Der Furcht folgt die Hoffnung von Malin-Saturn (Spem metus sequitur) ================================================================================ Kapitel 26: Die neue Professorin -------------------------------- Kapitel fünfundzwanzig – Die neue Professorin Samstag, 3. Januar 1998 Charlie atmete auf. Sie hatten es doch tatsächlich geschafft, unerkannt in seine Unterkunft bei den Drachen zu gelangen. Und dabei war es noch helllichter Tag. Sorgsam schloss er den Eingang und legte auch einen Zauber darüber, der jeden Besucher ankündigen würde. Es war nicht ungewöhnlich, wenn Charlie sich um ein Drachenbaby kümmerte, tat er dies immer, aus Sicherheitsgründen. Dann machte er Licht. Aus seinem Zauberstab flogen kleine Feuerbälle zu Lampen, die überall im Zelt angebracht waren und zündeten diese an. „Zeigst du mir noch mehr Zaubertricks?“, witzelte Marcus neben ihm und grinste ihn an. „Heute nicht mehr, es ist spät“, gab Charlie gutmütig zurück und wollte weiter in seine Wohnstätte gehen, als er stockte. Sein Blick ruhte auf einem großen Bett. Er runzelte die Stirn. Ist ja seltsam, dachte er. Mary Sue hatte versprochen, sich um ein zweites Bett zu kümmern. Sie war seit zwei Tagen wieder zurück. Sie hatte sich geweigert, auch nur einen Tag länger in dem Krankenhaus zu bleiben. Doch was Charlie sah, war nach wie vor eins. Gut, es war breiter, doch es blieb trotzdem nur eins. Auch Marcus betrachtete sich das Mobiliar und legte den Kopf schief. „Ist ja interessant“, murmelte er und Charlie winkte ab: „Das haben wir gleich.“ „Geminus“, sagte er und ein Lichtstrahl schoss auf das Bett zu. Eigentlich hätten jetzt zwei da stehen müssen. Eigentlich. „Hast du das Zaubern verlernt?“, fragte Marcus. „Lass mal sehen.“ Charlie wandte sich zu dem anderen und sagte: „Silencio.“ Marcus verstummt, seine Lippen bewegten sich, doch es kam kein Wort heraus. „Nein, ich habe es nicht verlernt“, schlussfolgerte Charlie richtig und ließ den stummen und entrüsteten Marcus einfach stehen. Eingehend betrachtete er sich das Bett und dunkel erinnerte er sich an eine Geschichte, die Mary Sue erzählt hatte. Ihr Mann hatte in einem Streit das Bett der Eheleute einmal so verhext, dass es nicht mehr magisch veränderbar war, weil Mary Sue im Streit oft das Bett zweigeteilt hatte. Jemand klopfte Charlie auf die Schulter und dieser wandte sich zu einem wütenden Marcus um, der wortlos, denn sprechen konnte er ja nicht, auf seine Lippen deutete. „Du willst wieder sprechen?“, fragte Charlie und Marcus nickte. „Wenn du versprichst, keine blöden Kommentare wieder von dir zu geben.“ Wieder ein Nicken. „Na fein.“ Charlie zuckte mit den Schultern und hob den Fluch auf. „Das war unfair, ich kann mich ohne Zauberstab überhaupt nicht wehren.“ „Wo ist der, den ich dir gegeben habe?“ „Zerbrochen. Hat sowieso nicht wirklich funktioniert.“ „Du hast den Stab zerbrochen?“, fragte Charlie ungläubig. „Ich habe die Bruchstücke aufgehoben, siehst du? Einen Splitter trage ich immer bei mir, weil es doch ein Geschenk von dir war.“ Marcus lächelte entschuldigend und Charlie verdrehte die Augen. Dann wandte er sich wieder seinem aktuellen Problem zu. Sie hatten nur ein Bett und sonst keine weitere Schlafstatt. Vielleicht wenn er zwei Sessel zusammen schob? „Ich werde dir schon nicht auf den Leib rücken“, grummelte Marcus, der fast beleidigt war, Charlie hatte nichts gesagt, aber er wusste, dass der Ältere auch die vergangene Nacht mit ihm ein Bett geteilt hatte. Was hatte er sich denn jetzt so albern? „Wenn es dir nichts ausmacht?“, kam es zögernd zur Antwort. „Macht es dir denn was aus?“, hakte Marcus nach. Charlie überlegt. In der vergangen Nacht lag der Jüngere in einem tiefen Schlaf. Jetzt schien er putzmunter und die erste Begegnung hier im Zelt war einfach zu gegenwärtig. „Wo ist dann das Problem?“ Marcus gähnte demonstrativ und beschlagnahmte die rechte Seite. *** Todd kniete. Die Steine des Bodens waren ungewöhnlich kalt, selbst für Marmor. Er spürte kaum die Finger, die ebenfalls auf dem Boden lagen. „Mylord“, begrüßte er den Dunklen, der ihm gegenüber stand und auf ihn hinab sah. „Du hast es sicher gelesen, Todd“, sagte die leise, heisere Stimme und brachte den Jüngeren mit einer einzigen Geste dazu aufzustehen. Todd sah es nicht, doch spürte er nur zu deutlich Lord Voldemorts Willen, dem er nachgab. Er hätte sich sicher dagegen wehren können, doch das wäre mehr als unklug gewesen. So stand er nun aufrecht vor Voldemort, hatte seine Lider jedoch gesenkt. „Sieh mich an“, verlangte die heisere Stimme und schlagartig hob Todd den Blick, hatte gerade noch Zeit, sämtliche Gefühle zu verbannen und wie eine ausdruckslose Marionette geradeaus zu starren. „Flint ist aus Azkaban entkommen. Das habe ich vorhergesehen“, fuhr der Dunkle fort. „Er ist kaum eine Baumschlange wert. Sicher konnte er nicht aus eigener Kraft fliehen. Ich will wissen, wo er ist. Bring ihn her, damit er seine Strafe für den Verrat erhalten kann.“ Todd wollte schon den Kopf neigen, andeuten, dass er den Auftrag verstanden hatte, als Lord Voldemort noch nachsetzte: „Und finde seinen Freund. Es wird mir eine Freude sein, den, den er glaubt zu lieben, vor seinen Augen zu töten.“ Kurz blitzte Überraschung in Todds Augen auf. Voldemort registrierte es mit Genugtuung und sagte: „Hast du etwa nicht gewusst, dass Flint sich eher für Zauberer interessiert, als für Hexen?“ Ein bösartiges Lächeln erschien auf den schmalen, blassen Lippen und Voldemort setzte fast gehässig nach: „Oder hast du gehofft, ich wüsste nichts davon? Du hast lange Zeit mit Flint zusammengearbeitet. Nächte damit zugebracht, jemanden zu beschatten. Du hast es nicht gewusst?“ Todd biss die Zähne zusammen und verbannte jede Gefühlsandeutung aus seiner Stimme, als er mit direkten Augenkontakt antwortete: „Ich werde Flint und seinen Freund finden, Mylord.