Anders als geplant von Youji_das_Stuntschaf ================================================================================ Kapitel 1: Harrys Temperament ----------------------------- Disclaimer: Leider nicht meins, und ich verdiene auch kein Geld damit (Obwohl es schön wäre ;) ) Pairing: ? A/N: Ich habe diese Fanfiction irgendwann nach dem Orden des Phoenix angefangen zu schreiben. Darum ist Snape auch noch bei den Guten und Dumbledore lebt noch. Ich habe auch eigtl nicht vor das zu ändern, aber darum die Warnung. Außerdem hab ich die Bücher nur auf Englisch gelesen, bin also ab und zu nicht so vertraut mit den deutschen Begriffen. *mich schon im Voraus entschuldig* Kapitel 1: Harrys Temperament ----------------------------- Dumbledore saß nachdenklich in seinem Büro. War es wirklich schon 17 Jahre her, dass er genau hier gesessen hatte, als er erfuhr, dass Harry Potter Voldemort zu Fall gebracht hatte? Und nun hatte er diesen Harry Potter aus der Schule und seinem Schutz entlassen, in eine ungewisse Zukunft und doch war er sich sicher, dass der letzte Kampf unmittelbar bevorstand, das fühlte der Schulleiter sehr deutlich. Mit einem Mal fühlte er sich sehr alt, und er verfluchte sich selbst dafür – er würde dem Jungen der lebt wohl nicht den Schutz bieten können für den sein Name im 1. Krieg gegen Voldemort gestanden hatte; und auch Charlie Weasley, der seinem kleinen Bruder Ron versprochen hatte, auf ihn aufzupassen, war es nicht; beim Gedanken an den jüngsten Sohn von Molly und Arthur wurde sein Gesicht erneut von Sorge getrübt – Dumbledore hatte nicht gern zugestimmt, den Jungen als weiteren Spion in Voldemorts Reihen zu schicken, aber Severus hatte dem Rothaarigen in den letzten beiden Schuljahren Occlumency-Stunden gegeben, und Ron hatte diese Kunst relativ schnell erlernt; ach, was gäbe der Direktor der Hogwartsschule dafür, noch ein paar Jahre jünger zu sein! In diesem Moment betrat Charlie Weasley das Büro. „Guten Abend, Professor!“ – „Hallo Charlie!“ Dumbledore schenkte dem jungen Mann ein gütiges Lächeln. „Was führt dich zu mir? Gibt es ein Problem?“ – „Nein, zumindest noch nicht, aber ich habe die Vermutung, dass Harry langsam nervös wird.“ Der alte Zauberer seufzte; so etwas hatte er schon befürchtet, doch hatte er immer gehofft, dass Harry in dieser Beziehung nicht nach seinem Vater kam… wobei er nach den Jahren, die James’ Sohn in Hogwarts verbracht hatte, klüger hätte sein sollen. „Wir werden nicht viel tun können, außer zu hoffen, dass er nichts Unüberlegtes tut.“ Dumbledore sah den Jüngeren resigniert an. „Wenn er sich ihm jetzt schon stellt, wird er verlieren… und mit ihm Severus und Ron. Ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen, nur weil der Junge der lebt sein Temperament nicht im Griff hat.“ Charlie stand auf. „Und wenn sie nicht bereit sind, ihm das klarzumachen, dann tu ich es selbst.“ Albus versuchte gar nicht erst, den Drachenpfleger zurückzuhalten. Er wusste, dass das nur ein sinnloses Unterfangen war. In dieser Stimmung hatte er den jungen Mann schon lange nicht mehr erlebt. Das machte ihm nur noch bewusster, wie alt er eigentlich war. Natürlich konnte er Charlie verstehen, immerhin ging es um seinen jüngsten Bruder. Seufzend erhob er sich. Er würde mit Harry sprechen müssen. Denn er wollte dem Jungen nicht auch noch ein Gespräch mit dem erhitzten Rothaarigen zumuten. Es war schon schwer genug für den jungen Mann, sich nach den Anweisungen des Ordens zu richten und sich im Moment einfach still zu verhalten. >Hoffen wir das Beste, dass das bald vorbei sein