Im Schatten der Blätter von Beluga (ANBU-Oneshots. Genma, Hayate, Kakashi, Anko, Tenzou,...) ================================================================================ Kapitel 6: Im Zwielicht ----------------------- Moinsen Folks! Eine weitere ANBU-Mission.^^ Aber auch hier bleiben die Teilnehmer erst einmal alle geheim.^^ Viel Spaß! -Im Zwielicht- Genmas Blick wanderte über die Häuserspitzen entlang der belebten Marktstraße. Entspannt schlenderte er, die Hände in den Hosentaschen versenkt, über den Platz und schaute sich sehr interessiert um. Ein kalter Wind zerrte an seiner Kleidung und peitsche ihm sein Haar immer wieder ins Gesicht. Aus den Augenwinkeln beobachtete er die Menschen um ihn herum. Der Strom einer nichtabbrechen wollenden, bunten Masse, gehüllt in merkwürdige Kleidung und Düfte auf dem großen und lauten Marktplatz von Aizenai. Eine Krähe landete auf dem dunklen Holzdach eines nahen Gebäudes, und ihr Kopf folgte Genmas Schritten zum Rande des Marktplatzes aufmerksam. Der Ninja aus Konohagakure ließ den Senbon, auf dem er scheinbar entspannt herumkaute, von einem Mundwinkel zum anderen wandern. Er schluckte nervös. Trotz der vielen Jahre Erfahrung, war ihm in solchen Momenten immer wieder ein wenig unbehaglich. Nein, wohl fühlte er sich in seiner Rolle des Übermittlers falscher Nachrichten wirklich nicht. Vor allem wenn es darum ging, das diese Nachrichten die Beziehungen zweier Feudalherren verschlechtern würden. Zu Gunsten Konohas, jedoch zum Preis von möglicherweise sehr viel …anderem. Aoba hatte gesagt, Überbringer schlechter Nachrichten waren immer die, die alles abbekamen, was Genmas Laune nicht gerade hatte anheben können. Ein Grund mehr, aus dem er sich nicht besonders über seine Rolle gefreut hatte, als das Los für ihn entschied. Er spannte sich unmerklich an, als er die Kontaktperson entdeckte. Es war ein junger Mann mit feurig rotem Haar, unter dessen schweren, braunen Umhängen Genma das Versteck der ein oder anderen Waffe vermuten konnte. Der Mann lehnte unauffällig und mit verschränkten Armen an der Eingangstür zu einem Lokal, bei dem aufgrund der Nähe zum Markt sehr viel Gedränge herrschte. Beinahe hätte Genma ihn übersehen. Beinahe aber nur. An dem gelassenen, ja beinahe herablassenden Blick des Fremden erkannte Genma, dass dieser ihn schon eine ganze Weile entdeckt und beobachtet hatte. Vielleicht durch die Krähe, schoss es ihm durch den Kopf. Aber nein, das war eine von Aobas Krähen gewesen. Der Fremde hatte also gute Augen. Genma war nur noch wenige Schritte entfernt und stieß im Gedränge plötzlich gegen einen einäugigen Bettler, den er schnell von sich stieß. Als er wieder zum Lokal schaute, verschwand der Fremde gerade in der Eingangstür, und Genma beeilte sich, ihm zu folgen. Ins Gebäude hinein? Die Sache gefiel Genma nicht. Es war abgemacht, sich nicht in einem Gebäude, sondern im Freien zu treffen. Wieso eine Planänderung? War etwa durchgesickert, dass die Informationen falsch waren? Er schob alle Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine Aufgabe und seine Deckung. Sollte irgendetwas passieren, würde es ihn zumindest nicht unvorbereitet treffen. Er folgte in das Gebäude, und der einäugige Bettler lächelte zahnlos und verzerrt. Trotz der vielen bunten Lampen war es relativ dunkel in dem Lokal. Viele Menschen drängten sich hier um die kleinen kostbar verzierten runden Tische unter den tiefhängenden Deckenlampen, und die leichtgekleideten Bedienungen schlängelten sich filigran mit ihren Tabletten zwischen den Menschen hindurch. Sofort war es Genma zu warm in seinen dicken Umhängen, und er lockerte seinen Kragen etwas. Der Kontaktmann blickte ihn von der Wand zu Genmas rechten an, und Genma folgte ihm schweigend. Der Mann führte ihn in einen Seitengang, an dessen Ende sich eine einzelne Holztür befand. Mit einem spöttischen Lächeln hielt der Mann die Tür auf und ließ Genma eintreten. Hinter ihm schloss er sie wieder und ließ Genma in dem Raum allein. „Man sagt: Das Herz eines Verräters verrät immer wieder.