Hija De La Luna von Sunrisepainter (FW/OC, GW/HG, HP/GW, HP/CC, RW/LB) ================================================================================ Kapitel 26: Eine Straße in London --------------------------------- 26. Eine Straße in London »Auf wessen Besen soll ich mich setzen?«, fragte Hope mit gedämpfter Stimme. Es hatte nicht mal sieben Minuten gedauert ihre Sachen zu packen. Sie hatte ihren Koffer erst gar nicht richtig ausgeräumt, als sie hier angekommen war. Irgendwie hatte sie es auch geschafft, die beiden Zwillingsdrachen, ohne das Fred und George es merkten, mit zu verstauen. Hermine hatte ihr ihren Koffer auf Buchgröße klein gezaubert, sodass Hope ihn sich mühelos unter den Arm klemmen konnte. Nun stand sie in ihrem schwarzen Anorak gehüllt mitten im Zimmer und sah die Zwillinge fragend an. »Bei mir ist noch Platz«, meinte Fred schlicht. Hope nickte. Sie hatte schon damit gerechnet, dass sie bei ihm mit fliegen musste. »Willst du das dort nicht mitnehmen?«, fragte George und deutete auf das schwarze Kleid vom Abendessen mit den Malfoys, das einsam und verlassenen im Kleiderschrank hing. Die Blonde schüttelte heftig den Kopf. »Ich hasse Kleider!«, und mit diesen Worten schloss sie die Tür des Kleiderschrankes so leise wie möglich. Aus den Augen aus dem Sinn. »Ihr startet also zuerst«, meinte Fred an Hermine und George gewandt. »Alles klar, Brüderchen«, meinte George und schwang sich auf seinen Besen. Hermine zögerte etwas. »Muss das denn sein?«, murrte sie. »Man kann hier eben nicht apparieren und den Fort Angelina haben wir dank Ron auch nicht mehr«, meinte Fred, »also stell dich nicht so an. Fliegen ist eins der wunderbarsten Dinge auf dieser Welt.« Hermines Gesichtsausdruck nach zu urteilen war sie da ganz anderer Meinung, doch anstatt sich weiter zu beschweren, nahm sie ihren Platz wieder hinter George ein. Sie klammerte sich an ihm fest und schickte noch ein Stoßgebet zum Himmel, bevor sich die beiden abstießen, für einen Augenblick einige Zentimeter über den Boden baumelten und schließlich durch das große Fenster in die Nacht entflohen. »Ich erinnere mich stark an deine Flugversuche in der ersten Klasse, also halt dich lieber gut fest und schau nicht hinunter«, grinste Fred. Hope verdrehte die Augen: »Ich hatte meine Flugangst fast verdrängt, vielen Dank!« Fred Weasley hatte Recht. Damals, in der ersten Klasse, war es nur Madame Hooch zu verdanken, dass Hope nicht ohnmächtig vom Besen gefallen war. Die Lehrerin kannte ihre Schüler und hatte Hope schon nach einem Meter Höhe mit einem Zauberspruch auf den Boden zurückgeholt. Als sie daran zurückdachte, wurde ihr wieder etwas mulmig zu Mute. »Na, los setzt dich schon«, meinte Fred ungeduldig, der schon auf seinem Besen saß. Mit einem tiefen Seufzer kletterte Hope etwas ungelenk hinter ihren Klassenkameraden. Etwas unbeholfen hielt sie sich an ihm fest. »Alles klar?« »Ja«, kam es schwach von ihr. »1...«, zählte Fred an, »...2..3!« Sie stießen sich ab. Als der Besen sich erhob, drehte sich Hopes Magen um. Sie kniff die Augen zu und schon spürte sie wie sie aus den Zimmer flogen. Die kalte Nachtluft schlug ihr entgegen und sie fröstelte kurz. Der Besen beschleunigte und Hope klammerte sich krampfhaft an dem Weasley fest. Ihr Haar wurde von dem Gegenwind erfasst und peitschten ihr um den Kopf. »Nur nicht hinunter schauen!«, brüllte Fred ihr entgegen. Im selben Moment, als er die sagte, tat sie es auch und sie bereute es gleich wieder. Der Boden befand sich mindestens zehn Meter unter ihnen. Schnell schloss sie die Augen wieder. Es dauerte einige Minuten, da rief Fred: »Gleich haben wir Broadstairs verlassen!« »Was? So schnell schon?