wird…< dachte er, bevor er sich auf den Weg machte. Severus Snape hasste seinen Job. Nicht sein Lehrerdasein in Hogwarts, nein, er hasste es, Spion für den Orden sein zu müssen. Aber er hatte sich damals dafür entschieden, also konnte er es jetzt nicht ändern. Schon oft hatte er überlegt, warum er sich nicht einfach offen zum Orden des Phönix bekannte und damit einen Schlussstrich zog. Aber spätestens, seit Ronald Weasley ebenfalls zum „Todesser“ geworden war, konnte er das nicht mehr. Er gab es vor anderen nicht gern zu, aber er machte sich große Sorgen um den Jungen. Schließlich war der Gryffindor noch nicht einmal 20… Der Meister der Zaubertränke erinnerte sich noch gut, wie Arthur und Molly damals getobt hatten, als Ron ihnen diese Entscheidung mitgeteilt hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Du wirst was? Ich hab mich doch eben verhört, oder?“ – „Nein, Dad, ich werde mich diesen Sommer zu Voldemorts Todessern melden. Ich habe das schon mit Severus, Dumbledore und Harry besprochen. Wir sind alle derselben Meinung, dass ein zweiter Spion gar nicht schlecht sein würde.“ Arthur sah seinen jüngsten Sohn ernst an. „Keine Chance. Keins meiner Kinder wird ein Todesser, egal ob für den Orden oder nicht!“ – „Umso besser. Dann flieg ich wenigstens aus der Familie… das wird es glaubhafter machen. Ihr werdet mich nicht umstimmen.“ Molly, die bisher dem Streit der beiden Männer nur stumm gelauscht hatte, mischte sich jetzt ebenfalls ein. „Ronald Weasley! Du denkst doch nicht etwa, dass das ein Zuckerschlecken ist! Was, wenn er dir nicht glaubt? Das kann dein Todesurteil sein! Ich will dich nicht verlieren, nur weil du glaubst, dass du unbedingt zu ihm gehen musst!“ – „Mum…“ – „Sei ruhig! Wenn du durch diese Tür gehst, brauchst du dich nicht mehr als Mitglied unserer Familie sehen, damit das klar ist!“ Ron holte tief Luft. „Ich bin nicht mehr 13, Mum. Ich hab keine Angst mehr vor euch beiden. Ich hab euch wirklich lieb, aber ich muss das tun. Vielleicht versteht ihr es eines Tages. Macht’s gut.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Molly und Arthur hatten sich inzwischen wieder beruhigt, nachdem sich gezeigt hatte, dass Voldemort Ron durchaus abnahm, dass dieser sich für die Dunkle Magie entschieden hatte. Naja, Motive hätte der Rothaarige genug gehabt: eine arme Familie, immer nur die #2 für Potter spielen… Und Voldemort war jetzt der Meinung, er hätte einen zweiten sehr nützlichen Spion; und das war auch gut so. Severus wollte gar nicht daran denken, was ihnen beiden blühte, wenn der Lord jemals die Wahrheit herausfinden würde. „Hey Harry!“ Nachdem sein Klopfen unbeantwortet geblieben war, stapfte Ron einfach so zur Tür herein. Der Schwarzhaarige lag auf seinem Bett und starrte unverwandt zur Decke. „Was willst du?“ fragte er tonlos. „Ich wollte wissen, wie es meinem besten Freund geht?“ Ron setzte sich schwungvoll auf den Schreibtisch und sah den berühmtesten jungen Mann der magischen Welt auffordernd an. „Danke, gut. Immerhin werd ich morgen in Watte eingepackt und hier angebunden, damit ich ja nichts anstelle.“ Der Rothaarige sah ihn fragend an, immerhin hatte er bisher mit keinem der anderen Ordensmitglieder gesprochen. „Albus war eben hier und hat mir erklärt, dass ich ja nichts Blödes oder Heldenhaftes machen soll, weil ich dadurch dich und Snape gefährden könnte.“ – „Er heißt Severus, Harry. Du könntest ihn wirklich langsam mal mit dem Vornamen ansprechen.