet. Er macht auch keine anstallten mich zu berühren, egal auf welche Weise. Langsam gewöhnen wir uns aneinander denke ich. Aber auf der anderen Seite sehe ich, wie er mit anderen Mädchen umgeht…… und flirtet!! Diese kleinen Flittchen die denken sie wäre… nein ich sollte mich nicht aufregen, mich nicht aus der Ruhe bringen lassen von solchen Kleinlichkeiten. Denn selbst wenn er mich betrügen würde.. ich könnte nichts dagegen tun, soviel ist mit klar. Nur den äußeren Schein wahren, das ist viel wichtiger. Darum mache ich gute Mine zum bösen Spiel und hoffe, dass er so vernünftig ist mich nicht zu betrügen. Narzissa seufzte und sah auf das Tagebuch, viele Seiten hatte sie schon mit ihren geheimsten Gedanken gefüllt. Sie versteckte es, wie jeden Tag an einem anderen Platz, damit es nicht gefunden wurde. Weder Bella noch Lucius noch sonst wer sollte es sehen, denn das würde sie bis auf die Knochen blamieren. Jetzt setzte sie sich auf und richtete sich die Haare, steckte sie ordentlich und recht streng nach hinten. Offene Haare waren nichts was man in der Öffentlichkeit zu tragen hatte, das war schlampenhaft und nicht akzeptabel. Gute, Ihren Schwestern war das meistens eher egal, Bellas Haare sahen eh aus wie Stroh, oder aber wie ein Vogelnest.. am besten sahen sie immer noch aus wenn sie sie samtig, seidig offen hatte, oder wenn sie Zissa an ihre Haare lies, was ungefähr alle hundert Jahre mal passierte. Andromeda sah meist gut aus, fand zumindest Ihre Schwester. Auch wenn sie sich leider zu viel mit diesen Herumtreibern herumtrieb. (welch Wortspiel *lol*) Dieser James.. Potter! Er war doch an Absolut allem Schuld!!! Zissa hasste ihn bis aufs Blut, er war der Grund allen Übels, er hatte erst Sirius von seiner Familie entfernt. Nicht einmal mit seinem Bruder sprach er noch. Obwohl Regulus in letzter Zeit gar nicht gut aussah, er wurde immer blasser hatte sie das Gefühl. Natürlich war er nie besonders lebhaft gewesen, aber jetzt sah er aus als wäre er halb tot. Er redete auch wenig, nur mit Bella, mit der hing er jetzt mehr zusammen denn je. Aber Narzissa gegenüber verlor auch diese kein Wort darüber war mit Regulus denn nur los war. Aber sich darüber Sorgen zu machen, dass wusste sie machte keinen Sinn, denn erfahren würde sie nichts, solche Dinge gingen sie nichts an, auch wenn sie schrecklich neugierig war. ________________________________________________________________________________ Liebes Tagebuch. ja Lucius ist wunderbar und ich liebe ihn... ich liebe ihn wirklich, doch auch bei ihm kann ich nicht die sein, die ich bin. Ich fühle mich wie eine große Puppe, wie eine leere Hülle, eine Marionette. Er ist freundlich, aber er ist streng. Seine Regeln sind genau einzuhalten, dass hat er mich mehr als nur einmal spühren lassen. Er engt mich ein, sperrt mich in einen goldenen Käfig, wo ich doch nichts anderes will, als frei sein und fliegen. Doch eine Frau meines Standes hat sich zu benehmen, hat sich angemessen zu kleiden. Das schöne Sommerkleid, dass mir Andromeda geschenkt hat, es war ihm zu kurz.. es ging fast bis zum Knie, aber nein. 10 cm Länger als Knielänge verlang er mindestens. Auch sicherlich keine ausgeschnittenen Blusen, nicht weiter als zum Schlüsselbein. Ihm ist egal ob ich ohnmächtig werde von den langen Sachen, die im Sommer viel zu warm sind. Für ihn ist nur wichtig, das ich perfekt bin. Eine Porzelanpuppe an seiner Seite, die er herzeigen kann. Es interessiert ihn nicht, wer ich bin, was ich bin. Er hört nichtmal zu, wenn ich ihm mein Herz öffne. Ich trau mich nicht ihm meine Interessen zu gestehen, das Politik mich interessiert, dass ich eben gerne Quidditsch spiele.. dass alles.. er wird es hassen, mir alles verbieten. ich will doch nur leben...nur leben. Es war schon..ja wirklich lange her. Sie hatte so viel erlebt an seiner Seite, sie hatten so viel geredet. Zumindest hatte sie es versucht, aber mit Lucius über Gefühle zu sprechen war fast schon ein Ding der Unmöglichkeit. Er war natürlich sehr galant und charmant..solange sie in der Öffentlichkeit waren. Waren sie alleine wollte er meist nur eines. Seit sie nach diesem wirklich wunderschönen Abend mit ihm geschlafen hatte. Der Tag an dem sie ihre Verlobungsfeier gehabt hatten. Sie hatte ein traumhaftes Kleid getragen und er ihr die schönsten Dinge ins Ohr geflüsstert. Jetzt hasste sie sich insgeheim dafür, dass sie sich ihm hingegeben hatte, auch wenn es ein wundervoller Höhepunkt des Tages gewesen war. Er schlief gerne mit ihr, doch er betrog sie genausogerne. Es zerfrass Narzissa fast, wenn sie es mitbekam. Sie bekam es nicht wirklich selber mit, aber sie roch das fremde Parfüm und sah die Knutschflecken, die sicherlich nicht von ihre waren. Sie hatten sehr sehr lange über das Thema gesprochen, Zissa hatte geheult und geschnieft und schliesslich hatte er ihr zumindest versprochen nie mit einer ihrer Freundinnen zu schlafen. So verhinderte sie zumindest zum Gespött der Gesellschaft zu werden. 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