“ Den Dunklen so direkt anzusehen, war gewagt und so wartete Todd, bis Voldemort ihn mit einer Handbewegung entließ. Der Jüngere zwang sich langsam zu gehen, doch kaum war er aus dem Raum, jagte er fast die Stufen hinunter und aus dem Haus, wo er die kalte, klare Luft einzog, fast wie ein Ertrinkender, der an der Oberfläche auftauchte, kurz bevor ihm die Luft ausging. Todd lenkte seine Schritte Richtung London. Er musste nachdenken. Er schob seine Sonnebrille zum Schutz vor dem hellen Licht über die Augen. Flint zu finden, würde nicht einfach sein. Er hatte Hilfe, ohne Zweifel, doch wer war es gewesen? Der Zauberer trat hinaus auf die Straße und seine Stimmung sank geradezu dramatisch weiter. Irgendwie war er mitten in eine Gruppe von Teenagern geraten und mehrere Mädchen sahen ihn sprachlos an. Gutes Aussehen konnte schon eine Last sein, dachte er und versuchte irgendwie aus der Gruppe hinauszukommen, doch das war unmöglich, denn als wäre das nicht schon schlimm genug, bog von der Seite, wo er hin wollte, ein Gruppe Vorschüler um die Ecke. Er wünschte, er könnte disapparieren, doch hier war er unter Muggeln, wie sollte das dann erklärt werden. „Entschuldigung“, sagte er leicht gereizt und blickte finster zu einem Mädchen mit roten Haaren hinunter, diese wich verlegen zurück und schluckte. Todd stutzte leicht. Irgendwas an dieser Reaktion war falsch. Schließlich kämpfte er sich frei und atmete tief aus. Er blickte noch einmal zurück und traf genau den Blick der Rothaarigen, die sich rasch abwandte. Das erinnerte ihn an die Silvesternacht. Ein kleines Lächeln schlich sich bei der Erinnerung über seine Lippen und er wanderte weiter durch die Muggelwelt, hier würde er niemand Bekanntem begegnen. Der späte Morgen war längst dem Mittag gewichen. Todd aß eine Kleinigkeit im Tropfenden Kessel und setzte seinen Weg unter den Muggeln fort. Folgten dem Pfad eines verschneiten Parks, dessen weiße Pracht dem Matsch wich, der sich aus Schnee und dem fallenden Regen bildete, und setzte sich dort auf eine Bank. Als Magier machte ihm die Kälte nichts aus. Er dachte nach, doch kam er nicht weiter. Sie kreisten immer nur um eine einzige Sache. Zog er es wirklich durch? Wechselte er die Seite, wie schon seine Brüder? So saß er da. Stund um Stund. Er dachte nach und verstrickte sich immer weiter in seinen Überlegungen. Vorbeieilende Muggel warfen ihm befremdliche Blicke zu, die er nicht bemerkte. Nicht der Kleidung wegen, sondern weil er in der Kälte saß. Seine Kleidung war so gewählt, dass er in beiden Welten damit in der Menge untertauchen könnte. Allein die Sonnenbrille, mit den tiefschwarzen Gläsern, hatte in der nächtlichen Dunkelheit etwas Skurriles, denn inzwischen war der kurze Tag der Nacht gewichen. Todd würde die Gläser nicht abnehmen. Dahinter verbarg er seine Augen, denen er in letzter Zeit nicht mehr traute. Es gab zu viele Death Eater, die allein am Blick alles ablesen konnten. Nicht nur der Dunkle Lord war darin bewandert. Severus Snape zum Beispiel ebenso. Nachdenklich stand er nun doch auf und wanderte weiter. Er ging zu sich nach Hause. Schlief ein wenig, kurz und unruhig. Seine Träume holten ihn rasch wieder aus dem Schlaf und er zog sich, die Enge seiner Wohnung kaum ertragend, wieder an und wanderte wieder durch die Stadt. Es war noch lang, bis diese erwachen würde. Sein Blick fiel auf einen Zeitungsstapel, der auf einer der Stufen der Muggelhäuser lag. Bereit, verteilt zu werden. Sie gehörte Muggeln, das erkannte Todd sofort an den unbeweglichen Bildern. Diese verwirrten ihn nach wie vor. Doch das oberste erregte nun seine Aufmerksamkeit. Dort war ein Drache abgebildet. Die Schlagzeile war ohne Zweifel die einer weniger seriösen Zeitung. Der reißerische Titel lautete: ‚Urzeitmonster über der Nordsee - Jurassic Park wird Wirklichkeit.’ Was immer auch Jurassic Park sein sollte, er hatte nie von einem solchen Ort gehört. Todd schob seine Sonnenbrille auf die Stirn und las interessiert den Abschnitt des Artikels, der dort zu lesen war ohne vorerst die Zeitung in die Hände zu nehmen. Offenbar glaubten die Muggel, einen Flugdinosaurier gesichtet zu haben. Das Bild sah eigenartig aus, wie gemalt, aber irgendwie doch anders, einige Details stimmten nicht, doch war es ohne Zweifel ein Drache. Todd hatte nur oberflächlich Ahnung von Drachen, eine Rasse hätte er nicht zuordnen können, aber er kannte jemand, der es konnte. Eine der Zeitungen flog nun doch in seine offene Hand und er schlug sie auf, vertiefte sich in den Artikel und bemerkte nicht die Person, die sich näherte. Erst als er angesprochen wurde, zuckte er beim Klang der Stimme zusammen. Severus Snape sah erst zu ihm, dann auf die Zeitung und Todds Brille rutschte ihm zurück auf die Nase. Wieso musste ihn ausgerechnet ein Death Eater beim Lesen einer Muggelzeitung sehen? Immerhin konnte er froh sein, nicht Nott oder Malfoy gegenüberzustehen. Die hätten ihn geradewegs zu Voldemort gebracht. Snape war da undurchsichtiger. Vielleicht… Hastig schlug Todd die Zeitung zusammen. „Guten Morgen“, begann er. „Wohl eher gute Nacht“, gab Severus in seinem typisch abfälligen Tonfall zurück. Er hob mit spitzen Fingern eine Zeitung vom Stapel zu Todds Füßen auf und fragte: „Was hast du vor? Willst du unter Muggeln leben, Toddy?“ „Es sind Recherchen“, gab dieser zurück und Severus lächelte spöttisch: „Natürlich. Wahrscheinlich war auch der Einbruch im Ministerium nur Recherche.“ Todd wurde blass. Severus wusste davon? Wusste er auch von dem Mädchen im Fahrstuhl?? Severus lächelte nun geradezu süffisant, als es auch schon in sich zusammenfiel und er verärgert zu dem Raben auf seiner Schulter blickte, der ihn ins Ohr pickte. „Schon gut“, grummelte er und sah wieder zu Todd. „Sei froh, dass ich und nicht Malfoy oder Nott des Weges kamen. Dann wärst du als Verräter gebranntmarkt, der du vielleicht gar nicht bist.“ Damit ließ Severus den nun schockierten Todd zurück. Er weiß alles, dachte er verzweifelt. Severus wusste eigentlich gar nichts. Lediglich, dass Todd zu Silvester im Ministerium war und auch das war nur zusammengereimt. Hastig stopfte er die Zeitung unter seinen Mantel und ging geradewegs in die Straßen der Magier. Dort tauchte er in die Nocturngasse ein, betrat einen kleinen Laden und verschwand durch den Kamin aus London. Sonntag, 4. Januar 1998 „Daddy“, flüsterte eine Stimme, so laut, das man es wirklich gerade so noch als Flüstern bezeichnen konnte. Der Angesprochene erwachte dennoch davon und verzog mürrisch das Gesicht. „Was?