Von Hunden, Hirschen, Wölfen und Ratten 2 von Tak-lung (Möge das zweite Jahr beginnen) ================================================================================ Kapitel 9: Seltsam ------------------ Seltsam war das Wort, welches die letzten Tage des Januars beschrieben, so fand nicht nur Remus, sondern auch viele andere. Es war in vielerlei Hinsicht seltsam. Zum einen die Lehrer... die vielen zusätzlichen Arbeiten und Ermahnungen sich endlich in die Listen für die Kurse nächstes Jahr einzutragen waren natürlich normal, aber irgendwas schien geplant zu werden, nur, dass die Schüler nicht wussten was es war. Zum zweiten war da das Wetter. Es war Anfang Februar und schon schneite es wieder, das war ja wohl nicht mehr normal, auch für englische Verhältnisse! Ansonsten kriegte man wohl immer eine andere Antwort auf die Frage 'was ist denn so seltsam gewesen?'. Fragte man Sirius so würde er antworten, dass James sich seltsam verhielt. Er schlich sich manchmal, scheinbar ohne Grund weg, ohne jemandem zu sagen wohin. Außerdem fand man ihn dann und wann an einem Tisch etwas schreibend, was an sich schon ein eher eigentümlicher Anblick war und ging man hin so wurde das Blatt schnell weg gesteckt. Fragte man James so antwortete dieser Peter verhalte sich seltsam. Schon alleine die Tatsache, dass er es immer noch nicht zustande gebracht hatte herauszufinden, wer Peters Flamme war erschien ihm ein seltsamer Umstand und natürlich war der Hauptberufliche Spitzbub schwer damit beschäftigt herauszufinden wie es nun lief zwischen Peter und der Angebeteten. Fragte man Remus, so war es vor allem Alexis Matthews, die sich seltsam verhielt. In letzter Zeit schien sie nicht ganz bei der Sache, ins besondere bei Kräuterkunde, wo sie immer wieder nachdenklich, oder verträumt durch die Glasscheiben des Gewächshauses 4 hinüber zum verbotenen Wald starrte. Außerdem fehlte sie ungewöhnlich oft. Wovon Remus nichts ahnte war, dass er selbst als 'seltsam' empfunden wurde. Seit Weihnachten kam er viel besser mit den anderen zu recht, er redete mehr mit ihnen und überhaupt schien er viel offener als früher. James nahm das als persönlichen Sieg, nur einige... nennen wir es 'Unerklärlichkeiten' waren langsam, aber sicher nicht zu übersehen. Früher war es natürlich niemandem aufgefallen, dass Remus irgendwo im Laufe des Monats schlechter schlief, er blasser war als sonst und auch leichter gereizt. Gerade jetzt war es wieder soweit und seine Freunde kamen nicht umhin es zu bemerken, nachdem er James beinahe angeschrien hatte, weil dieser Tinte über einen Aufsatz geschüttet hatte – was natürlich bei jedem anderen als Remus normal gewesen wäre – und sich dann hastig entschuldigt hatte, weggeeilt war und sich seit dem nicht mehr hatte blicken lassen. Wirklich unauffällig konnte man das nun wirklich nicht nennen und das war auch Remus bewusst. Remus stand, ein wenig geknickt, an einem Baum im Schnee und starrte auf den leicht angefrorenen See. Vor einigen Wochen noch waren einige darauf Schlittschuh gelaufen, oder spazieren gegangen, doch obwohl Schnee lag war das Eis nicht mehr dick genug, um darauf rum zulaufen. Die grauen Wolken über seinem Kopf spiegelten nur all zugut die Gemütslage des nun bald 13 Jährigen wieder. Er kam sich so dumm vor... so blöd, bescheuert einfach nur... dumm eben! Er hätte so nicht reagieren dürfen! Er sah auf seinen Arm, mit dem er Sirius, der versucht hatte ihn zu beruhigen, weg gstoßen hatte. Allgemein waren Remus Berührungen anderer nicht unbedingt angenehm, selbst bei Freunden, wobei er mit Sirius und James schon gut klar kam. Es war ja auch nicht so als habe er 'Berührungsängste', oder so, es war ihm nur leicht unangenehm... aber in 'dieser Zeit' war es einfach immer ein wenig extremer. Er reagierte auf alles ein wenig extremer, war nervös... NATÜRLICH mussten die anderen etwas merken!!! Das eine mal konnte man es vielleicht auf eine Laune schieben, dass es ihm nicht so gut gegangen war, oder der Schulstress zu groß. Ja ein oder zwei mal ging das. Aber wenn es regelmäßig, alle vier Wochen passierte, würden -ja mussten- die anderen es früher oder später bemerken. Und dann würde eines zum anderen führen. Er hätte sich besser beherrschen müssen... Nein, er hätte sich gar nicht erst so sehr mit anderen befreunden dürfen!!!! Wieder überkam ihn Wut, so heiß, dass der Schnee in seiner Umgebung verdampfen musste. Sauer schlug er gegen den Birkenstamm neben sich, sodass das bisschen Schnee was auf den dürren Ästchen war herunter fiel. Wie hatte er nur so ein Narr sein können? So schnell, wie der Zorn gekommen war, war