Kingdom Hearts - Ruf der Erinnerungen von Black_Sakura_90 (Was passiert, wenn wir uns von unseren Erinnerungen beherrschen lassen?) ================================================================================ Kapitel 4: Schmerzen der Vergangenheit -------------------------------------- Schmerzen der Vergangenheit In der Zwischenzeit war Sakura zu einer Schlussfolgerung gekommen: Sie muss hier raus, komme was da wolle. „Verdammt! Ich kann nicht ewig hier drin sitzen. Ich muss versuchen, irgendwie hier raus zu kommen. Aber wie? Die Tür ist doch abgeschlossen!“ Grübelnd im Schneidersitz auf dem Boden sitzend saß sie die ganze Zeit da und kam zu keiner Lösung, bis ihr der Trick mit dem BH-Bügel einfiel. Sie suchte im Zimmer nach einem BH, da sie zurzeit gerade keinen trug und fand auch schließlich einen (muss ein altes Zimmer von Larxene sein…). Bevor sie aber den Draht daraus holte, guckte Sakura nach, ob die Wache immer noch vor der Tür stand. Zu sehen war nichts, doch zu hören war was: „Häh? Mann, wie schnell kann der eigentlich einpennen? Na, umso besser…Schnell raus hier!“. Den Draht rausgefrimmelt und umgebogen in das Schloss gesteckt und in alle Richtungen gedreht und geschoben. Nach einer Weile klackte es auch, Sakura machte leise die Tür auf und schlich sich an Lexaeus vorbei den Gang herunter. „Hm, wenn ich einer von diesen Typen wäre, würde ich Leon in eine Art Verlies bringen. Mal sehen wo diese Treppen da hin führen…“ dachte sie und ging auf eine Wendeltreppe zu, die sich rechts vor ihr auftürmte. „Hm, hoch will ich ja nicht, aber, brr…ganz schön kalt kommt es von da unten hoch…mal sehen…gibt es hier irgendwo ne Fackel…ah, da drüben…“ flüsterte Sakura zu sich selbst und nahm eine Fackel aus einen der Halter, die einige Stufen weiter unten an der Wand hingen. Mit langsamen Schritten stieg Sakura Stufe für Stufe immer tiefer in das Schlossinnere bis sie zu einer Art Vorhalle kam. Links und Rechts waren kleine Kammern mit Gittern aufgereiht und das eine, was ganz hinten links in der Ecke lag, war besonders stark gesichert. „Hier müssen die Kerker sein. Toll, da hängen die Schlüssel, aber keine Wachen sind zu sehen. Die fühlen sich wohl verdammt sicher…“ dachte sie nur kopfschüttelnd, legte die Fackel ab und suchte den dicksten Schlüsselbund der da hang, aus Glaube, dass Leon im hintersten Kerker war. Mit dem Schlüsselbund und der Fackel in der anderen Hand ging sie zum hintersten Kerker, leuchtete hinein, sah eine Person, doch es war nicht Leon. „Hallo? Ist alles o.k.? Bist noch am Leben?“ fragte Sakura diese Person. Diese kleine Gestalt kam näher ins Licht gerückt und gab sich zu erkennen: Es war ein Mädchen, mit braunem Haar, das nur halb so lang war, wie Sakura´s. Auch sie hatte schöne, grüne Augen. Ebenfalls wie Sakura. Das kann doch kein Zufall sein, dachte Sakura nur und wunderte sich. „Du…dich kenne ich doch! Du bist meine große Schwester! Erinnerst du dich nicht? Ich bin´s, Sandra!“ sagte das Mädchen leise, beinahe so, als könnte sie was falsches ja sogar verbotenes sagen, hielt sich am Gitter fest und stand auf. „Du bist ganz wackelig auf den Beinen. Sag, wie lange bist du schon hier gefangen? Warte, ich lass dich hier raus.“ flüsterte Sakura zurück und versuchte die passenden Schlüssel in die jeweiligen Schlösser zu stecken, von denen gab es schließlich 6 kleine und 2 große…Nach und nach öffneten sich alle Schlösser, Sakura zog die schwere Gittertüre auf und Sandra trat heraus, zwar noch wackelig aber sie stand. Sie war mindestens einen Kopf kleiner als Sakura und ja, man könnte meinen, sie wäre die jüngere Ausgabe von ihr, so ähnlich sahen die beiden sich. „Das erzähle ich dir später, aber nun zu dir…was suchst du hier unten und überhaupt. Was machst du hier in diesem Schloss?“ Sakura sank nur den Kopf und antwortete: „Hast du mitgekriegt, ob hier unten jemand neues dazugekommen ist? Ich suche nämlich jemanden.“ Sandra dachte nach und brauchte gar nicht lange, bis ihr was einfiel: „Hm, vor ca. einer Stunde hörte ich von den unteren Kerkern eine männliche Stimme hier rauf klingen. Es hörte sich an, als käme es vom ´Verlies der Verdammnis´. Glaub mir, dort kann man nicht mal eben so jemanden rausholen, so wie mich eben. Man muss spezielle Kräfte besitzen, um die Türe dieses Verlieses zu öffnen.