“, grummelte er und das war Anlass genug für die nun achtjährige Delia, näher zu kommen und ihn wach zustarren. „Du musst aufstehen“, gab sie zur Antwort. Antonin blinzelte und schielte nach dem Wecker. Er stöhnte entnervt auf, als er zehn Uhr las. Das bedeutete, er war gerade mal seit zwei Stunden im Bett. Nachtschicht, das Los eines jeden Heilers. „Schätzchen, ich bin müde“, versuchte er es, wohl wissend, dass das der Kleinen völlig gleichgültig war. „Onkel Istave sagt, ich bekomme erst Geschenke, wenn alle da sind“, gab sie nun kläglich von sich und Antonin verlagerte seinen Unmut auf seinen Patenonkel. Was war das denn für ein Unsinn? Das hatte es noch nie gegeben. „Bitte steh auf“, flehte Delia nun und setzte ihren besten Hundeblick auf, den sie konnte. „Bööööötte.“ Sie zog sogar an seinem Arm, der leichtsinnigerweise aus dem Bett hing. „Ich steh ja auf“, murmelte er und Delia hüpfte zufrieden aus dem Zimmer. Dafür trat Antaia ein, die mitleidig zu ihrem Ehegatten schaute. „Tut mir Leid“, sagte sie. „Schon gut“, winkte er ab und rieb sich die Augen, während er murmelte: „Ihr Grangerfrauen seid mein Untergang.“ Antaia grinste breit und trat näher, beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte: „Aber der wird für dich der Himmel sein.“ Ihre Hand wanderte unter die Decke, seinen Körper entlang und Antonin saß kerzengerade im Bett. „Das ist verlockend, Liebes, aber Delia dreht mir den Hals um, wenn ich noch eine Minute länger im Bett bleibe.“ In seinen Augen las man echtes Bedauern, doch sie nickte: „Dann eben heute Abend.“ Sie stand auf und verließ wieder das Zimmer. Antonin sank seufzend in die Kissen zurück. Bis zum Abend war es noch lang. *** Laut pfiff der Hogwartsexpress, als er aus dem Bahnhof fuhr. Hermione und Harry saßen auf ihren Plätzen. Ihnen gegenüber hatte Ron Platz genommen und auch seine Schwester. „Warum bist du eigentlich nicht bei deinen Freundinnen?“, hatte er sie gerade gefragt. „Sie nerven. Ich habe keine Lust, irgendwelche Fragen zu beantworten“, gab Ginny finster zurück. „Fragen?“ Hermione sah die Jüngere neugierig an, Ginny gab keine Antwort. Parvati kam herein und nahm Platz, offenbar ging auch sie jemandem aus dem Weg. Padma, so vermuteten die anderen. „Wir müssen los, Ron“, stand Hermione da auf. Sie mussten zu den anderen Vertrauensschülern. Wie üblich meckerte Ron, dass er gleich Dracos Gesicht ertragen musste. Er erwähnte aber nicht, und das nahm Hermione sehr wohl zur Kenntnis, Pancy Parkinson, Schulsprecher wie er. Sie schielte zur Seite. Wieso nur? Draco trat ihnen in den Weg und sie musste sich sehr zurückhalten, ihm nicht um den Hals zu fallen. „Etwas spät“, sagte er. „Und?“, zischte Ron zurück. Hermione tat unbekümmert, lächelte ihm aber heimlich zu und er gab es genauso zurück. Harry indes versuchte die Stimmen in dem Abteil um sich abzustellen. Schnee wirbelte gegen das Fenster. Irgendwie hatten sich in den letzten Wochen die Ereignisse überschlagen. Er musste sich mit Francis und Lucius treffen. Er wollte ein paar Antworten. Voldemort war mehr als zurück und er hatte neue Anhänger. Wen? Stimmten die Gerüchte über seine Mitschüler? Marcus Flint war frei, doch der wurde von den Dementoren nicht gesucht. Wer dann? Er fragte sich, ob der alte Quidditchkapitän der Slytherins noch lebte. Antaia war noch immer verschwunden, doch sie lebte und wenn es stimmte, war sie mit Antonin Dolohov verheirat, war der also ein Verräter wie er selber und, was keiner ahnte, Francis und Lucius? Er wurde aus den Gedanken gerissen, als Zacharias und Theodor in das Abteil kamen. Die Mädchen waren längst weg, ohne dass er es mitbekommen hätte. „Wollt ihr also wieder verlieren“, lachte Harry und verscheuchte die bedrückenden Gedanken. *** Timothy Nott stellte seinen Koffer in der Eingangshalle ab und schaute sich um. Das war also Hogwarts, dachte er und sein Herz machte einen frohen Hüpfer. Er war in der Zauberschule, wer hätte das je gedachte? „Du bist alleine gekommen?“, wurde er angesprochen und der Junge wandte sich um. Vor ihm stand Professor Alexandra Dolohov und musterte ihn genau. „Komm mit, ich bringe dich zu Grandpa Albus“, fuhr sie fort. Timothy wollte seinen Koffer greifen, doch sie winkte ab. „Die Hauselfen kümmern sich darum. Du bist hier nicht mehr in einem Muggelinternat.“ Timothy überlegte kurz, öffnete dann den Koffer und nahm einen Beutel aus schwarzem Samt heraus, den er sich in die Tasche seines Mantels stopfte. Alexa hob eine Augenbraue. Sie würde noch herausfinden, was da drin war. Sie strebte der großen Treppe entgegen und der Fünfzehnjährige folgte ihr. *** Todd war nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Er hatte einen bekannten Drachenbändiger aufgesucht, von dem er wusste, dass er ihn nicht verraten würde. Wasilji Dimitri war weder für die eine noch für die andere Seite, was für Todd ein Glück war, da er selber irgendwie zwischen den Stühle saß. Er hatte dem Älteren das Bild aus der Zeitung gezeigt und gefragt, was das für ein Drache sein könnte. Wasiljis Augen hatten aufgeleuchtet, ohne Zweifel wusste er, was für ein Drache es war, doch dann wurde er misstrauisch und stur und fragte, warum Todd das wissen wollte. Doch der wollte nicht so recht mit der Wahrheit herausrücken und so gab sich Wasliji verstockt. Immerhin hatte Todd erfahren können, dass es ein Erdwühler war. Wohl eine recht seltene Rasse. Mehr aber auch nicht. Todd hatte gefragt, was für Drachenarten hier in diesem Gehege gezüchtet wurden. Ein Erdwühler war nicht dabei. Das wäre auch zu absurd gewesen, zu einfach, dachte Todd. Waslijis misstrauischer Blick entging ihn. Er atmete auf, als Todd endlich wieder ging. Eigentlich wollte dieser auch sofort wieder zurück, doch er hielt inne und betrachtete sich die Drachen, die in der Ferne zu sehen war. Einer erregte seine Aufmerksamkeit. Langsam faltete Todd das Bild wieder auseinander. Es stimmte nicht ganz, aber hervorstechende Merkmale waren dennoch sichtbar. Unverkennbar aber war der Stern auf der Stirn des Tieres, das dort in der frühen Sonne lag und zu schlafen schien, ein Stern, wie ihn auch der Drache auf dem Bild trug. Todd starrte einen Moment wie blöde, dann drehte er sich um, lief geradewegs in das Zelt von Wasilji und knurrte: „Es gibt also keine Erdwühler hier?