Becoming A Pirate von Blackshark (One Piece - Another Story Part I) ================================================================================ Kapitel 14: Rebellion --------------------- Als das Boot auf Blanc anlegte warteten Ann und Collin noch eine ganze Weile in ihrem Versteck um sicher zu gehen es ungesehen verlassen zu können. Anschließend machten sie sich schleunigst auf zu den Rebellen. „Sag mal Collin, wo habt ihr euch denn versteckt? Ich meine, ihr seid ja nicht offensichtlich rumgelaufen. Ihr seid doch nur verdeckt gegen den König vorgegangen, wenn ich mich nicht irre?“ Collin nickte nur und ging schnellen Schrittes voran. Die Stadt betraten sie garnicht, Collin führte sie geradewegs in den nahe gelegenen Wald. Ann folgte ihm. „Ist euer Versteck im Wald?“ Collin blickte sie kurz an und nickte. „Warum sagst du nichts?“ Er seufzte. „Ich denke darüber nach wie wir vorgehen. Vielleicht ist es besser wenn...“ „Ich komme definitiv mit!“ „Aber es....“ „...könnte gefährlich werden? Das ist mir klar und das hatten wir schon. Meinst du unser erster Besuch war nicht schon gefährlich genug? Zum Glück haben wir Alistair getroffen...“ „Ja...aber ich finde ihn sehr merkwürdig...“ „Meinst du wir können ihm nicht vertrauen?“ „Doch...aber das ist es gerade was mich beunruhigt. Ich vertraue ihm, aber vielleicht sollte ich das nicht. Er könnte doch in Wirklichkeit zum König gehören.“ „Nein, das glaube ich nicht.“ „Wie gesagt ich auch nicht. Aber...merkwürdig ist er trotzdem.“ „Das steht außer Frage...“ Sie gingen weiterhin im Eiltempo durch den Wald. Ann fragte lieber nicht wohin, und folgte Collin einfach. Sie entschied zum Thema Strategie zurückzukommen. „Und wie willst du vorgehen?“ „Ich werde Ross alles erläutern. Er hat bestimmt etwas vorbereitet.“ „Ross?“ „Unser Anführer. Er hält alles am Laufen und motiviert uns weiterzumachen.“ Ann nickte und dachte ihrerseits über Noir nach. Wie die Menschen dort behandelt wurden war grausam. Die Menschen auf Blanc hatten es auch nicht gut, aber wenigstens wurden sie nicht so gequält. Betrogen wurden sie alle. Die Bewohner Blancs schicken ihre Familienmitglieder nach Noir um Geld zu beschaffen, nichtsahnend, dass es ihnen dort schlimmer geht und sie nie einen Funken Geld sehen würden. Im Nachhinein war Ann sehr dankbar, dass einige Bürger eine Rebellenfraktion gegründet haben, die den Dingen auf die Spur geht. Dennoch hatte sie furchtbare Angst, dass ihrer Familie etwas passieren könnte. Ihrer kranken Mutter ging es schon schlecht genug. Niemand würde es ertragen, wenn einem geliebten Menschen etwas zustieße. „Wie es Vater wohl geht?“ „Ich denke auf Noir geht es niemandem gut.“ Collin schaute finster. Ann überkam ein erschreckender Gedanke und schluchzte. „Ob er überhaupt noch lebt? Ich habe ihn nirgends dort gesehen.“ „Denk nicht an sowas! Ich glaube nicht daran, dass irgendjemand gestorben ist. Du hast sie doch gehört. Sie brauchen Arbeiter.“ Er knirschte mit den Zähnen. „Und das alles nur wegen unserem gierigen, machtgeilen König.“ Collin blieb stehen. „Wir sind da.“ Sie standen mitten im Wald vor einem dichten Busch. Collin schob einige Blätter und Äste zur Seite und ein kleines Loch wurde sichtbar. „Eine Höhle?“ „Eine alte Mine. Wir vermuten, dass der König sie in früheren Zeiten komplett abgebaut hat. Aber die Stollen sind immer noch da. Wir haben sie ein wenig ausgebaut. Komm!“ Sie kletterten durch die kleine Öffnung und eilten durch ein Gewirre an beleuchteten Gängen. Collin kannte sich anscheinend gut aus. Ann verlor völlig den Überblick und fühlte sich ein wenig an die Gänge von Noir erinnert. Beim näheren Überlegen wurde ihr aber klar, dass Noir sehr viel dunkler und bedrückender war. Plötzlich hörte sie Stimmen und Schritte von weiter Vorne. Sie betraten einen großen Bereich, in dem allerlei Menschen herumliefen. Einige erkannte sie aus ihrer Nachbarschaft. Andere schienen von Dörfern zu kommen, die etwas tiefer im Land lagen. Alle starrten sie an und manche murmelten. „Collin ist zurück.“ „Was mag er gesehen haben?“ Collin ging schnurstracks durch die Menge auf einen Mann zu, der ihn bereits erwartete. Ann folgte ihm schweigend und beeindruckt. Sie hätte nie gedacht, dass hier so viele Rebellen unterirdisch agieren. Obwohl das Königreich klein war, waren die Bewohner doch zahlreich. Sie sah an die 50 Leute. Wenn man bedachte, dass sehr viele Menschen auf Noir schufteten und noch massig weitere ihr alltägliches Leben lebten war das zwar nicht viel, aber immer noch genug. Der Mann, der nun vor ihnen stand war wohl besagter Ross. Er hatte eine respektvolle Gestalt und wirkte stark und autoritär. Dennoch strahlte er eine Sympathie aus, die Ann nur selten bei Menschen sah. Man fühlte sich in seiner Nähe sicher und wohl. „Du bist zurück Collin. Was macht deine Schwester hier?