Hija De La Luna von Sunrisepainter (FW/OC, GW/HG, HP/GW, HP/CC, RW/LB) ================================================================================ Kapitel 40: Das Haus der Waltons -------------------------------- Das Haus der Waltons Eine jüngere Version ihrer Mutter verließ gerade das Haus ihres Vaters in Broadstairs. Hope rieb sich die Augen um sicher zu stellen, dass ihr Verstand ihr keinen Streich spielte. Doch es war wirklich Feraye Shycates, oder eher gesagt Feraye Walton, nicht älter als Hope selbst. Sie zerrte einen schweren Koffer hinter sich her und warf einen düsteren Blick zurück in die Eingangshalle. »Und rechnet ja nicht damit, dass ich vor Schulbeginn nochmal zurück komme«, brüllte Feraye noch bevor sie die Eingangstür hinter sich zu warf und den Weg, vorbei an Hopes Versteck, Richtung Dorf schritt. Kurz bevor sie das Anwesen verließ, blieb sie nochmal stehen und guckte sich nach allen Seiten um. Dann zog sie ihren Zauberstab aus der Manteltasche und murmelte etwas mit dem Stab auf den Koffer gerichtet. Plötzlich konnte sie das große Ding ohne große Mühe stemmen. »Sie ist also schon volljährig«, dachte Hope. Wenn sie anscheine in der Vergangenheit gelandet war, musste es einen Grund dazu geben, warum sie gerade einen Rückblick auf die Zeit vor dem letzten Schuljahr ihrer Mutter geboten bekam. Nachdem sie noch einen Blick auf das Haus geworfen hatte, folgte sie Feraye unauffällig. Zum Glück war in dem kleinen Städtchen so viel los, dass ihre Mutter die Verfolgerin nicht zu bemerken schien. Und zum Glück kannte sich Hope in Broadstairs schon etwas aus. Sie hatte immer noch keinen Schimmer, was ihre Mutter vor hatte. Und wer waren die Leute gewesen, vor denen sie so unfreundlich Abschied genommen hatte? Ihr zukünftiger Ehemann und Hopes Vater, Humphry Shycates, und dessen Familie? War etwas vorgefallen? Vor lauter Gedanken hätte sie fast übersehen, dass ihre Mutter vor einem der Geschäft stehen geblieben war. Colins Kingdom? Hope erinnerte sich, dass sie in diesem Laden ihre Weihnachtsgeschenke für Fred und George gekauft hatte. Aber was wollte ihre Mum in dem Antiquitätenladen? Ihr blieb nichts anderes blieb als selbst den Laden zu betreten. Zum Glück schien Mr. Colin gerade im Lager zu sein. Schnell belegte sie die Türglocke mit einem Zauber und huschte so unauffällig wie möglich durch die Tür. Im Laden sah sie sich nach einem Versteck um und entdeckte einen alten Kleiderschrank, der gerade groß genug für sie zu sein schien. Sie ließ die Tür einen Spalt offen, sodass sie gerade noch so Ferayes blonden Haarschopf hinter einem der Regale erkennen konnte. Ihre Mum begutachtete anscheinend die Sachen, die auf der Ladentheke zu finden waren. Ob dort schon die Glasperlen lagen, die auch Hope bei ihrem Besuch gesehen hatte? Sie zuckte zusammen als sie ein leises Klingel hörte. Doch es war nur ihre Mum, die die Tischglocke betätigt hatte. »Mr. Colin? Sind sie da?«, fragte sie laut. »Ach Raye, ich komme sofort«, kam eine bekannte Stimme zurück. Der Ladenbesitzer schien also ihre Mum gut zu kennen. Ob sie öfters hier etwas kaufte? Hope konnte sich das gut vorstellen, denn immerhin hatte ihre Mutter schon immer ein Faible für alte Sachen gehabt. Wenig Minuten später erschien Mr. Colin hinter der Ladentheke. Er schien sich in den letzten Jahren nicht sehr verändert zu haben. Sein Haar war damals schon grau und er trug eine runde Brille. Doch bei genauem Hinsehen, waren dort weniger Falten in seinem Gesicht. Sein Lächeln war aber genauso warm wie es auch Hope kennen gelernt hatte. »Du bist sicher hier um deinen Plattenspieler abzuholen, oder?