er auch wieder verschwunden und traurig blickten die bernsteinfarbenen Augen über das gefrorene Wasser. Er sollte über etwas anderes nachdenken... über... über ... die Kurse! Er hatte sich noch nicht ganz festgelegt, was er für nächstes Jahr wählen sollte und schon bald sollten die Zettel abgegeben werden. Wahrsagen auf keinen Fall, das hielt er für Humbuck, und überhaupt, wofür sollte das gut sein? Sicher... würde es funktionieren... aber bei seinem Problem konnte es ihm ja doch nicht helfen. Dann wäre da noch Pflege Magischer Geschöpfe. Lily hatte schon lange beschlossen das mitzumachen und Alexis ebenso. Nachdem Lily sich dafür entschieden hatte, hatte auch James sich dafür eingetragen und da James mit von der Partie war, waren es auch Eric und Sirius. Sollte er einfach mitmachen? Er selbst gehörte ja fast schon zu den 'magischen Geschöpfen', musste er mit einer Spur Zynismus denken. Arithmantik war sicher eine Überlegung wert... und Alte Runen klang doch sehr interessant. Sirius hatte einen Brief von seiner Mutter gekriegt er solle Alte Runen wählen, was für den jungen Black ein Grund war dieses Fach gleich außen vor zu lassen, obwohl es ihm sicher gelegen hätte, wie Remus fand. Na ja, das war ja Sirius' Angelegenheit und spielte für ihm kaum mehr eine Rolle. Wo Alexis sich wohl eingetragen hatte, oder viel mehr sich eintragen würde? Aber das war ja nun auch nichts was ihn anzugehen hatte. Also weiter die Liste durch... Noch einen Tage... dann noch mal 2 Tage Nachwirkungen, die sich in Mattheit zeigten und dann war alles überstanden... nun, bis zum nächsten... Er wollte es gar nicht zu Ende denken. Er nannte es nie beim Namen, er dachte es NIE zu Ende... er hatte viel zu sehr Angst davor, selbst, wenn es ein Teil von ihm war. Also, irgendwie hatte das Ablenken von diesem Thema es wohl doch nicht so gebracht, wie er erneut etwas frustriert feststellen musste. Das war ja auch nicht weiter verwunderlich... „Remus?“ Ein wenig musste der Junge zusammenzucken, als er die vertraute Stimme hörte. „Alexis?“ „Was machst du denn hier?“, fragten beide gleichzeitig. Das Mädchen musste leicht kichern. „Ich war nur so spazieren...“ Sicher, kurz bevor sie rein mussten, wo alle drinnen, im Warmen waren, war sie spazieren. „Und du?“, gab die die Frage zurück. „Ach... ich auch...“ Im Dunklen, alleine... Beide nickten nur ein wenig verlegen. „Schön, oder?“, meinte Alexis schließlich und deutete den See herab. Sonderlich schön kam es Remus momentan wirklich nicht vor. Es war schwarz, nicht einmal Sterne waren zu sehen, da der Himmel völlig Wolkenverhangen war. Es war kalt, besonders durch den Wind, und überhaupt: Was sollte an einem halb zu gefrorenem See schön sein? Vielleicht, nein wahrscheinlich lag es nur an seiner schlechten Laune, dass er so dachte, aber das konnte er momentan nicht ändern. Er konnte es nur verbergen und stumm nicken, in der Hoffnung, Alexis bemerke nichts. Ob sie es tatsächlich nicht bemerkte, oder einfach nicht weiter ausführte wusste Remus nicht, er jedenfalls war der festen Überzeugung, sie müsse es gemerkt haben. Gerade jetzt hielt er sich ohnehin für ziemlich leicht durchschaubar und das wiederum brachte ihm ein schlechtes Gewissen ihr gegen über ein, da er sie ja quasi angelogen hatte, und das auch noch völlig grundlos! Gerade wollte er noch etwas dazu sagen, als Alexis wieder zu sprechen begann. „Wollen wir zusammen spazieren gehen?“, fragte sie ihn anlächelnd. Eigentlich hatte er ja alleine sein wollen... Kurz ließ er seinen Blick über die Landschaft schweifen, um sie nicht wissen zu lassen, was er dachte, denn es schien ihm, als müsse sie es wissen, sah sie ihn seine, ihn doch immer betrügenden Augen. „Du grübelst einfach zu viel!“, lachte sie, nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her, wogegen er nicht viel unternahm. Eine Weile rannten sie so nebeneinander durch den Schnee. „Alexis?“ „Nenn mich doch ruhig Lexi?“, verbesserte sie ihn nun sicher zum hundertsten mal, allerdings nicht genervt, sondern viel mehr belustig darüber, dass er sie immer noch so bei ihrem Vornamen nannte. „Wolltest du mit mir über etwas reden?“ Vielleicht irrte er sich ja... aber, wenn sie nicht hätte reden wollen und alleine sein wollte... warum hatte sie ihn dann angesprochen und war nicht einfach weiter gegangen? Warum hatte sie ihn bei der Hand genommen und mit gezerrt? Er selbst wollte nicht über sein 'Problem', wie er es Gedanklich ausdrückte, reden, aber sie vielleicht schon und er hatte ja schon öfters die Erfahrungen gemacht, dass sie Menschen einfach erst einmal gefragt werden mussten, was Sache war, ehe sie damit rausrückten, obwohl es ihnen die ganze Zeit auf dem Herzen lag. „Nichts...