“ „Sie hat darauf bestanden mitzukommen. Und sie war überzeugend.“ „Gut. Wir können immer Zuwachs gebrauchen.“ Ann wollte gerade widersprechen, aber der Mann redete weiter. „Nun, was habt ihr zu berichten?“ Während sie berichteten herrschte völlige Stille im Raum. Und nachdem alles erzählt war sah man nur ernste und grimmige Gesichter. Ross atmete tief ein. „Gut, wir müssen handeln. Unsere Befürchtungen sind wahr und wir können nicht mehr tatenlos zusehen. Die Männer des Königs sind stark, aber gemeinsam können wir es schaffen! Wir setzen dem ein Ende. Wir kapern das nächste Schiff, das nach Noir fährt. Dort werden wir auf die Hilfe von diesem Alistair vertrauen. Ann und Collin bürgen für ihn und ich glaube ihnen. Er wird uns zu den Gefangenen führen und wir werden sie befreien. Jeder, der sich uns in den Weg stellt wird getötet. Wir haben lange genug nichts getan. Es wird Zeit den König und seine Leute in die Schranken zu weisen. Morgen beginnt das Ende der Herrschaft des Königs und wir, die Bürger dieses unseren Landes, werden das Sagen übernehmen!!“ Jubeln und zustimmende Rufe hallten durch den Raum. „Also lasst uns alles vorbereiten und unsere Brüder, Eltern und Freunde auf Noir befreien!“ Die Begeisterung war ungehalten und selbst Ann war trotz ihrer Angst motiviert allem endlich ein Ende zu setzen. Wenig später im königlichen Thronsaal Cooper und Zerrod betraten den Saal und knieten vor ihrem König nieder. „Euer Majestät, alle neuen Arbeiter wurden ordnungsgemäß nach Noir gebracht. Gwin wurde in einen gesonderten Bereich gesperrt, so dass er nicht fliehen kann.“ „Gut! Wie geht der Goldabbau voran, Zerrod?“ „Zufriedenstellend, euer Hoheit! Dennoch kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen. Diese Schwächlinge brechen immer wieder zusammen, obwohl sie jeden Tag ihre Ration bekommen. Ich kann nicht jedem, der umfällt mehr geben als ihm zusteht. Ich denke das ist nicht im Sinne eurer Majestät.“ „Da hast du sehr wohl Recht Zerrod. Hiermit erteile ich ab sofort die Erlaubnis zum Töten. Was soll man mit vielen nutzlosen Arbeitern, die einem die Haare vom Kopf fressen? Wir benötigen sowieso nur die Starken. Macht den Arbeitern das klar. Wer schwächelt muss die Konsequenzen tragen!“ Zerrod grinste mit Genugtuung. „Sehr wohl, euer Majestät!“ In dem Moment kam ein einfacher Soldat des Königs hereingestürmt. „Euer Majestät! Wir haben neue Informationen von unserem Spitzel!“ Cooper horchte auf. „Was für Informationen? Hat sich die Rebellenfraktion jetzt etwa in Bewegung gesetzt?“ „Ja! Anscheinend war einer der Rebellen auf Noir...“ Der König stand erschrocken auf. „WIE BITTE? Wie konnte das passieren?“ Auch Cooper und Zerrod schienen erschrocken. „Nun...unser Spitzel hat von diesem Unternehmen wohl nichts mitbekommen. Dafür allerdings Informationen zu den neuesten Plänen. Die Rebellen planen auf Noir einzumarschieren und alle Arbeiter zu befreien. Sie wissen alles! Sie besitzen sogar eine Dunkelsphäre!“ Zerrod stampfte wütend auf. „Na klasse! Wir haben diesen Möchtegernrebellen viel zu lange freie Hand gelassen. Wir hätten sie zerschlagen sollen als wir sie vor Monaten entdeckt hatten.“ Cooper lachte. Der König schaute ihn verwirrt an. „Wo ist das Problem, euer Majestät? Wie ihr wisst haben wir sie bisher in Ruhe gelassen, da von ihnen keine Gefahr ausging. Außerdem hielten sie sich gut versteckt. Die alten Stollen sind sehr weitläufig. Wir hätten sie nie gefunden, wenn wir gesucht hätten. Aber jetzt...jetzt wollen sie alle nach Noir und dort können wir sie problemlos zerschlagen, da wir nun darauf vorbereitet sind.“ Der König setzte sich. „Sprich weiter.“ „Wir wollten doch morgen wieder nach Noir auslaufen. Ich schlage vor, dass wir dies bereits heute tun. Morgen läuft dann ein Schiff mit niederen Soldaten aus, die wir ohne Bedenken opfern können. Die Rebellen kapern dieses Schiff, fahren nach Noir und dort werden wir sie erwarten.“ Der König nickte anerkennend. „Das ist ein guter Plan.“ Auch Zerrod grinste und streichelte über die Scheide seines Schwertes. „Ja, das wird ein Späßchen. Ich wette die Klingenbrüder werden sich auch tierisch freuen ihre Krallen fliegen zu lassen.