“ Der Ältere war auf so was gefasst gewesen, so schien es. Er hielt Todd mit seinem Zauberstab auf Distanz und gab zurück: „Du fragtest, was hier gezüchtet wird, nicht was hier lebt.“ Da musste Todd ihm Recht geben. Er überlegte kurz und hielt das Bild hoch. „Das ist doch der gleiche Drache wie dort draußen“, begann er. Wasilji schüttelte den Kopf. „Das dort ist rot, der da draußen grün.“ „Und der Stern?“, hakte Todd nach. Wasilji ließ den Zauberstab sinken und zuckte mit den Schultern: „Zufall.“ „Es gibt keine Zufälle“, fuhr Todd dazwischen. Er sah nun entschlossen aus, sah Wasilji direkt an und fragte: „Ist Flint hier?“ Der andere blieb stumm. „Jemand aus diesem Lager hat Flint aus Azkaban befreit. Ob du mir es sagst, oder nicht, ich werde es ohnehin herausfinden. Ob mit oder ohne dein Hilfe.“ Wasilji lächelte weise. Er sah deutlich, wie Todd nach etwas suchte, um Wasilji zum Reden zu bringen. Den Älteren zu verfluchen, würde wenig bringen, Todd wusste, er würde den Kürzeren ziehen, doch ehe ihm irgendwas einfiel, wurde ihm sämtlicher Wind aus den Segeln genommen. Er sank bleich in sich zusammen, als Wasilji lächelnd fragte: „Hast du die hübsche Rothaarige von Silvester eigentlich inzwischen wiedergesehen?“ Todd war sprachlos und der Ältere bohrte weiter: „Ihr konntet ja kaum die Finger voneinander lassen. Eine Weasley, sieh an, sag bloß, du hast die Seiten gewechselt, Toddy?“ Wieso nannte ihn in letzter Zeit jeder bei dem albernen Namen aus der Kindheit, war der erste Gedanke, der zweite war: Jemand muss mich beobachtet haben, doch war es ein Feind oder Freund? „Es ist besser, wenn du gehst, Todd. Und such dir ein Versteck. Es wird nicht lange dauern, bis Voldemort hinter dein Geheimnis kommt, nur hast du dann auch Freunde?“ Todds Herz raste. Er spürte deutlich Angst und so stolperte er fast aus dem Zelt, vergrößerte seinen Besen und schoss in den Himmel. Er flog lange, ohne zu wissen, wohin, er wollte nur weg, fliehen, obgleich er noch nicht einmal wusste, vor wem. Erst als er am Horizont Meer erblickte, hielt er inne und sah sich um. Er hatte sich hoffnungslos verflogen. Murrend wendete er und flog zurück, nun langsamer, aber nicht weniger in Gedanken, als er erneut das Camp überquerte. Inzwischen war fast Nacht. Den ganzen Tag war er am Himmel unter den Wolken dahingerast, ohne Hunger oder Durst zu spüren. Die Laternen im Camp waren entzündet und Todd flog zu einem Baum und ließ sich auf dem obersten Ast nieder. Jetzt merkte er den Hunger. Sein Magen grummelte vernehmlich. Eine Weasley, aha, dachte er, sich an Wasiljis Worte erinnernd, als wäre das das Einzige, was der Ältere gesagt hatte. Sein Blick ruhte auf dem Drachen unter sich, es war der Erdwühler, als eine Gestalt seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie näherte sich von Norden und ging auf den Erdwühler zu, der freudig aufsprang und zum Tor lief. Es war ein Mann mit roten Haaren. Rote Haare? Todd beugte sich etwas vor. Rote Haare! Seine Gedanken rasten und er erinnerte sich, dem Zauberer dort unten schon einmal begegnet zu sein. Er erinnerte sich sogar an den Namen. War es so einfach? Todds Blick fuhr zu dem Zelt, aus dem Charlie gekommen war. Dort brannte noch Licht und jemand zweites näherte sich im Schutze der Schatten. Todd hielt die Luft an. War es wirklich so einfach? Er hatte Flint gefunden und sogar dessen Freund. Doch mit dieser Erkenntnis tat sich ein unüberwindliches Problem für Todd auf. Charlie war ein Weasley. Und die Kleine aus der Silvesternacht sicher seine Schwester. Nicht nur der Name, auch die Haare waren unverkennbares Verwandtschaftszeichen. Flint war ihm egal, auch der andere. Aber dieses Mädchen von Silvester nicht. Und wenn das ihr Bruder war ... dann hat er ein ernsthaftes Problem. Todds Kopf sank gegen den Baumstamm. Bösartiges Schicksal, dachte er. Dann sah er auf. Wie hieß dieses Mädchen eigentlich? Er konnte sie doch nicht immer Kleine nennen. Todd wartete noch, bis Charlie und Marcus wieder verschwunden waren, dann stand er wieder in Wasiljis Zelt, der ungerührt von seinem Apfel aufsah, den er hingebungsvoll schälte und den Jüngeren begrüßte: „Da bist du ja wieder. Und? Was willst du jetzt machen?“ Der Ältere tat ungerührt, war aber innerlich aufs Äußerste gespannt. Todd hatte Marcus sicher gesehen. Der arme Teufel, dachte er. Da wurde er zum Verräter und war nun schlimmer dran als zuvor. Doch diesmal war es Todd, der ihn überraschte, als er fragte: „Wie heißt Charlies Schwester eigentlich?“ „Wieso?“, gab Wasilij zurück. Andererseits waren die Weasleys nicht unbekannt. Todd würde es ohne Zweifel erfahren, sobald er in London war und so sagte er: „Ginevra.“ Todd nickte nachdenklich und wiederholte den Namen. Nun grinste der Ältere hinterhältig und setzte nach: „Ginevra McNair, klingt doch nicht schlecht.“ Damit trieb er Todd erneut in die Flucht, der zum Abschied nur knurrte: „Du hörst dich ja an wie meine Mutter.“ Die Tür fiel zu. Und Wasilji schälte nun grinsend den Apfel weiter. *** Der Hogwartsexpress war angekommen. Die Schüler kamen zum Abendessen in der Großen Halle zusammen und in dieser war es ohrenbetäubend laut. Die Schüler redeten wild durcheinander. Den Tod der Astronomieprofessorin hatten sie mit Entsetzen vernommen und unter den jüngeren Schülern machte sich Angst breit. Sinistra war drei Tage zuvor durch den Todesfluch gestorben, aber vom Täter fehlte jede Spur. Besorgt blickte Dumbledore über seine Brille hinweg in den Saal. Er verstand nicht, warum Sinistra sterben musste. Sie hatte doch niemandem etwas getan. Sie war auch nicht im Phoenix Orden. War der Mord an ihr nur willkürlich, oder steckte mehr dahinter? „…und morgen spazieren sie hier rein und morden weiter“, rief Dean aufgebracht und schob seinen Teller von sich weg. „Dramatisierst du das nicht alles ein bisschen?