Hija De La Luna von Sunrisepainter (FW/OC, GW/HG, HP/GW, HP/CC, RW/LB) ================================================================================ Kapitel 10: Der Fast Kuss ------------------------- 10. Der Fast Kuss Vergnügt schlenderten Hope und Cormac zurück nach Hogwarts. Er erzählte ihr ununterbrochen und wild gestikulierend Geschichte und brachte sie immer wieder zum Lachen. Gestern hätte sie es noch nicht für Möglich gehalten, aber sie hatte trotzdem Spaß mit Cormac McLaggen. Sie musterte ihn unauffällig von der Seite. Seine Augen glänzten, als er ihr von einem Quidditschspiel der Wired Birds (seine Lieblingsmannschaft) erzählte, dass er im letzten Jahr mit seinem Vater besucht hatte. »...und dann hat Aaron Johnson bei fünfzig Punkten weniger als die andere Mannschaft den Schnatz gefangen! Das hättest du sehen müssen wie er Klasnic das Ding vor der Nase weggeschnappt hat! Echt irre!« Hope musste grinsen. So begeistert hatte sie ihn noch nie erlebt. »Du scheinst Quidditsch wirklich zu mögen!« »Wer nicht! Demnächst sind Auswahlspiele. Ich will versuchen mich zu bewerben. Als Hüter.« »Na dann viel Glück!« »Danke, aber brauche ich nicht. Kommst du dann zu den Spielen und schaust zu wie ich einem Quaffel nach dem anderen halte?« Er grinste schief. »Nicht ein bisschen eingebildet der Herr!«, lachte sie. »Nö, ich nenne das gesundes Selbstbewusstsein. Also was ist jetzt?« »Ehrlich gesagt war ich noch nie bei einem Quidditschspiel dabei gewesen und ich hatte eigentlich auch nicht vor-« »WIE BITTE? Du warst noch bei keinem Spiel?« »Na und! Ich mag Quidditsch halt nicht besonders!«, sagte sie trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Er starrte sie ungläubig an. »Aber, aber, das ist der beste Sport der Welt!« »Ich halte ihn für sehr brutal und barbarisch!« Er schüttelte ungläubig den Kopf, doch dann breitete sich dieses typische Cormac-Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Dann wird es aber Zeit, dass du eines siehst! Nächste Woche ist das Spiel Slytherin gegen Gryffindor und ich bestehe darauf, dass du bei meinem ersten Spiel dabei bist!« Sie hatten mittlerweile das Schloss erreicht. Filch stand mit seiner Katze Mrs. Norris auf dem Arm vorm Tor und kontrollierte die Schüler. »Mhm, das muss ich mir nochmal überlegen!«, sagte Hope. »Ach komm schon, der Tag heute hat dir doch auch gefallen!«, er sah sie bittend an und klimperte gespielt mit den Wimpern. Wieder lachte sie. »Na gut, das kann ich natürlich nicht abstreiten.« »Siehste!« »Also gut«, gab sie sich schließlich geschlagen, »ich komme zum nächsten Spiel!« »Das ist vernünftig!« Er lachte, doch dann wurde sein Blick ernst. »Also, was denkst du jetzt über mich. Ich habe dich ja schließlich auch nach Hogwarts eingeladen, dass du mich besser kennen lernst!" Sie dachte einen Augenblick nach. »Ich denke immer noch das du ein aufgeblasener, eingebildeter Idiot bist!«, sagte sie und es klang mehr als überzeugend. Er ließ die Schultern hängen. Hope lächelte: »Aber ein lieber, lustiger, aufgeblasener Idiot!« »Echt? Du findest mich lustig?« »Wenn ich es sage!« Er lächelte zurück und für einen Moment standen sie sich schweigend gegenüber. Ihre grauen Augen wurden von seinen grünen in einen Bann gezogen. Warum war ihr noch nie aufgefallen, dass seine Augen eine gewisse Wärme ausstrahlten? Langsam beugte er sich zu ihr hinunter und seine Lippen nährten sich gefährlich Nahe den ihren... Doch wollte sie da? Wollte sie ihn wirklich küssen? Nein! »Stopp!«, sie drückte ihn von sich weg und sah ihn ernst an. »Tut mir Leid Cormac, aber das geht mir viel zu schnell! Lassen wir uns noch etwas mehr Zeit, okay?« Enttäuschung lag in seinem Blick. Und sah sie da auch etwas Ärger? Nein, sie musste sich wohl versehen haben. Er seufzte: »Du hast Recht. Es tut mir wirklich Leid!