Eine neue Magie von Mero85 (SS x HP) ================================================================================ Kapitel 1 Der Wind zog heftig durch die Bäume, das noch vorhandene Laub an den Bäumen raschelte um dann, vom Wehen schwach geworden, zu Boden zu fallen. Ganz langsam fielen sie auf die zum Teil durchnässte Erde. Es war sehr angenehm auf dem mit Laub und Moos gemischtem Boden zu laufen. Schritt für Schritt kam er seinem Ziel näher. Noch einmal die Lunge mit frischer Luft füllen um dann aus zu atmen, damit sein Herz weniger rasen würde. Er musste sich nicht mehr umsehen, er kannte diesen kleinen Platz nur zu gut. Ein schmaler Weg, mit kleinen weißen Kieselsteinen führte zu einem schloßänlichem Anwesen mit großen Flügeltüren. Rings herum standen uralte Bäume und eine Hütte. Nicht zu vergessen die große Anhäufen der Steine, die, wie er ganz genau wusste, ein Grabmal darstellten. Sein Lord erwartete ihn…Sein lebendiger, starker Lord war endlich wieder erwacht. Wie lange hatte er sich diesen Tag herbeigesehnt? Herbeigesehnt in furchtbarer Angst und alles überwältigender Freude? Er war an der großen weiß-grauen Flügeltüre angelangt. Er wusste, dass sein Lord mit neuen Anweißungen für die Zukunft auf ihn warten würde und er hoffte um alles in der Welt, dass er sie zu seiner Zufriedenheit ausführen konnte. Bevor er über die Schwelle trat, legte er seine Hand auf die kalte Mauer. Kurz zuckte er zusammen, dann sogar hier konnte er die dunkle Magie seines Meisters fühlen. Ohja, es war wieder wie in alten Zeiten. Er stieß die Tür leise auf und machte sich auf den Weg zu den Räumen des dunklen Lords. ______________________ Im Ligusterweg herrschte derselbe raue Wind vor. Er pfiff durch die tadellos geschnittenen Hecken und jungen Bäume, über angelegte Beete und saubere Autos. Ein altes Ehepaar das schnellen Schrittes gen Hause trippelte, musste seinen Schirm festhalten, denn der Sturm zerrte mit aller Kraft daran und gab nicht eher nach, bis sich der Schirm nach außen faltete und das Pärchen mit leisem Murren schnell in seiner Haustüre verschwand. Doch der Wind fand noch etwas Interessantes. Dort, ganz dicht an einer Doppelgarage, im Schatten des anliegenden Hauses lag etwas. Als ein etwas stärkerer Windstoß ihn berührte, konnte man sehen, wie sein zerzaustes Haar sich bewegte. Sein Atem ging langsam und schleppend, aber zumindest atmete er noch. Seine Hände lagen auf seinem Rücken, jetzt fegte der Wind auch die Blätter weg, die es sich auf ihm gemütlich machten und man konnte sehen, warum seine Arme nicht abrutschen konnten. Dickes Tau war um seine Handgelenke gelegt und hielten diese dicht zusammen. Man konnte sehen, als das Hemd sich etwas von seiner Haut zärtlich vom Wind wegschieben ließ, dass die helle Haut dunkelblaue und rote Flecken aufwies. Und da! Sein Oberkörper zuckte, als ein Hustenanfall den Jungen, wie man nun feststellen konnte, schüttelte. Langsam öffnete er seine tiefgrünen Augen und sein Kopf bewegte sich etwas zur Seite. Harry kam zu sich. Noch etwas benebelt nahm er den Geruch des Rasens wahr, auf das er, in einer sehr unbequemen Haltung lag. Er versuchte, sich auf zu richten und bemerkte, dass das Seil sich noch tiefer in seine Haut zerrte. Er hisste auf, jetzt erst bemerkte er das Brennen seines ganzen Körpers. Unter Schmerzen kam er irgendwie auf die Beine und wollte zurück ins Haus gehen. Harry wollte sich einfach nur auf seine alte Matratze legen und die Augen vor dieser Welt schließen, da bemerkte er, dass eine Fußfessel auch an seinem Knöchel verschlossen war, Er war wie ein Hund draußen in der