“ Sie log. Sie log mindestens genauso schlecht wie er selbst. Etwas belastete sie und das schon seid Ende der Ferien und er wollte wissen WAS. Aber mit nachbohren war nichts erreicht und ihm ging es schließlich weniger darum, seine Neugierde zu befriedigen, als dass es Alexis besser gehen sollte. „Ich höre immer zu, ich hoffe das weißt du. Also wenn du mal Hilfe brauchst...“ Sie grinste und er begriff nicht ganz weshalb. „Meine Güte jetzt komm mal wieder runter! Du hörst dich schon an wie ein Lehrer!“ Er blinzelte sie halb verlegen, halb verunsichert an. War es denn etwas schlechtes, wie einer der Professoren zu klingen? Er für seinen Teil bewunderte sie ob ihrer Fähigkeiten, Autorität und Weisheit. „Aber danke für das Angebot.“ Sie lächelte breit „Ich -“, doch weiter kam sie nicht. „Matthews, Lupin, kommen sie wohl endlich rein? Was machen sie um die Zeit überhaupt noch auf dem Gelände?“ Lexi rollte einmal mit ihren entzückend großen blauen Augen „Wir haben ja auch noch 10 Minuten Zeit, oder Professor Sprout?“ Die Kräuterkunde Lehrerin, die die beiden nur zufällig erwischt hatte, als sie aus einem der Gewächshäuser gekommen war, um etwas für den morgigen Unterricht vorzubereiten schüttelte den Kopf. Der Gedanke 'und das bei der eises Kälte' war ihr deutlich abzulesen. Remus war verstummt, als er die recht korpulente, wenn auch gutmütige Frau gesehen hatte. Er wollte keinen Ärger, und auch wenn er nichts angestellt hatte fühlte er sich doch ein wneig schuldig, aus welchen Gründen auch immer. Alexis hingegen schien sich keine Gedanken zumachen. „Aber wir wollten eh gerade rein.“ und schon hatte sie wieder Remus' Hand genommen. Am liebsten hätte er sich los gerissen, aber er ließ es lieber. Er wollte nicht das Gesicht von ihr sehen, wenn er das tat und außerdem hatte er sich vorgenommen, sich zusammenzureißen, damit niemand etwas merkte. Er musste sich einfach besser zusammenreißen und aufpassen, dann würde schon alles irgendwie hinhauen. Im Gemeinschaftsraum trennten sich ihre Wege wieder. Zum einen kam Lily auf Lexi gestürzt, um sie auszuquetschen, wo sie gewesen ist (Amea sah recht teilnahmslos dabei zu) und James wiederum kam auf Remus zu gerannt. „James ich-“ „Du kommst jetzt mit!“, beschloss der andere und nahm ihn bei der Hand. „Was...“ War heute der 'wir nehmen Remus bei der Hand und ziehen ihn wie ein Hündchen hinter und her' Tag, oder hatte er einfach was verpasst? „Also ich brauche deine Hilfe.“ „Ähm...“ „War das ein 'Ja'?“ „Ähm.....“ „Gut. Also wir haben Peter fast soweit und ich bin SICHER er wird auf DICH hören, also kitzle es aus ihm raus.“ Gerade kam Sirius ihnen auf der Treppe entgegen und schüttelte nur den Kopf. „James, bist du wieder mit der Tür ins Haus?“, fragte er von einem zum anderen guckend. „Du bist manchmal so ein Idiot.“ „Nein.“, widersprach James prompt und ohne Umschweife, während er Remus weiter hinter sich her zog. „Doch.“, konterte Sirius verschmitzt lächelnd. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Hört ihr auf damit, wenn ich mitmache?“, fragte Remus halb verzweifelt und das war wohl der größte Fehler, den er an diesem Tag gemacht hatte, was ihm auch gleich, als er die zwei sich angrinsenden Gesichter sah realisierte. „Ok.“ Verdammt... und er war doch noch auf den Trick herein gefallen... nun musste er da wohl oder übel durch. So wurde er weiter von James in Richtung ihres Zimmers geschoben, ohne recht zu wissen, was er denn nun eigentlich tun sollte. Am Besten er tat so, als wolle er helfen, stellte sich aber so doof an, dass Peter eh nichts sagt und ging dann wieder. Dann konnte man ihm immerhin nichts vorwerfen. Ja, genau so würde er es machen! Ein völlig verzweifelter, den Tränen naher Peter saß auf seinem Bett und starrte die Wand an. „Das war seine Schuld.“, flüsterte Sirius Remus zu und deutete auf James. „War es gar nicht!“, widersprach James, jedoch mit dem Hauch eines schlechten Gewissens in seiner Stimme. „Hey Peter...“ Remus hatte Mitleid mit dem eher unbeholfenen, tollpatschigen und dazu noch dicklichen Jungen mit den Hasenzähnen. „Hallo Remus.“ „Willst du reden?“ Kurz herrschte Stille. James und Sirius hatten sich auf ihre Betten platziert, beobachteten das Geschehen jedoch interessiert wobei ein „Bist du doch!“, wo Sirius zu James herüber gezischt wurde, doch das ignorierte Remus gekonnt. „Willst du vielleicht darüber reden?