Live together, die alone von Tengel (Saying Sorry) ================================================================================ Kapitel 9: Sonntag ------------------ Sonntag Eine halbe Ewigkeit wartete ich nun hier. Wieder sah ich auf meine silberne Uhr. Viertel nach Sechs. Meine Freunde waren zu spät. Gähnend zog ich mein Handy aus der Tasche und sah darauf. Eine neue Nachricht. Sie war von Steve. Er schrieb, dass er nicht kommt, weil er schon auf der Party ist. Leicht schüttelte ich den Kopf. Typisch Steve. Kaum hat er irgendwelche Mädels gefunden, schon hält er sich an nichts. Seufzend steckte ich es wieder weg, stand auf und ging los. Ich hatte keine Lust mehr zu warten. Seit fünf Uhr saß ich hier. Jetzt aber gehe ich zu dem Geburtstag. Zehn Minuten später war ich schon am Haus von der Familie Crey. Es war fast eine Villa. Die Wände waren weiß angestrichen und der Garten war wirklich schön. Thomeson´s Eltern brauchten wirklich nicht von Geldmangel sprechen. Trotz des Reichtums waren Thomeson und sein Vater ziemlich normal. Außer seine Schwester. Sie war doch etwas nervig. Vielleicht lag es auch daran, dass beide ihre Mutter verloren haben. Sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Manche sagten es war Selbstmord, andere glaubten an einen Unfall. Sie fuhr mit dem neuen BMW die Küste entlang. Plötzlich kam sie ins Schleudern. Scharf bremste sie, als sie die Klippe auf sich zurauschen sah. Leider hatte sie sich nicht angeschnallt. Die Wucht von dem Bremsen war so heftig, dass sie durch die Windschutzscheibe geschleudert wurde und dabei über und von der Klippe fiel. Sie knallte auf den spitzen Felsen auf, die aus dem Meer ragten. Vielleicht war das der Grund für Cassy´s Verhalten. Schnell zog ich mich wieder aus meinen Gedanken und klingelte an der Tür. Diese wurde sogleich von Harrison, dem Butler, geöffnet. Ich reichte ihm meine Jacke und trat ein. Alles war festlich geschmückt. Der sonst kahle kalte Eingangsbereich war verziert mit rosa Bändern, die ab und zu zu Schleifen gebunden waren. Auf drei Tischen standen jeweils in der Mitte ein kleines Blumengesteck. Diese bestanden aus rosa Rosen und einigem Grünzeug. Unter diesen Gestecken, lag eine weiße Spitzendecke. Mein Blick schweifte zur Treppe, die zu den Räumen ging. Von dort stürmte auch schon Cassy runter. Lächelnd kam ich ihr entgegen und schon umarmte sich mich kurz. „Hey. Du bist ja doch gekommen. Freut mich“, meinte sie mit einem Lächeln. Ich nickte nur. Dann gab ich ihr mein selbsteingepacktes Geschenk und gratulierte ihr. Nachdem sie es dankend annahm, gingen wir beide durch die Hintertür hinaus. Diese führte in den hinteren Bereich des Gartens. Viele Blumen zierten ihn. Selbst ein Pool war in der Mitte der Wiese. Cassandra lies mich allein und schon erblickte ich Steve. An seiner Rechten wie zu seiner Linken hatte er schon zwei Bekanntschaften am Hals. Ich winkte ihm zu, er kam zu mir herüber und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Anscheinend ging es ihm richtig prächtig, sonst würde er dies nicht tun. Aufgeregt, wie ein junger Welpe, erzählte er mir von seinen zwei Freundinnen. Während er mich weiter damit nervte, sah ich mich um. Wo war Victor? Er hatte mir gesagt, er würde auch kommen. Ohne Vorahnung umarmten mich zwei Arme von hinten. Es waren keine Männerarme, oh nein. Ich sah zu einem Handgelenk und erblickte ein blaugrünes Armkettchen. Es war also Tara. Glücklich drehte ich mich zu ihr um und kniff in ihre Wangen. „Hey“, sagte sie. „Ich freu mich schon total auf die Party danach. Bis jetzt ist ja noch niemand hier. Hast du Thomeson gesehen?“ Mich wunderte es ein wenig, dass sie schon wieder ihn erwähnte. Langsam kam es mir so vor, dass sie ihn mochte. Gerade, als ich ihr eine Antwort geben wollte, war sie auch schon wieder verschwunden. Kopfschüttelnd sah ich ihr nach. Eine halbe Stunde später waren alle Gäste eingetroffen. Mit einem gemütlichen Schritt ging ich zur Bar und bestellte mir meinen Sex on the Beach. Ich setzte mich auf einen der Barhocker und sah in die Menge. „Nein, wer ist den da?“, erklang es neben mir. Diese Stimme konnte nur von einer stammen. Mirella Nezzo. Heimlich seufzte ich bevor ich mich ihr zuwandte. „Ja. Zufall, was?“, gab ich mich einem künstlichen Lächeln zurück. Mir fiel auf, dass sie ihre Haare wieder einmal blau gefärbt hatte und sie auch kürzer waren als vorher. Leise kicherte sie: „Du hast dich ja ganz schön lange nicht mehr blicken lassen. Alle dachten, du seiest tot! Ich hab mir extra schon ein Traueranzug gekauft. Er ist eisblau, musst du wissen. Die Abschiedsworte konnte ich aber nicht mehr verfassen, weil ich ein sehr wichtiges Spiel hatte. Wir haben uns den Pokal geholt von dieser Saison musst du wissen. Wie ich das klar gemacht hab. Hach, einfach spitzenmäßig! Das fand auch Crystal.“ Ich nickte nur stumm. Konnte sie nicht einfach aufhören? Ihre Stimme war nicht zu ertragen und dann erzählte sie immer nur von sich. Was hatte sie gesagt? Sie hatte bereits etwas zum Anziehen für meine Beerdigung. Anscheinend kann sie es gar nicht abwarten, bis ich endlich von der Bildfläche endlich verschwinde. Dann fing sie mit Crystal an. Sie war ja noch ganz okay. Auch wenn sie die totale hyperaktive Barbiepuppe und Tussi war. Kaum denkt man an sie, stand sie auch schon vor einem. Sie begrüßte mich sogleich mit einem Lachen nun knuddelte Mirella ab. Wie so verschiedene Personen beste Freunde sein können, verstehe ich bis heute nicht. Endlich waren beide in ein Gespräch vertieft, so konnte ich mich heimlich wegschleichen. Mit meinem Cocktail in der Hand schlängelte ich mich durch die Menschenmasse. Ich sah auf den Boden, damit ich nirgends falsch auftrat. Prompt knallte ich gegen eine Person. Der Cocktail breitete sich auf dem Oberkörper meines Gegenübers aus. Diese lachte kurz und sah mich dann an. Es war Victor. Ich hatte ihm meinen Cocktail drüber geschüttet. Mir entkam ein leises Sorry. Danach nahm er meine Hand und führte mich auf die andere Seite raus aus der Menge. Immer noch sah ich ihn beschämt an. Er winkte nur ab und zog sein Shirt aus. Wieder kam sein durch trainierter Köper zum Vorschein. Ich spürte wie mir heiß wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)