Kälte angekettet. Na toll, er versuchte ein schmerzverzerrtes Lachen, heute war wieder ein toller Tag. Vernon hatte ihn in der Nacht erwischt, als er ein Zauberbuch lesen wollte, wie immer, unter seiner Bettdecke und mit dem Lumos-Zauber, damit er sich seine Augen noch ganz kaputt machen konnte. Da hagelte es schon die ersten Schläge an diesem tollen Tag. Das wunderte Harry allerdings nicht, denn seine „Familie“ war in den letzten Tagen überhaupt nicht gut auf ihn zu sprechen, da er sie jede Nacht aufweckte. Denn er hatte schreckliche Alpträume und wachte durch seine eigenen Schreie und Schmerzen im ganzen Körper auf. Leider wachten dabei auch der fette Dursley und dessen Eltern auf. Beim Mittagessen, dass er deshalb immer vor seine Tür geknallt kam, fing seine Hedwig an, laut zu fiepen. Harry wusste warum, sie wollte hinaus, ihre Flügel ausstrecken, denn Vernon hatte ein Schloss vor den Käfig verschlossen und das schon seit einer Woche. Als Vernon mit hochrotem Kopf in Harrys Zimmer gestürmt war und Harry versuchte, Hedwigs Schreie zu erklären, trat sein Onkel mit dem Fuß nach dem Käfig, so dass Hedwig samt Käfig in die Ecke des Zimmers kullerte. Um Hedwig vor weiteren Wutausbrüchen zu schützen, stellte sich Harry vor sie und schrie Vernon an, er solle aufhören und da ging das ganze Theater an. Harry schloss die Augen. Er wollte sich an die nächsten Stunden nicht mehr erinnern, so harte Schläge hatte er schon lange nicht mehr einstecken müssen, aber zumindest Hedwig blieb so vor Vernon verschont, der während Harrys Strafe sich ganz auf seinen verhassten Adoptivsohn konzentrierte. Harry sah sich um. Es wurde schon dunkel und vor allem zog dieser kalte Wind durch seine dünnen Klamotten. Als sich seine Gänsehaut bemerkbar machte, spürte er den Schmerz seiner blauen und roten Flecken auf seiner Haut nur noch mehr. Ihm wurde wieder kurz schwarz vor Augen und er schloss sie fest und sank auf seine Beine zurück. Als sich nun auch das leichte Übelgefühl wieder legte, konnte er seine Augen langsam öffnen. Oh, dort, zwischen Garage und Haus lag eine weiße Decke. Na gut, vielleicht hat Vernon ihm sie noch nachgeschmissen, damit er in der Nacht wenigstens nicht erfrieren müsste. Wie gnädig, dachte er mit vor schmerz zusammen gekniffenen Augen und wollte zu der Stelle mit der weißen Decke robben. Sie lag nicht weit weg, denn selbst in der Dämmerung des Abends konnte er sie deutlich erkennen. Nur ein paar Meter… Nach einigen Augenblicken musste er sich eingestehen, dass er sich punkto Farbe doch geirrt hatte, sie war wohl rot gesprenkelt. Oh Mann, was machte er sich da für Gedanken? Er war halb tot geprügelt und wollte wohl eine Decke mit modischen Farben. So ein scheiß Leben, hatte er das wirklich verdient? Als er kurz vor der Decke angekommen war, versuchte er noch einmal, den letzten Nebel aus seinem Kopf zu verdrängen, damit er einschätzen konnte, wie er die Decke wohl an sich nehmen könne. Noch einmal kurz Augen schließen. Durchatmen. Das Schwindelgefühl legte sich langsam. Durchatmen. Und nun langsam Augen öffnen. Er sah seine Umgebung nun wieder klar vor sich. Er suchte den Boden nach der rotweißen Decke ab. Aber da war keine. Weiße Federn. Überall verstreut. Harrys Herz fing an laut in seiner Brust zu klopfen. Sein Blick wanderte weiter… Rote Stellen auf dem Gras. Sein Blick wanderte weiter. Ein weißer Federnhaufen mit roten Flecken. Harrys Magen drehte sich um. „Hedwig…“ „Das ist Hedwig…, meine Hedwig“ _______________ Nachdem er vom dunklen Lord seinen Auftrag entgegen genommen hatte, machte er sich gleich auf den Weg zu seinem