“, fragte er erneut. Er tat das jetzt nicht, weil James und Sirius ihn mehr oder weniger gezwungen hatten, nur Peter schien es echt schlecht zu gehen und da konnte man doch nicht einfach nichts tun. „Nein... James hat Recht! Ohne Hilfe schaffe ich eh nichts und wenn ich nichts ohne Hilfe schaffe...“ seine Stimme brach ab. Man hörte ein leises „Hab ich nicht“, im Hintergrund. Nun... was James gesagt hatte war tatsächlich nicht unbedingt Taktvoll gewesen... aber er hatte ja nur helfen wollen, zumindest ging Remus davon aus. Er ging grundsätzlich vom Besten im Menschen aus. „Und was ist so schlimm daran Hilfe anzunehmen?“, fragte er milde lächelnd und ohne es zu merken hatte er wieder diesen Vertrauen erregenden, ein wenig väterlichen Gesichtsausdruck. Mit roter Nase und leicht wässrigen Augen sah Peter ihn an. „Na ja...“ „Hast du dohoooch.“ war im Hintergrund zu hören und Remus gab sich alle Mühe es zu ignorieren. „Weißt du ich verstehe ja, dass du das alleine packen willst, und das ist auch toll, aber... meinst du nicht wir könnten dir wenigstens zuhören und dir so helfen? Nur zuhören, NICHT“- es wurde ein strenger Blick zu Sirius und vor allem James geworfen, welcher leicht zurück wich und „Hab ich nicht.“ zu Sirius flüsterte - „einmischen. Aber so geht es doch nicht weiter... du fehlst ja teilweise im Unterricht, weil es dir so schlecht geht.“ Ernste Sorge schwang in seiner Stimme mit und Peter schaute nur betroffen auf seine kleinen Hände, die er auf den Schoß gefaltet hatte. Er wollte gerade ansetzen, hatte den Mund schon offen als man ein, aus den Zähnen gezischtes „Hast du doch.“ von Sirius vernahm. „Reicht es langsam ihr zwei?“ Unwillkürlich musste Remus die Augen verdrehen. Er hatte zwar nicht geschrien, aber sein Ton war doch sehr scharf gewesen, so scharf, dass es beide ziemlich aus der Bahn warf. Er war momentan eben leicht reizbar. „Also Peter, wenn du die zwei nicht dabei haben willst-“ - bei diesen Worten schaute James, als ginge eine Welt kaputt, während Sirius sich köstlich über eben jenen Gesichtsausdruck amüsierte - „Sag es einfach“, fuhr Remus, noch immer leicht gereizt fort. Eigentlich hatte er milde lächeln wollen, wie immer, aber es gelang ihm einfach nicht. Peter schüttelte den Kopf, sodass James erleichtert aufatmen konnte. „Also raus mit der Sprache, wer ist sie???“ „Also.... sie ist... eine Ravenclaw... im ersten Jahr.“, begann Peter zu erzählen. „Sie heißt.“ James beugte sich nach vorne, geradezu, als befürchte er, er könne etwas verpassen. Wenn er doch im Unterricht genauso wissbegierig wäre... „Leila. Leila Flör de Lüs.“ Peter sprach den Namen etwas plump aus, auch wenn man merkte, wie sehr er sich bemühte. „Fleur du Lys.“, korrigierte ihn Sirius indifferent, was Peter einen roten Kopf bescherte. Das war nicht wirklich taktvoll gewesen, aber um Peters Willen verkniff sich Remus einen Kommentar. „Sie kommt aus Frankreich, aber ihr Vater war wohl auf Hogwarts und darum wurde sie hier her geschickt.. Viel weiß ich auch nicht... aber man munkelt ja, dass sie mit einer Veela verwandt ist und darum so wunderschön ist... und auch noch intelligent!!! In Ravenclaw jedenfalls ist sie bisher Primus!“ „So und wo ist das Problem?“, fragte James gerade heraus. „So übel scheint sie doch nicht zu sein... also was bereitet dir kümmer?“ War das sein Ernst, oder war er nur ein Idiot? Manchmal war sich Remus da wirklich nicht sicher. „Idiot!“ Sirius war zu James rüber gesprungen, nur, um ihm einen Schlag auf den Hinterkopf zu geben. „Ich... na ja, wie sollte jemand wie SIE sich mit jemanden wie MIR abgeben?“ James blinzelte irritiert, rieb sich den Hinterkopf und schob anschließend seine Brille wieder zurück. „Wieso denn? Was ist das Problem?“, fragte er, anscheinend völlig überfragt. „Na, sie ist schlank, schön intelligent und wird von allen verehrt und ich...“ er sah an sich herunter und jeder musste sofort wissen, was er meinte, wenn er diesen Trauerkloß mit Elend gefüllt vor sich sah. Rote Pausbäckchen, leichte Hasenzähne, plattes Haar von dem man jetzt schon sehen konnte, dass es mit 40 schon eher rar gesääht sein würde. Und auch, wenn seine Mutter es versuchte ihm einzureden, das war kein Babyspeck mehr. Er war nicht wirklich der Coolste, und auch nicht der Hellste... Remus konnte die Sorgen Peters also gut verstehen und er fand es gemein von James so darauf rum zureiten... „Ich finde dich Ok. Du bist nett und kümmerst dich um andere und überhaupt bist du sehr sanftmütig und lieb.“, sagte James und ließ sich nach hinten fallen „Also warum sollte sie dich nicht mögen? Verstehe ich nicht, oder bin ich jetzt doof?