«, rief sie zurück. »Tja, Weasley- Airline ist die beste Flugbesen- Reisegesellschaft des Jahrhunderts«, lachte er. Sie wollte gerade etwas erwidern, da fuhr etwas wie ein Blitz in sie. Ihre Beine fühlten sich auf einmal ganz taub an und ihr Atem schien sich zu beschleunigen. Es kam ihr vor wie ein Schwächeanfall. Ihr wurde schwarz vor Augen und hätte sie sich nicht im letzten Moment an Fred geklammert, wäre sie vielleicht vom Besen gefallen. So schnell es gekommen war, war es auch schon wieder verschwunden. »Was ist los?«, brüllte Fred besorgt über seine Schulter, dem das natürlich nicht entgangen war. »I-ich glaub, das war nur die Höhenangst«, stammelte Hope und schloss wieder die Augen. Sie wusste das es nichts mit ihrer Höhenangst etwas zu tun hatte, aber sie konnte auch nicht sagen, was genau es gewesen war. Es schien nichts Gutes zu bedeuten. Sie drückte ihr Gesicht in Freds Rücken und wünschte sich nichts sehnlichster, als das sie endlich wieder festen Boden unter ihren Füße hatte. Und das weit, weit weg von Broadstairs. Der Rest des Fluges verlief zu Glück einigermaßen glimpflich. Schon bald hatten sie George und Hermine eingeholt. Bald wurde Hope müde. Manchmal, wenn man viel Stress und Leid hinter sich hatte, dann fiel man in ein Loch der Erschöpfung und kam an einen Punkt an, an dem man einfach einschlief. Egal wo man war. Dies passierte auch Hope. Das letzte was sie wahrnahm war der endlos scheinende Sternenhimmel und der helle Mond, ehe sie in einen leichten Schlaf fiel. »Hope?«, hörte sie eine Stimme von weit entfernt rufen. Verschlafen öffnete die Augen und blinzelte durch die Augenlider. Es mussten einige Stunden vergangen sein, denn der Morgen graute. Auch die Luft schien auf einmal kälter zu sein. Schlotternd vergrub sie sich noch etwas mehr in ihrem Anorak. »Bist du wach?«, fragte Fred vor ihr. Doch anstatt ihm zu antworten, fragte sie nur: »Wann sind wir da?« »Es dauert nicht mehr lange. London kann man von hier aus schon sehen«, meinte er. Trotz ihrer Höhenangst, lugte sie über seine Schulter. Tatsächlich, vor ihnen befand sich eine Stadt, durch die sich ein großer Fluss, die Themse, schlängelte und wenn sie die Augen zusammenkniff, konnte sie sogar den Big Ben erkennen - London! Die Ausblick war einfach so wunderschön, dass Hope für einen Moment vergaß, dass sie sich mehrere Meter über dem Erdboden befand. Doch diese Erkenntnis holte sie im selben Moment ein, als Fred den Besen scharf nach rechts riss. Hope schrie kurz auf und hielt sich dann wieder krampfhaft an ihm fest. Die ersten Dächer waren schon unter ihnen zu sehen und Hope kam eine Frage in den Sinn die ihr schon lange durch den Kopf spukte: »Fred, was ist eigentlich mit den Muggeln? Die können uns doch sehen oder nicht?« »Kein Angst«, beruhigte er sie, »als du geschlafen hast, hat Hermine einen Unsichtbarkeitszauber gesprochen. Er hält zwar nicht lange an, aber bis zum Grimmaudlplatz reicht es allemal.« Die Blonde nickte erleichtert. »Guck mal da unten ist Westminster Abbey«, rief Fred. »Ich glaub ich schau lieber nicht hinunter!« Er lachte. »Du könntest glatt Quidditschspielerin werden!« »Was?«, rief sie verdutzt. »Ja, bei den Slytherins!« Dafür bekam er von Hope einen Knuff in die Seite. Sie wusste das er wieder dieses typische Weasley- Grinsen im Gesicht trug. Und dann verlor der Besen plötzlich an Höhe. »Was ist denn jetzt los?«, fragte Hope panisch. »Wir landen«, kam auch prompt die Antwort und der Boden kam in rasender Geschwindigkeit immer näher. Hope kniff schnell wieder die Augen zusammen. »ACHTUNG! WIR SETZEN AUF!