Ziel. Wie er diese Gegend verabscheute: Muggelbauten, wohin man schauen konnte. Doch sein Auftrag war klar, und mit wehendem schwarzem Umhang bahnte er sich seinen Weg über die gepflasterte Straße. Er spürte es genau, eine konstante, schwache Magieaura umwehte seine Zauberersinne und er musste nur noch seinem Instinkt folgen. Er wunderte sich, dass er diese Aura überhaupt wahrnehmen konnte, war er nicht geschützt von Dumbledore? Na, ihm sollte es recht sein. Nur dieser verdammte Wind wollte ihm immer durch seine schulterlangen tiefschwarzen Haare fahren, genervt näherte er sich seinem Ziel. Warum wollte der dunkle Lord, dass ausgerechnet er diesen Jungen beschatten sollte? Dafür gab es schließlich auch niedere Todesser, die auf so eine Chance, sich beweißen zu können, nur warteten. Seine Sinne schärften sich für einen kurzen Moment. Was war das? Einen kurzzeitigen Ausstoß von großer Magie? Seine Hand fand schnell seinen Zauberstab in seinem Umhang. Seine Schritte wurden schneller. War das eine Täuschung? Nein, etwas braute sich da zusammen, er wollte gerade in den Ligusterweg einbiegen (sein Meister gebot ihm, nicht zu apparieren, da dass im Ministerium auffallen könnte) da überkam ihm eine übermächtige Welle von Magie, die ihm den Atem raubte. Kurz blieb er stehen um sich zu sammeln: Was war das? War sein Meister hier erschienen? Schnell lief er zu dem Haus der Dursleys, nun mit gezogenem Zauberstab in der Hand, einen sehr altem Erbstück, aus noch älterem magischem Eichenholz, dunkel, ja fast schon schwarz- wie seine Seele. Erneut überkam ihm eine gigantische Welle aus dunkler Magie, er sah, dass sich ein gewaltiger Sturm zusammenbraute. Nur noch wenige Meter musste er laufen! _____________________ Und plötzlich war alles windstill, er war im Auge des Sturmes angekommen. Er fühlte sich, als ob sich alles um ihn herum in Zeitlupe bewegen würde und hielt seinen Zauberstab auf den Menschen, der da zusammengekauert neben dem Haus lehnte. Im schien es, als würde die Zeit still stehen und er würde nie mehr von dieser Welle der Magie entfliehen können, als die Gestalt in sich zusammensackte und sich sie Magie, die ihn in der Zeit gefesselt hatte, unerwartet losließ. Keine Magie mehr, er konnte nichts außergewöhnliches mehr spüren. Vorsichtig näherte er sich- auf alles gefasst und den Zauberstab von sich haltend- der am Boden liegenden Gestalt. Der Wind versuchte wieder, seine Haare zu zerzausen, doch diesmal spürte der großgewachsene Mann dies nicht. „Gib dich zu erkennen!“ zischte er der liegenden Gestalt zu. Vielleicht war es eine Falle und diese Person stellte sich nur bewusstlos. Der Mann ließ einen Untersuchungszauber auf die Person fallen und bemerkte, dass diese im tiefen Schlaf lag. Vorsichtig näherte er sich ihr und nun sah auch er die am Gras verstreuten Federn und das hellrote Blut, dass sie sogar in der ankündigenden Dunkelheit bemerkbar machte. Er sah auf die magere Gestalt hinab und sog scharf die Luft ein. „Potter!“ Was war da los, mit welchem mächtigen Zauberer hatte er gekämpft, dass sich so eine starke Magiewelle aufbauen konnte? Er überlegte, was er mit dem bewusstlosen Jungen machen sollte und beschloss nach kurzem Zögern, ihn erst einmal in Sicherheit zu bringen. Jetzt erst bemerkte er die Fesseln an Armen und Füßen, die sich tief in die schon blutende Haut rieben und lies sie mit einem ungesagtem Zauber verschwinden. Er nahm Harry in seinen Arm und bedeckte ihn mit seinem schwarzen Zaubererumhang um mit ihm- Befehl oder nicht Befehl- doch noch von hier zu apparieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)