Slytherins Erben von Mad_Redhaired_Goblin (Voldemort ist nicht der letzte Erbe..) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Streit mit ungeahnten Folgen ------------------------------------------- In Hogwarts saß Snape seinem Schreibtisch und las gerade die Pergamente der Schüler durch welche sie in der Stunde über den Mondstein geschrieben hatten. Immer wieder strich er komplette Passagen durch und kritzelte Bemerkungen dazu. Wie er erwartet hatte waren die Leistungen mehr als nur unbefriedigend. *Diese Schüler werden es nie schaffen*, ging es durch seinen Kopf und er schob die Pergamente von sich. Ruhig glitt seine Hand unter seinen Umhang und zog seinen Zauberstab hervor. Er legte ihn sich an die Schläfe und zog ihn langsam wieder davon weg. Ein dünner, silbrig schimmernder Faden folgten der Spitze des Stabes und hing dann wie eine Spinnenwebe daran. Vorsichtig legte Snape den Faden in eine Schale in der Ecke auf seinem Schreibtisch stand. Sofort verschmolz sie mit der Oberfläche und Snape legte erneut seinen Zauberstab an seine Schläfe. Als er ihn wieder wegziehen wollte tauchte auf einmal ein Pergament auf seinem Schreibtisch auf. "Was soll das denn?", entfuhr es Snape und starrte auf das Pergament. Vorsichtig drehte er es mit seinem Zauberstab um und konnte ein kleines Siegel erkennen mit dem der Brief verschlossen war. Er legte seinen Zauberstab beiseite und ergriff den Brief. Ruhig öffnete er diesen und seine Augen folgten den Worten die dort geschrieben standen. *Ein Treffen?*, ging es ihm durch den Kopf und er legte den Brief wieder zurück auf den Schreibtisch. *Es scheint also etwas Neues zu geben.* Snape erhob sich von seinem Stuhl und ging um den Schreibtisch herum. Wieder griff er nach dem Brief und lenkte dann seine Schritte zu dem Kamin in seinem Büro. Er hob den Brief über die Flammen und lies ihn dann los. Ruhig beobachtete er wie die Flammen gierig danach langten und sich durch das Pergament fressen. Bald war von dem Brief nur noch ein Häufchen Asche übrig und Snape kehrte zurück zu seinem Schreibtisch und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. "Hoffentlich sind es gute Neuigkeiten", sprach er mit leiser und kalter Stimme und in seinen Augen funkelte es für einen kleinen Moment ehe er wieder nach seinem Zauberstab griff und ihn sich erneut an die Schläfe legte.... Die Glocke erklang in Hogwarts und die Schüler strömten aus den Klassenzimmer. May lief lachend zwischen Ron und Harry her und die Drei unterhielten sich angeregt über das Quidditchqualifikationtrainigs welches Oliver Wood für heute Abend veranschlagt hatte. An diesem Abend wäre Gryffindor dran, das Haus von Harry und Ron und das ehemalige Haus von Oliver Wood selbst. Oliver hatte nach seiner Schulzeit eine Profikarriere begonnen und musste diese nach einem schweren Unfall schweren Herzens wieder aufgeben. Als er las dass Hogwarts einen neuen Lehrer suchte war er natürlich sofort begeistert. Dumbledore ebenfalls und nun war Oliver also wieder in Hogwarts, dieses Mal jedoch als Lehrer. Die Drei gingen gerade die große Treppe nach unten auf dem Weg in die große Halle als ihnen ein kaltes Lachen entgegen klang. „Oh da ist ja Potter unsere Berühmtheit“, erklang Dracos kalte Stimme, der mit verschränkten Armen am Fuße der Treppe stand. „Na habt ihr euch wohl mal wieder über Muggel unterhalten. Es ist ja bekannt dass ihr euch mit so was gerne abgebt.“ Crabbe und Goyle bauten sich hinter Draco auf und ließen ihre Finger knacken. „Lass mich in Ruhe Malfoy“, sagte Harry zu ihm und blickte dann zu Ron und May. „Kommt lasst uns in die Halle gehen.“ Ron und May nickten mit dem Kopf und schlugen den Weg zur großen Halle ein. „Vielleicht ist ja auch das Potter Flittchen ja ebenfalls ein Schlammblut“, kam es leise aufs Dracos Richtung und ein kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Mein Vater sagt ja auch schon dass es gar nicht anders sein kann.“ Wieder lachten Crabbe und Goyle auf, die egal was auch passierte, immer hinter Draco standen. Er nahm den beiden, doch etwas dümmlichen Schüler, ja auch das denken ab. Harry wollte gerade etwas erwidern, doch da hatte May sich schon umgedreht und funkelte Draco an. „Malfoy“, sprach sie mit leiser Stimme und sah den blonden Jungen an. „Dein Vater soll sich um seine Angelegenheiten kümmern und seine Nase nicht in Dinge stecken die ihn nichts angehen.“ May kannte Lucius Malfoy und konnte ihn schon vom ersten Augenblick an nicht ausstehen. „Vor allem sollte ihm endlich mal bewusst werden dass er sich auf dem absteigenden Ast befindet“, sprach May wieder leise und wieder blitzte es in ihren Augen. Malfoy sah von Crabbe zu Goyle und anschließend zu May. „Pass besser auf was du sagst“, drohte er May mit kalter Stimme und ging einen Schritt auf sie zu. May lachte kalt auf. „Oh ich weiß ganz genau was ich sage“, sprach May leise und musterte Draco. „Oder weiß das kleine Muttersöhnchen Draco etwa nicht was sein Vater so treibt? Na? Weiß der kleine Malfoy etwa nicht dass sein Vater ein getreuer Gefolgsmann von Voldemort ist?“ Nachdem May den Namen ´Voldemort´ ausgesprochen hatte herrschte für einen Moment eine Totenstille und jeder schien die Luft anzuhalten. Dieser Name war in der Zaubererwelt gefürchtet wie nichts anderes zuvor und nur ganz wenige trauten es sich ihn beim Namen zu nennen. Für die meisten war er nur Der-Dessen-Namen-Nicht-Genannt-Werden-Darf oder einfach nur Du-Weißt-Schon-Wen. Draco war noch bleicher geworden als er es so oder so schon war als May seinen Vater und Voldemort in einen Bezug stellte. „Wie kannst du es wagen?