« »Ja, aber eigentlich gehört er nicht mir, sondern Lily.« »Ach, dem rothaarigen Mädchen, dass dich im letzten Sommer besucht hat?« »Genau«, Feraye lächelte und Hope wusste, dass sie wahrscheinlich über Lily Potter, Harrys Mutter sprachen. »Wie geht es deinen Freundinnen? Besuchst du sie dieses Mal?«, er schaute fragend auf ihren Koffer. Ferayes Lächeln erstarre und sie seufzte tief: »Nein, eigentlich sollte Scarlet nächste Woche zu mir kommen, aber ich hab es zu Hause nicht mehr ausgehalten. Sie wissen ja wie speziell meine Eltern sind.« Mr. Colin schob sich seine Brille zurück auf die Nasenwurzel und machte einen besorgten Gesichtsausdruck: »Sind sie immer noch beunruhigt von der Tatsache, dass du mit muggelstämmigen Hexen befreundet bist.« »Beunruhigt ist untertrieben, Mr. Colin. Sie sind geradezu fanatische Reinblüter. Den Eltern meiner Freundinnen haben sie bereits zwei Heuler geschickt.« »Und wo willst du jetzt hin, Raye?«, Mr. Colin klang sehr besorgt. »Keine Angst, Sie wissen doch, dass ich mich nicht so schnell unterkriegen lasse«, grinste Feraye und ihre Augen blitzten entschlossen auf. »Aber du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, auch wenn ich gegen deine Eltern wahrscheinlich nichts groß ausrichten könnte.« »Danke, Mr. Colin.« Hope wusste nicht, was sie mehr überraschte: die Erkenntnis, dass Mr. Colin über die Zauberwelt mehr wusste als man vermutete oder, dass Feraye aus ihrem eigenen Elternhaus geflohen war und nicht aus dem von Hopes Vater. Bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, verschwand Mr. Colin erneut im Lager um den besagten Plattenspieler zu holen. Ferayes Augen leuchteten vor Begeisterung als sie eine Platte auflegte und kurze Zeit später die Melodie von „Beyond the Sea“ durch den Laden schallte. Hope erinnerte sich an die Platte. Ihre Mutter besaß sie heute noch. Hope schloss für einen Moment die Augen und fühlte sich auf einmal zurück in ihre Kindheit versetzt. Es war kurz bevor sie nach Hogwarts gekommen war, das hatte ihre Mum dieses Platte aufgelegt. Sie hatte nicht gewusst, dass Hope durch den Spalt der offenen Tür gesehen hatte wie ihre Mutter vor dem Plattenspieler kniete und weinte. Als die siebzehnjährige Hope ihre Augen wieder öffnete, da war sie plötzlich nicht mehr in dem alten Schrank oder Colins Laden, sondern in dem Zimmer, in dem sie ihre Winterferien verbracht hatte. Hope wunderte sich nicht über plötzlichen Ortswechsel, aber ihr war klar, dass sie sich immer noch in der Vergangenheit befand und sie besser niemanden begegnen sollte. Als sie also Schritte auf der Treppe, verschwand sie schnell unter dem großen Bett. Mit einem Poltern stolperten zwei Personen ins Zimmer. »Bin ich froh, dass wir das überstanden haben«, seufzte eine weibliche Stimme, die Hope sofort als die ihrer Mutter erkannte. Die andere Stimme kannte sie nicht, aber auch sie klang nach der eines jungen Mädchens: »Als mich deine Mutter so angestarrt hat, ist mir ein richtiger Schauer über den Rücken gelaufen.« »Bist du sicher, dass du hier deine Ferien verbringen willst, Scar?«, Ferayes klang ernsthaft besorgt. Das andere Mädchen schwieg erst eine Weile bevor sie zaghaft antwortete: »Du bist meine beste Freundin, Raye. Nachdem deine Eltern dir verboten haben für den Rest der Ferien bei mir zu bleiben, mussten wir uns doch irgendetwas einfallen lassen.