“ Cooper erhob die Hände. „Es geht noch weiter. Wir werden die komplette Rebellion zerschlagen und einige von ihnen gefangen nehmen und öffentlich hinrichten! Somit gehen wir sicher, dass niemand je wieder versuchen wird sich gegen uns zu stellen.“ Er grinste hämisch. Der König gab Applaus. „Brillant Cooper! Wir machen es genau so. Und da ich mich auf euch verlassen kann, brauche ich mir überhaupt keine Sorgen machen.“ Genau in dem Moment kam ein weiterer Soldat hektisch in den Saal gerannt. Er war so außer sich, dass er jede Förmlichkeit vergaß. „Die Marine! Ein Marineschiff legt im Hafen an!“ Am nächsten Morgen auf Noir Alistair wartete bereits die ganze Nacht am Strand, versteckt zwischen zwei Felsen. Er hatte jede Vorsichtsmaßnahme getroffen die notwendig war um die ankommenden Rebellen sicher durch die Höhlen zu geleiten. Er war aufgeregt. Oft genug hatte er in Büchern über Rebellen gelesen. Über Bürgerkriege, die die Regierung stürzen und selbst an die Macht kommen. Er war gespannt darauf teil dieser tollen Geschichten zu werden. In den letzten Monaten hatte sich viel für ihn verändert und alles, was er sonst nur aus Büchern kannte, begann real zu werden. Es war ein Glücksfall für ihn als eines Tages sechs Männer auf seiner Insel auftauchten und durch ihre Gänge streiften. Damals hatte Alistair sie ungläubig und aufgeregt beobachtet wie sie eine Menge Gold entdeckten. Gold, für das er selbst nie Verwendung hatte. Natürlich hatte er von seinem Wert gelesen. Aber was sollte er mit Gold anfangen, ohne Menschen von denen er sich etwas hätte kaufen können? Die Männer hingegen waren hellauf begeistert und bald darauf holten sie noch mehr Menschen zu seiner Insel, die sie Noir nannten. Bald fand Alistair auch heraus, dass einer der Männer König eines nahe gelegenen Königreichs war und die anderen fünf seine treusten Untergebenen. Die anderen Menschen, die sie herbrachten bauten das Gold ab. Alistair traute sich nie mit jemandem Kontakt aufzunehmen und war nach einiger Zeit auch froh darüber. Denn als die Untergebenen des Königs immer fieser zu den anderen Menschen wurden und er ihr Elend sah, hielt er es für keine gute Idee Kontakt aufzunehmen. Stattdessen erwachte ein Instinkt in ihm, der ihm riet zu helfen. Und so fing er mit der Entwicklung eines Mittels an, welches die Ernährung eines Menschen ersetzen konnte. Nach langer Entwicklungs- und Wartezeit tauchten auch schließlich Ann und Collin auf. Die ersten Menschen in seinem Leben, mit denen er Kontakt hatte und die sein neues Mittel testen konnten. Er war froh, dass es funktionierte. Doch nun wurde seine Hilfe auf andere Art benötigt und sein Leben schien sich stetig einem Wendepunkt zu nähern. Jahrelang lebte er alleine auf dieser Insel der Dunkelheit ohne je das Licht der Sonne erblickt zu haben, ohne je einem Menschen begegnet zu sein. Alles kannte er nur aus Büchern und durch sein ihm auf mysteriöse Art und Weise angeborenes Wissen. Nun sollte sich endlich alles ändern. Wenn die Rebellen Erfolg hatten würde man ihm helfen hier wegzukommen. Denn er hatte jetzt Freunde. Zumindest dachte er über Ann und Collin so. Er wusste nicht wie sie es sahen. Aber seit er Bücher über Freundschaft und Zusammenhalt gelesen hatte, wünschte er sich immer mehr Nähe zu anderen Menschen und selbst Freunde zu haben. Er hoffte so sehr, dass sich in den nächsten Stunden viel ändern würde. Jedoch...hatte er ein ungutes Gefühl. Denn in der Nacht war überraschend viel Unerwartetes geschehen. Ein großes Schiff mit weißen Segeln auf dem eine blaue Möwe prangte legte am Strand an. Soweit er es beurteilen konnte hielt es sich wohl um ein Schiff der Marine, die Hüter des Gesetzes auf der Welt. Neugierig und überrascht beobachtete er wir die Mannen des Königs mit einigen Marinesoldaten das Schiff verließen. Er dachte jetzt würden keine Rebellen mehr benötigt, da die Marine den Bösewichten das Handwerk legen würde. Doch er wurde eines besseren belehrt und wurde Zeuge der schlechten Seiten der Menschen, von denen er so oft in Büchern gelesen hatte. Denn diese Marinesoldaten waren korrupt. Sie agierten aus Habgier und nutzen ihre Macht aus. Alistair beobachtete wie der Kapitän des Marineschiffs und einer der Männer des Königs sich die Hände schüttelten. „Also ist es abgemacht. Wir können froh sein, dass ein so vernünftiger Mann wie Sie uns entdeckt hat. Wir dachten eigentlich immer wir wären vorsichtig.