“ Genma beherrschte sich weit genug, beim Klang der plötzlichen Stimme nicht zusammen zu fahren. Er entdeckte an einem Tisch einen Mann kaum älter als er selbst sitzen, vor ihm einen Krug Wein und zwei Becher. „Man sagt aber auch, dass er darin verlässlich ist.“, entgegnete Genma. Daraufhin lächelte der Mann. „Patt.“ Er deutete mit einer Handbewegung auf den anderen Stuhl, und Genma nahm Platz. Dabei hatte er sofort alles in diesem Raum wahrgenommen. Es war ein schlichter Raum mit nur einer Tür und ohne Fenster. Öllampen brannten in Nischen die eigens dafür in der Wand angebracht waren, und ein Lüftungsschacht brachte angenehm kühle Luft von draußen herein, war aber zu klein um dort in Notsituationen zu entkommen. Genma machte er sich auf dem harten Stuhl bequem, während sein Gegenüber ihm Wein einschenkte und ihn anschließend unverholen musterte. Es dauerte eine ganze Weile, in der Genma in Gedanken schon alle möglichen Angriffs- und Fluchtpläne geschmiedet hatte, bis der Mann wieder zu sprechen begann. „Ich habe diesen neuen Treffpunkt ausgewählt, weil die Angelegenheit zu heikel ist um sie einem anderen zu überlassen und ich sie lieber selbst in die Hand nehmen möchte.“ Genma nickte. Er hatte den Mann erkannt - das rabenschwarzes Haar, das schmale Gesicht und die wachen, klaren Augen- und war bereits selbst zu diesem Schluss gekommen, warum es zu dieser Planänderung gekommen war. Er hatte hier die rechte Hand des Feudalherren vor sich sitzen - ein Ninja. „Ich werde persönlich entscheiden ob das, was du mir zu erzählen hast, es wert ist vor meinen Herrn getragen zu werden.“ Er stütze seinen Kopf schräg auf seine Hand und spreizte dabei eigenartig die Finger. Genma nahm der Vollständigkeit halber einen Schluck aus seinem Weinbecher und begann Hazashi, der rechten Hand des Feudalherren Jin’uemon, seine falschen Informationen nach und nach darzustellen. Interessiert und ernst lauschte Hazashi seinen Worten. Und soweit lief alles perfekt. Hazashi und Genma verließen nach einer knappen Stunde den Raum gemeinsam. Es hatte länger gedauert als Genma zu befürchten gewagt hatte, da Hazashi ihn noch in eine Diskussion über die Informationen gedrängt hatte, sich nun aber sicher war, dass Genma die Wahrheit gesagt hatte. Als Genma auf den Gang trat, war der junge Mann der ihn hier her geführt hatte nirgends zu sehen. Hazashi begleitete Genma bis vor das Lokal, das seinem Herrn gehörte, und es war bereits dunkel geworden draußen. Die Kälte schlug Genma nach dem warmen Aufenthalt im Innern des Gebäudes wie eine Wand entgegen, und er schlang seinen Umhang fester um sich. Und spätestens als der junge Mann von vorhin mit grimmigem Gesichtsausdruck und schmutziger Kleidung durch die inzwischen kleiner gewordene Menschenmasse zu ihnen herüber eilte, wusste Genma, dass etwas schief gelaufen war. Er wollte Anstalten machen, jetzt endlich zwischen den Menschen zu verschwinden und diesen Ort zu verlassen, doch Hazashis Hand schloss sich wie ein Schraubstock auf seinen Arm und hielt ihn dort. Als der Rothaarige ein bestimmtes