The Queen of Death von Sushi-Fish (Kayako's Secret) ================================================================================ Kapitel 6: Keikos Eltern ------------------------ Keikos Mutter klammerte sich verzweifelt an ihrem etwas altmodischen Kimono fest. „Aber wie kann das...Keiko...tot?...Das ist doch nicht...“ Sie sah aus, als wäre gerade die Welt untergegangen. Ihr Mann legte ihr vorsichtig den Arm um die Schultern, doch auch er brachte vor Bestürzung kein Wort heraus. Die Beiden taten Akane unendlich leid. Sie konnte ihre Trauer gut nachempfinden, schließlich litt sie selbst nicht wenig unter dem Tod. Aber immerhin hatten die Eltern nicht auch noch die tote Keiko sehen müssen. Lange Zeit sagte niemand etwas. Akanes Hand krampfte sich in das weiche Sofa, während sie ausdruckslos vor sich hin starrte. Die Eltern ihrer toten Freundin lagen sich weinend und schluchzend in den Armen. Es kam Akane wie eine Ewigkeit vor, und schließlich sagte Keikos Vater: „Ich kenne das Haus.“ „Tatsächlich?“, schluchzte seine Frau überrascht. „Ja, es steht noch nicht so lange leer, wie andere alte Gebäude in der Gegend. Ich denke, etwa 15 Jahre. Man erzählt sich, dass diese Frau, ich glaube sie hieß Kayako, dort seit ihrem Tod durch ihren Mann ihr Unwesen treibt. Es gibt nicht viele, die den Mut hatten, das Haus zu betreten.“ Keikos Mutter sah ihren Mann vorwurfsvoll an. „Wenn du das alles wusstest, warum hast du Keiko nicht gewarnt? Du wusstest doch, dass sie eine Vorliebe für solche...nun ja...kindischen Spielchen hat.“ Er blickte schuldbewusst zu Boden. „Du hast recht. Wahrscheinlich bin ich auch daran Schuld. Aber sie ist so unvernünftig...gewesen und ich war mir sicher, dass sie noch eher in das Haus gehen würde, wenn ich es ihr erzählt hätte. Sie war einfach so neugierig.“ „Ja, das stimmt natürlich.“ Die Mutter brach wieder in Tränen aus. „Warum haben sie dieses Haus denn nicht abgesperrt?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort: „Und außerdem – warum hast du MIR die Geschichte denn all die Jahre vorenthalten?“ „Ich wollte dich nicht beunruhigen.“ „Nicht beunruhigen, wahrscheinlich dachtest du, dass ich auch nicht viel vernünftiger bin, oder?“ Akane sah zwischen den Beiden hin und her. Sie hatte schon gehört, dass manche Leute die seltsamsten Dinge taten, wenn sie unter Schock standen und das war hier offensichtlich der Fall. Sie hatte das Gefühl, dass sie hier nicht zu lange stören sollte und sagte behutsam: „Ihre Leiche ist noch in dem Haus. Werden sie sie holen?“ „Auf jeden Fall. Das ist das Mindeste, was wir für sie tun können.“, sagte Keikos Mutter sofort. „Nein, wir können nicht. Jeder, der hinein geht, stirbt. Es geht also einfach nicht.“, erwiderte ihr Vater. „Na was macht das schon für einen Unterschied? Wenn Keiko t...tot ist, dann brauch ich auch nicht mehr zu leben.“ „Aber sei vernünftig, Hana. Keiko hätte gewiss nicht gewollt, dass du wegen ihr in dieses Haus gehst.“ Hana wollte anscheinend etwas erwidern, klappte den Mund dann allerdings wieder zu, überlegte kurz und nichte dan langsam.“ „Gut.“ Akane kam sich langsam wirklich überflüssig vor. „Chrm, chrm, ich gehe dann mal, in Ordnung?“ Hana schreckte auf, als hätte sie schon vergessen, dass Akane im Raum war. „Möchtest du nicht noch bleiben? Du siehst ganz verhungert und müde aus. Wenn du willst, kannst du gerne hier übernachten.“ „Nein, vielen Dank. Ich würde jetzt wirklich lieber nach Hause gehen.“ Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, waren zwei weinende Leute um sie herum, die ihr wahrscheinlich in ihrem Inneren auch noch die Schuld für das Geschehene gaben. „Gut. Dann bringe ich dich mit dem Auto nach Hause.“, beschloss der Vater und stand auf. „Oh. Das ist nicht nötig. Ich komme schon so nach Hause.“ „Nein, wir können dich unmöglich alleine durch die Dunkelheit irren lassen.“ Akane nickte. Insgeheim war sie sogar sehr froh darüber, dass sie nicht alleine gehen musste. Während der Autofahrt sagte keiner der Beiden ein Wort. Erst als sie vor der Wohnung von Akanes Eltern angekommen waren, sagte Keikos Vater matt: „Können wir sonst noch was für dich tun? Das muss sehr schwer für dich sein.“ „Sicher nicht so schwer, wie für Sie Beide.“, murmelte Akane nur, bevor sie zum Haus rannte und sich ohne vorher noch etwas zu tun in ihr Bett fallen lief und sofort in einen unruhigen Schlaf fiel. *** Ich hatte die letzte Nacht durchgängig geschlafen, wenn auch nicht besonders gut, denn die Frau und Toshio spukten mir immer noch durch den Kopf. Aber immerhin waren an diesem Morgen meine Kopfschmerzen verschwunden und obwohl es mir immer noch den Umständen entsprechend schlecht ging, konnte ich wieder einigermaßen normal laufen und beschloss am Frühstück im Speiseraum teilzunehmen. Hikari warf mir während des ganzen Essens beunruhigte Blicke zu. Ich versuchte mich so gut es ging normal zu geben und verschwand nach dem Essen sofort auf mein Zimmer. Ich musste Hikari schließlich nicht unbedi+ngt begegnen, sie würde nur wieder versuchen, mir ein Versprechen zu entlocken. Aber was sollte ich mit dem Tag anfangen? Ich konnte unmöglich wie gestern einfach herumsitzen und mich selbst verrückt machen. Aber wo sollte ich denn hingehen? Ich kannte nicht besonders viele Leute...Außer...Opa Gorou! Er war nicht wirklich mein Großvater, aber ich nannte ihn immer Opa. Er war ein weiser alter Mann, der alleine in einer kleinen Hütte am Stadtrand wohnte. Ich kannte ihn schon ewig und er war für mich immer wie ein Großvater gewesen. Ich mochte ihn richtig gern. Zu jeder Situation hatte er die passende Geschichte parat und er war immer freundlich und liebenswürdig. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr besucht und vielleicht war das jetzt genau das Richtige. Meine Stimmung stieg sofort etwas, wenn auch nicht auf das, was andere Leute ´Normalmaß´nennen würden, denn gut ging es mir schließlich nicht. Das Kapitel ist ja ziemlich kurz geworden, und zuerst wollte ich das mit dem Opa auch noch in das Kapi packen, aber dann hab ich es mir eben anders überlegt...ach ja, wo ich schonmal beim Opa bin, ich wollte jetzt nicht so den Teil der Kleinkindergeschichte auspacken, von wegen es gibt immer so n geschichtenerzähler, der dann den Kleinkindern iwelche Gruselstorys auftischt oder so...das hat sich einfach so angeboten XD Jaaa, der Kapitelname lässt mal wieder stark zu wünschen übrig, aber damit hab ichs au nich-.- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)