Confusing Love von Sushi-Fish ================================================================================ Kapitel 7: Aimi's Lost ---------------------- Früh am nächsten Morgen wachte Aimi auf. Erst langsam drang die Erinnerung der letzten Nacht zu ihr durch. Was sollte sie tun? Nach einer halben Stunde frustriertem Nachdenkens beschloss sie, erst einmal nach aus dem Hotel zu gehen und einen Spaziergang oder sonst etwas zu machen. Jedenfalls wollte sie nicht länger in diesem Zimmer bleiben. Vorsichtig, um Chou und Kai nicht zu wecken, stand sie auf und trat in den Flur. Fast war sie schon an der Treppe angekommen, als ihr klar wurde, dass sie immer noch ihren Schlafanzug trug. Aber wenn sie an ihre Klamotten herankommen wollte, müsste sie in ihr Zimmer zurückkehren und da war das Risiko viel zu groß, dass sie Aoi weckte. Aber gab es eine andere Möglichkeit? So konnte sie jedenfalls nicht auf die Straße gehen. Kurz stand Aimi unentschlossen herum. Dann entschied sie, dass Chou bestimmt nichts dagegen habe, wenn sie sich kurz ein paar ihrer Klamotten lieh. Oder, so überlegte sie, hätte Chou bestimmt sehr wohl etwas dagegen, aber was sollte man machen. Tatsächlich schaffte Aimi es sich umzuziehen, ohne viele Geräusche zu machen. Der Morgen war düster. Wahrscheinlich würde es ein grässlicher Regentag werden. Ziellos lief Aimi durch die Innenstadt. Obwohl - war sie wirklich noch in der Innenstadt? Die Gegend kam ihr zwar einigermaßen bekannt vor, doch wo sie war wusste sie noch lange nicht. Schließlich fragte sie einen etwas in die Jahre gekommenen Geschäftsmann, der ihr den Weg zurück sofort nennen konnte. Erleichtert erreichte Aimi den Bahnhof im Kern der Stadt. Das hätte übel enden können. Am besten passte sie jetzt besser auf, wohin sie ging. Kurz warf sie einen Blick auf den großen Fahrplan. In ein paar Minuten würde ein Zug in den Vorort der Stadt fahren. Warum fuhr sie nicht einfach mit? Die Anderen würden wahrscheinlich sowieso erst in ein paar Stunden aufwachen und dann konnte sie ihnen immer noch telefonisch mitteilen, wo sie war. Vielleicht war das wirklich das Beste. Sie müsste ja nicht den ganzen Tag wegbleiben, aber im Moment war das Letzte was sie wollte Aoi zu treffen und mit ihm zu reden. Entschlossen besorgte sie sich ein Zugticket und stieg in den gerade einfahrenden Zug. Aoi hatte zunächst nicht geschlafen. Wahrscheinlich hatte er es sich in diesen wenigen Minuten mit Ayumu gründlich verscherzt. Was war denn auch in ihn gefahren? Das war doch sonst auch nicht seine Art. Wenn er nur nicht so viel getrunken hätte. Ayumus Reaktion wäre doch eigentlich für jeden, der seinen Charakter etwas kannte, abzusehen gewesen. Und der Gitarrist schien wirklich nicht mehr für ein Gespräch bereit. Aber konnte Ayumu ihm ewig aus dem Weg gehen? Eigentlich nicht. ´Eigentlich doch.´, dachte Aoi. ´Er bräuchte nur seine momentane Rolle in der Band aufgeben und verschwinden.