“ Der Marinekapitän lächelte zufrieden. „Nun wir fanden es schon etwas merkwürdig als wir aus der Ferne ein Schiff aus dem Nichts auftauchen sahen, samt einer Ladung Gold an Bord. Aber ich lasse ja immer gerne mit mir reden.“ Er grinste. „Wer kann zu Gold schon nein sagen? Ihre Majestät bekam einen ganz schönen Schrecken als sie plötzlich auftauchten.“ „Aber warum denn? So ein edler und großzügiger Mann hat doch von der Marine nichts zu befürchten. Dank seiner gütigen Spende werde ich über alles Belanglose natürlich hinwegsehen. Aber nun zu dieser faszinierenden Insel...“ Die beiden Männer entfernten sich lachend und Alistair verstand schnell, dass diese sogenannten Gesetzeshüter hier nicht für Recht und Ordnung sorgen würden. In den letzten Monaten hatte er viel Böses gesehen und langsam aber sicher erwachte in ihm das Gefühl von Wut und Entsetzen, welches er nie zuvor gefühlt hatte. In Büchern war alles noch unterhaltsam und lehrreich. Doch in der Realität verhielt es sich anders. Ja...seine Welt begann sich zu ändern. Schritt für Schritt. Das Schiff, welches die Rebellen erfolgreich gekapert hatten, legte etwas weiter entfernt vom Marineschiff an. Die Rebellen reagierten erschrocken. „Was macht die Marine hier?“ Nach dem Schrecken über die bedrückende Atmosphäre der Insel, war der Schock hier ein Schiff der Marine zu sehen noch viel größer. Zögernd verließen die Rebellen das Schiff. Weit und breit war niemand zu sehen. Nur der trostlose schwarze Strand erstreckte sich vor ihnen. Doch plötzlich schlüpfte hinter zwei Felsen eine Gestalt hervor. Einige Rebellen legten das Gewehr an. „Nein nicht! Das ist Alistair!“ Alistair kam schnaufend angerannt. „Da seid ihr ja! Ihr habt es also geschafft.“ Ross trat vor. „Du bist also Alistair. Ich bin Ross, der Anführer dieser Aktion. Ann und Collin erzählten von dir.“ Alistair nickte eifrig. „Ja, ja! Ich will helfen. Aber heute Nacht ist viel passiert. Die Marine ist auf der Insel.“ Collin trat vor. „Was hast du gesehen?“ „Soweit ich das verstanden habe, hat euer König wohl den Kapitän mit Gold bestochen und dieser schaut sich jetzt die Insel an. Die Arbeiter sind alle in ihren Zellen. Schnell...schnell...ich führe euch!“ Ein wütendes Murmeln ging durch die Reihen. „Diese...diese Mistkerle!!“ „Selbst auf die Marine ist kein Verlass!“ Ross hob die Hand. „Wir müssen die Ruhe bewahren und planmäßig vorgehen! Das beste ist es Alistair zu folgen und...“ Ein Schuss fiel und einer der Rebellen fiel stöhnend um. Jetzt ging alles ganz schnell. „Wir wurden entdeckt! Verdammt!“ Alistair schaute verwirrt durch die Gegend und winkte alle zu sich. „Kommt, kommt. Ich kenne Gänge, die niemand kennt.“ Eilig folgten die Rebellen ihm in einen Gang in einer Wand. Weitere Schüsse fielen aus unbekannter Richtung und weitere Männer fielen mit schmerzverzerrten Stöhnen zu Boden. „Lasst sie zurück! Wir können nicht stehen bleiben. Jeder wusste, was ihn hier erwartet!“ „Verdammt! Wo gehen die hin??“ Igor fluchte. „Cooper!! Die haben irgendjemanden bei sich, der sie führt. Sie sind plötzlich in der Wand verschwunden!“ „Das kann doch garnicht sein!“ „Es ist aber so.“ „Dann haben die Gänge entdeckt, die wir nicht kannten. Mist, so etwas hatte ich nicht bedacht.“ Der Marinekapitän näherte sich. „Gibt es ein Problem?“ „Die Rebellen! Sie marschieren hier ein. Wollen Sie sich noch ein wenig Gold verdienen? Wenn Sie uns helfen wird der König sicher großzügig sein.“ Er überlegte kurz und ging dann davon. „Ich werde meine Männer anweisen alles Nötige zu tun.“ Nachdem er verschwunden war wendete sich Igor an Cooper. „Was soll das eigentlich mit der Marine? Der König würde denen doch nie Gold geben.“ Cooper lachte. „Natürlich nicht. Aber im Kampf mit den Rebellen kann man dieses Problem doch ganz leicht beheben. Wenn wir schon dabei sind die Rebellen zu töten, kann die Marine auch gleich dran glauben.“ „Und das geht auch nicht nach hinten los?“ „Nein...offiziell werden nämlich die Rebellen Schuld am Tod von Marinesoldaten sein und schon sind wir aus dem Schneider.“ Igor grinste. „Du kommst immer auf solche Ideen....“ „Jetzt brauch ich erstmal eine neue. Ich hätte nicht gedacht, dass sie Gänge benutzen, die wir nicht kennen.“ In besagten Gängen ging es derweil hoch her. Ross schrie durch den Gang. „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir diesem Alistair vertrauen können! Wer weiß wo er uns hinführt! Es war ja schon verdächtig leicht überhaupt hierherzukommen!“ Collin und Ann versuchten Ross zu beschwichtigen. „Alistair ist unser Verbündeter!“ „Wir können ihm trauen!