“, zischte Draco leise und seine Hand glitt an seiner Seite entlang nach unten und unter seinen Umhang. Harry legte seine Hand auf Mays Schulter und sah sie von der Seite her an. „May lass es gut sein“, sprach er leise zu ihr, doch May schien ihn gar nicht mehr recht zu hören. Sie war vollkommen auf Draco fixiert. „Wie ich es wagen kann? Ich wage es nicht, ich weiß es“, erwiderte sie Draco und taxierte ihn genau. Andere Schüler hatten mitbekommen dass es zu einem Streit gekommen war und es hatte sich eine Taube um die Beteiligten gebildet. Keiner getraute sich etwas zu sagen aber auch niemand wollte etwas verpassen wenn er ginge um einen Lehrer zu benachrichtigen. Draco zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf May. „Das wirst du mir büßen“, sagte er leise mir vor Zorn bebender Stimme. „Du wiederholst doch nur was dieser Potter dir erzählt. Du rennst ihm doch nur hinterher weil er berühmt ist und sonnst dich in seinem Ruhm. Und dein Gör ist doch auch nur ein weiterer dreckiger Schlammblutbastard.“ Das letzte Wort hatte Draco May laut entgegen geschleudert und dabei für einen winzigen Moment May aus den Augen verloren. May hatte die Chance genutzt und ihren Zauberstab ebenfalls gezogen. „Das war das erste und letzte Mal dass du meine Tochter so genannt hast“, sprach May leise und sah Draco mit einem undeutbaren Blick an. Um sie herum hatte sich ein schwach rotes Licht gebildet, dass sie wie eine Hülle umgab und Harry stockte der Atem. „May.... Nein...“, kam es flüsternd von ihm denn er wusste was geschehen war. Schon einmal hatte er May in so einem Zustand erlebt und er wusste was darauf geschehen war. May erhob ihren Zauberstab und richtete ihn langsam auf Draco. „Cruc...“, fing May an doch dann ertönte ein kaltes „EXPELLIARMUS“ und Mays, ebenso wie Dracos, Zauberstab flog durch die Luft und landete in Snape Hand. Die Köpfe der Schüler ruckten zu dem Lehrer und ein weiteres Mal schienen sie den Atem anzuhalten. Alle hatten so gebannt auf May und Draco geblickt dass niemand bemerkt hatte wie Snape die Treppen aus den Kerkern hinaufgestiegen war und die Eingangshalle betreten hatte. Auch konnte niemand sagen wie lange er da schon gestanden hatte. Snape blickte May mit einem undeutbaren Blick an. „Mrs. Miller-Weasley sie kommen mit mir“, befahl er ihr mit kalter Stimme und legte ihr fest seine Hand auf die Schulter. Draco sah zu Crabbe und Goyle und ein schadenfrohes Lächeln war in seinem Gesicht zu erkennen. Snape drehte sich um und blickte den blonden Slytherinschüler herablassend an. „Sie Mr. Malfoy werden umgehend in ihren Hausturm kehren und werden diesen heute nicht mehr verlassen. Wir sprechen uns später.“ Dass Lächeln erstarb auf Dracos Gesicht und wollte eben noch etwas erwidern, doch Snapes Blick lies jegliches Kommentar im Keim ersticken. „Jawohl Professor Snape“, murmelte er und machte dass er wegkam. „Und ihr geht in die große Halle zum Abendessen. Es gibt hier nichts mehr zu sehen“, sagte Snape zu den umherstehenden Schüler und riss sie so aus ihrer Versteinerung. Die Schüler nickten und machten sich eilig davon ehe er ihnen noch Punkte abziehen konnte. Snape sah wieder zu May. „Folgen sie mir Mrs. Miller-Weasley“, sagte er kalt und wollte eben losgehen als Harry sich ihm in den Weg stellte. „Professor das dürfen sie nicht tun. Er, Draco, er hat angefangen und.....“, doch Snape schnitt mit einer Handbewegung Harry das Wort ab. „Ich sagte in die große Halle und das gilt auch für sie Potter“, sagte Snape kalt, packte May am Arm und ging mit ihr einfach an Harry vorbei die Treppen nach unten zu den Kerkerräumen wo auch sein Büro untergebracht war. „Ich habe mich doch nur verteidigt“, beschwerte sich May, doch Snape gab keine Antwort sondern öffnete schweigend seine Bürotüre und wies May an sich zu setzen. May lies sich auf den Stuhl fallen und verschränkte die Arme während Snape um den Schreibtisch herum ging und sich ebenfalls setzte. Ruhig blickte er May an. „Was sollte das eben?“, fragte er kalt und legte die Fingerspitzen seiner Hände aneinander. May funkelte Snape an. „Was das sollte? Was das eben sollte?“, wiederholte May seine Frage gereizt und zog eine Grimasse und verdrehte übertrieben die Augen. „Ich werde mich doch wohl noch verteidigen dürfen wenn jemand meine Tochter als Bastard bezeichnet.“ Mit funkelnden Augen sah May Snape an der völlig ruhig hinter seinem Schreibtisch saß. „Aber es war ja mal wieder klar dass ich nun eine Strafe abholen darf, während Malfoy als Slytherin wieder mit einem blauen Auge davon kommt.“ May war noch immer aufgebracht und dementsprechend zeigte sie auch Snape gegenüber keinerlei Respekt. „Die Rache an Mr. Malfoy ist es also wert deine Tochter zu verlassen, den Vater deiner Tochter zu verlassen und auch alle anderen Personen die dir wichtig sind zu verlassen“, sprach Snape ruhig und beobachtete Mays Reaktion die ihn nun doch ein wenig verwirrt anblickte. „Verlassen? Aber wieso verlassen?“, fragte May und so langsam schien sie sich wieder zu beruhigen. Snape legte seine Arme auf den Schreibtisch und sah May an. „Ich nehme mal an du weißt dass der Crucio-Fluch zu den unverzeihlichen Flüchen gehört welche eine lebenslange Haftstrafe in Azkaban nach sich ziehen“, sagte Snape erneut ruhig und blickte May an. „Ja sicher weiß ich das, aber was hat das jetzt bitte mit mir und der Sache eben zu tun? Oder willst du nur schauen ob ich auch mal was weiß?