“ „´Verlies der Verdammnis`…das hab ich schon mal gehört. Aber Leon ist da unten, ich muss ihn um jeden Preis daraus holen! Ich muss! Ich bitte dich, führe mich dort hin, äh…“ Nach dieser Bitte wurde Sandra kreidebleich und stammelte nur so vor sich hin, bis sie sich aufrappelte und Sakura antwortete. „M..Mein Name ist Sandra…B…Bist du noch ganz DICHT?? Da unten kommt nie jemand mehr lebend heraus!! Ich lasse nicht zu, dass du mir jetzt auch noch wegstirbst, jetzt wo wir uns endlich wieder gefunden haben…Hach verdammt! Na gut, ich bringe dich hin…Ich will dich nicht leiden sehen!“ Da nahm sie eine Fackel aus einen der Halter und ging zu einer alten vermoderten Treppe, die noch weiter in die Tiefe führte. Sakura folgte ihr und stiegen dann gemeinsam hinunter in die endlose Dunkelheit. Es wurde mit einmal so finster, dass noch nicht mal die Fackel genug Licht spendete, bis ihr Licht schließlich ganz erlosch. „Und jetzt? Was machen wir jetzt?“ hörte Sandra Sakura in der Dunkelheit sagen, suchte Sakura´s Hand und zog sie zu sich heran. „Ganz einfach, wir bleiben jetzt ganz dicht bei einander. Dann verlieren wir uns nicht.“ meinte Sandra schließlich und ging weiter. Offensichtlich kannte sie den Weg, obwohl man nicht das geringste sehen konnte. In der Dunkelheit muss man sich auf seine Ohren und seine Sinne verlassen, das hatte Leon Sakura vor vielen Jahren mal beigebracht. Auch wenn Sakura die ältere von beiden war, die mutigste ist sie nicht gerade, ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester. Während die beiden in der Dunkelheit umhertapsten, durchfuhren Sakura komische Gefühle, die seltsame Erinnerungen mit sich brachten. Sie sah in diesen Erinnerungen einen seltsamen Mann und ulkige kleine, schwarze Viecher, die um ihn herum liefen. Anderseits sah sie eine Familie vor sich und ein kleines Mädchen, was offensichtlich Sandra zu sein schien. Also mussten das ihre wirklichen Eltern sein. Doch plötzlich zuckten die beiden Erwachsenen zusammen und fielen sofort tot zu Boden. Hinter den beiden Leichen stand wieder dieser seltsame Mann und hielt die Herzen der beiden in den Händen, also musste er sie umgebracht haben. Bei diesen Erinnerungen fuhren Sakura starke Schmerzen durch ihr Herz und das so stark, dass sie sich die Brust hielt und auf die Knie sank. Sandra wurde praktisch mit auf den Boden gezogen und erschrak dabei. „AH! Was…was ist los mit dir? Was hast du? Sag schon!“ „Ich…Ich weiß nicht…ah…ich hab auf einmal ganz komische Bilder vor mir gesehen und hab dann auf einmal diese Schmerzen bekommen…“ „Na, wenn das mal nicht komisch ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Komm, steh auf. Ich glaube da vorne ist es. Ich spüre eine starke Aura. Wir sind gleich da!...“ „Arg…diese Verdammten…ach verflucht! Was wollen diese Typen bloß von ihr? Ich versteh´s einfach nicht.“ fragte Leon sich selbst. Mit schwacher Stimme und sämtlichen Wunden an seinem Körper krümmte er sich nur so vor Schmerzen. Bevor Axel ihn hierher gebeamt hatte, ist Leon in einer Art Folterkammer gelandet und wurde von einer Adowampe gequält, einem riesigen, runden Herzlosen, als Strafe für Sakura´s Leichtsinn. Er wurde 20-mal gepeitscht, doch es machte ihm nicht all so viel aus, hauptsache sie taten Sakura nichts. Dann brachte man Leon in ein Verlies mit einer seltsamen Aura drumherum, kettete ihn an die Wand und ließ ihn alleine. Alles um ihn herum war stockfinster, denn das einzigste bisschen Licht, was man sah, war das kleine Fenster weiter oben, doch den kleinen Lichtstahl verschluckte die Finsternis auch sofort. Also kein Licht. „Wieso nannten diese Typen Sakura Xeira? Es ist so als ob sie….nein! Nein Leon, schlag dir das aus dem Kopf, sie ist keine von denen!!“ „Was meinst du? Wer ist keiner von wem?“ hörte Leon plötzlich eine weibliche Stimme sagen. Er hob den Kopf, schaute in Richtung Gitter und konnte schwach eine weibliche Silhouette erkennen, doch er war sich sicher: Es war nicht Sakura. „Sag mal, suchst du etwa den hier? Der spricht schon mit sich selbst, so langweilig scheint es ihm zu sein…Eh, wo bleibst du? Hör auf, auf dem Boden rum zurutschen!