“, fragte Hermione skeptisch, und stellte ihre Tasse beiseite. „Dramatisieren?“, entgegnete Seamus entgeistert. „Welchen Grund konnte es schon geben, eine harmlose Professorin umzubringen?“ „Es muss einen Grund gegeben haben.“ „Wie kannst du dir so sicher sein?“, hakte Parvati nach. „Alles andere …“, begann Hermione, „wäre erschreckend, denkt ihr nicht?“ Ihre braunen Augen wanderten zwischen den anderen hin und her. Diese nickten betrübt und nahmen ihr Essen wieder auf. „Da ist noch einer von ihnen“, murmelte Ginny und deutete zum Slytherintisch hinüber, wo Draco sich gerade setzte. Hermione folgte dem Blick und krauste leicht ihre Nase. „Du kannst ihn nicht für die Taten seines Vaters verantwortlich machen“, schüttelte sie den Kopf. „Du nimmst ihn in Schutz?“ „Nein, ich versuche nur fair zu sein. Das verlangst du doch auch.“ Stille breitete sich um Hermione herum aus. Sie aßen still vor sich hin und versanken tief in Gedanken. „Ob wir eine neue Professorin kriegen?“, durchbrach Ron das Schweigen und alle sahen auf. „Ich denke, nicht so bald“, schüttelte Harry den Kopf, doch da sollte er sich irren. Die Unruhe wurde unterbrochen, als Alexandra die Große Halle betrat und mit ihr ein Junge von fünfzehn Jahren. „Was macht denn dein Bruder hier?“, fragte Millicent Theodor, der erwiderte: „Geht ab heute hier zur Schule“, und das Essen wieder aufnahm. Die anderen folgten dem Squib, das sah fast jeder ganz deutlich, mit erstaunten Blicken. Timothy war im Muggelinternat zwar distanziert und eher zurückgezogen gewesen, doch hatte er mehr Selbstbewusstsein besessen als so manch anderer in seiner Klasse. Hier jedoch war er doch etwas eingeschüchtert und versuchte es zu verbergen. Dumbledore war aufgestanden und begann eine seiner berühmten Reden zu halten, die letztendlich darauf hinauslief, dass sie einen neuen Schüler, Timothy Nott, in ihrem Kreis willkommen heißen sollten. Dass der junge Nott, Squib hin oder her, nach Slytherin kam, wunderte keinen, wohl aber, dass er keiner Klassenstufe zugeordnet werden sollte. Sein Unterricht wurde seinen Fähigkeiten angepasst und so besuchte er die zweite Klasse ebenso wie die Fünfte und Siebente. Timothy durfte sich schließlich an den Tisch seines Hauses setzten. Pancy winkte ihn zu sich und begann sofort die Schulregeln zu erläutern. „Erstaunlich“, bemerkte Mandy und sah zu Padma, um diese Neuigkeit zu besprechen, als sie verwirrt innehielt. Sie musterte die Freundin aus Rawenclaw genau. Sah von ihr zu dem jüngsten Nott und zurück. Dann blickte sie zu Lisa, die Padmas verwirrten Blick und die geröteten Wangen, als Timothy ihr zuzwinkerte, ebenso bemerkt hatte. Die Freundinnen grinsten sich an. Timothy war durch und durch ein Nott, das sah man sofort, und Padma eine Patil. Das war wie Romeo und Julia, Adam und Eva, Dornröschen und ihr Prinz… Gab es da irgendwas drüber zu wundern? *** Harry wanderte durch die Gänge der Schule. Er war vollkommen arglos, dachte an nichts und hatte auch nicht wirklich ein Ziel. Er wollte zum Gemeinschaftsraum, aber wenn er unterwegs etwas Interessanteres finden würde, würde er die Richtung auch ändern. Und doch, als er etwas sah, das er nicht hätte sehen sollen, wünschte er, er hätte es auch nicht gesehen. Er verlor sprichwörtlich die Sprache und für einige Sekunden jegliche Fähigkeit, sich zu bewegen. Sah er da wirklich, was er da sah? War es möglich? Hermione war unverkennbar. Auch wenn er ihr Gesicht nicht erkannte, denn sie stand mit dem Rücken zu ihm. Und auch Draco erkannte Harry sofort. Den beiden im Flur zu begegnen, war nicht ungewöhnlich, was nur irgendwie nicht in Harrys Gehirn vordringen wollte, war die Tatsache, dass beide ineinander verschlungen zu sein schienen und ihre Umwelt ganz und gar nicht wahrnahmen. Schließlich riss Harry sich von dem Bild los, machte wenige Schritt rückwärts und lief, vollkommen neben sich, zum Gemeinschaftsraum, wo er im erstbesten Sessel Platz nahm und vor sich hinstarrte, nicht wissend, dass er nur auf Hermione wartete. *** Hermione stieg durch das Portrait. Sie erwartete nicht, dass irgendjemand im Gemeinschaftsraum war, immerhin war der erste Abend im neuen Jahr und alle saßen in der Großen Halle, um sich zu unterhalten. Auch sie würde gleich noch einmal hinunter gehen, sie wollte lediglich ihre Schuhe wechseln, sie hatte nicht gedacht, dass die neuen dermaßen unangenehm beim Tragen waren. Nur am Rande bemerkte sie das Feuer im Kamin. Leicht verwundert darüber, dass es brannte, lief sie die Stufen zum Schlafsaal der Mädchen hinüber, als eine Stimme sie innehalten ließ. Für einen Moment glaubt sie, dass ihr Herz aussetzte und eher unwissentlich als wirklich wollend, drehte sie sich um und starrte zu Harry, der vor dem Kamin in einem Sessel saß und diesen nun herumgedreht hatte, so dass er sie direkt ansah. Der Satz hing immer noch in der Luft und sie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Er hatte gefragt: „Und, was sagt Malfoy?“ Und ihr Atem stockte. Grüne Augen durchbohrten sie und Hermione blieb stumm. „Du brauchst es nicht abstreiten.“ „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ „Ich habe euch gesehen.“ Harry saß nach wie vor und blickte zu ihr hinauf und dennoch hatte Hermione das Gefühl, tief unter ihm zu stehen. Langsam kam sie die wenigen Stufen wieder hinunter. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken. Was immer sie jetzt auch sagen würde, um sich zu verteidigen, sie zweifelte daran, ob Harry ihr glauben würde. Sie würde sich ja nicht mal selber glauben, wenn sie sagte, dass sie Draco schlichtweg liebte. Wie absurd klang es da erst, dass auch er sie liebte? „Was immer du auch davon halten magst“, begann sie und richtete sich auf. „Ich bitte dich, nichts zu verraten.“ „Das kannst du nicht verlangen.“ „Und dennoch tu ich es. Als Freundin, Harry, bitte. Du ahnst nicht, wie viel davon abhängt.“ „Du meinst, außer eurem Leben?