´ Aber dazu durfte er es sich nicht kommen lassen. Er würde Ayumu am nächsten Morgen abfangen und sich entschuldigen. Mit ihm reden. Über diesem Gedanken musste er schließlich eingeschlafen sein, denn als er die Augen erneut aufschlug, sagte ihm ein Blick auf seinen Wecker, dass es bereits sechs Uhr morgens war. Fast wäre er wieder eingedöst, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. Könnte es nicht sein, dass Ayumu so früh morgens einfach verschwand? Aber war das nicht auch wieder übertrieben? Schließlich hatte Aoi ihn weder verletzt, noch bedroht oder sonst etwas Schwerwiegendes getan. Andererseits wäre Ayumu sicherlich durchaus der Typ für eine solche Aktion. Nachdenklich griff Aoi nach seinem Morgenmantel und trat vor die Tür des Nachbarzimmers. Sollte er wirklich hineingehen? Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Wie erwartet war die Tür nicht verschlossen. Durch die Vorhänge fiel etwas Licht in den Raum. In dem Doppelbett schienen zwei Personen zu liegen. Zwei? Er trat näher heran. Links konnte er Kai erkennen. Und neben ihm glitzerte Chous pinkes Haar in der langsam aufgehenden Sonne. Aber wo war Ayumu? Sicherlich war er nicht zu Reita und Ruki gegangen. Er tippte Chou an. „Was ist? Aimi?“, murmelte diese verschlafen. „Ich bin’s. Wer ist Aimi?“ Chou richtete sich verschlafen auf. „Ähm...Aimi ist...niemand, ich habe nur geträumt.“ „Ach so. Aber wo ist Ayumu?“ „Ayumu?“ Chou war mit einem Schlag hellwach. Panisch sah sie auf die Stelle neben ihr, wo vor wenigen Stunden noch Aimi gelegen hatte. „Vielleicht ist Ayumu aufs Klo gegangen.“ Chou riss die Tür des kleinen Bads auf. „Komisch. Das kann doch nicht sein!“ Sie lief hektisch durchs Zimmer. „Ich frage Reita und Ruki.“ „Ayumu ist weg?“, murmelte Ruki. „Akira! AKIRA! Wach auf!“ „Was?“ „Ayumu ist weg.“ „Wie weg?“ „Es gab ein Problem mit Aoi und Ayumu wollte bei uns schlafen, aber vorhin als Aoi wieder gekommen ist, war er weg.“, erklärte Chou kurz. „Och ne. Nicht auch noch sowas.“ Reita rieb sich die Augen. „Ich bin müde.“ „Das sind wir alle. Ist doch jetzt egal.“, sagte Ruki ungehalten und zog sich ein T-Shirt und eine Hose über. Wenig später saßen alle in Kai und Chous Zimmer. „Hat keiner von euch irgendwas mitbekommen?“, fragte Ruki hilflos. Alle schüttelten den Kopf. „Na toll. Hat Ayumu denn irgendwas in der Art angedeutet? Eine Nachricht hinterlassen? Vielleicht ist er ja nur...einkaufen oder so.“ Reita zog die Augenbraue hoch. „Um fünf Uhr morgens?“ Chou sah sich genauer im Zimmer um. „Er hat nirgendwo einen Zettel hingelegt. Aber wartet mal...Er hat MEINE Kleidung genommen. Was soll das denn? Er hat selber genug mit.“ Aoi sah zu Boden. „Wahrscheinlich wollte Ayumu nicht auf mich treffen, wenn er in unser Zimmer gegangen wäre...“ „Was ist denn jetzt eigentlich passiert?“, fragte Reita. Aoi zupfte an der Bettdecke herum. „Ist nicht so wichtig.“ „Ist wohl wichtig. Denn nur dann können wir einschätzen, wie Ayumu reagiert hat.“, beharrte Reita. „Eigentlich nichts Schlimmes. Ihr wisst...Ich habe ziemlich viel getrunken gestern...“ „Komm zur Sache.“, sagte Ruki und klopfte ungeduldig seine Hände gegeneinander. „Wie gesagt, ich war irgendwie betrunken...“ „Und du wirkst auch immer noch so.“ „Sei ruhig, Akira.“, seufzte Ruki. „Also ich...“ „Hast du Ayumu angefasst oder so?“, half Reita neugierig nach. „Ja, aber mehr auch nicht.