« »Bist du jetzt sauer?«, fragte sie leise. Er schüttelte den Kopf und lächelte: »Nein, ich kann es verstehen!« Sie erreichten das Holztor. »Wir sehen uns morgen in Zaubertränke!«, meinte Hope zum Abschied. »Ja, bis morgen!« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm wieder einen Kuss auf die Wange. Als Entschädigung. Dann lief sie davon. Cormac starrte ihr mit fiesem Blick hinterher: »Na warte du kleine Zicke! Bald habe ich dich soweit!« Er bemerkte nicht den Schatten, der die ganze Zeit an der Mauer gewesen war und sich nun langsam Richtung Gewächshäuser davon pirschte. Fred hatte seinen Plan noch nicht in die Tat umgesetzt. Er hatte erstmal alles mit George bis ins kleinste Detail besprochen, aber der richtige Zeitpunkt war noch nicht da gewesen. Von Seamus hatten sie erfahren, dass Cormac es fast geschafft hatte Hope zu küssen, sie aber in letzter Sekunde einen Rückzieher gemacht hatte. Fred freute sich ungemein darüber, aber trotzdem hatten die Zwillinge beschlossen kein Risiko einzugehen. Sie würden versuchen die beiden auseinanderzubringen. Doch alles mit der Zeit. Jetzt erst einmal wollte sich Fred um den Trank für Snape kümmern. Er und Hope hatten abgemacht nach Kräuterkunde mit Professor Sprout zu sprechen. Nach dem Unterricht warteten die beiden bis alle Schüler die Gewächshäuser verlassen hatten und gingen gemeinsam zu ihrer Lehrerin, die dabei war ein Paar Blumentöpfe für die nächste Stunde mit den Zweitklässlern zu sortieren. Als Hope und Fred vor ihr stehen blieben, hob sie den Kopf und lächelte die beiden warm an. »Was kann ich für Sie tun, meine Lieben?« »Können Sie uns etwas über das Cytrilluskraut erzählen, Madame?«, fragte Hope eifrig. »Cytrilluskraut! Das ist aber sehr kompliziert! Wo für brauchen Sie die Informationen denn?« »Wir sollen für Professor Snapes Unterricht einen Trank brauen und Cytrilluskraut ist eine der Zutaten!« »Höchst ungewöhnlich! Eigentlich ist das nur ein Kraut zur Heilung von sehr schweren Gehirnkrankheiten. Meistens wird es nur als Gegenmittel des Vergessenheitsszauber angewandt! Was ist das denn für ein Trank, wenn ich Fragen darf?« »Amourosis, der Liebestrank!«, kam es von Fred wie aus der Pistole geschossen. Professor Sprout runzelte die Stirn: »So etwas sollen Sie brauen? Das ist eigentlich ein Trank den nur die ausgebildeten Zaubertränkemeister brauen! Das Professor Snape Ihnen so etwas Schweres aufhalst, also wirklich!« »Können Sie uns denn mit dem Cytrilluskraut weiterhelfen? Wir brauchen es unbedingt und in keinem Buch steht, wo genau es zu finden ist!«, Hope sah die Lehrerin flehend an. »Cytrilluskraut wächst hauptsächlich an düsteren, feuchten Orten und ist nur zu finden bei Vollmond. Das Mondlicht hat eine magische Wirkung, Kinder, dass dürfte Ihnen bekannt sein. Es macht das Cytrilluskraut erst magisch. Ich kenne nur eine Stelle, wo es zu finden sein könnte, aber es ist gefährlich sehr gefährlich!« Hope schluckte und Fred´s Augen begannen zu Glänzen. Er liebte es Gefahren auf sich zu nehmen. »Wo finden wir es?«, die Stimme der Gryffindor klang brüchig. »Im Verbotenen Wald, in einer Felsnische! Ich kann euch auf einer Karte den Weg einzeichnen. Aber ich würde euch raten einen Lehrer mitzunehmen, diese Gegend wird auch Werwolfsgruft genannt. Den Namen könnt ihr euch sicher denken!« »Das heißt es gibt dort Werwölfe!«, stellte Fred sachlich fest. Die Professorin nickte. »W-würden S-sie uns denn be-begleiten, Madame?«, Hope war auf einmal gar nicht wohl zu Mute. Schade, dass Hagrid gerade auf einer Mission war. Sie vertraute den Lehrern klar, aber sie war nicht sicher, ob sie es mit einer Meute Werwölfen aufnehmen könnten. »Ich bedaure sehr, meine Liebe, aber gerade beim nächsten Vollmond habe ich ein Treffen mit meiner Tante Olivia Sprout.