There's no End...if you die von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Diese Story hab ich für einen WB geschrieben. Es sollte die Wörter Bierdose- Disco- zerschlissene Jeans vorkommen ^^ naja....und sie durfte nicht länger als zwei A4 Seiten sein ^^ hab den ersten Platz damit gemacht.... einer meiner wenigen Erfolge. Ich hoffe die Story gefällt euch und ich bitte um viele Kommentare! Arrigatou! Uriko Crushed Soul - oder der Versuch auszubrechen Es war schon spät, als die letzte Straßenbahn mit monotonem Rattern ihre endgültige Endstation erreichte. Fast kein Mensch war mehr in dem kleinen, stickigen Gefährt auffindbar, nur eine junge Frau saß still in der letzten Reihe und starrte unentwegt ins Leere... "Äh... Miss, wir sind an der Endstation angekommen... ich bitte Sie nun auszusteigen, " der schon etwas ergraute Fahrer sah zuerst in den quadratischen Rückspiegel, doch als die Frau keine Reaktion zeigte, drehte er sich um und ließ seinen Blick in die letzte Sitzreihe schweifen. Als das Mädchen seinen empörten und zugleich auch etwas mitleidigen Gesichtsausdruck wahrnahm, stand es ohne ein Wort auf und betätigte den Türöffner, worauf sich mit einem mühsamen und langstreckten Zischen die Tür öffnete und es in die Dunkelheit entschwand. Alannis Mc Keancy wusste nicht, wohin sie sollte, jedenfalls schien ihr kein Ort sicher genug zu sein. Die 19-jährige lief planlos durch die nächtlichen Straßen. Ein lauer Nachtwind fegte durch ihre tiefroten Haare und wirbelte unzählige alte Zeitungen auf, die einfach weggeworfen worden waren. Aber was erwartete man schon von den Bronx? Die staubige Luft verwehrte einem das Atmen und die große Anzahl an Obdachlosen und Drogensüchtigen war auch enorm hoch. Alannis hatte sich diesen Ort jedoch ausgesucht um frei zu sein, um endlich ihr eigenes Leben leben können... Ihre zerrissene Jeans hing schlotternd an ihrem sehr schlanken Körper herab, der wilde Haarschopf erinnerte an einen Punk und diese Annahme bestärkte auch noch der kleine Nasenring in ihrem linken Nasenflügel. Aber auch das Anarchiezeichen auf ihrer zerschlissenen Lederjacke deutete stark darauf hin, dass sie der Punkszene angehörte. Genauso war es auch. Aber die junge Frau hatte einen Grund dazu ihre ganze Meinung und Überzeugungskraft für die Freiheit einzusetzen, denn mehr oder weniger war sie ausgebrochen. Vielleicht wirkte sie auch wie eine Obdachlose, obwohl sie sich selbst niemals so bezeichnet hätte. Sie war aus ihrem Elternhaus geflohen, da ihr mit großer Gefühlskälte angedroht worden war, dass sie in den nächsten Tagen heiraten müsste, da die "Gemeinschaft" es so wollte. Die "Gemeinschaft" war eine undurchsichtige Sekte, welche von einem größenwahnsinnigen Koreaner in Leben gerufen worden war, mit wirklichem Namen "Bruderschaft des Zwielichts" hieß und auf der ganzen Welt Anhänger zählen konnte. Alannis Familie war auch in den Feden dieser spirituellen Manipulation gefangen und schien nicht mehr zu wissen, was sie tat. Es war aufgetragen worden die Abgängige zu finden und in das "Versammlungshaus" bei der Bootsanlegestelle zu bringen. Geistesabwesend hielt die junge Frau vor eine Disco. "The Cage", hier hatte sie zum ersten Mal Kontakt mit anderen Menschen ausserhalb der Sekte und... mit Drogen. Bevor Alannis jedoch das Gebäude betrat, strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und seufzte... vielleicht ahnte sie, dass dies ihr letzter Gang sein würde. Impulsiv stieß sie die Tür mit der rot-blau schimmernden Leuchtreklame auf. Ihr kam prompt eine laute Klangwolke von Techno entgegen. Zuerst schreckte sie ein wenig zurück, doch dann trat sie ein. Eine wilde Menge Tanzender belagerte