“ Sirius schüttelte grinsend den Kopf und auch Remus musste leicht lächeln. „Ok, vielleicht muss man ein BISSCHEN an deinen Klamotten und sowas feilen, aber ansonsten... Ich würd sagen sei du selbst und verstell dich nicht, nur um ihr zu imponieren. Ist doch hol.“ Sirius' und Remus' Blicke trafen sich kurz und in beiden war die Verwunderung über so, scheinbar weise Worte zu sehen. Wer hätte gedacht, dass James, DER James Potter, der die Tafel mit Prilwasser wischte, damit die Lehrer nicht mehr darauf schreiben konnten, der er vorige Woche Serverus aus Slytherin die Haare Pink gehext hatte, der eigentlich nur Unfug im Kopf hatte, ja wer hätte gedacht, dass eben DIESER James Potter jetzt soetwas sagen würde? „Und Sirius: Hab ich nicht!!! Und Ende der Diskussion.“ Kaum hatte er zu ende gesprochen landete ein Kissen in seinem Gesicht, natürlich von keinem geringeren als Sirius geworfen und mal wieder entbrannte eine heiße Kissenschlacht. Remus hatte keine Lust darauf... eigentlich hatte er das sehr selten. Es war kindisch und sorgte nur für Unordnung und wer durfte hinterher wieder aufräumen? Ja, wie er es kommen gesehen hatte kippte schon die erste Lampe um, aber er sagte ja nichts und ließ die anderen weiter toben, während er sich, möglichst unauffällig in sein Bett verkroch in der Annahme, dass es (hoffentlich) niemandem auffiel. Der nächste Morgen kam kalt und frisch und begann für die jungen Griffindors mit Kräuterkunde. Hauptgesprächsthema waren immer noch die Kurse, die man fürs nächste Jahr wählen musste und von denen Remus noch immer nicht wusste, welche er nehmen sollte. „Meine Mutter meint Arthimantik... aber ich glaub nicht, dass ich das hinkriege... mein Vater meinte Alte Runen und meine Großmutter pocht auf Wahrsagen.“, klagte Peter. Es schien ihm wieder besser zu gehen, seit dem gestrigen Gespräch, wie Remus mit Erleichterung feststellte. Er schien irgendwie wieder etwas ausgelassener zu sein, falls man bei Peter je von ausgelassen reden konnte. Er war immer so bemüht es allen recht zu machen, dass ihn das ziemlich ins Schwitzen bringen konnte. „Also bei mir wird es auf alle Fälle Pflege Magischer Geschöpfe! Da muss man nicht dauernd drinnen in nem Klassenraum sitzen.“, meinte Eric, wo ihm James nur kräftig zustimmen konnte. Sirius zuckte mit den Schultern „Ich weiß nur ich werde NICHT in Alte Runen gehen.“, war sein Kommentar den er mit einem grimmigen Lächeln unterstützte. „Ich gehe in Alte Runen.“ Es war einpaar Schritte weiter Amea die dies Lilly und Alexis mitteilte. „Ich schwanke zwischen Runen und Arithmantik...“, überlegte Lilly. „Was meinst du Lex? LEX?“ Die Angesprochene -inzwischen konnte man sie auch Angeschriene betiteln, da Lilly von Natur aus eine eher laute Stimme hatte- drehte sich entschuldigend lächelnd zu ihren Freundinnen um. Ihr Blick hatte auf dem Verbotenen Wald, der sich ein wenig links von ihnen erstreckte gelegen. „Ich.. .war in Gedanken... was war?“ Und so kamen sie endlich beim Gewächshaus 4 an, wo eine Gruppenarbeit auf die Griffindors und Ravenclaws wartete. Gruppenarbeit... wie Remus dieses Wort an diesem Tag hasste. Es ging ihm, um es nett zu sagen, bescheiden. Er hatte unerträgliche Kopfschmerzen und zeitweise war ihm sogar schwindelig. Natürlich gab er sich alle Mühe das nicht zu zeigen, sonst machten die anderen sich noch Sorgen, oder stellten Fragen und dazu hatte er nun wirklich keine Lust. Woran die Kopfschmerzen lagen war ihm jedenfalls klar... manchmal war es eben so wenn 'die Zeit gekommen war'. Und da er die ganze Zeit grübelte und auch kaum geschlafen hatte ging es ihm natürlich auch sonst eher mäßig gut. Aber, dass es ihm so mies ging, wenn es soweit war, war doch eher selten... Früher war es oft sehr schlimm gewesen, daran erinnerte er sich noch gut. Er hatte, als er sehr klein gewesen ist gar nicht begriffen gehabt, was mit ihm war und es für Alpträume gehalten die er nachts hatte. Als er dann begriffen hatte, dass es keine Träume waren hatte er stets Angst davor gehabt, wenn es hieß sie fuhren hinaus aufs Land, weil er wusste was das bedeutete und immer hatte er versucht seine Angst nicht zu zeigen und dann hatte er Kopfschmerzen gekriegt, war teilweise richtig krank geworden, bis alles vorbei war. Mit der Zeit hatte sich das dann gegeben. Er hatte gelernt, dass sein Vater es ihm nicht übel nahm und trotz allem akzeptierte und er dort, wo sie hin gingen niemandem schaden konnte und so hatte sich seine Furcht gelegt. Aber jetzt hatte er wieder Angst... Angst, dass jemand hinter sein Geheimnis kam, dass er sich verriet und dann wieder niemanden hatte und wahrscheinlich von der Schule flog. Wer wollte sein Kind schon mit einem wie IHM zur Schule schicken? Wer wollte mit einem wie IHM befreundet sein? Wer wollte schon mit einem- „Mr Lupin sie arbeiten dann mit Mrs. Matthews zusammen.