“ Alistair schaute Ross nur an und sagte keinen Ton. Die anderen Rebellen schauten abwechselnd von Ross zu Alistair. „Bist du dir sicher? Wer sagt euch denn, dass er uns nicht in die Irre führt?“ Ann stellte sich neben Alistair. „Mein Instinkt! Und ich bin von Natur aus vorsichtig! Aber dieser Mann ist definitiv unser Freund! Fühlst du es denn nicht?“ Ross senkte kurz seinen Blick. „Doch, ich spüre Vertrauen zu ihm. Aber das ist es was mich so beunruhigt. Vielleicht ist das irgendein Zauber.“ Davon wurde Alistair hellhörig. „Zauber! Ich hab mal was davon gelesen. In irgendeinem Bericht....das ist schon so lange her...was war das noch gleich...“ Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf Alistair, welcher vor sich hin grübelte und murmelte „Zauber....Vertrauen....Verlassen.....Licht.....Freunde....Wichtig.....Drache....Piraten....Ende....“ „Alistair?“ Er schreckte hoch. „Was?“ „Was hast du da gemurmelt?“ „Ich....weiß nicht.....irgendwas habe ich vergessen. Ich kann mich nicht erinnern....“ Alle starrten ihn schweigend an. „Aber es gibt jetzt wichtigeres. Bitte folgt mir weiter. Ich will helfen! Wir sind gleich bei den Zellen!“ Ein Murmeln ging durch die Reihen. Ross erhob die Stimme. „Ich lasse abstimmen. Wer ist dafür, dass wir ihm folgen?“ Nach einem kurzen Zögern hoben einige die Hände, dann mehr und am Schluss hatten alle die Hände oben. Ross nickte Alistair zu und dieser führte sie weiter. „Mugo! Mugen! Wo seid ihr!?“ Zerrod ging durch die Gänge und suchte die Klingenbrüder, die eigentlich die Zellen bewachen sollten. „Müsst ihr euch ständig Befehlen widersetzen? Die Rebellen benutzen irgendwelche Geheimgänge!!“ Ein Kichern hallte durch den Gang und plötzlich standen zwei Gestalten um Zerrod herum. „Entschuldige, Zerrod, aber...“ „...wir konnten nicht warten...“ „...unsere....“ „....Klingen dürsten...“ „...nach Blut!“ „Ihr könnt nicht einfach Befehle missachten. Was ist denn wenn die Rebellen jetzt bei den Zellen sind, hä?“ Mugo und Mugen schauten sich an. „Wir schauen direkt...“ „...mal nach!“ Und sie verschwanden genauso schnell wie sie kamen. Zerrod seufzte und ging ebenfalls in Richtung Zellen. Es war ein ebenso grauenhaftes Bild wie am Tag zuvor als die Menschen ihrer Insel Gold abbauten. Auch hier in den Zellen fühlte man das Elend. Die Menschen hockten in Gruppen in verschiedenen Zellen, die durch massive Eisenstangen ausbruchssicher waren. Das Licht an diesem Ort war sehr spärlich. An der Decke hing eine einzige Lampe, die kaum Licht ausstrahlte. Gerade noch so viel, dass man etwas erkennen konnte. Als die Menschen in den Zellen bemerkten, dass aus einer Wand plötzlich eine große bewaffnete Gruppe kam glaubten sie ihren Augen kaum und stürmten an die Gitterstäbe. „Ihr! Ihr seid die Rebellen!“ „Oh Gott sei Dank!“ „Bitte helft uns!“ Ross trat an eine der Zellen und untersuchte das Schloss. Es sollte sich durch einen Schuss lösen können. „Tretet zur Seite! Ich werde euch gleich befreien.“ Er legte sein Gewehr an und schoss präzise auf das Schloss welches unter ohrenbetäubendem Lärm aufsprang und die Zellen freigab. Die Insassen stürmten heraus. Einige umarmten die Rebellen. „Ann! Collin!“ „Papa!“ Ann stürmte zuerst los und sprang ihrem Vater in die Arme. Collin stand hinter ihr. „Was macht ihr hier? Wie seid ihr hergekommen?“ „Oh Papa, ich bin so froh, dass du noch lebst.“ Ann löste sich aus der Umarmung und sah wie abgemagert ihr Vater war. Collin trat vor und umarmte seinen Vater kurz, aber nicht weniger herzlich als seine Schwester. „Du siehst nicht gut aus. Wir bringen euch alle hier raus. Die Herrschaft des Königs wird heute enden.“ Ehe ihr Vater etwas sagen konnte erhob Ross seine Stimme. „Die Wiedersehensfreude ist groß, doch dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Alistair, führe uns so schnell wie möglich zurück zum Strand.“ „Ja, ja! Am besten durch dieselbe Höhle durch die wir herkamen.“ In dem Moment rollten einige Felsen von der Decke und versperrten eben jenen Ausgang. Kurz darauf hörte man ein schlitzendes Geräusch und einer der Männer fiel stöhnend zu Boden; drei tiefe Wunden quer über dem Brustkorb. Die ehemaligen Gefangenen schrien los. „Aah! Die Klingenbrüder. Wir müssen hier weg!“ „Hier kommt niemand weg.