« »Ja, aber wie sie deine Eltern behandelt haben war wirklich grauenhaft. Ich schäme mich wirklich für meine Familie. Und nach Regulus Verschwinden...«, Feraye schluchzte. »Aber du hast doch alles deine Freunde aus Hogwarts. Lily, Alice, mich, Remus, Peter und natürlich Humphry. Deine Eltern sind doch einverstanden, dass du mit ihm zusammen bist, oder?« »Sie hätten es lieber ich würde jemanden wie Rabastan Lestrange heiraten«, Ferayes Stimme klang verzweifelt, »und zu allem Überfluss spricht Sirius auch nicht mehr mit mir, weil er sich wegen meiner Freundschaft zu Regulus verraten fühlt.« »Raye«, sagte ihre Freundin, die Hope als Scarlet McCorvin identifiziert hatte, sanft, »du kannst doch nichts dafür, dass du seine Gefühle nicht erwiderst. Er wird das irgendwann schon akzeptieren und dann wird alles so wie vorher.« »Feraye, komme zum Essen. Bring auch deine Schlammblüter – Freundin mit. Ich will nicht, dass sie da oben alleine bleibt!«, hörte man eine Stimme von unten rufen, die Hope das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ithiiel Black. »Bist du sicher, dass du diese Feindseligkeit die nächsten Wochen erträgst?«, fragte Feraye ihre Freundin leise. »Keine Angst. Ich packe das Raye«, versprach Scarlet, aber ihre Stimme klang nicht halb so Selbstbewusst wie sie sich das vielleicht gedacht hatte. Die Mädchen verließen zusammen das Zimmer. Erst fünf Minuten später wagte es Hope schweißgebadet und kreidebleich aus ihrem Versteck zu schlüpfen. Weil sie am ganzen Körper zitterte und keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, musste sie sich erst einmal auf das Bett setzten und tief durchatmen. Sie hatte bei dieser Zeitreise viel erfahren, aber es hatten sich auch viele neuen Fragen gebildet. Eines war jedoch glasklar: sie befand sich nicht im Haus der Shycates, wie sie immer angenommen hatte, sondern im Haus der Waltons. Doch warum war sie wieder her? Warum hatten die Waltons dies als Haus ihres Vaters ausgegeben? Es kam ihr noch ein weiterer Gedanke, der ihr fast den Verstand raubte: sie war gerade Scarlet McCorvin begegnet: Die Freundin ihrer Mutter, die vor ihrem Abschluss getötet worden war. Von den Waltons. Die Gryffindor hoffte, dass sie das nicht miterleben würde. Ruckartig stand sie auf und lief nervös im Zimmer hin und her. War sie hier, um diesen grauenhaften Tod verhindern? Oder gab es etwas einen anderen Grund? Musste in der Zauberwelt immer alles einen Sinn ergeben? Ihr Blick fiel zufällig auf die hölzerne Fensterbank. Sie zog ihre Augenbraue höher während sie näher an das Fenster herantrat. Hier hatte sie gesessen als sie nicht mehr gewusst hatte, was sie nun tun sollte. Als sie sich gefühlt hatte wie in einem goldenen Käfig. Und dort hatte sie ein Gedicht gelesen. Zeilen, die sie berührten. Mondlicht und Friede, Hoffnung der Liebe, Ihre Flügel tragen mich weit, Bis an´s Ende der Zeit, Mein Boot hat nun Ruder, Hija de la luna. Aber das Herz mit den Initialen war schon dort. H.S.+F.W. Die Kerben waren noch relativ frisch. Sie wusste nun, dass dies alles nur von ihrer Mutter stammen konnte. Klar, Humphry Shycates und Feraye Walton. Und das Gedicht? Warum hatte ihre Mutter es geschrieben? Sie versuchte an alles zu denken, was sie über ihre eigene Mutter wusste. Hija de la luna...ihre Mutter war es nicht, sondern sie selbst. Hatten Ephraim und Ithiiel etwa angenommen, dass es sich bei dem Mondkind der Familie um Feraye handelte? Hatten sie ihre Tochter deshalb einfach so nach Frankreich gehen lassen? Aber warum hatte ihre Mum in dem Gedicht