“ Harrys Augen waren nun dunkelgrün und hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt. Er wusste nicht, was er tun sollte, doch er war sich sicher, dass Malfoy irgendwas getan haben musste. Hermione würde sich doch niemals mit ihm einlassen. Nicht Herm, die Draco einmal die Nase gebrochen hatte. Nicht Herm, die ständig von Draco beleidigt wurde. Nicht Hermione Granger, die klügste Hexe von Hogwarts. Was war nur schief gelaufen? Hermione hatte sich nun vor Harry gekniet und sah flehentlich auf. „Bitte, Harry. Wenn du wirklich mein Freund bist, dann verrate es niemandem. Nicht einmal Ron oder Sirius.“ „Wie lange geht das schon?“ „Frag nicht, ich würde dich doch nur belügen müssen.“ „Ich denke, ich bin dein Freund?“ „Aber je weniger du weißt …“ Hermione brach ab. „Schon gut. Ich will es auch gar nicht wissen.“ Harry stand abrupt auf und ging, ohne noch einmal zurückzublicken, aus dem Gemeinschaftsraum. Hermione blieb auf dem Boden sitzen. Sie war nicht mehr fähig, irgendwas zu denken und gleichzeitig dachte sie tausend Dinge auf einmal. Schließlich gab es nur eine Sache, deren sie sich sicher war. Draco durfte auf keinen Fall erfahren, dass Harry von ihnen wusste. Denn dann würde sicher die ganze Welt von ihnen erfahren. In der Großen Halle wartete Draco vergeblich auf Hermione. Sie blieb für den Rest des Abends in ihrem Schlafsaal und war um Mitternacht in unruhige Träume gefallen. Montag, 5. Januar 1998 Es war viel zu früh zum Aufstehen, darin waren sich alle einig, und dennoch verlangten die Professoren die Anwesenheit der Schüler und so erhoben sich alle zu noch, wie sie fanden, tiefster Nachtstunde. Sie trotteten in die Große Halle zum Futter fassen. Alle saßen und es war recht still, angesichts der Masse an Schülern, als die Tür zur Großen Halle geöffnet wurde und eine fremde Hexe herein kam. Alle starrten zu ihr hinüber. „Guten Morgen“, sagte sie mit einer hellen, freundlichen Stimme und lächelte in die Runde. Dumbledore war aufgestanden und kam der Fremden entgegen. „Wie schön, dass Sie es einrichten konnten, so schnell herzukommen, Professor Mirror“, sagte er, als er, ihr den halben Weg entgegen kommend, vor ihr stehen blieb. „Es freut mich, dass ich hier unterrichten darf, wenn auch wegen so trauriger Umständen. Es tut mir wirklich leid, was mit meiner Vorgängerin passiert ist“, sagte sie und sah ernstlich betrübt aus. Dumbledore nickte zustimmend und beide gingen zurück zum Tisch der Professoren, wo sie von ihren Kollegen neugierig gemustert wurde. Man wies ihr einen Platz zwischen Sprout und Hooch zu und sie stellte ihren Schirm, den sie bis dahin an ihrem Arm hängend mit sich getragen hatte, gegen die Wand und schob den leichten, cremefarbenen Umhang von den Schultern. Darunter trug sie ein tiefrotes Kleid mit weiten Ärmeln. McGonagall runzelte leicht die Stirn. Wenn es ihr so leid tat, dass jemand gestorben war, wieso dann dieser sommerliche Aufzug? Professor Mirror lächelte ihren Tischnachbarn leicht zu und setzte sich. Eine ihrer dunkelbraunen Locken fuhr ihr in die Stirn und sie steckte sie in die Spange, die wie eine Rose geformt war, zurück. Dumbledore erhob sich und stellte die Professorin vor. Die Schüler waren stumm vor Staunen. Das ging ja mal verdammt schnell. Die neue Professorin sah sich in der Großen Halle um und ihr Blick blieb an einem Mädchen hängen und ihre grauen Augen straften ihr Lächeln Lügen. Mirabelle hob den Kopf und traf auf den Blick der neuen Lehrerin. Sie runzelte die Stirn. *** „Das sind doch mal Riesenneuigkeiten“, gähnte Vincent und öffnete den Eingang zum Haus der Slytherins. „Beeil dich mal ein bisschen, wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit“, meckerte Gregory hinter ihm. „Was hast du denn ständig schlechte Laune?“, fragte Vincent, nun auch merklich gereizt. „Weil es spät ist. Ich will nicht am ersten Tag zu spät sein.“ „Nun mal ganz ruhig.“ Vincent stellte sich mitten in den Eingang und es schien, als wollte er das Ganze jetzt erörtern. Theodor und Draco verdrehten die Augen und wollten sich schon vorbeidrängeln, als eine Stimme sie erstarren ließ. „Seid ihr nicht ein bisschen zu spät dran, um jetzt zu diskutieren?“, fragte hinter Vincent eine Stimme und die Jungen sahen sich erstaunt um. „Was schleichst du dich denn an?“, fragte Gregory „Wo warst du eigentlich beim Frühstück?“ „Das sage ich dir, wenn du alt genug bist“, gab Blaise gelangweilt zurück. Der Junge sah sich kurz auf dem Gang um und winkte seine Freunde in den Gemeinschaftsraum, der vollkommen leer war. „Ich sage euch, traut der Neuen nicht.“ „Wem?“, fragte Vincent und Blaise nickte ernsthaft. „Irgendwas stimmt mit der nicht. Wusstet ihr, dass Flint aus Azkaban verschwunden ist?“ „Gerüchteweise“, nickte Draco knapp. „Und mit ihm soll noch jemand geflohen sein. Eine Hexe und jetzt ratet mal, wie sie hieß?“ „Mirror?“, fragte Gregory. Blaise kniff die Augen zusammen. „Heißt sie so? Nein, eine Hexe namens Noelle Nouveau. Snape soll die damals gefangen und ausgeliefert haben. Sie war das Kindermädchen von deinen Cousinen.“ Blaise sah nun zu Draco und dieser überlegte. Dunkel konnte er sich erinnern, dass seine Tante Bellatrix und sein Onkel Rodolphus zwei Töchter gehabt hatten, aber er war ihnen weder wissentlich begegnet noch hatte er je irgendwelche Bilder von ihnen gesehen. Er wusste, dass es sie gab, doch sie könnten vor ihm stehen und er würde sie nicht erkennen. „Und was hat das mit der Neuen zu tun?“, fragte Theodor. „Vielleicht gar nichts. Keine Ahnung. Fest steht aber, dass die geflohene Hexe hier in der Nähe gesehen wurde und dass sie eine Gestaltenwandlerin ist.“ „Wir trauen doch sowieso niemandem“, winkte Vincent ab und fasste seine Schulbücher fester. Es wurde wirklich Zeit. „Woher weißt du das eigentlich alles?