“ Vor dem einzigen sichtbaren Ausgang standen plötzlich zwei dunkle Gestalten bewaffnet mit Klingenaufsätzen an beiden Händen. Ross überlegte nicht lange und schoss sofort. Doch sein Schuss ging ins Leere, denn die beiden Gestalten waren blitzschnell veschwunden. Dann ging ein Kreischen und Stöhnen durch die Reihen. Mehrere Menschen fielen mit Wunden auf den Boden, die nur von den Klingen der Angreifer stammen konnten. Alistair war der einzige der trotz der Situation einen kühlen Kopf bewahrte und schnell zu einer Wand eilte, an der er einen weiteren Geheimgang in Erinnerung hatte. Und tatsächlich hatte er Recht. Schnell drehte er sich um. „Hey! Kommt schnell her!“ Ross verstand schnell und trieb seine Leute alle in Alistairs Richtung. Weiterhin brachen hinter ihm einige unter den Angriffen der Klingenbrüder zusammen. Eiligst rannten alle den Gang entlang, den Alistair freigelegt hatte. Die Klingenbrüder stoppten ihre Angriffe als alle in dem Gang verschwunden waren. „Was ist das, Mugo?“ „Ein geheimer Gang, Mugen.“ „Die sind schlauer....“ „...als wir dachten.“ „Aber sie entkommen....“ „...uns nicht.“ „Hey ihr beiden! Was ist hier passiert?“ Zerrod betrat den Raum und sah sich erschrocken um. Die Zellen waren leer und mehrere Leichen lagen verteilt auf dem Boden. „Wir haben schonmal angefangen aufzuräumen.“ Die Brüder kicherten. „Und wo sind sie jetzt hin?“ „Folge uns!“ „Wir lassen dir auch was Übrig.“ Kichernd verschwanden sie im Gang und Zerrod eilte ihnen hinterher. Die Rebellen samt den befreiten Menschen kamen mittlerweile schon am Strand raus. Der Gang war kürzer als der andere, lag dafür ziemlich nah am üblichen Eingang, wo auch schon die Marine lauerte. Urplötzlich wurden die Gruppe von mehreren Marinesoldaten umzingelt. Waffen wurden auf sie gerichtet. Cooper und Igor traten hervor. „Das war's für euch. Ich habe ja keine Ahnung wie ihr solche Geheimgänge entdeckt habt, aber das hat euch letztlich auch nichts gebracht.“ „Eure Rebellion endet jetzt! War ja eine ganz nette Idee hier einzumarschieren. Aber wenn man unter den eigenen Reihen Spitzel hat verpuffen solche Ideen natürlich im Nichts.“ Ross trat aufgebracht vor und starrte Alistair an. Doch ehe er etwas sagen konnte nahm Cooper eine Pistole. „Diesen Spitzel brauchen wir übrigens nicht mehr.“ Aus den Reihen der Rebellen ertönte ein 'Nein, bitte nicht!', doch Cooper hatte schon abgedrückt und jener Spitzel fiel tot auf den schwarzen Sand. Ross drehte sich überrascht um und starrte auf den Toten. Er schüttelte den Kopf und konnte nicht glauben, dass es Verräter in seinen Reihen gab. Auch die anderen Rebellen starrten bedrückt auf die Leiche ihres ehemaligen Kollegen und verabscheuten ihn für den Verrat. Ross schaute Cooper mit bösem durchdringenden Blick an. „Leute! ZUM ANGRIFF!!!!“ Unterstützendes Gebrüll hallte durch die Gegend und die Rebellen stürmten auf die Marine und die Mannen des Königs zu. Überrascht durch den plötzlichen Angriff konnten die Marinesoldaten nicht rechtzeitig reagieren und die ersten fielen bereits durch Schwerthiebe und Schüsse der Rebellen. In dem Moment kamen auch Zerrod und die Klingenbrüder am Schauplatz an. „Oh, hier geht’s ja schon richtig zur Sache.“ Zerrod grinste, zückte sein Schwert und metzelte sich durch die Reihen, ohne Rücksicht darauf, ob er Marinesoldaten oder Rebellen erwischte. Erbitterte Kämpfe brachen überall am Strand aus. Ann und Collin jedoch versuchten mit den geretteten Menschen zum Schiff vorzudringen, jedoch nicht ohne einige Todesschreie in ihren Reihen zu hören. „COLLIN! Das ist grausam!“ „Ich weiß, aber wir müssen die Leute aufs Schiff bringen!“ Alistair hatte sich währenddessen hinter einem Felsen versteckt und zitterte. So etwas hatte er noch nie erlebt. Überall fielen Schüsse, Schwerter klirrten und Schreien waren zu hören. Und die Rebellen waren in der Unterzahl. Rein logisch betrachtet hatten sie keine Chance. Er musste irgendetwas tun. Doch was? Er war kein Kämpfer, er hatte keine Waffen und war zu schwach für so etwas. Das einzige was er tun konnte war seinen beiden Freunden – Ann und Collin – einen Fluchtweg zu ermöglichen. Entschlossen eilte er zurück in die Gänge Noirs in Richtung seines Labors. Gwin erstarrte als er das Kampfgeschrei hörte und löste seine Doppelgänger auf. Seit gestern schuftete er hier wie wild, doch es kam ihm schon wie eine Ewigkeit in dieser Dunkelheit vor. Er wurde gezwungen in der gesamten Höhle Gold abzubauen. Sie war so verriegelt, dass er keine Chance hatte hier zu entkommen. Er befürchtete hier sein ganzes Leben verbringen zu müssen; in dieser schrecklichen Dunkelheit. Mittlerweile hatte er großen Hunger und Durst und konnte kaum noch arbeiten. Das Auflösen seiner Doppelgänger, die eben so ausgelaugt