“ Madame Sprouts Stimme weckte ihn aus diesen unliebsamen Gedanken, in die er gedriftet war, ohne es überhaupt gemerkt zuhaben. Anscheinend hatten sich alle anderen schon zusammen gefunden. Eric war zu einer Ravenclaw gegangen und James hatte versucht Lilly herum zukriegen, dass sie mit ihm arbeitete, diese jedoch wollte mit Amea arbeiten und Sirius mit James. Letztendlich hatte Professor Sprout sie eingeteilt, was bedeutete, dass James mit Amea und Lily mit Sirius zusammen arbeitete. Peter war mit einem zahnbespangten Jungen aus Ravenclaw in ein Team gekommen. Es störte Remus an sich auch nicht, mit Alexis in einem Team zu sein, im Gegenteil: Sie war eine sehr gelehrsame Schülerin, manchmal etwas tollpatschig, aber nett. „Eure Aufgabe wird es sein gemeinsam aus dieser Planta Foetor den Saft zu pressen. Da die Pflanze so groß ist kann das einer alleine nicht schaffen, deswegen müsst ihr mit euren Partner arbeiten. Ihr kriegt zwei Pflanzen, damit jeder die Gelegenheit kriegt den Saft heraus zu pressen.“, erklärte die Lehrerin allen Anwesenden „Ach und vergesst nicht-“ sie nahm eine rote Klammer hoch und steckte sie sich an die Nase, was einigermaßen lustig aussah „die Klammern aufzusetzen. Sie heißt nicht umsonst: Die stink Pflanze. Der Saft ist nämlich nicht zum einatmen da, allerdings gutes Mittel gegen viele Hautkrankheiten.“ Wie befohlen wurden die Klammern aufgesetzt, sodass nun ein Kurs von vielen 12-13 Jährigen saß, die Wäscheklammern in unterschiedlichster Form, Größe und Farbe an ihren Nasen klemmen hatten und begannen eine recht unscheinbare Pflanze hochzuheben und auszuquetschen. Selbst durch die Klammer drang der Gestank innerhalb weniger Minuten, was den Kopfschmerzen ziemlich entgegen kam, jedoch nicht Remus, der diese ja los werden wollte. „Ok Alexis, fang du an.“ er hob die erste der zwei braunen Knollen, die auf dem Tisch langen hoch. Das Teil hatte Ähnlichkeit mit einer Kartoffel, es war der selbe erdige Braunton, nur drumherum waren noch alte, braune Blätter, die wohl so etwas wie eine Blüte darstellen sollten gesät und vor allem war das Teil tatsächlich gigantisch, was der riesige braun-grüne Stängel, der bestimmt einen Durchmesser von 10 Zentimetern hatte, bewies. Die Frucht, die die auspressen sollte war allerdings recht klein im Zentrum der Knolle. Wohl soetwas wie der Stempel des Teils, nur durfte man den nicht raus reißen, weswegen die gesamte Knolle hochgehalten werden musste. „Alexis...“ Das Mädchen hatte ihren Kopf auf die Hand gelegt und schaute nach draußen. „Alexis.... würdest du bitte.... Alexis?“ „Hmmm?“ Ganz langsam, fast in Zeitlupe drehte sie ihren Kopf zur Seite, bis sie ihn aus ein wenig verträumten Augen ansah. Ebenso langsam wanderten die Augen zu der Pflanze, und dann wieder zu Remus. „Was ist das?“, fragte sie und die Art wie sie es sagte machte klar, dass sie es tatsächlich nicht wusste. „Gruppenarbeit, du und ich? Du sollst dieses Ding auspressen und mir dann helfen, damit ich das gleiche machen kann.“, erklärte er. Die Knolle hatte er inzwischen wieder absetzen müssen, auf Dauer war sie doch etwas schwer für ihn gewesen. „Ach so.... na dann...“ Remus hob die Pflanze also wieder hoch und Alexis begann lustlos den stinkenden grünlichen Saft auf den Stempel zu quetschen, um anschließend die Rolle mit ihm zu tauschen. Es dauerte zwar, aber auch die schafften es innerhalb der vorgegebenen Zeit die Gläser zu füllen. „Was war denn heute los mit dir?“, fragte Remus ein wenig besorgt während sie ihre Utensilien zusammenräumten, ihre Sachen packten und wieder hinaus in die Kälte gingen. „Ach nichts... aber du siehst nicht gut aus. Geht's dir nicht so gut??? Du bist so blass.“ Sie hatte ganz einfach den Spieß umgedreht und nun war sie es, die ihn fürhsorglich betrachtete. Unweigerlich wurde er leicht rot im Gesicht. „Mir geht's aus gezeichnet ich meine nur...“ „LEXI!!! Kannst du dir vorstellen? Ich musste mit diesem SPINNER Black zusammen arbeiten!!!!“ Alexis blinzelte ihm noch einmal aus den blauen Augen heraus zu und drehte sich schließlich zu ihrer Freundin. „So schlimm ist er doch gar nicht. Ich finde du übertreibst.“ „Finde ich gar nicht!!! Weißt du wie er mich nennt? KAROTTENKOPF!!! Ich mein... So ne Unverschämtheit!