“ May verstand absolut nicht auf was Snape nun hinaus wollte und so langsam wurde sie genervt weil er nicht endlich mit der Sprache herausrückte. „Was das mit dir zu tun hat fragst du? Nun diese Frage lässt sich leicht beantworten“, sprach Snape ruhig und stand von seinem Platz auf und kam um den Schreibtisch herum. „Dann tu es auch endlich“, grummelte May leise vor sich hin und senkte den Blick nach unten auf ihre Füße. Snape überhörte ihr Kommentar und lies sich nicht weiter davon ablenken. „Du May wolltest eben Mr. Malfoy mit eben diesem Crucio-Fluch für seine Worte bestrafen.“ Während er diese Worte gesprochen hatte war Snape auf May zugegangen und stand nun genau vor ihr. May riss ihren Kopf nach oben und sah Snape an. „Ich?.... Den Crucio? Ich?... Niemals würde ich....“, sprach May stockend und Wortfetzen von Sirius Erzählungen tauchten in ihrem Kopf auf. Erzählungen über seine Zeit in Azkaban, Geschichten aus ihren Büchern..... Azkaban, der Ort an dem man alles vergaß was einem wichtig ist, jegliches Glück wurde einen genommen. Azkaban, ein Ort des Grauens. May war sich sicher dass sie niemals dieses Risiko eingehen würde und sah Snape wieder an. „Niemals würde ich dies tun“, sagte sie ruhig und fast schon arrogant und in ihren Augen blitzte es wieder als sie Snape ansah. „Du versuchst doch nur mich zu täuschen. Du erfindest Geschichten um diesen Malfoy zu schützen weil er in deinem Haus ist. Vielleicht hat dir sein Vater auch Geld bezahlt damit man ihn eine besondere Behandlung zukommen lässt. Du......“ May wollte gerade weitermachen als ein lautes „Es reicht May“ von Snape erklang der sie ernst anblickte. „Du glaubst also ich würde dich belügen“, sprach er ruhig und etwas leises schwang in seiner Stimme mit und es war schwer zu sagen was es war. Er ging auf einen schmalen, zimmerhohen Schrank zu und öffnete die beiden Türen. Ruhig griffen seine Hände nach einer seltsamen Schale die dort in dem Schrank untergebracht war und nahm sie heraus. Vorsichtig stellte er sie auf seinen Schreibtisch und zog seinen Zauberstab. May beobachtete ihn genau und fragte sich was er denn wohl vorhatte. Snape legte sich dessen Spitze an die Schläfe und zog sie dann nach einem kurzen Moment wieder von dort weg und ein silbriger Faden folgte der Spitze. Er lies den Faden in die Schale gleiten und berührte dann mit der Zauberstabspitze die Oberfläche und schon begann sich die Oberfläche zu bewegen und ein silbriger Kreisel entstand. „Wenn du mir nicht glaubst, dann vielleicht seinen eigenen Augen“, sagte Snape ruhig und deutete mit der Hand auf das Denkarium. May sah zu dem Denkarium, zu ihm hinauf und dann wieder auf das Denkarium. *War es vielleicht doch so wie er sagte?*, ging es May durch den Kopf als sie das Denkarium weiter betrachtete. Sie selbst hatte so etwas noch nie gesehen, doch Harry hatte ihr davon erzählt. Sie blickte in das Denkarium und silberne Wolken schwebten vor ihren Augen hin und her ehe sie sich verdichteten und anschließend ein klares Bild freigaben. May sah sich in der Eingangshalle stehen wie sie Draco anfunkelte. Sah wie sie den Zauberstab auf ihn richtete und wie sie zu ihm sagte dass er ihre Tochter kein weiteres Mal beleidigen würde und dann sah sie es mit eigenen Augen dass sie wirklich bereit gewesen war Draco Malfoy mit einem Crucio zu bestrafen. May starrte auf diese Szene und spürte auf einmal eine Hand auf ihrer Schulter und sah ihn die dunklen Augen Snapes ehe sie ihren Blick beschämt zu Boden senkte. „Ich..... es tut mir leid dass ich dir nicht geglaubt habe“, sagt May leise. Sie fühlte sich richtig mies in diesem Moment. Snape hatte eingegriffen und so ihre Zukunft gerettet und sie hatte ihn angefahren und ihn als Lügner bezeichnet. „Aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen dass ich fähig wäre so etwas zu tun“, sprach May wieder leise und schüttelte den Kopf. Snape sah May an und räumte das Denkarium wieder in den Schrank und schloss die Türen. „Du wärst es auch nicht“, murmelte Snape leise und lies die Türgriffe los und drehte sich zu May um. „Nun glaubst du mir also“, sprach er wieder in normaler Lautstärke und kehrte zu seinem Platz hinter seinem Schreibtisch zurück und setzte sich. May nickte und sah Snape genau an. „Was verheimlichst du mir?“, fragte sie ihn mir ernster Stimme. Sie spürte einfach dass da hinter der ganzen Sache noch mehr steckte als Snape bereit war ihr in diesem Moment zu sagen. Aber May hatte es einfach satt dass ihr immer nur Bröckchen hingeworfen wurden, aber immer nur dann wenn zuvor etwas passiert war und man in Erklärungszwang sich befand. „Was soll ich dir denn verheimlichen?“, fragte Snape doch sah er May dabei nicht an. Er wusste ja selbst dass sie allen Grund dazu hatte misstrauisch zu sein. Mays Augen blitzen als sie Snape wieder anblickte. „Severus Snape“, sagte May leise und sprach ihn damit zum ersten Male mit seinem vollen Namen an. „Du weißt genau was ich meine. Ich kenne dich gut genug um zu wissen dass es so ist. Also raus mit der Sprache.“ May war aufgestanden und stand nun vor Snape, die Hände auf die Tischplatte gestützt. „Setz dich May“, kam es leise von Snape und es klang fast sogar ein wenig sanft. Für einen Moment lang schloss er die Augen und seufzte auf. „Ich wünschte du würdest falsch liegen, aber dem ist leider nicht so.“ Snape sah sie für einen kleinen Augenblick an und erhob sich dann wieder von seinem Platz. Dies war der Zeitpunkt von welchem Snape gehofft hatte dass er noch in weiter Zukunft liegen würde, denn nichts fiel im schwerer als das was nun kommen würde. Snape ging in seinem Zimmer auf und ab und überlegte wie er am besten anfangen könnte bis er letztendlich stehen blieb. „Parsel ist nicht die einzige Fähigkeit die du beherrschst“, sprach er leise und sah dabei in eine andere Richtung als in die in der May saß. „Deine Mutter war im Besitz dieser Fähigkeit die allerdings von vielen auch als Fluch bezeichnet wird.