« »Achso!«, Hope klang niedergeschlagen. »Aber Sie können sich ja im Lehrerkollegium umhören. Vielleicht hat ja ein anderer Lehrer Zeit! Sie sollten sich jetzt aber sputen! Die nächste Stunde beginnt in zwei Minuten!« Die beiden Gryffindors nickten, nahmen ihre Taschen und machten sich auf den Weg zu Verteidigung gegen die Dunklen Künste. »Von wegen Treffen mit Tante Olivia!«, schnaubte Fred, ,,feige ist die und nichts anderes!« »Und wen sollen wir jetzt fragen?«, Hope machte ein ratloses Gesicht. Fred zuckte die Achseln. »Na Snape, Umbridge und McGonagall scheiden schon mal aus. Lieber würde ich alleine gehen, als mit dem fiesen Snape, der Zicke Umbridge oder der strengen McGonagall!« »Das ist es!«, Fred strahlte übers ganze Gesicht, »du bist ein Genie, Hope!« Sie zog eine Augenbraue hoch: »Was hast du vor!« Er grinste schelmisch: »Wir gehen einfach alleine!« Sie sah ihn schockiert an und verschränkte dann energisch die Hände vor der Brust: »Oh nein! Nie im Leben!« »Warum denn nicht?« »Weil das hirnrissig ist! Du hast doch gehört, was Professor Sprout gesagt hat. Zwei Siebzehnjährige Zauberer werden auf keinen Fall mit Werwölfen fertig! Außerdem riskiere ich lieber eine schlechte Note in Zaubertränke als mit DIR nachts alleine in den Verbotenen Wald zu gehen!« Fred verzog sauer das Gesicht. »Ich dachte diese Lieber-würde-ich-sterben-als-in-deiner-Nähe-zu-sein-Phase hätten wir hinter uns!«, knurrte er. Sie senkte den Kopf: »Schon, aber...« »Du hast Angst!«, stellte er trocken fest. »Hab ich gar nicht!«, fauchte sie und sah ihm dabei in die Augen. »Ach ja und warum zierst du dich dann so?« »Ich hab keine Angst!« »Und warum zitterst du dann so?« »Ich hab keine Angst!« »Wenn du keine Angst hättest würdest du mit mir nächsten Vollmond in den Wald gehen!« »ICH HABE KEINE ANGST!« Grinsend beugte er sich zu ihr vor, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten. »Also was ist jetzt. Kommst du mit?« Sie schluckte. »Ich verspreche dir auch, dass dir nichts passieren wird.« Sie sah ihm tief in die Augen. Sie waren absolut ernst und sie konnte auch keinen Hintergedanken darin entdecken. »Okay!«, flüstert sie, »aber auf deine Verantwortung!« »Toll, aber jetzt sollten wir uns beeilen. Wir sind nämlich schon drei Minuten zu spät und Umbridge wird das gar nicht gefallen!« Zwei Tage später saß Hope gerade beim Frühstück und verspeiste ein Buttertoast, als die Posteulen kamen. Hope beachtete sie nicht. Sie bekam nie Post, außer von ihrer Mutter und die hatte erst gestern geschrieben. »Hey Hope ich glaub die will zu dir!«, meinte Alicia die neben ihr saß und deutete auf ein graues Käuzchen, dass genau auf Hope zusteuerte. Interessiert hob die Blonde den Kopf und sah gerade noch wie die Eule direkt in das Müsli von Lee Jordan klatschte. Die Hälfte bekam er dabei auf seinen Umhang. »Meine Güte, die ist ja fast so schlau wie Errol!«, lachte George neben ihm. »Vielleicht sollten sie den dummen Viechern mal fliegen beibringen!«, schimpfte Lee, während er mit seinem Zauberstab den Tisch und sich selbst von dem Müsli befreite. Hope hatte das Käuzchen währenddessen aus der Müslischale und von dem Zettel an ihrem Bein befreit. Das Federvieh, das sich von dem Schock schon wieder erholt hatte, erhob sich in die Luft und flog dann schimpfend davon. »Von wem ist denn das?«, Alicia beugte sich interessiert zu Hope hinüber. »Keine Ahnung!«, hoffend, dass die Nachricht nicht wieder von ihrem Vater stammte, faltete Hope das Stückchen Pergament auseinander. Die Tinte war durch die Milch verlaufen, aber man konnte es trotzdem noch lesen. »Treffen vier Uhr. Bibliothek rechter Tisch, linke Ecke. C.M.