die magischen Fähigkeiten im selben Vers wie Hoffnung und Liebe genannt? Nachdenklich legte Hope ihre Hand auf die Fensterbank und es geschah etwas ähnliches wie in der Heulenden Hütte. Millionen von farbigen Lichtern explodierten vor ihren Augen und die gesamte Szenerie änderte sich. Doch etwas war anders. Der nächste Ort, den sie bei ihrer Reise aufsuchte war verschwommen und nur durch die Konturen konnte sie erkennen, dass es ein Klassenzimmer in Hogwarts sein musste. Zwei Personen hielten sich fest umschlungen, während die eine davon herzzerreißend schluchzte. Genau wie die Bilder waren auch die Stimmen der beiden verschwommen zu hören. »Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, Humphry...außer Sirius bist du nur noch der einzige, der auf meiner Seite ist. Selbst Lily redet nach Scars Tod nicht mehr mit mir. Und die Bilder gehen mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Glaub mir, ich habe versucht das alles zu verdrängen, aber es geht nicht mehr. Ich halt das nicht mehr aus«, die Stimme ihrer siebzehnjährigen Mutter klang so verzweifelt, dass auch Hope ein paar Tränen übers Gesicht rollten. Andererseits war sie auch froh, dass ihr die Szenen von Scarlet McCorvins Tod erspart geblieben waren. »Keine Angst Feraye, ich werde immer für dich da sein, dass weißt du doch, oder? Wegen dir hab ich mich doch auch mit Black vertragen. Ich kann verstehen warum du von hier fliehen möchtest. Mir geht es mit den Slytherin doch nicht anders.« »Wenn sich doch alle Häuser nur vertragen würden«, seufzte Feraye. »Dann lass uns doch irgendwo hin gehen, wo dies alles keine Rolle mehr spielt«, meinte Humphry aufgeregt. »Du meinst wird sollten Hogwarts einfach so verlassen? Und was sollen wir ohne Schulabschluss machen?« »Wir-«, den Vorschlag ihre Vaters konnte Hope nicht mehr hören, denn da wurde sie regelrecht zurück gerissen. Sie spürte einen stechenden Schmerz im Kopf und im linken und fand sich im nächsten Moment auf dem Holzboden der Heulenden Hütte wieder. »Vorsicht!«, rief jemand und eine Gestalt zog sie zur Seite und ersparte ihr damit einen Schockzauber, der ganz eindeutig von Ithiiel gekommen war. Da Hope noch etwas benommen war, realisierte sie die Situation nicht auf Anhieb. Zuerst allerdings einmal identifizierte sie die Person, die sie beschütze als Sirius Black. Als er ihren verdutzten Blick bemerkte, grinste er schelmisch: »Deine Mum hat glücklicherweise gespürt, dass du auch in Hogwarts in Gefahr geraten könntest. Ihre Intuition ist schon immer hervorragend gewesen.« Hope musste unwillkürlich daran denken, dass ihre Mum auch schon so ein seltsames Gefühl vor Scarlets Tod gehabt hatte und ihr lief erneut ein Schauer über den Rücken. Sie hätte nie gedacht, dass sie sich einmal über das Gesicht eines Mannes freuen konnte, den sie bis vor kurzem noch für einen Mörder gehalten hatte. »Da hast du ja reiche Arbeit geleistet«, Sirius nickte mit dem Kopf in Richtung eines leblosen Körpers neben ihnen. Es war Ephraim Walton. Hope wurde schlagartig blass: »W – wie? Das war ich? Ist er...ist er etwa...« »Nein, er ist nicht tot. Er ist nur bewusstlos. Sagen wir einfach du hast ihm ein wenig Energie abgezapft.« Nun war sie noch verwirrter als zuvor. Was ging hier alles gerade so vor sich? Da fiel ihr Ithiiel und die Zwillinge ein. Sie sah sich im Zimmer um und bemerkte, dass Mrs. Walton bereits von niemand geringerem als Professor McGonagall höchstpersönlich in Schach gehalten wurde. Die Lehrerin hatte die Todesserin bereits gefesselt und drehte sich nun erschöpft zu Hope und Sirius um. »Geht es Ihnen gut, Miss Shycates?