«, brüllte Fred und kaum hatte er diese Warnung gerufen, schleiften ihre Füße auch schon über Stein. Sie wurden langsamer und blieben plötzlich so abrupt stehen, dass Hope das Gleichgewicht verlor und nach vorne stolperte. Dabei riss sie Fred mit und die beiden landeten unsanft auf dem Asphalt. Stöhnend rappelte sich Fred wieder auf und fuhr sich durch das rote Haar. Hope rieb sich fluchend die Hand. Sie hatte eine Schürfwunde, die wie verrückt brannte. Etwas eleganter setzten Hermine und George neben ihnen auf. »Alles klar bei euch?«, fragte George sofort. »Ja, aber die Landung war nicht geplant«, meinte Fred, klopfte sich den Staub von der Hose und blickte dann Hope entschuldigend an bevor er ihr wieder auf die Beine half, »sorry!« »Schon gut«, murmelte sie und nahm dann das erste Mal ihre Umgebung war. Sie waren mitten in London gelandet. Da es noch früh am morgen war, war auf der kleinen, dunklen Straße auf der sie sich befanden. »Grimmauldplatz« las Hope auf einem verblassten Straßenschild. Diese Gegend sah nicht gerade sehr einladend aus. Die Häuser waren eintönig grau und standen dicht an dicht. »Ich sehe aber keine Hausnummer 12«, sagte Hope und kniff irritiert die Augen zusammen. Zwischen dem Haus mit der Nummer 10 und der Nummer 14, stand gar kein Haus. »Vertrau uns einfach«, lächelte Hermine, nahm ihre Hand und ging auf die Stelle zu, wo sich Haus 10 und 14 berührten. Für einen Moment glaubte Hope, Hermine würde sie bloß veralbern, aber da selbst Fred und George ernste Gesichter machten und Hermine nicht der Typ war, der andere anschwindelte, wartete sie geduldig ab. Plötzlich schoben sich die Fassaden der beiden Häuser auseinander und - Hope traute ihre Augen nicht - ein anderes Haus schob sich dazwischen. Obwohl es auf die gleiche Weise gebaut war wie seine Nachbarn, schien dieses Haus viel älter und auch dunkler zu sein. Die Fenster waren so verstaubt, als hätte man sie seit fünfzig Jahren nicht mehr gereinigt. Wären im Staub auf der Treppe zur Haustür nicht frische Fußspuren gewesen, dann hätte man glauben können, dass das Haus seit Jahren nicht mehr betreten worden war. Gefolgt von Fred und George betraten Hermine und Hope das Haus. Dunkelheit und ein muffiger Geruch war das erste was Hope entgegen schlugen. Orientierungslos taumelte sie hinter ihrer Freundin her und zuckte zusammen, als hinter ihr die Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Langsam begannen sich ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sie standen in einer großen Halle. Rechts führte ein Treppe ins Obergeschoss und auf der linken Seite befand sich ein Kleiderständer, der fast unter dem Gewicht der Jacken und Umhänge zusammenbrach. »Hättest du die Tür nicht ein wenig leiser schließen können. Wir wollen niemanden wecken«, zischte George seinem Bruder zu. Doch diese Warnung kam eindeutig zu spät. »Was soll das den hier bitte werden?«, flüsterte eine aufgebrachte Stimme von oben herab. Molly Weasley stand mit den Händen an der Hüfte am Treppenabsatz und funkelte wütend zu ihnen hinunter. »Na super!«, flüsterte George. Seine Mutter kam die Treppe herunter. »Wo wart ihr? was fällt euch ein mitten in der Nacht abzuhauen. Von euch ist das ja nichts neues, aber dir Hermine, dir hätte ich ein wenig mehr Verantwortung zu getraut«, wisperte Molly und musste sich wirklich beherrschen nicht laut los zu schimpfen. »Es tut uns Leid, Mrs Weasley, aber Hope war in Schwierigkeit«, entschuldigte sich Hermine mit gedämpfter Stimme. Erst jetzt schien Molly das blonde Mädchen mit der Brille aufzufallen. »Aber Liebes, bist du nicht das Mädchen damals vom Bahnhof?«, fragte Molly und ihre Stimme klang mit einem Mal ganz zärtlich. Hope nickte bloß. »Also gut, wir werden nachher nochmal darüber reden. Fred! George! Hermine! Ihr geht jetzt ins Bett!«, sagte sie streng und als Fred protestieren wollte, fügte sie im scharfen Ton hinzu, »sofort!