Vereint in Liebe auf ewig von Thaliel ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Disclaimer siehe vorhergehende Kapitel. Sechs: Leidvolle Augenblicke ~drei Tage später, am späten Nachmittag~ Yukito saß wie immer auf dem Stuhl neben dem Bett. In dem Bett lag Touya, der noch schwächer aussah als die letzten Tage. Sein Leben neigte sich dem Ende entgegen. Yukito spürte das. Oder besser gesagt, Yue spürte es. Erst vor ein paar Stunden waren Fujitaka und Sakura aus dem Raum gegangen. Sie hatten Yukitos Wunsch respektiert, mit Touya in seinen letzten Augenblicken allein zu sein. Sie hatten sich verabschiedet, allerdings ohne zu wissen, dass nicht nur Touya sterben würde, sondern auch Yukito. "Es ist soweit, oder?", fragte Yukito. "Ja.", antwortete Touya schwach. Sogar das Sprechen fiel ihm inzwischen schwer. "Yuki?", fragte er. "Ja, To-ya?", erwiderte Yukito. "Bist du...sicher?" "Ja.", antwortete Yukito, "Das ist es, was ich will. Mein erster und letzter selbstsüchtiger Wunsch. Mit dir auf ewig vereint zu sein." "Ist das so?", fragte Touya. "Ja.", sagte Yukito. Touya drückte fest Yukitos Hand. "Yuki...", flüsterte er, von Sekunde zu Sekunde schwächer werdend, "Ich...ich liebe dich." "Ich liebe dich auch, To-ya.", erwiderte Yukito. Touyas Griff um Yukitos Hand lockerte sich. Seine Augen fielen zu. "Yu...ki...". Touyas letzte Laute waren kaum zu vernehmen. Yukito legte seinen Kopf auf Touyas Brustkorb und hörte, wie das schwach Herz langsamer wurde. "Bitte, warte auf mich, To-ya.", sagte er. Nun war es an Yue, seinen Teil der Vereinbarung zu erfüllen. Ein weißes Licht erhellte den Raum, als der Wächter seinem anderen Ich all seine Macht entzog. Als das Licht erlosch, stand Yue still an Yukitos Seite, der einen Letzten Blick auf das Wesen warf, das er noch nie zuvor hatte sehen können. "Danke, Yue.", sagte er. "Dir diesen Wunsch zu erfüllen, war das mindeste, was ich tun konnte.", erwiderte Yue, "Und jetzt geh." "Ja.", sagte Yukito und schloss die Augen. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er fort, ganz still. Yue beobachtete diese Szene eine Weile. "Lebt wohl.", sagte er schließlich, "Ich hoffe, ihr beiden werdet glücklich zusammen sein, wo auch immer ihr hingegangen seid." Dann öffnete er das Fenster und flog hinaus in den Abend. Einige Augenblicke später betrat eine Krankenschwester das Zimmer. Zuerst dachte sie, dass der Junge Mann, der auf dem Stuhl saß, seinen Kopf auf dem Brustkorb des anderen abgelegt, nur schlief. Aber als sie versuchte, ihn zu wecken, rührte er sich nicht. Sie lauschte nach einem Atem, fühlte nach einem Puls, aber fand nichts. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen, genau wie das von Touya. Sie war etwas verängstigt. Dieser junge Mann hatte immer so gesund gewirkt, wenn er zu Besuch gekommen war. Und jetzt war er einfach tot. Aber es war nicht an ihr, den Grund herauszufinden. Dann spürte sie einen Windstoss und sah zum offenen Fenster hinüber. ,Seltsam', dachte sie, ,Warum ist denn das Fenster offen?' Aber auch hierfür fand sie keine Erklärung. Sie ging zum Fenster und schloss es. ~einige Minuten später, in Sakuras Zimmer~ "Oh!", sagte Sakura und blickte von ihren Hausaufgaben auf. "Spürst du, was ich spüre?", fragte Kero-chan sie. "Du meist WEN.", berichtigte Sakura ihn, "Ja, Yue