Verzeihen ist ist schwer, Vergessen noch schwerer von mathilda ================================================================================ Kapitel 4: Weile mit Eile ------------------------- Es war schon recht spät, als Gaara die leisen Stimmen seiner Geschwister vor dem Haus hörte. Es war eine kleine Ewigkeit vergangen seit Gaara Sasuke heimgehen sehen hatte. Um ganz ehrlich zu sein, so war er etwas neugierig, wie Sasuke wieder ins Dorf zurückkehren konnte. Er selbst hätte diesen Kerl nicht so schnell verziehen, wie dieses Dorf es zu haben schien. Vielleicht war er aber auch vorbelastet, weil er wusste, wie sehr Naruto gelitten hatte. Apropos Naruto, der könnte langsam auch mal antanzen. Kankuro und Temari hatten offenbar ein wenig getrunken, wie Gaara feststellte, als er vom Dach seines Quartiers auf die Straße herunter blickte. Sie torkelten. Gaara musste grinsen, als die beiden es nach drei Minuten immer noch nicht geschafft hatten, das Schüsselloch mit dem Schlüssel zu treffen und die Tür auf zu schließen. Schließlich bequemte er sich vom Dach herunter und öffnete ihnen die Tür von innen. Er verkniff sich eine Bemerkung und half Temari seinen nicht mehr ganz trittfesten Bruder ins Bett zu schleppen. Als er wenig später auf dessen Bettkante saß, den Eimer hielt und versuchte bei diesem beißendem Geruch nicht selber seinem Abendessen wieder ‚Hallo’ zu sagen, wusste er, dass er seinen Bruder lieben musste. Oder er war Masochist und stand drauf, angekotzt zu werden. Wohl eher nicht, dachte er und hielt sich die Nase zu. Genau in diesem Moment entschied sich Naruto im Fenster aufzutauchen. Als Gaaras den Kopf drehte, weil er nachschauen wollte, ob man selbiges öffnen könnte, um den Gestank abziehen zulassen, sah er zwei Dinge. Zum Ersten war das Fenster schon weit geöffnet und zum Zweiten hockte besagter Blondschopf auf der Fensterbank und grinste ihn schadenfroh an. Kameradenschwein. Während Gaara den Eimer hielt, Kankuro sich im hohem Boden seines Mageninhalts entledigte und Naruto den beiden bei ihrer jeweiligen Tätigkeit zusah, wühlte Temari im Badezimmerschrank nach Kopfschmerzmitteln. Gaara schreckte auf, als das Rumpeln im Bad abrupt abbrach und bat Naruto mit einem Kopfnicken nachzuschauen ob Temari noch lebte. Zu seiner Überraschung tat Naruto was er verlangte, ohne groß Sprüche zu klopfen. Hoffentlich wachten die Zwerge bei dem Lärm nicht auf, dachte der spuckeimerhaltende Kazekage und seufzte schicksalsergeben. Natürlich war selbst Kankuros großer Magen irgendwann leer und jener fiel sofort in komaartigen Tiefschlaf. Als Naruto mit dessen Schwester auf dem Arm an der Zimmertür vorbeikam, raunte ihm jener zu, dass Temari auf dem Badezimmerteppich eingeschlafen sei. Gaara seufzte, während er seinerseits ins Bad ging um den Eimer auszuleeren. Was tat man nicht alles für seine Familie! Die restlichen fünf Stunden Nacht war es ruhig im Haus. Gaara zog sich mit Naruto in sein Zimmer zurück und legte sich etwas auf Bett. Er war erschöpft. Während er sich ausruhte, erzählte Naruto ihm leise von seinen letzten Missionen. Dabei achtete er darauf, dass sein Gesprächspartner nicht wegpennte und eventuell ganz Konoha in Schutt und Asche legte. Während Narutos Zeit in Suna war dies fast zu einen Ritual geworden. Gaara bezweifelte, dass Narutos Geschichten alle tatsächlich passiert waren. In diesem Falle müsste Naruto mindestens Sechzig sein, von der Zeit her, die einige dieser Abenteuer erfordert hätten. Doch darauf kam es ja auch nicht an. Es kam viel eher auf die leise, ruhige Stimme des Fuchsmannes an und die Lebendigkeit mit der er erzählte. Und vielleicht auch ein bisschen auf die große, schlanke Hand, deren Finger leicht in Gaaras Haaren herumwuselten. Natürlich hatte Gaara keinerlei Geziefer am Leib, nicht mal Sandflöhe. Trotzdem schien es Naruto ein inneres Bedürfnis zu sein, ihn zu lausen. Und Gaara ließ ihn gewähren, obwohl es ja eigentlich keine eines Kazekage würdige Geste war sich von Irgendjemandem über den Kopf fahren zulassen. Wie denn auch mit diesem albernen Hut, den er nachts zum Glück ablegen durfte? Jeder andere als Naruto hätte das wahrscheinlich auch nur einmal getan. Doch Naruto war eben ein seltsamer Mensch. Gaara merkte daran, dass die anderen Hausbewohner aufgewacht waren, dass einer der Genin mit einem ohrenbetäubendem „KAAAAGEEE-SAAAMAA!!“ sein Zimmer stürmte. „Der Touji hat mir schon wied...“ wollte sich der Zwerg beschweren, brach dann aber ab und sah sein Clanoberhaupt mit großen Augen an. „Äh...“machte Gaara und wollte gar nicht wissen, was sich der Jungen dachte, als er ihn und den blonden Konohanin so nebeneinander im Bett liegen sah. „Guten Morgen.“ Ließ Naruto verlauten und grinste sein Narutogrinsen „Gut geschlafen, Kleiner?“. Er nahm die Hand aus Gaaras Haaren, ging zum Fenster und verschwand mit einem „Wir reden wann anders weiter, Gaarakun.“ durch eben dieses nach draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)