wie in jeder Nacht "The Cage". Vorerst sah Alannis niemanden, den sie unter die ihr bekannten Gesichter einordnen konnte, doch als sie sich näher zum Thresen begab, der im Raum eine zentrale Position einnahm, kam ihr plötzlich ein junger Mann im Reaggae- Style entgegen und grinste: "Hey Al! What's up?" "Al" war der Spitzname von Alannis, welchen sie viel lieber hörte als ihren vollen Namen. Irgendwie musste sie darüber kurz schmunzeln und setzte sich an die Bar: "Keith... was willst du hören? Mir geht's so wie immer..." Schlagartig wurde Keith ernst und rückte näher zu dem Mädchen: "Deine verrückten Alten wieder...stimmt's?" Alannis brauchte ihren Gemütszustand nicht weiter mit Worten ausschmücken, da ihr bester Freund schon bei ihrem Anblick über alles Bescheid wusste. So schwieg sie und ließ in sich gekehrt ihren schlanken Finger über das Glas der stehengelassenen Bailey's Flasche vor ihr gleiten. Dann spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, sah sich um und erkannte Keith's treuherzigen Blick, als er ihr eine Bierdose entgegenstreckte und sich mit der anderen Hand einen Joint anzündete. Die Stimmung wirkte kurz relativ ungezwungen, da sich Alannis für ein paar Minuten wie eine ganz normale Frau fühlte, ohne ständig von Paranoia und der Angst gleich entdeckt zu werden geplagt zu sein. Dankend winkte sie jedoch dem Angebot was zu trinken ab. "Was ist los? Jetzt erzähl mir bloß nicht, du seist clean!," Keith zog verdutzt die Augenbrauen hoch, stellte die Bierdose auf den Thresen und strich sich kurz über seinen schwarzen Kinnbart. "Nein... aber mir ist heute nicht danach...," das Mädchen senkte seinen Blick und verharrte kurz regungslos, da es hinter sich ein paar unangenehme Bekannte aus den Augenwinkeln aus gesehen hatte. "Ist nicht dein Tag heute, was?," der Mann lehnte sich gegen den ledernen Barhocker und verschränkte lässig die Arme. Schweigend ging Alannis plötzlich an ihm vorbei. Die Leute, die sie gesehen hatte, waren wirklich Mitglieder der "Gemeinschaft"...sie waren hier um sie zu holen, denn sie hielten immer wieder Blickkontakt zu ihr und näherten sich langsam. Als die junge Frau in einen weniger belebten Gang der Disco rannte, hörte sie die Schreie ihrer Verfolger: "Bleib sofort stehen, oder du nimmst das Sektengeheimnis mit ins Grab!" Der Klang der Technomusik dröhnte im Kopf des Mädchens. Mit schnellen Schritten gelang es ihm gerade noch sich auf die Damentoilette zu flüchten und sperrte ab. Vor dem Wandspiegel blieb die völlig atmenlose Frau stehen begutachtete ihr Spiegelbild. Ihre Augen waren tief in den Augenhöhlen, Blässe überzog ihr Gesicht und ihre Unterlippe zitterte... auf ihrer Stirn standen Alannis Schweißperlen. Der Lippenstift war ein wenig verschmiert und als ihr vor Verzweiflung Tränen in die Augen stiegen, da die Verfolger im Begriff waren die schmutziggraue Tür aufzubrechen, zerfloss der schwarze Karjal und lief über ihre Wangen. "Sie...haben mich...alles aus...alles," Alannis blieb kein anderer Ausweg. Mit ein paar Handgriffen zog sie einen ihrer Doc Martens aus und warf ihn mit viel Druck gegen den Spiegel, sodass dieser unter lautem Klirren in tausend Stücke zerbrach. Dann ließ sie den Schuh fallen und fasste hastig nach einem der Scherben. Ein paar Minuten später traten die Sektenmitglieder die Tür zur Toilette ein. Alle wichen erschrocken zurück, als ihnen das Bild im Raum begegnete... Dort... dort unter dem Waschbecken lag Alannis... in ihrer blutigen Hand ein Splitter des Spiegels und an der Wand ihre letzte Botschaft... geschrieben mit ihrem eigenen Blut: "I've choosen my side..." (c) by Uriko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)