“ Ron biss sich auf die Zunge, das hätte er nicht sagen dürfen. Jetzt war Harry wirklich böse. „Schön, dann geh doch zu *Severus*, wenn er dir so wichtig ist. Aber ich sag dir eins: Ich bin derjenige, der uns retten muss, nicht er, nicht du, nicht Dumbledore. Und dadurch, dass wir warten, wird er nur stärker!“ – „Ach? Woher weißt du? Soweit ich weiß, hast du es bei den letzten Sitzungen vorgezogen, durch Abwesenheit zu glänzen. Aber gut zu wissen, dass du bereit bist, unser Leben zu riskieren, nur, um dein Playing-the-Hero-Thing auszuleben.“ Der Jüngere rutschte vom Tisch, ging mit schnellen Schritten zur Tür und knallte diese geräuschvoll zu. „Lass mich raten: Du warst eben bei Harry?“ fragte Hermine, als Ron die Küche betrat, immer noch wütend. Harry und sie wohnten gemeinsam in dem kleinen Haus, über dem der Fidelius-Zauber lag. „Was hat er dir an den Kopf gehauen?“ – „Wieso? Macht er das zur Zeit öfter?“ Der Rothaarige sah seine beste Freundin fragend an. „Oh ja, vor allem mit Charlie und Albus hat er so seine Probleme. Weil Charlie sich Sorgen um Severus und dich macht, und weil Harry einfach so… ach ich weiß auch nicht, wie ich sagen soll… er ist seit ein paar Wochen der Meinung, dass er jetzt langsam anfangen sollte, zu kämpfen. Er glaubt den beiden einfach nicht, dass er noch nicht bereit ist. Aber anstatt zu trainieren liegt er jetzt schon seit vier Tagen den ganzen Tag im Bett und macht nichts!“ Tröstend streichelte er der jungen Hexe über die Hand. „Keine Sorge, wenn es drauf ankommt, wird er schon wissen, was er zu tun hat…“ beruhigte er sie. „Also? Was hat er dir gesagt?“ wollte sie dann doch wissen. „Dass ich zuviel Wert auf meine und Severus’ Gesundheit legen würde. Und dass weder er, noch ich oder Dumbledore uns alle retten könnte, nur er, der berühmte Harry Potter.“ – „Dieser Vollidiot! Das kann doch nicht wahr sein! Immerhin bist du es, der uns hier versteckt! Wie kann er das vergessen?“ Ron lächelte halbherzig. „Er hat es nicht vergessen. Er erinnert sich nur im Moment nicht daran. Das wird schon wieder. Spätestens, wenn Charlie ihm Manieren einprügelt.“ Er zwinkerte. Aber Hermine Mut zu machen und ihr deshalb solche Sachen zu erzählen, war eine Sache; denn er selbst fand in diesem Fall keinen Trost; er glaubte nicht so recht an das, was er sagte. Irgendetwas musste er doch tun, um Harry aus seiner Lethargie zu erlösen, er wollte doch nicht, dass sein Freund wahnsinnig wurde. Der Schwarzhaarige erinnerte ihn mehr denn je von seinem Verhalten her an Sirius, der sich ähnlich verhalten hatte, als er damals gezwungen war, im Grimmauld Place zu bleiben. Und wie es damals geendet hatte… nein, Harry durfte nicht sterben, weil er hier nicht herauskonnte! „Ich denke, dass wir eine sinnvolle Aufgabe für unseren Helden brauchen. Dann ist es für ihn vielleicht erträglicher, meinst du nicht?“ sagte er schlicht. „Ja, vielleicht. Aber wenn… sprich mit Albus. Auf mich hört sowieso keiner.“ Ron wusste, dass er jetzt eigentlich nachfragen sollte, aber er hatte heute einfach nicht den Nerv dazu. Er würde Ginny bitten, ein Auge auf die junge Hexe zu haben… >Es ist schon scheiße, wenn man seine Geschwister bitten muss, auf seine besten Freunde Acht zu geben. Verdammt, wie lange geht dieser Krieg denn noch?< Der Rothaarige verließ das Haus und apparierte dann nach London. Er wusste, dass Albus normalerweise jetzt im Hauptquartier sein musste. Zumindest hoffte er das stark. Denn er hatte nicht viel Zeit. Heute Abend noch sollte ein Angriff verübt werden – auf das Haus der Familie des Aurors Shacklebolt. Er eilte durch die Eingangshalle – sie hatten es vor einem halben Jahr endlich geschafft, das Porträt von Sirius’ Mutter abzuhängen – und lief sofort in die Küche. „Ron! Du hier? Du musst doch gar keinen Bericht…“ Tonks sah ihn überrascht an. „Ist Albus hier?