“ Aoi wich ihren Blicken aus. „Und dann ist er eben zu dir gelaufen.“ Er nickte zu Chou hinüber, die ihren Kopf auf Kais Schulter gelegt hatte. „Das ist typisch für Ayumu. Er läuft einfach kopflos drauflos, wenn er nicht mehr weiter weiß.“ „Hoffentlich geht das gut.“, sagte Ruki leise. „Und sein Handy...?“ „Er hat ja meine Klamotten genommen. Da war glaube ich nur ein bisschen Kleinkram drin.“, überlegte Chou stirnrunzelnd. „Aber er hätte doch mit mir reden können. Ich wollte doch wirklich nicht...“ Aois Stimme verlor sich. „Ja, aber wie ich schon gesagt habe, so ist Ayumu. Aber wenn wir nur wüssten, wo er hin ist.“ „Dann müssen wir ihn suchen.“, beschloss Kai. „Yuu, du bleibst hier, falls Ayumu irgendeinen Weg findet hier anzurufen. Gleichzeitig müssen wir natürlich alle untereinander erreichbar sein. Ich, Chou, Akira und Takanori suchen die Stadt in unterschiedlichen Richtungen ab.“, beschloss Kai. Ohne zu widersprechen machten sie sich auf den Weg, natürlich nicht ohne sicherzustellen, dass alle die Handynummern der jeweils Anderen hatten. Aoi blieb in sich zusammengesunken zurück. Aimi war in der Zwischenzeit an ihrem Fahrtziel angekommen. Mittlerweile hatte sie wieder einen halbwegs klaren Kopf. Sie sah die große Uhr am Ausgang des Bahnhofes. Es war inzwischen halb neun. „Komisch.“, murmelte sie leise. War sie wirklich so lange Zug gefahren? Allmählich wäre es sicher besser die Anderen anzurufen. Aimi trat aus dem Bahnhofsgebäude. Erst jetzt viel ihr auf, dass sie ihr Handy ja gar nicht bei sich trug. Mürrisch sah sie sich nach einer Telefonzelle um. Es gab keine. Doch! Keine hundert Meter weiter. Aimi lief darauf zu. Ein großes Schild mit krakeliger Schrift war darauf angebracht. ´DEFEKT!´ Warum musste an diesem Tag auch alles schief laufen? Und warum schien es in diesem winzigen Vorort keine weitere Telefonzelle zu geben? Nach kurzem Überlegen trat Aimi auf einen gerade öffnenden Schreibwarenladen zu. „Kann ich bei Ihnen bitte mal telefonieren?“, fragte sie eine etwas pummelige Frau, die gerade einen Schriftzug über das Schaufenster klebte. „Natürlich. Die Kollegin drinnen wird Ihnen sicher gerne weiterhelfen.“, lächelte die Frau. Wenig später stand Aimi vor einem uralten Telefon. Wen sollte sie anrufen? Erst jetzt begriff sie, in was sie sich hineingeritten hatte. Sie hatte keine Telefonnummer. Weder von Chou, noch die von jemandem aus der Band. Nie hatte sie sich die Mühe gemacht, eine der Nummern auswendig zu lernen. Wozu auch? Meistens hatte sie ja ihr eigenes Handy samt Speicher dabei. Aimi bedanke sich bei der Verkäuferin und ging wieder zurück zum Bahnhof. Der vergilbte Plan zeigte an, dass erst in zwei Stunden wieder ein Zug fahren würde. „Was ist das denn für ein Kaff?“, zischte Aimi dem Plan zu und setzte sich wütend auf eine rostige Bank. Sie hatte nicht mehr die geringste Lust, sich den Ort anzusehen. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, war es wirklich eine Schnapsidee gewesen. Aber die hatte sie ja öfter. -------- Ein sehr kurzes Kapi...vielleicht werde ich das nochmal verlängern, mal sehen^^ Hosted by Animexx e.V. 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