Handzeichen machte, wurde Genmas Ahnung zur Gewissheit: Sie waren verraten worden! Er konnte seine Verbündeten nicht entdecken, aber es würde sich jetzt sofort aus dem Staub machen. Wenn ein Plan nicht funktioniert: Rückzug. Er aktivierte sein Chakra, und ohne Vorwarnung ergriff ihn eine heftige Welle von Schwindel und sein Magen schmerzte. Seine Gedanken rasten. War etwa der Wein vergiftet gewesen? Das konnte nicht sein, dann wäre Hazashi doch auch… Es war nicht der Wein, begriff Genma, es war der Becher gewesen. Er kämpfte mit all seiner Willenskraft gegen die drohende Dunkelheit und irgendwie gelang es ihm sich loszureißen und ein paar Schritte in eine Seitengasse hineinzutaumeln, bevor Hazashi und der andere bei ihm waren. Heftig wurde er an der Schulter gepackt und herum gerissen und er konnte verschwommen Hazashis wütendes Gesicht sehen und entfernt hören, wie er ihm etwas entgegenbrüllte und ihm drohte. Eine Krähe ließ sich flügelschlagend auf dem Häuserdach über ihnen nieder. Neben ihr folgte eine weitere und starrte auf die drei Männer in der Straße hinab, von denen zwei sich inzwischen lautstark miteinander stritten. Und bald wurden es mehr und mehr Krähen auf den Dächern und der ohnehin schon schwarze Himmel verdunkelte sich noch mehr unter ihrer Anzahl. Wie auf ein geheimes Signal hin stürzten alle Vögel gleichzeitig in die Gasse und Hazashi und der Rothaarige schlugen wütend und blind um sich, da sie nur noch Flügel und schwarze Federn sahen, und scharfe Klauen uns spitze Schnäbel ihnen Kleidung und Haut zerkratzten. Jemand packte Genma unsanft am Arm und zerrte ihn durch die Vogelmassen in eine andere Gasse. Hayate, noch in Verkleidung des einäugigen Bettlers, tupfte die zahlreichen Kratzer, die Genma von den Krähen abbekommen hatte mit Alkohol ab, und Genma sog scharf die Luft ein. „Na großartig! Wer hat da Scheiße gebaut?!“, fluchte er übellaunig. Aoba zuckte schuldbewusst mit den Achseln. „Wusste ich, dass dieser verdammte Kerl auf die Idee kommt, dass Krähen in diesem Landstrich nicht natürlich heimisch sind?“, verteidigte er sich schmollend. „So was muss man doch vorher wissen, wenn man die Biester einsetzt!“, grollte Genma düster. Aoba rückte seine Brille zurecht und zuckte mit den Achseln. „Von euch hat es ja auch keiner gewusst.“ „Ist das jetzt deine Ausrede?!“ „Genma, Aoba, das reicht. Die Mission ist fehlgeschlagen, aber wir haben keine besonderen Verluste zu beklagen…“- „Abgesehen von meinem Gesicht… Ich seh aus, als wär ich in einen Kaktus gefallen!“ – „So ein Unsinn, dann hättest du jetzt überall die Stacheln…“ Hayate seufzte und stand auf. „Schluss jetzt ihr beide, das genügt. Wir kehren nach Konoha zurück. Es wird schon hart genug dem Hokage zu beichten, dass wir diese einfache Mission vergeigt haben, da kann ich auf euer Gejammer wirklich verzichten!“ Hayate klaubte seine Ausrüstung und sein Verbandszeug vom Boden auf und packte alles ordentlich in seinen Rucksack. Aoba rümpfte die Nase und machte sich leis murrend ebenfalls zum Aufbruch bereit. „Ist er jetzt der Teamführer oder Genma?“ Genma verfolgte die beiden mit den Augen und grinste verdrossen. Missionen mit Hayate waren schön, mit Aoba allerdings verrufen lästig. -Ende- Sodele, ich hoffe euch hat dieses kurze Abenteuer gefallen und ist euch ein Review wert. Ich hab noch einige Ideen für weitere Geschichten für diese Sammlung, aber wenn jemand einen Wunsch oder auch eine Idee hat, vllt einen Auftrag oder sonstiges, nur her damit, ich würd mich freun.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)