“ Der Schultag ging normal weiter. Gott sei dank ein vollgepackter Schultag! Sicher, seine Kopfschmerzen wurde dadurch auch nicht besser, aber immerhin konnte er so James und Sirius ein wenig aus dem Weg gehen. Morgen würde ja alles wieder normal sein, jedenfalls fast... aber heute wollte er einfach keinen um sich haben. Als auch endlich die letzte Stunde (Zaubertränke) beendet war verdrückte er sich auch gleich nach draußen, er brachte nur schnell seine Sachen weg und war schon verschwunden. James hatte ohnehin heute noch Quidditchtraining und Sirius würde sich irgendwie mit Eric beschäftigen. Er jedenfalls brauchte frische Luft und wollte einen klaren Kopf bekommen. Wie immer brachten ihn seine Füße zum See, wo er an dem selben Baum wie immer stehen blieb. Von hier aus konnte man auch die Peitschende Weide sehen... er seufzte und wandte den Blick von jenem Ungetüm von Baum ab. Er persönlich verband damit nur negative Erinnerungen. Nicht negative, wie Peter sie von dem Spiel 'wer schafft es am dichtesten an den Baum' hatte (und das war ein fast ausgestochenes Auge). Und schon war er wieder bei jenem leidigen Thema, dass er doch wenigstens für zehn Minuten hatte vergessen wollen. Einmal vor den Ferien, da hatte er es fast vergessen gehabt... wie hatte er das damals nur geschafft??? Er wusste es nicht mehr und seufzte, wobei er einen Stein, der am Ufer des Sees lag ins Wasser trat. Innerhalb des Tages war auch der Rest Eis geschmolzen, doch das nun wieder dir Wasseroberfläche vor ihm erstreckte. Das Spiegelbild der dunklen Bäume des Verbotenen Waldes im Wasser war zerstört worden, nun war nurmehr das Grau des Himmels über ihm undeutlich zu erkennen. In knapp 2 Stunden würde es dunkel werden und dann stand ihm wieder 'der Gang' bevor. Wie so vieles wollte er es nicht beim Namen nennen. Es war einfach 'der Gang', 'das Problem' und 'die Zeit', nicht mehr. Und erst recht nicht weniger. „REMUS!!!!!“ Der Ruf lies einige Vögel im Verbotenen Wald aufschrecken und das Krächzen der Raben (oder zumindest vermutete Remus, dass es sich um Raben handelte) erfüllte die Luft. Die Krähen und das Geräusch der auf den Boden aufkommenden Füße des Mädchens, welches den Schrei hatte verlauten lassen. „Alexis was...“ „Du musst mir helfen!!!!!!! Du musst ganz schnell mitkommen!“ „Was ...“ „BITTE!“ Verzweiflung lag in ihrer Stimme und beinahe schien es, als stünden ihr Tränen in den Augen. Er schaute einmal kurz gen Himmel. Zwei Stunden... dann musste er bei der Weide sein... „Was ist denn los?“, er versuchte sie zu beruhigen, auch wenn das scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit schien. „Du darfst es aber keinem sagen...“ „..." versprochen, also was ist?“ „Komm nur schnell mit, ich erkläre es dir auf dem Weg...“ und das tat sie dann auch. Ihr Geheimnis war ein Fuchsjunges. Die Ferien hatte sie wieder in Hogwarts verbracht und als sie in der Nähe des Verbotenen Waldes spazieren gegangen war hatte sie das Junge mit einer verleztten Pfote gefunden. Seid jeher hatte sie es im der Nähe des Waldes versteckt und kümmerte sich darum. Das erklärte natürlich so einiges, zum Beispiel, weshalb sie immer zum Wald gestarrt hatte, und das häufigere Schwänzen in letzter Zeit. Das erklärte auch ,weshalb sie erst Gestern hier auf ihn gestoßen war, wahrscheinlich war sie gerade von ihrem kleinen Freund gekommen... Allerdings war er ihr ausgebüchst und gefunden hatte sie ihm am Ufer des Sees, halb erforen. Jetzt brauchte sie erstens Medizin und zweitens musste sie ihn irgendwie ins Schloss schmuggeln, ohne dass es jemand mitbekam, damit sie sich besser um den kleinen kümmern konnte. Über Weihnachten war das ja recht simpel gewesen, so hatte sie sich auch gut um die Pfote kümmern können, aber danach war es ihr einfach zu gefährlich gewesen. Und alleine würde sie es nicht schaffen, das war ihr klar und außerdem war sie gerade viel zu durch den Wind. Remus brauchte gut 15 Minuten, um sie zu beruhigen und klar zumachen, dass ihr kleiner Freund schon durchkommen würde. Dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche, er habe da schon eine Idee... Um diese Idee in die Tat umzusetzen gingen nun beide über den grünen Rasen der Schulgeländes, Alexis den kleinen bibbernden roten Fuchs in ihren Armen. „Und du bist sicher, dass das eine gute Idee ist?“ Ehrlich gesagt war er das nicht, aber etwas besseres fiel ihm eben auch nicht ein. Er war eben kein Tierarzt. Er kannte nur einen der sie voraussichtlich nicht verpetzen würde und sich mit Tieren auskannte. Bam Bam Bam. Das klopfen gegen die massive Holztür war eigentlich kaum zu hören, und schon danach tat ihm die kalte Hand weh. Nun standen sie also da, vor der kleinen steinernen Hütte, zu der Remus noch nie gegangen war. Er wusste, das James und noch einige andere Griffindors öfters herkamen, aber er hatte sich eigentlich nie dazu gehört. „Mr.... Mr Hagrid?