“ rief Sandra ihre Schwester zu sich und wunderte sich, wo sie blieb, schließlich stand sie gerade doch noch neben ihr. Die Pappnase war in die falsche Richtung gegangen und vor eine Wand gelaufen, wo man von ihr nur so ein dumpfes „Scheiße, tut das weh…“ hörte. Nase von der Wand genommen und auf den Boden gesetzt, brach Sakura in Panik aus, da ihre Hand etwas sehr hartes und unangenehmes erfasst hatte. „IIIHHH!!!! Bäh, wie widerlich! Das ist doch krank und pervers! Hier liegen überall Schädel rum!...Hm? Was sagtest du? Hast du Leon gefunden?“ wimmerte Sakura vor sich hin, während sie aufstand und der kalte Schweiß ihr den Rücken runter lief. Sie trat an die Gittertür, wo Sandra ins innere zeigte und fing sofort an zu weinen, als sie die Gestalt dahinter sah. Da hing ihr Leon angekettet an der Wand und krümmte sich ab-und zu vor Schmerz. „ Oh Gott, da bist du ja…oh je, Leon du bist ja verletzt! Was haben sie dir nur angetan?“ entfuhr es ihr und fing an, an der Gittertür rumzurütteln und die Tränen kullerten nur so an ihren Wangen herunter. Dieser Anblick zerriss ihr schier das Herz, sie konnte es nicht ertragen, Leon so zu sehen. „Ich dachte, deine Tränen wären damals versiegt, als Ansem unsere Eltern umgebracht und uns mit den Herzlosen konfrontiert hatte. Weißt du überhaupt, wovon ich rede?“ fragte sie Sakura, die sich langsam beruhigte und sich die Tränen abwischte, Leon jedoch keine Sekunde aus den Augen ließ. Doch dann guckte Sakura Sandra ganz verstört an und fing leicht an zu zittern. „Diese…Diese Erinnerungen habe ich gerade erst wieder erhalten! Sie…sie waren schrecklich und taten furchtbar weh…“ Sandra nickte und Sakura erzählte weiter: „Ansem hat uns also nur ausgenutzt, um seinen Platz einzunehmen und die Herzlosen auf diese Welt und auf den Rest der Menschheit los zu lassen. Diese Typen wollen also dafür meine ´versiegelten´ Erinnerungen…Jetzt ist mir alles klar.“ Sandra nickte erneut und zuckte auf einmal zusammen. Vor ihr stand im Schatten einer Säule eine nicht unbekannte Person für sie: „Lexaeus kann man auch mit nichts alleine lassen, ohne dass er einschläft. Es ist zum Mäusemelken! Aber mich wundert es, dass du soweit gekommen bist, Xeira. Aber wie ich sehe, hattest du ein klein wenig Hilfe gehabt, nicht wahr?“ Aus dem Schatten trat Zexion hervor und grinste hämisch. Sandra sah ihn an und spürte einen Schmerz in der Herzgegend. Vor Trauer und Wut getrieben schossen diesmal ihr Tränen in die Augen, ging auf Zexion zu und blieb vor ihm stehen. Sandra holte zum Schlag aus, doch er blockte den Arm lässig ab und schaute ihr in die Augen. „Du weinst ja, was ist los Xenia? Freust du dich so sehr mich zu sehen?“ „Sehr lustig….hör auf Witze zu machen, weißt du eigentlich, wie sehr du mir wehgetan hast??“ „Hm? Was meinst du? Was habe ich getan?“ „Ich hab dir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen und was machst du? Statt mal ´Danke´zu sagen, folterst und quälst mich, kopierst meine Erinnerungen und steckst mich dann wie ein abgenutztes Spielzeug in den Kerker. Ich hab alles für dich getan, nur weil ich blind vor Liebe war! Weißt du eigentlich wie ich mich jetzt fühle?“ Das laufen der Tränen wurde immer schneller, doch Zexion war es egal. Er zuckte mit den Schultern und erwiderte nur ein ´Ich hab dich nicht gebeten, dass du dich in mich verlieben sollst! ´. Sakura gab nur ein genervtes Stöhnen von sich und wollte am liebsten auf Zexion losgehen, ließ es aber. „Wie auch immer…“ Zexion öffnete per Hand wedeln die riesige Gittertür und fuhr fort: „Xeira, du hast deinen Freund gesucht und gefunden. Jetzt kannst du ja auch bei ihm bleiben. Und du Xenia-chan kannst den beiden Gesellschaft leisten. Wir sehen uns.“ Ein mächtiger Luftstoß kam auf und beförderte die beiden ins Verliesinnere. Sandra knallte gegen die Wand und Sakura gegen Leon, der beim Aufprall vor Schmerzen aufschrie. Die Tür war wieder ins Schloss gefallen, Zexion verschwand und ließ die drei in der Finsternis zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)