“ – „Ja, er ist im Moment im Wohnzimmer, Severus ist auch vor ein paar Minuten aufgekreuzt…wozu red ich eigentlich?“ fragte sich die heute grünhaarige Hexe, denn sofort nach dem Wort Wohnzimmer war der Rothaarige wieder aus dem Raum gestürmt. Ohne zu klopfen, betrat er das Zimmer, und beide Zauberer wandten sich ihm überrascht zu. „Ron?“ Albus sah ihn fragend an, Severus hob eine Augenbraue. „Verzeihung wegen meiner Unhöflichkeit, aber… es ist wichtig.“ – „Shacklebolt?“ fragte der Schwarzhaarige nur. Und Ron nickte, überrascht. „Das habe ich Albus eben berichtet. Wer hat dir davon erzählt? Ich wusste nicht, dass du auch teilnehmen sollst…“ – „Avery. Nachdem Crabbe nicht kommt, haben sie mich jetzt eingeteilt.“ Wieder hob Severus eine Augenbraue, sagte aber nichts. „Ich danke euch beiden, dass ihr so viel riskiert habt, um herzukommen und mich zu warnen. Geht jetzt, ich will nicht, dass man einen Verdacht hegt. Wir werden alles erledigen. Ist noch etwas?“ fragte der Direktor, als Ron zögerte. „Nein, das hat Zeit. Ich werde morgen noch einmal bei ihnen vorbeischauen… ich hoffe, sie sind morgen in Hogwarts, Professor?“– „Ja. Aber ich bin längst nicht mehr dein Direktor, Ron. Du solltest dich langsam daran gewöhnen, dass ich dein Freund bin…“ Die Ohren des jungen Weasley glühten rot, als er sich verlegen verabschiedete und zusammen mit seinem ehemaligen Zaubertränkelehrer durch die Halle ging. Als sie das Gebäude verlassen hatten, drückte der Schwarzhaarige den Jüngeren gegen eine Hauswand und küsste ihn fordernd. Nach einem Moment der Überraschung ergab sich der Rothaarige und gab dem Anderen, was er verlangte. Erst, als der Meister der Zaubertränke den Kuss beendete, sah er ihn fragend an. „Du hast dich unnötig in Gefahr gebracht, als du hergekommen bist. Warum tust du das?“ fragte Severus leise. „Weil ich nicht will, dass ich heute Abend jemanden töten muss, jemanden, der mir als Freund etwas bedeutet. Aber ich könnte dir die gleiche Frage stellen. Ich weiß, dass du nicht viel von Kingsley hältst…“ – „Weil ich nicht wollte, dass du gehen musst. Ich hätte es dir sagen sollen, mein Engel.“ Ron lächelte und legte eine Hand an die Wange seines Gegenübers. „Wir sollten zurück gehen… bevor man uns vermisst.“ Dann apparierten sie beide. Die gesamte Familie Weasley saß im Fuchsbau, mit Ausnahme von drei Personen: Percy, der immer noch nicht zurückkehren wollte, Ginny, die in Hogwarts war und Ron, der sich für den Angriff heute Abend vorbereiten musste. Molly hasste es einmal mehr, dass weder sie noch irgendein Mitglied ihrer Familie heute dabei sein durfte. Albus wollte das nicht. Er hatte Sorge, dass, falls etwas schief ging, nicht nur Rons Tarnung aufflog. Denn es war doch etwas anderes, wenn jemand aus der Verwandtschaft verletzt wurde, und der Direktor glaubte nicht, dass Ron so abgebrüht war, das auszuhalten und nicht zu reagieren. Zumindest hoffte er das. Und bisher hatte es nie den Anschein gehabt, als sei es so. Und Severus hatte ihr schließlich versprochen, dass er auf ihren Jungen aufpassen würde. Sie seufzte, und Arthur nahm ihre Hand. „Das geht schon gut, Schatz.“ Sie lächelte mühsam. Auch Bill und Charlie schienen nicht besonders entspannt, die einzigen, die einigermaßen ruhig waren, waren Fred und George. Aber das beruhigte die anderen vier nicht wirklich, immerhin war das für die beiden genau so ungewöhnlich wie die Sorge für den Rest. „Was glaubt ihr, wann schlagen sie zu?