Es ist vorbei... von zitroneneis84 ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Unruhig drehte er sich hin und her und versuchte die schrille Türklingel zu ignorieren. Genervt blickte er auf den Wecker 2:30 Uhr das konnte eigentlich nur einer sein. Bela! Jan zog sich seinen Morgenmantel über und tapste durch den dunklen Flur zur Haustür. Er öffnete die Tür und vor ihm stand ein vom Regen durchnässter, betrunkener, vollkommend verheulter Dirk Felsenheimer. Dieser schniefte kurz beim Anblick seines besten Freundes, der ihn mit verschlafenen Augen und wild verstrubelten blonden Haaren ansah. „Jan“ heulte er los und warf sich dem Blonden an den Hals. „Es ist alles ganz furchtbar, sie hat gesagt, sie will das nicht mehr und das es keinen Zweck hat und jetzt ist sie weg und ich weiß gar nicht was ich tun soll.“ „Ganz ruhig.“ Liebevoll strich Jan dem Kleineren über den Rücken. „Komm erst mal rein und beruhige dich.“ 5 Minuten später saß der Schlagzeuger auf Jans großem Sofa. Er hatte trockene Sachen von seinem Freund bekommen, die ihm ein wenig zu groß waren, war in eine kuschelige Decke gehüllt und hatte eine Tasse mit dampfendem Tee in der Hand. Den Tee hätte er gerne mit einem Schuss Rum getrunken, aber so etwas hatte Jan zu seinem Leidwesen ja nicht im Haus. Er schniefte noch immer. Jan saß neben ihm auf dem Sofa und betrachtete ihn ruhig. „Jetzt erzähl mal der Reihe nach, was passiert ist.“ Bela seufzte: „Wir haben uns gestritten, wieder mal. Sie ist total ausgerastet, hat mich angeschrieen. Sie meinte es hätte alles keinen Zweck, mit uns das würde nicht funktionieren. Das war gestern. Da hab ich ja noch geglaubt, sie kriegt sich wieder ein. Sie ist dann raus, hat ein paar Sachen mitgenommen. Das hat sie ja schon öfter gemacht.“ Er nippte an seinem Tee. Jans grau-blaue Augen musterten ihn ernst. Er sagte jedoch nichts und wartete geduldig bis der andere weiter erzählte. „Ja und heute, da kam sie an und hat ihre restlichen Sachen abgeholt mit ihm.“ „Ihm?“ Jan zog fragend eine Augenbraue hoch. „Ja mit ihm, sie hat nen Anderen.“ „Bist du dir sicher, dass das kein Irrtum ist? Oder das sie dich vielleicht eifersüchtig machen will?“ „Wenn ich’s doch sage, sie hat nen anderen! Die blöde Kuh!“ Nun flossen die Tränen wieder seine Wangen herunter und er rückte schutzsuchend an den Blonden heran. Dieser legte ihm einen Arm um die Schulter und zog ihn an seine Brust. Wie ein kleines Kind kuschelte Bela sich an und weinte leise in Jans T-Shirt. Dieser strich beruhigend mit seiner Hand über Belas Rücken. Er merkte wie der Dunkelhaarige langsam ruhiger wurde und nur noch hin und wieder aufschluchzte. Nach einer Weile blickte Bela auf und sah Jan in die Augen. „Kann ich hier bleiben, heute Nacht ?“ fragte er mit feuchten Augen. Jan lächelte: „natürlich kannst du hier bleiben. Ich hol dir ein Kissen und eine Decke.“ „Kann, kann ich vielleicht bei dir schlafen“, fragte Bela schon fast schüchtern. „Ich möchte jetzt nicht alleine sein.“ Er schaute Jan mit großen, bettelnden Augen an, so dass diesem ganz warm ums Herz wurde. Wie hätte er ihm jemals etwas abschlagen können. Er nickte. „Dann komm, ich würd nämlich auch gern noch was schlafen.“ Bela trottete Jan hinterher in sein Schlafzimmer. Glücklich kuschelte er sich an Jan und seufzte: „Jan, ich hab dich lieb.“ Jan durchfuhr bei Belas Worten ein stechender Schmerz. Er wusste, dass der Drummer so anhänglich und kuschelig war, weil er getrunken hatte und unter Liebeskummer litt. Wahre Gefühle hegte er nicht für seinen besten Freund, sehr zu Jans Leidwesen. Bela war an Jans Seite recht schnell eingeschlafen. Jan hingegen lag noch lange wach und dachte nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)