“, fragte er zaghaft. Er selbst hatte mit dem Riesen noch nie gesprochen und wusste selber nicht genau, wie er sich dem massigen Wildhüter, der gerademal Anfang 30 war, gegenüber verhalten sollte. „Wer ist denn da?“ und schon war die Tür offen und man konnte in die geräumige Stube der kleinen Hütte hineinspähen, zumindest, wenn man an den dicken stämmigen Beinen vorbei schauen konnte. Der ´Wildhüter Hogwarts war sogar noch massiger, als Remus es sich vorgestellt hatte. Er musste richtig nach oben schauen, um in die -... er vermutete braunen, aber ganz sicher konnte er sich nicht sein- Augen zu gucken. „Mr Hagrid...“, begann er wieder. „Ach Hagrid reicht völlig aus!“, winkte der Mann ab. Seine Hand war mindestens so groß wie Remus' Gesicht... „Hargrid... wir sind ... also ich bin Remus Lupin... und das ist Alexis Matthews... wir sind aus Griffindor und... wir hätten... eine Bitte?“ Er hoffte er hatte sich höflich genug ausgedrückt. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn dieser Koloss an Mann wütend wurde. Allerdings stellte der Junge schnell fest, dass man davor wirklich keine Angst haben musste. Sofort wurden die zwei ins Warme gebeten und sogar Tee wurde ihnen angeboten. Der Tee schmeckte zwar widerlich, aber es war die Geste die zählte. Normalerweise hätte Alexis sicher trotzdem gemeckert aber gerade war sie mit ihren Gedanken doch wo anders. „Also, wo brennt es denn Remus und Alexis aus Griffindor?“, fragte Hagrid freundlich durch seinen dicken braunen Bart heraus lächelnd und setzte sich den beiden gegenüber. Tatsächlich nahm er an dem runden Holztisch den Platz von zweien ein, wodurch ihm beide gegenüber zu sitzen schienen. „Es geht um...“ Remus schaute zu Alexis und nickte ihr Mut zusprechend zu „Um ihn hier...“ Sie öffnete schließlich die Arme und das Fuchsjunge kam zum Vorschein. Sofort kam ein verstehender Ausdruck auf das Gesicht des Wildhüters. „Na, was hat der Kleine denn???? Wo ist denn deine Mami kleiner?“ Alexis atmete erleichtert auf und letztendlich wurde auch Hagrid einmal die gesamte Geschichte erzählt. Inzwischen war die erste Stunde schon um. „Also wollt ihr, dass ich mich um den kleinen Racker hier kümmer.“, stellte Hargrid fest und nach einmaligem Blick austausch nickten Remus und Alexis. „Ja, ich kümmer mich auch gerne um in, nur ins Schloss kann ich ihn ja nicht bringen und draußen...“ „Hey, schon verstanden!!!“ Er blinzelte Alexis aufmunternd zu „Bei mir ist er in Sicherheit, versprochen. Kenn mich ja auch aus mit sowas, also keine Sorge. Den Kleinen kriegen wir schon wieder hin. Hat er überhaupt einen Namen?“ „Blizzard.“ „Blizzard?“ Ein wenig enttäuscht runzelte Hagrid die Stirn. "Schade, ich hätte ihn gerne Norbert genannt... mag den Namen irgendwie... Norbert... hat sowas... nettes, oder? Aber gut, dann eben Blizzard. Also: Hallo Blizzard.“ Das Fuchsjunge blinzelte nur ein wenig verwirrt während die Pranke von Hand über das rote Fellstrich. Für einen Augenblick befürchtete Remus, er würde das Arme Ding, wenn auch ausversehen, zerquetschen, aber scheinbar konnte auch die gewaltige Hand vorsichtig und zart sein, wenn sie wollte. Eineinhalb Stunden waren um. Hagrid fragte sie aber noch weiter aus, redete über seine Arbeit und früher oder später mussten sie ja auf das Thema James kommen und wie sehr er den Burschen mochte. „Sehr Keck der Bengel, aber das Herz am rechten Fleck, ja das Herz am rechten Fleck.“ und da konnte ihm Remus nur zustimmen. Das traf durchaus auf James zu. Eine und eine Dreiviertelstunde waren und und Hagrid war schon dabei die nächste Kanne Tee aufzusetzen, als Remus' Blick auf das kleine runter Fenster fiel. Sonnenuntergang! Wie hatte er die Zeit nur vergessen können!!!! Ausgerechnet heute! Was wäre, wenn er nicht heraus geschaut hätte? Wenn die zwei Stunden vergangen wären und die Sonne unter und der Mond und er.... Sofort sprang er auf und kippte dabei beinahe die Tasse um. „Ich muss los!!!“ „Was?`Wir haben doch noch Zeit.. .es ist doch erst 7 Uhr...“ „Du kannst ja noch bleiben, ich muss los!“ „Warte ich komm mit ich...“ „Nein, nein ich gehe alleine. Kümmer du dich nur um Blizzard und so... also habt Spaß ihr zwei.“ und schon war er durch die Tür und rannte zur Peitschenden Weide. Sicher durfte er sich auch so schon eine Predigt von Madame Pomfrey anhören... aber er hatte ja noch dran gedacht. Er atmete tief durch. Gott sei dank hatte er noch dran gedacht.. wer weiß, was sonst passiert wäre? Aber es war ja nichts passiert... 'Gott sei dank' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)