waren verstärkte diesen Effekt und er fühlte sich beinahe 100 Jahre älter. Doch jetzt war er adrenalingeladen. Draußen wütete offenbar ein heftiger Kampf. War Rettung unterwegs? Er lauschte an der Wand. Plötzlich wurde die ganze Höhle von einer Explosion erschüttert. Steine flogen von der Decke herunter und verfehlten Gwin nur knapp. Rauch und Staub wirbelte durch die Gegend und das Kampfgeschrei wurde lauter. Als der Staub sich legte sah Gwin, dass ein riesiges Loch in die Wand gesprengt wurde. Er konnte jetzt problemlos nach draußen klettern. Er überlegte nicht lange und stieg hinaus. Er wollte hier unbedingt weg. Das Geschehen am Strand erschreckte ihn. Mehrere Leichen lagen um ihn herum und weiter vorne wurde gekämpft. Er versuchte sich davon nicht beirren zu lassen und rannte zum Wasser. Er hatte Glück, dass er so klein war, denn so bemerkte ihn niemand. Er schlängelte sich zwischen Leichen, Explosionen und Schwerthieben hindurch und rannte geradewegs aufs Wasser zu. Er hatte eine Idee wie er hier wegkommen konnte und hoffte, dass sie funktionierte. Ann und Collin standen währenddessen Igor und dem Marinekapitän samt einiger Soldaten gegenüber. „Hier kommt keiner durch!“ Ann trat vor und sprach den Kapitän direkt an. „Schämen Sie sich denn garnicht? Sehen Sie unser Leid nicht? Was sind Sie nur für ein Mensch, der für Geld andere Menschen leiden lässt?!“ Ann stiegen fast die Tränen in die Augen. Der Kapitän schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß nicht wovon du redest! Ihr seid die Rebellen, die einen König stürzen wollen. Und das ist eine Kriegshandlung gegen die Weltregierung.“ Ann starrte ihn fassungslos an. Collin stürmte mit geballten Fäusten auf ihn zu, doch Igor war schneller und schlug ihn unsanft zu Boden. „Ihr seid so töricht! Seht euch doch um! Von euren Männern lebt kaum noch einer und eure Fluchtmöglichkeit nehme ich euch jetzt auch.“ Er holte ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und entzündete es. Er bewegte seine Hand über das Feuer und nahm es in diese. „Was...?“ Er lachte. „Teufelskräfte sind schon sehr nützlich.“ Er richtete die Hand mit der kleinen Flamme auf das Boot, mit dem sie herkamen und eine riesige Flamme schoss aus ihr hervor und umschloss das komplette Boot. Eine gewaltige Explosion zeriss es letztlich in tausend Stücke. Auf dem Wasser tanzten die Flammen weiter und erfreuten sich an den Überresten des Bootes. Collin, Ann und die übrigen Menschen starrten fassungslos auf das Geschehen. Igor richtete erneut seine Hand auf das Feuer und sog es zu sich. Nun tanzte es wirbelnd um ihn herum. Es sah unheimlich und verrückt aus. „Und jetzt sterbt ihr!“ Collin überlegte nicht lange, wirbelte hoch und verpasste Igor durch die Flammen hindurch einen mächtigen Tritt, der ihn ins Meer beförderte. Die Flammen erloschen. Ein Marinesoldat richtete seine Waffe auf Collin und ein Schuss fuhr durch die Dunkelheit. Doch Collin blieb unverletzt. Stattdessen fiel der Marinesoldat tot um. Aus Anns Waffe trat Rauch hervor. Sie zitterte. Der Kapitän zog seine Waffe. „Elender Rebell!“ Er schoss und Blut spritze auf Anns Gesicht. Doch es war nicht ihr Blut. Ann weitete die Augen, lies ihre Waffe fallen und kniete sich auf den Boden. Ihr Vater hatte sich schützend vor sie geworfen und lag nun in einer Blutlache am Boden. Sein Blut lief ihr das Gesicht hinunter. „V-V-Vater!“ Der Marinekapitän hielt nicht inne und zielte erneut auf Ann. Doch abermals war Collin schneller und versetzte ihm einen gewaltigen Tritt an den Hals. Es knackte laut und das Genick zerbrach. Leblos fiel der Kapitän zusammen. Dann war der Aufruhr groß. „Er hat unseren Kapitän getötet!“ „Das wird er büßen!“ Collin stürmte zu Ann. „Ann! Wir müssen hier weg. Komm schon! Seine Schwester bewegte sich nicht. Sie starrte zitternd auf ihre Hände, die mit dem Blut ihres Vaters getränkt waren. Er musste die Tränen und den Schmerz unterdrücken. „Ann! Ann! Ann!“ Er rüttelte an ihr und entschied sich kurzerhand sie hochzuheben. Er nahm sie und rannte so schnell er konnte Richtung Höhlen. Die Gefangenen der Insel und die Leiche seines Vaters lies er zurück. Er konnte ihnen jetzt nicht mehr helfen. Alles war furchtbar schief gelaufen. Er hüpfte über die Leichen seiner Kollegen, über die Leichen von Marinesoldaten und sprintete an einigen wenigen Kämpfen vorbei. Er wusste nicht, ob es richtig war zu den Höhlen zu rennen. Doch irgendwo mussten sie hin. Ann lag zitternd in seinen Armen und starrte in den schwarzen Himmel hinauf. Sie war voller Blut, welches nicht ihr eigenes war und schien eine Art Schock erlitten zu haben. Auch Collin würde am liebsten kreischen und weinen, doch das konnte er sich jetzt nicht erlauben. „COLLIN, HIERHER!