Absinth... von SayuriMira (Tränen im Glas) ================================================================================ Prolog: + ...es begann + ------------------------ Immer diese Stimmen... „Lass dich nicht so gehen. Versuch wieder Freude am Leben zu haben. Es geht doch weiter!“, wie oft habe ich solche Sätze schon gehört? Sehr oft – Zu oft… Ja ich war traurig, habe geweint, habe mir gewünscht mit ihnen gegangen zu sein. In ihren Armen zu liegen und wieder ihre Hände in meinem Haar zu spüren. Wie sie mich liebkosten und mich drückten. Plötzlich aus der Welt gerissen. Plötzliche Angst, Trauer, Hass. Ich lief durch Wälder. Wollte einfach weg und mich meinem Leben entziehen. Wollte nicht mehr so weiter machen, wollte doch nur geliebt werden. So wie früher. Doch ich fasste mir ein Herz und versuchte, so wie es mir gesagt wurde, zu lächeln und mein Leben bestmöglich mit Freude zu leben. Ich lächelte. Jeden Tag dieses falsche Lächeln. Bis den Menschen nicht mehr auffiel, dass ich nicht wirklich lachte, sondern eigentlich weinte. Ich hatte nach mehreren Jahren wieder alleine im Wald gesessen, auf einer Lichtung in den Himmel gesehen, dann kamst du. Du nahmst mich in den Arm, halfst mir, mich selbst wieder zu finden, doch ich fand nicht mehr zurück. Meine Seele zerfetzt, mein Herz gebrochen und meiner wahren Gefühle beraubt. Vorsichtig streicheltest du mir über mein blondes Haar, so wie sie es einst taten. Schritte kamen uns näher, du bemerktest sie und sahst mir in die Augen. In ihnen sah ich wie auch in meinen keine wirklichen Gefühle. Sie waren kalt und glichen meinen identisch. Ich spürte abwesend einen leichten Kuss auf meiner Wange und im nächsten Moment, war ich auch wieder alleine. Ich kannte dich nicht, bist mir zum ersten Mal begegnet und alles was von dir zurück blieb, waren dein kalter Blick und eine kleine Flasche. Kurz öffnete ich sie und roch dran, ein stechender Geruch biss in meiner Nase. Ein Geruch, der mich mein restliches Leben lang verfolgen würde. Als ich den Namen, auf dem Etikett las, wusste ich nicht, dass ich ihn nicht das letzte Mal in den Händen halten sollte: ABSINTH! Zu Hause angekommen, wenn man dieses Loch so nennen konnte. Betrachtete ich noch lange Tage dieses kleine Fläschchen, mit den Gedanken bei dir. Warum hast du es mir damals da gelassen? Wenn du doch wusstest, was mit mir passiert… Ich nahm meinen Mut zusammen, hatte mir ein Glas, ein Stück Zucker und einen merkwürdigen Löffel besorgt, der mit Löchern übersäht war. Als diese komisch riechende Flüssigkeit brannte und der Zucker flüssig war, trank ich es und legte mich auf meinen Boden. Die Türen versperrt, dass Fenster weit offen, doch meine Gedanken waren schon längst nicht mehr an diesem Ort… So fingen meine Halluzinationen an und immer öfters warst du mein Begleiter in meinen erzwungenen Träumen. Wann würde ich dich wieder sehen? Wann würdest du mir sagen, wie du mit dieser Flüssigkeit meine Tränen für wenige Momente trocknen konntest? Nachdem mein Glas längst leer war und ich aus meinen Träumen erwachte. War mir sehr schwindelig. Ich hatte durst, konnte aber keines falls gerade stehen. Ich fühlte mich seltsam, sehr seltsam. Keine kraft um mich auf zu richten, keine Kraft um zu lächeln. Aber weinen konnte ich. Weiter weinen, bis meine Augen schmerzten und mich von meiner Trauer für eine Weile ablösten. Langsam konnte ich sitzen und lehnte mich gegen die Wand. In meinen Händen das dünne, durchsichtige Glas, welches sich langsam mit Tränen füllte. Wie immer nachdem ich dieses Zeug trank, diese Flüssigkeit, welche mir einen Augenblick des Glücks bescherte. Alles was ich wollte… „Es war alles gelogen was man dir versprach! Jeder hat dich betrogen, doch ich werde dir helfen. Die Sehnsucht führt uns wieder zusammen und nichts wird uns mehr trennen können. Ich erfülle deine Wünsche.“, … das sagtest du zu mir. Doch da warst du schon nicht mehr zu sehen. Ich vergesse deine Worte nie wieder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)