“ Snape blickte May für einen kleinen Moment an, doch diese sah ihn nur ohne auch nur eine Mine zu verziehen an. Sie wollte nun endlich wissen was los war. „Für jemanden der sie beherrscht ist sie eine hervorragende Verteidigung. Jemand der sie nicht beherrscht wird zu einer großen Gefahr für die Personen in seiner Umgebung“, sprach er wieder leise weiter und seufzte auf. „Zu einer Gefahr?“, fragte May ruhig und machte es sich auf dem Stuhl gemütlich. Sie ahnte schon dass es kein kurzes Gespräch werden würde dass sie nun führten. *Fehlt nur noch Kaffee und Kuchen*, ging es ihr kurz durch den Kopf obwohl sie diese Sache überhaupt nicht lustig fand. „Der Person die diese Fähigkeit besitzt und kontrollieren kann ist es möglich die Wut oder den Zorn seines Gegenübers in magische Kraft umzuwandeln und kann seine eigenen Fähigkeiten dadurch verstärken“, sagte Snape leise und schluckte dann, denn er wusste dass es May nicht gefiele was nun kommen würde. „Wer die Fähigkeit allerdings nicht kontrollieren kann den wird sie kontrollieren. Sie weckt die dunkle Seite in einem und lässt einem die Kontrolle über sein eigenes Tun verlieren.“ Snape begann wieder durch den Raum zu gehen wie um sich selbst ablenken zu wollen. „Du denkst also ich bin eine Gefahr für alle anderen?“, meinte May leise und funkelte Snape an. Sie war bestürzt über das was Snape ihr eben erzählte und glaubte nicht dass er genau dies sagen wollte. Aber in diesem Moment wusste sie selbst nicht mehr was sie eigentlich glauben sollte. Snape schüttelte leicht den Kopf und seufzte ein weiteres Mal auf. „May du bist noch jung und du wusstest bis heute nichts von dieser Fähigkeit“, kam es leise von ihm und er blieb neben ihrem Stuhl stehen. „Du weißt dass das Blut Slytherins in deinen Adern fließt ebenso wie in den Adern des Dunklen Lords und...“ Doch weiter kam Snape gar nicht mehr denn May war aufgesprungen und funkelte Snape wütend an. „Du... du wagst es MICH mit ihm zu vergleichen? Mit der Person die den Vater meiner Tochter jagt und ihn am liebsten Tod sehen will?“, fauchte May den Mann vor ihr an. „Der Person die MICH ebenfalls am liebsten Tod sehen will?“ May schüttelte verständnislos den Kopf und lief durch den Raum wie als wolle sie sich beruhigen, doch es ging einfach nicht. Wie konnte er es wagen sie mit der Person die sie am meisten hasste in einem Atemzug zu nennen, ja sie sogar noch zu vergleichen und behaupten dass sie gleich waren. Was fiel diesem Mann eigentlich ein? Snape versuchte May die Hand auf die Schulter zu legen, doch sie schüttelte sie sofort wieder ab und brachte Abstand zwischen sich und ihm. „May lass mich bitte erklären“, versuchte es Snape mit ruhiger Stimme und May gab ihm mit ihren Händen zu verstehen dass er sich nicht aufhalten lassen solle. „In Salazar Slytherin war die dunkle Seite sehr ausgeprägt. Sie verleitete ihn die dunkle Künste zu erlernen, die Künste die er am liebsten auch seinen Schülern beigebracht hätte. Es ist sehr leicht ihr zu folgen und Voldemort hat es getan. Er und auch du.... ihr beide stammt aus der gleichen Linie. Du bist ebenfalls eine Slytherin und das sollte dir auch so langsam bewusst sein.“ Snape sah sie an und begann sofort weiter zu sprechen, ehe sie ihm ein weiteres Mal ins Wort fallen konnte. „Diese Fähigkeit nutzt dies aus und sobald du wütend wirst versucht sie die Kontrolle über dich zu bekommen. Verleitet dich zu Dinge die du sonst nie tun würdest. Eben solche Dinge wie einen der Unverzeihlichen gegen einen Mitschüler zu verwenden.“ Snape holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Endlich war das ausgesprochen was er so lange vor sich her geschoben hatte. May sah Snape an und schluckte erst einmal und ging dann langsam auf ihn zu. „Was erwartest du denn nun von mir?“, fragte sie leise und in ihrer Stimme schwang etwas bedrohliches mit. „Erst erzählst du mir dass ich eine Gefahr bin weil ich mich nicht unter Kontrolle halten kann, dann wirfst du mich mit ihm in ein und denselben Topf, dann weißt du mich daraufhin dass ich für die dunkle Seite ein perfektes Opfer bin... Was soll das?!“ May hatte die letzten Worte fast schon geschrieen, denn ihr war das nun alles einfach zuviel. Glaubt er denn etwa sie hatte vor alles an was sie glaubte zu verraten? Dachte er denn etwa von ihr sie würde alles mit Absicht tun? „May hör mir doch bitte zu“, bat Snape leise doch das waren wohl die Worte die bei May das Fass zum überlaufen brachten. „Zuhören?? ZUHÖREN!?“, schrie May Snape an und verdrehte die Augen. „Ich habe dir zugehört. Jedes Mal wenn du mich zurecht gewiesen hast, jedes Mal wenn du mir Punkte abgezogen hast. Ja ich habe dir zugehört. Ich habe jedes einzelne Mal zugehört wenn du mich vor den anderen lächerlich gemacht hast. Zugehört wenn du jede dir nur mögliche Chance genutzt hast um mich und Harry den anderen vorzuführen. Oh ja ich habe zugehört.“ Mays Augen waren dunkel geworden und wie schon in der Halle zuvor schimmerte ein dunkelrotes Licht um sie herum. Wäre May eine Veela gewesen so wäre sie nun zu einer vogelartigen Bestie geworden. Doch stellte sich die Frage von was wohl in diesem Moment mehr Gefahr ausgegangen wäre. „Ja ich habe zugehört doch ich will nicht mehr zuhören wenn du mich wieder in den Dreck ziehst“, flüsterte May schon fast und in ihrer Hand befand sich auf einmal ihr Zauberstab dessen Spitze nun auf Snapes Brust gerichtet war. Snapes Blick ging zu dem Zauberstab und dann zu May. „MAY CATHLEEN SLYTHERIN!