“, fragte Draco und Blaise grinste zur Antwort. *** „Ich habe deinen Bruder gar nicht beim Essen gesehen“, sagte Blaise zu Theodor. Inzwischen hatten sie sich alle im Klassenraum für Zaubertränke eingefunden. Es war die siebente und für alle die letzte Stunde. Nicht aber unbedingt die schönste. Theodor sah zur Tür, doch Timothy tauchte nicht auf, auch wenn er das eigentlich müsste. Nun, im Moment war es ihm auch egal. Er sah zur anderen Seite vom Raum. Da standen Parvati und Padma und unterhielten sich. Padma hörte nur mit halben Ohr zu, was Susan erzählte. Sie sah immer wieder besorgt zu ihrer Schwester. Diese war den ganzen Tag schon recht still. Verübeln konnte sie es ihr wohl kaum. Padma sah sich suchend im Raum um. Theodor stand bei den anderen Slytherins. Typisch, dachte sie. Bemerkte wohl aber den Blick, den der Zauberer zu Parvati warf. Kurz sah er auch Padma an und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Blaise zu, was der nun erzählte, bekam er jedoch nur am Rand mit. Padma seufzte tonlos. Wenn es irgendwas geben würde, was ihrer Schwester helfen würde, sie würde es sofort tun. Plötzlich bemerkte sie dicht hinter sich eine Person. Jemand flüsterte leise: „Hi, Padma.“ Diese wirbelte herum und riss die Augen auf. Sie konnte es nicht verhindern, ihr Gesicht lief purpurrot an und sie stammelte: „Ti- Timothy.“ „Wie geht es dir?“, fragte er nun mit normaler Stimme und sie stotterte irgendwas von ‚Gut’. „Setzen Sie sich, Mister Nott“, sagte da hinter ihm Alexandra Dolohov. Sie durchquerte den Raum und stellte sich vor die Klasse. „Timothy komm her“, winkte Theodor seinem Bruder zu. „Dann werde ich dieses Mal wenigstens eine gute Note bekommen.“ „Mister Nott, der Junge, bleibt wo er ist“, fuhr Alexandra dazwischen und Timothy blieb wie angewurzelt stehen. Er sah zur Seite und Hermione, die neben ihm ihren Platz hatte, zuckte nichts wissend die Schultern. „Wir werden uns heute in Gruppenarbeit üben. Timothy wird mit Miss Granger zusammen arbeiten“, lächelte die Professorin. „Das ist doch unfair, Hermione bekommt doch immer ein Ohnegleichen“, murrte Theodor und Alexa sah ihn an. „Das Leben ist unfair, das sollten Sie doch am besten wissen, Theodor.“ Dieser verzog nur das Gesicht und sah sich nach Harry um. Dann würde er eben mit dem zusammenarbeiten, doch Alexa durchkreuzte seinen Plan und sagte: „Mister Potter und Mister Malfoy finden sich zusammen.“ „Will sie einen Mord provozieren?“, fragte Vincent leise. Alexas Augen ruhten auf ihm und sie sagte: „Sie und Miss Greengrass.“ Und dann ging sie weiter die Reihen entlang. Eloise seufzte verzweifelt, als Neville heranschlich. „Es tut mir Leid“, murmelte er, doch die Hufflepuff winkte schon ab. Millicent wagte Gregory kaum anzusehen, als er seine Sachen neben ihre legte. Blaise hätte lieber Lavender in seiner Nähe gehabt, doch ihr wurde Kevin zugeteilt. Er selbst sollte mit Wayne zusammenarbeiten. Alexandras Blick fing den von Theodor ein, der sie bittend ansah und sie verdrehte die Augen. „Na fein. Sie dürfen mit Smith eine Arbeit abgeben.“ „Das ist aber nicht gerecht, Professor“, warf Ron ein. Diese sah ihn milde lächelnd an. „Wollen Sie meine Arbeit kritisieren, Mister Weasley?“ Ron überlegte und sagte schnell: „Als Schulsprecher vertrete ich die Interessen der Schüler.“ „Das ist mir bewusst. Sie dürfen zu Miss Parkinson. Und die Patilzwillinge finden sich bitte auch zusammen.“ Auch die anderen wurden zu Paaren zusammengestellt und der Unterricht begann. *** Todd saß auf seinen Baum. Er bezeichnete ihn tatsächlich als ‚seinen’ Baum, weil er auch das letzte Mal hier oben gesessen hatte. Genau über Sternchen, wie der Drache unter ihm wohl hieß, und mit einem Blick zu Charlies Zelt. Er wusste einfach nicht, was er machen sollte. Sein Auftrag war es, Flint und Anhang zu Lord Voldemort zu bringen, was kein Problem darstellen sollte. Todd wusste sowohl Charlies als auch Marcus’ Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Es war vielleicht etwas riskant, aber ein Risiko war nun einmal immer dabei. Aber, und das war das eigentliche Problem, Charlie war ein Weasley und aus irgendwelchen Gründen, die er sich selber noch nicht eingestand, konnte er ihn Voldemort nicht ausliefern. Marcus aber auch nicht, denn Charlie würde ohne Zweifel seinem Freund beistehen. Und damit wäre Todd wieder am Anfang. Entweder lieferte er beide aus, oder keinen. Und da erstes ausfiel, blieb nur die zweite Möglichkeit. Er sah auf seine Uhr. Seine Überwachungsobjekte mussten jeden Moment auftauchen. Doch erst einmal tauchte jemand ganz anderes bei Todd auf. „Eine hübsche Aussicht hast du hier, Cousin.“ Todd fuhr zusammen, als eine Stimme neben ihm genau diesen Satz sagte. Er hob den Kopf, wohl wissend, wem er dort ins Gesicht sehen würde. „Antonin“, sagte er säuerlich. „Du kannst es noch immer nicht lassen, mir aufzulauern und mich zu erschrecken.“ „Ich dachte nicht, dass du dich noch erschrecken lässt. Als grausamer Death Eater.“ Leichter Sarkasmus war zu hören. Todd grummelte leise vor sich hin und sah wieder hinunter zur Erde. Schon kam eine Gestalt auf das Gatter zu. „Pünktlich“, murmelte Antonin. Auch er spähte nun in die Tiefe. Charlie hatte das Tor erreicht, nicht ahnend, dass er beobachtet wurde, lockte er den Erddrachen zu sich. Vertrauensvoll senkte das Tier den Kopf und ließ sich von ihm über die Nase streichen. Der Magier redete, doch was er sprach, konnten die beiden Zauberer hoch oben im Geäst nicht verstehen. Wenig später ging Charlie wieder. Todd krauste die Nase, als Antonin sich lässig gegen den Baumstamm lehnte und sagte: „Wieland Travers ist übrigens auf dem Weg hierher.“ Todd schielte nach oben und fragte: „Und?“ „Er will sehen, ob du deinen Job auch richtig machst.“ Antonin sah zu dem Jüngeren hinab, der auf den Boden schaute und auf seiner Unterlippe kaute. Soll das heißend er Dunkle lässt mich überwachen, fuhr es ihm durch den Kopf und dicht neben seinem Ohr raunte Antonin: „Ja, genau das heißt es.“ Todd wäre vor Schreck fast vom Baum gefallen. Ob er wollte oder nicht, er musste zugeben, dass Antonin ihn immer noch Angst einjagen konnte. „Sei froh, dass Flint noch nicht von dir gefunden wurde, sonst könnte man dir womöglich nachsagen, du hältst Informationen zurück.“ „Travers kommt her?“, fragte Todd leise. „So sicher wie der Dunkle auf Kekse abfährt“, nickte Antonin. Todd ging auf den albernen Vergleich nicht ein, sondern überlegte weiter: „Wenn der erfährt, dass ich nur hier sitze, könnte er glauben ich tue gar nichts.