“ Collin blickte sich um und sah Alistair aus einem Gang gucken. Er rannte in seine Richtung und verschwand mit ihm im Gang. „Komm schnell mit, ich bring euch von der Insel.“ Er sah Ann und erschauderte. „Was ist mit ihr?“ „Sie hat einen Schock erlitten. Wie willst du uns hier wegbringen?“ „Mit meiner Kapsel. Ich habe vorhin eine Dunkelsphäre angebracht. Wenn ich nicht dabei bin wird sie funktionieren.“ „Aber das ist doch deine Kapsel!“ Sie kamen in Alistairs Labor an und liefen in einen kleinen Raum. „Ich kann mir auch irgendwann eine neue bauen und außerdem möchte ich meine Freunde in Sicherheit wissen. Los steig ein!“ Collin stieg ein und Alistair wollte gerade die Tür schließen. „Alistair! Bitte kümmer dich um die Gefangenen. Und...es tut mir Leid, dass du hier nicht weg kannst.“ „Ach ist schon okay! Hauptsache ihr seid sicher!“ „Alistair!“ Er schaute ihn an. „Danke!“ Alistair lächelte. „Passt auf euch auf!“ Er schloss die Tür, eilte zu einem Kontrollfeld, tippte einen Code ein und kurz darauf wurde die Kapsel hinausgeschossen. Er hoffte, dass alles gut klappte und seine Freunde in Sicherheit sein würden. Es war egal, dass er immer noch hier war. Sein Tag würde schon noch irgendwann kommen. Er war froh helfen zu können und das machte ihn glücklich. Die Kapsel schoss mit einem gewaltigem Ruckeln aus der Höhle hinaus und flog quer über den Strand hinaus auf das schwarze Meer. Die Dunkelsphäre aktivierte sich und alles wurde plötzlich völlig schwarz. Kurz darauf sah Collin wieder das vertraute Tageslicht. Die Kapsel flog immer weiter und landete laut platschend im Meer. Sie tauchte auf und die Tür öffnete sich. Collin schaute sich kurz um. Sie waren nicht weit von Blancs Strand entfernt. Collin nahm ein Paddel, welches in der Kapsel lag und bewegte sich Richtung Strand. Gwin stand immer noch am Strand von Noir und starrte aufs Meer hinaus. Die Kämpfe hinter ihm wurden immer weniger und er musste schnell handeln, sonst würden sie ihn entdecken. Was er jetzt vorhatte, hatte er noch nie versucht und es könnte gefährlich sein. Er wollte einen Doppelgänger auf einer entfernten Insel erscheinen lassen. Da dieser identisch mit ihm selbst war konnte er den Gwin auf Noir verschwinden lassen und somit wäre Gwin effektiv von Noir geflohen. Doch was wenn es nicht funktionierte? Er musste es versuchen! Er stellte sich in Gedanken die Insel vor auf die er wollte und aktivierte seine Fähigkeit. Er fühlte wie sich sein Doppelgänger auf der gewünschten Insel materialisierte und war schon erleichtert. Doch ganz plötzlich durchfuhr ihn ein Schmerz. Ein Schmerz so groß und unerträglich, dass er am ganzen Körper zitterte und er lieber tot sein würde als diesen Schmerz weiter zu ertragen. Dann Verschwanden die Umrisse von Noir und auch jene der Insel, auf der der Doppelgänger dieselben Schmerzen erlebte und Gwin tauchte plötzlich irgendwo im Meer auf, weit weg von Noir. Seine Flucht war also geglückt. Zwar nicht so wie geplant, aber er war froh von dieser dunklen Insel weg zu sein. Doch die durchlittenen Schmerzen wollte er nie wieder erleben. Er war noch ganz benommen und zitterte am ganzen Körper. Er konnte sich gerade noch so über Wasser halten und sah in der Ferne eine kleine Insel. Es blieb ihm nichts anderes übrig als dorthin zu schwimmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er dort an. Die Insel war sehr überschaubar und schien verlassen zu sein.Doch ehe er sich weitere Schritte überlegen konnte, überwältigten ihn Erschöpfung und Schmerzen und er brach ohnmächtig zusammen. Collin saß am Strand und versuchte Ann wieder zu Bewusstsein zu bringen und nach einer Weile erwachte sie auch aus ihrer Trance. „C-C-Collin....wo...sind wir?“ „Zu Hause...auf Blanc.“ „Wie...sind wir entkommen?“ Collin erzählte ihr alles. Als er fertig war lag Ann weinend in seinen Armen. „Oh Vater....ich....kann nicht mehr...so viele Menschen sind auf Noir gestorben. Und...ich habe jemanden umgebracht. Wie soll es denn jetzt weitergehen?“ Sie schluchzte und weinte und hörte nicht mehr auf von ihrem Elend zu sprechen. Collin schwieg nur und dachte selbst an ihr Leid. An das Leid seines Landes und das Leid seiner Familie, welches jetzt noch größer war als zuvor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)