“, ertönte es auf einmal kalt in dem Raum und Snapes Blick war finster geworden. Mit kühlem Blick sah er auf May herab und auch in seinen Augen blitzte es auf. May sah Snape an und war für einen Moment ein wenig verwirrt. Zum ersten Male hatte er sie bei ihrem richtigen Namen genannt und nicht wie er sie sonst immer tat. „Warum nennst du mich so?“, fragte sie leise und misstrauisch und hielt die Spitze ihres Zauberstabes weiterhin auf Snape gerichtet. „Weil dies dein Name ist und es dir vielleicht so klar wird wie ernst diese Sache ist“, kam es mit eisiger Stimme von Snape und er ging langsam auf seinen Platz hinter dem Schreibtisch zu, ließ jedoch Mays Zauberstab nicht aus den Augen. „Ja du hast Recht mit allem was du eben gesagt hast, aber hast du dir auch einmal Gedanken darüber gemacht warum ich das tue?“ Ruhig blickte er May an und legte dann langsam wieder seine Fingerspitzen aneinander und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Hast du nur einen einzigen Moment lang nachgedacht was in meinem Kopf vorgeht wenn ich das tue?“, fragte er May wieder leise und sah sie an. May blickte Snape herausfordernd an. „Na welch böse Gedanken gehen einem denn da durch den Kopf?“, fragte sie gehässig und der Zauberstab bewegte sich keinen Zentimeter weit von Snape weg. „Dein Vater war Salazar Slytherin, ein Nachkomme von dem Salazar Slytherin der einer der Gründer von Hogwarts war“, begann Snape leise zu erzählen und richtete seinen Blick auf einen imaginären Punkt in der Ferne. „Deine Mutter war Cathleen Snape, meine Schwester.“ Snape schloss nur kurz die Augen und schüttelte leicht den Kopf ehe er seinen Blick wieder in die Ferne richtete. „Nach dem Ende meiner Schulzeit ließ ich mich verführen und folgte dem Weg des Dunklen Lords. Deine Mutter und mich verband etwas besonderes, denn ich war wie ein Vater für sie gewesen nachdem unsere Eltern verstorben waren. Wir hatten nur uns.“ Snape erinnerte sich noch gut an diese Zeit so als ob es erst gestern gewesen war. Er hatte seine Schwester geliebt und er hatte alles getan damit sie glücklich war. „Sie folgte mir und begab sich ebenfalls auf den Weg den auch ich beschritten hatte. Sie lernte deinen Vater kennen und sie verliebten sich ineinander. Doch dann kam der Punkt an welchem ich merkte, dass ich den falschen Weg gewählt hatte und ich begann mich davon zu distanzieren. Ich versuchte deine Mutter ebenfalls zu überzeugen, doch ich musste feststellen, dass ich es nicht schaffen würde“, sprach Snape leise weiter und schon längst hatte er vergessen dass noch immer Mays Zauberstab auf ihn gerichtet war. Es schien ihm fast sogar egal zu sein. „An diesem Tag trennten sich unsere Wege und dies war auch das letzte Mal an dem ich in das Gesicht deiner Mutter blickte, der du so ähnlich siehst. Viele Jahre später erfuhr ich von ihrem Tod und es war der Moment an dem ich glaubte alles verloren zu haben.“ Snape lies ein wenig den Kopf sinken und sah auf das dunkel Holz seines Schreibtisches hinter dem er schon so viele Stunden verbracht hatte. Sich in Arbeit vergraben hatte um zu vergessen was er nicht geschafft hatte. „Ich habe mir Vorwürfe gemacht weil ich es nicht geschafft hatte sie zu überzeugen dass ihr Weg falsch war“, begann Snape leise weiter zu erzählen und er legte seine Arme auf den Schreibtisch und seine Hände schlossen sich kurz zu Fäusten und lagen dann ruhig auf der Tischplatte. „Erst viel später erfuhr ich dass ein Kind aus der Beziehung zwischen ihr und Salazar entstanden war.... du May.“ Er hob kurz den Kopf, sah sie an und lies ihn dann wieder sinken. „Ich begann Nachforschungen anzustellen und nach und nach fügte ich jede Information zu einem Bild zusammen um zu verstehen was geschehen war. Deine Mutter und dein Vater hatten sich nicht lange nachdem ich mich von dem Dunklen Lord abgewandt hatte, ebenfalls von ihm abgewandt und wurden von ihm verfolgt. Sie verbrachten ihr Leben in ständiger Furcht vor ihm und seinen Männern.“ Snape schüttelte langsam den Kopf und sah stur auf den Tisch denn seine Augen waren traurig geworden und er wagte es nicht May diese Schwäche zu zeigen. „Deine Mutter starb nach deiner Geburt und dein Vater ließ dich verstecken damit er es nicht schaffen würde dich in seine Finger zu bekommen. Eines Tages stellten sie deinen Vater und versuchten ihn zu zwingen deinen Aufenthaltsort zu verraten. Er weigerte sich und musste dafür sterben. Deine Mutter und dein Vater haben beide für dich ihr Leben gegeben May“, sagte er leise und langsam hob er seinen Kopf und blickte in das Gesicht von May. „Was meinst du wie lange du noch hier frei durch Hogwarts gehen könntest wenn bekannt werden würde dass du meine Nichte bist? Wie lange würde es dauern bis sie eins und eins zusammengezählt hätten?“ Snape sah sie noch einen Moment lang an und ließ dann den Kopf wieder sinken. „Sie würden dich jagen wie sie deine Eltern gejagt haben. Sie würden versuchen dich auf ihre Seite zu ziehen, denn der Dunkle Lord weiß welche Macht in dir steckt. Sie würden dich foltern und quälen bis du ihnen Untertan bist oder du dein Leben verloren hast.“ Snapes Hände wurden unruhig und er drehte eine Kerze in seinen Händen hin und her wie um sie zu beschäftigen und von dem Zittern abzulenken. „Sie würden Harry dazu benutzen dich auf ihre Seite zu bekommen, sie würden deine Tochter als Druckmittel verwenden.... May du ahnst nicht zu welchen Mitteln diese Männer fähig sind.... ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“ Noch nie hatte Snape so offen von seiner Zeit unter der Herrschaft Voldemorts gesprochen wie er es nun in diesem Moment vor May tat. Irgendwie war es als würde er eine Beichte ablegen um endlich sein Gewissen zu beruhigen oder endlich die Schuld die er sich an dem Tode seiner Schwester gab zu sühnen. Er wollte bei May nicht den gleichen Fehler begehen wie er es bei ihrer Mutter getan hatte. May war das letzte Mitglied seiner Familie und er würde nicht einfach so aufgeben. May hatte ihm die ganze Zeit ruhig zugehört und langsam lies sie den Zauberstab sinken und blieb völlig regungslos und wie versteinert auf dem Platz stehen und starrte ihren Onkel mit großen Augen an. „Ich muss mit allen Mitteln versuchen zu verheimlichen dass du meine Nichte bist May, auch wenn dies nicht immer zu deinen Gunsten ausgeht“, sagte Snape leise und sah May wieder an. „Jedem hier ist es bekannt dass ich und Harry nicht gut aufeinander zu sprechen sind... Wie also würde es aussehen wenn ich auf einmal freundlich zu dir und zu ihm wäre? Meinst du nicht dass die Leute auf einmal anfangen würden Fragen zu stellen? Nachzuforschen?“ Snape machte eine kleine Pause und sah May dann ernst an. „Malfoy rennt seinem Vater hinterher, vergöttert ihn fast schon. Er erzählt ihm alles was hier in Hogwarts vor sich geht. Es wäre nur eine Frage der Zeit bis sein Vater von meiner Wandlung erfahren würde und auch nur eine Frage der Zeit bis er es dem Dunkle Lord erzählt. May an diesem Tage würde die Jagd beginnen und es gibt zur Zeit nichts mit was wir dich oder deine Familie schützen können und nichts was wir Voldemort entgegen zu setzen hätten.“ Mit ernstem Blick sah er das junge Mädchen vor sich an und schloss die Augen als sich May in seine Schwester verwandelte. „Mir selbst fällt es nicht einfach dich so zu behandeln und es tut weh wenn ich es tun muss“, sagte er leise und gab zum ersten Male in seinem Leben eine Schwäche zu, welche er vorher immer versucht hatte zu verstecken. „Aber ich weiß leider keinen anderen Weg um dein Leben zu schützen.“ Snape seufzte wieder leise auf und stützte seinen Kopf schwer in seine Hände. Er hatte nun alles gesagt was ihm auf dem Herzen gelegen hatte. Jede seine Handlungen erklärt und welcher Grund dahinter lag. Nun lag es an May ob sie ihm vergeben konnte oder nicht. Als Snape mit seiner Erzählung geendet hatte musste May schwer schlucken. Sie hatte in jeder seiner Handlung immer nur den Hass gesehen den er ihr und Harry entgegen brachte. Immer war sie davon ausgegangen dass er sie hassen musste weil sie ihn an seine Zeit als Totesser erinnerte. Sie dafür schuldig machte dass er seine Schwester verloren hatte. Aber niemals hatte sie darüber nachgedacht dass es vielleicht andere Gründe haben könnte für sein Handeln. Nie hatte sie es hinterfragt und nun wusste sie nicht was sie sagen sollte. Egal welche Worte sie wählen würde, nicht eines davon könnte das wiedergutmachen was sie ihm angetan hatte. May schämte sich zutiefst dafür was sie über ihn gedacht hatte. May sah ihren Onkel an und langsam entglitt der Zauberstab ihrer Hand und fiel zu Boden. Es gab einen dumpfen Ton als er den steinernen Boden berührte und dann unter den Schreibtisch rollte. Langsam ging May auf Snape zu und blieb vor ihm stehen. Sie sah sich den Mann an der soviel für sie getan hatte und dem sie es zu verdanken hatte dass sie noch immer am Leben war. Langsam schloss sie ihre Arme um den Mann und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Snape versteifte sich im ersten Moment vor lauter Überraschung und wusste erst nicht was er tun sollte. Seit Jahren war ihm niemand mehr so nahe gewesen wie es ihm nun seine Nichte war. Er sah auf sie herab und auf ihre schwarzen Haare die ihr über den Rücken flossen und er fühlte sich wieder an seine Schwester erinnert deren Haare ebenfalls diese Länge gehabt hatten. Vorsichtig und zögerlich schloss er seine Arme um das junge Mädchen und drückte sie dann an sich. „Es tut mir so leid“, murmelte May und vereinzelte Tränen flossen über ihre Wangen und hinterließen ihre Spuren auf dem Umhang von Snape. „Ich....“ „Schh...“, kam es leise und mit warmer Stimme von Snape als er May beruhigend über den Rücken strich. „Es ist schon gut May..“ Snape wurde es langsam klar, dass er schon viel früher mit May hätte sprechen müssen. Ihr viel früher hätte die Wahrheit sagen sollen und nicht so lange damit warten dürfen. Aber immer hatte er gedacht dass noch nicht der richtige Zeitpunkt wäre um ihr die volle Wahrheit zu sagen und hätte fast diesen Punkt verpasst weil er sie einfach nur beschützen wollte. Er hatte gedacht dass sie viel glücklicher leben würde, wenn ihr nicht alles bekannt war doch nun musste er sich eingestehen dass es ein Fehler gewesen war. Er legte ihr seine Hände auf die Schulter und sah sie ernst und doch aber freundlich an. „May ich weiß ich verlange sehr viel von dir, doch du musst mir versprechen dass alles was hier in diesem Raume gesprochen wurde alleine unter uns beiden bleibt. Nicht einmal Harry darf etwas davon erfahren“, sagte er mit ruhiger Stimme zu ihr und wischte ihr dann eine Träne von der Wange. „Auch musst du versuchen so zu tun als hätte dieses Gespräch niemals stattgefunden. Nichts darf sich an deinem Verhalten mir gegenüber verändern. Es muss unmöglich sein für andere Verdacht zu schöpfen.“ Snape wusste dass es May schwer fallen würde ihn weiter zu verachten, jetzt wo sie alles wusste, aber es gab keine andere Möglichkeit. „Du musst mir weiterhin misstrauen und jede Gelegenheit nutzen um mich schlecht zu machen. Bitte versuche es May“, bat er sie leise um diesen Gefallen. May schluckte wieder schwer, doch nickte sie dann langsam. „Ich werde mein Bestes versuchen“, sprach sie mit leicht zitternder Stimme und sah ihn an. „Ich weiß was du für mich tust und ich möchte es dir nicht noch schwerer machen als es so oder so schon für dich ist.