« »C.M.? Wer ist das denn?«, wunderte sich Alicia. Hope grinste. Sie wusste ganz genau von wem die Nachricht stammte. »Du brauchst nicht alles wissen, meine liebe Alicia!«, sagte sie geheimnisvoll und ließ den Zettel in ihrer Rocktasche verschwinden. Alicia zuckte bloß mit den Schultern. Pünktlich um vier saß sie an dem angegebenen Tisch in der Bibliothek und wartete. Sie ließ ihre Blicke durch die Gegend wandern und machte sich ein Bild. An einem Tisch direkt gegenüber von ihr, saß wie immer Hermine. Sie schrieb angeregt an einem ihrer Aufsätze und wickelte dabei gedankenverloren eine Strähne ihres braunes Haares um den Finger. Das war so eine Macke von ihr, die Hope schon länger aufgefallen war. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen und stutzte. George Weasley saß an einem anderen Tisch, hatte ein Buch hochkant vor sich aufgestellt und gab vor zu lesen, doch wenn man genau hinsah, merkte man das seine Augen auf etwas ganz anderes gerichtet war. Unentwegt starrte er Hermine Granger an. Hope konnte nicht anders, sie kicherte leise. Das hätte sie nie im Leben gedacht. George Weasley stand auf Hermine. Wie niedlich. Dann wurde sie aber abgelenkt, als sie Freds Stimme hörte: »Hi McLaggen, na wie geht´s?« »Gut, Weasley und dir?« Hinter und neben Hope befanden sich nur Regale. Die beiden mussten sich also auf der anderen Seite der Bücherwand befinden. Eigentlich hatte sie nicht vor zu lauschen, aber wenn die beiden auch so laut sprachen? »Auch und wie war dein Wochenende?« »Nun, Weasley. Wie du sicher mitgekriegt hast, war ich mit Shycates in Hogesmead!« »Oh, musstest du ihr dafür Geld bieten oder ist sie freiwillig mitgegangen?« »Nicht das es dich was angeht, Weasley, aber sie ist freiwillig mitgegangen!« »So?« »Ja und nicht nur das! Ich hätte sie beinahe geküsst!«, Cormacs Stimme klang so selbst zufrieden, dass Hope am liebsten über´s Regal gesprungen wäre und ihm eine verpasst hätte, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was danach kam. »Aber nur beinahe!« »Papperlapapp, die ist doch schon voll heiß auf mich! Es dauert nicht mehr lange und sie liegt mir zu Füßen! Dann habe ich meine Wette gewonnen und ihr dürft für mich die Hausaufgaben machen!« Hope begann am ganzen Körper zu zittern. Die letzten Bruchstücke von Cormacs Aussage schossen ihr noch einmal durch den Kopf. [style type="italic"]„heiß auf mich“ „nicht mehr lange“ „Wette gewonnen“[/style] Tränen traten ihr in die Augen. Dieser Heuchler! Alles was er gesagt oder getan hat, war nicht, weil er sie mochte. Oh nein! Er hatte eine Wette mit Fred am Laufen! Unendliche Wut kochte in ihr hoch. Immer noch zitternd sprang sie auf, wischte sich die Tränen aus den Augen und lief um die Regale herum. Da stand er! Lässig gegen einen Tisch gelehnt! »DU!«, schrie sie und deutete mit bebendem Finger auf ihn. Erschrocken sah er sie an. »H-Hope!«, seine Stimme zitterte. »DU ELENDER BASTARD! ALLES WAR NUR SHOW! DAS TREFFEN IN HOGESMEAD! ALLES EINE LÜGE! WEI?T DU WAS DU BIST? EINE MARDE! EIN DRECKSACK!« Klatsch! Und schon hatte sie ihm eine geklebt! »GLAUB JA NICHT, DASS ICH MICH JE WIEDER AUF DICH EINLASSE!«, jetzt begann sie Richtig zu heulen und bevor Cormac oder Fred ihre Tränen sehen konnten, war sie auf und davon. »Hey was ist denn los?«, fragte Angelina besorgt, als Hope total durch den Wind und weinend den Schlafsaal betrat. »I-ich m-möchte n-nicht darüber reden!«, schluchzte sie und ging zu ihrem Bett. »Wirklich nicht?« Hope schüttelte den Kopf, kniete sich auf den Boden und zog ihren Gitarrenkoffer unterm Bett hervor. Musik! Das war das heilende Mittel, was sie jetzt brauchte. Ende von Kapitel Zehn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)