“ fragte Bill schließlich. „Ich weiß es nicht. Und wenn ich ehrlich bin, will ich es auch nicht wissen, denn wenn ich wüsste, dass unsere Kameraden noch warten, wäre ich versucht, doch hinzugehen.“ meinte Charlie grimmig. Ein zustimmendes Nicken von den Zwillingen veranlasste Molly zu einem bösen Blick in Richtung der drei. „Wir werden schon da bleiben.“ – „Schließlich lotst ihr uns jedes Mal her, damit ihr uns unter Kontrolle halten könnt.“ Fred und George waren nicht wirklich böse darüber, wussten sie doch, dass sie sich sonst wahrscheinlich kaum an die Bitte ihres ehemaligen Direktors halten könnten. „Ganz davon abgesehen ist es *uns* nicht egal, was aus unserem kleinen Bruder und Severus wird.“ fügte der Drachenpfleger noch hinzu. „Jetzt fang nicht wieder damit an. Wir wissen alle, dass Harry im Moment nicht gut drauf ist, aber wer will es ihm verübeln? Also hör gefälligst auf, darin herumzustochern.“ Arthurs Stimme duldete keinen Widerspruch. Und obwohl seine Jungs ihm längst alle über den Kopf gewachsen waren, hörten sie auf ihn. Immerhin war er ihr Vater. Erneut senkte sich angespanntes Schweigen über das Zimmer. „Bist du schwer verletzt?“ fragte Severus besorgt, als sie zurück waren. Ron hatte einem seiner Mit-Todesser den Rücken freigehalten und dadurch einen Fluch voll abbekommen. Severus war seinerseits zu Tode erschrocken und hatte im Reflex einen Fluch auf Tonks, von der der vorherige gekommen war, abgefeuert. >So macht es uns wieder eine Ecke glaubwürdiger.. und das vollkommen unbeabsichtigt…< ging es ihm durch den Kopf, während er auf Rons Antwort wartete. „Ich … weiß nicht… ich fühl mich irgendwie… komisch… wie wenn ich Watte im Kopf hätte… und irgendwie macht mein Arm nicht, was er soll..“ lieferte der Rothaarige eine Bestandsaufnahme. „Na komm, ich bring dich ins Bett…“ Severus legte einen Arm um die Hüfte des Jüngeren. „AU!!! Okee, setz noch Rückenschmerzen auf die Liste…“ Wie eigentlich meistens lotste der Meister der Zaubertränke Ron in sein eigenes Bett. Schon seit der Rothaarige ab der sechsten Klasse Occlumencystunden bekommen hatte, hatte sich zwischen ihnen etwas entwickelt, und am Abschlussabend hatte es dann wirklich gefunkt – bzw. hatten sie es beide zugegeben. Da Ron sich nach Hogwarts nicht wirklich für eine Aurorenausbildung entschließen konnte – schon gar nicht nach seinem Entschluss, ebenfalls ein „Doppelspion“ zu werden – hatte ihm Severus angeboten, bei ihm in Hogwarts zu bleiben. Auf dem Gebiet des Tränkebrauens war es nämlich durchaus üblich, bei einem Meister zu lernen und eventuell nach einer gewissen Zeit, wenn man glaubte, gut genug zu sein, bei einem anderen weiterzulernen. Offiziell hatte Ron zwar sein eigenes Zimmer bekommen, zu dem es von Severus’ Räumen auch eine Verbindungstür gab, aber das nutzte er selten zum Übernachten. „Danke… aber ich komm schon zurecht…du bist doch sicher auch müde..“ kam es von dem Rothaarigen, als Severus ihn ins Bett gesteckt hatte, und sich dann mit den Worten „Ich hol dir noch einen Tee, damit du gleich schläfst“ wieder auf den Weg aus dem Zimmer gemacht hatte. Als er das hörte, musste Sev lächeln. Er drehte sich zu seinem Freund um. „Ja, und eben darum will ich keine Nervbacke, die vor Schmerzen nicht schlafen kann, neben mir im Bett haben. Ich habe morgen früh die Gryffindors in der ersten Stunde…“ Er zwinkerte, dann war er aus dem Zimmer. Und Ron konnte nicht anders, er musste auch lächeln, auch wenn ihm im Moment gar nicht danach zu Mute war. Sein Rücken tat höllisch weh, darum lag er auch auf der Seite. >Hoffentlich ist das morgen besser…< dachte er, während er auf den Älteren wartete. >Ich bin nur froh, dass ihm nichts passiert ist. Ich hoffe, er hat Tonks nicht allzu schlimm erwischt. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich dazwischen funke..Naja.. hoffentlich fällt Mum nicht um, wenn sie davon..< er wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als Severus zurückkehrte, eine dampfende Tasse in den Händen. „So, das wird ganz ausgetrunken. Dann kannst du wenigstens schlafen und morgen siehts dann vielleicht schon besser aus.“ Erklärte der Schwarzhaarige während er sie seinem Freund reichte. Der probierte und befand, dass das ungefähr so widerlich schmeckte wie ein Vielsafttrank. „Das ist ja…“ – „Ich weiß dass es eklig schmeckt. Aber du trinkst das, keine Widerrede.“ Sagte Sev in seinem Slytherin-Hauslehrer-terrorisiert-Gryffindors-Ton. Und der wirkte immer noch, denn Ron schnitt eine Grimasse und setzte die Tasse erneut an. So schnell er konnte, trank er den Tee aus. „Toll… jetzt hab ich mir auch noch die Zunge verbrannt..“ – „Das hast du davon..., dass du so gierig bist. Du hättest ihn auch erst ein paar Minuten abkühlen lassen können!“ grinste der Ältere, während er sich auszog und dann in eine Pyjamahose schlüpfte. Schließlich krabbelte er ebenfalls unter die Decke und nahm Ron die Tasse aus der Hand, stellte sich auf das Schränkchen neben dem Bett. „So, und jetzt schläfst du am Besten…“ Er fuhr zärtlich durch die roten Haare. „Darf ich dich als Kissen benutzen..?“ bat der Kleinere schüchtern, und schon ein wenig schläfrig. „Sicher.. komm her.“ Der Schwarzhaarige legte sich auf den Rücken und Ron schmuste sich seitlich an ihn, so dass sein Kopf auf der Brust des anderen lag. „Schön…“ seufzte er, und dann war er auch schon weggedriftet. Hermine war sehr überrascht, als aus dem Wohnzimmer Stimmen kamen. Mit gezogenem Zauberstab ging sie vorsichtig dorthin.. doch als sie sah, wer da war, entspannte sie sich sofort wieder. „Müsst ihr mich so erschrecken? Ich dachte es wäre … was weiß ich wer!“ schimpfte sie mit Remus und Tonks, die wohl durch den Kamin gekommen waren. „Tut mir Leid… aber.. kannst du bitte Tonks helfen? Sie weigert sich, nach St Mungos zu gehen, aber ich meine, dass sich jemand um sie kümmern sollte.“ Der Werwolf sah Hermine bittend-ernst an. „Sicher. Setz dich, ich seh mir das mal an.“ Sie machte die Lampe an und konnte jetzt die blutigen Striemen sehen, die sich über das Gesicht der Hexe zogen. „Es gab einen Kampf?“ fragte sie verwirrt, während sie aus einem Schrank Verbandszeug und ein paar Heilkräuter holte. „Ja.. die Todesser haben Kingsleys Haus angegriffen.. Severus und Ron haben uns gewarnt und so konnten wir rechtzeitig da sein.“ – „War es schlimm?“ Hermine wusste, dass sie Tonks am besten in ein Gespräch verwickelte, damit sie auf jeden Fall bei sich blieb. Die Verletzung sah zwar nicht wirklich kritisch aus, aber bei Fluchwunden wusste man nie. „Naja … das Übliche. Aber ich fürchte ich hab Ron erwischt.. er hat sich zwischen meinen Fluch und Avery geworfen.. ja, kurz darauf hat Sev mich dann erwischt.“ Gab die Hexe zu. Hermine konnte nur lächeln. „Soso.. na, dann haben die Beiden wenigstens wieder ein bisschen Alibi. So, das brennt jetzt ein wenig, aber dann hast du mit ein bisschen Glück keine Narben von der Sache..“ Sie legte einige Blätter auf die Wunden und wickelte danach einen Verband um Tonks Kopf. „So, jetzt kannst du einwandfrei als Mumie durchgehen.“ Hermine grinste. „Danke, Herm. Tut uns Leid, dass wir nicht Bescheid gesagt haben… dann wärt ihr wenigstens informiert gewesen.