« Mit gesenkten Köpfen schlurften die Zwillinge die Treppe hoch. »Sofort!«, hörte Hope George seine Mutter nachäffen. Hermine schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln und folgte dann den Jungen ins Obergeschoss. Etwas verlassen stand Hope vor Mrs Weasley in der Eingangshalle. »Neben dem Esssaal steht noch ein kleines Zimmer frei. Darin können Sie sich noch etwas erholen, meine Liebe. Und morgen erzählen Sie dann, was vorgefallen ist«, sagte Molly sanft und zeigte Hope einen kleinen Raum mit bloß einem kleinen Fenster. Dort standen bloß ein Bett, ein Tisch und ein Schemel. Mit einem Zauber bereitete die Frau das Bett. Hope gähnte. Erst jetzt merkte sie wie müde sie war. »Vielen, lieben Dank und sagen Sie doch ruhig „Du“ zu mir, Mrs Weasley«, lächelte Hope freundlich. »Gut, dann nenne du mich auch Molly und jetzt schlaf schön«, meinte die Frau mit einem warmen Lächeln und verschwand aus dem Raum. Hope setzte sich aufs Bett und schaute sich um, auch wenn es nicht so groß war wie ihr Zimmer bei ihrem Vater, so fühlte sie sich in diesem Raum mitten in einem dunklen Haus sicherer und mehr zu Hause, als dort. Nett, diese Mrs Weasley, dachte sie noch bevor sie samt Bekleidung vor Erschöpfung auf dem Bett einfach einschlief. »Schon wieder so ein Satansbraten, man könnte meinen, dass hier wäre eine Kinderheim. Schlammblüter, Verräter, Abschaum...wenn das nur die Meisterin wüsste!« Erschrocken schlug Hope die Augen auf. Sie dachte die Weasleys wären eine überaus gastfreundliche und nette Familie. Wer konnte so abfällig von ihnen nur reden? Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken. Ein kleines, hässliches Wesen stand in ihrem Zimmer und schaute sie aus seinen gelben Augen grimmig an. Es trug Kleidung aus alten, zerschlissenen Handtüchern und Bettlaken und in seiner knorrigen Hand hielt es ein altes Staubtuch. Hope wusste, dass dies ein Hauself war. Sie war noch nie einem begegnet. Schnell setzte sie sich auf und fragte: »Wer bist du?« Zu mehr war sie nicht im Stande. »Wer ich bin fragt sie«, sprach der Hauself mehr zu sich selbst als mit dem jungen Mädchen, »als ob sie das was angehen würde, dieser Göre. Verprügeln sollte man sie für diese Frechheiten. Aber Kreacher darf ja keine Kinder mehr schlagen, nein, dass hat ihm der Meister verboten, dieser Verräter. So ein Abschaum in unseren Haus, Herrin, Kreacher schämt sich ja so...« Er schüttelte den Kopf und schlenderte dann weiter leise mit sich redend und fluchend davon. Hope starrte der Kreatur einen Moment nach, ehe sie aufstand und auf den leeren Flur trat. Ihre Armbanduhr zeigte zehn vor zehn Uhr morgens an. Jetzt müsste doch schon jemand wach sein. Und tatsächlich: Aus einem Raum tönten verschiedene Stimmen. Hope ging ihnen nach und landete schließlich in einer Art Küche. Es befanden sich mehrere Menschen in dem Raum. Molly Weasley stand am Herd und briet Pfannkuchen fürs Frühstück. Ihr Mann, Arthur Weasley, saß mit einer Armbinde am großen Tisch und unterhielt sich leise mit zwei Männer. Den einen erkannte Hope. Es war Professor Lupin, der vor zwei Jahren Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet hatte, aber dann aus persönlichen Gründen gekündigt hatte. Den anderen Mann hatte Hope schon mal im Tagespropheten gesehen, aber an seinen Namen konnte sie sich nicht mehr erinnern. Etwas weiter entfernt von ihnen saßen Hermine und Ginny, die vergnügt miteinander plauderten und ihnen Gegenüber von ihnen lag ein ärmlich aussehender Mann auf der Tischplatte und schnarchte. Als Hope den Raum betrat, waren alle Augen auf sie gerichtet. Hermine war die erste, die sie anlächelte und zu sich winkte. Schnell rutschte Ginny zur Seit, sodass sich Hope zwischen sie setzen konnte. »Hast du gut geschlafen, meine Liebe?