ist in der Nähe." In diesem Moment klopfte es am Fenster. Sakura ging hin und öffnete es. "Hallo, Yue.", grüßte sie ihn. "Kann ich reinkommen?", fragte Yue. "Sicher doch.", erwiderte Sakura und half ihm hinein. Yue stand im Zimmer und war sich nicht sicher, was er sagen sollte. Sollte er derjenige sein, der ihr mitteilte, dass ihr Bruder und Yukito tot waren? Er blickte zu Boden, ein Ausdruck von Trauer in seinen Augen. "Yue?", fragte Sakura, "Ist etwas nicht in Ordnung?" "Ich...es ist nur...", stotterte Yue. "Spuck es aus, Bruder.", sagte Kero-chan und blickte aus seiner Schublade hervor. "Touya...", begann Yue, "Ich..." "Er ist tot, oder?", sagte Sakura. Yue blickte überrascht auf. "Du...du weißt es?", fragte er. "Ja.", erwiderte Sakura, "Er war mein Bruder. Natürlich konnte ich fühlen, was mit ihm passierte." "Es tut mir leid.", sagte Yue. "Wieso?", fragte Sakura, "Ich werde ihn sicher vermissen, aber ich weiß, wo immer er jetzt auch sein mag, er ist sicher glücklich. Vielleicht ist er jetzt mit Mama zusammen." "Und auch mit Yukito.", sagte Yue und starrte wieder auf den Boden. "Was meinst du damit?", fragte Kero-chan. "Konntest du es nicht spüren?", erwiderte Yue, "Yukito ist fort. Ich habe ihn gehen lassen, damit er mit seinem geliebten To-ya auf ewig zusammen sein kann. Das war sein Wunsch und ich habe ihn erfüllt." "Das heißt, du hast ihn getötet?", fragte Kero-chan. "Ich habe ihm all meine Kraft entzogen.", erklärte Yue, "Also könnte man schon sagen, dass ich ihn getötet habe. Genau, wie ich Touya getötet habe." "Hör auf, so zu reden, Yue.", wies ihn Sakura an, "Du hast meinen Bruder nicht getötet." "Doch, das habe ich.", sagte Yue und zitterte, "Wenn ich ihm nicht soviel Kraft genommen hätte, hätte er viel länger gelebt. Und sein Herz wäre nicht schwach geworden. Es ist meine Schuld." Yues Zittern nahm zu und er hatte Schwierigkeiten, sich aufrecht zu halten. Sakura schlang ihre Arme um ihn. "Bitte, Yue,", sagte sie, "hör auf, dir Vorwürfe zu machen. Du solltest dich nicht schuldig fühlen. Nichts, was du getan hast, war falsch. Du konntest nicht wissen, was geschehen würde. Hör auf zu reden, als würdest du dich selbst hassen. Es wird alles gut werden." "Sie hat Recht.", bemerkte Kero-chan, "Ich denke, ich hätte genauso reagiert, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre." "Danke.", flüsterte Yue und spürte Tränen in seinen Augen. Sakura sah zu ihm auf und versuchte, sie wegzuwischen, aber sie hörten nicht auf, Yues Wangen herunterzurinnen. Langsam führte sie Yue zu ihrem Bett. "Setz dich, Yue.", sagte sie, wobei sie ihren Wächter sanft abwärts drückte. Yue setzte sich auf das Bett und ließ seinen Oberkörper auf die Matratze fallen. Er konnte sich einfach nicht mehr aufrecht halten. Sakura saß an seiner Seite und strich sanft mit einer Hand über Yues Hinterkopf. Sie hatte ihn noch nie zuvor weinen sehen. Und jetzt fing sie selbst fast an zu weinen. Aber sie hielt die Tränen zurück und streichelte weiter Yues Kopf, bis er sich wieder beruhigte. "Fühlst du dich jetzt besser?", fragte Sakura. "Ja, danke.", antwortete Yue. "Schon gut, Yue.", sagte Sakura. AN: *schief, schluchz, schnaub*. Hach, das war so bewegend! WARUM SCHREIBT KEINER EINEN KOMMENTAR! WARUM? WARUM? WARUM? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)