“ May versuchte zu lächeln und ein wenig klappte es auch. Snape drückte sie noch einmal kurz an sich und lies sie dann los um aufzustehen. „Das beste ist wenn du nun zu den anderen in die Große Halle gehst“, sagte er ruhig und ein kaum sichtbares Lächeln umspielte seine Lippen. „Sie werden dich sicherlich fragen was passiert ist, aber ich denke dir wird da schon etwas einfallen.“ Snape musste nun doch schmunzeln auch wenn er es sich verkneifen wollte, aber kannte das Talent von May sich aus verzwickten Situationen zu retten. „Am besten erzählst du ihnen dass ich dich zum Nachsitzen verdonnert habe. So haben wir auch ein wenig Zeit die wir gemeinsam verbringen können. Ich nehme an du möchtest sicherlich etwas über deine Eltern erfahren.“ Mays Augen begannen zu leuchten und sie nickte mit dem ´Kopf. „Ich freue mich jetzt schon auf das ´Nachsitzen´“, sagte sie lachend und ging zu der Türe und wollte sie aufmachen, als sie sich noch einmal umdrehte. „Gehe mit Malfoy nicht zu hart um“, sagte sie noch augenzwinkernd zu ihrem Onkel und verließ dann sein Büro und eilte die Treppen hinauf und dann in die Große Halle. Snape schüttelte nur langsam den Kopf und lies sich dann auf seinen Platz sinken. *Das muss ich ja auch noch tun*, ging es ihm durch den Kopf und er überlegte wie er das nun am besten tun würde. May durchschritt die Eingangshalle und ging auf die beiden großen Türen zu die tagsüber den Gang zur Großen Halle verschlossen. Sie trat hindurch und sah auf den langen Gang vor sich. Sie atmete ruhig durch und ging den Gang langsam entlang. "He", erklang es plötzlich neben May und sie blieb stehen und drehte ihren Kopf in die Richtung aus der das Wort gekommen war. Etwas verwundert blickte sie auf eines der Bilder die dort im Gang hingen. "Scheint nicht so schlimm gewesen zu sein oder?" May zog eine Augenbraue nach oben und sah das Bild verständnislos an. "Dürfte ich mal wissen was du meinst?", fragte sie das Bild und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. "Na die Strafpauke von Snape natürlich", sprach die junge Frau auf dem Bild und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Ich meine wer so ein glückliches Lächeln auf den Lippen hat, der kann keine großartige Strafe bekommen haben." Die Frau auf dem Bild legte den Kopf schief und sah May fragend an. May funkelte das Bild böse an. "Das lass mal meine Sorge sein", meinte sie kalt und wandte sich dann wieder von dem Bild ab. "Kümmere dich lieber um die Motten im 5ten Stock." Damit war für May das letzte Wort gesprochen und sie ging weiter auf die Große Halle zu. *Eigentlich sollte ich dem Bild ja dankbar sein*, ging es ihr durch den Kopf und sie wollte lieber nicht nachdenken was passiert wäre, wenn sie mit so einem Lächeln in die Große Halle gegangen wäre. Sicherlich hätte irgendjemand Verdacht geschöpft und das war ja das, was ihr Onkel mit allen Mittel versuchte zu vermeiden. Vor den Türen blieb May stehen und atmete tief durch. *Jetzt kommt’s drauf an*, ging es ihr durch den Kopf und sie legte die Hand auf die Klinke. Langsam drückte sie diese herunter und machte die Türe auf und trat in die Halle. Ein paar Köpfe rückten zu ihr und dann schnell wieder weg um ihn mit dem Nachbarn zusammen zu stecken und zu tuscheln. May zog den Kopf zwischen ihre Schultern und ging leicht gebückt an dem Hufflepufftisch vorbei, von welchem ihr mitleidige Blicke entgegen kamen, zum Gryffindortisch. Sie ließ sich neben Harry auf die Bank sinken und sah auf die Tischplatte. Ron, Harry und Hermine sahen May mit neugierigem Blick an und warteten nur darauf dass sie etwas erzählen würde, doch May schwieg einfach. "Jetzt sag schon May", bat Ron sie doch endlich zu sprechen. "Was hat er gesagt? Welche Strafe hast du bekommen? Jetzt mach's doch nicht so spannend." Ron sah seine Adoptivschwester an und legte sogar Messer und Gabel beiseite denn das leckere Essen war nun für ihn uninteressant gewesen. Hermine warf Ron einen scharfen Blick zu und sah dann zu May. "Wie konntest du dich nur mit Malfoy anlegen? Hast du denn vergessen wer sein Vater ist?", sagte sie mit besserwisserischem Ton und sah May an. "Und dann auch noch einen der Unverzeihlichen aussprechen wollen..." Hermine verdrehte die Augen und sah May wieder an. Harry funkelte Hermine wütend an. "Hermine das ist ja wohl jetzt das letzte was du hier bringst", sagte er zu ihr und legte seinen Arm um Mays Schultern. "Meinst du nicht dass es keine Absicht von May war? Du bist doch auch schon ausgerastet bei Malfoy." Harry fand das nun überhaupt gar nicht in Ordnung wie Hermine jetzt auf die ganze Sache reagierte. Sie war ja nicht dabei gewesen und hatte keine Ahnung was Malfoy alles zu May gesagt hatte. Auch war es Harry klar dass es nicht May gewesen war die den Unverzeihlichen sprechen wollte. Er hatte sie in dieser Situation schon einmal erlebt als Voldemort sie in seiner Gewalt hatte. "Hört auf", sagte May leise und sah die drei an. "Hört verdammt noch mal auf euch zu streiten." May seufzte leise und langte nach einer Gabel und drehte diese in ihren Fingern hin und her. "Ich hab mir eben schon eine Standpauke anhören dürfen und die reicht mir für die nächsten paar Wochen", sagte sie seufzend und versuchte ihre Rolle so gut wie nur möglich zu spielen. Aber es fiel ihr überhaupt nicht einfach ihre Freunde anzulügen, immerhin gingen sie zusammen durch dick und dünn und May wollte dass dies auch noch eine Weile so blieb. Ron sah Hermine nur kurz von der Seite an und dann zu May. "Und? Was hast du für eine Strafe bekommen?", fragte er nach und in seinem Kopf malte er sich schon