«, fragte Mrs Weasley vergnügt. Hope lächelte: »Ja, vielen Dank!« »Sie sind also der Neuankömmling, Miss Shycates, das hätte ich nun nicht gedacht«, schmunzelte ihr ehemaliger Professor. »Guten Morgen, Professor Lupin. Schön Sie mal wieder zu sehen«, sagte Hope höflich und stand auf um ihm noch einmal die Hand zu geben. »Schön dich mal kennen zu lernen, Hope«, im Gegensatz zu seiner Frau sprach Mr. Weasley sie gleich beim Vornamen an, aber auch er schüttelte ihr freundlich die Hand. »Darf ich vorstellen: Das ist Kingsley Shacklebolt!«, Hope schüttelte nun auch dem dunkelhäutigen Zauberer die Hand. Er musterte sie: »Du bist also die Tochter von Feraye?« Sie blickte ihn mit großen Augen an: »Sie kennen meine Mutter?« Er lachte: »Ja, wer kennt sie nicht. Traurig was mit ihren Eltern war und dann auch noch das Pech mit ihrem Mann«, er schüttelte traurig den Kopf. »Genug Kingsley, das reicht jetzt. Lass sie das Mädchen doch erstmal essen«, Mrs Weasley schob sie zurück zwischen Ginny und Hermine und stellte einen Berg Pfannkuchen vor ihr hin. Sollte sie die alle essen? Plötzlich hörte man wie die Haustür geöffnet wurde, etwas umfiel, mit einem lauten Krachen auf den Boden knallte und jemand lautstark zu fluchen begann. Mrs Weasley verdrehte die Augen; »Tonks!« Kurze Zeit später wurde die Tür zur Küche geöffnet und eine junge Frau trat ein. Sie hatte kurzes, violettes Haar, dass ihr wild vom Kopf ab standen. Sie war wohl gerade auf einem Besen geflogen. »Tut mir Leid, Molly, ich habe schon wieder den Kleiderständer umgeworfen«, entschuldigte sie sich und fuhr sich durch das kurze Haar. »Ach das macht doch nichts«, sagte Mrs Weasley, während Ginny und Hermine leise kicherten. »Das ist übrigens Nymphadora Tonks«, wandte sich Molly nun an Hope, »Tonks, das ist Hope Shycates, sie ist eine Freundin von Hermine, Fred und George und für einige Tage zu Besuch!« Nymphadora Tonks nickte ihr grinsend zu: »Nenne mich einfach Tonks, meinen Vornamen kann ich nicht ausstehen!« Hope nickte. Dann wandte sie sich leise an Hermine: »Zwei Fragen: Wer war diese seltsame Hauself, der mich heute morgen geweckt hat und warum sind hier so viele Leute?« »Kreacher ist nicht seltsam. Er war nur etwas zu lange alleine«, erklärte Hermine. »Das sagt sie nur, weil sie Mitleid mit Hauselfen hat«, mischte sich Ginny ein und fing sich einen bösen Blick seitens Hermine ein. »Na und? Wenn sich solche Wesen nicht selber währen können, weil sie zu viel Angst davor haben, dann muss man ihn eben helfen. Egal ob man sie mag oder nicht«, erklärte die Brünette. »Hast du nicht vor einigen Jahren mal so eine Gruppe gegründet?«, erinnerte sich Hope. Hermine nickte begeistert: »Ja, genau, den B.Elfe.R., den Bund für Elfenrechte. Möchtest du vielleicht beitreten?«, fragte sie eifrig. »Gib´s auf Hermine, dabei wird niemand mehr mitmachen«, sagte nun Ron, der gerade mit Harry die Küche betrat und ihren letzten Satz gehört hatte. »Nur weil ihr euch nicht für die Elfen stark macht, heißt das nicht, dass gleich jeder genauso ignorant ist, Ronald!«, brauste Hermine auf. Ron verdrehte die Augen und Harry grinste. Hope seufzte: »Also gut Hermine, was muss ich denn machen, wenn ich helfen will?« Begeistert begann die Jüngere ihr zu erzählen, wie man den Hauselfen half. Ron schüttelte nur den Kopf und sagte zu der Blonden: »Ich hoffe du weißt, worauf du dich da eingelassen hast.« »Und was ist nun mit meiner zweiten Frage?