“ Remus sah ein wenig zerknirscht aus. „Ach was… war vielleicht besser so..“ Die Jüngste ließ den Satz unvollendet, aber die Beiden konnten sich ohnehin denken, was sie sagen wollte. „So? Dann bin ich jetzt also eine Gefahr, dass man mir nicht mal mehr Bescheid sagen kann?“ kam in diesem Moment von Harry, der im Türrahmen lehnte. Hermine drehte sich erschrocken um. „Harry! Seit wann..?“ – „Ich hab ziemlich alles gehört. Und ich frage mich, wozu ich überhaupt noch da bin, wenn mich sowieso jeder über alles im Dunkeln lässt..“ Seine Stimme troff vor Wut. „Hör zu, Harry, es ging heute Abend alles etwas schnell und..“ setzte Remus an, doch Tonks unterbrach ihn. „Ja, Harry, wir haben dich zwar nicht absichtlich nicht benachrichtigt, aber vielleicht war es besser so! Wach endlich auf! Du bist nicht mehr in Hogwarts! Siehst du, was heute mit mir passiert ist? Was jedem von uns jederzeit passieren kann? Wir wollen dich schützen, Harry, solange, bis du bereit bist und eine reelle Chance hast, ein weiteres Treffen mit dem Dunklen Lord zu überleben! Ihn vielleicht töten zu können. Dafür kämpfen wir Tag für Tag. Dafür geben manche von uns ihr Leben! Und wie dankst du es? Indem du hier rumliegst und nichts tust! Dich beschwerst, dass wir dich einsperren!“ Sie holte kurz Luft, ehe sie weitersprach. „Ich weiß, dass du ein sehr guter Zauberer bist, Harry, sonst wärst du wahrscheinlich schon längst tot. Aber ich weiß auch, dass *ich* eine gute Hexe bin. Und was mir vorhin passiert ist, ist mir nicht im direkten Kampf mit dem Lord, sondern im Kampf gegen einen unserer Verbündeten passiert! Wenn Severus gewollt hätte, wäre ich jetzt tot, trotz meiner Kampferfahrung.“ Harry sah sie immer noch wütend an. „Das kommt von dieser Heimlichtuerei! Woher wollt ihr wissen, dass Snape auf unserer Seite steht? Dass *Ron* auf unserer Seite steht?“ stieß er hervor. „*Jetzt* gehst du zu weit!“ Hermine war bei diesem letzten Satz ihres besten Freunds bleich geworden, war jetzt aufgestanden und hatte ihm eine geknallt. „Harry Potter, du solltest es besser wissen! Ron würde alles für dich tun! Er hat seit der sechsten Klasse wie wild Occlumency gelernt, damit er dem Lord nichts verraten kann - um dich zu schützen! Und jetzt lebst du hier, in seinem Fidelius! Und da *wagst* du es, so etwas auch nur von ihm zu denken? Ich bin enttäuscht von dir!“ Sie sah ihn verachtend an. „Wir gehen jetzt wohl besser..“ kam es von Remus und er zog Tonks mit sich Richtung Kamin. „Danke Herm.. für alles.“ Tonks sah die Jüngere – soweit möglich mit dem ganzen Mull um ihren Kopf – dankbar lächelnd an. „Keine Ursache. Mach ich doch gern.“ Auch Hermine lächelte. Erst, als die Zwei verschwunden waren, wurde ihr Gesicht wieder ernst. „So, hast du dich jetzt beruhigt?“ fragte sie dann in Richtung Harry. Der stand einfach nur fassunglos da. Hermine schlug nie jemanden… abgesehen von Draco Malfoy, und auch das war schon Jahre her. „Was..?“ brachte er nur heraus. „Ich hoffte, dich damit zur Vernunft zu bringen. Harry, du musst wieder anfangen, zu trainieren. Du kannst nicht immer nur herumsitzen und dein Schicksal beklagen. Tonks hat leider Recht. Der Orden hat mehr Probleme denn je, und dass du die Zeit verlängerst, indem du nichts tust, ist keine große Hilfe. Dennoch ist jeder von ihnen bereit, dir die Zeit zu geben, die du brauchst. Aber es wäre vielleicht eine Hilfe, wenn du wenigstens was tun würdest. Dann kämst du dir auch nicht so hilflos und nutzlos vor, hm?“ sprach sie sanft auf ihn ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)