“ „Das ist wahr. Immerhin bis du bekannt dafür deinen Urlaub in Bäumen bei Eiseskälte zu verbringen“, sagte Antonin sarkastisch. Todd verzog nur das Gesicht, stand aber auf und sagte: „Ich denke ich werde Travers von dem Camp ablenken. Er kann unberechenbar werden und der Dunkle Lord will sicher verhindern, dass wir jetzt schon die Aufmerksamkeit auf uns ziehen.“ Damit verschwand Todd ohne sich zu verabschieden und ließ einen grinsenden Antonin zurück, der leise murmelte: „Wer hätte gedachte, dass Todd dem Helfersyndrom verfällt.“ Er apparierte wenige Bäume weiter auf einem Ast und murmelte leise vor sich hin, als würde er Selbstgespräche führen. Was er nicht tat. Vielmehr unterhielt er sich mit Jason, der dort, gut verborgen, ausharrte. *** Todd sah zu dem Schild über der Tür. Er war in der Winkelgasse und stand vor dem Laden der Weasleyzwillinge. Er zögerte nur kurz und trat dann mit unbeweglicher Miene ein. Er wollte einem gewissen Oliver Wood noch etwas auf den Zahn fühlen. Doch der war nicht so leicht zu finden, jedoch hatte Todd etwas anderes in Erfahrung bringen können. Die Zwillinge hatten eine neue Verkäuferin. Eine recht hübsche Hexe, der Todd keinen Meter über den Weg traute. Sie hatte etwas Unheimliches an sich. Und besagte Hexe und dieser Oliver waren seit neuestem unzertrennlich. Was vielleicht an dem Umstand lag, dass sie sich eine Wohnung teilten und Oliver von Dumbledore höchstpersönlich dazu verpflichtete worden war, auf die Hexe aufzupassen. Zugegeben, der Einfall schien absurd. Aber wo würde man Marcus auf keinen Fall vermuten? Genau, bei Oliver. Überraschenderweise beantwortete Fred seine Frage nach eben dieser Hexe, Josephine war ihr Name. Sie wäre nicht hier, sondern in Hogwarts, sagte der Zwilling. Hogwarts, dachte Todd. Eine unfähige Schule, aber wo Josephine war, war Oliver nicht weit. „Was wollte der hier?“, fragte George, der Todd nur noch von hinten sah. „Hat nach Josephine gefragt.“ „Und?“ „Ich sagte, sie wäre in Hogwarts.“ George sah ihn an, als wäre er verrückt geworden, doch Fred winkte ab: „Er wird ihr kaum etwas in den Mauern vor den Augen von Dumbledore antun. Außerdem ist Oliver auch da.“ George nickte langsam, dennoch, es gefiel ihm nicht. *** Ginny sah hinaus aus dem Fenster. Sie hatte Kräuterkunde, doch sie konnte sich nicht konzentrieren. Es war ihre letzte Stunde. „Und so werden diese Pflanzen vermehrt“, beendete Sprout gerade ihren Vortrag und blieb genau vor Ginny stehen. „Träumen Sie, Miss Weasley?“ „Nein, Professor“, schrak das Mädchen auf. „Nun, dann können Sie sicher noch einmal zusammenfassen, was ich gerade gesagt habe“, lächelte Sprout und Ginny stockte. Nein, konnte sie nicht. Die Professorin wartete und Ginny sah entschuldigend auf. „Vielleicht war ich doch etwas abwesend.“ „Das ist durchaus verständlich, bei dem Sonnenschein draußen, aber es wird Ihnen im nächsten Test nicht helfen. Ihr Blatt ist ganz leer. Besorgen Sie sich eine Mitschrift und dann geben Sie sie in der nächsten Stunde sauber abgeschrieben ab.“ „Ja, Professor“, nickte Ginny und atmete aus, als Sprout weiter ging. An was hatte sie eigentlich gedacht? Sie konnte es beim besten Willen nicht mehr sagen. *** Es war fast Zeit für das Abendessen. Die Schülerwelle rollte hinaus in Richtung Garten oder Klassenzimmer. Unter ihnen auch Annica und Ginny. Die Jägerin hatte gerade einen Witz erzählt und alle um sie lachten laut. Ginny wandte sich der großen Treppe zu. Sie musste noch etwas in der Bibliothek nachschlagen. Noch immer grinsend, wandte sie sich noch einmal um. Viele waren schon nach draußen gelaufen, als eine Gestalt die Eingangshalle betrat und Ginny wie angewurzelt stehen blieb und den jungen Zauberer anstarrte. Auch andere waren stehen geblieben. So auch Hermione und Harry. Aber auch einige Slytherins der siebten Klasse. „Wer ist das denn?“, fragte Annica leise und auch die anderen musterten den Neuen. „Er“, flüsterte Ginny und konnte ihren Blick nicht von dem Fremden nehmen. „Was will denn McNair hier?“, fragte Draco finster. Es war allgemein bekannt, dass die beiden sich nicht ausstehen konnten. „Soll ich fragen?“, erbot sich Theodor. Er verstand sich recht gut mit Todd. „Nee, nee, lass mal, das krieg ich auch so raus“, winkte der Blonde ab. Todd steuerte geradewegs auf Oliver zu, der auf dem Weg nach Hause war und verblüfft stehen geblieben war. „Ich muss mit dir sprechen“, sagte er kurz und warf einen Blick auf Josephine. „Allein.“ Oliver nickte nur knapp und McNair bot ihm den Vortritt. „Was will der von Wood?“, hörte Todd hinter sich und wandte kurz den Kopf. Ein Mädchen mit kurzen schwarzen Locken sah ihn misstrauisch an, doch es war nicht Annica, die ihn irritierte, sondern Ginny, die ihn immer noch aus großen Augen anstarrte. Vielleicht war es nur ein Wimpernschlag lang, doch es schien, als sahen sie sich kurz bis auf den Grund ihrer Seelen, als Ginny sich ruckartig abwandte. Sie hatte mehr erfahren, als sie je wissen wollte. Schnell rannte sie die Stufen hinauf und die anderen sahen ihr verwundert nach. „Also, was willst du?“, fragte schließlich Oliver, als sie auf den Ländereien zum Stehen kamen. Todd dachte einen Moment nach, als wüsste er es selber nicht mehr. „Weißt du, wo Flint ist?“, fragte er. Wood zuckte innerlich zusammen, doch äußerlich blieb er vollkommen gelassen. „Nein“, sagte er schlicht und wappnete sich schon gegen ein tiefgehendes Verhör. „Okay“, nickte Todd und ging. Wood blieb verwundert zurück. „War das alles?“, rief er ihm nach. Eine Antwort bekam er nicht. Todd wandte sich nicht mehr um, oder gab sonst irgendwie eine Antwort, es war, als wäre er mit den Gedanken schon wieder längst woanders. „Sie sind seltsam“, sagte eine Stimme neben ihm. Josephine sah zu ihrem Mitbewohner auf, der nickte nur und auch sie machten sich auf den Weg nach London. *** In der Redaktion: Saturn: Wird es dem Schicksal gelingen, Todd auf die lichte Seite zu ziehen? Blue: Schicksal oder Ginny? Knacksi: In dem Fall ein und dasselbe. Nächstes Kapitel heißt: Kapitel fünfundzwanzig – Von Erpressung und anderen Hinterhältigkeiten Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)