«, meinte Hope, als Hermine geendet hatte. »Das erzählen wir dir später, wenn wir alleine sind«, sagte Hermine kurz angebunden und Hope gab sich damit erstmal zufrieden. Im Laufe des Tages wurde das Haus immer lebendiger. Bald waren auch die Zwillinge auf den Beinen und unterhielten das Haus mit ihren Streichen und Streiten mit ihrer Mutter. Etwas später erschien auch noch Mad-Eye Moody und Bill Weasley, die Hope ebenfalls freundlich begrüßte. Hope unterhielt sich gerade mit Fred über ihren gemeinsamen Zaubertrank, als noch jemand den Raum betrat. Hope kannte ihn bereits ebenfalls aus dem Tagespropheten, allerdings als einen Schwerverbrecher. Sirius Black. Er setzte sich neben Lupin und erst dann hob er seinen Kopf und sah den neuen Gast direkt an. Die beiden starrten sich an und Hope schluckte. Dieser Mann war einer der besten Freunde ihrer Mutter damals in Hogwarts gewesen. Sie hatten sich sehr nah gestanden. »Irgendwoher kenne ich dich«, sagte er schließlich und musterte sie, »sind wir uns schon einmal begegnet?« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist Hope, die Tochter von Feraye Shycates, oder für uns einfach nur Ray Walton«, erklärte Lupin. Es war mucksmäuschenstill im Raum. Sirius sah sie wie hypnotisiert an, dann stand er auf und gab ihr die Hand. »Sirius Black!« »Ich weiß!« Schweigen. »Wie geht es deiner Mutter? Habe lange nichts mehr von ihr gehört.« »Ganz gut.« An seinem Gesicht konnte sie erkennen, dass er sie noch etwas Fragen wollte, aber schließlich setzte er sich wieder und begann still sein Frühstück zu essen. Bald setzte auch das Gerede der anderen wieder ein. Nur Hope redete nicht weiter. Ihre Gedanken schweiften davon. Sie hatte Sirius Black schon immer treffen wollen. Er war ein Teil aus der Vergangenheit ihrer Mutter und sie wusste das es ihm zum Teil zu verdanken war, dass Feraye nie die Hoffnung aufgegeben hatte. Ihre Mutter konnte nie glauben das er die Potters ermordet hatte und sie hatte Recht behalten. Hope selbst wusste nie was sie von diesem Mann halten sollte, aber seit sie von Hermine die Wahrheit wusste, empfand sie Mitleid mit ihm. Er konnte sich nicht mehr auf der Straße blicken lassen und nur weil er von einem seiner engsten Freunde verraten worden war. Nachdem Frühstück bestellte Mrs Weasley alle unter achtzehn in die Eingangshalle. »Wir sind gerade dabei das Haus etwas wohnlicher zu machen. Gerade vor Weihnachten. Ich hoffe du wirst uns etwas zur Hand gehen«, erklärte Mrs Weasley Hope. »Aber natürlich doch«, lächelte die Blonde. Es war ganz gut mal wieder eine Aufgabe zu bekommen. Das lenkte ab. »Harry, Ron, Hermine und Ginny ihr werdet das Wohnzimmer abstauben und von allem Ungeziefer befreien. Hier steht alle drin«, Mrs Weasley gab ihnen ein Buch und die vier zogen ab. »Ihr drei werdet euch um die Eingangshalle kümmern. Ich glaube in dem Schrank ist ein Irrwicht, aber seit vorsichtig«, mahnte sie. »Natürlich, alles wird zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigt«, sagten die Zwillinge im Chor und salutierten vor ihrer Mutter. Diese schüttelte nur den Kopf und ging dann davon. »Zuerst den Irrwicht?«, fragte George in die Runde. Die anderen beiden nickten bloß. »Wer will zuerst?«, fragte Fred, als sie vor dem Schrank standen. Er ruckelte etwas. »Ich kann ja nicht«, meinte Hope, die sich jetzt erst wieder daran erinnerte, dass sie ja keinen Zauberstab mehr hatte. Fred nickte und als sein Bruder nur mit den Schultern zuckte seufzte er: »Also gut, immer der, der fragt!« Damit zog er seinen Zauberstab und stellte sich vor den Schrank. Hope und George wichen etwas zurück. »Alohomora!«, auf Freds Spruch hin, klackte das Schloss und quietschend schwang die Tür auf. Mit angespannten Atem, wartete Hope auf das, was ihm am meisten Angst einjagte. Ende von Kapitel Sechsundzwanzig Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)