die schlimmsten Strafen aus. Wieder seufzte May auf und legte die Gabel auf den Tisch. "Nachsitzen", antwortete sie Ron leise und sah ihn schon fast entschuldigend an. "Wie lange hat er nicht gesagt. Ich denke der wird mich wohl bis an meinen letzten Schultag zum Nachsitzen zu sich bitten." May verdrehte leicht die Augen und stützte ihren Kopf in ihre Hände. "Könnt ihr euch vorstellen wie das wird? Ich meine Nachsitzen geht ja noch... aber bei IHM??", jammerte May und schüttelte leicht ihren Kopf hin und her. "NACHSITZEN??", kam es gleichzeitig von Harry und Ron und beide starrten May an. "Aber verdient", murmelte Hermine leise und fing sich sofort einen bitterbösen Blick von Ron ein. May nickte mit dem Kopf und sah die Drei wieder an. "Ja nachsitzen...", grummelte sie leise und winkte dann mit der Hand ab. "Aber bitte.... lasst uns jetzt von was anderem reden. Ich will das so schnell wie möglich wieder vergessen." May wollte einfach nicht weiter drüber reden und ihre Freunde weiterhin belügen. Also versuchte sie einfach das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken und hoffte dass es klappen würde. "Wann habt ihr denn euer Training", fragte sie Ron und Harry und lehnte ihren Kopf dann leicht an Harrys Schulter. Ihr ging das durch den Kopf was ihr Onkel ihr über ihre Fähigkeit gesagt hatte und fragte sich, ob sie auch für Harry zu einer Gefahr werden würde. Sie hätte es ihm am liebsten erzählt, denn sie wusste nicht dass es Harry bereits wusste. Snape persönlich hatte Harry damals gesagt was mit May geschehen war, als sie in Voldemorts Gewalt gewesen war. May konnte sich an diesen Abend nicht mehr erinnern und alle hatten es für besser gehalten sie weiterhin unwissend zu lassen. Es konnte ja niemand ahnen dass es nicht lange dauern würde, bis es wieder passieren würde und heute war eben dieser Tag gewesen. Harry blickte zu Ron und Ron sah zu Harry und beide zuckten gleichzeitig mit den Schultern. May sah die beiden Jungs an und musste trotz dem ganzen Chaos lachen. "Ihr seid mir ja zwei", meinte sie grinsend und sah aus den Fenster. "Lasst mich mal kurz überlegen." May überlegte und rieb sich dabei mit dem Zeigefinger unter der Nase ehe sie anfing zu grinsen. "Wenn ich mich nicht sehr stark irre hat Oliver heute Morgen irgendwas von 19 Uhr gesagt. Am besten ihr geht ein wenig früher runter, dann macht ihr auf alle Fälle nichts falsch", sagte May zu den beiden Jungs und schnappte sich dann einen unbenutzten Becher und schenkte sich etwas Saft ein denn sie spürte dass ihre Kehle trocken geworden war. Harry schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Stimmt ja", sagte er seufzend und sah zu Ron. "Wir sollten uns dann langsam mal auf den Weg machen, sonst kommen wir noch zu spät und schon haben wir einen schlechten Start erwischt." Dann sah er zu Hermine und May. "Kommt ihr gleich mit?", fragte er ruhig und wartete auf eine Antwort. Hermine schüttelte den Kopf. "Ich will erst noch in die Bibliothek gehen und dort was nachschauen und komme dann erst", sagte sie ruhig und übersah einfach mal dass Ron bei dem Wort `Bibliothek` die Augen verdrehte. May sah zu Harry und nickte. "Ich komme gleich mit euch beiden mit", sagte sie denn sie war froh wenn sie nun etwas Ablenkung hatte. "Na dann mal auf", sagte Harry und war auch schon aufgestanden und war doch tatsächlich ein wenig nervös. Ron folgte seinem Beispiel und stand ebenfalls auf. Hermine würdigte er dabei keines Blickes. *Wie kann sie die Bibliothek nur uns vorziehen?*, fragte er sich in Gedanken, ging um den Tisch herum und blieb neben Harry stehen. Auch May stand auf und die drei Jugendlichen machten sich auf den Weg aus der großen Halle hinaus. Die beiden Jungs gingen voraus und waren schon in ein Gespräch über Quidditch vertieft und May folgten ihnen in Gedanken versunken. In der Eingangshalle angekommen schlugen Harry und Ron den Weg zu den beiden großen, schweren Eingangstüren ein und Mays Blick fiel auf die Treppen zu den Kerker. Plötzlich ertönte eine ruhige und warme Stimme vom anderen Ende des Raumes. "Mrs. Miller-Weasley? Würden sie mir bitte in mein Büro folgen?" May drehte sich um und sah Professor Dumbledore am oberen Ende der Treppe stehen wie er sie über seine Halbmondgläser hinweg ansah. *Auch das noch*, seufzte May in Gedanken auf und sah zu den beiden Jungs. "Geht schon mal vor, ich versuche so schnell wie möglich zu kommen", sprach sie seufzend und machte sich dann auf zu Dumbledore zu gehen, während die beiden Jungs das Schloss verließen und hinunter zum Quidditchstadion gingen. May stieg die Stufen hinauf und blieb neben dem Professor zum stehen. "Wenn es wegen dem Vorfall ist da hat Professor Snape schon mit mir gesprochen", sagte May leise die davon ausging dass es sich nur darum drehen konnte. Dumbledore sah sie lächelnd an und legte ihr kurz die Hand auf ihre Schultern. "Jetzt kommen sie erst einmal mit", sprach er mit warmer Stimme und ging ruhigen Schrittes den Weg entlang der sie zu seinem Büro führen würde. May folgte ihm mit hängendem Kopf und überlegte sich welche Strafe wohl auf sie warten würde. Sicherlich wusste Dumbledore schon dass sie von Snape keine Strafe erhalten hatte und würde dies nun übernehmen. Dumbledore blieb vor dem Wasserspeier stehen und sprach das diesjährige Passwort. Der Wasserspeier hob seinen Kopf und richtete sich auf. Er spreizte seine Flügel, legte sie wieder an und gab dann den Eingang zu Dumbledores Büro frei. Gemeinsam mit Dumbledore stieg May die Wendeltreppe nach oben und wie jedes Mal beschlich sie ein seltsames Gefühl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)