« Hope antwortete nicht, sondern sah sich nur suchend nach allen Seiten um. Alarmiert sprang sie auf: »Wo sind Fred und George? Was ist mit ihnen passiert?« »Keine Angst, ihren Freunden geht es gut«, beruhigte McGonagall sie, »ich habe beide bereits in den Krankenflügel geschickt, obwohl sich die Herren mit aller Macht dagegen gewehrt haben. Allerdings hatte sich Mr. George Weasley noch nicht von dem Ganzklammerfluch erholt.« Hope war die Erleichterung deutlich anzusehen. Sie spürte wie ihre Knie weich wurden und sie musste sich an Sirius abstützten um nicht um zufallen. »Wieso haben Sie uns nicht gesagt, dass Sie in Besitz solch seltener Kräfte sind?«, McGongalls Frage klang nicht vorwurfsvoll, aber trotzdem war die Gryffindor bestürzt. »Vielleicht sollten Sie Hope später danach fragen, Minerva«, mischte sich jetzt Sirius ein und Hope schenkte ihm einen dankbaren Blick. »Du hast Recht, Sirius. Am besten bringen wir die drei erst einmal zurück ins Schloss.« »Könnte ich nicht Hope mit nach London nehmen? Ich bin mir sicher, dass sie sich selbst davon überzeuge möchte, dass es ihrer Mum gut geht.« Hope hätte Sirius umarmen können, aber sie war zu schwach zu. Die Professorin dachte einen Moment angestrengt nach. Sie schien nicht begeistert von der Idee zu sein, aber dann nickte sie. »Aber wir warten noch hier bis die Verstärkung samt Professor Dumbledore eintrifft. Ich möchte nicht, dass du mit ihr alleine gehst, dass wäre viel zu gefährlich.« »Solange brauchen Sie nicht warten, Minerva. Verstärkung ist schon da«, die Stimme des Schulleiters klang vergnügt wie immer als er sich duckte und das Zimmer betrat, aber Hope konnte trotzdem den besorgten Ausdruck in seinen Augen erkennen. »Professor, ist schon ein Mitarbeiter des Zauberministeriums eingetroffen?«, fragte McGonagall. »Nun, es wurde mir versichert, dass ein gewisser Mr. Solon Barley bereits auf dem Weg sei, deswegen solltest du dich schnellst möglich verabschieden, Sirius. Ich bin mir sicher, dass Remus und Tonks bereits ungeduldig im Eberkopf auf dich warten. Als Tazte, wie sich versteht.« Sofort verwandelte sich der Mann neben Hope in einen schwarzen, zotteligen Hund. »Was geschieht jetzt mit ihnen?«, fragte Hope leise und deutete auf ihre Großeltern. »Das wissen wir erst nachdem die Verhandlung neu aufgenommen wird«, antwortete ihre Hauslehrerin, »an hat ja bisher immer geglaubt, dass die beiden bereits hingerichtet worden sind*.« »Die Höchststrafe«, murmelte Hope und wieder liefen ihr Tränen übers Gesicht, »haben Unschuldige erhalten.« »Es tut mir Leid, dass sie den Tod ihres Vaters auf diese Weise erfahren mussten, Miss Shycates«, in der Stimme der Professorin lag tiefstes Bedauern, »sie haben ihrer Mutter sicher eine Menge zu erzählen, deshalb sollten sie sich beeilen.« Hope nickte, bedankte sich noch leise bei ihren Lehrern und verließ dann an der Seite des schwarzen Hundes die Heulende Hütte, in die sie nie wieder einen Fuß setzten würde. ~*~ Fred stand am Fenster des Krankenflügels und sah dabei zu wie die Sonne den neuen Tag begrüßte. Obwohl er sich noch ein wenig müde und ausgelaugt fühlte, verstand er nicht, warum Madame Pomfrey ihn nicht gehen ließ. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der selig im Schlaf lächelte, konnte er in dem ruhigen Krankenflügel kein Auge zu bekommen. Viel lieber hätte er den anbrechenden Morgen im Gemeinschaftsraum der Gryffindors verbracht, zusammen mit den anderen Siebtklässlern, die dort den Abschlussball ausklingen ließen. Nachdem die Zwillinge zurückgekehrt waren und auch davon berichteten, dass es Hope gut ging, da hatte es sich Lee nicht nehmen lassen alle auf eine Runde Butterbier einzuladen. Aber anstatt mit den anderen ausgelassen die guten Neuigkeiten zu feiern, saß er hier alleine und machte sich schwere Vorwürfe. Wenn er mit Hope zum Ball gegangen wäre, dann wäre die sicherlich alles nicht passiert. Er hätte sie keine Minute aus den Augen gelassen. Sie hätten zusammen getanzt, gelacht und wären auch zusammen hinaus gegangen. Diese Todesser hätten gar nicht die Chance gehabt ihr Leid zu zufügen. Dabei hatte er doch von ihren Kräften gewusst und nur wegen seiner Sturheit hatte er sie im Stich gelassen, als sie ihn am meisten brauchte. Es war schwer zu begreifen, was sich alles in der Heulenden Hütte ereignet hatte. Zum Glück war Professor McGonagall nochmal vorbei gekommen, um ihnen auch die letzten Fragen zu beantworten. Bei den Todessern, die Hopes Kräfte für ihre Zwecke nutzen wollten, hatte es sich doch tatsächlich um ihre tot geglaubten Großeltern gehandelt. Die Waltons. Fred und George hatten noch nie zuvor von ihnen gehört. Professor McGongall hatte ihnen versichert, dass nun keine weitere Gefahr von ihnen ausgehen würde. Obwohl Fred wusste, dass ihre Hauslehrerin sie nie belogen hätte und Hope beim Orden des Phönix sicher war, hätte er sie gerne in seiner Nähe gewusst. Er hatte ihr auch so viel zu sagen und hätte es am liebsten sofort getan. Nachdenklich blickte er wieder auf seinen schlafenden Bruder. George hatte wirklich allen Grund in dieser Nacht tief und fest zu schlafen. Immerhin hatte Hermine ihnen vor den Augen ihrer Freunde einfach so geküsst. Fred hatte dieser plötzliche Überfall sehr verwundert, aber noch viel geschockter war wohl sein Zwilling gewesen. Bis dieser eigentlich begriffen hatte, was gerade eigentlich passiert war, hatte die Fünftklässlerin ihm schon den den Armen gelegen und vor Erleichterung über seine heile Rückkehr Tränen vergossen. Fred hatte seinem verdutzten Bruder nur grinsend auf die Schulter geklopft bevor er den anderen ein Zeichen gab das Zimmer zu verlassen. Dieser ersehnte Moment gehörte alleine George und Hermine. Erst hatte er überlegt Hope von diesem freudigen Ereignis zu schreiben, aber dann hatte er es sich doch anders überlegt. Sie hatte sicher erst andere Sachen im Kopf. Außerdem hatten sie sich noch nicht wirklich versöhnt. Fred fragte sich, was wohl bei ihrem nächsten Zusammentreffen geschehen würde. Wann würde Hope überhaupt wieder kommen? Noch bevor die Siebtklässler die Schule verließen? Fred wusste es nicht. Alles was er konnte war abwarten. Abwarten und hoffen, dass es auch für sie ein Happy End gab. * A/N: Es tut mir soooo Leid, das an dieser Stelle erst sagen zu müssen, aber ich habe einen riesigen Fehler begannen: Im letzten Kapitel erzählt Mr. Walton seiner Enkelin, dass sie der Leiche ihres Vater und dessen Geliebten einen Vielsafttrank verabreicht haben und sie dann aber erst von den Dementoren geküsst worden sind. Das ist natürlich totaler Quatsch! Warum soll man jemanden töten, der schon tot ist? Deswegen habe ich diese Stelle noch einmal überarbeitet. Wenn euch noch andere peinliche Fehler aufgefallen sind, dann sagt mir bitte sofort Bescheid. Das kann natürlich immer passieren, wenn man eine Geschichte schnell zu Ende bringen möchte ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)